Doping Q: Rolf Dobler http://www - Johanna-Wittum-Schule
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<strong>Doping</strong> Q: <strong>Rolf</strong> <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html<br />
Definition:<br />
<strong>Doping</strong>, das ist die Einnahme oder Anwendung unerlaubter Medikamente, verboten von den<br />
Sportverbänden.<br />
Sie sind verboten, weil sie eine unfaire, d.h. nicht trainingsbedingte Leistungssteigerung bewirken<br />
und zum Teil schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen können.<br />
Es gibt mehrere Arten von <strong>Doping</strong>:<br />
1. Mittel, die man kurz vor oder während eines Wettkampfes einnimmt<br />
Diesen Mitteln sagt man nach, dass man damit in kurzer Zeit mehr Kräfte freisetzen könne. Hierunter fallen<br />
z.B. Stimulanzien, Narkotika, Beta-Blocker und Diuretika. Nicht alle diese Mittel wirken leistungssteigernd.<br />
Manche Mittel wirken überhaupt nicht, manche wirken nicht bei jedem, manche nur bei bestimmten<br />
Sportarten und manchen wird die Funktion nachgesagt, sie seien dazu da, andere <strong>Doping</strong>-Mittel zu<br />
verschleiern, also schwerer nachweisbar zu machen.<br />
2. Langfristig wirkende Mittel<br />
Das sind bestimmte Hormone, vor allem aber Anabolika, mit denen man mehr Muskelmasse aufbauen kann.<br />
Langfristig wirkt auch das unter dem Kurzwort EPO bekannt gewordene Erythropoietin. Mit ihm wird<br />
versucht, die Zahl der roten Blutkörperchen zu steigern, die eine günstige Wirkung auf die<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit haben.<br />
3. Blutdoping<br />
Hier lässt man sich vor einem Wettkampf Eigenblut in den Körper einführen<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 1
Körperliche Leistungsfähigkeit und <strong>Doping</strong><br />
1. <strong>Doping</strong> nimmt Einfluss auf die physiologisch geschützten Leistungsgrenzen<br />
oberhalb 80% der Leistungsfähigkeit.<br />
2. <strong>Doping</strong> ermöglicht es härter zu trainieren (höhere Umfänge, höhere<br />
Intensität).<br />
3. <strong>Doping</strong> unterstützt die Regeneration -> mehr Training möglich<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 2
Übersicht über verschiedene <strong>Doping</strong>mittel<br />
Stimulanzien<br />
Narkotika<br />
Anabole Steroide<br />
Beta-Blocker<br />
Diuretika<br />
Peptidhormone<br />
(Wachstumshormone)<br />
und analog wirkende<br />
Substanzen<br />
Blutdoping<br />
Hierzu zählen Stoffgruppen, die die Aktivität des Zentralnervensystems<br />
stark stimulieren, z. B. Amphetamine, Kokain, Ephedrin und Koffein (in<br />
hohen Mengen; "normaler" Kaffeegenuss ist erlaubt). Als Aufputschmittel<br />
werden sie kurz vor oder während des Wettkampfs eingenommen. Sie<br />
steigern die motorische Aktivität, erhöhen die Risikobereitschaft und<br />
vertreiben die Müdigkeit, aber auch das Gespür für die natürliche<br />
Leistungsgrenze. Nach Einnahme von Stimulanzien gab es Todesfälle im<br />
Sport.<br />
Die Narkotika werden zur Unterdrückung des Muskelschmerzes<br />
eingenommen.<br />
Diese Substanzklasse ist in der Wirkung dem männlichen<br />
Geschlechtshormon Testosteron nahe stehend und beeinflusst den<br />
Muskelaufbau. Die Zunahme der Muskelmasse und die euphorisierende<br />
Wirkung dieser Steroide ist die Ursache für eine massenhafte<br />
Verbreitung im Hochleistungs- und Fitnesssport (Bodybuilder). Jüngst<br />
wurde es auch im Radsport (Floyd Landis) nachgewiesen. Es steigert die<br />
