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Mitteilungen 82 April 2012 - Geschichte in Schleswig-Holstein

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InhaltAus <strong>Geschichte</strong> und KulturgeschichteNathaniel Wallich – E<strong>in</strong> gesamtstaatliches Gelehrtenlebenzwischen Kopenhagen und Ost<strong>in</strong>dienVon Mart<strong>in</strong> Krieger 3Berichte und <strong>Mitteilungen</strong>Der Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s im Jahr 2011Von Klaus-J. Lorenzen-Schmidt 19Mehr als 500.000 Datensätze onl<strong>in</strong>e recherchieren:<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Archive im InternetVon Johannes Rosenplänter 21Neue F<strong>in</strong>dmittel zur Überlieferung zentraler Behörden der Jahre1848 bis 1868 im Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Von Jörg Rathjen 23Landesgeschichte nahe gebrachtAusstellung „Ripen und die Folgen 1460-2010“im CITTI-Park FlensburgVon Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>g27Museen, Institutionen, AusstellungenEröffnung der Ausstellung Glauben – Wissen – Leben:Klöster <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>E<strong>in</strong>e Ausstellung im Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Von Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>g 28Aufbruch und Bürgerkrieg – <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 1848-1851E<strong>in</strong>e Ausstellung im Kulturzentrum Rendsburg und der<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen LandesbibliothekVon Jens Ahlers 30Moritz Hartmann (1657–1695) – Ritter des Ordensvon San Marco <strong>in</strong> Venedig – E<strong>in</strong>e Ausstellung <strong>in</strong> HeiligenhafenVon Jutta Glüs<strong>in</strong>g 32


Europäisches Hansemuseum entsteht <strong>in</strong> LübeckVon Mart<strong>in</strong>a Keyser 34H<strong>in</strong>weiseEr<strong>in</strong>nerung an die kulturhistorischen Exkursionen derGesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> im Jahre <strong>2012</strong> 36Die Universität Kiel und ihre Professor<strong>in</strong>nen und Professorenoder: Wozu den Kieler Professorenkatalog? 38Vortragsreihe im Landesarchiv zur AusstellungGlauben – Wissen – Leben: Klöster <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 42Themen und Tendenzen der RegionalgeschichtsforschungKolloquium des Lehrstuhls für Regionalgeschichte 43Vortragsreihe im Nordfriisk Instituut <strong>2012</strong>(22. Nordfriesisches Sommer-Institut) 45<strong>Mitteilungen</strong> des VorstandesE<strong>in</strong>ladung zur Mitgliederversammlung am 23. Mai <strong>2012</strong> <strong>in</strong> Kiel 46Bericht über die Tätigkeit der Gesellschaft im Jahre 2011 49Bericht des Rechnungsführers 53Preis der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> 2013 55Verstorbene Mitglieder 56Neue Mitglieder 56Mitarbeiter des Heftes 56Bildquellen 56


Aus <strong>Geschichte</strong> und KulturgeschichteNathaniel Wallich – E<strong>in</strong> gesamtstaatliches Gelehrtenlebenzwischen Kopenhagen und Ost<strong>in</strong>dienVon Mart<strong>in</strong> KriegerIm Botanischen Garten der <strong>in</strong>dischen Millionenmetropole Kalkutta f<strong>in</strong>detsich, umgeben von jahrhundertealten Bäumen, e<strong>in</strong> obeliskförmiges Denkmalzu Ehren e<strong>in</strong>es Mannes holste<strong>in</strong>ischer Abstammung, den hierzulandekaum mehr jemand kennt: Nathaniel Wallich (1784–1854). Von Kalkuttaaus führt der Weg zunächst zurück <strong>in</strong> die Herzogtümer, auf den jüdischenFriedhof <strong>in</strong> der Königstraße des an Zeugnissen der gesamtstaatlichen Vergangenheitnicht mehr allzu reichen Altona. Der sprachkundige Besucherwird bei der näheren Betrachtung der zahlreichen Grabste<strong>in</strong>e aus dem 18.und 19. Jahrhundert e<strong>in</strong>en Familiennamen bemerken, den gleich mehrereDenkmäler tragen: Wallich. Jener steht stellvertretend für die fruchtbareAllianz zwischen erfolgreichem Unternehmertum und kulturellem Engagement,wie sie für die jüdische Dreiergeme<strong>in</strong>de Altona-Hamburg-Wandsbekim Zeitalter der Aufklärung doch so charakteristisch war und wie sie sichgerade <strong>in</strong> der Person Daniel Jechiel Wallichs festmachen lässt. Mit demKaufmann Wolf Lazarus Wallich, der vor 1800 von Altona nach Kopenhagenzog, gewann die <strong>Geschichte</strong> der Familie e<strong>in</strong>e gesamtstaatliche Perspektive.E<strong>in</strong>e geradezu globale Dimension erlangte das Geschlecht schließlichmit dessen Sohn Nathaniel Wallich.Wer war Nathaniel Wallich, der <strong>in</strong> der ersten Hälfte des 19. Jahrhundertszu den weltweit bekanntesten Botanikern zählte, dessen Persönlichkeit,familiärer H<strong>in</strong>tergrund und gesamtstaatliche Verortung bislangaber so gut wie unbekannt s<strong>in</strong>d? Mit dieser Frage beschäftigt siche<strong>in</strong> Forschungsprojekt der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Anlassist der Fund von etwa achttausend Briefen und anderen Dokumenten,die seit 2005 nach mehr als e<strong>in</strong>em Jahrhundert der Vergessenheit durchdie hartnäckige Recherche e<strong>in</strong>es britischen Botanikers im baufälligen undnicht mehr genutzten alten Bibliotheksgebäude des Botanischen Gartensvon Kalkutta h<strong>in</strong>ter Bergen von Bauschutt zutage traten. Auch wenn dieWallich-Korrespondenz bislang noch nicht ausgewertet wurde, zeitigtschon e<strong>in</strong>e oberflächliche Durchsicht, dass deren wissenschaftliche Untersuchungheute durchaus mehr als e<strong>in</strong> Forscherleben zu füllen <strong>in</strong> der Lageist. Jene stellt e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Zeugnis globaler gelehrter Netzwerke <strong>in</strong> den


Engländern oder Franzosen mithalten konnten, zeichnete sich ihr Engagement<strong>in</strong> Asien durch e<strong>in</strong>e bemerkenswerte Nachhaltigkeit aus. Und auchmanch <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>er war mit von der Partie, wie etwa Moritz Hartmannaus Heiligenhafen, der im ausgehenden 17. Jahrhundert als Gouverneur<strong>in</strong> der dänisch-ost<strong>in</strong>dischen Kolonie Tranquebar amtierte. Gerade im18. Jahrhundert profitierte der Handel über Tranquebar und die anderenHandelsplätze unter dem Danebrog von der dänischen Neutralität, die erstim Jahre 1807 mit dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Napoleonischen Kriege e<strong>in</strong> jähesEnde fand.Seit 1755 unterhielt die dänische Asienkompanie am Hugli, e<strong>in</strong>em Nebenarmdes Ganges, mit Serampore (Frederiksnagore) e<strong>in</strong>en Stützpunkt <strong>in</strong> Bengalen<strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zur aufstrebenden britischen KolonialmetropoleKalkutta. Ebenso wie im wesentlich weiter südlich gelegenen Tranquebaretablierte sich hier unter der neutralen dänischen Flagge e<strong>in</strong>e geradezukosmopolitische <strong>in</strong>do-europäische Gesellschaft, und seit dem Beg<strong>in</strong>n des19. Jahrhunderts avancierte <strong>in</strong> Serampore die baptistische Mission unterWilliam Carey zu e<strong>in</strong>em Kulturträger ersten Ranges. Das von jenem 1818mitbegründete Serampore-College, das sich unter anderem dem Studiumder alten <strong>in</strong>dischen Sprachen und Kulturen widmete, stellte neben Kopenhagenund Kiel e<strong>in</strong>ige Jahrzehnte lang die dritte Hochschule im Gesamtstaatdar.Für die Gesundheit der dänischen Kolonialbediensteten <strong>in</strong> Seramporewar seit den 1770er Jahren ebenso wie <strong>in</strong> Tranquebar e<strong>in</strong> „Chirurgus“ alsAmtsarzt zuständig. Die Ärzte <strong>in</strong> Serampore neigten allerd<strong>in</strong>gs, wie dieübrigen Europäer <strong>in</strong> Ost<strong>in</strong>dien auch, <strong>in</strong> Anbetracht tropischer Krankheiten,bisweilen überreichlichen Alkoholgenusses oder von Unfällen oft zue<strong>in</strong>em frühzeitigen Dah<strong>in</strong>scheiden. Statistische Untersuchungen haben ergeben,dass die meisten Europäer im Indien des 18. Jahrhunderts <strong>in</strong> ihrenDreißigern oder Vierzigern das Zeitliche segnete. Ehe e<strong>in</strong> neuer Chirurgus<strong>in</strong> Kopenhagen angefordert wurde und letztlich Bengalen erreichte, umse<strong>in</strong>en verblichenen Vorgänger zu ersetzen, konnten bis zu zwei Jahre vergehen.So verfasste der dänische Geheime Rat von Serampore am 27. Dezember1805 wieder e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Ansuchen an das Kommerzkollegium <strong>in</strong>Kopenhagen, e<strong>in</strong>en gut ausgebildeten, erfahrenen und vor allem exam<strong>in</strong>iertenMediz<strong>in</strong>er an den Hugli zu senden. Geworben wurde mit e<strong>in</strong>emguten E<strong>in</strong>kommen, da der königliche Chirurgus als gleichzeitiger Arzt derdänischen Asienkompanie vor Ort über e<strong>in</strong> zweites Gehalt verfüge, mitdem es sich doch ganz ordentlich leben lasse. Wir wissen nicht, wie vielemögliche Aspiranten sich für die sogleich <strong>in</strong> der dänischen Hauptstadtausgeschriebene Stelle <strong>in</strong>teressierten. Viele dürften es nicht gewesen se<strong>in</strong>;denn spätestens mit der Schlacht auf der Kopenhagener Reede im Jahre5


6 1801 hatte sich gezeigt, dass der e<strong>in</strong>st florierende dänische Asienhandelnunmehr auf tönernen Füßen stand. Es gehörten am Vorabend der NapoleonischenKriege schon e<strong>in</strong>e gehörige Portion an Idealismus und e<strong>in</strong>e tiefeNeigung zum Orient h<strong>in</strong>zu, um sich auf e<strong>in</strong>e solche Stelle zu bewerben.Schon nach kurzer Zeit lief denn auch alles auf e<strong>in</strong>en Kandidaten heraus:auf Nathaniel Wallich. Obwohl aus Altona e<strong>in</strong>gewandert, gehörte der VaterWolf Lazarus Wallich <strong>in</strong> Kopenhagen ke<strong>in</strong>eswegs zu den Unbekannten.So hatte er sich seit längerem im Kontext der jüdischen Emanzipationsbewegungprofiliert und verfügte über beste Kontakte zur Führungseliteim Gesamtstaat. Der Sohn hatte im Kopenhagen der Jahrhundertwendezunächst mit dem Studium der Veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong> begonnen, um anschließendan der dortigen Chirurgischen Akademie die praktische Chirurgiezu erlernen. Als er sich im Jahre 1806 um die Position des Chirurgus vonSerampore bewarb, konnte er allerd<strong>in</strong>gs nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Berufserfahrungvorweisen, die er vor allem im Kopenhagener Frederiks-Hospital gesammelthatte. Für den Erfolg der Bewerbung dürften <strong>in</strong> Anbetracht dieses Defizitsdie Empfehlungsschreiben se<strong>in</strong>er akademischen Lehrer Hornemann, Vahl,Schumacher und Viborg nicht unbedeutend gewesen se<strong>in</strong>.Was konnte Wallich zu dieser Zeit von Indien und den dort gelegenendänischen Handelsplätzen wissen, das e<strong>in</strong>en solch großen Reiz auf ihn ausgeübthätte, sich um die offene Stelle zu bewerben? Unübersehbar waren <strong>in</strong>der dänischen Hauptstadt die architektonischen Zeugnisse e<strong>in</strong>es jahrhundertelangenfruchtbaren Austausches mit Asien: Schon seit dem 17. Jahrhundertreckte sich der drachenbekrönte Turm der Kopenhagener Börsedirekt neben dem Schloss Christiansborg <strong>in</strong> den Himmel, der die dänischeAff<strong>in</strong>ität zum sagenhaften Orient symbolisierte. In Christianshavn lag dasvom Hofbaumeister Nicolai Eigtved zwischen 1748 und 1750 errichteteGebäudeensemble der Asiatischen Kompanie. Von hier aus segelten Jahrfür Jahr <strong>in</strong> den W<strong>in</strong>termonaten die Ost<strong>in</strong>dienfahrer <strong>in</strong> Richtung Tranquebar,Serampore oder Ch<strong>in</strong>a ab, die damals zu den größten Handelsschiffenüberhaupt zählten. Neben diesen allzu sichtbaren B<strong>in</strong>degliedern mit demOrient dürfte aber <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Wallichs tiefes Interesse an der Botanike<strong>in</strong>e Rolle gespielt haben. Auch wenn diese Wissenschaft ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>enBauste<strong>in</strong> des regulären Mediz<strong>in</strong>studiums ausmachte, war Wallichs Begeisterungfür Pflanzen doch weitaus tiefer gewesen. Schon während se<strong>in</strong>esStudiums hatte er beim berühmten Hofgärtner Holbøll hospitiert, ihn <strong>in</strong>der alltäglichen Gartenarbeit unterstützt und auf diese Weise den Schlossparkvon Frederiksberg sowie den Botanischen Garten Kopenhagens bis <strong>in</strong>sDetail kennengelernt. E<strong>in</strong> Aufenthalt <strong>in</strong> Indien dürfte alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> botanischerH<strong>in</strong>sicht von großem Reiz gewesen se<strong>in</strong>. Auch wenn die als eigenständigeWissenschaft betriebene Botanik zu dieser Zeit <strong>in</strong> Indien bereits hoch entwickeltwar und der Botanische Garten von Kalkutta unter dem großen


Gelehrten William Roxburgh e<strong>in</strong>e weltweit e<strong>in</strong>zigartige Forschungse<strong>in</strong>richtungdarstellte, waren doch viele Regionen dieses weiten, unbekanntenLandes noch weiße Flecken auf der botanischen Landkarte. Hier ließensich durch beharrliche Feld- und Forschungsarbeit grundlegende, neue Erkenntnissegew<strong>in</strong>nen, auf die sich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Karriere als Forscherwürde gründen lassen.Letztlich g<strong>in</strong>g alles sehr schnell: Zwischen Bewerbung und Ernennungzum königlichen Chirurgus am 1. November 1806 verg<strong>in</strong>gen gerade e<strong>in</strong>malsechs Wochen. Nicht e<strong>in</strong>mal die Tatsache, dass Wallich jüdischen Glaubenswar und aus diesem Grunde eigentlich überhaupt nicht <strong>in</strong> den Staatsdiensthätte aufgenommen werden dürften, spielte so kurz vor der rechtlichenEmanzipation der Juden e<strong>in</strong>e nennenswerte Rolle. Kaum zwei Wochennach se<strong>in</strong>er Ernennung bemühte sich der vielversprechende Nachwuchsmediz<strong>in</strong>erum e<strong>in</strong>e angemessene Ausstattung für se<strong>in</strong>e künftige Tätigkeit <strong>in</strong>Bengalen. Zum e<strong>in</strong>en galt se<strong>in</strong> Bestreben der Bewilligung von Geldmitteln7Polizeizeugnis, ausgestellt an Wallich vor dessen Abreise nach Serampore


8 zur Anschaffung von Medikamenten und mediz<strong>in</strong>ischem Gerät (die <strong>in</strong> demtropischen Klima Indiens doch rasch ihre Funktionsfähigkeit e<strong>in</strong>büßten),zum anderen der Beschaffung von Fachliteratur für die Fortsetzung undVertiefung se<strong>in</strong>er botanischen Studien. E<strong>in</strong> Förderantrag beim Fonden adUsus Publicos erwies sich bei letzterem Anliegen als erfolgreich, und Wallicherhielt e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung von 200 Reichstalern für denErwerb von Fachliteratur. Als Gegenleistung erbat sich der Fond namensdes botanischen Gartens sowie der Veter<strong>in</strong>ärschule von Kopenhagen diespätere Übersendung von Pflanzen- und Tierpräparaten sowie naturkundlicherInformationen aus Ost<strong>in</strong>dien. Ob Wallich später aber tatsächlich dieerwünschten Skelette von Kamel, Dromedar, Lama, Antilope und Büffelauf den Weg nach Kopenhagen brachte, ist ungewiss.Im März 1807 wurde es ernst. Am 17. jenes Monats erfuhr Wallich,mit welchem Schiff es auf die große Reise gehen sollte. Die „Pr<strong>in</strong>dsen afAugustenburg“ lag schon im Hafenbecken bereit, und elf Tage späterbetrat Wallich die Planken, die ihn <strong>in</strong> den folgenden acht langen Monatenüber Atlantischen und Indischen Ozean nach Tranquebar und schließlichnach Serampore tragen sollten. Neben e<strong>in</strong>er erheblichen Menge spanischerSilbermünzen führte das Schiff Eisen, e<strong>in</strong>e große Zahl an Schiffsankern,Taue, Segeltuch, Flämisches Le<strong>in</strong>zeug und Bauholz mit sich. Ebenfalls vonbeträchtlichem Wert waren die Lebensmittel, die sich an Bord befanden, vorallem Alkohol: 1.680 Behälter Genever, be<strong>in</strong>ahe 11.000 Flaschen Rotwe<strong>in</strong>,aber auch 1.400 Flaschen Salatöl und 550 Käselaibe. Mehr hatte Dänemarkam Vorabend des E<strong>in</strong>tritts <strong>in</strong> die Napoleonischen Kriege offenbar nicht zubieten. Entsprechend wenig begeistert waren die dänischen Kompaniekaufleute<strong>in</strong> Serampore, als sie bei Ankunft vom Inhalt der Ladung erfuhren:Es befänden sich noch große Bestände an unverkauftem Genever aus vorigenSchiffsladungen vor Ort, wurde lamentiert; für Käse seien so gut wieüberhaupt ke<strong>in</strong>e Abnehmer zu f<strong>in</strong>den; und das teure, importierte Salatölsei für kaum mehr abzusetzen als für den Preis gewöhnlichen <strong>in</strong>dischenÖls. Umso erfreuter dürften die am Hugli lebenden Dänen schließlich abergewesen se<strong>in</strong>, als sie erfuhren, dass der lang erwartete neue Chirurgus mitan Bord war.Als Wallich die Silhouette des kle<strong>in</strong>en dänischen Handelsplatzes vomWasser aus das erste Mal zu Gesicht bekam, mochte er über die doch sehreuropäisch anmutende klassizistische Häuserzeile an der Uferpromenadeerstaunt gewesen se<strong>in</strong>. Das Gebäude des später so berühmten SeramporeCollege existierte zu dieser Zeit zwar noch nicht, gleichwohl aber das weitgezogene,direkt am Wasser gelegene Packhaus der Asienkompanie mit demhohen Flaggenmast, das etwas lande<strong>in</strong>wärts gelegene Gouverneursgebäudesowie die repräsentativen Residenzen der europäischen Kaufleute. Geradeerst zwei Jahre zuvor war das Wahrzeichen des Ortes e<strong>in</strong>geweiht worden:


die Olavskirche mit ihrem weith<strong>in</strong> sichtbaren, spitz zulaufenden Turm, derüber dem Portal das Monogramm Christians VII. trägt. Etwas versteckt imrückwärtigen Teil des Ortes lag das 1803 fertiggestellte Gefängnis. Kirche,Gouverneursgebäude, College und Gefängnis aus dänischer Zeit haben sichbis heute erhalten; sonst zeugen allenfalls dschungelüberwucherte Ru<strong>in</strong>envom e<strong>in</strong>stigen Reichtum <strong>in</strong> Dänisch-Ost<strong>in</strong>dien.Gleich nach se<strong>in</strong>er Ankunft entfaltete Nathaniel Wallich <strong>in</strong> Seramporee<strong>in</strong>e erstaunliche Aktivität. Nicht alle<strong>in</strong> kam er se<strong>in</strong>en Pflichten als Arzt derdänischen Kolonialbeamten und Kompaniekaufleute nach; <strong>in</strong> gleicher Weisebehandelte er auch die übrigen Europäer <strong>in</strong> der Stadt. Schon bald hatte se<strong>in</strong>Ruf als junger, begabter Mediz<strong>in</strong>er die benachbarte koloniale MetropoleKalkutta erreicht. Auch die Ferndiagnosen und brieflichen Behandlungsvorschlägedorth<strong>in</strong> zeitigten Erfolg, und die heute noch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Korrespondenzerhaltenen Dankesschreiben zeugen von mediz<strong>in</strong>ischem Geschick9Ehemaliges dänisches Gefängnis <strong>in</strong> Serampore


