69. Deutscher Juristentag München - Beck-Stellenmarkt
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> <strong>München</strong><br />
18. bis 21. September 2012<br />
Redaktionsbeilage zu<br />
Neue Zeitschrift fçr<br />
Sozialrecht<br />
Monatsschrift fçr die anwaltliche, betriebliche,<br />
behærdliche und gerichtliche Praxis<br />
NZI<br />
Neue Zeitschrift für das<br />
Recht der Insolvenz und Sanierung<br />
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NZG<br />
Neue Zeitschrift für<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Neue Zeitschrift fçr<br />
Arbeitsrecht<br />
Zweiwochenschrift fçr die betriebliche Praxis<br />
Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht<br />
Zeitschrift für<br />
Informations-,<br />
Telekommunikationsund<br />
Medienrecht<br />
MMR<br />
Zeitschrift für<br />
BKR Bank- und<br />
Kapitalmarktrecht<br />
MultiMedia und Recht<br />
Herausgeber: Dietrich Beese . Dorothee Belz . Dr. Michael Bertrams . Prof. Dr. Herbert Burkert . Prof. Dr. Oliver Castendyk . Jürgen Doetz . Prof. Dr. Carl-<br />
Eugen Eberle . Prof. Dr. Reto M. Hilty . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Bernd Holznagel . Dr. Christine Kahlen . Prof. Dr. Günter Knieps . Wolfgang<br />
Kopf . Christopher Kuner . Matthias Kurth . Prof. Dr. Wernhard Möschel . Robert Queck . Prof. Dr. Peter Raue . Dr. Wolfgang von Reinersdorff . Prof. Dr.<br />
Alexander Roßnagel . Prof. Dr. Joachim Scherer . Dr. Raimund Schütz . Prof. Dr. Ulrich Sieber . Dr. Axel Spies . Prof. Dr. Gerald Spindler . Prof. Dr. Eike Ullmann<br />
NVwZ<br />
Neue Zeitschrift für<br />
Verwaltungsrecht<br />
nzm.de NZM Neue Zeitschrift für<br />
Miet- und Wohnungsrecht<br />
Miete, Wohnungseigentum, Makler- und Bauträgerrecht, Steuern, Versicherungen, Wohnungswirtschaft<br />
ZEITSCHRIFT FÜR<br />
ZD<br />
DATENSCHUTZ<br />
Herausgeber: RA Prof. Dr. Jochen Schneider . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Martin Selmayr . RA Dr. Axel Spies . RA Tim Wybitul<br />
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Neue Zeitschrift für<br />
NZBau<br />
Baurecht und Vergaberecht<br />
Privates Baurecht · Recht der Architekten, Ingenieure und Projektsteuerer · Vergabewesen<br />
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2012
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ZÜRICH
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
vom 18. bis 21. September 2012<br />
Redaktionsbeilage zu NJW, JuS, NZA, NVwZ, NStZ, NZS, NZG,<br />
EuZW, NZM, NZBau, NZI, BKR, MMR, ZD, JA<br />
MARTIN HENSSLER Grußwort des Präsidenten des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
SABINE LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER Grußwort der Bundesministerin der Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
HORST SEEHOFER Grußwort des Bayerischen Ministerpräsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
CHRISTIAN UDE Grußwort des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
PROGRAMM DES <strong>69.</strong> DEUTSCHEN JURISTENTAGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
MARTIN W. HUFF Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong>? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
KORD LEMKE/JOANNA PRACKA<br />
Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
HANSJÖRG STAEHLE Eldorado der Juristen – Der Rechtsstandort <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
STADTPLAN MÜNCHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
BEATE MERK Europäische Rechtsharmonisierung als rechtspolitische Herausforderung . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
CHARLOTTE KNOBLOCH/MICHAEL BRENNER / MICHAEL SCHLEICHER<br />
Der Weg zur neuen Synagoge – Jüdisches Leben nach 1945 in <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
CHRISTINE KRAMER Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen . . . . . . . . . . . 54<br />
PHILIP HAGEDORN Junge <strong>Juristentag</strong>e – Der djt und ELSA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
DOMENIC G. BÖHM/CLAUDIO KÜHN „A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . 68<br />
IMPRESSUM MIT BILDNACHWEIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 3
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Grußwort des Präsidenten<br />
des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />
Von Professor Dr. Martin Henssler<br />
4 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Ich freue mich sehr, Sie hiermit zum <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />
einladen zu können. Unsere Vereinigung wird nach dem<br />
6. djt 1867, dem 43. djt 1960 und dem 58. djt 1990 zum vierten<br />
Mal in <strong>München</strong> zu Gast sein, und wir sind zuversichtlich, dass<br />
sich der <strong>Juristentag</strong> des Jahres 2012 in diese Riege besonders erfolgreicher<br />
und gut besuchter <strong>Juristentag</strong>e nahtlos einfügen wird.<br />
Die Konzeption des djt bleibt ein weltweit einzigartiges Erfolgsmodell.<br />
Auf der Grundlage wissenschaftlicher Gutachten und<br />
Referate diskutieren Juristinnen und Juristen aller Berufsgruppen<br />
und Fachrichtungen den Weg zu einem besseren Recht und fassen<br />
in Abstimmungen viel beachtete Beschlüsse. Der Deutsche <strong>Juristentag</strong><br />
ist als unabhängiges Forum von breiter Sachkunde in der<br />
Politik bekannt und anerkannt. Sein hohes Ansehen gründet sich<br />
darauf, dass er keine Interessenvertretung des Juristenstands ist,<br />
sondern das Sprachrohr der Juristen, die eine Mitverantwortung<br />
für ihr Rechtssystem empfinden. Nehmen auch Sie Einfluss auf<br />
die rechtspolitische Debatte. Die aktive Beteiligung an Diskussion<br />
und Beschlussfassung in den Abteilungen eröffnet Ihnen die<br />
seltene Gelegenheit, rechtspolitische Vorschläge zu un ter breiten,<br />
die vom Gesetzgeber auch wahrgenommen werden.<br />
Die Themen unserer diesjährigen Tagung bieten in ihrer Vielfältigkeit<br />
und Aktualität wieder hinreichenden Stoff für lebhafte<br />
Diskussionen. Ein Schwerpunkt liegt auf den verschiedenen juristischen<br />
Facetten des Internets – dem Medium, das die Welt wie<br />
kein anderes verändert hat und auch in Zukunft prägen wird. Die<br />
Abteilung Strafrecht behandelt unter materiell-rechtlichen wie<br />
auch strafprozessualen Aspekten die Bedrohung durch im Internet<br />
begangene Straftaten einerseits und die Strafverfolgung im<br />
Internet auf der anderen Seite. Demgegenüber richtet die Abteilung<br />
„Persönlichkeits- und Datenschutz im Internet“ den Blick<br />
auf den Schutz der Bürger vor omnipräsenten Datensammlern.<br />
Besonders reizvoll wird in beiden Abteilungen die Begegnung<br />
von technischem und juristischem Sachverstand sein, die wir<br />
durch die Auswahl der Gutachter und Referenten ermöglichen<br />
wollen.<br />
<strong>München</strong>, die „Weltstadt mit Herz“, wird Sie, da bin ich mir sicher,<br />
außerdem mit ihrem Charme und einem attraktiven Rahmenprogramm<br />
begeistern.<br />
Ich freue mich, Sie zur Eröffnung am 18. September 2012 im ICM<br />
in der Messe <strong>München</strong> zu begrüßen.
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Grußwort der<br />
Bundesministerin der Justiz<br />
Von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />
6 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Seit 150 Jahren ist der Deutsche <strong>Juristentag</strong> ein kritischer und<br />
konstruktiver Begleiter der deutschen Rechtspolitik. Er ist<br />
eine Institution und ein bedeutendes Forum für juristische<br />
Debatten und damit Anstoßgeber gleichermaßen für Rechtsprechung<br />
wie Gesetzgebung. Er war und ist eine Plattform, die auf<br />
hohem wissenschaftlichem Niveau ermöglicht, dass die Notwendigkeit<br />
von Änderungen und Ergänzungen der Rechtsordnung<br />
untersucht, Vorschläge zur Fortentwicklung des Rechts präsentiert<br />
werden und lebendige Debatten gerade zu umstrittenen<br />
Themenbereichen ihren Ausgang nehmen.<br />
Um zu erklären, wie eine Institution über einen so langen Zeitraum<br />
am Puls des Rechts zu bleiben vermag, reicht fachliche<br />
Exzellenz als Erklärung nicht aus. Entscheidend für die Erfolge<br />
des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s war stets eine aufmerksame Themenund<br />
Schwerpunktsetzung. In der Wahl seiner Tagesordnung hat<br />
der Deutsche <strong>Juristentag</strong> immer große Weitsicht bewiesen. Was<br />
hier kontrovers behandelt wird, wirkt oft weit über die Tagungen<br />
hinaus und entfaltet noch Jahre später seine erkenntnisfördernde<br />
Wirkung.<br />
Dieses Jahr liegt ein Schwerpunkt des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s auf<br />
den verschiedenen juristischen Aspekten des Internet. Das ist eine<br />
kluge Festlegung, denn die rechtlichen Zusammenhänge der<br />
Digitalisierung und Vernetzung unserer Gesellschaft treten immer<br />
drängender zu Tage und bedürfen neuer Antworten. Die<br />
zivilrechtliche Diskussion zum Thema „Persönlichkeits- und<br />
Datenschutz im Internet“ wird die hochaktuelle Frage erörtern,<br />
wie die fortschreitende Vernetzung unseres Lebens unter gleichzeitiger<br />
Wahrung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung<br />
gelingen kann. Denn mit dem Siegeszug der sozialen<br />
Netzwerke und Smartphones wachsen die Datenberge und deren<br />
Verknüpfungsmöglichkeiten. Sind Profilbildung und Datenhandel<br />
der Preis, den die Nutzer für den digitalen Fortschritt zahlen<br />
müssen? Die strafrechtliche Abteilung wird sich mit „Straftaten<br />
und Strafverfolgung im Internet“ beschäftigen; eine Debatte, in<br />
der den Grundrechten und ihrer freiheitssichernden Wirkung<br />
nach meinem Verständnis entscheidende Bedeutung zukommt.<br />
Das Internet wird ein zentrales, aber nicht das einzige Thema des<br />
diesjährigen Deutschen <strong>Juristentag</strong>s sein. Die Fortentwicklung<br />
des Verbraucherrechts passt hervorragend zu den vom Bundesjustizministerium<br />
derzeit vorbereiteten gesetzgeberischen Maßnahmen<br />
zur unerlaubten Telefonwerbung, zu unseriösen In-
Wir sind da, wenn wir<br />
gebraucht werden<br />
Deshalb unterstützen wir unsere Kunden schon vor einer streitigen Auseinandersetzung.<br />
Alternative Konfliktlösungsverfahren, wie zum Beispiel Mediation, sind ein fester<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
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8 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
kassodienstleistungen und überzogenen Abmahnungen im Urheber-<br />
und Wettbewerbsrecht. Die Debatten über Wettbewerb im<br />
Gesundheitswesen, staatliche Eingriffe in die Unternehmensführung<br />
oder neue Formen der Bürgerbeteiligung zeigen das<br />
weite Themenspektrum des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s.<br />
Der Sachverstand von über 7.000 Mitgliedern aus allen wissenschaftlichen<br />
und praktischen Berufsrichtungen hat bekanntlich<br />
für den Gesetzgeber besondere Bedeutung. Beschlüsse des letzten<br />
<strong>Juristentag</strong>s, wie die Forderung nach Einführung einer Haftungsbegrenzung<br />
für Partnerschaftsgesellschaften, sind aufgegriffen<br />
und teilweise verwirklicht worden.<br />
Die Vorschläge des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s werden, da bin ich<br />
mir sicher, eine ähnliche Bedeutung erreichen. Den Teilnehmern<br />
wünsche ich interessante und ertragreiche Tage und eine angenehme<br />
Zeit im schönen <strong>München</strong>.
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dem Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />
in <strong>München</strong>!
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Grußwort des<br />
Bayerischen Ministerpräsidenten<br />
Von Horst Seehofer<br />
10 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Ich freue mich sehr, dass der Deutsche <strong>Juristentag</strong> 2012 nach<br />
22 Jahren wieder in <strong>München</strong> stattfindet. Die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer heiße ich mit einem herzlich bayerischen<br />
„Grüß Gott!“ in unserer Landeshauptstadt willkommen.<br />
Das ICM, aber auch die besondere Atmosphäre und Gastlichkeit<br />
der Stadt bieten einen optimalen Rahmen für diese Veranstaltung.<br />
Unsere Gesellschaft ist geprägt von christlich-humanistischen<br />
Werten, von den Ideen der Aufklärung und den Prinzipien der<br />
christlichen Soziallehre. Diese Traditionen bestimmen das Konzept,<br />
nach dem unser Staat geformt ist. Der konkrete Bauplan,<br />
der dieses Konzept umsetzt, wird vom Recht entworfen. Es bestimmt<br />
die tragenden Strukturen des Bauwerks und verleiht ihm<br />
Stabilität. Ohne ein gut funktionierendes Recht könnte unsere<br />
Gesellschaft nicht existieren. Der Rechtsstaat ist die unabdingbare<br />
Voraussetzung für unsere soziale Marktwirtschaft und unsere<br />
Demokratie. Wenn Juristen professionell und engagiert über ihr<br />
berufliches Wirken diskutieren, so befinden sie sich deshalb mitten<br />
unter uns, spiegeln unsere Gesellschaft und arbeiten an ihrer<br />
Fortentwicklung. Die Arbeit des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s hat deshalb<br />
schon immer weit über das engere Umfeld der juristischen<br />
Berufe hinausgewirkt. Er setzt Orientierungspunkte, die unseren<br />
Standort bestimmen und in die Zukunft weisen.<br />
Das wird auch in diesem Jahr wieder der Fall sein, wenn der<br />
<strong>Juristentag</strong> zum Beispiel über Bedingungen des Wettbewerbs im<br />
Gesundheitswesen, über Rechtsfragen im Internet oder über neue<br />
Wege im Verbraucherrecht diskutiert. Besonderer Aufmerksamkeit<br />
darf er sich auch sicher sein, wenn er staatliche Eingriffe in die<br />
Unternehmensführung oder neue Formen der Bürgerbeteiligung<br />
erörtert. Schon dieser knappe Themenüberblick macht deutlich:<br />
Auch die Ergebnisse des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s werden<br />
nicht nur in Fachzirkeln wahrgenommen, sondern sind wichtige<br />
Beiträge zur gesellschaftlichen und politischen Diskussion der<br />
Gegenwart. Dies gilt besonders dort, wo er sich mit neuen Realitäten<br />
wie dem Internet oder veränderten Einstellungen der Bürgerinnen<br />
und Bürger zu ihrem Staat befasst.<br />
In diesem Sinne wünsche ich dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />
einen rundum erfolgreichen Verlauf und unseren Gästen einen<br />
angenehmen Aufenthalt in <strong>München</strong>.
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Herausgegeben von Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb,<br />
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2010-2012, ca. 15.100 S., geb., 990,– €<br />
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von Dauner-Lieb | Heidel | Ring in Verbindung mit dem DAV.<br />
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Nomos
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Grußwort des Oberbürgermeisters<br />
der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />
Von Christian Ude<br />
12 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Zum <strong>69.</strong> Mal führt der Deutsche <strong>Juristentag</strong> Juristen aller<br />
Berufsgruppen und Fachrichtungen zusammen, zum<br />
4. Mal nach 1867, 1960 und 1990 ist <strong>München</strong> dafür der<br />
Veranstaltungsort. Und ich bin sicher: Auch diesmal hat unsere<br />
Stadt dieser größten juristischen Fachtagung in Europa einen<br />
idealen Rahmen zu bieten.<br />
Zunächst natürlich in fachlicher Hinsicht, schließlich kann<br />
<strong>München</strong> als Standort der Rechtsprechung, Rechtspflege und juristischen<br />
Ausbildung ja einige Bedeutung für sich reklamieren.<br />
Die Vielzahl von Gerichten, auch hoher und höchster Gerichte in<br />
<strong>München</strong>, vom Bundesfinanzhof und Bundespatentgericht bis<br />
zum Bayerischen Verfassungsgerichtshof und Bayerischen Verwaltungsgerichtshof,<br />
ist da ebenso hervorzuheben wie die geballte<br />
Präsenz von Staatsanwaltschaften, Rechtsanwälten, berufsständischen<br />
Kammern und Vereinigungen in unserer Stadt.<br />
Hin zu kommen rechtswissenschaftliche Institutionen wie die<br />
Juristische Fakultät der <strong>München</strong>er Ludwig-Maximilians-Universität<br />
oder der Lehrstuhl für Wirtschaftsrecht und Geistiges<br />
Eigentum an der Technischen Universität <strong>München</strong>. Und hinzu<br />
kommt <strong>München</strong>s Rang als bedeutendes Wirtschafts-, Dienstleistungs-<br />
und Verwaltungszentrum mit so hoch spezialisierten Zentralbehörden<br />
wie dem Europäischen Patentamt und dem Deutschen<br />
Patent- und Markenamt. Schon von daher stößt hier der<br />
fachliche Austausch über die aktuellen rechtspolitischen Themen<br />
des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s auch auf ein ganz besonderes<br />
Interesse.<br />
Als perfekter Gastgeber für dieses hochkarätige Treffen wird sich<br />
<strong>München</strong> aber noch in anderer Hinsicht erweisen: Das fängt an<br />
beim ICM, das als eines der weltweit modernsten und professionellsten<br />
Kongresszentren für beste Tagungsbedingungen sorgt.<br />
Und das reicht bis zu <strong>München</strong>s Flair der Weltoffenheit, Gastlichkeit<br />
und Lebensfreude, bis hin auch zu <strong>München</strong>s reichhaltigem<br />
Kulturangebot, das genau den richtigen Ausgleich zur fachlichen<br />
Tagungsarbeit schafft.<br />
Damit wünsche ich dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> einen vollen<br />
Erfolg und heiße alle Gäste dazu in <strong>München</strong> herzlich willkommen!
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2012, 491 Seiten, fester Einband,<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Programm des<br />
<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />
in <strong>München</strong><br />
Tagungsort: ICM Internationales Congress Center <strong>München</strong>,<br />
Am Messesee 6, 81829 <strong>München</strong><br />
Fachprogramm im Überblick<br />
Dienstag, 18. September<br />
10:00 Uhr Mitgliederversammlung<br />
12:00 Uhr Einführungsveranstaltung für Studenten und Referendare<br />
15:00 Uhr Eröffnungssitzung<br />
Mittwoch, 19. September<br />
19:00 Uhr Zivilrecht / Sozialrecht / Strafrecht – Referate<br />
11:00 Uhr Öffentliches Recht / Wirtschaftsrecht / IT- und Kommunikationsrecht –<br />
Referate<br />
13:00 Uhr Mittagspause<br />
14:00 Uhr Alle Abteilungen – Diskussion<br />
17:00 Uhr Alle Abteilungen – Sonderveranstaltung für Studenten und Referendare<br />
Donnerstag, 20. September<br />
19:00 Uhr Alle Abteilungen – Diskussion<br />
13:00 Uhr Mittagspause<br />
14:00 Uhr Alle Abteilungen – Diskussion und Beschlussfassung<br />
Freitag, 21. September<br />
19:00 Uhr Gemeinsame Schlusssitzung<br />
10:00 Uhr Forum Europa<br />
12:30 Uhr Abschlussempfang<br />
Die Saalverteilung<br />
für die einzelnen Abteilungen finden Sie im Tagungsbegleiter, den Sie bei Ihrer Registrierung<br />
in <strong>München</strong> erhalten.<br />
Geschäftsstelle des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V.<br />
Postfach 11 69, 53001 Bonn<br />
Telefon +49 (0)228 983 91-85<br />
Telefax +49 (0)228 983 91-40<br />
www.djt.de<br />
info@djt.de<br />
Geschäftsstelle des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />
Schleißheimer Straße 139, 80797 <strong>München</strong><br />
Telefon +49 (0)89 55 97 13 62<br />
Telefax +49 (0)89 55 97 13 70<br />
muenchen@djt.de<br />
Tagungsbüro ab dem 17. September 2012<br />
im Internationalen Congress Center <strong>München</strong><br />
Am Messesee 6, 81829 <strong>München</strong><br />
Telefon +49 (0)89 949 79 400<br />
Telefax +49 (0)89 949 79 851<br />
muenchen@djt.de<br />
Öffnungszeiten des Tagungsschalters<br />
Mo 17.09. 14:00 bis 19:00 Uhr<br />
Di 18.09. 8:00 bis 19:00 Uhr<br />
Mi 19.09. 8:00 bis 17:00 Uhr<br />
Do 20.09. 8:00 bis 17:00 Uhr<br />
Fr 21.09. 8:00 bis 12:30 Uhr
Mitgliederversammlung des djt<br />
Tagesordnung<br />
1. Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />
2. Totenehrung<br />
3. Geschäftsbericht des Vorsitzenden<br />
4. Rechnungsbericht des Schatzmeisters<br />
5. Entlastung der Ständigen Deputation<br />
6. Ergänzungswahl zur Ständigen Deputation<br />
7. Verschiedenes<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Leiter<br />
Vorsitzender der Ständigen Deputation des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V.<br />
Prof. Dr. Martin Henssler<br />
Schriftführer<br />
Generalsekretär des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V. Rechtsanwalt Dr. Andreas Nadler<br />
Richter am Landgericht Dr. Stefan Freuding<br />
Zeit und Ort<br />
Dienstag, 18. September, 10:00 Uhr, ICM<br />
Eröffnungssitzung<br />
Eröffnung<br />
Präsident des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s Prof. Dr. Martin Henssler<br />
Grußworte<br />
Bundesministerin der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, MdB<br />
Bundesministerin für Justiz der Republik Österreich Mag. Dr. Beatrix Karl<br />
Ministerpräsident des Freistaates Bayern Horst Seehofer<br />
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt <strong>München</strong> Christian Ude<br />
Festansprache<br />
Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Kommissarin für Justiz,<br />
Grundrechte und Bürgerschaft Viviane Reding<br />
Zeit und Ort<br />
Dienstag, 18. September, 15:00 bis 17:00 Uhr, ICM<br />
########### Programm<br />
Hinweis für Mitglieder des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />
Für die Direktwahl neuer Deputationsmitglieder durch alle Vereinsmitglieder stehen<br />
während der Tagungswoche bis Donnerstag, 20. September, 17:00 Uhr, Wahlurnen bereit.<br />
Daneben ist auch Briefwahl möglich.<br />
Nähere Informationen hierzu erhalten Sie bei der Geschäftsstelle des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s in Bonn.<br />
Studenten und Referendare auf dem Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />
Zu Beginn der Tagung, am Dienstag, 18. September, findet um 12:00 Uhr eine von ELSA Deutschland initiierte<br />
Einführungsveranstaltung für Studenten und Referendare statt. Hier sind Sie herzlich eingeladen,<br />
sich bei einem Imbiss kennenzulernen. Der Präsident des Oberlandesgerichts Celle Dr. Peter Götz von<br />
Olenhusen wird Sie über Geschichte, Bedeutung und Ablauf des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s informieren.<br />
Am Mittwoch, 19. September, stehen von 17:00 bis 18:00 Uhr alle Abteilungsvorstände für Fragen<br />
junger Juristen zur Verfügung.