Aggressivität.<br />
Sie können in einigen Sportarten zur Beruhigung gezielt eingesetzt<br />
werden (z. B. Schießen, Golf). Für die meisten anderen Sportarten<br />
wirken diese Substanzen leistungshemmend, da sie die Herzfrequenz<br />
nachhaltig senken. Aus diesem Grund hat die Medizinische Kommission<br />
des IOC festgelegt, dass Beta-Blocker nur in den<br />
Nichtausdauersportarten überprüft werden.<br />
Sie werden in Sportarten eingesetzt, die (wie im Boxen, Gewichtheben<br />
etc) nach Gewichtsklassen gewertet werden. Mit der gezielten<br />
übermäßigen Entwässerung des Körpers wird auch Gewicht verloren.<br />
Außerdem können diese Medikamente dazu beitragen, durch Erhöhung<br />
der Hranmenge andere <strong>Doping</strong>mittel zu verschleiern.<br />
Im Vordergrund steht das Wachtstumshormon Somatropin (Human<br />
growth hormon), das wie Anabolika auch über einen muskelaufbauenden<br />
Effekt verfügt, aber schwerer nachzuweisen ist.<br />
Das in den Nieren gebildete Hormon Erythropoetin (EPO) erhöht die<br />
Bildung der Erythrozyten und steigert dadurch die<br />
Sauerstofftransportkapazität.<br />
Durch die Zufuhr von Eigenblut oder Fremdblut kann die<br />
Sauerstofftransportkapazität erhöht und somit die Leistung vor allem in<br />
Ausdauersportarten gefördert werden.<br />
(nach: Sehling/Pollert/Hachforth: <strong>Doping</strong> im Sport;Engelhardt/Neumann - Sportmedizin)<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 3
Nebenwirkungen von <strong>Doping</strong>mitteln<br />
"Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage ...." ???<br />
Der Einsatz aller <strong>Doping</strong>mittel ist mit zum Teil erheblichen Nebenwirkungen<br />
verbunden. Neben dem Aspekt der Fairness liegt in der gesundheitlichen Gefährdung<br />
des Athleten/der Athletinnen eine besondere Gefahr. Dabei darf der Arzt oder<br />
Apotheker die meisten auf der <strong>Doping</strong>liste stehenden Mittel nur an Kranke<br />
verschreiben. Es sind Medikamente für Kranke, keineswegs Mittel, die zur<br />
Leistungssteigerung für Sportler entwickelt worden sind.<br />
"Ein Arzneimittel ist immer eine Art Gift, dass zu einer Krankheit als<br />
Gegengift wirkt: es gibt kein wirksames Medikament ohne Nebenwirkungen. Welche das genau sind,<br />
kann man nicht genau sagen: es ist - wie auch bei der beabsichtigten Wirkung - abhängig von der<br />
genauen Menge, von der Person, die sie einnimmt, von der Sportart, vom Alter und vielen mehr.<br />
Man kann also auch nicht sagen, ob die Nebenwirkungen bei jedem oder jeder eintreffen. Welche es<br />
theoretisch sein können, steht auf den Beipackzetteln. Auch hier gilt: "Zu Risiken und<br />
Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker." Diese<br />
Frage kann man sich aber sparen, da Mittel, die auf der <strong>Doping</strong>-Liste stehen, für Aktive auch in der<br />
Trainingsphase vermieden werden sollten." (Aus: Schwimmen und <strong>Doping</strong>)<br />
<strong>Doping</strong>mittel und Nebenwirkungen<br />
Alle <strong>Doping</strong>mittel sind mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.<br />
Einem gesunden Menschen dürfen sie nicht verabreicht werden. Die Aufstellung enthält<br />
Nebenwirkungen, über die in der medizinischen Literatur berichtet wird. Sie können<br />
eintreten, müssen es aber nicht. Das Risiko einer dauerhaften Schädigung (evtl. mit<br />
Todesfolge) ist aber grundsätzlich gegeben.<br />
Stimulanzien<br />
