05.07.2015 Aufrufe

Der Innere Aufbau einer Unternehmenskultur Komplexe Phänomene

Der Innere Aufbau einer Unternehmenskultur Komplexe Phänomene

Der Innere Aufbau einer Unternehmenskultur Komplexe Phänomene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Der</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Unternehmenskultur</strong><br />

<strong>Komplexe</strong> <strong>Phänomene</strong> :<br />

− greifen die Orientierungsmuster und Programme<br />

− und sind ihre Sichtbaren Vermittlungsmechanismen und Ausdrucksformen<br />

Vorgehensweise enthielten an der Kulturanthropologie: kulturellen Kern in einem<br />

Interpretationsprozess.<br />

Basis <strong>einer</strong> Kultur besteht aus Orientierungs- und Vorstellungsmuster<br />

(„Weltanschauungen“).<br />

-> sie leiten die Wahrnehmungen und das Handel<br />

-> sie sind automatisch<br />

<strong>Unternehmenskultur</strong> nach fünf Grundthemen menschlicher Existenzbewältigung :<br />

Die Annahmen über die Umwelt beeinflussen:<br />

Das Bild der Außenwelt bei dem Unternehmen entwickelt,<br />

Die Konstruktion von Differenzen (Identität) zu anderen Systemen,<br />

Die Strategien gewählt.<br />

Vorstellungen über Wahrheit und Zeit<br />

Einfluss auf Prämissen, Prognosen oder Entscheidungskriterien,<br />

Tradition, Autorität? Kompromiss als „Wahrheitsinstanz,<br />

Zeit : etwas objektives, verschiedene Wege um die Zeit zu thematisieren und zu<br />

disponieren<br />

(„monochrome“ Zeitauffassung, „polychronen“ Zeitauffassung).<br />

Annahmen über die Natur des Menschen<br />

Fragen über die Verantwortung, die Grundsatz Freude an der Arbeit usw. der<br />

Mitarbeiter.<br />

Annahmen über die Natur des menschlichen Handelns<br />

Vorstellungen über was menschliches Handeln bewirken kann.<br />

Annahmen über die Natur zwischenmenschlicher Beziehungen<br />

Vorstellungen über die richtige Ordnung sozialer Beziehungen.<br />

Erfassung des „Weltbilds“ :<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Normen und Standards<br />

Symbole und Zeichen<br />

Feiern und Riten<br />

Ökonomische Bedeutung von <strong>Unternehmenskultur</strong>en:<br />

Starke <strong>Unternehmenskultur</strong>enhaben auf die Funktionstüchtigkeit von Systemen<br />

sowohl positive als auch negative Wirkungen<br />

Positive Effekte:<br />

• Handlungsorientierung durch Komplexitätsreduktion<br />

Vermittlung eines klar geschnittenen Weltbildes<br />

→ Reduktion von verschiedenen Sichtweisen der Ereignisse und<br />

Situationen<br />

→ Klare Basis fürs tägliche Handeln<br />

• Effizientes Kommunikationsnetz<br />

Abstimmungsprozesse durch einheitliche Orientierung einfacher und<br />

direkter<br />

• Rasche Informationsverarbeitung<br />

Gemeinsame Sprache, konsistentes Präferenzsystem, allseits akzeptierte<br />

Vision → rasche Einigung, Problemlösung, Kompromissfindung<br />

• Beschleunigte Implementation von Plänen und Projekten<br />

Schnellere Umsetzung durch gemeinsame Überzeugung und breite<br />

Akzeptanz<br />

• Geringer Kontrollaufwand<br />

Orientierungsmuster sind verinnerlicht, kaum notwendig Einhaltung zu<br />

überprüfen<br />

• Hohe Motivation und Loyalität<br />

Verpflichtung auf zentrale Werte („Vision“) fördern intrinsische Motivation<br />

• Stabilität und Zuverlässigkeit<br />

Orientierungsmuster reduzieren Angst und bringen Sicherheit und<br />

Selbstvertrauen<br />

Negative Effekte:<br />

• Tendenz zur Abschließung<br />

Starke Kulturen laufen Gefahr „geschlossene Systeme“ zu werden<br />

• Blockierung neuer Orientierungen<br />

• Implementationsbarrieren<br />

Bei grundsätzlichem Wandel, z.B. strategischer Neuorientierung<br />

• Fixierung auf traditionelle Erfolgsmuster<br />

• Kollektive Vermeidungshaltung<br />

Hohe emotionale Bindung, bei Selbstreflexion besteht Gefahr kritische<br />

Argumentation für illegitim zu erklären<br />

• Kulturdenken<br />

Konformität wird in gewissem Umfang erzwungen<br />

• Mangel an Flexibilität<br />

→Starrheit und mangelnde Anpassungsfähigkeit<br />

Nach Lorsch:<br />

Starke <strong>Unternehmenskultur</strong>en erweisen sich als „unsichtbare Barrieren“ für


organisatorischen Wandel.<br />

Die Unternehmensstrategisch wichtige Umstellungsfähigkeit wird eingeschränkt.<br />

