Stereoplay Generation Hochbit

Test & Technik Lautsprecher
Die Vento 890.2 zählt zu
den gefragtesten Boxen
im Canton-Programm; sie trifft
den Geschmack vieler Kunden
offensichtlich hervorragend.
Das stämmige Tonmöbel ist
piekfein verarbeitet und gibt
sich dank üppiger Membranflächen
und verlustarmer Antriebe
auffallend wattgenügsam.
Die dezenten Rundungen an den
Technik im Detail
18
Intensive Modellpflege
Die Vento 890.2 unterscheidet sich äußerlich
kaum vom Vorgängermodell, gewinnt
aber deutlich an Klang. Die harmonischere
Spielweise geht laut Canton-Chefentwickler
Frank Göbl zu einem großen Teil aufs
Konto von besser ineinandergreifenden
Übertragungskurven im Bereich der Übernahme
zwischen Tief- und Mitteltöner.
Erreicht wurde dies durch Änderungen an
2/12 stereoplay.de
Canton Vento 890.2 DC
Seiten wirken schlicht und doch
elegant. Auch der Preis scheint
verlockend, denn das in der
Größe vergleichbare Pendant
aus der Reference-Serie kostet
deutlich mehr.
Die große Vento macht also
ordentlich was her, wirkt aber
nicht überdreht. Diese Kombination
galt hierzulande schon
immer als besonders begehrens-
wert. Wer es darauf anlegt,
bekommt sogar ein Unikat,
denn der traditionsreiche Boxenspezialist
aus Hessen liefert
auch Lacke und Hölzer nach
Kundenwunsch. Diesen Service
bietet im Testfeld sonst keiner.
Hochtöner mit Keramik
Die 890.2 nutzt ein Dreiwege-
System mit Doppelbass, bodennaher
Reflexöffnung sowie
Hochpassfilter, um subsonische
Störungen auszublenden. Die
vier Treiber, die Canton selbst
herstellt, sehen unspektakulär
aus, sind aber technisch auf dem
allerneuesten Stand.
Die Konusmembranen werden
wie bei der vorherigen
Generation aus Aluminium
hergestellt, erhielten jedoch
eine neu berechnete Form und
die dazu passenden Sicken. Ziel
der Überarbeitung war ein besseres
Zusammenspiel mit der
Frequenzweiche. Streng sym-
Der neue Hochtöner entstammt der
Reference-Serie und überzeugt mit
besten Mess- und Klangwerten.
Membranen und Sicken, die das Verhalten
beim Rolloff in der gewünschten Weise
optimieren. Neu ist eine Keramik-Kalotte,
die jener in der Reference-Serie ähnelt. In
der Simulation des Herstellers liefert der
neue Hochtöner eine deutlich größere
Bandbreite als das bisherige Chassis mit
Alu-Membran. Dies würde das feinere
Timbre erkären.
metrische Flanken sollen eine
zeitlich exaktere Addition der
Signale sicherstellen.
Der Hochtöner ist nun an die
Reference-Modelle angelehnt
und erreicht mit einer speziell
geformten Keramikmembran
ein extrem gleichmäßiges Rundstrahlverhalten
sowie eine überragende
Klangtreue.
Wer das Vorgängermodell
kennt, der mag denken, was
dieses Facelift Großes bringen
soll. Tatsächlich hat die 890
mit der Überarbeitung enorm
zugelegt. Sie wirkt obenherum
feiner und klingt alles in allem
sehr viel homogener. Bass und
Grundton arbeiten Hand in
Hand und geben sich hochgradig
musikalisch.
Neutral klingt die Canton
Vento nach wie vor, auch das
Rocken hat sie nicht verlernt.
Damit ist die 890 ein Favorit
für den großen Hörvergleich
auf Seite 22.
Der großvolumige Bassreflextunnel
mündet im Sockel oberhalb der
schweren Bodenplatte.
Die Keramik-Kalotte (grün) liefert oberhalb
20 kHz mehr Energie und klirrt weniger.