Narkotika<br />
Anabole<br />
Steroide<br />
Beta-Blocker<br />
Diuretika<br />
Peptidhormone<br />
(Wachstumshormone)<br />
und analog wirkende<br />
Substanzen<br />
Blutdoping<br />
Mögliche Nebenwirkungen:<br />
schwere Erschöfungzustände, Zusammenbrüche, Übelkeit, Desorientierung; Herz-<br />
Rhythmusstörungen, Kreislaufversagen; völlige Erschöpfung bis hin zu Todesfällen<br />
Stimmungs- und Wahrnehmungsveränderung, Koordinationsstörungen; in<br />
Kombination mit Stimulanzien schwere Erschöpfungszustände<br />
Leberschädigung, Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels, Begünstigung von<br />
Arteriosklerose; Vergrößerung der Herzmuskelfaser bei Verringerung der<br />
Kapillardichte fördert das Herzinfarktrisiko Vermännlichungserscheinungen bei<br />
Frauen; Hodenverkleinerung und verminderte Spermienproduktion bei Männern;<br />
Erhöhung auch weiblicher Geschlechtshormone bei Männern, Verminderung bei<br />
Frauen (> Text) Bei Jugendlichen kann vorzeitiger Wachstumsstop eintreten;<br />
Zunahme von Muskelverletzungen; auch von psychischen Problemen nach<br />
Absetzung von Anabolikapräparaten wird berichtet<br />
Verminderung der köperlichen Leistungsfähigkeit durch Senkung der Herzfrequenz;<br />
negative Wirkungen auf die Herzmuskulatur bei erhöhter Anstrengung<br />
Kreislaufregulationsstörungen; Kollaps; Muskelkrämpfe, Magen- und Dramstörungen<br />
Somatropin (Human growth hormon): Anomales Wachtstums von Knochen und<br />
inneren Organen (Akromegalie); Vergrößerung der Herzmuskelfaser bei<br />
Verringerung der Kapillardichte fördert das Herzinfarktrisiko (s.Anabolika); EPO:<br />
Verschluss von Kapillaren (bei Flüssigkeitsmangel)<br />
Infektionsgefahr bei Transfusion von Fremdblut; Gefahr der unsachgemäßen<br />
Lagerung und Übertragung des Blutes sowie Überlastungen des Herz-<br />
Kreislaufsystems und metabolischer Schock. (Donike und Rauth, 1996)<br />
(nach: Sehling/Pollert/Hachforth: <strong>Doping</strong> im Sport;Engelhardt/Neumann - Sportmedizin)<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 4
Blutdoping und EPO<br />
Blutdoping und EPO-<strong>Doping</strong> sind in der Geschichte des <strong>Doping</strong>s durchaus getrennte Entwicklungen.<br />
Bekannt ist das eigentliche Blutdoping (Transfusion von Eigen- oder Fremdblut mit vermehrten roten<br />
Blutkörperchen) seit den Olympiasiegen des finnischen Langstrecklers Lasse Viren (1972).<br />
EPO ist ein künstlich hergestelltes Mittel zur Erhöhung der Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten)<br />
und damit der Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Blutes.<br />
Bei beiden Methoden ist der Nachweis schwer zu erbringen.<br />
EPO gilt (neben dem erlaubten Kreatin) als die absolute Modedroge im Sport, v.a.im Ausdauersport<br />
Erythropoetin (EPO)<br />
Erythropoetin (EPO) ist ein in der Niere produziertes körpereigenes Hormon, das<br />
die Bildung roter Blutzellen (Erythrozyten) in den Stammzellen des Knochenmarks<br />
anregt. Erythrozyten binden in der Lunge Sauerstoff und transportieren diesen zur<br />
Versorgung der Zellen in die verschiedenen Körperregionen wie die Muskulatur.<br />
Die EPO-Wirkung bei der Erythrozytenbildung wird verstärkt durch<br />
verschiedene andere Hormone, wie zum Beispiel Androgene, Thyroxin und das Wachstumshormon.<br />
Seit 1983 ist es möglich EPO synthetisch herzustellen. Erstmals war es damals Wissenschaftlern<br />
gelungen, das menschliche Erythropoetin-Gen zu klonen. Eine durch EPO-Einnahme gesteigerte<br />