Subkulturen:<br />

Def.: eigene kulturelle Orientierungsmuster innerhalb des organisatorischen<br />

Systems<br />

Wie bilden sich Subkulturen?<br />

- hierarchischer Rang ( Meisterkulturen )<br />

- Profession (Ärztekulturen )<br />

- Abteilung ( Marketingkulturen )<br />

- Geschlecht ( Verkäuferinnen/Verkäufer )<br />

Wie ist die Stellung zur Hauptkultur?<br />

- Verstärkende Subkulturen ( modellhaft kulturkonformes Verhalten )<br />

- Neutrale Subkultur ( eigenes Orientierungssystem →<br />

parallel/ergänzend )<br />

- Gegenkulturen ( eigenes Orientierungsmuster, richten sich gegen<br />

die Hauptkultur )<br />

→<strong>Unternehmenskultur</strong>en sind pluralistische Gebilde<br />

→jede <strong>Unternehmenskultur</strong> besteht aus <strong>einer</strong> spezifischen Mischung<br />

von<br />

Subkulturen<br />

→zwischen den vielfältigen Subkulturen kann es Widersprüche geben<br />

Problem: <strong>Unternehmenskultur</strong> oder Subkultur als Referenzebene?<br />

Kulturtypen( Nach der Typologie von Deal/Kennedy)<br />

1 .Alles-oder-nichts-Kultur<br />

- Motto: „ Zeige mir einen Berg, und ich werde ihn erklimmen.“<br />

- eine Welt von Individualisten, von ideevollen Stars<br />

- hoch geschätzt werden temporeiches Handeln, jugendliches<br />

Erscheinungsbild<br />

- die Sprache ist unkonventionell<br />

2. Brot-und-Spiele-Kultur<br />

- Motto: „ Die Umwelt ist voller Möglichkeiten!“<br />

- Teamarbeit, Aktivität, freundliches Auftreten sind hoch geschätzt<br />

- es gibt oft Feste und Auszeichnungen für die Mitarbeiter<br />

3. Analytische-Projekt-Kultur<br />

- Ideal ist die gesetzte, reife Persönlichkeit<br />

- die Karriere erfolgt schrittweise<br />

- die Sprache und die Umgangsformen sind sehr höflich<br />

- es herrscht Angst vor Fehlentscheidungen<br />

- die Umwelt erlebt man als Bedrohung<br />

4 .Prozess-Kultur<br />

- die größte Rolle spielt das Gesamtziel<br />

- an erster Stelle steht der perfekte und direkte Arbeitsvollzug<br />

- die Werte sind Misstrauen und Absicherung<br />

- das Zusammenleben bestimmt alles(hierarchisch geordnet)<br />

- Gerüchte und Intrigen sind typische “ Führungskräfte”<br />

- die Sprache ist korrekt und detailbessesen<br />

Fazit: Solche Typologien dienen als Hilfsmittel zur Sortierung. Im Prinzip<br />

ist eine Typologie eine grobe Vereinfachung. Eine <strong>Unternehmenskultur</strong> zu<br />

verstehen, verlangt mehr als eine bloße Subsumation. Typologien wie die<br />

von Deal/Kennedy zeigen aber beispielsweise wie man die verschiedenen<br />

Facetten <strong>einer</strong> <strong>Unternehmenskultur</strong> zu <strong>einer</strong> Kommunizierbarkeit „ Gestalt“<br />

verdichten kann.<br />

Starke und Schwache Kulturen<br />

Kriterien zur Beurteilung der Stärke/ Schwäche <strong>einer</strong> Kultur:<br />

1. Ausmaß der Prägnanz<br />

- Klarheit der vermittelnden Orientierungsmuster und<br />

Wertehaltung<br />

o Konsistenz der Werte, Standards und<br />

Symbolsysteme<br />

o Weiter Umfang des Orientierungsmuster<br />

2. Verbreitungsgrad<br />

- Ausmaß, in dem Mitarbeiter die Kultur teilen<br />

3. Verankerungstiefe<br />

- Internalisierung der kulturellen Muster<br />

- Persistenz, d.h. die Stabilität der kulturellen Gestalt<br />

über eine längere Zeit hinweg.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!