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Programm<br />
16 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Abteilung Zivilrecht<br />
Thema<br />
Brauchen Konsumenten und Unternehmen eine neue Architektur des Verbraucherrechts?<br />
Vorsitzende Prof. Dr. Ingeborg Schwenzer, LL.M., Basel<br />
Stv. Vorsitzende Prof. Dr. Astrid Stadler, Konstanz<br />
Schriftführerin Wiss. Mitarbeiterin Mareike Schmidt, LL.M., Basel<br />
Gutachter Prof. Dr. Hans-W. Micklitz, Florenz/Bamberg<br />
Referenten Vors. Richter am BGH Wolfgang Ball, Karlsruhe<br />
Rechtsanwalt Dr. Christian Kessel, LL.M., Frankfurt am Main<br />
Prof. Dr. Eva-Maria Kieninger, Würzburg<br />
Abteilung Sozialrecht<br />
Thema<br />
Wettbewerb im Gesundheitswesen – Welche gesetzlichen Regelungen empfehlen sich zur<br />
Verbesserung eines Wettbewerbs der Versicherer und Leistungserbringer im Gesundheitswesen?<br />
Vorsitzender Vors. Richter am BSG Prof. Dr. Peter Udsching, Kassel/Osnabrück<br />
Stv. Vorsitzende Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Berlin/Osnabrück<br />
Prof. Dr. Gregor Thüsing, LL.M., Bonn<br />
Schriftführerin Richterin am SG Judit Neumann, Kassel<br />
Gutachter Direktor des MPI Prof. Dr. Ulrich <strong>Beck</strong>er, LL.M., <strong>München</strong><br />
Prof. Dr. Heike Schweitzer, LL.M., Mannheim<br />
Referenten Rechtsanwalt Dr. Reimar Buchner, Berlin<br />
Prof. Dr. Thorsten Kingreen, Regensburg<br />
Prof. Dr. rer. pol. Eberhard Wille, Mannheim<br />
Abteilung Strafrecht<br />
Thema<br />
Straftaten und Strafverfolgung im Internet<br />
Vorsitzender Rechtsanwalt Prof. Dr. Gunter Widmaier, Karlsruhe/<strong>München</strong><br />
Stv. Vorsitzende Prof. Dr. Helmut Satzger, <strong>München</strong><br />
Vors. Richterin am BGH a. D. Dr. Ingeborg Tepperwien, Berlin<br />
Schriftführer Wiss. Mitarbeiter Dominik Brodowski, LL.M., Tübingen<br />
Gutachter Direktor des MPI Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Ulrich Sieber, Freiburg<br />
Referenten Dipl.-Inf. Constanze Kurz, Berlin<br />
Vors. Richter am BGH Armin Nack, Karlsruhe<br />
Präsident des BKA Jörg Ziercke, Wiesbaden
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Programm<br />
18 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Abteilung Öffentliches Recht<br />
Thema<br />
Neue Formen der Bürgerbeteiligung? Planung und Zulassung von Projekten in der<br />
parlamentarischen Demokratie<br />
Vorsitzender Vors. Richter am OVG Prof. Dr. Max-Jürgen Seibert, Münster/Bonn<br />
Stv. Vorsitzender Rechtsanwalt Prof. Dr. Thomas Mayen, Bonn/Köln<br />
Schriftführerin Wiss. Mitarbeiterin Dr. Corinna Sicko, Speyer<br />
Gutachter Prof. Dr. Jan Ziekow, Speyer<br />
Referenten Rechtsanwalt Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Oscar W. Gabriel, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Bernhard W. Wegener, Erlangen<br />
Abteilung Wirtschaftsrecht<br />
Thema<br />
Staatliche und halbstaatliche Eingriffe in die Unternehmensführung<br />
Vorsitzender Rechtsanwalt Prof. Dr. Jochen Vetter, <strong>München</strong><br />
Stv. Vorsitzender Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult. Klaus J. Hopt, MCJ, Hamburg<br />
Schriftführer Wiss. Referent Dr. Christoph Kumpan, LL.M., Hamburg<br />
Gutachter Prof. Dr. Mathias Habersack, <strong>München</strong><br />
Referenten Chefsyndikus Dr. Peter Hemeling, <strong>München</strong><br />
Jun.-Prof. Dr. Patrick C. Leyens, LL.M., Hamburg<br />
Rechtsanwältin Daniela Weber-Rey, LL.M., Frankfurt am Main<br />
Abteilung IT- und Kommunikationsrecht<br />
Thema<br />
Persönlichkeits- und Datenschutz im Internet – Anforderungen und Grenzen einer Regulierung<br />
Vorsitzender Chefsyndikus Rechtsanwalt Dr. Ulrich Koch, Gütersloh<br />
Stv. Vorsitzender Prof. Dr. Dr. h. c. Spiros Simitis, Frankfurt am Main<br />
Schriftführer Wiss. Mitarbeiter Dr. Gerrit Forst, Bonn<br />
Gutachter Prof. Dr. Gerald Spindler, Göttingen<br />
Referenten Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />
Dr. Alexander Dix, LL.M., Berlin<br />
Bereichsleiter Rechtsanwalt Dr. Wolf Osthaus, Berlin<br />
Prof. Paul M. Schwartz, J. D., Berkeley<br />
Forum Europa<br />
Thema<br />
Europa am Scheideweg – Krise der Union oder Notwendigkeit einer europäischen Verfassung<br />
Leitung Rechtsanwalt Prof. Dr. Thomas Mayen, Bonn/Köln<br />
Podium Finanzminister Luc Frieden, Luxemburg<br />
Prof. Dr. Jürgen Habermas, Starnberg<br />
Präsident des EuGH Prof. Dr. Vassilios Skouris, Luxemburg/Thessaloniki<br />
Präsident des BVerfG Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, Karlsruhe/Freiburg i. Br.
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Zivilgesetzbuch II<br />
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Art. 1–61 SchIT ZGB)<br />
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(Art. 530–964 OR)<br />
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Schweizerische<br />
Zivilprozess ordnung<br />
2010, 2157 Seiten, gebunden<br />
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Strafrecht II<br />
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Schweizerische Strafprozessordnung<br />
(StPO, JStPO)<br />
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Börsengesetz<br />
Finanzmarktaufsichtsgesetz<br />
(Art. 161, 161bis , 305bis und 305ter StGB)<br />
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Revisionsrecht<br />
(Revisionsaufsichtsgesetz,<br />
Art. 727–731a OR, Art. 755 OR)<br />
2011, 768 Seiten, gebunden<br />
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Handbücher<br />
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Riedo | Fiolka | Niggli<br />
Strafprozessrecht<br />
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Egger | von Schnurbein<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Programm<br />
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Gemeinsame Schlusssitzung<br />
Tagesordnung<br />
1. Berichte über die Arbeitssitzungen der Abteilungen<br />
2. Bekanntgabe des Ergebnisses der Ergänzungswahl zur Ständigen Deputation<br />
Leiter<br />
Präsident des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s Prof. Dr. Martin Henssler<br />
Schriftführer<br />
Generalsekretär des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V. Rechtsanwalt Dr. Andreas Nadler<br />
Richter am Landgericht Dr. Stefan Freuding<br />
Zeit und Ort<br />
Freitag, 21. September, 9:00 bis 10:00 Uhr, ICM<br />
Abschlussempfang<br />
auf Einladung von Frau Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Dr. Beate Merk<br />
Zeit und Ort<br />
Freitag, 21. September, 12:30 bis 14:00 Uhr, ICM<br />
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Mitglied werden.<br />
Sie können Mitglied des Vereins <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> werden, wenn Sie mindestens eine<br />
juris tische Staatsprüfung in Deutschland bestanden haben oder Student der Rechtswissenschaften an<br />
einer deutschen Universität sind. Auch juristische Personen können die Mitgliedschaft erwerben.<br />
Informieren Sie sich über die Vereinstätigkeit auf unserer Internetseite: www.djt.de<br />
Ich erfülle die Voraussetzungen für den Erwerb der Mitgliedschaft<br />
und beantrage meine Aufnahme in den Deutschen <strong>Juristentag</strong> e.V.<br />
Name, Vorname, Titel<br />
Straße, Hausnummer<br />
Postleitzahl, Ort<br />
Beruf, Dienstbezeichnung<br />
Telefon, Telefax, Email<br />
Ich ermächtige Sie widerruflich, die von mir zu entrichtenden Beitragszahlungen<br />
(zur Zeit jährlich 65 Euro, Referendare und Studenten 30 Euro,<br />
juristische Personen wie vereinbart) künftig bei Fälligkeit zu Lasten meines<br />
Girokontos mittels Lastschrift einzuziehen. Wenn mein Konto die erforderliche<br />
Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditins<br />
tituts keine Verpflichtung zur Einlösung.<br />
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Ich möchte die im Mitgliedsbeitrag enthaltenen Gutachten zur<br />
Vorbereitung der Deutschen <strong>Juristentag</strong>e<br />
im Gesamtband in Einzelheften beziehen.<br />
Datum, Ort, Unterschrift<br />
Mit der Vereinsmitgliedschaft sind<br />
wichtige Vorteile verbunden:<br />
1. Als Mitglied zahlen Sie für die Teilnahme<br />
an den Deutschen <strong>Juristentag</strong>en einen<br />
günstigeren Tagungsbeitrag von 140 Euro<br />
statt 220 Euro sowie 30 Euro statt 60 Euro<br />
für Studenten und Referendare. Der<br />
Mitgliedsbeitrag ist als Sonder ausgabe<br />
steuerlich absetzbar.<br />
2. Nur als Mitglied sind Sie bei der Beschlussfassung<br />
in den Abteilungs beratungen der<br />
Deutschen <strong>Juristentag</strong>e stimmberechtigt.<br />
3. Als Mitglied erhalten Sie rechtzeitig vor<br />
den Deutschen <strong>Juristentag</strong>en die vorbereitenden<br />
wissenschaftlichen Gutachten (Umfang<br />
rund 550 Seiten, Buchhandelspreis etwa<br />
45 Euro) wahl weise im gebundenen Gesamtband<br />
oder in Einzelheften ohne weitere<br />
Kos ten automatisch zugesandt. Daneben<br />
können Sie die Verhandlungsberichte zum<br />
Mitgliedervorzugspreis (2/3 des Buchhandelspreises)<br />
beziehen.<br />
4. Als Mitglied erhalten Sie mehrmals im<br />
Jahr unsere Mitgliederrundschreiben, die<br />
Sie früh zeitig über den bevorstehenden<br />
Deutschen <strong>Juristentag</strong> und weitere<br />
Tätigkeiten des Vereins informieren.<br />
Die Mitgliedschaft lohnt sich also! Werden<br />
Sie Mitglied, und senden Sie Ihren<br />
Antrag per Post oder Telefax an unsere<br />
Geschäftsstelle:<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> e.V.<br />
Postfach 11 69, 53001 Bonn<br />
Telefax +49(0)228 98391- 40<br />
www.djt.de
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen<br />
<strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />
In diesem Jahr findet nach 22 Jahren Pause wieder ein <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong> statt.<br />
Stand der djt 1990 unter dem Eindruck der deutschen Wiedervereinigung, stehen diesmal<br />
europäische Themen und die Herausforderungen durch das Internet im Fokus.<br />
Von Rechtsanwalt Martin W. Huff<br />
22 VERLAG C.H.BECK mQ
uch in diesem Jahr stehen besonders aktuelle Themen auf<br />
der Tagesordnung des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s. Diskutiert<br />
wird in sechs Abteilungen, nämlich Zivilrecht, Sozialrecht,<br />
Strafrecht, Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht sowie ITund<br />
Kommunikationsrecht, und einem Forum. Während es in<br />
den Abteilungen vor allem um rechtspolitische Herausforderungen<br />
durch das Internet geht, widmet sich das Forum den Konsequenzen<br />
der Euro-Krise.<br />
Abteilung Zivilrecht<br />
Im Mittelpunkt der zivilrechtlichen Abteilung steht diesmal das<br />
Verbraucherrecht. Unter der Überschrift „Brauchen Konsumenten<br />
und Unternehmen eine neue Architektur des Verbraucherrechts“<br />
werden aktuelle Kernfragen diskutiert. Hierzu besteht guter<br />
Grund: Das Vertragsrecht für die Verbraucher wird von allen<br />
Seiten heftig angegriffen. Viele Unternehmen rügen, dass das Verbraucherrecht<br />
zu unübersichtlich geworden sei. Außerdem sei es<br />
vielfach nicht möglich, Allgemeine Geschäftsbedingungen zu<br />
vereinbaren, obwohl dies bei Massengeschäften notwendig sei.<br />
Auf der anderen Seite meinen Verbrauchervertreter, dass gerade<br />
im grenzüberschreitenden Handel der Verbraucherschutz deutlich<br />
verbessert werden könnte. Derweil plant die Europäische<br />
Union bereits eine weitere Angleichung, nämlich die Schaffung<br />
eines Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts (s. hierzu auch<br />
Merk, S. 42 in diesem Heft).<br />
Der Gutachter der Abteilung, Prof. Dr. Hans-W. Micklitz (Florenz/<br />
Bamberg), gilt als einer der besten Kenner des deutschen und europäischen<br />
Verbraucherrechts. Er betrachtet in seinem Gutachten<br />
die Entwicklung des Verbraucherrechts durchaus kritisch und<br />
meint, dass sich das Verbraucherrecht als „unruhiges Rechtsge-<br />
biet“ zeigt, das zu vielen Änderungen im eher statischen BGB<br />
geführt habe. Er plädiert daher für eine Ausgliederung des Verbraucherrechts<br />
aus dem BGB und die Schaffung eines Verbraucherschutzgesetzes,<br />
wenn auch in enger Verzahnung mit dem<br />
BGB. Damit wäre eine rasche Reaktion auf die vielfältigen, insbesondere<br />
europäischen Änderungen möglich, ohne dabei in das bewährte<br />
System des BGB einzugreifen. Zudem müsse auch über den<br />
Verbraucherbegriff nachgedacht werden. So spricht sich Micklitz<br />
dafür aus, auch Klein- und Kleinstunternehmer unter den Schutz<br />
des Verbraucherrechts zu stellen. Der Verbraucher sei heute gerade<br />
in Bezug auf den Telekommunikations-, Energie- und Finanzdienstleistungsmarkt<br />
in manchen Punkten schutzbedürftiger<br />
geworden als bei sonstigen Verträgen, bei denen heute die Verbraucher<br />
die Risiken durchaus kennen. Und bei der Rechtsdurchsetzung<br />
müsse der zunehmende grenzüberschreitende Handel berücksichtigt<br />
werden. Dabei müsse auch das Ungleichgewicht der<br />
ökonomischen Interessen berücksichtigt werden. Micklitz verweist<br />
dabei auf die Bürgschaftsurteile des BVerfG, die im Grundsatz<br />
so auch vom EuGH angewendet würden. Zum Schluss fordert<br />
Micklitz den Gesetzgeber auf, sich stärker in den verschiedenen<br />
Stufen der EU-Gesetzgebung zu engagieren. Nach seiner Ansicht<br />
erfolgt dies immer noch nicht in ausreichendem Maße.<br />
Abteilung Sozialrecht<br />
Mit der Zukunft des Gesundheitssystems steht ein zentrales<br />
Thema des deutschen Sozialstaats im Mittelpunkt der sozialrechtlichen<br />
Abteilung. „Welche gesetzlichen Regelungen empfehlen<br />
sich zur Verbesserung des Wettbewerbs der Versicherer und Leistungserbringer<br />
im Gesundheitswesen?“, lautet die Fragestellung.<br />
Seit 2004 gab es insgesamt sechs Strukturänderungen im Gesundheitswesen,<br />
die zur Verbesserung des Wettbewerbs, damit aber<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 23
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />
auch zu sinkenden Kosten führen sollen. Ein umfangreiches Gutachten<br />
von Prof. Dr. Ulrich <strong>Beck</strong>er (Direktor des MPI <strong>München</strong>)<br />
und Prof. Dr. Heike Schweitzer (Universität Mannheim) bereiten<br />
die sicherlich kontroversen Diskussionen vor. Beide schildern anschaulich,<br />
dass die Forderung der Politik nach mehr Werbung<br />
eigentlich nicht umgesetzt worden sei. Noch immer gebe es zu<br />
viele Einschränkungen im Gesundheitssystem, die den Wettbewerb<br />
einschränkten. Besonders die Selbstverwaltung hindere den<br />
Staat aufgrund einer fehlenden gesetzlichen Grundlage bisher<br />
daran, hier einzugreifen. Daher fordern die Gutachter zunächst,<br />
die Vorschriften des GWB auf das Handeln der Krankenkassen<br />
entsprechend anzuwenden. Schon dadurch würde sich der Wettbewerb<br />
deutlich verbessern. Zudem sei im SGB V auch die Anwendung<br />
des UWG aufzunehmen. Das Argument, dass der Versorgungsauftrag<br />
besondere Bedeutung habe, könne immer in der<br />
Prüfung Berücksichtigung finden, ob ein Handeln wirklich wettbewerbswidrig<br />
ist. Die Gutachter plädieren dafür, die Wahltarife<br />
für die Nichtinanspruchnahme von Leistungen und die Ermächtigung<br />
zum Angebot von Zusatzleistungen abzuschaffen. Zudem<br />
fordern sie einen offeneren Wettbewerb bei den Kassenärzten und<br />
auf dem Arzneimittelsektor. Die Gutachter wissen natürlich, dass<br />
sie mit ihren Thesen für eine gravierende Änderung im Gesund-<br />
24 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
heitssystem plädieren und es darf mit Spannung erwartet werden,<br />
ob sich die Teilnehmer der Diskussion und der Abstimmung zu<br />
Beschlüssen mit Änderungsvorschlägen durchringen können.<br />
Abteilung Strafrecht<br />
Die Zahl der Straftaten im Internet und im Zusammenhang mit<br />
Computern steigt weiterhin rasant an. Die Ursache liegt auf der<br />
Hand: Das Internet ist zu dem weltweiten Kommunikationsmedium<br />
schlechthin geworden und hat alle anderen Medien und<br />
Kommunikationswege deutlich zurückgedrängt. Doch wie lassen<br />
sich Freiheit im Netz auf der einen und Sicherheit auf der anderen<br />
Seite in Einklang bringen? Dieser Frage geht die strafrechtliche Abteilung<br />
mit dem Thema „Straftaten und Strafverfolgung im Internet“<br />
nach. Grundlage der Beratungen bildet ein Gutachten von<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Ulrich Sieber, Direktor des MPI in Freiburg.<br />
Im materiellen Strafrecht fordert Sieber eine Systematisierung der<br />
neu in das StGB aufgenommenen Vorschriften zum Ausspähen<br />
und Abfangen von Straftaten. Auch sollte ein Straftatbestand des<br />
„unbefugten Verwertens anvertrauter Daten“ geschaffen werden.