Anzahl an roten Blutzellen verbessert die Sauerstoffaufnahmekapazität des Bluts und bewirkt im<br />
Endeffekt eine Steigerung der Ausdauer.<br />
"Wie bereits erwähnt, ist EPO für die Bildung von Erythrozyten verantwortlich. Eine Erhöhung von EPO, sei<br />
es auf natürliche Art und Weise - z.B. durch Höhenaufenthalte, Höhentraining etc. - oder künstlich - z. B.<br />
durch die Applikation von EPO - führt zu einer Steigerung des Blutvolumens und damit auch der<br />
Erythrozytenmenge.<br />
Aufenthalte in der Höhe - dies entspricht einer Abnahme des Sauerstoffpartialdruckes in der Luft mit<br />
nachfolgender Hypoxämie (Sauerstoffmangel im Blut) - bzw. Höhentraining verursachen einen Anstieg von<br />
EPO und bedingen damit eine relative Zunahme der roten Blutkörperchen ...<br />
Dies ist der Grund, warum heute EPO bisweilen als <strong>Doping</strong>mittel im Ausdauersport eingesetzt wird, nämlich<br />
um das Blutvolumen, die Erythrozyten- und damit die Hämoglobin-Konzentration zur Steigerung der<br />
Sauerstofftransportkapazität zu erhöhen und auf diesem Wege die Ausdauerleistungsfähigkeit zu steigern ...<br />
Eine Zunahme des Blutvolumens oder eine höhere Hümoglobinkonzentration stehen in enger Beziehung mit<br />
der maximalen Sauerstoftaufnahme...<br />
Eine Erhöhung der Hämoglobinkonzentration um 0,3 g % hat eine 1 % höhere<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit zur Folge.<br />
Allerdings läßt sich die Zahl der roten Blutkörperchen nicht unbegrenzt steigern, da es letztlich zu<br />
einer zu starken Bluteindickung käme, was die Transportkapazität des Herzens einschränken<br />
würde." (Weineck 2000, S.688<br />
Der Nachweis von EPO-<strong>Doping</strong> ist schwierig, da sich körpereigenes und synthetisches Erythropoetin kaum<br />
unterscheiden. Doch die <strong>Doping</strong>fahnder suchen emsig nach einem geeigneten Verfahren, gilt doch EPO-<br />
<strong>Doping</strong> als überaus verbreitet. Viele Wissenschaftler gehen beispielsweise im Radsport davon aus, dass<br />
mindestens 50 Prozent aller Fahrer zu EPO greifen, andere sprechen sogar von 90 Prozent.<br />
In einigen Sportarten misst man deshalb im Rahmen der <strong>Doping</strong>kontrollen seit einigen Jahren den<br />
Hämatokrit-Wert der Sportler, das heißt den Anteil der roten Blutkörperchen (Hämoglobin) am Gesamtblut.<br />
Die Hämatokritwertbestimmung ist bei den Wissenschaftlern umstritten. Schon bei Nichtsportlern<br />
schwankt der Hämatokritwert unter Umständen stark.<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 5
Blutdoping<br />
Olympiasierger Viren 1972<br />
Gab später Blutdoping zu.<br />
Seit langem ist bekannt, dass Bluttransfusionen zu einer Verbesserung der<br />
Leistungsfähigkeit beitragen können. Kombiniert man nun auch noch eine<br />
Eigenbluttransfusion mit dem Höhentraining (durch die vermehrte Anzahl an Erythrozyten gilt die<br />
Formel: Mehr Sauerstoff = mehr Ausdauer = bessere Leistung), welches zu einer verstärkten<br />
Produktion von Erythrozyten verbunden ist, so müsste zumindest theoretisch die<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit steigen, da eine bessere Sauerstoffversorgung der Muskulatur<br />
gegeben ist.<br />
Dieses Phänomen wird für <strong>Doping</strong>zwecke genutzt. Einige Athleten lassen sich kurz vor dem<br />
Wettkampf Eigen- oder Fremdblut - etwa vier Wochen vorher entnommen - injizieren, um damit<br />