10 und menschlichem E<strong>in</strong>fühlungsvermögen. Aber auch <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en, zumdänischen Territorium gehörenden Landgeme<strong>in</strong>den, bei Bootsunglückenauf dem Hugli und im Gefängnis von Serampore wurde Wallich tätig.Gleichwohl blieb ihm Zeit, se<strong>in</strong>em Hobby, der Botanik, nachzugehen.Auf den Reisen über Land sammelte er zahllose Pflanzen, die er trockneteund die E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Herbarium fanden. Seltene Exponate schickte er anden großen William Roxburgh nach Kalkutta; ebenso fanden lebende wiegetrocknete Pflanzen und Samen ihren Weg <strong>in</strong> die dänische, <strong>in</strong> Süd<strong>in</strong>diengelegene Kolonie Tranquebar und nach Madras, wo Wallich nicht unerheblichan der E<strong>in</strong>führung neuer Pflanzenarten aus dem Norden Indiens beteiligtwar. Inwieweit <strong>in</strong> dieser frühen Zeit bereits Präparate aus se<strong>in</strong>em Herbariumnach Kopenhagen oder Kiel gelangten, bleibt noch zu erforschen.Als herbe Überraschung muss die Nachricht <strong>in</strong> die friedliche Handelsidyllevon Serampore e<strong>in</strong>geschlagen haben, dass sich Dänemark seit 1807im Krieg mit Großbritannien befand. Handstreichartig fiel die kle<strong>in</strong>eKolonie am 29. Januar 1808 <strong>in</strong> die Hände der Briten. Allerd<strong>in</strong>gs zeigte sichrasch, dass Wallichs Karriere als Chirurgus von Serampore (nunmehr auf derGehaltsliste der britischen East India Company) nicht nur e<strong>in</strong>e Fortsetzungerfuhr, sondern dass die Zeitläufte ihn fortan viel enger an die britischenEliten <strong>in</strong> Kalkutta banden. Auch wenn ihm entgegen se<strong>in</strong>er Hoffnungen e<strong>in</strong>beruflicher Aufstieg vorerst versagt blieb, f<strong>in</strong>den wir ihn nunmehr immeröfter als Gast <strong>in</strong> Kalkutta. Se<strong>in</strong>e Bekanntschaft mit Roxburgh und anderenZelebritäten öffnete ihm die Türen zu zahlreichen vornehmen Haushalten<strong>in</strong> der Kolonialmetropole. Auch wenn Wallich nach wie vor <strong>in</strong> Seramporelebte, brachte er sich <strong>in</strong> immer größerem Maße <strong>in</strong> das soziale, wissenschaftlicheund kulturelle Leben Kalkuttas e<strong>in</strong>. – Hier fand er letztlich die Anerkennung,die er sich mit se<strong>in</strong>er Ausreise nach Dänisch-Ost<strong>in</strong>dien se<strong>in</strong>erzeiterhofft haben mochte.Im Mittelpunkt der Bemühungen um gesellschaftliche Integration standse<strong>in</strong>e Mitgliedschaft <strong>in</strong> der Asiatic Society. Diese 1784 vom britischen Kolonialbedienstetenund berühmten Philologen William Jones <strong>in</strong> Kalkuttagegründete Gesellschaft widmete sich der Erforschung der <strong>in</strong>dischen Altertümerund alter <strong>in</strong>discher Sprachen, <strong>in</strong>sbesondere des Sanskrit. Untergebracht<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em repräsentativen Gebäude an der Kreuzung zwischen Chowr<strong>in</strong>gheeund Park Street im Herzen Kalkuttas, zählte die Asiatic Society mit ihrerreichen Bibliothek von Beg<strong>in</strong>n an zu den kulturellen Aushängeschildernder Kolonialmetropole. Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass Wallich– der zuvor <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>erlei Weise für <strong>in</strong>dische Altertümer Interesse gezeigthatte – im Jahre 1811 Mitglied dieser ehrwürdigen Vere<strong>in</strong>igung wurde. Wiesich rasch herausstellte, galt se<strong>in</strong> überwiegendes Bestreben denn auch nichtdem Studium des Sanskrit oder der kunstgeschichtlichen Kontemplationüber Buddha-Statuen, sondern er nutzte die Mitgliedschaft, um Kontakte


zur britischen Elite Kalkuttas herzustellen und damit se<strong>in</strong>e weitere Karriere<strong>in</strong> Indien zu befördern. Insbesondere galt se<strong>in</strong> Werben dem Vizepräsidentender Asiatic Society, John Flem<strong>in</strong>g, der hauptberuflich Mitglied des MedicalBoard von Kalkutta war und Wallich für se<strong>in</strong>e weitere Karriere als Mediz<strong>in</strong>ervon erheblichem Nutzen hätte se<strong>in</strong> können. Aber selbst Flem<strong>in</strong>gs Empfehlungsschreibennutzten bei Wallichs Bewerbungen um offene Mediz<strong>in</strong>erstellennichts, denn aus London kam alle<strong>in</strong> der banale H<strong>in</strong>weis, dass jenerdoch Däne und damit Fe<strong>in</strong>d sei.Wallich befand sich also nach wie vor <strong>in</strong> Serampore <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mehr alsprekären Beschäftigungsverhältnis, dessen Forbestand <strong>in</strong> großem Maßevon der weiteren Entwicklung des Krieges abh<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong> Karriereaufstieg imDienste der britischen East India Company war da deutlich vielversprechender.Gewisse Dr<strong>in</strong>glichkeit erlangte dieses Ziel, als der mittlerweilefünfundzwanzigjährige Wallich beschloss, e<strong>in</strong>e eigene Famile zu gründen.Seit e<strong>in</strong>iger Zeit hatte er e<strong>in</strong> Auge auf die ebenso junge wie ansehnlicheJuliane Marie Hals geworfen, die aus e<strong>in</strong>er eher problematischen dänischnorwegischenBeziehung hervorgegangen war und bei Verwandten <strong>in</strong>11Die Olavskirche<strong>in</strong> Serampore


12 Serampore aufgezogen wurde. Europäische Frauen waren <strong>in</strong> den Kolonien<strong>in</strong> Ost<strong>in</strong>dien knapp, und so stellte es durchaus nichts Ungewöhnliches dar,dass Juliane Marie gerade e<strong>in</strong>mal vierzehn Jahre alt war, als <strong>in</strong> der Olavskirchevon Serampore am 31. Mai 1812 die Trauung stattfand. Die Ehe sollteallerd<strong>in</strong>gs nicht von langer Dauer se<strong>in</strong>, denn bereits zwei Monate später verstarbdie junge Gemahl<strong>in</strong>; erst wesentlich später sollte Wallich e<strong>in</strong> weiteresMal heiraten. E<strong>in</strong> Epitaph <strong>in</strong> der Olavskirche er<strong>in</strong>nert noch heute an daskurze, stille Leben von Juliane Marie Wallich, geborene Hals.Der herbe persönliche Verlust sowie die Absage aus London auf se<strong>in</strong>eBewerbung um e<strong>in</strong>e Stelle im mediz<strong>in</strong>ischen Dienst Kalkuttas stürztenWallich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e tiefe Krise, und die von der Malaria verursachten Fieberanfälledürften sich mit seelischer Niedergeschlagenheit verbunden haben. Indieser Situation war die Bekanntschaft mit Flem<strong>in</strong>g tatsächlich von Nutzen;denn dieser besorgte Wallich e<strong>in</strong> höchstoffizielles Attest, das dieseme<strong>in</strong>e schwere Krankheit und die dr<strong>in</strong>gende Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Luftveränderungbesche<strong>in</strong>igte. Dieses Dokument sollte ihm schließlich e<strong>in</strong>e Erholungsreisenach Mauritius verschaffen, wo Wallich den Jahreswechsel1812/1813 erlebte.Zurück <strong>in</strong> Bengalen, hatte sich se<strong>in</strong>e physische wie psychische Bef<strong>in</strong>dlichkeitdeutlich verbessert, auch wenn er bis an se<strong>in</strong> Lebensende immerwieder mit den Folgen se<strong>in</strong>er Malaria<strong>in</strong>fektion zu kämpfen hatte. Nach wievor lebte Wallich <strong>in</strong> Serampore, doch immer <strong>in</strong>tensiver hatte er am sozialenLeben der stetig wachsenden Metropole Kalkutta teil; se<strong>in</strong> Engagement beider Asiatic Society wurde regelmäßiger und bestand nun <strong>in</strong> zunehmendemMaße auch aus signifikanten <strong>in</strong>haltlichen Beiträgen.Den nachhaltigsten, bis heute wirkenden Vorschlag unterbreitete Wallicham 2. Februar 1814 auf e<strong>in</strong>er Sitzung der Gesellschaft: Die Asiatic Societyhätte sich <strong>in</strong> der Vergangenheit doch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Maße um die Erforschungvon Natur und Kultur Indiens verdient gemacht, wertvolle Schriftenseien aus ihren Forschungen hervorgegangen, nur fehle bislang e<strong>in</strong>e geeigneteMöglichkeit, den Ertrag dieser Bemühungen auch e<strong>in</strong>er breiteren Öffentlichkeitzu präsentieren. Hier könne die Gründung e<strong>in</strong>es eigenständigenMuseums unter dem Dach der Asiatic Society Abhilfe schaffen. Als dieserVorschlag noch am selben Tag vom Direktorium der Gesellschaft angenommenund Wallich zum ersten Direktor des zu gründenden Museumsbestallt wurde, mochte diesem ke<strong>in</strong>eswegs bewusst gewesen se<strong>in</strong>, dass dasvon ihm gegründete „Asiatick Museum“ – das heutige Indian Museum –knapp zweihundert Jahre später zu den weltweit herausragenden Museenzur <strong>in</strong>dischen Kunst und Kultur zählen würde.Auch wenn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Korrespondenz bislang ke<strong>in</strong> Beleg dazu gefundenwurde, liegt die Vermutung nahe, dass Wallich mit dem Museumskonzeptvon dänischer Seite <strong>in</strong>spiriert worden war. So hatte der dänische Profes-


sor für Literatur und Altertumsforscher Rasmus Nyerup im Jahre 1806 e<strong>in</strong>Buch über „vaterländische Altertümer“, also über vor- und frühgeschichtlicheDenkmäler, <strong>in</strong> Dänemark, publiziert, <strong>in</strong> dem er auch die Gründunge<strong>in</strong>es dänischen Nationalmuseums anregte. Seitdem waren bei Nyerup <strong>in</strong>wachsender Zahl archäologische Funde e<strong>in</strong>gegangen; und es dürfte Wallichnicht entgangen se<strong>in</strong>, dass am 12. März 1807 – also kurz vor se<strong>in</strong>er Abreisenach Ost<strong>in</strong>dien – e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e archäologische Ausstellung im Bibliothekssaalüber der Kopenhagener Tr<strong>in</strong>itatiskirche eröffnet worden war. Genau siebenJahre später wandte sich Wallich selbst an die Öffentlichkeit mit der Bitte,ihm archäologisches Material und Naturalien zuzusenden: <strong>in</strong> Kalkutta fürse<strong>in</strong> „Asiatick Museum“. Auch ihm war Erfolg beschieden, etwa <strong>in</strong>forme<strong>in</strong>er großzügigen Spende mehrerer antiker Skulpturen, unter anderem e<strong>in</strong>erBuddha-Figur, die er im Oktober 1814 vom berühmten Kartographen FrancisBuchanan erhielt.Der Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 zeitigte auch <strong>in</strong> Ost<strong>in</strong>dien Auswirkungen.Die von den Briten besetzten dänischen Handelsplätze wurdenan den ursprünglichen Besitzer rückübertragen, und auch Wallich selbst warnun nicht mehr Fe<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>em beruflichen Aufstieg im Dienste der britischenOst<strong>in</strong>dienkompanie stand fortan nichts mehr im Wege. Zunächst avancierteer zum Bezirksarzt (Assistant Surgeon) für das Gebiet der Twenty-Four-Parganas– das Landgebiet Kalkuttas. Hier war er ebenso für Gesundheit undHygiene <strong>in</strong> den um Kalkutta liegenden Dörfern wie für die gesundheitlicheÜberprüfung von Besatzungen der die Stadt anlaufenden Schiffe zuständig.Noch hatte Wallich se<strong>in</strong> eigentliches Ziel, im Hauptberuf Botanikerzu werden, bei weitem nicht aufgegeben. Mittlerweile konnte er auf e<strong>in</strong>sche<strong>in</strong>bar unübersehbar großes Korrespondenz-Netzwerk blicken, dasKontakte zu se<strong>in</strong>en ehemaligen Lehrern <strong>in</strong> Kopenhagen ebenso e<strong>in</strong>schlosswie Beziehungen zu den damals weltweit bedeutendsten Botanikern undEntscheidungsträgern der englischen Ost<strong>in</strong>dienkompanie <strong>in</strong> London. Se<strong>in</strong>Aufstieg <strong>in</strong>nerhalb von nur drei Jahren nach Abschluss des Kieler Friedensist beachtlich und sucht se<strong>in</strong>esgleichen: Schon 1815 wurde Nathaniel Walliche<strong>in</strong>ige Zeit nach Roxburghs Pensionierung zum kommissarischen Leiter desweith<strong>in</strong> berühmten Botanischen Gartens von Kalkutta berufen. Und nurzwei Jahre später folgte dank se<strong>in</strong>er guten Beziehungen nach London undzum Botanischen Garten im englischen Kew se<strong>in</strong>e Ernennung zum Direktordes Gartens – e<strong>in</strong>e Position, die er ziemlich genau drei Jahrzehnte langbekleiden sollte.Unter Wallichs Ägide baute der Botanische Garten von Kalkutta se<strong>in</strong>ePosition als e<strong>in</strong>e der weltweit führenden Forschungse<strong>in</strong>richtungen überPflanzen weiter aus. Insbesondere stand die E<strong>in</strong>führung neuer Agrarprodukte<strong>in</strong> Indien im Mittelpunkt des Interesses der East India Company.Wallich beteiligte sich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne an der Erforschung bestimmter13


14 Arten von Nutzpalmen ebenso wie bei der Anlage von Teak-Pflanzungen.Se<strong>in</strong>e nachhaltigste Errungenschaft ist zweifellos die E<strong>in</strong>führung des kommerziellenTeeanbaus <strong>in</strong> Indien.1<strong>82</strong>1 reiste Wallich jedoch zunächst nach Nepal, wovon die mehr als160 <strong>in</strong> Kalkutta erhaltenen Briefe des damaligen britischen Gesandten<strong>in</strong> Kathmandu, Edward Gardner, zeugen. Und schon im darauffolgendenJahr besuchte er das damals eben erst gegründete S<strong>in</strong>gapur. Er schlossFreundschaft mit dem legendären Gründer des britischen S<strong>in</strong>gapur, SirStamford Raffles, und gründete mit ihm geme<strong>in</strong>sam den dortigen BotanischenGarten. Auch Raffles hatte e<strong>in</strong>en Faible für die Natur, und zahlreichese<strong>in</strong>er Pflanzen- und Tierzeichnungen aus S<strong>in</strong>gapur und Sumatra habensich bis heute erhalten. Es folgten weitere Expeditionen <strong>in</strong> den Nordwestenund den Nordosten Indiens sowie e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> das damals so gut wieunbekannte und unzugängliche Bergland Oberburmas. Wallichs Fahrtenzeichneten sich immer wieder durch e<strong>in</strong>e enge wie produktive Interaktionmit den E<strong>in</strong>heimischen aus – waren es <strong>in</strong>dische Gelehrte, Pflanzenmaleroder e<strong>in</strong>fache Bedienstete.Von geradezu epochaler Bedeutung war Wallichs Forschungsreise <strong>in</strong> dienordost<strong>in</strong>dische Prov<strong>in</strong>z Assam 1835/36; denn ohne se<strong>in</strong>e bahnbrechendenErkundungen wäre der Assam-Tee möglicherweise erst später oder vielleichtauch überhaupt nicht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er kommerziellen Bedeutung erkannt worden.Schon lange Zeit hatten die Europäer ihren Tee aus Ch<strong>in</strong>a erhalten. Auchdie dänische Asienkompanie profitierte seit den 1730er Jahren von diesemaußerordentlich e<strong>in</strong>träglichen Handel über den südch<strong>in</strong>esischen Hafen vonKanton. Der Großteil des aus dem Reich der Mitte nach Kopenhagen e<strong>in</strong>geführtenTees endete allerd<strong>in</strong>gs im 18. Jahrhundert nicht <strong>in</strong> dänischenoder schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Tassen, sondern er wurde <strong>in</strong> Richtung Großbritannienausgeführt. Da die Teezölle auf den britischen Inseln außerordentlichhoch lagen, lohnte sich der Schmuggel. Und e<strong>in</strong>e erhebliche Mengeder aus Ch<strong>in</strong>a nach Dänemark e<strong>in</strong>geführten Teeblätter gelangte denn auchim wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes bei Nacht und Nebel über die Ostsee, durchden <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Kanal, vorbei an Tönn<strong>in</strong>g und über dieNordsee illegal nach England.Im beg<strong>in</strong>nenden 19. Jahrhundert beschäftigte die europäischen Wissenschaftler<strong>in</strong> zunehmendem Maße die Frage, ob die Teepflanze nicht ebensogut im von den Briten kontrollierten Indien wüchse. Schon seit den 1<strong>82</strong>0erJahren waren vermehrt Nachrichten über wilde Teepflanzen aus dem damalsden Europäern praktisch unbekannten, am Flusse Brahmaputra gelegenenAssam nach Kalkutta gelangt. Es war nur natürlich, dass sich diese Informationenim dortigen Botanischen Garten bündelten und irgendwann alleauf Wallichs Schreibtisch landeten. So recht mochte jener <strong>in</strong> dieser frühenZeit nicht an die Existenz des Assam-Tees als wildem Verwandten des Chi-