Im Strafprozessrecht spricht sich Sieber für eine „Quellenkommunikationsüberwachung“<br />
aus, die Schaffung neuer Herausgabepflichten<br />
für Daten und entsprechender Programme, damit die<br />
Daten auch gelesen werden können. Auch müsse die internationale<br />
Kooperation deutlich verbessert werden. Besonderes Interesse<br />
dürften in dieser Abteilung auch die Referenten hervorrufen.<br />
Neben Constanze Kurz vom Chaos Computer Club werden<br />
sich der Vorsitzende Richter am BGH Armin Nack und der Präsident<br />
des Bundeskriminalamts Jörg Ziercke mit dem Thema befassen.<br />
Sie haben alle schon bisher durchaus kontroverse Positionen<br />
eingenommen.<br />
Abteilung Öffentliches Recht<br />
Die Auseinandersetzungen um „Stuttgart 21“ und die Flughäfen<br />
in Frankfurt am Main und Berlin haben zu einer breiten Diskussion<br />
geführt, ob und wie die Beteiligung der Öffentlichkeit im<br />
deutschen Umwelt- und Planungsrecht geändert oder – bei anderer<br />
Sichtweise – verbessert werden kann. Die sich hier stellenden<br />
Fragen versucht der Gutachter, Prof. Dr. Jan Ziekow (Universität<br />
für Verwaltungswissenschaften Speyer), in seinem Gutachten<br />
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Sie uns anlässlich des <strong>69.</strong> <strong>Juristentag</strong>s in <strong>München</strong><br />
im Foyer des Internationalen Congress Centers (ICM).<br />
Wir freuen uns darauf, Sie dort an unserem Stand begrüßen zu dürfen!<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />
darzustellen und Thesen aufzustellen. Ziekow stellt zunächst die<br />
Frage nach dem Stellenwert der Bürgerbeteiligung im Kontext<br />
der repräsentativen Demokratie. Er vertritt die Auffassung, dass<br />
eine Verbesserung der Bürgerbeteiligung nicht dem bisherigen<br />
deutschen System entgegenstünde. Vielmehr könnten, so Ziekow,<br />
Repräsentationsdefizite so ausgeglichen werden. Wie weit solche<br />
Öffnungen aber gehen können, müsse erst noch ermittelt werden.<br />
Verfassungsrechtliche Vorgaben in die eine oder andere Richtung<br />
sieht er hier bisher nicht. Ziekow sieht auch die Gefahren, dass es<br />
durch eine erweiterte Bürgerbeteiligung zu Verzögerungen bei<br />
den Planungen kommen kann. Er meint aber, dass sich diese<br />
durch eine zügige Verfahrensführung nicht so stark auswirken<br />
werden. Nach seiner Vorstellung müsse auch die Beteiligung<br />
früher als bisher einsetzen, da die bisherigen Mechanismen aus<br />
seiner Sicht nicht ausreichend sind. Es müssten längere Fristen<br />
vorgesehen werden, zudem sei oft die Abstraktionsebene zu<br />
hoch. Er fordert hier vorgelagerte Verfahren vor den eigentlichen<br />
Planungsverfahren. Geregelt werden müsste die Bürgerbeteiligung<br />
im VwVfG, auch wenn hier noch viele Fragen zu<br />
klären sein werden. Über diese Forderungen wird sicherlich<br />
gerade aus der Sicht der beteiligten öffentlichen Stellen intensiv<br />
diskutiert werden.<br />
Besuchen Sie uns auf dem<br />
<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />
Abteilung Wirtschaftsrecht<br />
Eigentlich sollten die Eigentümer eines Unternehmens bzw. die<br />
von ihnen beauftragten Manager entscheiden, wie ein Unternehmen<br />
zu führen ist. Doch in den vergangenen Jahren haben der<br />
deutsche und der europäische Gesetzgeber immer mehr Vorgaben<br />
zur Unternehmensführung gemacht: von der Schaffung eines Corporate<br />
Governance Kodex über Diskriminierungsregelungen bis<br />
hin zur Schaffung von Frauenquoten in der Unternehmensführung.<br />
„Staatliche und halbstaatliche Eingriffe in die Unternehmensführung“<br />
lautet daher auf diesem <strong>Juristentag</strong> das Thema der<br />
wirtschaftsrechtlichen Abteilung. Der Gutachter, Prof. Dr. Mathias<br />
Habersack (Universität <strong>München</strong>), stellt zunächst umfassend<br />
die bisherigen Eingriffe insbesondere durch den Deutschen Corporate<br />
Governance Kodex dar. Sein Fazit: Im Grundsatz habe sich<br />
der Kodex bewährt und es seien nur kleinere Anpassungen erforderlich.<br />
Dabei plädiert Habersack für eine Anpassung der Regelungen<br />
an die verschiedenen Formen des „Außenauftritts“, etwa<br />
der Börsennotierung. Skeptisch ist er gegenüber einer Frauenquote<br />
in Unternehmen, auch im Aufsichtsrat. Nach seiner Auffassung<br />
schränke dies die Aktionäre in ihren Rechten ein. Habersack<br />
fordert allerdings Änderungen für die Unternehmensführung. Er<br />
sieht Probleme, wenn Vorstandsmitglieder zu schnell Verantwortung<br />
im Aufsichtsrat erhalten und möchte auch die Zahl der Aufsichtsratsmandate<br />
weiter begrenzen. Zudem schlägt er eine Reihe<br />
von Änderungen bei den Rechten der Aktionäre vor, mit denen er<br />
ihnen stärkere Rechte gegen das Unternehmen geben möchte.<br />
Abteilung IT- und Kommunikationsrecht<br />
Auch in der Abteilung IT- und Kommunikationsrecht geht es um<br />
die Auswirkungen des Internets. Das Thema „Persönlichkeitsund<br />
Datenschutz im Internet – Anforderungen und Grenzen<br />
26 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
einer Regulierung“ lautet das Thema, das mittlerweile nicht mehr<br />
nur Medienrechtler beschäftigt. Prof. Dr. Gerald Spindler von der<br />
Universität Göttingen fasst sein Gutachten, mit dem auch eine<br />
umfangreiche Bestandsaufnahme vorgelegt wird, in 40 Thesen<br />
zusammen. So fordert er ein „Internet-Grundrecht“, ähnlich wie<br />
das Grundrecht der Presse, wobei aber auch die Persönlichkeitsrechte<br />
gewahrt werden müssten. Einwilligungen in Veröffentlichungen<br />
sollten nicht mehr unbegrenzt erteilt werden, sondern<br />
nach zwei bis vier Jahren erneuert werden müssen. Zudem setzt<br />
sich der Gutachter dafür ein, das Recht am eigenen Bild dadurch<br />
zu ergänzen, dass eine „sozialadäquate“ Veröffentlichung von<br />
Bildern erlaubt wird. Hier müssten neue Wege gegangen werden.<br />
Besser geregelt werden müsse der Datenschutz, was aber bei der<br />
weltweiten Verbreitung des Internets durchaus schwierig ist.<br />
Spindler möchte auch die „Produktsicherheit“ verbessern, indem<br />
die Hersteller etc. zur kontinuierlichen Betrachtung ihrer Produkte<br />
und Dienstleistungen verpflichtet werden. Zudem möchte<br />
er durch viele Einzelmaßnahmen die Persönlichkeit mehr schützen.<br />
Forum Europa<br />
Das aktuelle Forum zum Abschluss des <strong>Juristentag</strong>s widmet sich<br />
diesmal dem Thema „Europa am Scheideweg – Krise der Union<br />
oder Notwendigkeit einer europäischen Verfassung“. Es diskutieren<br />
miteinander: der luxemburgische Finanzminister Luc<br />
Frieden, der Philosoph Prof. Dr. Jürgen Habermas, der Präsident<br />
des EuGH Prof. Dr. Vassilios Skouris und der Präsident des<br />
BVerfG Prof. Dr. Andreas Voßkuhle.<br />
Der Autor ist Rechtsanwalt und Journalist in Leverkusen sowie ehrenamtlich<br />
Pressesprecher des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s.
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Abseits der Standardpfade und<br />
beliebte „Klassiker“<br />
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm hat bei den <strong>Juristentag</strong>en gute Tradition. Neben<br />
der Erkundung des Veranstaltungsorts fördert es einen berufs- und generationenübergreifenden<br />
Austausch und die Kontaktpflege. <strong>München</strong> ist hierfür ein idealer Ort.<br />
Von Ministerialrat Kord Lemke und Rechtsreferendarin Joanna Pracka<br />
28 VERLAG C.H.BECK mQ
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm<br />
<strong>München</strong> ist ein gutes Pflaster für <strong>Juristentag</strong>e. Der<br />
letzte <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong> 1990 war mit über 3.600<br />
Besuchern der teilnehmerstärkste in der über 150-jährigen<br />
Geschichte des Kongresses. Das mag zu einem nicht unerheblichen<br />
Teil daran gelegen haben, dass die damalige Tagung<br />
fachlich von besonderem Interesse war, weil sie wenige Wochen<br />
vor der deutschen Wiedervereinigung stattfand und das epochale<br />
staatsrechtliche Großereignis dort thematisiert wurde. Andererseits<br />
hat auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zum<br />
Erfolg des 58. djt beigetragen.<br />
Dem Rahmenprogramm kommt bei <strong>Juristentag</strong>en von jeher besondere<br />
Bedeutung zu. Denn ein wesentlicher Reiz des Kongresses<br />
besteht darin, berufs- und generationenübergreifend neue<br />
Kontakte zu knüpfen und alte Bekannte wiedertreffen zu können.<br />
<strong>München</strong> ist hierfür ein idealer Ort. Die Einschätzung des Schriftstellers<br />
Gottfried Keller, der die Stadt einst als „ein liederliches,<br />
sittenloses Nest voll Fanatismus, Grobheit, Kälbertreiber, voll<br />
Heiligenbilder, Knödel, Radiweiber“ bezeichnete, kann getrost als<br />
unmaßgebliche Mindermeinung eingestuft werden. Diametral<br />
entgegengesetzt äußerte sich Ernest Hemingway: „Es geht nichts<br />
über <strong>München</strong>. Alles andere in Deutschland ist Zeitverschwendung.“<br />
Mag auch diese Äußerung etwas undifferenziert erscheinen,<br />
so lässt sich nicht leugnen, dass jedenfalls in der zweiten Septemberhälfte<br />
kaum ein reizvolleres Reiseziel vorstellbar ist als die<br />
bayerische Landeshauptstadt. Der Deutsche <strong>Juristentag</strong> gastiert<br />
genau zur rechten Jahreszeit in <strong>München</strong>.<br />
Leitmaxime bei der Gestaltung des diesjährigen Rahmenprogramms<br />
war es, den Teilnehmern einerseits beliebte „Klassiker“<br />
anzubieten, darüber hinaus aber auch Veranstaltungen abseits<br />
touristischer Standardpfade, die bislang unbekannte Einblicke in<br />
die Gastgeberstadt des <strong>69.</strong> djt gewähren. Da die Zeit knapp und<br />
das Angebot in der Stadt vielfältig ist, konzentriert sich das Rahmenprogramm<br />
heuer auf das <strong>München</strong>er Stadtgebiet. Getreu<br />
einem Ausspruch von Woody Allen, der während der Dreharbeiten<br />
zu einem Film in <strong>München</strong> äußerte: „Bitte keine Berge,<br />
keine Kühe. Ich brauche nur die Stadt“, gibt es diesmal anders als<br />
noch beim 58. djt 1990 keine Ausflüge in das <strong>München</strong>er Umland.<br />
Die Rahmenprogrammveranstaltungen, die tagsüber zur Auswahl<br />
stehen, haben fünf Themenschwerpunkte: <strong>München</strong> als<br />
Stadt der Geschichte, der Technik, der Architektur, der Kunst und<br />
der feinen Lebensart.<br />
<strong>München</strong> ist Geschichte<br />
Die Altstadt <strong>München</strong>s kündet noch heute von der kulturellen<br />
Blüte der Spätgotik, dem wirtschaftlichen Aufstieg im 18. Jahrhundert,<br />
aber auch von den Verbrechen des Nationalsozialismus<br />
und der Zerstörung der Stadt im Bombenhagel.<br />
Deutsches Museum<br />
Ein Rundgang durch die prächtige Stadt Herzog Maximilian I.<br />
mit Begehung der opulenten königlichen Residenz, des größten<br />
Innenstadtschlosses Deutschlands, zeugt ebenso vom äußeren<br />
Glanz vergangener Zeiten wie ein Ausflug zum Schloss Nymphenburg,<br />
einer Kostbarkeit des Barock, idyllisch gelegen inmitten<br />
einer verschwenderisch schönen Parkanlage.<br />
Zwei Veranstaltungen widmen sich den Spuren, die das dunkelste<br />
Kapitel der deutschen Geschichte in <strong>München</strong> und seinem Umfeld<br />
hinterlassen hat: Ein Rundgang vorbei an den noch sichtbaren<br />
Relikten des NS-Regimes vollzieht den Aufstieg Adolf<br />
Hitlers vom einfachen österreichischen Gefreiten zum meistgefürchteten<br />
Diktator des 20. Jahrhunderts nach, der <strong>München</strong> 1935<br />
zu seiner ‚Hauptstadt der Bewegung‘ erklärte. Wie das Recht in<br />
jener Zeit systematisch außer Kraft gesetzt und welches schier<br />
unvorstellbare Leid Menschen angetan wurde, zeigt eine Besichtigung<br />
der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau.<br />
<strong>Juristentag</strong>sbesuchern mit einem Faible für Kriminalistik und<br />
Verbrechensbekämpfung sei ein Besuch im Kriminalmuseum des<br />
Polizeipräsidiums empfohlen. Der langjährige Leiter der <strong>München</strong>er<br />
Mordkommission Josef Wilfling wird dort über Ereignisse<br />
wie das Olympiaattentat 1972, den Oktoberfestanschlag 1980 und<br />
über einige aufsehenerregende Mordfälle der jüngeren Geschichte<br />
berichten.<br />
<strong>München</strong> ist Architektur<br />
Gerade in der Architektur <strong>München</strong>s spiegeln sich Vergangenheit<br />
und Gegenwart der Stadt ausdrucksstark wider. Neben einer Besichtigung<br />
der Neuen Synagoge und einem Altstadtrundgang,<br />
der vom Rathaus am Marienplatz unter anderem vorbei an der<br />
Frauenkirche und der Feldherrnhalle durch das verwinkelte<br />
Platzlviertel bis zum Viktualienmarkt führt, stehen mehrere Veranstaltungen<br />
auf dem Programm, die den Kontrast zwischen historischer<br />
und moderner Architektur beleuchten. In den letzten<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 29
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm<br />
Jahrzehnten schufen namhafte Architekten wie Herzog & de<br />
Meuron, Wandel Hoefer Lorch oder Sauerbruch Hutton in einer<br />
furiosen neuen Gründerzeit Bauten von schlichter Eleganz bis zu<br />
provozierendem Farbrausch. Ein Rundgang sowie eine Entdeckungsreise<br />
mit Tram, Bus und U-Bahn vermitteln ein Bild von<br />
der gewandelten Stadtsilhouette und widerlegen das Klischee<br />
vom „Rauschgoldengel <strong>München</strong>“.<br />
<strong>München</strong> ist Technik<br />
Die neue Architektur der Stadt ist auch Ausdruck des technischen<br />
Pioniergeistes, der in <strong>München</strong> vor langer Zeit seine Wurzeln<br />
schlug. Technikbegeisterten, die gut zu Fuß sind, sei die Roof Top<br />
Tour auf das Zeltdach des Olympiastadions ans Herz gelegt, das<br />
den Ideenwettbewerb für die Olympischen Spiele 1972 gewann.<br />
Pünktlich zu Olympia wurden auch der „BMW Vierzylinder“, das<br />
Hauptverwaltungsgebäude des Konzerns, und das von den <strong>München</strong>ern<br />
liebevoll „Weißwurstkessel“ getaufte BMW-Museum<br />
fertiggestellt. Bei einem Besuch der BMW Welt und der BMW<br />
Premium Tour können Sie hinter die Fassade des traditionsreichen<br />
<strong>München</strong>er Autobauers blicken.<br />
30 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Grottenhof der Residenz<br />
BMW Welt und „Vierzylinder“<br />
Dass „alles unmöglich ist, bis es möglich ist“, zeigt auch eine<br />
Führung durch das größte naturwissenschaftlich-technische<br />
Museum der Welt, das Deutsche Museum. Auf 47.000 m2, verteilt<br />
auf sechs Stockwerke, sind in 50 Ausstellungsbereichen Exponate<br />
unter anderem aus den Bereichen Physik, Astronomie, Chemie,<br />
Informatik, Luft und Raumfahrt, Telekommunikation und Energie<br />
zu sehen. Ein ausführlicher Rundgang durch alle Abteilungen<br />
würde mehrere Tage in Anspruch nehmen. Diese Führung vermittelt<br />
die Höhepunkte des Museums in kompakter Form.<br />
<strong>München</strong> ist Kunst<br />
„Dieses Volk wusch sich nicht und badete nicht und war doch<br />
kunstnäher als die gewaschene Menschheit des Nordens“, wird<br />
der Philosoph Theodor Lessing mit einem Ausspruch über die<br />
<strong>München</strong>er zitiert. Auf welche Erkenntnisse Lessing den ersten<br />
Teil dieser Aussage stützte, ist nicht überliefert. Die „Kunstnähe“<br />
der <strong>München</strong>er ist indes offenkundig: Das Museumsareal bietet<br />
von antiken griechischen und römischen Skulpturen in der Glyptothek<br />
über Kunst der Mittelalters in der Alten Pinakothek, Werke<br />
unter anderem von Van Gogh und Goya in der Neuen Pinakothek<br />
bis hin zur grenzüberschreitenden Moderne in Graphik und<br />
Design in der Pinakothek der Moderne alles, was das Herz von<br />
Kunstliebhabern höher schlagen lässt. Ein Rundgang über das<br />
Museumsareal verschafft einen Überblick und lädt zu einem Besuch<br />
der Museen ein (s. hierzu auch Kramer, S. 54 in diesem Heft).<br />
Freunde zeitgenössischer Kunst sollten sich eine Besichtigung der<br />
Sammlung Goetz nicht entgehen lassen. In einem ebenso schönen<br />
wie strengen Solitärbau von Herzog & de Meuron werden in<br />
unkonventioneller Weise Gemälde, Grafiken, Fotografien und<br />
Videoarbeiten von den 60er Jahren bis zur Gegenwart präsentiert.<br />
Bei einem literarischen Spaziergang über den Bogenhausener<br />
Künstlerfriedhof schließlich hören die Besucher Geschichten aus<br />
dem Leben und Ausschnitte aus den Werken bekannter Schriftsteller,<br />
Regisseure und Schauspieler, die hier ihre letzte Ruhe fanden<br />
– unter anderem Erich Kästner, Rainer Werner Fassbinder<br />
oder Liesl Karlstadt.<br />
<strong>München</strong> ist Lebensart<br />
Dass <strong>München</strong> zu Recht als Metropole der feinen Lebensart gilt,<br />
wird an wohl keinem Ort so deutlich wie auf dem traditionsreichen<br />
Viktualienmarkt. Auf einer Schlemmertour kommen Gourmets<br />
und Gourmands bei einem Weißwurstfrühstück, einer Auswahl<br />
feiner Käse-, Wurst- und Brotsorten und einem „sweet<br />
finish“ auf ihre Kosten.<br />
Ein „Muss“ für Traditions- und Qualitätsbewusste ist ein Besuch<br />
bei den <strong>München</strong>er Hoflieferanten – dem erlesenen Kreis derer,
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm<br />
die einst die Ehre hatten, die königliche Familie laufend mit ihren<br />
Waren zu beliefern. Traditionshäuser wie der Delikatessenhändler<br />
Dallmayr, der Schuhmacher Eduard Meier oder Zigarrenmanufakturist<br />
Zechbauer verschreiben sich bis heute dem Anspruch,<br />
Produkte anzubieten, die die Gunst des Königs fänden.<br />
Fester Bestandteil der <strong>München</strong>er Lebensart ist auch die Braukunst.<br />
Bei einer Besichtigung der Traditionsbrauerei Hofbräu<br />
werden Einblicke in die vielfältigen Stationen des Brauprozesses<br />
gewährt. Anschließend besteht Gelegenheit, ein frisch gezwickeltes<br />
Bier aus dem Gärtank zu kosten und sich eine zünftige bayerische<br />
Brotzeit schmecken zu lassen.<br />
Da frei nach Ludwig Strauß „Arbeit und Feier einander vollenden“<br />
möchte der <strong>Juristentag</strong> seine Besucher bei einer Reihe ganz<br />