über die erhöhte Anzahl an roten Blutzellen ihre (Ausdauer-)Leistungsfähigkeit zu steigern.<br />
Die Infusion von Eigenblut ist (im Gegensatz zum Fremdblut) nicht nachweisbar.<br />
"Unter Blutdoping versteht man die Verabreichung von Vollblut oder von Zubereitungen, die rote<br />
Blutkörperchen enthalten. Durch diese Maßnahme wird die Erythrozytenzahl im Blut erhöht, so<br />
dass eine Verbesserung der Sauerstofftransportkapazität erreicht werden kann.<br />
Diese Maßnahmen stehen nicht im Einklang mit der medizinischen Ethik und der Ethik des Sports.<br />
Sie beinhalten, insbesondere bei einer Fremdbluttransfusion, gesundheitliche Risiken wie<br />
allergische und akute hämolytische Reaktionen mit Nierenschädigungen, wenn falsch<br />
gekennzeichnetes Blut verwendet wird.<br />
Ferner können Nebenwirkungen auftreten wie Fieber, Gelbsucht, Infektionen (Virushepatitis und<br />
AIDS) sowie Überlastungen des Herz-Kreislaufsystems und metabolischer Schock." (aus Donike<br />
und Rauth, 1996)<br />
Wirkungen des Blutdopings<br />
• erhöhte maximale O2-Aufnahme<br />
• erhöhte Hämoglobinkonzentration<br />
• Erhöhung der "Wasserreserve" im Blut (verbesserte Thermoregulation)<br />
• Erhöhung des Hämatokrits und damit Verringerung der Blutviskosität<br />
• Steigerung der Pufferkapazität des Blutes (über erhöhte Blutmenge)<br />
Der Anteil der Blutkörperchen zum Gesamtblutvolumen in %<br />
ausgedrückt wird Hämatokrit genannt.<br />
beim Mann 47 % (0.40 - 0.52)<br />
bei der Frau 42 % (0.37 - 0.47)<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 6
<strong>Doping</strong> Stimulanzien<br />
Hierzu zählen Stoffgruppen, die die Aktivität des Zentralnervensystems stark<br />
stimulieren, z. B. Amphetamine, Kokain, Ephedrin und Koffein (in hohen Mengen;<br />
"normaler" Kaffeegenuss ist erlaubt). Als Aufputschmittel werden sie kurz vor oder<br />
während des Wettkampfs eingenommen.Sie steigern die motorische Aktivität,<br />
erhöhen die Risikobereitschaft und vertreiben die Müdigkeit, aber auch das<br />
Gespür für die natürliche Leistungsgrenze (s. Grafik).<br />
Nach Einnahme von Stimulanzien gab es Todesfälle im Sport.<br />
<strong>Doping</strong> 1908 -<br />
Olympiasieger<br />
mit Strychnin gedopt<br />
Wirkungen: Funktionserhöhung des Sympatikus, Funktionseinschränkung des Parasympatikus,<br />
gesteigertes Aktionspotential, Herzfrequenzsteigerung, Zunahme des Herzminutenvolumens,<br />
Atemfrequenzsteigerung , Zunahme der O2-Aufnahme, Steigerung des Glykogenabbaus in der Leber,<br />
Kontraktion der Arteriolenmuskulatur im Gebiet der nicht tätigen Muskulatur, erhöhter Energieumsatz im<br />
Bereich der eingesetzten Muskulatur. (nach Kursbuch Sportbiologie)<br />
Nebenwirkungen<br />
<strong>Doping</strong> ohne Wissen ?<br />
Für Sportler aller Leistungsklassen ist es wichtig zu wissen, dass auch einfache Medikamente , z.B.<br />
Hustensaft oft die Substanz Ephedrin enthalten. Sie dürfen also nicht vor Wettkämfen eingenommen<br />
werden. Bei Krankheiten sollte aber ohnehin der Grundsatz gelten: Sportpause und Erholung für den Körper.<br />
Leistungspotenzial des Menschen<br />
Der rote Bereich wird auch als<br />
"autonom geschützte Reserve" bezeichnet<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 7
Anabolika (anabole Steroide)<br />
Anabolika sind künstlich hergestellte Hormone.<br />
Beim Testosteron unterscheidet man eine androgene (die männlichen Geschlechtsmerkmale<br />
beeinflussende) und eine anabole (stoffwechselbegünstigende, muskelaufbauende) Wirkung.Alle<br />