natees glauben, und als diese Tatsache schließlich nicht mehr zu leugnenwar, hielt Wallich den Assamtee für e<strong>in</strong>e kommerzielle Nutzung nicht fürgeeignet. E<strong>in</strong>e zeitlang glaubte jener, dass qualitativ hochwertige Tees nuraus den Blättern des Ch<strong>in</strong>a-Strauches gewonnen werden könnten. Und soließ er um 1833/34 <strong>in</strong> großer Zahl (und aus ch<strong>in</strong>esischer Perspektive zweifellosillegal) Teesamen und ‐sträucher aus Ch<strong>in</strong>a nach Kalkutta schicken,um sie bei sich im Botanischen Garten anzupflanzen. Nach ersten erfolgreichenVersuchen sollten die jungen Setzl<strong>in</strong>ge nach Assam geschickt werden,was sich aber als e<strong>in</strong> äußerst schwieriges Unterfangen erwies. Die Problemebegannen schon damit, dass sich ke<strong>in</strong>es der wenigen modernen Dampfschiffe,die regelmäßig auf Ganges und Brahmaputra verkehrten, bereitfand,tausende von Pflanzen (die unterwegs auch gepflegt werden mussten)auf e<strong>in</strong>e monatelange Reise nach Assam mitzunehmen. Als das schließlichdoch gelang, versäumte es die Besatzung des entsprechenden Schiffes, diech<strong>in</strong>esischen Pflanzen während der Reise ausreichend zu gießen, sodass e<strong>in</strong>Großteil davon bald vor Ort e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g.Da mittlerweile erhebliche Geldsummen <strong>in</strong> das Assam-Unternehmen<strong>in</strong>vestiert worden waren, begab sich Wallich mit zwei Gefährten 1835höchstpersönlich auf die Reise <strong>in</strong> den Nordosten. Das Ziel bestand nichtalle<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Inspektion der Anbauversuche mit ch<strong>in</strong>esischen Pflanzen,sondern nunmehr auch <strong>in</strong> der Untersuchung der Frage, ob sich die wildeAssam-Variante nicht vielleicht doch ebenso gut oder gar besser für e<strong>in</strong>enkommerziellen Teeanbau im Nordosten Indiens eignete. Schließlich bewirktenWallichs unermüdliches Forschen und se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Landeskenntnisdann doch, dass auf lange Sicht die e<strong>in</strong>heimische Assam-Teevariante alskommerzielles Anbauprodukt propagiert wurde – und dabei ist es bis heutegeblieben.Als sich Nathaniel Wallich während e<strong>in</strong>es längeren Europa-Aufenthalteszwischen 1838 und 1842 vor allem <strong>in</strong> Großbritannien aufhielt, stellte erlängst e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Zelebrität dar, die mit den führenden Botanikernebenso Umgang pflegte wie mit dem europäischen Hochadel. Schonlange waren ihm neben dem Dannebrog-Orden andere hochrangige Auszeichnungenund Ehrenmitgliedschaften verliehen worden. Se<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckendesNetzwerk an persönlichen Freunden und Korrespondenzpartnernpflegte er durch das großzügige Versenden von lebenden Pflanzen, Samenund von Doubletten aus se<strong>in</strong>em gewaltigen Herbarium <strong>in</strong> weite Teile Europasbis nach St. Petersburg, Hamburg und Ed<strong>in</strong>burgh; und die Kunde vomaußergewöhnlichen Ruhm des dänischen Landesk<strong>in</strong>des hatte sich bis <strong>in</strong>die Prov<strong>in</strong>z des zerfallenden Gesamtstaates verbreitet. Der e<strong>in</strong>e oder andereferne Bekannte mag sich dabei wohl erhofft haben, selbst vom Glanz desberühmten Gelehrten zu profitieren, wie etwa der Amts- und StadtphysikusCornelius Gottlieb Roll aus Hadersleben. Dieser schrieb am 19. <strong>April</strong> 1<strong>82</strong>915


16 e<strong>in</strong>en Brief an se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>stigen Kopenhagener Kommilitonen, dessen Bekanntschafter offenbar erneuern wollte: „Es liegt zwar e<strong>in</strong> viertel Jahrhundertzwischen jetzt und der Zeit unseres geme<strong>in</strong>schaftlichen academischenAufenthalts <strong>in</strong> Copenhagen“ – gleichwohl hoffe er, der große Gelehrtemöge sich an ihn er<strong>in</strong>nern. Nach der Darstellung der eigenen Karriere alsArzt <strong>in</strong> den Herzogtümern kl<strong>in</strong>gt doch e<strong>in</strong>e leise Wehmut an, wenn Rollfortfährt: „Sie haben unter Asiens mildem Himmel e<strong>in</strong>e ungleich <strong>in</strong>teressantereBahn betreten. O! Wie gerne möchte ich mich mit Ihnen e<strong>in</strong>mal aufe<strong>in</strong>ige Augenblicke an das Ufer des Ganges versetzen oder mich von Ihnen<strong>in</strong> Ihrem schönen botanischen Garten herumführen lassen! In natura wird<strong>in</strong>dess wohl schwerlich das E<strong>in</strong>e oder das Andere jemals der Fall werden,vielleicht aber könnten mir e<strong>in</strong> paar Augenblicke geschenkt werden, wennSie vielleicht Ihrem Vaterlande zueilen. Gebe der Himmel dieß!“. Der mitdiesem heute <strong>in</strong> Kalkutta verwahrten Brief geäußerte Wunsch sollte sichaller Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit aber nicht erfüllen. Wallich war e<strong>in</strong> vielbeschäftigterMann; und nichts deutet darauf h<strong>in</strong>, dass er während se<strong>in</strong>es kurzenBesuches <strong>in</strong> der Heimat das ehrwürdige Hadersleben besuchte.Zurück <strong>in</strong> Asien, spielte der zunehmend von gesundheitlichen Beschwerdengezeichnete Wallich bald mit dem Gedanken, sich <strong>in</strong> den Ruhestand zubegeben und nach drei Jahrzehnten endgültig se<strong>in</strong>e Reise zurück nach Europaanzutreten, als er noch e<strong>in</strong>mal mit gelehrten Abgesandten des Gesamtstaates<strong>in</strong> beruflichen Kontakt trat: Zwischen 1845 und 1847 unternahmdie legendäre Fregatte „Galathea“ im Auftrage Dänemarks e<strong>in</strong>e wissenschaftlicheWeltumsegelung; auf der Agenda standen etwa die naturkundlicheErforschung der im Golf von Bengalen gelegenen NikobarischenInseln, aber auch die Übertragung der noch <strong>in</strong> dänischem Besitz verbliebenenKolonien <strong>in</strong> Indien an die britische Ost<strong>in</strong>dienkompanie. Währendletztere Aufgabe im Jahre 1845 kaum mehr als e<strong>in</strong>e Formalität darstellteund auch über Serampore auf immer der Danebrog e<strong>in</strong>geholt wurde, erwiessich das Forschungsprogramm als hochrangig und anspruchsvoll. Auch e<strong>in</strong>Besuch des Botanischen Gartens <strong>in</strong> Kalkutta stand auf dem Programm,wo der Kommandant der Expedition, Kapitän Steen Bille, dem alterndenWallich begegnete: „Der botanische Garten ist me<strong>in</strong> Sonntagsaufenthalt.An solchen Feiertagen ist Calcutta für den Fremden eben so leer und langweilig,wie alle anderen englischen Städte; dann flüchtete ich mich unterdas gastfreie Dach me<strong>in</strong>es alten Freundes; und brachte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er und se<strong>in</strong>erausgezeichneten Freunde Gesellschaft höchst angenehme Stunden zu,blieb Nachts dort und genoss nächsten Tages auf e<strong>in</strong>em angenehmen Spatziergangden herrlichen, kühlen Morgen.“ Der erhoffte oder tatsächlicheSpaziergang geme<strong>in</strong>sam mit Wallich durch den Botanischen Garten vonKalkutta gerierte sich offenbar sowohl bei Roll als auch bei Bille zum gesellschaftlichenRitterschlag im kolonialen Indien.


Das stattliche Gebäude, <strong>in</strong> dem sich die alten Freunde Wallich und Billenach vielen Jahren Bekanntschaft wieder begegneten, existiert auch heutenoch. Die leeren Fensterhöhlen und desolate Veranda des direkt am Hugligelegenen Anwesens lassen allenthalben noch erahnen, dass Wallich undse<strong>in</strong>e Familie hier über lange Jahre e<strong>in</strong>e repräsentative Bleibe genossen hatten.Alle<strong>in</strong>, Bille und Wallich trafen sich hier nicht nur zum gemütlichen Plausch,sondern der Botaniker übergab Bille auch e<strong>in</strong>en Teil se<strong>in</strong>es Herbariums fürden Transfer nach Dänemark. Durch die Hände des ebenfalls mitreisendenKieler Zoologen Wilhelm Friedrich Georg Behn gelangte e<strong>in</strong> Teil diesesMaterials <strong>in</strong> das Herbarium der Christian-Albrechts-Universität, wo sichnoch heute Pflanzenpräparate der berühmten Wallich-Sammlung f<strong>in</strong>den.1847 verließ Wallich Bengalen für immer, um se<strong>in</strong>en Ruhestand <strong>in</strong> London,<strong>in</strong> der Nähe des geliebten Botanischen Gartens von Kew, zu verbr<strong>in</strong>gen.In se<strong>in</strong>e Heimat Dänemark gelangte er nicht mehr, allerd<strong>in</strong>gs pflegte erweiterh<strong>in</strong> brieflichen Kontakt mit dem Mutterland, etwa mit dem NaturforscherHans Christian Ørsted. Wie se<strong>in</strong>e letzten erhaltenen Briefe, diesich heute <strong>in</strong> der Königlichen Bibliothek <strong>in</strong> Kopenhagen bef<strong>in</strong>den, bezeugen,hatte Wallich während der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Erhebung für dieschleswig-holste<strong>in</strong>ische Sache kaum mehr als e<strong>in</strong> <strong>in</strong>digniertes Naserümpfenübrig. Zu tief war jener als Kosmopolit noch <strong>in</strong> der mult<strong>in</strong>ationalen Traditiondes Gesamtstaates verfangen. Nathaniel Wallich starb im Jahre 1854<strong>in</strong> London, weith<strong>in</strong> berühmt und hochgeehrt.17Die Wallich Avenue imBotanischen Gartenvon Kalkutta


18 Was Nathaniel Wallich als Forscher ausmachte, waren weniger orig<strong>in</strong>äreEntdeckungen oder Entwicklungen als vielmehr se<strong>in</strong> Geschick, Menschenan sich zu b<strong>in</strong>den und auf diese Weise zum Mittelpunkt e<strong>in</strong>es weltweitenKommunikationsnetzwerks zu avancieren. Dazu trugen ohne Zweifel auchse<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Persönlichkeit und se<strong>in</strong> allem Ansche<strong>in</strong> nach freundliches,aufgeschlossenes Wesen bei (auch wenn Zeugnisse über se<strong>in</strong> Wesenrar s<strong>in</strong>d). Suchen wir heute nach Spuren dieses e<strong>in</strong>zigartigen Lebens, sowerden wir <strong>in</strong> Europa kaum mehr fündig, umso mehr aber im <strong>in</strong>dischenBengalen. Se<strong>in</strong> Grabste<strong>in</strong> auf dem Londoner Friedhof von Kensal Greenist umgestürzt, die Inschrift unlesbar. Abgesehen von botanischen Kreisen,kennt <strong>in</strong> Europa kaum jemand mehr den großen Botaniker, der sich für dieAnfänge des Assamtees verantwortlich zeichnet. Die Stadt Kalkutta weißsich ihres e<strong>in</strong>stigen Mitbürgers um so <strong>in</strong>tensiver zu vergewissern: Nicht nurer<strong>in</strong>nern das bereits erwähnte Wallich-Denkmal und e<strong>in</strong>e „Wallich Avenue“im dortigen Botanischen Garten an se<strong>in</strong> Wirken. Ebenso wird er heutenoch als Gründer des Indian Museum genannt und seit 1986 im Rahmender prestigeträchtigen „Nathaniel Wallich lecture“ – dem Vortrag e<strong>in</strong>es herausragendenGastwissenschaftlers – geehrt. Wir mögen gespannt se<strong>in</strong> aufdie Feierlichkeiten anlässlich des zweihundertsten Geburtstags des IndianMuseum im Jahre 2014.Quellen und LiteraturSteen Bille, Bericht über die Reise der Corvette Galathea um die Welt <strong>in</strong> denJahren 1845, 46 und 47, herausgegeben und übersetzt von W. von Rosen,Bd. 1, Kopenhagen-Leipzig 1852; Ray Desmond, The European Discoveryof the Indian Flora, Oxford 1992; E. Dukesz, Daniel Jechiel Wallich, gest.1789, <strong>in</strong>: Jahrbuch für die Jüdischen Geme<strong>in</strong>den <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s undder Hansestädte und der Landgeme<strong>in</strong>de Oldenburg, 4/1932-33, S. 49-57;Christopher R. Fraser-Jenk<strong>in</strong>s, The Fern-Collections of Hamilton, Gardnerand Wallich. Lost Herbaria, a Lost Botanist, Lost Letters and LostBooks Somewhat Rediscovered, Dehra Dun 2006; The Indian Museum(Hg.), The Indian Museum 1814-1914, Kalkutta 1914 (Neudruck Kalkutta2004); Mart<strong>in</strong> Krieger, Die Ursprünge des Teeanbaus <strong>in</strong> Assam, <strong>in</strong>: BerndHerrmann (Hg.), Beiträge zum Gött<strong>in</strong>ger Umwelthistorischen Kolloquium2009-2010, Gött<strong>in</strong>gen 2010, S. 157-72; Aage Rasch, Dansk Ost<strong>in</strong>dien1777-1845. Storhedstid og Hensygn<strong>in</strong>gen, (Vore Gamle Tropekolonier, hg.v. Johannes Brønsted, Bd. 7), Kopenhagen 1967; ungedruckt: Wallich-Briefe, 1794-1842, Central National Herbarium, Kalkutta; Wallich-Briefe,ca. 1830-1854, Königliche Bibliothek, Kopenhagen.


Berichte und <strong>Mitteilungen</strong> ÜberschriftDer Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s im Jahr 2011Die geme<strong>in</strong>schaftliche Arbeit an der Erforschung der Wirtschafts-, SozialundMentalitätsgeschichte <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s hat – den Aktivitäten imArbeitskreis folgend – <strong>in</strong> diesem Jahr erfreuliche neue Ergebnisse gebracht.Zwei neue Projekte wurden mit Tagungen vorangebracht und so abgeschlossen,dass die Publikationen erfolgen können, davon e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Kooperationmit dem Hamburger Arbeitskreis für Regionalgeschichte (HAR), mitdem wir bereits länger freundschaftlich zusammenarbeiten:• Menschen am Fluss (Leitung: Norbert Fischer, Frankl<strong>in</strong> Kopitzsch undOrtw<strong>in</strong> Pelc) im Februar 2011 im Museum für Hamburgische <strong>Geschichte</strong><strong>in</strong> Hamburg,• Aufklärung und Alltag (Leitung Ole Fischer) im September 2011 auf demKoppelsberg.Anfang November fand bei erfreulich großer Beteiligung die Exkursion(Mediz<strong>in</strong>historische Sammlung der CAU) mit Mitgliederversammlung <strong>in</strong>Kiel statt. Die Wahlen ergaben für den Sprecher, den Sekretär, den Rechnungsführere<strong>in</strong>stimmige Wiederwahlen.Der Sprecher vertrat den Arbeitskreis bei der 25-Jahr-Feier des NiedersächsischenArbeitskreises für Wirtschafts- und Sozialgeschichte <strong>in</strong> Hannover,die mit e<strong>in</strong>em wissenschaftlichen Colloquium begangen wurde.Im Jahr 2011 wurden zwei Hefte des „Rundbriefes“ (105 und 106) vonGünther Bock <strong>in</strong> bewährter Weise herausgegeben. Wir haben zwei Bändeunserer „Studien“ vorlegen können, davon e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>sam mit dem Vere<strong>in</strong>für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Kirchengeschichte:• Dom<strong>in</strong>ik Hünniger, Die Viehseuche von 1744–52. Deutungen undHerrschaftspraxis <strong>in</strong> Krisenzeiten, Neumünster 2011 (Studien zur Wirtschafts-und Sozialgeschichte <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s, Band 48)• Pfarrer, Nonnen, Mönche. Beiträge zur spätmittelalterlichen Klerikerprosopographie<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s und Hamburgs, hrsg. v. Klaus-J.Lorenzen-Schmidt und Anja Meesenburg, Neumünster 2011 (Studienzur Wirtschafts- und Sozialgeschichte <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s Band 49/Schriften des Vere<strong>in</strong>s für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische KirchengeschichteBand 55).


20Weitere Publikationen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Vorbereitung: „Studien“ (Tagungsbändeüber „Menschen am Fluss“ sowie „Aufklärung und Alltag“), „Quellen“(„Hamburger Beg<strong>in</strong>enrechnungen 1474–1542“) und „Kle<strong>in</strong>e Schriften“.Das Leitungsgremium, das alle Funktionsträger (also auch Projektleiterbis zum Abschluss durch Publikation des Tagungsbandes) umfasst,bestand zum Jahreswechsel aus: Klaus-J. Lorenzen-Schmidt (Sprecher),Ole Fischer (Sekretär und Projekt Aufklärung und Alltag), Gerret L.Schlaber (Rechnungsführer), Mart<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>heimer (stellvertretenderSprecher und Redaktion der Schriften), Günther Bock (Redaktion desRundbriefs), Detlev Kraack (Projekt Stadt und Adel), Ortw<strong>in</strong> Pelc undNorbert Fischer (Projekt Menschen am Fluss), Peter Danker-Carstensen(Schriftenversand) sowie Björn Hansen (Internet-Beauftragter). Die Redaktionsgruppesetzt sich aus Mart<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>heimer, Ortw<strong>in</strong> Pelc, PeterDanker-Carstensen und Detlev Kraack zusammen. Anstelle des zum Jahresendeberufsbed<strong>in</strong>gt ausgeschiedenen Gerret L. Schlaber wurde von derMitgliederversammlung Peter Danker-Carstensen mit der Führung derKassengeschäfte beauftragt.F<strong>in</strong>anzielle Unterstützung für unsere Arbeit erhielten wir wieder durchdie „Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>“, der wir dafürherzlich danken. Immer wichtiger werden für uns Sponsoren, die nicht nurdie Tagungstätigkeit fördern, sondern den Druck der „Studien“ und der„Quellen“ überhaupt erst ermöglichen. Ihnen gilt unser besonderer Dank,denn ohne sie wäre die Publikationstätigkeit bei zunehmendem Versiegenöffentlicher F<strong>in</strong>anzquellen überhaupt nicht möglich. Allerd<strong>in</strong>gs bemerkenwir schon, dass es schwieriger wird, Förderung für unsere Projektezu erhalten.Wir freuen uns nach wie vor über die ausgezeichnete, fruchtbare undsehr freundschaftliche Kooperation mit unseren dänischen Kollegen unddanken über die Grenze h<strong>in</strong>weg dafür! Die Aktivitäten im dänischen Raums<strong>in</strong>d an vielen Stellen sehr anregend und stellen e<strong>in</strong>en Ansporn zur Leistungsverbesserungdar.Die Lage des Arbeitskreises ist mit über 100 Mitgliedern stabil, er suchtaber verstärkt jüngere forschende Mitglieder, die sich mit ihren Fragestellungen,Themen und Ergebnissen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Der Arbeitskreis verfolgt weiterse<strong>in</strong> Ziel, die Sozial-, Wirtschafts-, Kultur- und Alltagsgeschichte deralten Herzogtümer <strong>Schleswig</strong> und Holste<strong>in</strong> unter E<strong>in</strong>schluss von Lübeck(und auch von Hamburg) besser zu erforschen und unter vergleichendenAspekten darzustellen.Klaus-J. Lorenzen-Schmidt


