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Aus dem Geschäftsleben - 17 -
Kulturhalle eröffnet neue Dimension
Striffler und Striffler, das Architekturbüro aus Mannheim, setzte neue Maßstäbe mit der Technik der Tageslichtumlenkung
Mit dem Bau der Remchinger Kulturhalle
hat der Architekt Helmut
Striffler neue Maßstäbe für die
Umsetzung von moderner Architektur
in Verbindung mit ganz neuer
Lichttechnik gesetzt. Mit dem Entwurf
des architektonischen Kunstwerks
hat das Mannheimer Architekturbüro
Striffler einen Architektenwettbewerb
und die Zustimmung des
Gemeinderats sowie der Verwaltung
gewonnen.
früher abgelehnt und
heute unverzichtbar
Nur die Akzeptanz in der Bevölkerung
war nicht da. „Was brauchen
wir auf dem Land einen Kulturtempel“
und ähnliche Ablehnungen kursierten
in der damals rund 10 000
Einwohner zählenden Gemeinde.
Heute, 20 Jahre später, möchte den
Kulturtempel kaum jemand missen.
Neben dem kulturellen Programm
mit derzeit 500 Abonnenten, wird die
Halle mit bis zu 650 Plätzen in aufsteigenden
Stuhlreihen für Vorträge,
Versammlungen und Tagungen sowie
von Vereinen für große Feiern genutzt.
Für Opern und Operetten ist
vor der Bühne ein Orchestergraben.
Seit der Eröffnung vor 20 Jahren ist
Roland Haag für die Programmgestaltung
verantwortlich, der es immer
wieder schafft, Tourneetheater und
namhafte Künstler und Schauspieler
die remchinger Kulturhalle ist eine der aufsehenerregenden Kreationen des Mannheimer architekturbüros Striffler + Striffler. Fotos: wg
von großen Bühnen oder bekannt
aus Film und Fernsehen nach Remchingen
zu verpflichten. „Diese können
es kaum glauben, dass die Halle
schon 20 Jahre alt ist“, sagte Haag.
Kulturhallenleiter roland
haag (rechts) mit
seinem team von links
thomas Schaller, helene
Schmalz, claudia
zwietasch, roman roth
und Jürgen Weißmann
im foyer der Kulturhalle
vor dem Kunstwerk „die
Muse“.
Damals wirkte das Bauwerk extravagant
und mit den Sichtbetonwänden
spartanisch, heute ist der Anblick
normal und modern. Auch die Technik
wurde nicht hinter Verkleidungen
versteckt.
Absolut neu und unerprobt war die
Technik der Tageslichtumlenkung in
die Halle. „An der Technischen Hochschule
in Darmstadt wurde eine experimentelle
Voruntersuchung durchgeführt,
die aus Bundesmitteln finanziert
wurde“, sagte Johannes Striffler.
Zuerst wurde ein Modell 1:20 gebaut,
dann wurde die Tageslichtumlenkung
in der tatsächlichen Größe probiert.
Die Freude war damals groß, als die
Halle ohne Fenster dadurch hell wurde.
Das bedeutet Einsparungen der
Stromkosten, weil tags kein Licht verbraucht
wird. Wie kompliziert der
Bau mit seinen ungewöhnlichen Formen
im Rohbau und der Dachkonst-
ruktion für Handwerker war, ist an
der zweieinhalbjährigen Bauzeit zu
erahnen.
Das Gymnasium ist ein architektonisch
ansprechendes und außergewöhnlich
gestaltetes Schulgebäude.
Es wurde ebenfalls von den Mannheimer
Architekten Striffler und Striffler
erbaut. Sie mussten die Schwierigkeit
meistern, die auf dem schwierigen
Baugrund im von Hochwasser gefährdeten
Bereich des Kämpfelbachs eine
besondere Herausforderung darstellte.
Die Aula mit der halbrunden Galerie
bietet ein schönes Ambiente für
musikalische Veranstaltungen der
Schule und externen Veranstaltern.
Ebenfalls nach Plänen der Architekten
Helmut und Johannes Striffler
wurde der Kindergarten am Niemandsberg
und das Haus Pfinzaue
gebaut. Dazu mehr an anderer Stelle.
wg
Über 20 Jahre Baukultur in Remchingen
Striffl er + Striffl er Architekten und Gartenarchitekten Mannheim
Planung und Bauleitung von
Kulturhalle, Gymnasium, Kindergarten und Römermuseum
Haus Pfi nzaue – Betreutes Wohnen