Anabolikapräparate, die im Sport verwendet werden, gehen auf das männliche Geschlechtshormon<br />
Testosteron zurück.<br />
Bei der Herstellung der synthetischen Anabolikaprodukte hat man deshalb versucht,<br />
die anabole Komponente auszunutzen. Die androgene Anteil bleibt jedoch als Nebenwirkung erhalten. Die<br />
Wirkungsweise der Hormonpille schilderte der Hammerwerfer Uwe Beyer:<br />
"Ich habe sofort die Wirkung der Anabolika gemerkt. Die Essgewohnheiten ändern sich, ich hatte<br />
riesengroßen Appetit. Plötzlich wog ich 120 Kilo...Ich erlebte einen sprunghaften Anstieg der<br />
Kraftleistungen.Beim Training wurde ich einfach nicht mehr müde, immer hätte ich Bäume ausreißen<br />
können." Als Beyer die Anabolika absetzte, wurde er lustlos und depressiv.<br />
("P.M.-Magazin" 9/1981)<br />
Testosteron besitzt zwei wichtige Eigenschaften:<br />
Zum einen wirkt es auf die inneren und äußeren männlichen Geschlechtsmerkmale (androgene Wirkung),<br />
zum anderen wirkt es auf den Stoffwechsel, insbesondere auf den Eiweißstoffwechsel.<br />
Es begünstigt den Eiweißaufbau (anabole Wirkung) in der Skelettmuskulatur, der Körperfettanteil wird<br />
vermindert, anabole und androgene Wirkungen bestimmen das männliche Erscheinungsbild.<br />
Anabolika wirken ausschließlich in Verbindung mit hartem körperlichen Training und werden als Tabletten<br />
eingenommen oder gespritzt. Bekannte Anabolikapräparate sind Dianabol, Stanozolol (etwa im Fall Ben<br />
Johnson), und Nandrolon. Sie können (ca. 14 Tage) im Urin des Sportlers/der Sportlerin nachgewiesen<br />
werden.<br />
Nachweis von <strong>Doping</strong>mitteln<br />
Allerdings gibt es über die Wirksamkeit sehr unterschiedliche Meinungen. Einige Wissenschaftler gehen<br />
sogar von einem reinen Placeboeffekt aus, andere vermuten eine starke Verbesserung der<br />
Höchstleistungen in allen Kraft- und Schnellkraftsportarten.<br />
Die Unterschiede in der sportlichen Leistung (v.a. Kraft/Schnellkraft) legen diesen Schluss nahe.<br />
Beim geschlechtsreifen Mann liegen die Testosteron-Spiegel im Blut 20--40mal höher als bei der Frau.<br />
Ergebnis des Anabolikadopings waren dann aber auch Athletinnen mit sehr tiefer Stimme und mehr<br />
oder minder starkem Bartwuchs. Allgemein kann man sagen, dass eine regelmäßige Einnahme von<br />
Anabolika bei Sportlerinnen sehr viel stärkere Leistungssteigerung hervorruft. Grund dafür dürfte der<br />
o.g. 20 – 40 mal niedrigere Grundtestosteronspiegel im Blut der Frauen sein.<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 8
<strong>Doping</strong> mit Wachstumshormonen<br />
Im Vordergrund steht das Wachtstumshormaon Somatropin (Human growth hormon/HGH), das wie<br />
Anabolika auch über einen muskelaufbauenden Effekt verfügt, aber schwerer nachzuweisen ist.Sie werden<br />
vor allem seit dem Anabolikaverbot als Ersatzpräparat für die "Muskelpillen" benutzt. Man spricht den<br />
Wachstumshormonen große Wirkungen wie die Steigerung der Muskelkraft, eine Verbesserung der<br />
Schnellkraft und eine erhöhte Regenerationsfähigkeit zu.<br />
Das Wachstumshormon (HGH), auch Somatotropin genannt, wird als körpereigenes Hormon von der<br />
Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert. Die Hauptfunktion des Wachstumshormons ist - wie man bereits<br />
am Namen erkennen kann - die Steuerung des Längenwachstums. Die Wirkung des HGH betrifft sowohl das<br />