Mehr als 500.000 Datensätze onl<strong>in</strong>e recherchieren:<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Archive im Internet21Am 26. Januar <strong>2012</strong> vollzog das Stadtarchiv Kiel e<strong>in</strong>en weitreichendenSchritt <strong>in</strong> die digitale Zukunft: Kulturdezernent Gert Meyer präsentierteden neuen Onl<strong>in</strong>e-Katalog des Stadtarchivs. Hier kann sich die Öffentlichkeiterstmals e<strong>in</strong>en umfassenden Überblick über die reichen Bestände zur<strong>Geschichte</strong> der Landeshauptstadt machen und rund 65.000 Verzeichnungsdatendurchsuchen. Zusammen mit dem Katalog der Archivbibliothek,erfasst im Gött<strong>in</strong>ger Verbundkatalog, und der Onl<strong>in</strong>e-Bibliographie derGesellschaft für Kieler Stadtgeschichte gibt das Stadtarchiv Benutzer<strong>in</strong>nenund Benutzern gleich drei professionelle Recherche<strong>in</strong>strumente an die Hand(www.stadtarchiv-kiel.de). Die Onl<strong>in</strong>e-Präsentation des Katalogs ist e<strong>in</strong> ersterMeilenste<strong>in</strong>: Die E<strong>in</strong>stellung von Digitalisaten, <strong>in</strong>sbesondere aus demumfangreichen Fotoarchiv und der Kartensammlung, ist <strong>in</strong> Vorbereitung.Das Stadtarchiv Kiel nutzt das Datenbanksystem FAUST 6 Professional,das onl<strong>in</strong>e durch den FAUST-I-Server umgesetzt wird. Dabei wurde Wertgelegt auf e<strong>in</strong>e möglichst nutzerfreundliche Handhabung: Die Recherchewurde auf e<strong>in</strong>e unspezifische Volltextsuche ausgerichtet; empfohlen wirdaber e<strong>in</strong>e Recherche über die Beständegliederung des Archivs, durch diee<strong>in</strong>e vollständige Übersicht über die Aktenbestände e<strong>in</strong>zelner Verwaltungsabteilungenmöglich wird. Die Suchergebnisse können nach bestimmtenKriterien sortiert, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Warenkorb abgelegt und als Druckausgabeexportiert werden. Die Weiterentwicklung des Onl<strong>in</strong>e-Katalogs wirdkünftig zum Aufgabenkanon des Stadtarchivs gehören.Diese Initiative des Stadtarchivs Kiel ist nur e<strong>in</strong> Beispiel für die erheblichenAnstrengungen, die Archive <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> <strong>in</strong> den letztenJahren unternommen haben, um ihren Benutzer<strong>in</strong>nen und Benutzern und<strong>in</strong>sbesondere der Geschichtsforschung e<strong>in</strong> umfassendes Rechercheangebotim Internet zu machen. Das Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> bietet aufse<strong>in</strong>er Homepage e<strong>in</strong>e Beständeübersicht mit ausführlichen Beschreibungen,Benutzungs<strong>in</strong>formationen und vielfältigen Recherchezugängen an. JüngereF<strong>in</strong>dbücher werden nicht nur als Druckausgabe, sondern im S<strong>in</strong>n desOpen-Access-Konzepts auch zum Download bereit gehalten.E<strong>in</strong>e Vielzahl kommunaler Archive stellen wie das Stadtarchiv Kielganze Datenbanken <strong>in</strong>s Internet. Pionier war das Stadtarchiv Flensburg,das bereits seit mehreren Jahren e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e-Recherche möglich macht undrund 80.000 Datensätze zur Verfügung stellt. Dabei greift das StadtarchivFlensburg auf Software der Firma AUGIAS zurück, die die Recherchefunktionenauf der Plattform www.f<strong>in</strong>dbuch.net zur Verfügung stellt. Aufdieser Plattform können Bestände weiterer schleswig-holste<strong>in</strong>ischer Archiverecherchiert werden. Besonders hervorgehoben werden muss das Archiv der


22Hansestadt Lübeck. Es hat zum Tag der Archive 2010 se<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e-Datenbankfreigeschaltet und bis heute fast 220.000 Datensätze aufgearbeitet unde<strong>in</strong>gestellt. Es wird dadurch e<strong>in</strong>drucksvoll se<strong>in</strong>er Bedeutung als ehemaligesStaatsarchiv und als e<strong>in</strong>er der wichtigsten Überlieferungsträger der Hansegeschichtegerecht.Auf F<strong>in</strong>dbuch.net f<strong>in</strong>den sich ebenfalls das Kreisarchiv Stormarn (etwa62.000 Datensätze) und das Geme<strong>in</strong>schaftsarchiv des Kreises <strong>Schleswig</strong>-Flensburg und der Stadt <strong>Schleswig</strong> (etwa 20.000 Datensätze). Das Geme<strong>in</strong>schaftsarchivdes Kreises Ste<strong>in</strong>burg und der Stadt Itzehoe ist mit rund 20.000Datensätzen aus städtischen Beständen vertreten.Das Nordelbische Kirchenarchiv stellt auf F<strong>in</strong>dbuch.net rund 37.000Datensätze aus 66 Beständen der kirchlichen Zentralverwaltung zur Verfügung.Diese Zahl wird stark anwachsen, wenn schrittweise die F<strong>in</strong>dmittelder zahlreichen Archive der Kirchenkreise und -geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> und Hamburg h<strong>in</strong>zukommen, was die Abstimmung mit den jeweiligenArchivträgern voraussetzt.E<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>facheren Weg gehen das Kreisarchiv Nordfriesland und e<strong>in</strong>igekle<strong>in</strong>ere Archive wie das Stadtarchiv Wedel und die Archivgeme<strong>in</strong>schaftPräsentation des Onl<strong>in</strong>e Katalogs des Stadtarchivs Kiel -Stadtrat Gert Meyer mit Jutta Briel und Dr. Doris Tillmann


Ratzeburg/Mölln. Sie generieren aus den vorhandenen Datenbanken F<strong>in</strong>dbücher,die sie im PDF-Format auf der Archivhomepage zur Verfügungstellen. Diese Lösung ist e<strong>in</strong>fach und wirkungsvoll, e<strong>in</strong> gangbarer Weg <strong>in</strong>sbesonderefür kle<strong>in</strong>ere Archive. Das Stadtarchiv Wedel präsentiert auf dieseWeise sogar se<strong>in</strong>e rund 250 Stücke umfassende Plakatsammlung.Das Ergebnis dieser Arbeit der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Archive kannsich sehen lassen: Mehr als e<strong>in</strong>e halbe Million Archivalien aus Kommunalarchivenund aus dem Nordelbischen Kirchenarchiv können derzeit onl<strong>in</strong>erecherchiert werden.E<strong>in</strong>e Seltenheit bleibt jedoch bisher e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e-Veröffentlichung vondigitalisierten Archivobjekten. Kosten und organisatorischer Aufwandvon Digitalisierungsprojekten übersteigen vielfach die Möglichkeiten derschleswig-holste<strong>in</strong>ischen Archive. Es fehlt derzeit auch e<strong>in</strong> überzeugendesDarstellungskonzept, wie es etwa für die Museen mit dem Projekt Digicultund der Plattform www.museen-nord.de entwickelt wurde.Voran schreitet <strong>in</strong> diesem Bereich <strong>in</strong>sbesondere das Kreisarchiv Stormarn,das se<strong>in</strong>e umfangreichen Fotobestände schrittweise digitalisiert und auf derF<strong>in</strong>dbuch.net-Plattform fast 50.000 Fotos veröffentlicht hat. Als jüngstesProjekt verfolgt das Kreisarchiv die Publikation von Tondokumenten imInternet. Das Stadtarchiv Flensburg stellt Fotobestände, das Archiv derHansestadt Lübeck schrittweise die Urkundenabteilung digital auf F<strong>in</strong>dbuch.nete<strong>in</strong>. In vielen Archiven s<strong>in</strong>d ähnliche Projekte <strong>in</strong> Vorbereitung.Für die Arbeitsweise der Archive aber auch der Benutzer<strong>in</strong>nen undBenutzer bedeutet die Umstellung auf Onl<strong>in</strong>e-Datenbanken e<strong>in</strong>en tiefenE<strong>in</strong>schnitt. Die Archive verabschieden sich vom klassischen F<strong>in</strong>dbuch undentwickeln neue Wege, wie sich Erschließungsdaten und Kontext<strong>in</strong>formationenwie Behördengeschichten oder Bestandsbeschreibungen optimal onl<strong>in</strong>ezur Verfügung stellen lassen. Die derzeitigen Lösungen müssen <strong>in</strong> der Nutzungsfreundlichkeitzweifellos noch weiter verbessert werden.Die Benutzer<strong>in</strong>nen und Benutzer werden von dieser Entwicklung profitieren:Archive haben sich Transparenz zum Pr<strong>in</strong>zip gemacht. Die Onl<strong>in</strong>e-Präsentation der Datenbanken ist dazu e<strong>in</strong> wichtiger Schritt.Johannes Rosenplänter23Neue F<strong>in</strong>dmittel zur Überlieferung zentraler Behörden derJahre 1848 bis 1868 im Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Der Zeitraum zwischen dem Beg<strong>in</strong>n der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Erhebungim März 1848 und der Bildung der preußischen Prov<strong>in</strong>z <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 1867 gehört sicherlich zu den wechselvollsten und <strong>in</strong>teressantesten


24Abschnitten der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Landesgeschichte. Die turbulentenpolitischen Ereignisse jener Jahre – Erhebung, dänische „Restauration“,preußisch-österreichisches Kondom<strong>in</strong>ium - schlugen sich auch <strong>in</strong> der Verwaltungder Herzogtümer nieder. Während vor 1848 mit der <strong>in</strong> Kopenhagenansässigen Deutschen Kanzlei und der Rentekammer bzw. ab 1868mit der Königlichen Preußischen Regierung <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> Zentralbehördenbestanden, die ihre Tätigkeiten über e<strong>in</strong>en langen Zeitraum ausübten,sahen die adm<strong>in</strong>istrativen Verhältnisse <strong>in</strong> jenen zwei Jahrzehnten dazwischenganz anders aus. Aufgrund der Herrschaftswechsel existierten <strong>in</strong>diesen vergleichsweise wenigen Jahren <strong>in</strong>sgesamt 21 Regierungs<strong>in</strong>stitutionenund Verwaltungsbehörden, die mitunter <strong>in</strong> rascher Abfolge nebenundnache<strong>in</strong>ander auf oberster Ebene für die Verwaltung der Herzogtümer<strong>Schleswig</strong>, Holste<strong>in</strong> und Lauenburg zuständig waren.Die schriftliche Überlieferung dieser Behörden verwahrt das Landesarchiv<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> <strong>in</strong> 18 Beständen. In chronologischer Reihenfolge,<strong>in</strong> der die Behörden tätig waren, s<strong>in</strong>d dies:Abt. 51–55: Zivile und militärische Behörden der Erhebungszeit 1848–1852Abt. 79: M<strong>in</strong>isterium für das Herzogtum <strong>Schleswig</strong> 1851–1864Abt. 80: M<strong>in</strong>isterium für die Herzogtümer Holste<strong>in</strong> und Lauenburg 1852–1864Abt. 56: Königliche Regierung zu Kopenhagen bzw. Plön 1862–1864Abt. 57–62: Preußische und österreichische Übergangsbehörden 1863–1868Bislang waren die Unterlagen vorwiegend über alte Repertorien, Ablieferungslistenoder Karteikarten erschlossen. Damit genügten diese F<strong>in</strong>dmittelnicht mehr modernen Standards, was die Recherche erschwerte. Mancheder Archivbestände führten deswegen gleichsam e<strong>in</strong>en „Dornröschenschlaf“.Um den Zugang zu den für die Landesgeschichte außerordentlichbedeutsamen Archivalien zu erleichtern, hat das Landesarchiv <strong>in</strong> den letztenJahren ihren Erschließungszustand verbessert. Mit dem jüngst veröffentlichtenF<strong>in</strong>dbuch zur Überlieferung der preußisch-österreichischen Übergangsbehördenaus der Zeit von 1863 bis 1868 liegen nun für sämtlicheoben angeführten Bestände moderne F<strong>in</strong>dmittel vor, die e<strong>in</strong>e zielgerichteteRecherche ermöglichen und dadurch die Nutzung erleichtern.In den vier Bänden s<strong>in</strong>d über 14.000 Archivalien erfasst. Inhaltlich deckensie dank des umfassenden Zuständigkeitsbereichs der Zentralbehörden nahezusämtliche Verwaltungsbereiche ab. Für fast jeden Aspekt lässt sich daher<strong>in</strong> den Beständen reichhaltiges Material f<strong>in</strong>den, das noch der Auswertungharrt. E<strong>in</strong>e Vielzahl an aussagekräftigen Quellen bieten die Behördenüberlieferungennicht zuletzt für lokal- und familiengeschichtlich Interessierte.Als e<strong>in</strong> weiterer für die Landesgeschichte wichtiger Bestand wurde dasArchiv der Herzöge von <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>-Sonderburg-Augustenburg(Abt. 22) neu verzeichnet und e<strong>in</strong> entsprechendes F<strong>in</strong>dbuch herausgege-


en. Der Bestand gew<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>e besondere Bedeutung dadurch, dass erneben vielfältigem Quellenmaterial zur Kulturgeschichte des Adels im18. und 19. Jahrhundert auch zahlreiche Archivalien zu den politischenGeschehnissen der Jahre von 1848 bis 1866 enthält. So ist <strong>in</strong> Folge derBeteiligung von Mitgliedern des Hauses Augustenburg an der Erhebung1848–1851 umfangreiches Aktenmaterial der Erhebungsbehörden hauptsächlichzu auswärtigen und militärischen Angelegenheiten <strong>in</strong> das AugustenburgerHausarchiv gelangt, das auf diese Weise die BehördenbeständeAbt. 51 und Abt. 55 ergänzt. Für die Zeit der preußisch-österreichischenVerwaltung der Herzogtümer (1864–1866) spiegeln die Unterlagen der vonHerzog Friedrich von Augustenburg e<strong>in</strong>gerichteten Herzoglich <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landesregierung die augustenburgische Perspektive widerund dokumentieren die letztlich vergeblichen Bemühungen des Herzogsum e<strong>in</strong> eigenständiges <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>. Diese Quellen bilden daher e<strong>in</strong>ewertvolle Gegenüberlieferung zu den <strong>in</strong> Abt. 57–62 verwahrten Akten derpreußischen und österreichischen Behörden.25Stammblatt der beurlaubten Mannschaften des3. Landkriegskommissariatsdistrikt (1850–1851) aus Abt. 55 Nr. 2337


26Bibliographische Angaben:• F<strong>in</strong>dbuch des Bestandes Abt. 79: M<strong>in</strong>isterium für das Herzogtum<strong>Schleswig</strong> zu Kopenhagen 1851–1864, von Jörg Rathjen (Veröffentlichungendes Landesarchivs <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 94), Hamburg 2008.121 S. € 18,80• F<strong>in</strong>dbuch der Bestände Abt.80 und 56: M<strong>in</strong>isterium für die HerzogtümerHolste<strong>in</strong> und Lauenburg zu Kopenhagen 1852–1864 sowie Holste<strong>in</strong>ischeRegierung zu Kopenhagen bzw. Plön 1862–1864, von JörgRathjen (Veröffentlichungen des Landesarchivs <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 97),Hamburg 2010. 620 S. € 39,80• F<strong>in</strong>dbuch der Bestände Abt. 51–55: Zivile und militärische Behördender Erhebungszeit 1848–1852, von Jörg Rathjen (Veröffentlichungen desLandesarchivs <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 99), Hamburg 2010. 606 S. € 37,80• F<strong>in</strong>dbuch des Bestandes Abt. 22: Herzöge von <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>-Sonderburg-Augustenburg, von Jörg Rathjen (Veröffentlichungen desLandesarchivs <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 102), Hamburg <strong>2012</strong>. 213 S. € 24,80• F<strong>in</strong>dbuch der Bestände Abt. 57–62: Preußisch-österreichische Übergangsbehörden1863–1868, von Jörg Rathjen (Veröffentlichungen desLandesarchivs <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 102), Hamburg <strong>2012</strong>. 262 S. € 27,80Die Publikationen können über den Buchhandel oder den Verlag HamburgUniversity Press (http://hup.sub.uni-hamburg.de/reihen/veroeffentlichungen-des-landesarchivs-schleswig-holste<strong>in</strong>)erworben werden. Außerdembesteht als weiteres Serviceangebot die Möglichkeit, die F<strong>in</strong>dbücher imInternet als pdf-Dokument e<strong>in</strong>zusehen. Der Zugang erfolgt über den Internetauftrittdes Landesarchivs (www.landesarchiv.schleswig-holste<strong>in</strong>.de) unddort über die Menüpunkte „Veröffentlichungen“ und „F<strong>in</strong>dbücher“ oderüber die oben angeführte Internetadresse des Verlages.Das Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> freut sich, mit der Veröffentlichungder F<strong>in</strong>dbücher der <strong>in</strong>teressierten Öffentlichkeit Hilfsmittel zu präsentieren,welche die Beschäftigung mit den archivalischen Überlieferungen aus e<strong>in</strong>emspannenden Zeitraum der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen <strong>Geschichte</strong> erleichtern.Jörg Rathjen


Landesgeschichte nahe gebrachtAusstellung „Ripen und die Folgen 1460–2010“im CITTI-Park Flensburg27Am 5. März 1460 stellte der dänische König Christian I. der schleswig-holste<strong>in</strong>ischenRitterschaft die Urkunde von Ripen aus, <strong>in</strong> dem er zusagte, dass<strong>Schleswig</strong> und Holste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Zukunft unter e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Herrschaftstehen sollten („dat se bliven ewich tosamende ungedelt“ – „dass sie ewig ungeteiltzusammenbleiben“). Im 19. Jahrhundert wurde der Vertragstext alsBeleg für die Eigenstaatlichkeit <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s <strong>in</strong>terpretiert und alsKampfruf <strong>in</strong> den nationalen Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit Dänemark benutzt.Zum 550 jährigen Jubiläum der Urkunde zeigte das Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong><strong>in</strong> e<strong>in</strong>er umfangreichen, vom Historiker Dr. Jann MarkusWitt kuratierten Ausstellung die wechselvolle Entstehungs- und Wirkungsgeschichteder Urkunde von Ripen bis <strong>in</strong> die Gegenwart. Anschließend wardiese Ausstellung im Mar<strong>in</strong>eehrenmal Laboe zu sehen.Vom 16. Februar bis 3. März <strong>2012</strong> wurde die Ausstellung <strong>in</strong> der Tafelversion,ergänzt durch die Replik der Urkunde von Ripen, im CITTI-Park <strong>in</strong>Flensburg zu sehen. Diese Stadt ist heute e<strong>in</strong> wichtiger Schnittpunkt zwischenDänemark und Deutschland. Dem Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>gelang es mit dieser Ausstellung, die Bevölkerung über diesen wichtigenAspekt der deutsch-dänischen <strong>Geschichte</strong> zu <strong>in</strong>formieren. Der CITTI-Parkmit täglich mehreren tausend Besuchern war e<strong>in</strong> guter Ort, um Menschen<strong>in</strong> ihrem Alltag solide Informationen aus erster Hand zur bis heute weiterwirkenden Vergangenheit zu bieten. Schon bei der Eröffnung der Ausstellungam 16. Februar durch den Leiter des Landesarchivs <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Prof. Dr. Dr. Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>g und den Kurator Dr. Jann Markus Wittwurde das große Interesse der Bevölkerung an diesem zentralen Thema derLandesgeschichte deutlich.Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>gLandesgeschichte imE<strong>in</strong>kaufszentrum