unterschiedlicher Abendveranstaltungen zu regem Austausch<br />
und ausgelassener Feier einladen.<br />
Beim traditionellen Begrüßungsabend am Tag vor der Kongress -<br />
eröffnung sind alle früh Angereisten eingeladen, sich bei Live-<br />
Musik, Delikatessen aus der bayerischen Küche und anregenden<br />
Gesprächen im historischen Festsaal des Alten Rathauses auf die<br />
bevorstehende Tagung einzustimmen.<br />
Am Dienstagabend wartet ein besonderes Highlight: Vier Tage<br />
vor dem Auftakt der „Wiesn“ feiern die Teilnehmer des Deutschen<br />
<strong>Juristentag</strong>s im 1589 erbauten Festsaal des <strong>München</strong>er Hofbräuhauses<br />
ihren eigenen Oktoberfestabend. Unter einem beeindruckenden<br />
Freskengewölbe werden die Gäste mit <strong>München</strong>er Brotzeitschmankerln,<br />
einem reichhaltigen Haxn-Büffet, bayerischen<br />
Desserts und natürlich mit Bier aus der hauseigenen Brauerei<br />
verwöhnt. Eine der renommiertesten Oktoberfestbands wird in<br />
14-köpfiger Besetzung für einen ausgelassenen Abend sorgen.<br />
Am Mittwochabend steht zunächst ein Konzert auf dem Programm:<br />
Im eleganten Hubert-Burda-Saal der Israelitischen Kul-<br />
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tusgemeinde wird das Deutsche Juristenorchester ein Klavierkonzert<br />
von Edvard Grieg spielen. Nach einem Pausenempfang singt<br />
der Chor des <strong>München</strong>er Amtsgerichts Schlager und Melodien<br />
aus den „Goldenen 20ern“ des vergangenen Jahrhunderts, Gospels<br />
und Spirituals. Im Anschluss kann bei der bereits vom 68. djt<br />
2010 in Berlin bekannten Party „law & order … some drinks“ im<br />
angesagten „Neuraum“ unter dem Zentralen Omnibusbahnhof<br />
die Nacht zum Tage gemacht werden.<br />
Am Donnerstagabend wird der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete<br />
<strong>München</strong>er Schriftsteller und Rechtsanwalt Georg<br />
M. Oswald im ehrwürdigen Ambiente der Juristischen Bibliothek<br />
des Neuen Rathauses aus seinem Roman „Vom Geist der Gesetze“<br />
lesen. Daneben stehen zwei Veranstaltungen für Liebhaber musikalischer<br />
und kulinarischer Genüsse auf dem Programm: Die<br />
Residenzsolisten mit Mitgliedern der <strong>München</strong>er Philharmoniker<br />
spielen in der Kapelle der königlichen Residenz Werke unter<br />
anderem von Corelli, Bach, Händel und Mozart. Anschließend<br />
geht es für einen Teil der Zuhörer weiter ins Orlandohaus, wo sie<br />
ein 3-Gänge-Dinner von Sternekoch Alfons Schuhbeck erwartet.<br />
Der andere Teil der Konzertbesucher setzt den Abend bei einem<br />
bayerischen 3-Gänge-Menü und einer moderierten Probe heimischer<br />
Biersorten in der Traditionsgaststätte „Zum Franziskaner“<br />
an der Staatsoper fort.<br />
Wir hoffen, dass das Rahmenprogramm des <strong>69.</strong> djt 2012 für alle<br />
Besucher etwas bereithält und mit dazu beiträgt, dass <strong>München</strong><br />
auch heuer wieder eine ähnlich hohe Anziehungskraft auf die<br />
Juristinnen und Juristen aller Berufs- und Altersgruppen haben<br />
wird wie 1990.<br />
Das Team des <strong>69.</strong> djt freut sich auf Sie!<br />
Der Autor Lemke ist Geschäftsführer des Ortsausschusses für den <strong>69.</strong> djt,<br />
die Autorin Pracka ist Leiterin des Rahmenprogramms.<br />
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mQ VERLAG C.H.BECK 31
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Eldorado der Juristen –<br />
der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />
Der <strong>Juristentag</strong> gastiert in diesem Jahr genau am richtigen Ort. Denn <strong>München</strong> ist eine<br />
Rechtsmetropole. Ein juristischer Stadtrundgang offenbart: An fast jeder Ecke findet man<br />
eine Rechtsstätte.<br />
Von Rechtsanwalt Hansjörg Staehle<br />
32 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Justizpalast
Mit der ihr eigenen spezifischen Bescheidenheit begrüßt<br />
die bayerische Landeshauptstadt die Teilnehmer des<br />
<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s mit einem herzlichen<br />
„Willkommen im Eldorado der Juristen“. Oder wie sonst sollte<br />
man eine Stadt bezeichnen, deren Ludwigs-Maximilians-Universität<br />
eine der größten juristischen Fakultäten mit ca. 5.000 Studierenden<br />
beherbergt, die Gerichte aller Gerichtsbarkeiten von jeweils<br />
mindestens zwei Instanzen in ihren Mauern weiß und<br />
– was Wunder – Sitz der Rechtsanwaltskammer mit der bundesweit<br />
größten Mitgliederzahl ist? Die Rechtsanwaltskammer <strong>München</strong><br />
hat heute über 20.000 Mitglieder; allein im Bezirk des Landgerichts<br />
<strong>München</strong> I, der Stadt und Landkreis <strong>München</strong> umfasst,<br />
sind mehr als 13.000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte<br />
kanzleiansässig.<br />
Nun sind aber die Juristen, auch wenn sie insgeheim anderer<br />
Meinung sein sollten, nicht die Hauptpersonen, sondern nur<br />
Diener des Rechts. Und das Recht braucht Stätten der Umsetzung.<br />
Und solche hat <strong>München</strong> in besonders großer Zahl zu bieten.<br />
Das beginnt mitten in der Stadt am Karlsplatz, besser bekannt als<br />
der legendäre Stachus. Er wird an seiner Westseite beherrscht<br />
durch den Justizpalast, ein von einer gläsernen Kuppel gekröntes<br />
Monument des Neobarock, das im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts<br />
durch den Architekten Friedrich von Thiersch errichtet<br />
wurde. Es beherbergt das Bayerische Staatsministerium der Justiz<br />
und für Verbraucherschutz sowie die meisten Zivilkammern des<br />
Landgerichts <strong>München</strong> I. Von demselben Architekten stammt<br />
auch das westlich anschließende Gebäude des Oberlandesgerichts<br />
<strong>München</strong>, das mit seinem Erscheinungsbild nordischer Backsteingotik<br />
dem Betrachter einen deutlich älteren Eindruck vermittelt,<br />
in Wahrheit aber erst 1905 erbaut wurde. Der Architekt<br />
hatte nach der Vollendung des Justizpalasts im vorangegangenen<br />
Jahrzehnt deutlich geringere finanzielle Mittel zur Verfügung und<br />
wollte kein Gebäude schaffen, das neben dem prunkvollen Justizpalast<br />
ärmlich wirken musste. So gestaltete er das Erscheinungsbild<br />
bewusst nach dem Vorbild einer viel älteren baugeschichtlichen<br />
Periode, um die besondere Würde des Berufungsgerichts<br />
trotz knapper Kassen hervorzuheben. Im Gebäude des Oberlandesgerichts<br />
ist auch der Bayerische Verfassungsgerichtshof zu finden,<br />
dessen Präsident in Personalunion auch Präsident des OLG<br />
<strong>München</strong> ist. Und schließlich befindet sich dort auch der Bayerische<br />
Anwaltsgerichtshof, ein staatliches Gericht, dem immerhin<br />
rund 50 Richterinnen und Richter angehören, zu zwei Dritteln<br />
zu Anwaltsrichtern ernannte Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte,<br />
zu einem Drittel Richterinnen und Richter des Oberlandesgerichts.<br />
In Disziplinarsachen ist der Anwaltsgerichtshof<br />
Berufungsinstanz für Entscheidungen der bayerischen Anwaltsgerichte,<br />
deren größtes, das Anwaltsgericht <strong>München</strong>, nahe dem<br />
Isartor im sogenannten Graggenauer Viertel der <strong>München</strong>er Altstadt<br />
zu finden ist.<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />
Gerichtsgebäude in der Prielmayerstraße<br />
In nordöstlicher Richtung grenzt der Lenbachplatz an den<br />
Stachus. An der Einmündung der Pacellistraße steht noch heute<br />
der Renaissanceturm der im 2. Weltkrieg zerstörten Herzog-Max-<br />
Burg, der die heutige Neue Maxburg bewacht. Sie beginnt mit<br />
dem Gebäude am Lenbachplatz 7, das in den fünfziger Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts von den Architekten Sep Ruf und<br />
Theo Pabst errichtet wurde. Es steht als Beispiel für eine ausnehmend<br />
geglückte Integration von Tradition und Moderne bei<br />
Bauten der frühen Nachkriegsjahre unter Denkmalschutz. In ihm<br />
befinden sich die Kammern für Handelssachen sowie die Zivilkammern<br />
mit Spezialzuständigkeiten des LG <strong>München</strong> I. Das Justizgebäude<br />
am Lenbachplatz 7 ist durch verglaste Übergänge verbunden<br />
mit dem ebenfalls zum Komplex der Neuen Maxburg<br />
gehörenden Gebäude des AG <strong>München</strong>, in dem die Zivilabteilung<br />
des Amtsgerichts untergebracht ist. Sein Gerichtsbezirk umfasst<br />
die Stadt und den Landkreis <strong>München</strong> mit zusammen etwa<br />
1,6 Millionen Menschen. Das Amtsgericht beschäftigt rund 1.300<br />
Mitarbeiter, davon ca. 200 Richterinnen und Richter.<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 33
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />
<strong>München</strong> ist die einzige deutsche Stadt, die zwei Landgerichte beherbergt<br />
– ein Umstand, der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte<br />
aus anderen Bundesländern nicht selten verwirrt. In der<br />
Nähe des Hauptbahnhofs (Denisstraße 3) befindet sich das LG<br />
<strong>München</strong> II, das einzige deutsche Landgericht mit einem Sitz<br />
außerhalb seines eigenen Gerichtsbezirks. Es ist nämlich keineswegs<br />
für Stadt und Landkreis <strong>München</strong> zuständig. Der Landgerichtsbezirk<br />
<strong>München</strong> II umfasst vielmehr acht Amtsgerichte im<br />
Umland vom nördlich gelegenen Dachau bis Garmisch-Partenkirchen<br />
weit im Süden.<br />
Die Gebäude der ordentlichen Gerichtsbarkeit in <strong>München</strong> sind<br />
– ein vielfach beklagter Zustand – weit über das Stadtgebiet ver-<br />
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streut. So ist die gesamte Strafgerichtsbarkeit<br />
des OLG und der Landgerichte <strong>München</strong> I<br />
und <strong>München</strong> II sowie die Staatsanwaltschaft<br />
<strong>München</strong> I in einem Gebäudekomplex an der<br />
Nymphenburgerstraße und der benachbarten<br />
Linprunstraße zu finden, der nicht eben durch<br />
architektonische Eleganz besticht. Ebenso<br />
wenig zeichnet er sich leider auch durch bauliche<br />
Qualität aus. Das erst in den 1970er<br />
Jahren errichtete Gebäude erwies sich schon<br />
heute als so marode, dass eine ursprünglich<br />
geplante Generalsanierung zugunsten der<br />
Planung eines neuen Justizzentrums am Leonrodplatz<br />
im Stadtteil Neuhausen abgebrochen<br />
wurde. Das neue Justizzentrum soll<br />
in Sichtweite des berühmten Olympiastadions<br />
entstehen und nach gegenwärtiger Planung<br />
im Jahr 2019 in Betrieb gehen.<br />
<strong>München</strong> beherbergt mit dem Sozialgericht<br />
<strong>München</strong>, ansässig in der Richelstraße, nahe<br />
der verkehrsumtosten Donnersberger Brücke,<br />
das zweitgrößte Sozialgericht Deutschlands<br />
mit nicht weniger als 57 Kammern. Auch die Berufungsinstanz,<br />
das Landessozialgericht <strong>München</strong>, findet sich in der Stadt<br />
und zwar unter der noblen Adresse Ludwigstraße 15 in unmittelbarer<br />
Nähe des Odeonsplatzes.<br />
Ebenfalls in dessen Nachbarschaft ist der Bayerische Verwaltungsgerichtshof<br />
zu finden (Ludwigstraße 23), auch er hinter einer<br />
Fassade, die im Zuge der Gesamtplanung der Prachtstraßen<br />
im Herzen <strong>München</strong>s durch die Architekten Leo von Klenze und<br />
Friedrich von Gärtner gestaltet wurde. Weniger repräsentativ an<br />
einer Ausfallstraße ist das Bayerische Verwaltungsgericht <strong>München</strong><br />
zu finden, zuständig für den Regierungsbezirk Oberbayern<br />
sowie in Personal- und Disziplinarsachen auch für Niederbayern<br />
und Schwaben.<br />
Bei einem bedeutenden Wirtschaftsstandort wie <strong>München</strong> versteht<br />
es sich von selbst, dass auch die Arbeitsgerichtsbarkeit mit<br />
zwei Instanzen vertreten ist. Die Ortssuche führt uns hier an den<br />
westlichen Rand des wohl bekanntesten <strong>München</strong>er Stadtteils,<br />
nämlich Schwabing. Das Arbeitsgericht und das Landesarbeitsgericht<br />
<strong>München</strong> sind in der Winzererstraße in einem Gebäudekomplex<br />
untergebracht, in dem sich übrigens auch drei Zivilsenate<br />
des OLG <strong>München</strong> befinden.<br />
Hier befand sich auch – ein guter Grund für eine kurze Rückschau<br />
– das Bayerische Oberste Landesgericht, bevor es zum<br />
30. Juni 2006 aufgelöst wurde. Es handelte sich um ein Gericht des<br />
Freistaates Bayern mit landesweiten Zuständigkeiten im Zivilund<br />
Strafrecht mit einer bis ins Jahr 1620 zurückreichenden Tra-
dition, die nur zwischen 1935 und 1948 in einer unrühmlichen<br />
Periode der Bayerischen Justizgeschichte unterbrochen gewesen<br />
war. Noch heute gedenken nicht nur Bayerische Juristen mit<br />
Kopfschütteln und trauriger Empörung des Augenblicks, in dem<br />
der damalige Bayerische Ministerpräsident in einem Halbsatz seiner<br />
Regierungserklärung die Absicht verkündete, das legendäre<br />
„Bayerische Oberste“ aufzulösen. Ein traditionsreiches Gericht<br />
von bundesweiter Reputation in vielen Rechtsgebieten, z. B. Erb -<br />
recht und Wohnungseigentumsrecht, wurde angeblichen Sparzwängen<br />
geopfert, für die ein relevanter Umfang bis heute nicht<br />
schlüssig dargelegt ist. Einmal mehr hat die Politik die Belange der<br />
Justiz in einer Weise behandelt, die als stiefmütterlich zu bezeichnen<br />
blanker Euphemismus wäre.<br />
Neben den schon erwähnten Gerichten, die der Gerichtsorganisation<br />
des Landes Bayern unterstehen, beherbergt <strong>München</strong> auch<br />
ein oberes und ein oberstes Bundesgericht.<br />
Oberes Bundesgericht, das gemäß Art. 96 Abs. 1 GG mit bundesweiter<br />
Zuständigkeit gebildet wurde, ist das 1961 gegründete<br />
Bundespatentgericht, das mit 118 Richterinnen und Richtern<br />
in 29 Spruchkörpern zu den größten Bundesgerichten gehört.<br />
Es ist für Verfahren im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes<br />
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<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />
<strong>München</strong>, 18. – 21. Sept. 2012<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />
zuständig und entscheidet über Gewährung, Versagung und<br />
Entzug von Patenten, Marken sowie Gebrauchs- und Geschmacksmustern.<br />
<strong>München</strong> als Standort des Bundespatentgerichts<br />
lag besonders nahe, weil hier, nahe der Innenstadt an der<br />
Isar, das Deutsche Patent- und Markenamt seinen Sitz hat und<br />
ihm benachbart auch das Europäische Patentamt. Dieser Schwerpunkt<br />
des gewerblichen Rechtsschutzes in <strong>München</strong> wird auch<br />
dadurch betont, dass die Patentanwaltskammer als berufsständische<br />
Vertretung der deutschen Patentanwältinnen und Patentanwälte<br />
hier zu finden ist. Mehr als ein Drittel der etwa 3.100 deutschen<br />
Patentanwälte haben ihre Kanzlei in <strong>München</strong>, ebenso<br />
mehr als 20 Prozent der Fachanwälte für gewerblichen Rechtsschutz.<br />
Und kein Wunder, dass auch das Max-Planck-Institut für<br />
Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht am Hofgarten diesem<br />
Schwerpunkt ein wissenschaftliches Fundament bietet. Vielleicht<br />
sind diese Ressourcen ja auch für den Europäischen Gesetzgeber<br />
ein gewichtiges Argument, wenn er über den Sitz der Zentralkammer<br />
des einheitlichen Patentgerichts für das „Europäische Patent<br />
mit einheitlicher Wirkung“ entscheidet.<br />
Das in <strong>München</strong> ansässige Oberste Bundesgericht ist der Bundesfinanzhof,<br />
letzte Instanz für Rechtsstreite in Steuersachen, der im<br />
noblen Stadtteil Bogenhausen im sogenannten Fleischerschlöss-<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />
chen innerhalb eines Parks von etwa 18.000 qm residiert. Das Gebäude<br />
war ursprünglich von einem Farbenfabrikanten, Prof.<br />
Ernst Philipp Fleischer, als Wohn- und Gesellschaftshaus geplant<br />
worden. Es steht an einer historischen Stelle von besonderer<br />
rechtsgeschichtlicher Bedeutung. Im Vorgängerbau, dem „Gartenhaus<br />
Bogenhausen“ wurde nämlich 1805 der sogenannte Bogenhausener<br />
Vertrag zwischen Bayern und Frankreich geschlossen.<br />
Im Zuge des dadurch begründeten Bündnisses wurde das<br />
Kurfürstentum Bayern zum Königreich von Napoleons Gnaden.<br />
Doch zurück zur Finanzgerichtsbarkeit. Auch ein erstinstanzliches<br />
Gericht der nur zweistufig aufgebauten Finanzgerichtsbarkeit,<br />
das Finanzgericht <strong>München</strong>, ist Bestandteil des hiesigen<br />
Rechtsstandortes.<br />
Die Industrie- und Handelskammer für <strong>München</strong> und Oberbayern<br />
fördert mit einer festen Schiedsgerichtsordnung und einem<br />
Pool versierter Schiedsrichter die Schiedsgerichtsbarkeit im Wirtschaftsrecht.<br />
Eine Rahmenvereinbarung der IHK mit dem Landgericht<br />
<strong>München</strong> I und der Rechtsanwaltskammer <strong>München</strong> bie-<br />
36 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
OLG <strong>München</strong><br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
tet eine Anlaufstelle für die gerichtsnahe Mediation in Wirtschaftsstreitigkeiten.<br />
Man hat auch in <strong>München</strong> die zunehmende<br />
Bedeutung der Mediation und sonstiger Methoden der außergerichtlichen<br />
Streitbeilegung erkannt und ist entschlossen, dieser<br />
Entwicklung Rechnung zu tragen.<br />
Dieser Parforceritt durch den Rechtsstandort <strong>München</strong> mag<br />
erklären, warum sich so viele Juristen jeglicher Couleur in <strong>München</strong><br />
niedergelassen haben. <strong>München</strong> ist, so hat sich gezeigt, ein<br />
ideales Habitat für Juristen. Die <strong>München</strong>er Juristen freuen sich<br />
auf den Besuch möglichst vieler Kolleginnen und Kollegen zum<br />
<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>, dem vierten, der seit Beginn dieser<br />
traditionsreichen Veranstaltung im Jahr 1860 in <strong>München</strong> abgehalten<br />
wird.<br />
Der Autor, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, ist Partner der<br />
Kanzlei Beil Staehle Milde, Präsident der Rechtsanwaltskammer <strong>München</strong><br />
und Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer.