Knochensystem als auch die inneren Organe, die Haut und vieles mehr.<br />
Eine Freisetzung von HGH aus der Hypophyse wird durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren<br />
beeinflusst. Dazu gehören unter anderem Schlaf, Training, Stress, die Temperatur und verschiedene<br />
Hormone (Östrogene, Glukagon). Zur klinischen Verwendung zunächst aus den Hypophysen Verstorbener<br />
in mühsamer Arbeit gewonnen, sind seit 1985 auch synthetisch hergestellte Kopien der körpereigenen<br />
Hormone auf dem Markt. Im Rahmen der Medizin werden sie vor allem bei kleinwüchsigen Kindern<br />
eingesetzt, die kein oder nicht genügend HGH selbständig produzieren können.<br />
Nachweisbar sind die Hormone noch nicht, allerdings scheint der Durchbruch kurz bevor zu stehen.<br />
Wachstumshormone und Blutaustauscher als <strong>Doping</strong>mittel<br />
Beim Giro d'Italia sind Berichte über neue <strong>Doping</strong>mittel aufgetaucht. In der Diskussion sind dabei das<br />
Wachstumshormon Saizen und die beiden derzeit in Deutschland nicht zugelassenen Blut-Präparate<br />
Hemassist und RSR 13.<br />
Das Wachstumshormon Saizen wird gentechnisch mit Hilfe von Mäusezellen hergestellt und dient nach<br />
Angaben des Kölner <strong>Doping</strong>experten Wilhelm Schänzer normalerweise der Behandlung von so genanntem<br />
Minderwuchs bei Kindern. Es erhöht den Fettstoffwechsel und führt zu einem Kraftzuwachs.<br />
Allerdings gibt es Schänzer zufolge keine wissenschaftlichen Daten, die eine Leistungssteigerung bei<br />
Sportlern durch das zusätzliche Hormon belegen. Eine zusätzliche Gabe mache physiologisch keinen Sinn.<br />
«Die Substanz können sich die Sportler auch sparen», sagte Schänzer. Darüber hinaus drohten nicht<br />
unerheblichen Nebenwirkungen. Nach Saizen wird bei der <strong>Doping</strong>kontrolle noch nicht regelmäßig gefahndet.<br />
«Routinetests sind aber in der Entwicklung», sagte Schänzer.<br />
Der Blut-Ersatzstoff Hemassist dient der zusätzlichen Sauerstoff-Zufuhr und ist nie auf den Markt<br />
gekommen. Nach Angaben der Herstellerfirma Baxter wurde die Entwicklung 1998 gestoppt, nachdem sich<br />
in einer Studie mit Unfallopfern schwere Nebenwirkungen abzeichneten. Das aus abgelaufenen<br />
Blutkonserven chemisch gewonnene Präparat sollte unter anderem bei hohem Blutverlust das körpereigene<br />
Hämoglobin teilweise ersetzen und so die Sauerstoffversorgung sicher stellen.<br />
Zusätzliche Sauerstoff-Transporter im Blut könnten bei Sportlern die Hoffnung auf eine höhere<br />
Leistungsfähigkeit wecken. «Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass dieses Mittel noch im Kühlschrank<br />
irgendeines Labors lagert», sagte der Sprecher von Baxter Deutschland, Frank Butschbacher, in Heidelberg.<br />
Damals hergestellte Produkte seien längst abgelaufen.<br />
Das künstliche Enzym RSR 13 befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung. Es soll an<br />
das körpereigene Hämoglobin koppeln und eine bessere Sauerstoff-Abgabe im Gewebe<br />
ermöglichen. Die Herstellerfirma Allos Therapeutics möchte auf diese Weise die Strahlenund<br />
Chemotherapie bei bestimmten Krebsarten verbessern. <strong>Doping</strong>experte Schänzer<br />
zufolge wird RSR 13 von den derzeitigen Kontrollen noch nicht erfasst, sollte aber in Zukunft<br />
nachweisbar sein.<br />
jkp nach <strong>Dobler</strong> <strong>http</strong>://<strong>www</strong>.sportunterricht.de/lksport/doping1.html <strong>Doping</strong>_<strong>Dobler</strong>.doc 9