Museen, Institutionen, AusstellungenEröffnung der Ausstellung Glauben – Wissen – Leben:Klöster <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>E<strong>in</strong>e Ausstellung vom 9. Februar bis 13. Juli <strong>2012</strong> im Landesarchiv<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Die fasz<strong>in</strong>ierende <strong>Geschichte</strong> der Klöster <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> lockte am9. Februar <strong>2012</strong> gut 150 Personen zur Eröffnung der Ausstellung Glauben-Wissen-Leben <strong>in</strong> das <strong>Schleswig</strong>er Pr<strong>in</strong>zenpalais. Die Ausstellung war bereitsvergangenes Jahr <strong>in</strong> der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landesbibliothek <strong>in</strong> Kielzu sehen. Für das Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> wurde sie von der Kurator<strong>in</strong>Christ<strong>in</strong>a Schmidt, M.A. (ago ausstellungen, Hamburg), grundlegendüberarbeitet und neu konzeptioniert. Nur durch die ausgezeichnete Kooperationmit den Leihgebern war es möglich geworden, e<strong>in</strong> facettenreichesBild von Alltag und Kultur der Klöster anschaulich darzustellen.Die Klosterlandschaft <strong>in</strong> den ehemaligen Herzogtümern <strong>Schleswig</strong>,Holste<strong>in</strong> und Lauenburg sowie den Hansestädten Lübeck und Hamburgumfasste e<strong>in</strong>st 51 Klöster, Stifte und Domkapitel. Die ersten Konvente entstandenim 12. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit gründeten alle bekanntenOrdensgeme<strong>in</strong>schaften Niederlassungen im Land, so zum Beispiel dieAugust<strong>in</strong>ner<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Lübeck, die Benedikt<strong>in</strong>er <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> oder die Zisterzienserim heute dänischen Løgum. Mit der Reformation im 16. Jahrhundertwurden die meisten von ihnen aufgelöst und ihr Besitz veräußert.Nur vier Nonnenklöster, die Benedikt<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenkonvente <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> undPreetz sowie die Zisterzienser<strong>in</strong>nenklöster <strong>in</strong> Itzehoe und Uetersen, entg<strong>in</strong>gendiesem Schicksal durch Umwandlung <strong>in</strong> adlige Damenstifte.Der Landeshistoriker Prof. Dr. Oliver Auge (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) gab e<strong>in</strong>e faktenreiche E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die schleswigholste<strong>in</strong>ischeKlostergeschichte und wies auf die vielen, heute nur nochE<strong>in</strong>geweihten bekannten Klöster h<strong>in</strong>. Ordensniederlassungen wie die derFranziskaner oder Dom<strong>in</strong>ikaner besaßen entscheidenden Anteil an der historischenEntwicklung unseres Landes. Sie waren Träger von Religiosität,Bildung und Kultur sowie grundlegend an der agrarischen Erschließungund dem wirtschaftlichen Ausbau des Gebietes nördlich der Elbe beteiligt.Dr. Jens Ahlers, der Direktor der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landesbibliothek,stellte das von ihm zusammen mit Oliver Auge und Katja Hillebrand


herausgegebene, reich illustrierte Buch zur Ausstellung vor, das e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maligesKompendium der Klostergeschichte und -kultur darstellt. Es kannwährend der Ausstellung im Landesarchiv sowie <strong>in</strong> der Landesbibliothekerworben werden.Die Kurator<strong>in</strong>, Christ<strong>in</strong>a Schmidt, M.A., erläuterte die von ihr neu konzeptionierteund auf die Räumlichkeiten des Pr<strong>in</strong>zenpalais zugeschnitteneAusstellung. Ausgewählte Exponate aus zahlreichen Museen, Archiven undBibliotheken <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s und Hamburgs lassen sorgfältig präsentiertdas jahrhundertelange Schaffen und Wirken der Klöster jetzt wiederlebendig werden.Die drei großen Themenfelder „Glauben“, „Wissen“ und „Leben“ widmensich unter anderem den Aspekten Klosterkirche, Wallfahrt, mittelalterlicheSkriptorien und Krankenpflege sowie dem alltäglichen Leben im Kloster.Zu den besonders kostbaren Ausstellungsobjekten zählen dabei e<strong>in</strong> Straußeneizur Aufbewahrung von Reliquien, Zapfhähne aus dem Kloster Rudesowie e<strong>in</strong> kunstvoll gestaltetes Evangeliar aus der Preetzer Klosterbibliothek.„Uns ist wichtig, zu zeigen, wie umfangreich die Kultur und der Bestandder schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Klosterlandschaft früher war“, erklärteChrist<strong>in</strong>a Schmidt die Vielfalt der präsentierten Exponate.29Dr. Jens Ahlers stellt die Publikation zur Ausstellung vor.


30Ergänzend zur Ausstellung veranstaltet das Landesarchiv e<strong>in</strong> umfangreichesBegleitprogramm mit Vorträgen sowie Führungen durch das St.-Johannis-Kloster <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>. Nähere Informationen dazu auf der Internetseite desLandesarchivs unter www.landesarchiv.schleswig-holste<strong>in</strong>.deDie Ausstellung kann noch bis zum 13. Juli <strong>2012</strong> von Montag bis Freitagvon 8.30 bis 17.00 Uhr im Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, Pr<strong>in</strong>zenpalais,24837 <strong>Schleswig</strong>, besucht werden. Der E<strong>in</strong>tritt ist kostenlos.Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>gAufbruch und Bürgerkrieg – <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> 1848 –1851E<strong>in</strong>e Ausstellung vom 13. Mai bis 31. August <strong>2012</strong> <strong>in</strong> den Museen imKulturzentrum Rendsburg und der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische LandesbibliothekKielDie Landesbibliothek plant zusammen mit den Museen im KulturzentrumRendsburg e<strong>in</strong>e umfassende Ausstellung zur schleswig-holste<strong>in</strong>ischenErhebung 1848/1851. Unterstützt wird das Projekt von der Gesellschaftfür Kieler Stadtgeschichte und dem Vere<strong>in</strong> „Historische Landeshalle für<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>“.Die Mitte des 19. Jahrhunderts war <strong>in</strong> ganz Europa e<strong>in</strong>e Zeit des Umbruchs.In <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> standen die sozialen und politischen Umwälzungendurch die gleichzeitige Verknüpfung der Herzogtümer <strong>Schleswig</strong> und Holste<strong>in</strong>mit dem dänischen Königreich und dem Deutschen Bund unter ganzspezifischen Voraussetzungen. Forderungen nach e<strong>in</strong>er modernen Verfassungund bürgerlichen Freiheiten gerieten <strong>in</strong> Konflikt mit aufkeimendennationalen Bewegungen. Der von Dahlmann und Lornsen angeheizteStreit um e<strong>in</strong>e für die Herzogtümer <strong>Schleswig</strong> und Holste<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sameLandtagsverfassung und die Sukzessionsfrage rief die Eiderdänen auf denPlan, die <strong>Schleswig</strong> mit e<strong>in</strong>em nationalen Dänischen Königreich vere<strong>in</strong>igenund von Holste<strong>in</strong> abtrennen wollten.Vertreter der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Erhebung sagten sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em revolutionärenAkt vom dänischen Staat los und riefen am 24. März 1848 e<strong>in</strong>eProvisorische Regierung für die Herzogtümer <strong>Schleswig</strong> und Holste<strong>in</strong> aus.In der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der dänischen Krone entstand <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> erstmals e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Landesversammlung für beide Herzogtümer.Das <strong>in</strong> den folgenden Monaten erarbeitete Staatsgrundgesetz galtdamals als modernste Verfassung <strong>in</strong> deutscher Sprache. Als besondere Leistungens<strong>in</strong>d auch die Aufstellung e<strong>in</strong>er eigenen Armee und Mar<strong>in</strong>e sowieder Aufbau neuer Verwaltungsstrukturen zu nennen, zum Beispiel die Modernisierungdes Postwesens und Änderungen im Währungssystem. Wäh-


Proklamation der Provisorischen Regierung am 24. März 1848 vor demKieler Rathausrend der Ause<strong>in</strong>andersetzungen haben sich auch Presse- und Vere<strong>in</strong>swesenfortentwickelt.Begleitet wurde die Erhebung auch von sozialen Unruhen <strong>in</strong> der ländlichenBevölkerung und dem Kampf des Bürgertums um e<strong>in</strong> größeres Mitspracherecht<strong>in</strong> Politik und Verwaltung. Diese ganzen Handlungssträngesollen <strong>in</strong> ihrer Bedeutung abgewogen, dargestellt und zu e<strong>in</strong>em Gesamtbildvon der Erhebung zusammengefügt werden. Dabei soll zum e<strong>in</strong>en das Spezifischeder schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Erhebung herausgearbeitet aber auchdie Verknüpfung der Bewegung <strong>in</strong> den Herzogtümern mit den revolutionärenEreignissen <strong>in</strong> Dänemark, Preußen und im übrigen Europa aufgezeigtwerden.Die Ausstellung wird thematisch aufgegliedert und auf zwei Standorte verteilt.Die Landesbibliothek <strong>in</strong> Kiel zeigt vorrangig den Weg <strong>in</strong> den Konflikt,die Gründung e<strong>in</strong>er Provisorischen Regierung, den Aufbau e<strong>in</strong>es neuenStaatsapparates mit modernem Staatsgrundgesetz und neuer Verwaltung.Unter den sozialen Fragen werden vor allem der „Butterstreit“ und der „Instenstreit“behandelt. Auch die auf dänischer und deutscher Seite teilweisesehr unterschiedliche Darstellung der Kämpfe wird durch die Gegenüber-


32 stellung von Bildern zeitgenössischer Künstler aus Dänemark und den Herzogtümernverdeutlicht. E<strong>in</strong>zugehen ist weiterh<strong>in</strong> auf die Nachwirkung derErhebung und die mit dem Krieg e<strong>in</strong>setzende Emigration „Aufständischer“nach Amerika.Das Rendsburger Museum präsentiert das dänische Gesamtstaatsmilitärim Vormärz sowie Aufbau, Ausrüstung und Uniformen der schleswig-holste<strong>in</strong>ischenArmee. Neben dem Verlauf der Schlachten und Gefechte imDreijahreskrieg wird auch die Organisation der schleswig-holste<strong>in</strong>ischenArmee dargestellt, ebenso das entstehende militärische Ambulanzwesen,moderne Logistik und Waffentechnik.Um das umfangreiche Bildmaterial speziell zu Schlachten, Uniformenund Ehrenzeichen, Personenporträts und Karikaturen überhaupt attraktivund dennoch umfassend präsentieren zu können, werden alle relevantenObjekte digitalisiert, beschrieben und auf Großbildschirmen <strong>in</strong> der Ausstellungangeboten. Interessenten für besondere Themen können so denKonflikt auf e<strong>in</strong>er Zeitleiste nachverfolgen und spezielle Serien von Karikaturen,Schlachtenszenen, Uniformen, Orden und Ehrenzeichen oder Personenbetrachten. Auf diese Weise können viele Themen sogar <strong>in</strong> beiden Häusernpräsentiert werden. In Rendsburg werden schwerpunktmäßig die militärischenObjekte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er repräsentativen Auswahl dargeboten, <strong>in</strong> Kielentsprechend die Orig<strong>in</strong>al-Darstellungen zum revolutionären Geschehenwährend der Provisorischen bzw. Geme<strong>in</strong>samen Regierung: der Weg <strong>in</strong>den Konflikt, Staatsgrundgesetz und Landesversammlung, Symbolik derschleswig-holste<strong>in</strong>ischen Bewegung, Sprachenstreit und Nationalitätenkampf,Instenstreik, Postwesen, optische Telegraphie und die schleswigholste<strong>in</strong>ischeMar<strong>in</strong>e sowie Kunst und Künstler <strong>in</strong> der Erhebungszeit.Jens AhlersMoritz Hartmann (1657–1695) – Ritter des Ordens von SanMarco <strong>in</strong> VenedigE<strong>in</strong>e Ausstellung vom 1. Juli bis 31. Okt. <strong>2012</strong> <strong>in</strong> der Stadtkirche und imHeimatmuseum HeiligenhafenIm Mittelpunkt dieser Ausstellung steht der Seeoffizier Moritz Hartmann,1657 <strong>in</strong> Heiligenhafen als zweiter Sohn des Schulrektors geboren und 1695auf e<strong>in</strong>em venezianischen Kriegsschiff <strong>in</strong> der Ägäis verstorben.Ausgehend von se<strong>in</strong>em prächtigen Epitaph <strong>in</strong> der Kirche se<strong>in</strong>es Heimatortes,über welches er noch zu Lebzeiten verfügte, wird se<strong>in</strong>e außergewöhnlicheBiographie erzählt. Als Untertan des dänischen Königs trat Moritz


Hartmann 16<strong>82</strong> <strong>in</strong> dessen Flotte e<strong>in</strong>. Um se<strong>in</strong>e Fähigkeiten als Seeoffizierweiter zu entwickeln, diente er bis 1685 auch bei verbündeten Seemächtenwie Holland und Frankreich.Auf e<strong>in</strong>em französischen Schiff nahm er 1684 am Bombardement derHafenstadt Genua teil. Hierbei lernte er die damalige „Kriegskunst“ zuWasser und zu Land kennen, die ihn <strong>in</strong> dem darauf folgenden Jahrzehnt– bis zu se<strong>in</strong>em frühen Tod – befähigen sollte, im Auftrag des Dogen vonVenedig gegen das Osmanische Reich im östlichen Mittelmeer zu kämpfen.Nach dem Sieg über die Türken bei Wien 1683 war es bereits 1684auf Betreiben des Papstes Innozenz XI. zur Bildung e<strong>in</strong>er „Heiligen Liga“gekommen. E<strong>in</strong> Kriegsziel war die Rückeroberung der Halb<strong>in</strong>sel Peloponnes.M. Hartmann war ab 1685 an diesen Gefechten unter dem Oberbefehlshaberder Flotte, Francesco Moros<strong>in</strong>i (1619 – 1694), beteiligt und wurdenoch im selben Jahr <strong>in</strong> Anerkennung se<strong>in</strong>es mutigen Tatendrangs zumRitter des Ordens von San Marco ernannt.Zwischen se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>sgesamt drei Kriegse<strong>in</strong>sätzen <strong>in</strong> der Ägäis schickteihn König Christian V. 1689 als Gouverneur <strong>in</strong> die dänische KolonieTranquebar <strong>in</strong> Süd<strong>in</strong>dien, woh<strong>in</strong> er drei Schiffe befehligte; e<strong>in</strong>e unrühmlicheEpisode <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben, da er während der Rückreise e<strong>in</strong>e aufkommendeMeuterei mit e<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>richtung ahndete und die Strandungse<strong>in</strong>es Schiffes sowie den Teilverlust der wertvollen Ladung zu verantwortenhatte. In Kopenhagen kam es deshalb1692 nach se<strong>in</strong>er Rückkehr zue<strong>in</strong>em Verfahren, das erst nach se<strong>in</strong>em Tod zu e<strong>in</strong>er Verurteilung führensollte.Während se<strong>in</strong>es letzten E<strong>in</strong>satzes <strong>in</strong> venezianischen Diensten verstarbMoritz Hartmann 1695 „an e<strong>in</strong>em hitzigen Fieber“. Se<strong>in</strong> Leichnam gilt alsverschollen.Se<strong>in</strong> älterer Bruder Christoph veranlasste daraufh<strong>in</strong> die Anbr<strong>in</strong>gungjenes Epitaphs <strong>in</strong> der Stadtkirche von Heiligenhafen. Ausführender Bildhauerwar der aus Antwerpen stammende Thomas Quell<strong>in</strong>us (1661–1709),der mit se<strong>in</strong>en Werken, die ab 1690 <strong>in</strong> Kopenhagen entstanden, als derführende Barockkünstler für Er<strong>in</strong>nerungskultur galt – auch <strong>in</strong> den Herzogtümern.Se<strong>in</strong>e von ihm entworfenen Grabkapellen und Grabdenkmälerwaren beim Adel und anderen Eliten sehr begehrt. Zeitgleich mit demEpitaph vollendete er den Hochaltar für die Marienkirche <strong>in</strong> Lübeck (heutenur noch <strong>in</strong> Fragmenten erhalten). E<strong>in</strong> späteres Grabmal für den LübeckerFürstbischof August Friedrich von <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>-Gottorf, bef<strong>in</strong>detsich im Dom dieser Stadt.Zum Aufbau dieses aufwändigen Epitaphs für Moritz Hartmann gehörenzwei Schrifttafeln mit Aussagen über se<strong>in</strong>e Herkunft, se<strong>in</strong>en Lebenslaufund se<strong>in</strong> Vermächtnis für die „Armen hiesigis Orths“, e<strong>in</strong>er Stiftung, die biszur Inflation des beg<strong>in</strong>nenden 20. Jahrhunderts wirksam blieb.33


34 Geblieben bis heute ist aber dieses Er<strong>in</strong>nerungsmal an e<strong>in</strong>en Seehelden,dessen persönliches Vermächtnis es war, „dies Epitaphium … auch se<strong>in</strong>enlieben Landsleuten zur Anreitzung gleicher Tugenden <strong>in</strong> dieser Kirchenaufgerichtet“ zu haben.Jutta Glüs<strong>in</strong>gEuropäisches Hansemuseum entsteht <strong>in</strong> LübeckDie Arbeiten für das Europäische Hansemuseum <strong>in</strong> Lübeck gehen planmäßigvoran. Nach den vorbereitenden Baumaßnahmen wie Abriss- undBaumfällarbeiten sowie der Erstellung e<strong>in</strong>er Rampe und Baustraße beg<strong>in</strong>nendie Arbeiten an e<strong>in</strong>er 70 Meter langen Bohrpfahlwand. Bis zu 15 Meter tiefwird die Wand <strong>in</strong> die Erde reichen und dient dazu, den Hang des ehemaligenBurgklosters <strong>in</strong> Lübeck abzustützen. Das geplante Hansemuseum wirdsich im Norden der zum Weltkulturerbe erklärten Lübecker Altstadt<strong>in</strong>selModell des Neubaus des Hansemuseums