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Stadtplan: <strong>München</strong>er Großraum und Innenstadt<br />
Hinweise zur Anreise<br />
Vom Flughafen <strong>München</strong><br />
„Franz Josef Strauß“ gelangen<br />
Sie mit den S-Bahn Linien<br />
S8 (Richtung Weßling) und S1<br />
(Richtung Ostbahnhof über<br />
Neufahrn) sowie mit dem Lufthansa<br />
Airport Bus in jeweils<br />
circa 45 Minuten zum Hauptbahnhof<br />
<strong>München</strong>. Vom Hauptbahnhof<br />
zum Tagungsort<br />
ICM bringt Sie die U-Bahn Linie<br />
U2 (Richtung Messestadt Ost)<br />
zur Haltestelle Messestadt West<br />
in etwa 20 Minuten.Vom Flughafen<br />
direkt zum ICM nehmen<br />
Sie die S8 (Richtung Weßling)<br />
bis zur Haltestelle Daglfing und<br />
anschließend vom Bahnhof<br />
Daglfing den Stadtbus 189<br />
(Richtung Messestadt Ost) bis<br />
zur Haltestelle Paul-Henri-<br />
Spaak-Straße (Gesamtfahrzeit<br />
etwa 45 Minuten).<br />
38 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Stadtplanlegende<br />
<strong>München</strong>er Großraum und Innenstadt<br />
1 Tagungsort ICM Internationales Congress Center, Am Messesee 6,<br />
81829 <strong>München</strong><br />
2 Brauerei Staatliches Hofbräuhaus, Hofbräuallee 1, 81829 <strong>München</strong><br />
3 Friedhof St. Georg, Bogenhauser Kirchplatz 1, 81675 <strong>München</strong><br />
4 Sammlung Goetz, Oberföhringer Straße 103, 81925 <strong>München</strong><br />
5 BMW Museum, Am Olympiapark 2, 80809 <strong>München</strong><br />
6 Olympiastadion, Spiridon-Louis-Ring 21, 80809 <strong>München</strong><br />
7 Schloss Nymphenburg, Schloss Nymphenburg 19, 80638 <strong>München</strong><br />
8 KZ-Gedenkstätte, Alte Römerstraße 75, 85221 Dachau<br />
9 Propyläen, Königsplatz, 80333 <strong>München</strong><br />
10 Neuraum, Zentraler Omnibusbahnhof, Arnulfstraße 17, 80335 <strong>München</strong><br />
11 Hofbräuhaus <strong>München</strong>, Platzl 9, 80331 <strong>München</strong><br />
12 Altes Rathaus, Marienplatz 15, 80331 <strong>München</strong><br />
13 Neues Rathaus, Marienplatz 8, 80331 <strong>München</strong><br />
14 Israelitische Kultusgemeinde, St.-Jakobs-Platz 18, 80331 <strong>München</strong><br />
15 Kriminalmuseum im Polizeipräsidium, Ettstraße 2–4, 80333 <strong>München</strong><br />
16 Tourist Information Marienplatz am Neuen Rathaus, Marienplatz 8,<br />
80331 <strong>München</strong><br />
17 Alois Dallmayr KG, Dienerstraße 14, 80331 <strong>München</strong><br />
18 Fünf Höfe, Theatinerstraße 15, 80333 <strong>München</strong><br />
19 Residenz <strong>München</strong>, Max-Joseph-Platz 1, 80539 <strong>München</strong><br />
20 Maximilianhöfe, Maximilianstraße 10, 80539 <strong>München</strong><br />
21 Odeonsplatz, 80539 <strong>München</strong><br />
22 Dom Zu Unserer Lieben Frau, Frauenplatz 12, 80331 <strong>München</strong><br />
23 Viktualienmarkt, 80331 <strong>München</strong><br />
24 Deutsches Museum, Museumsinsel 1, 80538 <strong>München</strong><br />
25 Orlandohaus, Platzl 4, 80331 <strong>München</strong><br />
26 Zum Franziskaner, Residenzstraße 9, 80333 <strong>München</strong>
Seidelstr.<br />
99<br />
Dachauer Str.<br />
Hirtenstr.<br />
Arnulfstr.<br />
2<br />
471<br />
Karlstraße<br />
Dachauer Str.<br />
<strong>München</strong> Hbf<br />
Goethestraße Goethestraße Goethestr.<br />
E52<br />
8<br />
99<br />
Brienner Str.<br />
304<br />
1 km<br />
471<br />
2<br />
304<br />
Karlstraße Karlstraße Karlstr.<br />
Marsstr.<br />
Augustenstr.<br />
8<br />
Königsplatz<br />
Luitpoldstraße<br />
Sophien- straße<br />
Luisenstraße Luisenstraße<br />
Schützenstr.<br />
Bayerstr.Bayerstraße<br />
Hbf Süd<br />
10<br />
Senefelderstraße<br />
Pettenkoferstr.<br />
Hbf Nord<br />
Hbf<br />
Schillerstraße Schillerstraße<br />
Nussbaumstraße<br />
Hbf Central<br />
Zweigstr.<br />
Prielmayerstraße<br />
Schlosserstr.<br />
Adolf-Kolping-Straße<br />
Schwanthalerstraße<br />
Landwehrstraße<br />
Pettenkofer- straße<br />
Ziemssenstr.<br />
Alter Botanischer<br />
Garten<br />
Mathildenstraße<br />
Nussbaumstr.<br />
Herzog-W.-Straße<br />
Augsburgerstraße<br />
Reisingerstraße<br />
Lindwurmstraße Lindwurmstraße<br />
Maistraße<br />
Elisenstraße<br />
Karlsplatz<br />
Sonnenstraße<br />
100 m<br />
9<br />
Sonnenstr.<br />
99<br />
7<br />
Katharina-von-Bora-Straße Arcisstraße<br />
Sophienstr.<br />
Arcostr.<br />
Karlsplatz (Stachus)<br />
Sonnenstraße<br />
Barer Str.<br />
E52<br />
Herzog-M.-Str.<br />
Wallstr.<br />
E53<br />
92<br />
304<br />
6<br />
Oberanger<br />
5<br />
Herzogspitalstr. Altheimer Eck<br />
Herzog-Wilhelm-Str. An der Haupt-<br />
Kapellenstr.<br />
Neuhauser Straße<br />
Josephspitalstraße Brunn-<br />
Fliegenstr.<br />
Thalkirchener Straße<br />
Ottostr.<br />
Sendlinger Tor<br />
Pestalozzistraße<br />
Ottostraße<br />
Barer Straße<br />
Kreuzstr. Damenstiftstr.<br />
Max-Joseph-Straße<br />
feuerwache<br />
99<br />
Prinz-Ludwig-Str.<br />
Ottostr. Ottostraße<br />
Pacellistraße<br />
Hotter- str.<br />
Hofstatt<br />
Sendlinger Straße<br />
Unterer Anger<br />
Oberanger<br />
Türkenstraße<br />
Rochusberg<br />
Maxburgstraße Löwengrube<br />
Müllerstraße<br />
Holzstraße<br />
str.<br />
Schmidtstr.<br />
Blumenstr.<br />
achs-Str.<br />
Barer Str.<br />
471<br />
13<br />
E52<br />
13 11<br />
Königsplatz Brienner StraßeBrienner Straße<br />
Karlsplatz<br />
M. Karlsplatz<br />
Sendlinger Tor<br />
Lenbachplatz<br />
Karolinenplatz<br />
K a r o li n e n p l a t z<br />
Lenbachplatz<br />
Maximiliansplatz<br />
Maximiliansplatz<br />
Hackenstr.<br />
15<br />
Prannerstr.<br />
Ettstraße Karmeliterstr. Promenadepl.<br />
Müllerstraße<br />
Augustinerstr.<br />
Kaufingerstraße<br />
Färbergraben Rosental<br />
14<br />
Fürstenfelderstr .<br />
Fraunhoferstraße<br />
hnstr.<br />
Gabelsb.-str.<br />
3<br />
Jungfernt.-str.<br />
Frauenplatz<br />
Müllerstraße<br />
Oskar-v.-Miller-Ring<br />
Rosenstr.<br />
Rindermarkt<br />
St.-Jacobs-<br />
Platz<br />
Amira- platz<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
4<br />
12<br />
Jägerstr.<br />
Salvator- straße<br />
Blumenstraße<br />
Maffeistr.<br />
Kardinal-Faulhaber-Str.<br />
Schäfflerstr.<br />
Corneliusstraße<br />
Klenzestraße<br />
Theatinerstr.<br />
22<br />
Prälat-Zistl-Str.<br />
Wein- straße<br />
18<br />
eichenbachstr.<br />
9<br />
Marienplatz<br />
M. Marienplatz<br />
9<br />
11<br />
E45<br />
94<br />
Kardinal-Döpfner-Str.<br />
99<br />
471<br />
Burgstr. Alter Hof<br />
Tal<br />
Reichenbachplatz<br />
Reichenbachstr.<br />
Gärtnerplatz<br />
Bräuhausstr.<br />
Ledererstr.<br />
E52<br />
388<br />
1<br />
Rheinbergerstr. Schönfeldstraße<br />
Odeonsplatz<br />
Theatinerstraße<br />
Perusastr.<br />
16<br />
13<br />
23<br />
Viktualienmarkt<br />
Residenzstraße<br />
Hofgraben<br />
Frauenstraße<br />
471<br />
2<br />
Alfons-Goppel-Straße Hofgartenstr.<br />
Neuturmstr.<br />
Platzl Kosttor<br />
Tal<br />
Marienstraße<br />
Radlsteg Hoch- brückenst raße<br />
Westenriederstraße<br />
Rumfordstraße<br />
Buttermelcherstraße<br />
Corneliusstraße<br />
Ludwigstraße<br />
Max-Joseph-Platz<br />
Nationaltheater<br />
26<br />
12<br />
17<br />
21<br />
Klenzestraße<br />
Galeriestraße<br />
Maximilian- straße<br />
Sparkassenstraße<br />
Maderbräustr.<br />
Hofgarten<br />
19<br />
25<br />
Aventinstr.<br />
20<br />
11<br />
Frauenstr.<br />
Rumfordstr.<br />
Baaderstraße Baaderstr.<br />
Tal<br />
Hahnenstraße<br />
Falckenbergstr.<br />
Marstallstr.<br />
Kaulbachstr.<br />
Herrnstraße<br />
94<br />
Von-der-Tann-Straße<br />
Baaderplatz Kohlstr.<br />
Erhardstraße<br />
Wurzerstraße<br />
Morassistraße<br />
471<br />
Stollbe rg- Straße H.-Rudolf-Str.<br />
Isartorpl.<br />
Pilotystr.<br />
Hildegardstraße<br />
E52<br />
Königinstr.<br />
Kanalstr.<br />
99<br />
Sigmundstr.<br />
Franz-Josef-Strauß-Ring<br />
Christophstr.<br />
Karl-Scharnagel-Ring<br />
Kammerspiele<br />
Boschbr<br />
Thomas-Wimmer-Ring<br />
Seitzstr.<br />
Knöbelstr.<br />
E45<br />
Seitz- straße<br />
Bruder-<br />
Liebherrstraße Ländstr.<br />
388<br />
Prinzregentenstr.<br />
St.-Anna-Str.<br />
Bürkleinstr.<br />
Maximilianstraße<br />
Knöbel- straße<br />
Adelgundenstr.<br />
Mannhard-str.<br />
Thierschstraße<br />
straße<br />
Unsöldstraße<br />
St.-Anna-Str.<br />
Maximilianstr.<br />
Liebigstraße<br />
St.-Annaplatz<br />
Lehel<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 39<br />
Pfarrstr.<br />
Thierschstr.<br />
Mariannenplatz<br />
Isartorplatz Zweibrückenstr. Ludwigbrücke<br />
Isartor<br />
M. Isartor<br />
24<br />
Englischer<br />
Garten<br />
Deutsches Museum<br />
Wagmüllerstr.<br />
Triftstr.<br />
Maxmonument<br />
Steinsdorfstraße<br />
Zeppelinstraße<br />
Lehel<br />
m Lilienberg<br />
94<br />
Nationalmuseum<br />
Lilienstr.<br />
Robert<br />
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146443
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Europäische Rechtsharmonisierung als<br />
rechtspolitische Herausforderung<br />
Der Vorschlag für ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht wird derzeit kontrovers<br />
diskutiert. Die Debatte ist richtig und wichtig. Denn die Auswirkungen eines solchen<br />
Regelwerks sind immens.<br />
Von Staatsministerin Dr. Beate Merk<br />
42 VERLAG C.H.BECK mQ
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Europäische Rechtsharmonisierung als rechtspolitische Herausforderung<br />
Die Europäische Kommission hat am 11. Oktober 2011<br />
den mit Spannung erwarteten Entwurf für ein Gemeinsames<br />
Europäisches Kaufrecht (GEK) zur Erleichterung<br />
grenzübergreifender Geschäfte im Binnenmarkt vorgelegt. Mit<br />
dem Verordnungsentwurf soll ein europaweit einheitliches Kaufvertragsrecht<br />
geschaffen werden, das als Option neben mitgliedstaatlichen<br />
Vertragsrechtssystemen vorgesehen ist.<br />
Nicht erst seit diesem Tage wird eine heftige Debatte um die<br />
Fragen geführt: Wollen wir überhaupt ein „Europäisches Vertragsrecht“?<br />
Wollen wir auch in diesem Punkt mehr Europa<br />
wagen? Auf der einen Seite stehen die Befürworter des Projekts,<br />
euphorisiert vom europäischen Gedanken. Lieber heute als morgen<br />
würden manche von ihnen die nationalen Regelungen beerdigen.<br />
Anderen wiederum gilt das bewährte Recht der Mitgliedstaaten<br />
als unantastbares Heiligtum. Jeglicher Versuch, es zu<br />
verändern, ist für sie Teufelszeug. Zudem werden zahlreiche<br />
– grundsätzliche wie detaillierte – Bedenken gegen den von der<br />
Kommission präsentierten Entwurf geltend gemacht. Exemplarisch<br />
für die Kritik soll an dieser Stelle aus einer Stellungnahme<br />
zitiert werden:<br />
„So geht es wirklich nicht! Aber was soll nun geschehen? Seit wir<br />
[…] diese Frage aufgeworfen haben, ist die Literatur über den Entwurf<br />
zu einer kleinen Bibliothek angewachsen. Zahlreiche und<br />
dankenswerte Verbesserungsvorschläge zu einzelnen Teilen des<br />
Entwurfs sind aufgetaucht. Zugleich haben sich gewichtige Stimmen<br />
mit Vorschlägen über die weitere Behandlung des Gesetzeswerkes<br />
im Ganzen vernehmen lassen. Niemand hat sich, soviel<br />
wir sehen, die unveränderte Annahme, niemand auch nur die unveränderte<br />
Vorlage des Entwurfes […] empfohlen.“<br />
Die Kritik fällt deutlich aus und beschreibt auch die Ungewissheit<br />
darüber, wie mit dem erwähnten Entwurf weiter verfahren werden<br />
soll. Bei der Textpassage handelt es sich allerdings nicht um<br />
eine Stellungnahme zum Gemeinsamen Europäischen Kaufrecht!<br />
Ihr Autor ist vielmehr Otto von Gierke (Der Entwurf eines Bürgerlichen<br />
Gesetzbuches und das deutsche Recht, 1889, S. 572), dessen<br />
Äußerungen zum ersten Entwurf des BGB als repräsentativ für die<br />
seinerzeit über 600 Stellungnahmen gelten können.<br />
Dieser historische Befund erinnert daran, dass auch Schaffung<br />
und Inhalt des BGB keineswegs unumstritten waren. Vielmehr<br />
wurde jahrelang heftig um Notwendigkeit und Ausgestaltung eines<br />
allgemeinen bürgerlichen Rechts für Deutschland gerungen.<br />
Gerade wegen dieser intensiven Diskussionen weist das BGB aber<br />
heute ein sehr hohes Qualitätsniveau auf. Es kann wahrlich als<br />
Erfolg bezeichnet werden, dass viele Passagen unseres Zivilgesetzbuchs<br />
seit seinem Inkrafttreten am 1. Januar 1900 unverändert<br />
sind und trotz grundlegend gewandelter gesellschaftlicher, wirtschaftlicher<br />
und technischer Bedingungen auch heute noch passende<br />
Antworten auf die Fragen der Rechtspraxis geben können.<br />
Für die Diskussion um das GEK kann die Geschichte des BGB<br />
Vorbild sein und ermuntern, die gerade erst begonnene Debatte<br />
fortzusetzen. Bemerkenswert ist, wie weit die Auseinandersetzung<br />
binnen kürzester Zeit vorgedrungen ist: In wissenschaftlichen<br />
Beiträgen wie auch in Stellungnahmen interessierter Verbände<br />
werden bereits intensiv Einzelfragen erörtert, etwa das<br />
Verhältnis des Entwurfs zur Rom I-Verordnung, die enthaltenen<br />
Anfechtungsvorschriften oder die Systematik der Mängelrechte.<br />
Die Details des Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts frühzeitig<br />
genau unter die Lupe zu nehmen, ist richtig und wichtig.<br />
Gleichzeitig darf aber die rechtspolitische Grundsatzentscheidung<br />
über die Schaffung eines europäischen Kaufrechts nicht aus<br />
dem Blick geraten. Zwei Aspekte sind hier ausschlaggebend:<br />
Erstens: Welchen Vorteil bietet ein europäisches Kaufrecht? Und<br />
zweitens: Welchen Preis müssten wir dafür bezahlen?<br />
Zum Ersten: Ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht kann ein<br />
weiterer Schritt hin zu einem europäischen Binnenmarkt sein. Bei<br />
Kaufverträgen, dem zahlenmäßig weitaus häufigsten privaten<br />
Rechtsgeschäft, existiert bislang – sieht man vom UN-Kaufrecht<br />
für den unternehmerischen Verkehr ab – kein einheitlicher<br />
Rechtsrahmen in Europa. Für Unternehmer kann mit Blick auf zu<br />
kalkulierende Vertragskosten und -risiken ein Plus an Planungssicherheit<br />
entstehen, wenn Kaufverträge innerhalb der Europäischen<br />
Union einheitlichem Recht unterliegen. Damit kann<br />
langfristig auch ein Zugewinn an Rechtsklarheit und Rechtsfrieden<br />
einhergehen: Wenn sich Verkäufer und Käufer auf ihnen<br />
bekanntes Recht einlassen, dürfte es seltener zu Streitfällen kommen.<br />
Zu bedenken sind auch die makroökonomische Folgen<br />
eines einheitlichen Vertragsrechts. Wenn in der Europäischen<br />
Union einheitliches Kaufrecht zur Anwendung kommt, wird<br />
mehr Markttransparenz möglich. Die Einführung eines europäischen<br />
Kaufrechts kann demnach auch zu besserem Wettbewerb in<br />
Europa führen. Ein entsprechender Wettbewerbsvorteil dürfte<br />
sich dabei für den traditionell handelsstarken Standort Deutschland<br />
besonders positiv auswirken.<br />
Zum Zweiten: Wirtschaftlich gesehen spricht eine Reihe guter<br />
Gründe für ein einheitliches europäisches Kaufrecht. Es schließt<br />
sich aber sofort die Frage an, welche Folgen ein solches nach sich<br />
ziehen würde. Was würde es uns kosten? Das hängt ganz entscheidend<br />
von der konkreten Ausgestaltung ab. Die Europäische Kommission<br />
bietet mit ihrem GEK ein optionales Instrument an, das<br />
anstelle der nationalen Rechtsordnungen gewählt werden kann.<br />
Ein solch „zweigleisiger“ Zustand könnte jedoch kaum von Dauer<br />
sein. Entweder wird das Zusatzangebot vom Rechtsverkehr nicht<br />
angenommen; dann ist es überflüssig und wird wieder verschwinden<br />
– falls es nicht (wie manche befürchten) zwangsweise durchgesetzt<br />
würde. Wäre es dagegen erfolgreich, dann würden die<br />
Rechtsanwender zwei parallele Kaufrechte auf Dauer nicht akzeptieren.<br />
Im Kaufrecht würden weder eine Unterscheidung zwischen<br />
grenzüberschreitendem und interstaatlichem Geschäfts-<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 43
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Europäische Rechtsharmonisierung als rechtspolitische Herausforderung<br />
verkehr noch die Rechtswahlmöglichkeit zwischen nationalem<br />
Recht und optionalem Recht auf Dauer Bestand haben. Wenn ein<br />
europäisches Kaufrecht einen Sinn ergeben und seine Vorzüge<br />
entfalten soll, könnte dies folglich und langfristig nur um den<br />
Preis der Verdrängung der entsprechenden nationalen Rechte geschehen.<br />
Ein solcher Systemwechsel hätte beträchtliche Auswirkungen auf<br />
unseren Rechtsverkehr. Die Einführung eines neuen Kaufrechtsregimes<br />
– und sei es auch nur als zusätzliche Wahlmöglichkeit –<br />
würde für eine (längere) Übergangszeit einige Rechtsunsicherheit<br />
bringen. Es entstünde erheblicher Rechtsberatungsbedarf bei<br />
den Marktteilnehmern und auch das Streit- und Prozessaufkommen<br />
dürfte zunehmen. Dagegen wären die Effekte auf das deutsche<br />
Rechtssystem nicht nur grundlegend, sondern auch von<br />
Dauer. Das geschilderte Szenario würde in letzter Konsequenz<br />
den Fortfall einer lang gewachsenen Rechts- und Rechtsprechungskultur<br />
in einem Kernbereich des Zivilrechts bedeuten.<br />
Damit einher ginge der Verlust nationaler Gestaltungshoheit in<br />
einem Rechtsbereich, der für unser Wirtschaftsgeschehen von<br />
überragender Bedeutung ist. Bei dem Thema „Europäisches<br />
Kaufrecht“ geht es also um sehr viel mehr als nur darum, sich an<br />
neue Begrifflichkeiten oder etwa neue Verjährungsfristen gewöhnen<br />
zu müssen.<br />
44 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Kann man angesichts dessen für ein einheitliches europäisches<br />
Kaufrecht sein? Ja, aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen!<br />
Wenn dieser Schritt gegangen werden soll, sind zuvor klare „Spielregeln“<br />
festzulegen: Zum einen muss die Ausarbeitung eines<br />
solchen Regelwerks in einem transparenten Prozess vonstatten<br />
gehen, in den insbesondere Rechtswissenschaft und Rechtsberufe<br />
systematisch eingebunden werden. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung<br />
müssen die widerstreitenden Interessen aller Betroffenen<br />
– namentlich der Verbraucher- und Unternehmerseite – einem<br />
sachangemessenen und gerechten Ausgleich zugeführt werden.<br />
Nur wenn sich ein europäisches Kaufrecht diesen Herausforderungen<br />
stellt, wird es auch die von der Europäischen Kommission<br />
gewünschte Akzeptanz finden.<br />
Besonderes Augenmerk muss außerdem der Entwicklung einer<br />
konsistenten Rechtsprechung zu einem europäischen Kaufrecht<br />
gelten. Da Auslegung und Rechtsfortbildung zuvörderst den nationalen<br />
Gerichten obliegen, steht zu erwarten, dass sich in den 27<br />
Mitgliedstaaten zu einem europäischen Kaufrecht eine unterschiedliche<br />
Rechtsprechung entwickelt. Die damit entstehende<br />
Rechtszersplitterung würde aber das Ziel, ein einheitliches Kaufrecht<br />
für den Binnenmarkt zu schaffen, konterkarieren. Der<br />
EuGH könnte hier nach geltendem Recht nur eingeschränkt helfen,<br />
da er nur im Wege der Vorabentscheidung nach Vorlage
durch ein nationales Gericht tätig wird und nicht dazu berufen ist,<br />
letztinstanzlich über alle grundsätzlichen Fragen des Gemeinsamen<br />
Europäischen Kaufrechts zu entscheiden. Die Strukturen des<br />
EuGH müssen deshalb darauf überprüft werden, ob sie geeignet<br />
sind, über eine Fülle von vorgelegten Fragen zum Gemeinsamen<br />
Europäischen Kaufrecht in angemessener Zeit zu entscheiden.<br />
