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Sonnenzeit - Kristina Raderschad

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Atrium im Juli/August 2012 „Das Haus des Regisseurs“Monolitisch: Sind dieTüren von Schlafzimmerund Ankleidegeöffnet, steht derKleiderschrank wie einseparates Element imRaum.Geradlinig: GlatteOberflächen und helleFarben kommen auchim Schlafzimmer zumEinsatz.Raffiniert: Die Armaturenim Badezimmerlassen sich durch eineTür im Einbauschrankverstecken, die beimDuschen als Spritzschutzdient.Thomas Bendel: „Einen Grundriss aufbrechen und variieren,da entsteht ganz schnell eine Begeisterung.“Der InnenarchitektThomas Bendel war nach dem Studiumin Stuttgart unter anderem bei MüllerReimann Architekten tätig, bevor er1999 mit seinem eigenen Büro in Berlin-Kreuzberg startete. Ob Inneneinrichtungoder Aus-, Um- oder Neubau von Wohnhäusern– Thomas Bendels Anliegen istes stets, jedes Detail selbst zu gestalten.«Innenraum oder Architektur – dasmacht für mich keinen Unterschied inder Herangehensweise», so der 46-Jährige. Sein besonderes Augenmerkliegt auf Materialien und Oberflächen –und deren perfekter Verarbeitung: «Vordem Studium habe ich unter anderemin einer Restaurierungswerkstatt fürGemälde und Skulpturen gearbeitet,was meinen Blick für das einzelneObjekt und dessen ästhetischen Wertgeprägt hat.» www.thomasbendel.de→ 65 Quadratmetern grosszügiger erscheinenlässt. Um diesen grosszügigen Raumeindruckin allen drei Etagen zu gewährleisten, dabeiein Maximum an Stauraum zu schaffen,nutzte Thomas Bendel jede brauchbareNische für Einbauschränke, die scheinbareins werden mit den angrenzenden Wandflächen.So versah er etwa die Betontreppe,die eigentlich ohne Unterbauung geplantwar, mit passgenau eingefügten Schüben undSchränken. Treppenunterbauung undTreppengeländer bilden jetzt gemeinsam mitden angrenzenden raumhohen Einbauschränkender Küche ein zentrales Möbelelement.Die Einheit aus Treppe, Einbautenund Küchenmöbeln wirkt wie aus einemGuss. Den Farbverlauf zwischen den graulackierten Holzeinbauten und dem Betongrauder Treppenkonstruktion stimmteBendel perfekt ab.Ruhige Optik, feine OberflächenDer Hang des Architekten zu akribischausgearbeiteten Details lässt sich in allenGeschossen ablesen. So setzt sich etwa dasgespiegelte Eichenholzfurnier der Küchenzeileam Essbereich von der Front auf dieArbeitsfläche fort. Den monolithischenCharakter des Möbels unterstützt dieTatsache, dass sich die Armatur der eingelassenenWasserstelle komplett versenken lässt.«Die Küche sieht dann völlig clean, leer undsauber aus», erklärt Thomas Bendel. DerIdee, die ursprünglich entlang der Rückwandgeplante Zeile als Raumteiler zum Essbereichhin zu platzieren, stimmten die Bauherrennur unter der Bedingung zu, dass diesewie ein Wohnraummöbel wirkt und nichtnach Küche aussieht. Sämtlicher störenderKleinkram, Kochutensilien, Geschirr undLebensmittel verschwinden in den Staufächern.Im Obergeschoss, wo die Eltern ihrReich haben, erfährt Bendels gekonntesSpiel mit Raumteilern, durchdachten Stauraumelementenund versteckten Türenseinen Höhepunkt: Ein schwarz lasierterMöbeleinbau zieht sich vom Schlafbereichder Eltern den Flur entlang bis ins Badezimmer,formt auf dem Weg dorthin einenAnkleidebereich mit extratiefem Wäscheschrankund nimmt hinter Klapp- undSchiebetüren WC, Waschmaschine, Heizungstechnikund Staufächer in sich auf. Wasminimalistisch und clean aussieht, offenbartbei genauerer Betrachtung die Qualitäteneines Zauberwürfels. «Durch Öffnen undSchliessen einzelner Türelemente lassen sichdie Räume und damit ihre Nutzung verändern»,erklärt Thomas Bendel das Konzept.Öffnet man etwa die riesige Tür zum Schlafzimmersamt kleiner Tür am Kleiderschrank,erscheint dieser als separates Element ineinem loftartigen, zur angrenzenden Dachterrasseoffenen Lese- und Ruhebereich.Hinter der Badewanne verbirgt die schwarzlasierte Holzfront Duscharmaturen undAblagen – zum Duschen lässt sich diese alsSpritzschutz zum Rand der Badewanneschwenken. Bendels Innenausbau punktetmit einem hohen Mass an Funktionalität –und an Ästhetik, im offenen wie im geschlossenenZustand. ■42

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