<strong>in</strong> den Burghügel schmiegen. „Für Norddeutschland ist das Bauen <strong>in</strong> solche<strong>in</strong>er steilen Hanglage eher ungewöhnlich“ erklärt Boris Kagelmann, Projektleiterfür das Hansemuseum des beauftragten Architekturbüro AndreasHeller Architects & Designers. Bis zu 40 Grad Steigung und e<strong>in</strong> Höhenunterschiedvon zehn bis elf Metern müssen berücksichtigt werden. Oberhalbdes zukünftigen Hansemuseums thront das ehemalige Burgkloster, e<strong>in</strong>e derbedeutendsten mittelalterlichen Klosteranlagen Norddeutschlands. Um diezahlreichen denkmalgeschützten Bauten rund um die Baustelle nicht zugefährden, wurden an verschiedenen Stellen Erschütterungsmelder angebracht.So werden die Verantwortlichen unverzüglich alarmiert, sollten diebaubed<strong>in</strong>gten Erschütterungen e<strong>in</strong>en zulässigen Wert übersteigen.Zeitversetzt zum Bau der Bohrpfahlwand nehmen die Archäologen ihreArbeit auf und untersuchen den Baugrund Schicht für Schicht nach bedeutendenund <strong>in</strong>teressanten historischen Überresten. Die <strong>in</strong>haltlichenPlaner und Wissenschaftler des Museums erwarten mögliche archäologischeFunde mit großer Spannung, denn diese könnten wichtige Indizienfür die weiteren Forschungsarbeiten zum Hansemuseum liefern und unterUmständen als Ausstellungsstücke im späteren Museum verwendet werden.Was zu Tage kommen könnte, ist noch völlig ungewiss, aber immerh<strong>in</strong>handelt es sich bei dem Standort um e<strong>in</strong>en historisch ereignisreichen Ort.An der Stelle des Burgklosters stand im frühen 13. Jahrhundert e<strong>in</strong>e Burgmit Palas, <strong>in</strong> der sich zeitweise der Dänenkönig Waldemar II. aufhielt.Ende der 1220er Jahre wurde die Burg zum Burgkloster der Dom<strong>in</strong>ikanerausgebaut. Die jetzt anstehenden Grabungen und die Auswertung darüberwerden weitere Gewissheit über die historische Situation auf dem Burghügelgeben können.Unterdessen s<strong>in</strong>d bereits seit Anfang letzten Jahres die <strong>in</strong>haltlichen Vorbereitungenzum Museum <strong>in</strong> vollem Gange. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Team vonWissenschaftlern arbeitet an den Recherchen für die <strong>in</strong>haltliche Konzeptiondes Museums. Neben allgeme<strong>in</strong>en Themen der Hanse wie Handel,das Leben der Kaufleute, das Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hansestadt, werden auch diefrüheren Kontore Bergen, Brügge, London und Nowgorod, also die ausländischenNiederlassungen der Hansekaufleute, <strong>in</strong> die Forschung e<strong>in</strong>bezogen.Sie stellen später im Hansemuseum e<strong>in</strong>zelne Stationen dar, <strong>in</strong> denen dieBesucher wichtige Meilenste<strong>in</strong>e der Hansegeschichte miterleben können.Mitte dieses Jahres soll mit dem Neubau des Europäischen Hansemuseumsbegonnen werden. E<strong>in</strong> Jahr später soll das Museumsareal mit Neubau undBurgkloster eröffnet werden. Auf rund 4.700 Quadratmetern Ausstellungsflächekönnen dann Besucher aus Lübeck, Deutschland und anderen europäischenLändern die <strong>Geschichte</strong> der e<strong>in</strong>stigen Handelsmacht Hanse sowie dieVerb<strong>in</strong>dung der Kaufmannschaft und des Klerus erleben.Mart<strong>in</strong>a Keyser35


H<strong>in</strong>weiseEr<strong>in</strong>nerung an die kulturhistorischen Exkursionender Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>im Jahre <strong>2012</strong>Wie <strong>in</strong> jedem Jahr veranstaltet die Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische<strong>Geschichte</strong> auch im Sommerhalbjahr <strong>2012</strong> wieder drei landesgeschichtlicheExkursionen. Diese führen nach Angeln („Romanische Dorfkirchen <strong>in</strong>Angeln“, Sonnabend, 2. Juni <strong>2012</strong>), „Auf den Spuren von Theodor Stormnach Husum, Nordstrand und Drelsdorf“ (Sonnabend, 18. August <strong>2012</strong>)und entlang an Bramau und Stör („<strong>Geschichte</strong> und Kultur zwischen BadBramstedt und dem Unterlauf der Stör“, Sonnabend, 22. September <strong>2012</strong>).Die Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> veranstaltet dieExkursionen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für ihre Mitglieder; Freunde und Gäste s<strong>in</strong>djedoch jederzeit willkommen. Ausgangspunkt der Exkursionen wird jeweilsKiel se<strong>in</strong> (Abfahrt jeweils 8.30 Uhr); der Bus wird aber – je nach Ziel undRoute – auch an anderer Stelle halten, um Exkursionsteilnehmer aufzunehmen.Für die Teilnahme an den Exkursionen s<strong>in</strong>d von Mitgliedern der Gesellschaftjeweils 30,- Euro zu zahlen, Gäste und Freunde zahlen 35,- Euro,Studierende der <strong>Geschichte</strong> an der CAU 15,- Euro.E<strong>in</strong>ladung zu e<strong>in</strong>er Exkursion nach Angeln: „Romanische Dorfkirchen<strong>in</strong> Angeln“, am Sonnabend, 2. Juni <strong>2012</strong>Die Exkursion wird unter Leitung von Prof. Dr. Detlev Kraack und JörgMemmer durchgeführt werden. Ausgehend von Kiel (vor der Kl<strong>in</strong>ik Dr.Jensen <strong>in</strong> der Auguste-Viktoria-Str. am Kieler ZOB) 8.30 Uhr (Abfahrt ausFlensburg 7.15 Uhr; Zustieg nach vorheriger Absprache <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> um 7.45Uhr möglich) werden wir mit dem Bus über Eckernförde und die Schleibrückebei L<strong>in</strong>daunis nach Angeln fahren. Dort wollen wir uns <strong>in</strong> lockerer Folgedie romanischen Kirchen von Boren, Norderbrarup, Sörup, Satrup, Loit undUlsnis ansehen. Nach der Besichtigung der Kirche <strong>in</strong> Sörup ist überdies e<strong>in</strong>kurzer Abstecher zum Bismarck-Turm auf dem nahen Scheersberg geplant.Wenn sich die Gelegenheit bietet und die Sonne uns lacht, werden wir uns


natürlich auch e<strong>in</strong>e kurze Mittagspause gönnen, für die sich die Teilnehmer<strong>in</strong>nenund Teilnehmer e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Lunch-Paket mitnehmen mögen.Nach unseren Planungen werden wir gegen 17 Uhr wieder <strong>in</strong> Kiel se<strong>in</strong> (entsprechenddann 17.45 Uhr <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> und 18.15 Uhr <strong>in</strong> Flensburg).37E<strong>in</strong>ladung zu e<strong>in</strong>er Exkursion nach Nordfriesland: „Auf den Spurenvon Theodor Storm nach Husum, Nordstrand und Drelsdorf“,am Sonnabend, 18. August <strong>2012</strong>Die Exkursion wird unter Leitung von Prof. Dr. Detlev Kraack und JörgMemmer durchgeführt werden. Ausgehend von Kiel (vor der Kl<strong>in</strong>ik Dr.Jensen <strong>in</strong> der Auguste-Viktoria-Str. am Kieler ZOB) 8.30 Uhr (Abfahrt ausFlensburg 7.15 Uhr; Zustieg nach vorheriger Absprache <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> um9.15 Uhr möglich) werden wir mit dem Bus über <strong>Schleswig</strong> und Silberstedtnach Husum fahren. Dort wollen wir auf den Spuren von Theodor Storm dieStadt erkunden und e<strong>in</strong>en kurzen Blick <strong>in</strong>s Storm-Haus werfen. Weiter gehtes dann zunächst nach Nordstrand, wo wir uns die Alt-Katholische Kirche(St. Theresia) ansehen wollen, die im 17. Jahrhundert durch im Deichbaubeschäftigte Niederländer errichtet wurde. Als krönender Abschluss erwartetuns <strong>in</strong> der romanischen Kirche von Drelsdorf e<strong>in</strong> Epitaph aus dem 17.Jahrhundert, das Storm zu se<strong>in</strong>er Novelle Aquis submersus <strong>in</strong>spiriert hat.Auch auf dieser Exkursion wollen wir uns, wenn sich die Gelegenheit bietetund die Sonne uns lacht, wieder e<strong>in</strong>e kurze Mittagspause gönnen (evtl. <strong>in</strong>Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Blick über den Deich). Für diese Pause mögen sichdie Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Lunch-Paket mitnehmen.Nach unseren Planungen werden wir gegen 17.30 Uhr wieder <strong>in</strong> Kiel se<strong>in</strong>(entsprechend dann 16.45 Uhr <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> und 18.45 Uhr <strong>in</strong> Flensburg).E<strong>in</strong>ladung zu e<strong>in</strong>er Exkursion entlang der Stör: „<strong>Geschichte</strong> und Kulturzwischen Bad Bramstedt und dem Unterlauf der Stör“,am Sonnabend, 22. September <strong>2012</strong>Die Exkursion wird unter Leitung von Prof. Dr. Detlev Kraack und JörgMemmer durchgeführt werden. Ausgehend von Kiel (vor der Kl<strong>in</strong>ik Dr.Jensen <strong>in</strong> der Auguste-Viktoria-Str. am Kieler ZOB) 8.30 Uhr (Abfahrtaus Flensburg 7.15 Uhr; Zustieg nach vorheriger Absprache <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>um 7.45 Uhr möglich) werden wir mit dem Bus über Neumünster nachBad Bramstedt fahren (Roland!). Von dort aus werden wir über Stellau mitse<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Feldste<strong>in</strong>kirche aus dem 13. Jahrhundert zur Breitenburgfahren (Besichtigung von Schlosskapelle und Innenhof mit Brunnen ist


38angefragt). In Itzehoe wollen wir uns den Bereich des ehemaligen Zisterzienser<strong>in</strong>nenklosters(nach der Reformation <strong>in</strong> e<strong>in</strong> adliges Damenstift umgewandelt)und die Laurentius-Kirche mit ihren Grüften ansehen, außerdeme<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Gang durch die Stadt unternehmen. Weiter geht es über dieSchöpfmühle vo Honigfleth (die letzte ihrer Art <strong>in</strong> der Wilstermarsch) nachWilster, wo wir uns vor allem für das Rathaus von 1585 und für die vonErnst Georg Sonn<strong>in</strong> erbaute St.-Bartholomäuskirche aus dem 18. Jahrhundert<strong>in</strong>teressieren werden. Auch auf dieser Exkursion wollen wir uns, wennsich die Gelegenheit bietet und die Sonne uns lacht, wieder e<strong>in</strong>e kurze Mittagspausegönnen. Für diese Pause mögen sich die Teilnehmer<strong>in</strong>nen undTeilnehmer e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Lunch-Paket mitnehmen. Nach unseren Planungenwerden wir gegen 17.30 Uhr wieder <strong>in</strong> Kiel se<strong>in</strong> (entsprechend dann 18.15Uhr <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> und 18.45 Uhr <strong>in</strong> Flensburg).Interessierte mögen sich bitte zeitig bei Herrn Prof. Dr. Detlev Kraack(Seestr. 1, 24306 Plön, Tel. 04522/508391, E-Mail: detlev.kraack@gmx.de)anmelden.Frau Günther, die der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>lange Jahre treue Dienste geleistet hat, ist <strong>in</strong> den wohlverdienten Ruhestandgegangen. Deshalb nimmt ab sofort Detlev Kraack die Exkursionsanmeldungenentgegen (telefonisch, schriftlich per Post oder auch per E-Mail).Auf e<strong>in</strong>e rege Teilnahme an den Veranstaltungen des Jahres <strong>2012</strong>freuen sichDetlev Kraack und Jörg MemmerDie Universität Kiel und ihre Professor<strong>in</strong>nen und Professorenoder: Wozu den Kieler Professorenkatalog?Tagung des Lehrstuhls für Regionalgeschichte am 20. – 21. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><strong>in</strong> KielAnlässlich des Universitätsjubiläums 2015 dokumentiert die Abteilung fürRegionalgeschichte der CAU zu Kiel alle Professor<strong>in</strong>nen und Professorender Kieler Universität vom Zeitpunkt ihrer Gründung im Jahr 1665 bis 2015.Ziel dieser Tagung ist es, e<strong>in</strong>e fachübergreifende Vernetzung und e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärenAustausch auf dem Gebiet der prosopographischen Forschungund personenbiographischer Datenbanken zu ermöglichen und konkret dieVerflechtung von Wissenschaft und Gesellschaft am Kieler Beispiel zu beleuchten.Die Ergebnisse sollen <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es onl<strong>in</strong>e-Katalogs präsentiert


werden. Im Zuge des stetigen Wandels wissenschaftlicher Arbeitsmethodensoll die Frage gestellt werden, welche Vorteile elektronische Informationsbeständebieten und welche unterschiedlichen Perspektiven dem Benutzer dadurcherschlossen werden. In e<strong>in</strong>em weiteren Themenfeld der Tagung gilt eszu untersuchen, welchen Mehrwert Professorenkataloge für Forschung undLehre bieten. Im Vordergrund steht hierbei, die Entwicklung von sozialenNetzwerken sichtbar zu machen und Berufsmuster, Gelehrtengeschlechterund ihre soziopolitische E<strong>in</strong>flussnahmen auf die Universität aufzuzeigen.Tagungsleitung: Prof. Dr. Oliver Auge (Kiel), Swantje Piotrowski, M.A.(Kiel)39Freitag, 20. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>10.00–10.15 Uhr: Grußwort und Eröffnung der Tagung durch den Präsidentender Christian-Albrechts-UniversitätProf. Dr. Gerhard Fouquet (Kiel)10.15–10.30 Uhr: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das TagungsthemaProf. Dr. Oliver Auge (Kiel)Sektion I: Aus der Werkstatt: Laufende Katalogprojekte10.30–11.15 Uhr: Zum Kieler ProfessorenkatalogSwantje Piotrowski M.A. (Kiel)11.15–12.00 Uhr: Der Catalogus Professorum der Universität Rostock:E<strong>in</strong> biographisches InformationssystemKarsten Labahn M.A. / Matthias Glasow M.A. (Rostock)12.00–13.30 Uhr: Mittagessen13.30–14.15 Uhr: Der Catalogus ProfessorumLipsiensis als kollaborativeWissensbasis - Bilanz und PerspektivenChristian August<strong>in</strong>, M.A. / Christian Rau (Leipzig)14.15–15.00 Uhr: Das Repertorium Academicum Germanicum.E<strong>in</strong> Who‘s Who der graduierten Gelehrten des AltenReichesProf. Dr. Ra<strong>in</strong>er C. Schw<strong>in</strong>ges (Bern)Sektion II: Aus der Landesgeschichte I: Kieler Professor<strong>in</strong>nen undProfessoren <strong>in</strong> Wissenschaft und Gesellschaft


4015.00–15.45 Uhr: Zur archivalischen Überlieferung Kieler ProfessorenDr. Dagmar Bickelmann (<strong>Schleswig</strong>)15.45–16.15 Uhr: Kaffeepause16.15–17.00 Uhr: Kieler Professoren und die AufklärungDr. Dom<strong>in</strong>ik Hünniger (Gött<strong>in</strong>gen/Hamburg)17.00–17.45 Uhr: Die Kieler Professoren im aufkommendenNationalitätenkonflikt (1815–1852)Prof. Dr. Reimer Hansen (Berl<strong>in</strong>)17.45–18.30 Uhr: Die politische Rolle der Kieler Professoren zwischen derschleswig-holste<strong>in</strong>ischen Erhebung und der Reichsgründung(1852–1871)Lena Cordes/Jelena Steigerwald, M.A. (Kiel)18.30–20.00 Uhr: Abendessen20.00 Uhr: Öffentlicher AbendvortragKieler Professoren im BildProf. Dr. Ulrike Wolff-Thomsen (Kiel)Sonnabend, 21. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>Sektion III: Aus der Technik: Datenbanken <strong>in</strong> den Geisteswissenschaften08.30–9.15 Uhr: Ansätze und Methoden professoraler KollektivbiographienProf. Dr. Alexander Gallus (Rostock)9.15–10.00Uhr:Zum Umgang mit Datenbanken <strong>in</strong> den GeschichtswissenschaftenDr. Holger Gast (Tüb<strong>in</strong>gen)10.00–10.30 Uhr: Kaffeepause10.30–11.15 Uhr: Über Zweck und Nutzen der Geme<strong>in</strong>samen Normdatei(GND)Barbara Pfeifer (Frankfurt a.M.)


11.15–12.00 Uhr: Daten<strong>in</strong>tegration und E<strong>in</strong>satz von Normdaten am Beispielder Deutschen Biographie und des Biographie-PortalsDr. Bernhard Ebneth (München)4112.00–12.45 Uhr: Neuere Entwicklungen auf dem Feld der Digital Humanities– Projekte und Projektträger. E<strong>in</strong> neuer Ansatzpunktauch für Onl<strong>in</strong>e-Professorenkataloge?Dr. Johannes Mikuteit (Kiel)12.45–14.15 Uhr: MittagessenSektion IV: Aus der Landesgeschichte II: Kieler Professor<strong>in</strong>nen und Professoren<strong>in</strong> Wissenschaft und Gesellschaft14.15–15.00 Uhr: Kieler Professoren zwischen Kaiserzeit, Weimar undNS am Beispiel Otto ScheelsCarsten Mish (Kiel)15.00–15.45 Uhr: Akademiker<strong>in</strong>nen an der Christian-Albrechts-Universitätzu KielSarah Organista B.A. (Kiel)15.45–16.30 Uhr: Umbruch oder Kont<strong>in</strong>uität – Landesgeschichte unterChristian Degn (1909–2004)Mart<strong>in</strong> Göllnitz (Kiel)16.30–17.00 Uhr: SchlussdiskussionTagungsortKunsthalle zu Kiel – Christian-Albrechts-UniversitätDüsternbrooker Weg 1, 24105 KielAnmeldungen werden bis zum 16.04.<strong>2012</strong> erbeten.Die Tagung steht allen Interessierten offen. Teilnahmegebühr für Verpflegungwährend der Kaffeepausen: 25,- Euro, Abendvortrag: E<strong>in</strong>tritt freiInformation und AnmeldungProfessorenkatalog der CAU zu Kiel onl<strong>in</strong>eSwantje PiotrowskiRaum: E9, Leibnizstr. 9, 24118 KielTel.: 0431 880-4756, Fax.: 0431 880-1524e-Mail: s.piotrowski@email.uni-kiel.de


42Vortragsreihe im Landesarchiv zur AusstellungGlauben – Wissen – Leben: Klöster <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Donnerstag, 1. März <strong>2012</strong>Prof. Dr. Oliver Auge, KielBegegnungsstätten von Kirche und Welt: <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s Klöster undStifteDonnerstag, 15. März <strong>2012</strong>Dr. Nathalie Kruppa, Gött<strong>in</strong>gen:Die Klostergründungen der Grafen von SchaumburgerDonnerstag, 29. März <strong>2012</strong>Mar<strong>in</strong>a Loer, M.A., Kiel:Lebensentscheidung Mönch: Professurkunden aus dem Bestand desLandesarchivs <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Donnerstag, 26. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>Dr. Katja Hillebrand, Kiel:Der Altar – liturgischer Mittelpunkt der klösterlichen KircheDonnerstag, 10. Mai <strong>2012</strong>Prof. Dr. Uwe Albrecht, Kiel:Architektur und Kunst <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischer Klöster des MittelaltersDonnerstag, 24. Mai <strong>2012</strong>Prof. Dr. L<strong>in</strong>da Maria Koldau, Aarhus:Die klösterliche Musikkultur. Quellen aus <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Donnerstag, 7. Juni <strong>2012</strong>Wolfgang Bauch, M.A., <strong>Schleswig</strong>:Archäologische Untersuchungen am August<strong>in</strong>er Chorherrenstift <strong>in</strong>BordesholmDonnerstag, 14. Juni <strong>2012</strong>Dr. Johannes Rosenplänter, Kiel:Klösterliche Grundherrschaft als wirtschaftlicher ImpulsgeberDie Vorträge f<strong>in</strong>den jeweils um 19.30 Uhr im Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>,Pr<strong>in</strong>zenpalais, 24837 <strong>Schleswig</strong> statt.E<strong>in</strong>tritt: 2 Euro, ermäßigt 1 Euro,Mitglieder des Fördervere<strong>in</strong>s haben freien E<strong>in</strong>tritt


Führung durch das St. Johannis-Kloster <strong>Schleswig</strong> mit Priör<strong>in</strong> Henny vonSchiller am 24. Juni, jeweils um 15 Uhr, Dauer: etwa 1 Stunde, Teilnahmegebühr:2 EuroAnmeldung unter 04621-24236 (zwischen 8.00 und 9.00 Uhr) erbeten.Weitere Informationen: Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, Pr<strong>in</strong>zenpalais,24837 <strong>Schleswig</strong>, Tel.: 0 46 21-86 18 00, Fax: 0 46 21-86 18 01, e-Mail:landesarchiv@la.landsh.de43Themen und Tendenzen der RegionalgeschichtsforschungKolloquium Prof. Dr. Oliver Auge im Sommersemester <strong>2012</strong>Dienstag, 24. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>Dr. Christian Schuffels, KielDie geschlossene Gesellschaft und ihre Wappen. Das Aufschwörungsbuchdes Hildesheimer DomkapitelsDienstag, 8. Mai <strong>2012</strong>Prof. Dr. Helmut Moll, KölnDem Vergessen entreißen! Mit <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> verbundene Gewaltopferaus der Zeit des Nationalsozialismus.Dienstag, 15. Mai <strong>2012</strong>Sebastian Fürschke, KielDie Lebensmittelversorgung <strong>in</strong> Kiel während des ersten Weltkriegs.Julian Freche, KielGründe, Probleme und Kontroversen der E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> die StadtKiel (1869–1970).Dienstag, 22. Mai <strong>2012</strong>Jan Habermann, M.A., Chemnitz„Fehderitter“ nördlich der Elbe. Niederadelige Gruppenbildungen undKonfliktaustrag im Spätmittelalter.Dienstag, 29. Mai <strong>2012</strong>Mit Kolloquium von Prof. SeresseDr. Astrid von Schlachta, Innsbruck„Beim Fundament fängt der Baumeister an.“ Die Regionen Dithmarschen,Ostfriesland und Tirol im 18. Und 19. Jahrhundert im Vergleich.