Wie wird es weiter gehen? Das Projekt GEK kann nur dann<br />
Erfolg haben, wenn der vorgelegte Entwurf von Grund auf und in<br />
allen Einzelheiten geprüft und – wo erforderlich – überarbeitet<br />
wird. Nur so wird ein handwerklich solides, ausgewogenes und<br />
praxisgerechtes Rechtsregime entstehen können. Wenn ein europäisches<br />
Kaufrecht dieses Niveau erreicht, könnte es auch vom<br />
Rechtsverkehr als echte Alternative zu den etablierten nationalen<br />
Rechtsordnungen akzeptiert werden. Um diese nötige Qualität<br />
herzustellen und das Vertrauen der Rechtsanwender zu erwerben,<br />
braucht es Zeit – Zeit, um die aufgeworfenen Fragen sorgfältig<br />
zu erörtern und auch alternative Regelungsvorschläge zu entwickeln.<br />
Diesem Maßstab ist das bisherige Vorgehen der Kommission bislang<br />
nicht gerecht geworden. Vom Grünbuch im Jahr 2010 über<br />
die im Mai 2011 präsentierte Machbarkeitsstudie bis hin zu dem<br />
GEK-Entwurf im Oktober 2011 hat sich das Verfahren in Brüssel<br />
förmlich überschlagen. Das hat viele Beteiligte irritiert. Man kann<br />
zu Recht fragen: Darf man bei einem Vorhaben von so grundsätzlicher<br />
Bedeutung so brachial vorgehen, nur weil man unbedingt<br />
politisch vorzeigbare Ergebnisse präsentieren will? Ist ein Tempo,<br />
bei dem es der Europäischen Kommission um Tage zu gehen<br />
scheint, angemessen, wenn über Rechtsfragen entschieden wird,<br />
die den Rechtsalltag von mehr als 500 Millionen EU-Bürgern prägen?<br />
Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle nochmals an die Genese<br />
des BGB erinnern: Die eingangs zitierte, kritische Stellungnahme<br />
von Gierkes bezieht sich auf den ersten Entwurf für ein Bürgerliches<br />
Gesetzbuch von 1888, an dem eine Kommission 13 Jahre<br />
lang gearbeitet hatte. Diesem Entwurf folgte eine rund fünfjährige<br />
Überarbeitung durch eine zweite Kommission und Jahre politischer<br />
Debatte, ehe das BGB am 1. Januar 1900 in Kraft trat. Was<br />
für das BGB – bis heute Kern unseres Zivilrechts, Rückgrat einer<br />
funktionierenden Marktwirtschaft und weltweites Vorbild für andere<br />
Kodifikationen – richtig war – nämlich eine ausgewogene<br />
Entscheidungsfindung, ausreichende Beratung und Erörterung,<br />
Zeit für sachliche Kritik – kann für ein europäisches Kaufrecht so<br />
falsch nicht sein! Es muss ja nicht zwei Jahrzehnte dauern!<br />
Die Autorin ist Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz.<br />
Besonderer Dank für die Unterstützung des Beitrags gilt den<br />
Mitarbeitern der Abteilung Zivilrecht und Verbraucherschutz im Bayerischen<br />
Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.<br />
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158340
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 –<br />
der Weg zur neuen Synagoge<br />
Ausgerechnet <strong>München</strong>, die einstige „Stadt der Bewegung“, war in den Nachkriegsjahren<br />
die Stadt mit der größten jüdischen Bevölkerung in Deutschland. Im Laufe der Jahrzehnte fand<br />
die jüdische Gemeinschaft von einem Hinterhofdasein zurück in das Herz der Stadt und der<br />
Menschen. Davon zeugt eindrücklich die neue <strong>München</strong>er Hauptsynagoge.<br />
Von Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Prof. Dr. Michael Brenner und Michael Schleicher<br />
48 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Nördliche Wand der Hauptsynagoge mit Auszug aus Morgengebet
Hauptsynagoge und Jüdisches Gemeindezentrum am St.-Jakobs-Platz<br />
Ironie der Geschichte: Im Schatten des Holocausts wurde<br />
<strong>München</strong> zum Zentrum jüdischer Geschichte in Deutschland<br />
– wenn auch nur kurzfristig. Zehntausende jüdischer<br />
Überlebender aus Osteuropa fanden hier Asyl, bis 1948 der Staat<br />
Israel gegründet wurde und die USA ihre Einwanderungsbestimmungen<br />
lockerten.<br />
Die Todesmärsche sowie die Befreiung des KZ Dachau hatten in<br />
den letzten Kriegswochen Tausende osteuropäische Juden nach<br />
Oberbayern geführt. Hinzu kamen jene meist polnischen Juden,<br />
die während des Kriegs in den asiatischen Teil der Sowjetunion<br />
geflüchtet waren. Die Überlebenden, von den Amerikanern als<br />
„Displaced Persons“ bezeichnet, richteten innerhalb kürzester<br />
Zeit eine beeindruckende Infrastruktur ein, mit Volksschulen,<br />
Talmudschulen, berufsbildenden Schulen und sogar einem hebräischem<br />
Gymnasium. <strong>München</strong> war in den Nachkriegsjahren<br />
die Stadt mit der größten jüdischen Bevölkerung in Deutschland.<br />
Noch Anfang der 70er Jahre stammten 92 Prozent der in <strong>München</strong><br />
lebenden jüdischen Familien aus Osteuropa. Der Ritus<br />
in den Gemeindesynagogen war daher mehr vom orthodoxen<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />
osteuropäischen Judentum geprägt als vom deutschen Vorkriegsjudentum.<br />
An ihre Spitze wählten die Mitglieder der Israelitischen<br />
Kultusgemeinde <strong>München</strong> und Oberbayern (IKG) jedoch meist<br />
<strong>München</strong>er Juden wie Julius Spanier und Siegfried Neuland und<br />
später Hans Lamm.<br />
Unter den wenigen zurückgekehrten <strong>München</strong>er Juden war neben<br />
Kurt Landauer, unter dessen Präsidentschaft der FC Bayern<br />
<strong>München</strong> 1932 erstmals <strong>Deutscher</strong> Meister wurde und der nach<br />
seiner Rückkehr aus dem Schweizer Exil noch einmal als Bayern-<br />
Präsident amtierte, auch der Neffe des Schriftstellers Lion Feuchtwanger,<br />
Walter Feuchtwanger. Andere ehemalige <strong>München</strong>er, die<br />
nicht zurückgekehrt waren, wie der Schriftsteller und Religionsphilosoph<br />
Schalom Ben-Chorin, trugen im Ausland das Ihrige<br />
zum positiven Ansehen ihrer alten Heimat bei. Das kulturelle<br />
Leben <strong>München</strong>s wäre ohne die Leistungen jüdischer Künstler<br />
kaum vorstellbar. Therese Giehse, Harry Buckwitz und Kurt<br />
Hurwitz arbeiteten in <strong>München</strong> als Schauspieler, der aus Ungarn<br />
stammende Ivan Nagel war zwischen 1960 und 1969 Chefdramaturg<br />
an den Kammerspielen, die zur neuen Heimat des aus Holly-<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 49
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />
wood zurückgekehrten Fritz Kortner wurden. Bekannte Musiker<br />
von Lorin Maazel bis James Levine setzten die Tradition großer<br />
jüdischer Tonkünstler <strong>München</strong>s wie Hermann Levi und Bruno<br />
Walter fort.<br />
Eine traumatische Erfahrung für die jüdische Nachkriegsgemeinschaft<br />
<strong>München</strong>s bildete die Terrorwelle zu Beginn der siebziger<br />
Jahre. Bis dato waren die jüdischen Einrichtungen in Deutschland<br />
ohne Bewachung frei zugänglich. Am 10. Februar 1970 griffen arabische<br />
Terroristen am Flughafen Riem Passagiere einer israelischen<br />
El Al-Maschine an und töteten eine Person. Drei Tage später<br />
wurde ein Brandanschlag auf das Altenheim der IKG verübt, der<br />
sieben Todesopfer forderte. Innerhalb weiterer acht Tage wurden<br />
wieder Flugzeuge auf dem Weg nach Israel entführt und in die Luft<br />
gesprengt. Im Juni 1970 schändeten Eindringlinge eine Torarolle<br />
und andere Kultgegenstände in der <strong>München</strong>er Hauptsynagoge.<br />
Ihren Höhepunkt erreichte die Terrorwelle mit dem Attentat<br />
während der Olympischen Spiele 1972. Davon, dass sich die<br />
jüdische Gemeinschaft nie zurückgezogen hat, zeugen zahlreiche<br />
Institutionen und Initiativen wie insbesondere das seit 1957 bestehende<br />
„Jugendzentrum“, das sich Mitte der 80er mit der Gründung<br />
eines „Kulturzentrums“ mit Volkshochschule für ein breites nichtjüdisches<br />
Publikum öffnete. Neben Dichterlesungen und Diskus-<br />
50 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Gang der Erinnerung<br />
sionsrunden bietet das Kulturzentrum auch die Möglichkeit zu<br />
Kursen auf dem Gebiet jüdischer Kultur oder hebräischer Sprache<br />
wie auch zu kontroversen Diskussionen aktueller Themen, die von<br />
der Öffnung der jüdischen Gemeinde Zeugnis ablegen.<br />
Neben den Einrichtungen der IKG bereichern weitere Initiativen<br />
das kulturelle Leben <strong>München</strong>s. In der auf jüdische Literatur spezialisierten<br />
„Literaturhandlung“ war und ist seit 1982 jeder, der im<br />
deutschsprachigen Literaturbetrieb Rang und Namen hat, zu<br />
Gast. Die 1981 gegründete Gesellschaft zur Förderung jüdischer<br />
Kultur und Tradition organisiert seit 1987 jährlich die Jüdischen<br />
Kulturtage im November. An der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
bestand bereits seit 1968 eine Judaistik-Professur im Institut<br />
für Semitistik. 1997 wurde anstelle der knapp zehn Jahre zuvor ins<br />
Leben gerufenen Gastprofessur für Jüdische Geschichte ein Lehrstuhl<br />
für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar<br />
gegründet.<br />
Im Mittelpunkt der Aktivitäten einer jüdischen Gemeinschaft<br />
steht naturgemäß die Religion. Neben der Hauptsynagoge am<br />
St.-Jakobs-Platz unterhält die IKG kleinere Synagogen in Schwabing<br />
und Bogenhausen. Die meisten <strong>München</strong>er Juden besuchen<br />
Gottesdienste nach orthodoxem Ritus, auch wenn nur noch eine
kleine Minderheit sich an die täglichen orthodoxen Vorschriften<br />
hält. Seit 1995 besteht als eingetragener Verein die Liberale Gemeinde<br />
„Beth Schalom“. Auf der anderen Seite des religiösen<br />
Spektrums ist seit 1988 die Chabad-Lubawitsch-Bewegung auch<br />
in <strong>München</strong> institutionell verankert.<br />
Die Geschichte der <strong>München</strong>er Juden blieb auch in den letzten<br />
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine Migrationsgeschichte.<br />
Jüdische Zuwanderer kamen im Jahr 1968 aus der Tschechoslowakei<br />
und Polen. In den siebziger Jahren folgten die ersten Zuwanderer<br />
aus der Sowjetunion. Israelis siedelten sich im gesamten<br />
Zeitraum in <strong>München</strong> an. Mit den amerikanischen Streitkräften<br />
und Organisationen wie Radio Free Europe fanden auch eine<br />
Reihe amerikanischer Juden den Weg nach <strong>München</strong>. Eine neue<br />
Dimension erhielt die Zuwanderung seit den frühen neunziger<br />
Jahren. Mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs und der Bereitschaft<br />
Deutschlands, jüdische Flüchtlinge aus den Nachfolgestaaten<br />
der Sowjetunion aufzunehmen, hat sich die organisierte<br />
jüdische Gemeinschaft in Deutschland von knapp 30.000 auf über<br />
100.000 Mitglieder mehr als verdreifacht. Auch in <strong>München</strong> erreichte<br />
die Mitgliederzahl der IKG zu Beginn des 21. Jahrhunderts<br />
mit rund 9.500 fast wieder den Stand von 1933, nachdem sie Mitte<br />
der 70er auf 3.700 abgesunken war. Dieser rapide Anstieg darf<br />
nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gemeinde in Bezug auf<br />
das jüdische Leben nicht mit der vor 1933 vergleichbar ist. Die<br />
Neuzuwanderer hatten in der Sowjetunion keine Gelegenheit,<br />
ihre Religion auszuüben und müssen die Grundbegriffe jüdischen<br />
Lebens neu erlernen.<br />
Innenansicht der Hauptsynagoge<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />
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Die Geschichte des Datenschutzes zeigt: Für den Schutz personenbezogener<br />
Daten sind Gesetze zwar ein sehr wichtiger, aber immer<br />
nur der erste Schritt. Denn letztlich entscheidet die Umsetzung der<br />
Datenschutznormen darüber, ob die alltägliche Praxis den gesetzgeberischen<br />
Zielvorstellungen entspricht. Dabei gefährdet die immer weiter<br />
fortschreitende automatisierte Verarbeitung in IT-Systemen personenbezogene<br />
Daten in besonderer Weise und verlangt signifikante<br />
Schutzmaßnahmen. Der effektivste Schutz sind hier technische und<br />
organisatorische Maßnahmen, welche zu einem systemimmanenten<br />
Schutz personenbezogener Daten führen. Das Idealziel muss sein, eine<br />
rechtlich verbotene Datenverarbeitung unmöglich zu machen und im<br />
Rahmen eines IT-Systems nur eine solche Datenerfassung und -verarbeitung<br />
zuzulassen, die den Rechtsnormen entspricht.<br />
Aus dem Vorwort von Wolfgang Bosbach, MdB<br />
Aus dem Inhalt:<br />
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— Wolfgang Naujokat: Nachhaltiges GeoBusiness nur mit Datenschutz<br />
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Privacy by Default. Wege zu einem funktionierenden Datenschutz in<br />
Sozialen Netzwerken — Falk Peters: Datenschutz-Engineering am Beispiel<br />
der De-Mail — Michael Schiffers: Datenschutzmanagement in<br />
multi-zellularen Systemen — Frank Wagner: Datenschutz in Connected<br />
Homes — Alexander Duisberg: Datenschutz im Internet der Energie<br />
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Anforderungen an die technische Gestaltung von sogenannten Staatstrojanern<br />
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Als Zwischenfazit ist festzuhalten, dass die Schoa-Überlebenden<br />
in <strong>München</strong> eine aktive Gemeinde und eine vielfältige jüdische<br />
Infrastruktur aufgebaut haben, die den meisten von ihnen auch<br />
Jahrzehnte nach Kriegsende noch nicht als selbstverständlich erschien.<br />
Während in anderen Großstädten bereits in den fünfziger<br />
Jahren neue Synagogen gebaut wurden, begnügte sich die jüdische<br />
Gemeinschaft in <strong>München</strong> über viele Jahrzehnte mit der Hinterhofsynagoge<br />
in der Reichenbachstraße, die die Zeit des Nationalsozialismus<br />
überstand, weil ihre Zerstörung nicht ohne Beschädigung<br />
der umliegenden Gebäude geblieben wäre. Eine große<br />
Synagoge im Stadtkern erschien utopisch. Charlotte Knobloch<br />
träumte diesen Traum, seit sie 1985 erstmals zur Präsidentin der<br />
Israelitischen Kultusgemeinde gewählt wurde. Bis heute hängt<br />
ein Gemälde in ihrem Büro, das die einstige <strong>München</strong>er Hauptsynagoge<br />
zeigt, die unweit des Künstlerhauses an der Herzog-<br />
Max-Straße stand und die im Sommer 1938 auf persönlichen Befehl<br />
Adolf Hitlers abgerissen wurde. Im Hintergrund des Bildes<br />
erheben sich die beiden Türme des Liebfrauendoms. Tatsächlich<br />
dominierten Hauptsynagoge und katholischer Dom einst die<br />
Silhouette der <strong>München</strong>er Innenstadt. Mehr als 20 Jahre hat<br />
Knobloch dafür gekämpft, dieses Stadtbild wiederherzustellen.<br />
Den Bau neuer jüdischer Gotteshäuser in Deutschland sieht<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 51
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />
Knobloch als einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einem<br />
Miteinander, in dem Menschen unabhängig von ihrem Glauben,<br />
ihrem Geschlecht oder ihrer Herkunft beurteilt werden. Diese Vision<br />
ist das Geheimnis von Knoblochs Ausdauer und Überzeugungskraft.<br />
Ohne Grundstück, ohne Geld, aber mit viel Charme,<br />
Hartnäckigkeit und unermüdlicher Energie hat sie ihre Idee vorangebracht,<br />
hat bei Politikern, Behörden, Spendern und – nicht<br />
zuletzt – bei den <strong>München</strong>ern erfolgreich dafür geworben.<br />
Ein erster großer und wichtiger Schritt zu Verwirklichung des<br />
Projekts war 1993 die Wahl Christian Udes zum <strong>München</strong>er<br />
Oberbürgermeister. Er machte Knoblochs Vision „zur Chefsache“.<br />
Kurz vor der Grundsteinlegung musste <strong>München</strong> mit einem<br />
Schock fertig werden: Wenige Tage vor dem Festakt nahm die Polizei<br />
Neonazis der rechtsextremen „Kameradschaft Süd“ fest, die<br />
einen Anschlag auf die Zeremonie geplant hatten. Bei der Razzia<br />
wurden unter anderem 14 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt.<br />
Der Akt, an dem u. a. der damalige Bundespräsident Johannes<br />
Rau, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, <strong>München</strong>s<br />
Oberbürgermeister Christian Ude und Paul Spiegel, Knoblochs<br />
Vorgänger im Amt des Zentralratspräsidenten, zu Gast waren,<br />
selbst verlief am 9. November 2003 glücklicherweise ohne<br />
52 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Zwischenfälle. In den Grundsteinbüchsen, die Knobloch, Rau<br />
und Spiegel im Erdreich der Baustelle versenkten, befinden sich<br />
auch die Namen jener 4.500 jüdischen Bürger <strong>München</strong>s, die<br />
zwischen 1933 und 1945 deportiert und ermordet wurden. Diese<br />
Namen sind im „Gang der Erinnerung“, der die Synagoge unterirdisch<br />
mit dem Gemeindehaus verbindet, zu lesen.<br />
An den Eröffnungsfeierlichkeiten am 9. November 2006 nahmen<br />
unter anderem der damalige Bundespräsident Horst Köhler, Vizekanzler<br />
Franz Müntefering und Bundesinnenminister Wolfgang<br />
Schäuble sowie Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber teil.<br />
Bei der Grundsteinlegung hatte Knobloch die viel zitierten Worte<br />
gesprochen: „Heute fühle ich mich heimgekommen – und kann<br />
endlich meine Koffer auspacken.“ In ihrer Ansprache zur Eröffnung<br />
schlug sie den Bogen von der Vergangenheit über die<br />
Gegenwart in die Zukunft. Sie erinnerte an die Reichspogromnacht<br />
im Jahr 1938: „Jene Nacht vor 68 Jahren, die mit der Rede<br />
von Propagandaminister Goebbels im Alten <strong>München</strong>er Rathaus<br />
ihren Ausgang genommen hat, wird solange ich lebe tief in meinem<br />
Gedächtnis eingegraben sein. Jene Nacht ist uns und den<br />
künftigen Generationen Mahnung und Auftrag.“ Gerade deshalb<br />
sei es ihr auch so wichtig gewesen, an einem 9. November die neue<br />
<strong>München</strong>er Hauptsynagoge einzuweihen – „weil wir heute aller<br />
Welt zeigen können, dass es Hitler nicht gelungen ist, uns zu vernichten.<br />
Wir beweisen, dass wir fest auf ein Heute und Morgen in<br />
diesem Land vertrauen. Jeder Bauherr baut für die Zukunft – so<br />
auch wir. Wer ein Haus errichtet, schenkt künftigen Generationen<br />
eine Heimstatt – so auch wir. Und nicht zuletzt gestaltet jeder Bauherr<br />
seine Gegenwart – so auch wir.“<br />
Die Synagoge im Herz der Stadt knüpft an jene Jahre an, in denen<br />
es ein fruchtbares Zusammenleben zwischen nichtjüdischen und<br />
jüdischen Bürgern der Stadt gab. Der Bau versinnbildlicht die erneute<br />
Verankerung des Judentums in der Stadt. Das neue Jüdische<br />
Zentrum bietet die Chance, einer stark angewachsenen Gemeinschaft<br />
Impulse zum Neubeginn jüdischen Lebens zu geben. Mitten<br />
in der Stadt ist Judentum wieder präsent. Die Synagoge ist<br />
nicht mehr in einen Hinterhof verbannt, ein Jüdisches Museum<br />
bietet einer breiten Schicht Interessierter die Möglichkeit zum<br />
Kennenlernen des Judentums. Zwar erinnern auch hier die vor allen<br />
jüdischen Einrichtungen in Europa notwendigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
an die Kehrseite des jüdischen Alltags. Doch ist der<br />
Wille der Gemeinde, vom Hinterhofdasein wieder in die Herzen<br />
der Stadt und der Menschen zu gelangen, ungebrochen.<br />
Dr. h. c. Charlotte Knobloch ist Präsidentin der Israelitischen Kultus -<br />
gemeinde <strong>München</strong> und Oberbayern und Vizepräsidentin des World<br />
Jewish Congress. Prof. Dr. Michael Brenner ist Inhaber des Lehrstuhls für<br />
Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität <strong>München</strong>. Michael Schleicher ist Ressortleiter<br />
Feuilleton beim Münchner Merkur.