44Dienstag, 5. Juni <strong>2012</strong>Mart<strong>in</strong> Göllnitz, KielUniversitäre Landesgeschichte <strong>in</strong> den 1970er – Das Erbe der schleswigholste<strong>in</strong>ischen„Kampfprofessur“ unter Christian Degn.Nad<strong>in</strong>e Albers, KielDas Franziskanerkloster zu Kiel (1240–1530) – Adliges und bürgerlichesStiftungswesen unter dem Aspekt der kirchlichen Reformbewegungen.Dienstag, 12. Juni <strong>2012</strong>Geme<strong>in</strong>sam mit IZRG <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>Susanna Misgajski, ProraProra. Zur <strong>Geschichte</strong> e<strong>in</strong>es Er<strong>in</strong>nerungsortes und der historisch-politischenBildungsarbeitDienstag, 19. Juni <strong>2012</strong>Prof. Dr. Thomas Ertl, WienDie Seidenmetapher. Fäden e<strong>in</strong>es sozialen Diskurses im Mittelalter.Dienstag, 26. Juni <strong>2012</strong>Christian Hoffahrt, KielAb osse ad os. Personengeschichtliche Forschungen zur Kieler geburtshilflichenBeckensammlung des 19. Jahrhunderts.Frederic Zangel, M.A., KielVon der Burg zum Schloss. Die Anlage auf der Trittauer „Krim“ und ihrhistorischer H<strong>in</strong>tergrund (1326–1775).Dienstag, 3. Juli <strong>2012</strong>Charlotte Rock, M.A., HeidelbergThronfolge und Herrscherwechsel im spätmittelalterlichen Skand<strong>in</strong>avien.Dienstag, 10. Juli <strong>2012</strong>Christian Frey, M.A., BraunschweigBurgen als Handlungsorte im Spannungsfeld der Grenzen im nordöstlichenElbraum des früheren Mittelalters.Alle Vorträge beg<strong>in</strong>nen um 18.00 Uhr <strong>in</strong> Raum 101/102der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Leibnizstr. 8, 24118 Kiel


Vortragsreihe im Nordfriisk Instituut <strong>2012</strong>(22. Nordfriesisches Sommer-Institut)45Dienstag, 19. Juni <strong>2012</strong>, 19.00 UhrFiete P<strong>in</strong>gel und Prof. Dr. Thomas Steensen, Nordfriisk Instituut, Bredstedt:Husum – die Kreisstadt der NordfriesenGrußwort Bürgermeister Uwe Schmitz. Im Ratssaal der Stadt HusumMittwoch, 4. Juli <strong>2012</strong>Vom Geizhals bis zum friesischen HamletLesungen aus der nordfriesischen Literatur mit deutschen Zusammenfassungen.In der Stadtbibliothek HusumMittwoch, 18. Juli <strong>2012</strong>Christiane Jenemann, Hallig HoogeHalliglüüd erzählen Leben„Ich war me<strong>in</strong>e Klasse, zu viert waren wir die Schule.“Lesung im Nordfriisk Instituut <strong>in</strong> Bredstedt. Im Nordfriisk Instituut <strong>in</strong>BredstedtMittwoch, 1. August <strong>2012</strong>Albert Panten, NiebüllDas verschwundene NordfrieslandDie Suche nach 44 Orten, die <strong>in</strong> der Mandränke vor 650 Jahren überflutetwurden. Im Nordfriisk Instituut <strong>in</strong> BredstedtMittwoch, 15. August <strong>2012</strong>Prof. Dr. Dieter Lohmeier, KielTheodor Storm und Nordfriesland. Im Theodor-Storm-Haus, Wasserreihe 31<strong>in</strong> HusumMittwoch, 29. August <strong>2012</strong>Dr. Ulf v. Hielmcrone, HusumHusumer Baukultur im Umbruch?Geme<strong>in</strong>sam mit der Interessengeme<strong>in</strong>schaft Baupflege und der Stiftung zurErhaltung des Husumer Stadtbildes. Im Ratssaal der Stadt HusumGefördert von der Nord-Ostsee Sparkasseund der Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AG sowie dem FriesenratMit Ausnahme des ersten Vortrags beg<strong>in</strong>nen alle Vorträge um 19.30 Uhr.


<strong>Mitteilungen</strong> des VorstandesE<strong>in</strong>ladung zur Mitgliederversammlung der Gesellschaft für<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> am Mittwoch, dem23. Mai <strong>2012</strong> <strong>in</strong> Kiel <strong>in</strong> der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischenLandesbibliothek (Sartori & Berger-Speicher, Wall 47/51)Programm18.00 Uhr Führung durch die Ausstellung der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischenLandesbibliothek „Erhebung 1848-1851. Aufbruch und Bürgerkrieg“(Arbeitstitel) mit Bibliotheksdirektor Dr. Jens Ahlers19.00 Uhr Mitgliederversammlung und Verleihung des Preises der Gesellschaftfür <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> <strong>2012</strong>Tagesordnung der Mitgliederversammlung:1. Begrüßung durch den Vorsitzenden2. Geschäftsbericht der Schriftführer<strong>in</strong>3. Bericht des Rechnungsführers4. Haushaltsvoranschlag für das Jahr <strong>2012</strong>5. Bericht der Rechnungsprüfer6. Antrag auf Entlastung des Vorstands7. Wahlen zum Vorstand8. Wahl der Rechungsprüfer9. Änderung der Satzung10. Verleihung des Preises der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische<strong>Geschichte</strong>11. Anträge12. VerschiedenesErläuterungenzu 7.:Die dreijährige Amtszeit des Vorsitzenden Herrn Jörg-Dietrich Kamischkesowie der Beisitzer Prof. Dr. Oliver Auge, Karl-He<strong>in</strong>rich Buhse und Prof.Dr. Dr. Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>g ist abgelaufen. Herr Buhse verzichtet auf e<strong>in</strong>e Wiederwahl,Herr Kamischke, Herr Auge und Herr Her<strong>in</strong>g kandidieren wieder.


zu 9.:Das Kieler Amtsgericht, das für unseren Vere<strong>in</strong>sregistere<strong>in</strong>trag zuständig ist,hat die satzungsmäßigen Regelungen für die Mitgliederversammlung <strong>in</strong> § 14moniert: In der Satzung fehlt e<strong>in</strong>e Bestimmung, wer das Protokoll der Mitgliederversammlungunterzeichnet. Außerdem darf e<strong>in</strong> Quorum, welches z. B. dieBerufung e<strong>in</strong>er Mitgliederversammlung verlangen kann, nur anteilig, nichtabstrakt zahlenmäßig angegeben werden. Daher ist es erforderlich, erneut überSatzungsänderungen zu beschließen. Auch die auf der Mitgliederversammlung2011 bereits verabschiedeten Satzungsänderungen müssen aus vere<strong>in</strong>srechtlichenGründen noch e<strong>in</strong>mal beschlossen werden, da es, wie das KielerAmtsgericht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schreiben anmahnte, erforderlich ist, sie unter Mitwirkunge<strong>in</strong>es Notars beim Amtsgericht im Vere<strong>in</strong>sregister e<strong>in</strong>tragen zu lassen.Das war bislang <strong>in</strong> Unkenntnis der komplizierten Rechtsmaterie unterblieben.Der Vorstand möchte außerdem zur Vere<strong>in</strong>fachung der Geschäftsabläufenoch e<strong>in</strong>e weitere kle<strong>in</strong>e Änderung <strong>in</strong> der Satzung vorschlagen, nämlichdie Regelung, dass künftig die ordnungsgemäß e<strong>in</strong>berufene Mitgliederversammlungohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesenden Mitgliederbeschlussfähig ist.Verändert werden sollen also die §§ 2, 7 und 14 unserer Satzung. DieÄnderungen hat der Vorstand mit der für uns zuständigen Registerabteilungdes Amtsgerichts Kiel abgestimmt, um vere<strong>in</strong>srechtliche Fehler <strong>in</strong>den Formulierungen zu vermeiden.§ 2 soll durch den fett und kursiv gedruckten E<strong>in</strong>schub ergänzt werden:„Die Gesellschaft gibt die ‚Zeitschrift der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>’, die Zeitschrift ‚Nordelb<strong>in</strong>gen’ und andereden Zwecken der Gesellschaft dienende Schriften heraus. Den Zweckender Gesellschaft dient auch die Vergabe von Preisen. Sie liefertihren Mitgliedern die Zeitschrift der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische<strong>Geschichte</strong> für den Jahresbeitrag unentgeltlich. ZweckverwandteVere<strong>in</strong>e und Institute können nach Beschluss des VorstandesSchriften der Gesellschaft im Schriftenaustausch erhalten.“§ 7 soll durch den fett und kursiv gedruckten E<strong>in</strong>schub ergänzt werden:„Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, se<strong>in</strong>em Vertreter, demSchriftführer (geschäftsführendes Vorstandsmitglied), dem Rechnungsführerund m<strong>in</strong>destens drei Beisitzern. Jedes Vorstandsmitgliedwird von der Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählt. JedesJahr scheidet e<strong>in</strong> Drittel der Vorstandsmitglieder aus. Für die ersteWahlperiode bestimmt das Los die ausscheidenden Mitglieder. Wiederwahlist zulässig. Für im Laufe der Wahlzeit ausgeschiedene Mitgliederf<strong>in</strong>den Ersatzwahlen statt. Gewählt ist, wer die absolute Stimmenmehrheitauf sich vere<strong>in</strong>igt. Wird e<strong>in</strong>e absolute Stimmenmehrheitnicht erreicht, so entscheidet Stichwahl unter den beiden Kandidaten,47


48welche die höchste Stimmenzahl erhalten haben. Die Wahl geschieht<strong>in</strong> offener Abstimmung, auf Antrag muss geheim abgestimmt werden.Der Vorstand versammelt sich auf E<strong>in</strong>ladung des Vorsitzenden nachdessen Ermessen oder sobald drei Mitglieder es beantragen; die Berufungerfolgt schriftlich unter Angabe der Tagesordnung. Zur Gültigkeite<strong>in</strong>es Vorstandsbeschlusses ist die Anwesenheit von m<strong>in</strong>destensvier Mitgliedern, darunter des Vorsitzenden oder se<strong>in</strong>es Vertreters,erforderlich; es entscheidet Stimmenmehrheit und bei Stimmengleichheitdie Stimme des Vorsitzenden. E<strong>in</strong> Vorstandsbeschluss darfauch im Wege schriftlicher Abstimmung erfolgen, sofern ke<strong>in</strong> Mitgliedwiderspricht. Der Vorstand leitet die Gesellschaft. Er besorgtalle Angelegenheiten der Gesellschaft, soweit sie nicht dem Beirat undder Mitgliederversammlung vorbehalten s<strong>in</strong>d. Insbesondere bestellt erdie Herausgeber und die Redaktionsausschüsse der von der Gesellschaftherausgegebenen periodischen Veröffentlichungen und die Mitgliederder übrigen für die Durchführung der e<strong>in</strong>zelnen wissenschaftlichenAufgaben erforderlichen Arbeitsausschüsse. Beschlüsse dieserArbeitsausschüsse bedürfen der Bestätigung durch den Vorstand. DerVorstand ist ehrenamtlich tätig. E<strong>in</strong>zelnen Vorstandsmitgliedernkann e<strong>in</strong>e pauschale Aufwandsentschädigung gewährt werden.Über deren Höhe entscheidet der Vorstand ohne Mitwirkung dergegebenenfalls betroffenen Vorstandsmitglieder. Vorstand im S<strong>in</strong>nevon § 26 des Bürgerlichen Gesetzbuches s<strong>in</strong>d der Vorsitzende und derstellvertretende Vorsitzende, jeder für sich alle<strong>in</strong>.“§ 14 lautet bisher:Die Mitgliederversammlungen werden unter Mitteilung der Tagesordnungschriftlich vom Vorstand e<strong>in</strong>berufen. E<strong>in</strong> Gegenstand mußvom Vorstand auf die Tagesordnung gesetzt werden, wenn er von m<strong>in</strong>destens15 Mitgliedern rechtzeitig beantragt wird. Die E<strong>in</strong>ladungenmüssen m<strong>in</strong>destens mit e<strong>in</strong>wöchiger Frist erfolgen. Den Tagungsortder Mitgliederversammlungen bestimmt der Vorstand.Vor dem 1. August jeden Jahres f<strong>in</strong>det die ordentliche Mitgliederversammlungstatt. Außerordentliche Mitgliederversammlungen beruftder Vorstand nach eigenem Ermessen oder wenn m<strong>in</strong>destens 15 Mitgliederes beantragen.Die Mitgliederversammlung ist beschlußfähig, wenn e<strong>in</strong>schließlichdes Vorstandes m<strong>in</strong>destens 20 Mitglieder anwesend s<strong>in</strong>d. Bei etwaigerBeschlußunfähigkeit ist e<strong>in</strong>e neue Versammlung zu berufen. Diese istohne Rücksicht auf die Anzahl der Anwesenden beschlußfähig.Die Mitgliederversammlung beschließt, soweit diese Satzung nichte<strong>in</strong> anderes bestimmt, mit e<strong>in</strong>facher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheitentscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Für e<strong>in</strong>e Sat-


zungsänderung ist e<strong>in</strong>e Mehrheit von zwei Dritteilen der anwesendenStimmen erforderlich. Etwaige Satzungsänderungen, die e<strong>in</strong>e Voraussetzungder Steuerbegünstigung betreffen, s<strong>in</strong>d vor E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong> dasVere<strong>in</strong>sregister dem F<strong>in</strong>anzamt vorzulegen.§ 14 soll künftig wie folgt lauten (Änderungen s<strong>in</strong>d fett und kursiv gedruckt):Die Mitgliederversammlungen werden unter Mitteilung derTagesordnung schriftlich vom Vorstand e<strong>in</strong>berufen. Die E<strong>in</strong>ladungenmüssen m<strong>in</strong>destens mit e<strong>in</strong>wöchiger Frist erfolgen. DenTagungsort der Mitgliederversammlungen bestimmt der Vorstand.Die ordentliche Mitgliederversammlung f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>mal im Jahrstatt. Außerordentliche Mitgliederversammlungen beruft der Vorstandnach eigenem Ermessen oder wenn m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Zehntelder Mitglieder es beantragen.Die ordnungsgemäß e<strong>in</strong>berufene Mitgliederversammlung ist ohneRücksicht auf die Anzahl der anwesenden Mitglieder beschlussfähig.Die Mitgliederversammlung beschließt, soweit diese Satzung nichte<strong>in</strong> anderes bestimmt, mit e<strong>in</strong>facher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheitentscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Für e<strong>in</strong>e Satzungsänderungist e<strong>in</strong>e Mehrheit von zwei Dritteilen der anwesendenStimmen erforderlich. Etwaige Satzungsänderungen, die e<strong>in</strong>e Voraussetzungder Steuerbegünstigung betreffen, s<strong>in</strong>d vor E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong> dasVere<strong>in</strong>sregister dem F<strong>in</strong>anzamt vorzulegen.Die Ergebnisse von Mitgliederversammlungen, <strong>in</strong>sbesondere diegefassten Beschlüsse, s<strong>in</strong>d schriftlich niederzulegen. Die Niederschriftist von dem Versammlungsleiter und dem Protokollführerzu unterzeichnen.Der Vorstand49Bericht über die Tätigkeit der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> im Jahre 2011MitgliederAm 31. Dezember 2011 hatte unsere Gesellschaft 1.123 Mitglieder, dazu200 Tauschpartner unserer Schriften. Im Laufe des Jahres traten 25 Personenbei, 36 Personen traten aus und 10 Mitglieder s<strong>in</strong>d verstorben.MitgliederversammlungDas Protokoll unserer Mitgliederversammlung vom 2. Juli 2011 <strong>in</strong> der<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landesbibliothek <strong>in</strong> Kiel ist <strong>in</strong> den „<strong>Mitteilungen</strong>“,Heft 81, Oktober 2011, S. 62-65 abgedruckt.


50Vorstands- und BeiratssitzungenDer Vorstand hielt zwei Sitzungen ab. Dabei g<strong>in</strong>g es vor allem um dieAuswirkungen des Diskussionsbeitrags von Jan Schlürmann zum Idstedt-Löwen <strong>in</strong> den „<strong>Mitteilungen</strong>“, Heft 79 von 2010, <strong>in</strong>sbesondere um die Reaktiondes Grenzfriedensbundes, der unseren Redakteur angegriffen hatte.Der Vorstand verabschiedete dazu die „Antwort des Vorstands der Gesellschaftfür <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> auf den Artikel ‚Echo‘ derRedaktion der Grenzfriedenshefte <strong>in</strong> der Ausgabe 4/2010“, die <strong>in</strong> den „<strong>Mitteilungen</strong>“,Heft 80, <strong>April</strong> 2011 erschienen ist. Flankiert wurde diese Stellungnahmedurch <strong>in</strong>formelle Gespräche mit dem Vorsitzenden des Grenzfriedensbundes.E<strong>in</strong> weiteres Thema der Vorstandssitzungen war e<strong>in</strong> Tag der Landesgeschichte,dessen Realisierung jedoch mangels zur Organisation bereiter Personenbislang scheiterte.Ferner war der Vorstand, vor allem die Geschäftsführung, bei der Abwicklungder Verabschiedung unserer Sekretär<strong>in</strong> Frau Sylvia Günther sehrgefordert. Rechnungsführer Dr. Mart<strong>in</strong> Skaruppe ermöglichte es, dass e<strong>in</strong>Großteil der Sekretariatsaufgaben von se<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong> Frau MarenKähler <strong>in</strong> der Förde Sparkasse übernommen wurde. Die aufwändige Auflösungdes Sekretariats-Büros bei Frau Günther bewerkstelligten die Schriftführer<strong>in</strong>zusammen mit Ehepaar Günther, Herrn Skaruppe und Helfernaus der Förde Sparkasse.Weiter g<strong>in</strong>g es bei den Vorstandssitzungen um e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e Änderungender Satzung vor allem aus Erfordernissen der Rechnungsführung. Leiderhatte das für den Vere<strong>in</strong>sregistere<strong>in</strong>trag der Geschichtsgesellschaft zuständigeKieler Amtsgericht noch e<strong>in</strong>iges an der Satzung zu monieren (Fehlender Bestimmung, wer das Protokoll der Mitgliederversammlung unterzeichnet;das Quorum, welches die Berufung e<strong>in</strong>er Mitgliederversammlungverlangen kann, darf nur anteilig, nicht abstrakt zahlenmäßig angegebenwerden), so dass e<strong>in</strong>e Satzungsänderung auch auf der Tagesordnung derMitgliederversammlung <strong>2012</strong> stehen muss.Schließlich wurde im Vorstand die Erweiterung des Beirats um vier weiterePersonen beschlossen.Der wissenschaftliche Beirat hielt e<strong>in</strong>e Sitzung ab. Mit Herrn Prof.Dr. Thomas Steensen wurde e<strong>in</strong> neuer Sprecher gewählt, nachdem HerrLorenzen-Schmidt se<strong>in</strong> Amt niedergelegt hatte. Außerdem konnten dievier neuen Beiratsmitglieder Prof. Dr. Robert Bohn, Dr. Silke Hunz<strong>in</strong>ger,Prof. Dr. Mart<strong>in</strong> Krieger und Dr. Telse Lubitz begrüßt werden. DerBeirat möchte künftig neben se<strong>in</strong>en eigenen Sitzungen auch geme<strong>in</strong>sameSitzungen mit dem Vorstand veranstalten, um bessere Rückkoppelung zuermöglichen.