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Von Goya bis Picasso – Maler und<br />
Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />
<strong>München</strong> ist nicht nur eine Rechts-, sondern auch eine Kunstmetropole: Allein das Kunstareal<br />
in der <strong>München</strong>er Maxvorstadt umfasst eine Reihe bedeutender Museen der Bayerischen<br />
Staatsgemäldesammlungen. Ein Streifzug durch die Pinakotheken, die Sammlung Schack und<br />
das Museum Brandhorst.<br />
Von Dr. Christine Kramer<br />
54 VERLAG C.H.BECK mQ
Pinakothek der Moderne und Alte Pinakothek<br />
Die Alte Pinakothek gehört zu den bedeutendsten<br />
Museen der Welt. Neben der altdeutschen Malerei, mit<br />
Hauptwerken von Albrecht Altdorfer, Albrecht Dürer<br />
oder Matthias Grünewald, und den kostbaren Tafeln der altniederländischen<br />
Malerei, ist die italienische Malkunst mit<br />
Leonardo da Vinci, Raphael, Tizian und Giovanni Battista<br />
Tiepolo glanzvoll vertreten. Das Herzstück der Alten Pinakothek<br />
bildet die grandiose Rubens-Sammlung, die sich um das monumentale<br />
„Große Jüngste Gericht“ des flämischen Malerfürsten<br />
gruppiert. Elf Werke seines Zeitgenossen Rembrandt bilden den<br />
Kern der hervorragenden Sammlung holländischer Gemälde<br />
des 17. Jahrhunderts. Meisterwerke der französischen (Nicolas<br />
Poussin, Claude Lorrain), spanischen (Diego Rodriguez de Silva y<br />
Velazquez, Bartolomé Estéban Murillo) und deutschen Malerei<br />
(Adam Elsheimer, Georg Flegel) runden den nahezu vollständigen<br />
Überblick über die europäische Malkunst vom 14. bis 18.<br />
Jahrhundert ab.<br />
Der Reichtum der Alten Pinakothek verdankt sich der Sammellust<br />
der Fürsten des Hauses Wittelsbach seit dem frühen 16. Jahrhundert.<br />
Nach dem Erlöschen verschiedener Familienzweige<br />
wurden die Galerien aus Düsseldorf, Mannheim und Zweibrücken<br />
um das Jahr 1800 mit den kurbayerischen Beständen in<br />
<strong>München</strong> zu einer gewaltigen Sammlung vereint. Durch Zugewinne<br />
aus den Klosteraufhebungen im frühen 19. Jahrhundert im<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />
Zuge der Säkularisation sowie bedeutende Erwerbungen des<br />
kunstbegeisterten Königs Ludwig I. von Bayern vergrößerte sich<br />
der Bestand erheblich.<br />
1836 zog die Sammlung in die von Leo von Klenze gemeinsam mit<br />
Ludwig I. und dem Galeriedirektor Johann Georg von Dillis konzipierte<br />
Alte Pinakothek ein. Als eines der ersten selbstständigen<br />
Museumsgebäude in Deutschland entfaltete besonders die räumliche<br />
Gliederung des Obergeschosses mit der rhythmischen<br />
Abfolge der großen, von Oberlicht erhellten Säle und der begleitenden,<br />
nach Norden orientierten Kabinette für Kleinformate<br />
vorbildliche Wirkung. Den schweren Beschädigungen des Gebäudes<br />
während des zweiten Weltkriegs fiel auch die prachtvolle<br />
Innenausstattung mit Wandgemälden und reicher Stuckierung<br />
zum Opfer. Hans Döllgast gelang eine der beeindruckendsten<br />
Leistungen der Architektur des Wiederaufbaus, indem er die Spuren<br />
der Zerstörung am Außenbau sichtbar beließ.<br />
Im Dezember 2005 wurde der historische Haupteingang der Alten<br />
Pinakothek an der Barer Straße wieder geöffnet und dient seither<br />
der Erschließung eines Ausstellungsbereichs im Ostflügel des<br />
Museums. Im Sommer 2009 wurde die Neubespannung der<br />
Sammlungssäle im Obergeschoss der Alten Pinakothek vollendet.<br />
Private Spender ermöglichten die Ausstattung mit Seide in den<br />
auf die Erstausstattung zurückgehenden Farben rot und grün. Im<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 55
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />
Jahr 2011 feierte die Alte Pinakothek mit zahlreichen Sonderschauen<br />
ihren 175. Geburtstag.<br />
Die Sammlung Schack<br />
Mit ihren umfangreichen Werkkomplexen von Moritz von<br />
Schwind, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin ist die Sammlung<br />
Schack eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Malerei<br />
des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch Adolf Friedrich Graf<br />
von Schack begründet, der neben Ludwig I. der bedeutendste<br />
Sammler zeitgenössischer Malerei in Deutschland war. Bis zu seinem<br />
Tod im Jahr 1894 erwarb er rund zweihundert Gemälde von<br />
deutschen Künstlern und etwa achtzig Kopien nach Gemälden<br />
Alter Meister. Mit dem Tod des Grafen Schack fiel die Sammlung<br />
als Vermächtnis an den deutschen Kaiser, der 1909 das bestehende<br />
Galeriegebäude errichten ließ. 1939 ging sie in das Eigentum Bayerns<br />
über und wird seitdem durch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />
betreut.<br />
Wände in kräftigem Blau und Rot bilden seit der umfassenden<br />
Renovierung 2008 und 2009 den Hintergrund für die berühmten<br />
Meisterwerke der Romantik von Moritz von Schwind, Carl<br />
Rottmann, Friedrich Preller und Carl Spitzweg. Der Besucher erhält<br />
einen Einblick in die Bilder- und Geisteswelt des deutschen<br />
19. Jahrhunderts, die in kaum einem anderen Museum so intensiv<br />
erfahren werden kann wie in der Sammlung Schack.<br />
56 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Im ersten Obergeschoss sind mit den bekannten Gemälden von<br />
Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie Franz von Lenbachs<br />
„Hirtenknaben“ Hauptwerke der Sammlung ausgestellt. 2009<br />
konnte der größte Saal der Galerie mit der Unterstützung von privaten<br />
Mäzenen umgebaut und als „Kopiensaal“ neu eingerichtet<br />
werden. Hier werden neunzehn überwiegend großformatige<br />
Kopien nach venezianischer Malerei der Renaissance gezeigt, die<br />
einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung bilden. Der Kopiensaal<br />
vereint Hauptwerke wie Giorgiones „Ländliches Konzert“ im<br />
Louvre, Tizians „Pesaro-Madonna“ in der Frari-Kirche und den<br />
„Tempelgang Mariens“ in der Akademie in Venedig sowie das<br />
„Bildnis Kaiser Karls V.“ im Prado. Zu den Malern der Kopien gehört<br />
neben August Wolf und Ernst von Liphart vor allem Franz von<br />
Lenbach, dessen Tizian-Kopien für den Grafen Schack zu den besten<br />
Gemäldekopien des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählten.<br />
Die Neue Pinakothek<br />
Als erstes öffentliches Museum in Europa, das ausschließlich der<br />
zeitgenössischen Kunst gewidmet sein sollte, gründete Ludwig I.<br />
in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Neue Pinakothek. Der bayerische<br />
König krönte mit dieser zukunftsweisenden Initiative seine<br />
Liebe und sein Engagement für Kunst und Kultur, welche den<br />
Charakter der Kunststadt <strong>München</strong> bis in die Gegenwart prägen.<br />
Seine 1853 mit der Eröffnung der Neuen Pinakothek der Öffentlichkeit<br />
vorgestellte Sammlung umfasst heute Meisterwerke von<br />
Alte Pinakothek
Ganz nah dran. Bund-Verlag<br />
Neu aufgestellt<br />
Däubler / Kittner / Klebe / Wedde (Hrsg.)<br />
BetrVG – Betriebsverfassungsgesetz<br />
mit Wahlordnung und EBR-Gesetz<br />
Kommentar für die Praxis<br />
13., überarbeitete Auflage<br />
2012. 2.806 Seiten, gebunden<br />
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ISBN 978-3-7663-6145-5<br />
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Der Kommentar hat ein neues Gesicht bekommen. Die Erläuterungen<br />
sind komplett überarbeitet, benutzerfreundlich<br />
komprimiert und mit neuen Randnummern versehen worden.<br />
Die zahlreichen Nachweise sind nun in Fußnoten dargestellt.<br />
Durch das neue Layout wird die Arbeit mit dem Kommentar<br />
nochmals deutlich komfortabler.<br />
Inhaltlich kommentieren die Autoren die gesamte Rechtsprechung<br />
zum Betriebsverfassungsrecht. Dort, wo die Rechtsprechung<br />
Lücken lässt, entwickeln sie eigenständige und innovative<br />
Lösungen. Die 13. Auflage verarbeitet die neueste Entwicklung<br />
von Gesetzgebung und Rechtsprechung. Im Blickpunkt stehen<br />
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Hinweis: »Jedem Betriebsrat steht nach § 40 Abs. 2<br />
BetrVG ein Kommentar zum BetrVG in der neuesten<br />
Auflage als unentbehrliches Arbeitsmittel zu.«<br />
(BAG vom 26.10.1994, NZA 1995, S. 386)<br />
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Service kann ich jederzeit schriftlich bei der Bund-Verlag GmbH widerrufen.<br />
Datum / Unterschrift<br />
Die Herausgeber:<br />
Dr. Wolfgang Däubler, Professor<br />
für Deutsches und Europäisches<br />
Arbeitsrecht, Bürgerliches Recht<br />
und Wirtschaftsrecht an der<br />
Universität Bremen, Berater von<br />
Euro päischen Betriebsräten<br />
Dr. Michael Kittner, em. Professor<br />
für Wirtschafts-, Arbeits- und<br />
Sozialrecht an der Universität<br />
Kassel, langjähriger Justitiar der<br />
IG Metall<br />
Dr. Thomas Klebe, Justitiar der<br />
IG Metall<br />
Dr. Peter Wedde, Direktor der<br />
Europäischen Akademie der Arbeit<br />
und Professor für Arbeitsrecht und<br />
Recht der Informations gesellschaft<br />
in Frankfurt/M.<br />
Postfach<br />
60424 Frankfurt am Main<br />
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0 69 / 79 50 10-20<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />
Museum Brandhorst<br />
Jacques Louis David und Francisco Goya, Friedrich Overbeck,<br />
Caspar David Friedrich, Adolph von Menzel, Max Liebermann,<br />
Gustave Courbet, Edouard Manet, Claude Monet, Vincent van<br />
Gogh und Paul Gaugin.<br />
Die einzigartige und von Besuchern aus aller Welt geschätzte<br />
Sammlung zur Kunst des 19. Jahrhunderts ist seit 1981 in der von<br />
Alexander von Branca entworfenen Galerie zu Hause, nachdem<br />
das ursprüngliche Gebäude 1944/45 durch Bomben zerstört worden<br />
war.<br />
Die Neuordnung und die Erweiterung der Säle zur Malerei des<br />
französischen Impressionismus und des beginnenden 20. Jahrhunderts<br />
im Herbst 2008 formuliert darüber hinaus eine wiederzuentdeckende<br />
Epoche in der Neuen Pinakothek neu: Mit den<br />
Werken der drei großen Meister Paul Cézanne, Henri Matisse und<br />
des frühen Pablo Picasso in einem Raum wird gleichsam das<br />
künstlerische Vermächtnis des 19. Jahrhunderts zusammengefasst.<br />
Die Freiheit einer Kunst „parallel zur Natur“, die Autonomie<br />
von Farbe und Raum, Figur und Form bilden die Voraussetzung<br />
für die radikalen Neuerungen, mit denen die Fauves und der Kubismus,<br />
Expressionismus und Abstraktion die Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
eröffnen.<br />
58 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
So ist in der Neuen Pinakothek ein 19. Jahrhundert zu entdecken,<br />
das von der Aufklärung bis zum Anbruch der Moderne<br />
den ästhetischen, kulturgeschichtlichen und mentalen Umwälzungen<br />
dieser Zeit sichtbar Raum gibt und zugleich die Alte<br />
Pinakothek und die Pinakothek der Moderne sinnvoll miteinander<br />
verbindet.<br />
Die Pinakothek der Moderne<br />
Die Pinakothek der Moderne ist eines der weltweit größten<br />
Museen für die bildenden Künste des 20. und 21. Jahrhunderts. In<br />
ihrer Dimension ist sie mit dem Centre Pompidou in Paris oder<br />
der Tate Modern in London vergleichbar. Das vor zehn Jahren eröffnete<br />
Gebäude von Stephan Braunfels zeichnet sich durch eine<br />
offene und großzügige Architektur aus, die Zusammenhänge<br />
schafft und den Besuchern immer wieder neue und überraschende<br />
Einblicke ermöglicht.<br />
Vier eigenständige Institutionen präsentieren sich in der Pinakothek<br />
der Moderne unter einem Dach: Die Sammlung Moderne<br />
Kunst der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Die Neue<br />
Sammlung – The International Design Museum Munich, das
Architekturmuseum der Technischen Universität <strong>München</strong> und<br />
die Staatliche Graphische Sammlung. Die überdisziplinäre Ausrichtung<br />
der Pinakothek der Moderne erhält die Identität der einzelnen<br />
Sammlungen und zeigt sie zugleich als miteinander verbundene<br />
Teile eines größeren kulturellen Kontextes.<br />
Im Erdgeschoss befinden sich die Ausstellungsräume des Architekturmuseums<br />
der TU <strong>München</strong> und der Graphischen Sammlung.<br />
Beide zeigen keine ständige Präsentation, sondern etwa alle<br />
drei Monate wechselnde Ausstellungen aus ihren Beständen. Die<br />
Räume „Temporär 1 + 2“ im Erdgeschoss werden von allen vier<br />
Institutionen für Wechselausstellungen genutzt.<br />
Den gesamten ersten Stock nimmt die Sammlung Moderne Kunst<br />
ein. Hauptwerke der klassischen Moderne von Ernst Ludwig<br />
Kirchner, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Max <strong>Beck</strong>mann und Pablo<br />
Picasso bilden Schwerpunkte im westlichen Obergeschoss.<br />
Werkkomplexe von Andy Warhol, Joseph Beuys, Donald Judd,<br />
Dan Flavin und Gerhard Richter markieren Positionen der Kunst<br />
nach 1960 im östlichen Obergeschoss. Ebenso präsent ist die zeitgenössische<br />
Kunst, beispielsweise in der Videoinstallation von<br />
David Claerbout oder den Fotografien von Andreas Gursky und<br />
Jeff Wall.<br />
Die Pinakothek der Moderne versteht sich als aktives Dialogforum.<br />
Sie ist ebenso Ort kontemplativer Ruhe und Konzentration<br />
wie lebendiges Experimentierfeld, das aktiv in die künstlerische<br />
Diskussion der Gegenwart eingreift und neue Strategien<br />
erprobt. Das Zusammenspiel der Künste wird durch ein vielfältiges<br />
interdisziplinäres Veranstaltungs- und Vermittlungsangebot<br />
bereichert.<br />
Das Museum Brandhorst<br />
Das 2009 eröffnete und von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />
betriebene Museum Brandhorst beherbergt die<br />
Sammlung der Udo und Anette Brandhorst Stiftung. Das Museum<br />
Brandhorst, nahe der Alten und der Neuen Pinakothek<br />
gelegen und der Pinakothek der Moderne unmittelbar benachbart,<br />
bietet ein beeindruckendes Ensemble von Werken moderner<br />
und zeitgenössischer Kunst. Die Sammlungen der Pinakothek der<br />
Moderne und des Museums Brandhorst ergänzen sich dabei zu einem<br />
facettenreichen Parcours und ermöglichen eine lebendige<br />
Auseinandersetzung mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen<br />
des 20. und 21. Jahrhunderts.<br />
Zwei Schwerpunkte bestimmen die Sammlung: Mit mehr als 60<br />
Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen des amerikanischen<br />
Künstlers Cy Twombly (*1928) bietet sie den größten Überblick<br />
zur Entwicklung des amerikanischen Künstlers außerhalb der<br />
USA. Der wegweisende Protagonist der Pop Art, Andy Warhol, ist<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />
mit über 100 Arbeiten in einem in Europa wohl einzigartigen<br />
Werkpanorama vertreten.<br />
Andere Positionen bereichern dieses Spektrum und erweitern es:<br />
Sigmar Polke, Georg Baselitz, Gerhard Richter, Alex Katz, Eric<br />
Fischl, Jean-Michel Basquiat und Ed Ruscha. Hinzu kommen<br />
Objekte und Installationen von Mario Merz, Jannis Kounellis,<br />
Franz West, Katharina Fritsch, Christopher Wool, Robert Gober<br />
und anderen.<br />
Seit der Eröffnung konnte darüber hinaus ein weiterer Akzent<br />
gesetzt werden durch den Erwerb der Videoarbeiten „Western<br />
Union: Small Boats“ sowie „Ten Thousand Waves“ des britischen<br />
Künstlers Isaac Julien (*1960) und der Videoinstallation „Riverside“<br />
des Belgiers David Claerbout (*1969). Mit der Präsentation<br />
dieser und anderer Gegenwartskünstler wie Mike Kelley oder<br />
Damien Hirst sucht die Sammlung Brandhorst bewusst die Auseinandersetzung<br />
mit kontroversen, jüngeren Strömungen.<br />
Dr. Christine Kramer ist Stellvertretende Leiterin Kommunikation bei den<br />
Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 59
Das Standardwerk<br />
Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschlands<br />
Erster Band: Reichspublizistik und Policeywissenschaft 1600–1800<br />
431 Seiten. Leinen f 68,– ISBN 978-3-406-32913-5<br />
Zweiter Band: Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800–1914<br />
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Dritter Band: Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und<br />
Diktatur 1914–1945<br />
439 Seiten. Leinen f 68,– ISBN 978-3-406-37002-0<br />
Vorzugspreis bei Abnahme aller 4 Bände<br />
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„Mit seiner Geschichte des öffentlichen<br />
Rechts in Deutschland hat<br />
Stolleis das maßgebliche rechtsgeschichtliche<br />
Werk der Gegenwart<br />
geschrieben.“<br />
Andreas Anter, DIE ZEIT
– jetzt vollständig!<br />
Mit dem vierten und umfangreichsten<br />
Band schließt Michael<br />
Stolleis seine Geschichte des<br />
öffentlichen Rechts in Deutschland<br />
ab. Dieser umfasst die Zeit von<br />
1945 bis zur Wiedervereinigung<br />
1990, und zwar sowohl in der<br />
Bundesrepublik als auch in der DDR.<br />
720 Seiten. Leinen f 68,–<br />
ISBN 978-3-406-63203-7<br />
Michael Stolleis, Prof. em. Dr. Dr.h.c.mult., lehrte von 1975 bis 2006 als Professor<br />
am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt/Main und<br />
war von 1992 bis 2009 Direktor am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte,<br />
Frankfurt/Main.<br />
C.H.BECK<br />
www.chbeck.de
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Junge <strong>Juristentag</strong>e –<br />
Die Kooperation von djt und ELSA<br />
Bereits seit einigen Jahren kooperiert der Deutsche <strong>Juristentag</strong> (djt) mit ELSA-Deutschland e. V.<br />
Die Zusammenarbeit verfolgt zwei Ziele: Sie will junge Juristen für die Arbeit des djt begeistern<br />
und gleichzeitig möglichst vielen interessierten ELSA-Mitgliedern die Gelegenheit geben,<br />
Rechtspolitik und Rechtsentwicklung zu erleben. Auch in <strong>München</strong> werden wieder viele Nachwuchsjuristen<br />
hautnah dabei sein.<br />
Von Philip Hagedorn<br />
62 VERLAG C.H.BECK mQ
The European Law Students’ Association<br />
wurde im Jahre 1981 von Jurastudenten<br />
aus Ungarn, Österreich,<br />
Deutsch land und Polen in Wien gegründet.<br />
Dass die politischen Umstände in Europa<br />
damals, vor über 30 Jahren, andere waren als<br />
heute, liegt auf der Hand: Es waren nur<br />
wenige Monate vergangen, seitdem Arbeiter<br />
um Lech Wałęsa in Danzig die Solidarność<br />
gegründet hatten, und es sollten noch weitere<br />
sechs Jahre vergehen, bis der damalige<br />
US-Präsident Ronald Reagan in Berlin mit<br />
seinem berühmt gewordenen Satz „Mr. Gorbachev,<br />
tear down this wall!“ allegorisch das<br />
Ende der jahrzehntelangen Teilung Europas<br />
vorhersah.<br />
Vor diesem Hintergrund erkannten bereits zu<br />
Beginn der 1980er Jahre junge Menschen, wie<br />
wichtig es ist, über Grenzen hinweg verschiedene<br />
Rechtssysteme kennenzulernen und andere<br />
Kulturen zu erleben. Bereits fünf Jahre<br />
danach gab es immerhin schon entsprechende Vertretungen in elf<br />
europäischen Ländern. Zu Beginn waren diese eher lose vernetzt,<br />
schließlich waren die Kommunikationswege lang und die Arbeit<br />
dieser einzelnen Gruppen sowohl auf nationaler wie auch universitärer<br />
Ebene war – damals wie heute – ehrenamtlich.<br />
ELSA in Deutschland<br />
In Deutschland entwickelte sich ELSA, so die ebenso simple wie<br />
logische Abkürzung, trotz anfänglicher Mitgründung schleppend<br />
und startete mit etwas Verspätung 1989. Damals trafen sich<br />
in Heidelberg gut 120 Studenten aus 19 Universitäten, um wenige<br />
Monate später, im Mai desselben Jahres, in Münster ELSA-<br />
Deutschland e. V. zu gründen. Gruppen aus 14 juristischen Fakultäten<br />
nennt das Protokoll als Gründer, der Zweck: „Neue Wege in<br />
Europa“ beschreiten.<br />
Aus diesem hehren Ziel wurden Fakten: Mittlerweile ist ELSA in<br />
42 Ländern und an über 300 Universitäten in Europa vertreten,<br />
von Portugal bis Aserbaidschan, von Island bis in die Türkei, tausende<br />
von Studenten konnten über das ELSA-interne Praktikantenprogramm<br />
„STEP“ an Stellen ins europäische Ausland<br />
vermittelt werden und noch immer treffen sich über 400 Mitglieder<br />
aus ganz Europa zweimal im Jahr auf den sogenannten<br />
International Council Meetings, um über die gemeinsame Entwicklung<br />