Preis der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>Der Preis der Geschichtsgesellschaft g<strong>in</strong>g dieses Jahr an Dr. Dom<strong>in</strong>ikHünniger für se<strong>in</strong>e Dissertation über die Viehseuche 1744–52, die <strong>in</strong>den „Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s“erschienen ist. Da Herr Hünniger nicht bei der Preisverleihung anwesendse<strong>in</strong> konnte, holte der Vorsitzende die Übergabe der Preisurkunde am19. Oktober nach, als Herr Hünniger im Rahmen der Vortragsreihe derGeschichtsgesellschaft <strong>in</strong> der Landesbibliothek zum Thema se<strong>in</strong>er Dissertatione<strong>in</strong>en Vortrag hielt.51PublikationstätigkeitUnter eigener Herausgeberschaft wurden Band 136 der „Zeitschrift“, dieHefte 80 und 81 der „<strong>Mitteilungen</strong>“ und Band 116 der „Quellen und Forschungenzur <strong>Geschichte</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s“ Wolfgang Prange, AnalectaHolsatica. Neue Beiträge zur schleswig-holste<strong>in</strong>ischen <strong>Geschichte</strong>)veröffentlicht. Zusammen mit dem Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichtepublizierten wir <strong>in</strong> der Reihe „Studien zur Wirtschafts- undSozialgeschichte <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s“ die Bände 48 (Dom<strong>in</strong>ik Hünniger:Die Viehseuche von 1744–52. Deutungen und Herrschaftspraxis <strong>in</strong> Krisenzeiten)und Band 49 (Pfarrer, Nonnen, Mönche ‒ Beiträge zur spätmittelalterlichenKlerikerprosopographie <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s und Hamburgs,Herausgeber: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Anja Meesenburg).Unter Mitherausgeberschaft der Geschichtsgesellschaft erschien Band 80der Reihe „Nordelb<strong>in</strong>gen“ (herausgegeben zusammen mit der Gesellschaftfür Kieler Stadtgeschichte, der Architekten- und Ingenieurkammer <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>,der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landesbibliothek, dem Landesamtfür Denkmalpflege und dem Kunstvere<strong>in</strong> Flensburg).VortragsveranstaltungenIn den W<strong>in</strong>termonaten des Jahres 2011 veranstalteten Geschichtsgesellschaftund <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Landesbibliothek wieder ihre traditionellenVortragsabende <strong>in</strong> der Landesbibliothek <strong>in</strong> Kiel: Prof. Dr. PeterWulf gab anlässlich der Präsentation se<strong>in</strong>er „Kle<strong>in</strong>en Bankgeschichte“ e<strong>in</strong>enÜberblick über die historische Entwicklung des Bankwesens <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, Dr. Ralf Wiechmann sprach über den Münzfund aus Haselauaus der Zeit des 30-jährigen Krieges, Mart<strong>in</strong> Schröter referierte über se<strong>in</strong>Dissertationsthema, das Zisterzienserkloster Re<strong>in</strong>feld, Prof. Dr. Dieter Lohmeierwidmete sich Carsten Niebuhr, Dr. Dom<strong>in</strong>ik Hünniger präsentiertedie Ergebnisse se<strong>in</strong>er Doktorarbeit über die Viehseuche Mitte des 18. Jahrhundertsund Dr. Jens Ahlers referierte über den letzten Flensburger FranziskanermönchLütke Namens.


52ExkursionenIm Frühjahr und Sommer veranstaltete die Geschichtsgesellschaft wiederdrei wissenschaftliche Tagesexkursionen, alle unter der Leitung von Prof.Dr. Detlev Kraack und Jörg Memmer. Die erste Fahrt g<strong>in</strong>g nach Dänemarkzu den Residenzen Augustenburg, Sonderburg und Norburg, diezweite Exkursion führte entlang der Schlei nach Kappeln, Arnis, L<strong>in</strong>dauhof,Ulsnis und Missunde, die dritte Fahrt g<strong>in</strong>g nach Ostholste<strong>in</strong> undthematisierte die Kolonisation Wagriens.Alle Vorträge und Exkursionen waren gut besucht. Wir danken den Referentenund Exkursionsleitern ganz herzlich dafür, dass sie Mitgliedern undGästen schleswig-holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> <strong>in</strong> anschaulicher Weise nahegebracht haben!Spenden an die Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>Die Arbeit der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> wurdeauch 2011 durch Spenden und Zuschüsse unterstützt. Besonders hervorzuhebens<strong>in</strong>d Zuwendungen der Brunswiker Stiftung, die den Preisder Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> und die Kostender Mitgliederversammlung, <strong>in</strong> deren Rahmen der Preis verliehen wurde,f<strong>in</strong>anzierte, e<strong>in</strong> Druckkostenzuschuss des Projekts „Historiker <strong>in</strong> der Praxis(HIP)“, Christian-Albrechts-Universität Kiel, für Band 115 der „Quellenund Forschungen“ (Knud Andresen, <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s Identitäten),sowie Druckkostenzuschüsse der Sparkassenstiftung <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>,der NOSPA Kulturstiftung <strong>Schleswig</strong>-Flensburg, der SparkassenstiftungStormarn und der Sparkassenstiftung Ostholste<strong>in</strong>, die geme<strong>in</strong>sam denDruck von Bd. 116 der „Quellen und Forschungen“ (Wolfgang Prange,Analecta Holsatica) bezahlten. Herzlichen Dank für diese Zuwendungen!Unsere Arbeit ist ohne Spenden nicht möglich!Jörg-Dietrich Kamischke– Vorsitzender –Dr. Elke Imberger– Schriftführer<strong>in</strong> –


Bericht des Rechnungsführers53JahreskassenberichtAbrechnung für das Geschäftsjahr 2011(01.01. - 31.12.2011)I. E<strong>in</strong>nahmen / AusgabenrechnungE<strong>in</strong>nahmenAusgaben1. Beiträge 35.023,68 € 1. Personalkosten 7.020,00 €2. Spenden .320,00 € 2. Geschäftskosten 3.138,96 €3. Brunswiker Stiftung 3.000,00 € 3. Vers./Beiträge .131,77 €4. Sonstige Zuschüsse 9.000,00 € 4. <strong>Mitteilungen</strong> 11.309,37 €5. Sonstige E<strong>in</strong>nahmen .52,87 € 5. Zeitschrift 8.233,19 €6. Schriftenverkauf 1.456,18 € 6. Nordelb<strong>in</strong>gen 3.000,00 €7. Bankz<strong>in</strong>sen .432,67 € 7. Quellen u. Forschungen 7.072,<strong>82</strong> €8. Exkurs./Veranstaltungen 2.377,70 € 8. Bankgebühren .344,73 €9. Unterschuss 7.271,66 € 9. Veranstaltungen/Vorträge 2.688,60 €10. Sonstige Kosten 2.560,00 €11. Portokosten f. Zeitschr. 5.935,32 €11. <strong>Mitteilungen</strong>12. Preisgeld 2011 3.000,00 €13. Aufwandsentschädigung 4.500,00 €II. Entwicklung der Konten58.934,76 € 58.934,76 €Anfangsbestand Zu-/Abgang Endbestand1. Januar 2011 31. Dezember 20111. Förde Sparkasse 3.349,04 € 5.616,00 € 8.965,04 €2. Förde Sparkasse S-Kapitalkto 46.318,71 € -13.067,33 € 33.251,38 €3. SYDBANK 4.975,90 € 179,67 € 5.155,57 €III. Sonstige Konten54.643,65 € -7.271,66 € 47.371,99 €Darüber h<strong>in</strong>aus führte die Gesellschaft per 31.12.2011 das nachstehendaufgeführte Konto mit folgendem Saldo:1. Arbeitskreis Wirtschaft und Sozialgeschichte 2.081,56 €


54Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>(01.01. - 31.12.<strong>2012</strong>)E<strong>in</strong>nahmenAusgaben1. Beiträge 40.000,00 € 1. Personalkosten 5.100,00 €2. Spenden 3.000,00 € 2. Geschäftskosten 3.500,00 €3. Sonstige E<strong>in</strong>nahmen 3. Aufwandsentschädigungen 3.500,00 €4. Schriftenverkauf 1.499,38 € 4. Vers./Beiträge 150,00 €5. Bankz<strong>in</strong>sen 350,00 € 5. <strong>Mitteilungen</strong> 11.000,00 €6. Exkurs./Veranstaltungen 2.000,00 € 6. Zeitschrift 9.000,00 €7. Entnahme aus Rücklagen 13.500,62 € 7. Nordelb<strong>in</strong>gen 3.000,00 €8. Quellen u. Forschungen 4.500,00 €9. Bankgebühren 400,00 €10. Veranstaltungen/Vorträge 3.000,00 €11. Sonstige Kosten 2.500,00 €12. Portokosten f. Zeitschr. u.12. <strong>Mitteilungen</strong> 6.000,00 €13. E<strong>in</strong>zelveröffentlichung12. „Vertrag von Ripen“ 5.000,00 €13.1 Druckkostenzuschuss12. „Vertrag von Ripen“ 700,00 €14. Preis der Geschichts-12. gesellschaft <strong>2012</strong> 3.000,00 €60.350,00 € 60.350,00 €


55Preis derGesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>20131. Die Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> lobt für dasJahr 2013 erneut e<strong>in</strong>en Preis aus.Die Auszeichnung trägt den Namen „Preis der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>“ und ist mit 3.000 Euro dotiert.2. Die Gesellschaft will mit dieser Auszeichnung e<strong>in</strong>e besondere Leistungauf dem Gebiet der Erforschung der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen <strong>Geschichte</strong>oder ihrer Vermittlung würdigen.3. Der Preis kann an Personen, an Gruppen oder für Projekte vergebenwerden.4. Über die Preisvergabe entscheidet der Vorstand der Gesellschaft für<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>.Wenn mehrere Bewerbungen preiswürdig s<strong>in</strong>d, kann der Preis geteilt werden.5. Der Vorsitzende der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>überreicht den Preis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er öffentlichen Veranstaltung.6. Bewerbungen und Vorschläge werden bis zum 31. März 2013 an dieSchriftführer<strong>in</strong> der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>erbeten:Dr. Elke Imberger, Adam-Olearius-Weg 8, 24837 <strong>Schleswig</strong>, Tel. (04621)977833, e-mail: Elke.Imberger@t-onl<strong>in</strong>e.deKiel, 13. März <strong>2012</strong>Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>Jörg-Dietrich KamischkeVorsitzender


56Die Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>gedenkt ihrer im Jahr 2011 verstorbenen MitgliederDr. Gerhard Köhn, SoestDr. med. Mathilde Müller, HolmDr. He<strong>in</strong>z Kaufhold, NeckargemündIlse Uh<strong>in</strong>g, Molfsee (verstorben 2009)Prof. Dr. Michael Salewski, EckernfördeWolfram Siegel, KielPeter Hamkens, OldenswortMarianne Pögel, GremersdorfDr. Carl-August Conrad, KielUlrich Küsel, FlensburgNeue Mitglieder 2011Die Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong> begrüßt ihre neuen MitgliederRudolf Bestmann, Kiel; Dr. Horst Broers, Kiel; Sybille Brügmann, Neumünster; IngoBuchholz, Büsum; Gerhardt Busse, Aabenraa; Judith Christiansen, Kiel; Niclas Dürbrook,Kl<strong>in</strong>gberg; Thomas Eisentraut, Kiel; Sirtha-Mareike Fries, Quakenbrück; Eckhard Haeger,<strong>Schleswig</strong>; Stefan Magnussen, Kiel; Renate Münzenmayer, Kiel; Albert Oelker, Itzehoe;Peter Reimer, Schönberg; Jonas Rode, Kiel; Dr. Sigmar-Jürgen Samwer, Köln; Peter Schiller,Kisdorf; Annette Schlapkohl, Tornesch; Monika und Hubert Schröter, Ammersbek; LudgerSikora, Hamburg; Thomas Sterner, Henstedt-Ulzburg; Andreas von Bezold, Re<strong>in</strong>bek; MarkusGraemer, Kiel; Irmentraud Gehl, Kronshagen.AutorenverzeichnisDr. Jens Ahlers, <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Landesbibliothek, Wall 47/51, 24103 KielDr. Jutta Glüs<strong>in</strong>g, Holm 51, 24937 FlensburgProf. Dr. Dr. Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>g, Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, Pr<strong>in</strong>zenpalais, 24837 <strong>Schleswig</strong>Elke Imberger, Adam-Olearius-Weg 8, 24837 <strong>Schleswig</strong>Mart<strong>in</strong>a Keyser, Europäisches Hansemuseum Lübeck,Beckergrube 38-52, 23552 LübeckProf. Dr. Detlev Kraack, Seestr. 1, 24306 PlönProf. Dr. Mart<strong>in</strong> Krieger, Historisches Sem<strong>in</strong>ar der CAU, Leibnizstr. 8, 24098 KielDr. Klaus-J. Lorenzen-Schmidt, Staatsarchiv, Kattunbleiche 19, 22041 HamburgFrank Lubowitz, Claedenstr. 9, 24943 FlensburgDr. Jörg Rathjen, Bülowstr. 19, 24105 KielDr. Johannes Rosenplänter, Stadtarchiv Kiel, Rathaus, Fleethörn 9–17, 24103 KielBildquellenMart<strong>in</strong> Krieger, S. 17Christoph Freitag, Stadtarchiv Kiel, S. 22Jörg Rathjen, S. 25Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>g, <strong>Schleswig</strong>, S. 27<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>isches Landesarchiv, <strong>Schleswig</strong>, S. 29<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Landesbibliothek Kiel, S. 31Andreas Heller Architects & Designers (Hansemuseum), S. 34


Die MITTEILUNGEN DER GESELLSCHAFT FÜR SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEGESCHICHTE (MSHG) berichten von Ereignissen, Vorhaben und Arbeiten <strong>in</strong> der Gesellschaftfür <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>. Sie <strong>in</strong>formieren außerdem über E<strong>in</strong>richtungen,Veranstaltungen und Forschungen mit landesgeschichtlichem Bezug außerhalb der Geschichtsgesellschaft.Die <strong>Mitteilungen</strong> veröffentlichen auch Diskussionsbeiträge, Vorträge und kurzeAufsätze, die für e<strong>in</strong>e Veröffentlichung <strong>in</strong> der Zeitschrift der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische<strong>Geschichte</strong> oder dem Jahrbuch Nordelb<strong>in</strong>gen nicht <strong>in</strong> Frage kommen.Herausgeber: Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>Im Internet: www.geschichte-s-h.deRedaktion: Frank Lubowitz M.A., Claedenstraße 9, 24943 Flensburg, Tel. (04 61) 18 10 03;e-mail: lubowitz.archiv@bdn.dk; f-lubowitz@foni.netIm Interesse e<strong>in</strong>er möglichst vielseitigen und vollständigen Berichterstattung s<strong>in</strong>d alle, die sichaktiv mit der <strong>Geschichte</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s beschäftigen, zur Mitarbeit an den <strong>Mitteilungen</strong>aufgerufen. Manuskripte für die <strong>Mitteilungen</strong> s<strong>in</strong>d jederzeit willkommen.Vorstand der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong>:Jörg-Dietrich Kamischke, Brekendorfer Landstr. 5, 24884 Selk (Vorsitzender)Prof. Dr. Detlev Kraack, Seestr. 1, 24306 Plön (Stellv. Vorsitzender)Dr. Elke Imberger, Adam-Olearius-Weg 8, 24837 <strong>Schleswig</strong> (Schriftführer<strong>in</strong>)Tel. (0 46 21) 97 78 33; e-mail: Elke.Imberger@t-onl<strong>in</strong>e.deDr. Mart<strong>in</strong> Skaruppe, Teichstr. 11, 24235 Laboe (Rechnungsführer)Dr. Jens Ahlers, Roggenkamp 8, 24768 RendsburgProf. Dr. Oliver Auge, Historisches Sem<strong>in</strong>ar Christian-Albrechts-Universität,Leibnizstr. 8, 24098 KielKarl-He<strong>in</strong>rich Buhse, Esmarchstr. 63, 25746 HeideProf. Dr. Ra<strong>in</strong>er Her<strong>in</strong>g, Landesarchiv <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, Pr<strong>in</strong>zenpalais, 24837 <strong>Schleswig</strong>Werner Junge, Hermann-Löns-Weg 44, 24939 FlensburgFrank Lubowitz, Claedenstr. 9, 24943 FlensburgDr. Ortw<strong>in</strong> Pelc, Halstenbeker Weg 65, 22523 HamburgEhrenmitglieder:Prof. Dr. Jürgen Miethke, MolfseeDr. Hans F. Rothert, KielProf. Dr. Wolfgang Prange, <strong>Schleswig</strong>Prof. Dr. Peter Wulf, GettorfDr. Ingwer Momsen, MönkebergBeitrittserklärungen, Anschriftenänderungen und andere Mitgliederangelegenheiten s<strong>in</strong>d andie Geschäftsführung zu richten: Dr. Elke Imberger, Adam-Olearius-Weg 8, 24837 <strong>Schleswig</strong>,Tel. (04621) 97 78 33, e-mail: elke.imberger@t-onl<strong>in</strong>e.deExkursions-Anmeldungen s<strong>in</strong>d zu richten an: Prof. Dr. Detlev Kraack, Seestr. 1, 24306 Plön,Tel. (04522) 50 83 91, e-mail: detlev.kraack@gmx.deDer Mitgliedsbeitrag beträgt im Jahr € 40 für E<strong>in</strong>zelmitglieder, m<strong>in</strong>destens € 40 für Institutionen,€ 50 für Ehepaare, € 10 für Auszubildende (Schüler, Lehrl<strong>in</strong>ge, Studenten, Referendare).Bankkonten: Förde Sparkasse Kiel (BLZ 210 501 70) Nr. 11 003 803;Sydbank Kruså/Dänemark, Nr. 806 511 1340-1.


Redaktionsschluss für die <strong>Mitteilungen</strong> 83Freitag, 7. September <strong>2012</strong>Titelbild:Im Botanischen Garten von Kalkutta er<strong>in</strong>nert die Wallich Avenue an den ausAltona stammenden Arzt und Gelehrten Nathaniel Wallich, der erst <strong>in</strong> dänischemDienst <strong>in</strong> Serampore, dann <strong>in</strong> englischem Dienst <strong>in</strong> Kalkutta se<strong>in</strong>e Spurenh<strong>in</strong>terlassen hat und nicht zuletzt für den Teeanbau <strong>in</strong> Assam die Grundlagengelegt hatFoto: Mart<strong>in</strong> Krieger

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