und künftige Projekte zu beraten.<br />
Eine so große Vereinigung erfordert selbstverständlich auch ein<br />
hohes Maß an Organisation: Angeführt wird ELSA von einem<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Junge <strong>Juristentag</strong>e – Die Kooperation von djt und ELSA<br />
internationalen Vorstand, der seinen Sitz in Brüssel hat, sich<br />
aus Mitgliedern aus den einzelnen nationalen Vorständen zusammensetzt<br />
und einmal im Jahr neu gewählt wird. Ebenso sind<br />
die nationalen Gruppen organisiert, die wiederum für die Koordination<br />
und Unterstützung der lokalen Gruppen an den Universitäten,<br />
oder genauer: den juristischen Fakultäten vor Ort,<br />
zuständig sind. In diesen lokalen Gruppen sind schließlich die<br />
ELSA-Mitglieder vertreten, derzeit an 42 Standorten im gesamten<br />
Bundesgebiet. ELSA-Mitglied kann jeder werden, der ein Studium<br />
der Rechtswissenschaften oder eines mit einem rechtswissenschaftlichen<br />
Schwerpunkt an einer juristischen Fakultät<br />
absolviert. Hierbei ist hervorzuheben, dass sich ELSA unabhängig<br />
und alleine durch das ehrenamtliche Engagement von Studenten<br />
organisiert. Unterstützung finden die Gruppen in der Regel durch<br />
einen Beirat, der sich oft aus Professoren der entsprechenden<br />
juristischen Fakultät zusammensetzt.<br />
Bei der Arbeit von ELSA steht jedoch nicht nur die Internationalität<br />
im Vordergrund: ELSA will interessierten Studenten die<br />
Möglichkeit geben, einmal über den Tellerrand des universitären<br />
Alltags zu blicken, sei es beim Besuch des BGH in Karlsruhe, einer<br />
Wirtschaftskanzlei in Frankfurt, oder dem Europaparlament.<br />
Junge Juristen können durch verschiedene Veranstaltungen dadurch<br />
einen Eindruck gewinnen, wohin sie möglicherweise ihr<br />
beruflicher Weg führen wird. Daneben geben diverse Seminare<br />
und Konferenzen Aufschluss über juristische Randgebiete und<br />
regen zu Diskussionen mit Praktikern, nicht nur aus dem rechtswissenschaftlichen<br />
Bereich, an. Die Liste der Aktivitäten könnte<br />
endlos fortgeführt werden. Erwähnenswert sind abschließend<br />
aber noch zwei Veranstaltungen, die interessierten Studenten an-<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 63
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Junge <strong>Juristentag</strong>e – Die Kooperation von djt und ELSA<br />
geboten werden: Da ist der sogenannte „ELSA Deutschland Moot<br />
Court“, den es seit 1995 gibt. Hier „streiten“ Jurastudenten in<br />
simulierten Gerichtsverhandlungen in diversen Ausscheidungsrunden<br />
bis vor den BGH in Karlsruhe und zeigen ihr Können in<br />
Fachwissen und Rhetorik. Und schließlich sollen seit Kurzem<br />
auch Vertragsverhandlungen und -strategien in den sogenannten<br />
„ELSA Contract Competitions“ geübt werden, um den zusätzlichen<br />
Anforderungen eines modernen Juristen zu genügen.<br />
Unterstützung erhält ELSA-Deutschland e. V. als gemeinnütziger<br />
Verein von Förderern aus der juristischen Praxis und einem<br />
Beirat, dem derzeit – in alphabetischer Reihenfolge – Herr Prof.<br />
Dr. Eckart Brödermann (Hamburg), Frau Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin<br />
(Berlin/Tübingen), Frau Prof. Dr. Dr. Juliane Kokott<br />
(Luxemburg), Herr Prof. Dr. Heribert Prantl (<strong>München</strong>), Herr<br />
Dr. Nikolaus Reinhuber (Frankfurt) sowie Herr Prof. Dr. Olaf<br />
Werner (Jena) angehören.<br />
64 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Gemeinsamkeiten von djt und ELSA<br />
Vor dem Hintergrund dieses akademischen und praxisbezogenen<br />
Selbstverständnisses gelangt man schnell auch zum Deutschen<br />
<strong>Juristentag</strong>. Ähnlich wie ELSA, allerdings gut 120 Jahre früher,<br />
strebte auch der <strong>Juristentag</strong> nach einem Austausch der damals<br />
verschiedenen deutschen Rechtsordnungen. Ebenso wie ELSA<br />
ist der Deutsche <strong>Juristentag</strong> politisch unabhängig und ehrenamtlich<br />
organisiert. Hier sei ins Gedächtnis gerufen, dass unter<br />
dem Druck des Nationalsozialismus der 37. Deutsche <strong>Juristentag</strong><br />
im Jahre 1933 nicht wie geplant (in <strong>München</strong> übrigens)<br />
stattfinden konnte und schließlich auch der Deutsche <strong>Juristentag</strong><br />
als solcher im Mai 1937 aufgelöst wurde. Viele Mitglieder<br />
der Ständigen Deputation des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s wurden<br />
aufgrund ihrer Herkunft, demokratischen Überzeugung oder<br />
Religion Opfer des NS-Terrors. Erst später, im Jahre 1949, traf<br />
man in Köln wieder zusammen (zur Geschichte des djt siehe die<br />
Jubiläumsschrift „Recht mitgestalten. 150 Jahre <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong>,<br />
1860–2010“).<br />
„Eine gerechte Welt mit Respekt vor der menschlichen Würde<br />
und kulturellen Vielfalt“, so die deutsche Übersetzung der sogenannten<br />
Vision aller ELSA-Gruppen. Sie repräsentiert in diesem<br />
Zusammenhang zweifelsohne die Werte, denen sich ELSA, aber<br />
auch der Deutsche <strong>Juristentag</strong> verpflichtet fühlen.<br />
Die Kooperation von djt und ELSA<br />
Den Archiven des in Heidelberg ansässigen Bundesvorstands von<br />
ELSA-Deutschland e. V. ist zu entnehmen, dass die ersten Kontakte<br />
zwischen ELSA und dem djt auf dem 58. Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />
1990 in <strong>München</strong> entstanden und ELSA vom damaligen<br />
Präsidenten von ELSA-Deutschland e. V., Martin Brandwein,<br />
dem Plenum vorgestellt wurde. In den darauffolgenden Jahren<br />
bekam der jeweilige Bundesvorstand immer die Gelegenheit, mit<br />
einem Stand im Rahmen der Ausstellermesse auf sich aufmerksam<br />
zu machen, Aktivitäten anzukündigen und Kontakte zu<br />
knüpfen.<br />
Seit einigen Jahren bereits bemüht sich der Deutsche <strong>Juristentag</strong>,<br />
insbesondere namentlich die Präsidenten Prof. Dr. Paul Kirchhof<br />
(2004–2006) und Prof. Dr. Martin Henssler (seit 2006), sowie Generalsekretär<br />
Dr. Andreas Nadler, die Arbeit des djt jungen Juristen,<br />
Referendaren und Studenten greifbar zu machen und diese zu<br />
motivieren, die alle zwei Jahre stattfindende Tagung zu besuchen.<br />
Gemeinsam mit ELSA sollen so Juristen für die spannenden<br />
Themen begeistert werden. Durch reduzierte Teilnehmerbeiträge<br />
und günstige Übernachtungsmöglichkeiten (beim Deutschen<br />
<strong>Juristentag</strong> 2006 in Stuttgart erhielt man Unterkunft in einer<br />
Polizeikaserne) konnten so bereits eine Vielzahl junger Juristen<br />
einen Eindruck gewinnen und – wiederum ganz im Sinne von
Du sollst Dich<br />
weiterbilden.<br />
Wer beruflich weiterkommen will, nutzt<br />
vorzugsweise das Seminarangebot des<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Junge <strong>Juristentag</strong>e – Die Kooperation von djt und ELSA<br />
WEITERBILDUNGSSTUDIENGANG<br />
BUSINESS LAW (LL.M.)<br />
Studienbeginn: Wintersemester<br />
Studienform: berufsbegleitend<br />
Zielgruppe: Wirtschaftsjuristen,<br />
Juristen, Betriebswirte u.a.<br />
Fachhochschule Mainz<br />
Fachbereich Wirtschaft<br />
ELSA – einen Blick über den viel zitierten „Tellerrand“ der universitären<br />
Ausbildung werfen. Im Jahre 2010 war schließlich die Teilnahme<br />
am 68. djt in Berlin für ELSA-Mitglieder, die in Begleitung<br />
eines Professors anreisten, kostenlos. In verschiedenen Veranstaltungen<br />
ergaben sich auf der Tagung schließlich Diskussionen mit<br />
Vertretern der verschiedenen Abteilungen und der ein oder andere<br />
Denkanstoß wurde so bestimmt auch seitens der Studentenschaft<br />
geliefert.<br />
Die Kooperation 2012 in <strong>München</strong><br />
Nach den erfolgreichen Erfahrungen, die ELSA und der djt<br />
während der vergangenen 22 Jahre gemacht haben, soll, wieder in<br />
<strong>München</strong>, die Kooperation fortgeführt werden. So haben auch<br />
dieses Mal ELSA-Mitglieder die Möglichkeit zur kostenlosen<br />
Teilnahme, sofern sie mit einem Professor anreisen, der diese im<br />
Idealfall auch fachlich in das eine oder andere vorgestellte Thema<br />
einführt. Zudem wird es eine Eröffnungsveranstaltung für junge<br />
Juristen und erstmalige Teilnehmer geben. Hier wird der djt<br />
vorgestellt und der Bundesvorstand von ELSA-Deutschland e. V.<br />
begrüßt die Teilnehmer. In einer Sonderveranstaltung am Mittwochabend<br />
können Studenten in den einzelnen Abteilungen mit<br />
den jeweiligen Akteuren über das Thema diskutieren und gerne<br />
eigene Überlegungen miteinbringen.<br />
Nicht zuletzt soll natürlich auch ein Rahmenprogramm, der<br />
bayerischen Landeshauptstadt entsprechend, stattfinden: Am<br />
Dienstagabend wird sich für die Wiesn einige Tage später<br />
aufgewärmt und zum zünftigen Oktoberfestabend ins <strong>München</strong>er<br />
Hofbräuhaus geladen, einen Tag später wird unter dem<br />
Motto „Law and order … some drinks“ auf das bisher Erlebte angestoßen.<br />
Schließlich wurde in Vorbereitung auf den djt 2012 in <strong>München</strong><br />
eine neue Form der Kooperation entwickelt. In sogenannten<br />
66 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Studienabschluss: Master of Laws (LL.M.)<br />
Studiengebühr: Insgesamt 5.000,- €<br />
Bewerbungsfrist: 15. Juli<br />
http://llm.fh-mainz.de<br />
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Legal Research Groups von ELSA-Deutschland e. V. fanden sich<br />
junge Juristen und Jurastudenten zusammen, um zu einem spezifischen<br />
Rechtsgebiet eigene Forschungen anzustellen und<br />
die Ergebnisse anschließend zu publizieren (s. hierzu Bernzen,<br />
JuS 3/2012, XXXII). So werden zu den Themen der Abteilungen<br />
im Zivilrecht, Öffentlichen Recht, Wirtschaftsrecht und IT- und<br />
Kommunikationsrecht selbstständig diese Ergebnisse erarbeitet<br />
und auf dem <strong>Juristentag</strong> dem Fachpublikum präsentiert. Dies<br />
bietet die herausfordernde Gelegenheit, sich nach gründlicher<br />
Vorbereitung kompetent und selbstbewusst in die spannenden<br />
Diskussionen der Abteilungen einzubringen, sowie einmal<br />
hautnah zu erleben, wie der Deutsche <strong>Juristentag</strong> seit<br />
nunmehr 152 Jahren erfolgreich an der deutschen Rechtsentwicklung<br />
mitwirkt.<br />
Der Autor studiert Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre<br />
in Mannheim. Sein besonderer Dank gilt Dr. Andreas Nadler, Generalsekretär<br />
des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e. V., sowie Frau Ulrike Bruch, Anna<br />
K. Bernzen und Victoria Huber, für ihre Unterstützung bei Recherche und<br />
Anmerkungen. Weitere Informationen zu ELSA unter http://www.elsa.<br />
org/aboutelsa/history.html und https://www.elsa-germany.org.
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
„A bisserl was geht immer“<br />
<strong>München</strong> bietet den Ausgeh- und Amüsierwilligen ein buntes Tag- und Nachtprogramm.<br />
Um sich in dem unerschöpflichen Angebot zurechtzufinden, braucht der <strong>Juristentag</strong>sbesucher<br />
szenekundige Tipps. Ein Streifzug durch Kultur, Kaffeehäuser und Kneipen.<br />
Von Domenic C. Böhm und Claudio Kühn<br />
68 VERLAG C.H.BECK mQ
Mit der <strong>München</strong>er „Szene“ verbindet der Außenstehende<br />
unweigerlich Schickeria, Schwabing und Maximilianstraße.<br />
Der Filmemacher Helmut Dietl hat der<br />
Bussi-Bussi-Gesellschaft in den Serien „Kir Royal“ und „Monaco<br />
Franze“ ein Denkmal gesetzt. Aber wird dieses Klischee der Stadt<br />
gerecht? Natürlich nicht: <strong>München</strong> steht ebenso für bayerische<br />
Gemütlichkeit. Im Biergarten rücken unterschiedliche Menschen<br />
bei einer Mass „z’samm“. Im Glockenbachviertel oder in Giesing<br />
fühlt man sich zwischen kreativen Menschen an Berlin erinnert.<br />
Die Bundeshauptstadt ist ohnehin so ein Thema: <strong>München</strong><br />
scheint gegen den neuerlichen Hype um Berlin nicht anzukommen.<br />
Andererseits ist möglicherweise gerade das ein Vorteil – die<br />
Stadt muss sich nichts beweisen. Und so hat die „New York Times“<br />
vor einigen Jahren <strong>München</strong> zu „Germany’s Hot Spot of the Moment“<br />
erklärt. <strong>München</strong> polarisiert. Werfen wir einen genaueren<br />
Blick auf seine sogenannte Szene.<br />
Diese findet man zunächst in der breiten Kulturszene: Mit dem<br />
Residenztheater (Max-Joseph-Platz 1) und den Kammerspielen<br />
(Maximilianstr. 28) hat <strong>München</strong> zwei der bekanntesten deutschsprachigen<br />
Bühnen. Im Obergeschoss des Residenztheaters kann<br />
man in der Theaterbar Zur schönen Aussicht selbige über den Platz<br />
genießen. Nebenan im eindrucksvollen Nationaltheater sind die<br />
berühmte Bayerische Staatsoper und das nicht minder renommierte<br />
Bayerische Staatsballett beheimatet. Dort fanden unter<br />
anderem die Erstaufführungen mehrerer Wagner-Opern statt.<br />
Apropos Wagner: Als Wagner-Festspielhaus und in architektonischer<br />
Anlehnung an das Bayreuther Festspielhaus wurde das<br />
Prinzregententheater in Bogenhausen (Prinzregentenplatz 12) errichtet.<br />
Das zweite Opernhaus der Stadt, das Staatstheater am<br />
Gärtnerplatz, wird bis 2014 renoviert. Auf dem Rasen des schönen<br />
Gärtnerplatzes treffen sich bei gutem Wetter Jugendliche und<br />
Junggebliebene.<br />
Ein Überbleibsel der <strong>München</strong>er Kaffeehauskultur ist das Café<br />
Luitpold (Brienner Str. 11). Das 1888 eröffnete Haus war damals<br />
Treffpunkt der Dichter, Denker und Bohemiens. Im versteckt<br />
gelegenen Café Glockenspiel (Marienplatz 28) über den Dächern<br />
der Stadt hat man dank Panoramafenster und Dachterrasse einen<br />
tollen Blick auf das Neue Rathaus mit seinem Glockenspiel.<br />
Schlendert man weiter in Richtung Viktualienmarkt, kann man<br />
im Victorian Tea House (Frauenstr. 14) zwischen 60 verschiedenen<br />
Teesorten wählen. Auch in den bekannten Stadtteilen<br />
Maxvorstadt und Schwabing finden sich einladende Cafés. In der<br />
Schleißheimer Straße 13 liegt mit dem Café Lotti der wahrgewordene<br />
Mädchentraum. Wem die liebevolle weiß-rosa Einrichtung<br />
kitschig erscheint, kann im Café Jasmin (Steinheilstr. 20) trotz<br />
jungen Publikums „Oma-Café“-Atmosphäre genießen. Besonders<br />
zu empfehlen ist inmitten der ruhigen Amalienpassage der<br />
sonntägliche Brunch im Gartensalon (Türkenstr. 90). Ein weiterer<br />
Szenetreff ist seit vielen Jahren das Café Reitschule (Königinstr.<br />
34). Hier genießt man seinen Kaffee mit Blick in die Reit-<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />
Traditionelles Wirtshaus<br />
halle und das Außengelände. Wer gegenüber Pferden Surfbretter<br />
bevorzugt, kann mitten in der Stadt auf der Eisbachwelle am<br />
Englischen Garten surfen – oder sich unter die Schaulustigen<br />
mischen. Den anschließenden „Hangout“ finden die Sportler<br />
entweder in der nahen Goldenen Bar im Haus der Kunst<br />
(Prinzregentenstr. 1) oder in der Surfer-Bar Arts’n’Boards in der<br />
Belgradstr. 9.<br />
Mit seiner südlichen Lage, dem guten Wetter und der gelassenen<br />
Lebensart wird <strong>München</strong> bisweilen als nördlichste Stadt Italiens<br />
bezeichnet. Dem stimmt man gerne zu, wenn man bei strahlendem<br />
Sonnenschein mit einem Cappuccino vor dem Café Tambosi<br />
(Odeonsplatz 18) sitzt: Ein herrlicher Blick auf Feldherrnhalle<br />
und Theatinerkirche. Weitere italienische Cafés sind etwa das<br />
Ruffini (Orffstr. 22–24) in Neuhausen oder die von Rudi Kull ge-<br />
mQ VERLAG C.H.BECK 69
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />
führten Lokale Bar Centrale (Ledererstr. 23) und Bar Giornale<br />
(Leopoldstr. 7). Der „Italiener um die Ecke“ bleibt ein <strong>München</strong>er<br />
Klassiker und ist für viele so etwas wie ein Wohnzimmer. Hier<br />
seien nur beispielhaft die Seerose (Feilitzschstr. 32), die Osteria<br />
Italiana (Schellingstr. 62) und die Pizzeria Grano (Sebastiansplatz<br />
3) genannt.<br />
Wer’s lieber gutbürgerlich mag, wählt die weltbekannte bayerische<br />
Küche. Weißwurstfrühstück, Schweinsbraten mit Knödel und ein<br />
resches Hendl mit Brezen gehören ebenso dazu wie die Biere der<br />
sechs <strong>München</strong>er Brauereien. Am schönsten genießt man diese<br />
herzhaften Spezialitäten in den zahlreichen Biergärten. Empfehlenswert<br />
sind etwa das Seehaus im Englischen Garten (Kleinhesselohe<br />
3) oder der Augustinerkeller in der Nähe des Hauptbahnhofs<br />
(Arnulfstr. 52). Für Juristen interessant: Biergärten<br />
werden in Bayern durch die Biergartenverordnung hinsichtlich<br />
des Lärmschutzes privilegiert und traditionell darf man sich seine<br />
eigene Brotzeit in den Biergarten mitbringen. Klassische bayerische<br />
Küche gibt es auch im Weißen Bräuhaus (Tal 7), im Augustiner<br />
(Neuhauser Str. 27) und im Spatenhaus an der Oper (Residenzstr.<br />
12).<br />
Der »Clos du Notaire« war Mitte des vorletzten Jahrhunderts<br />
ursprünglich ein Familienweinberg der Notarfamilie Menard.<br />
Deren Nachfahren – Familie Charbonnier – setzen heute die Tradition<br />
des »Clos du Notaire« nach modernsten Vinifikationsmethoden fort.<br />
Ein 12-monatiger Barrique-Ausbau, die zahlreichen Medaillen<br />
in Paris, Mâcon oder Bordeaux sowie die immer wieder lobenswerten<br />
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Bekannt ist <strong>München</strong> aber auch für seine Spitzenrestaurants. Hier<br />
begann die Erfolgsgeschichte der Nouvelle Cuisine in Deutschland.<br />
1971 wurde in Schwabing das Tantris (Johann-Fichte-Str. 7,<br />
heute Leitung Hans Haas) eröffnet. Später führte Eckart Witzigmann<br />
die Aubergine, in deren Räumen in den vergangenen Jahren<br />
dann der Szeneclub Baby! heimisch wurde (heute Club Call me<br />
Drella, Maximiliansplatz 5). Sterneküche gibt es auch im Königshof<br />
(Karlsplatz 25, Leitung Martin Fauster) oder im 181 first im<br />
Olympiaturm (Spiridon-Louis-Ring 21, Leitung Otto Koch). Eine<br />
außergewöhnliche Spitzenküche bietet das Tramin in Haidhausen<br />
(Lothringer Str. 7).<br />
Immer beliebter im Szenedorf mit kosmopolitischem Einschlag<br />
werden Steakhäuser und Burgerrestaurants nach amerikanischem<br />
Vorbild. So etablierte sich in den vergangenen Jahren im<br />
Künstlerhaus das Restaurant The Grill (Lenbachplatz 8), am<br />
Viktualienmarkt das Restaurant Zum Goldenen Kalb (Utzschneiderstr.<br />
1) und in Schwabing das KvR (Viktoriastr. 23). Neben thailändischen<br />
Restaurants (etwa Tem, Kurfürstenplatz 2) sind seit<br />
einigen Jahren Vietnamesen beliebt: Vom einfachen Bistro (etwa<br />
Koriander, Nordendstr. 64 und Einsteinstr. 113) über Hipster-<br />
Treffpunkte wie Charlie (Schyrenstr. 8) bis zu edlen Restaurants<br />
wie Anh Thu (Kurfürstenstr. 31) und Banyan (Goethestr. 68). Als<br />
Geheimtipps seien noch das preiswerte japanische Restaurant<br />
Mitani in Haidhausen (Rablstr. 45), der „Partygrieche“ Paros<br />
(Kirchenstr. 27) und der Mexikaner Milagros (Frauenstr. 9) empfohlen.<br />
Currywurst und Döner sind in <strong>München</strong> übrigens längst nicht<br />
so verbreitet wie in anderen Städten. Stattdessen bestellt der<br />
<strong>München</strong>er gerne eine Butterbreze oder eine Leberkässemmel<br />
mit süßem Senf. Allerdings ist inzwischen auch in der Hauptstadt<br />
der Weißwurst die Currywurst salonfähig, besonders am späten<br />
Abend. Im Glockenbachviertel strömen die Hungrigen in den<br />
Bergwolf (Fraunhoferstr. 17) oder ins Finespitz’s Hot Dog (Müllerstr.<br />
17). Statt Schneller Liebe (Thalkirchner Str. 12) gibt es im<br />
gleichnamigen Restaurant leckere Burger, genauso wie im Cosmogrill<br />
(Maximilianstr. 10).<br />
Abends geht es weiter in die hippe Bar Robinson Kuhlmann<br />
(Corneliusstr. 14). Ebenfalls im Glockenbachviertel liegt das<br />
schön eingerichtete Hoover Floyd (Ickstattstr. 2). Ohnehin finden<br />
sich dort viele der derzeit angesagten Bars und Cafés. Das früher<br />
preiswerte Viertel ist das <strong>München</strong>er Beispiel für Gentrifizierung.<br />
Wohin es die kreativen Menschen zieht, wenn es rund um den<br />
Gärtnerplatz zu teuer wird, steht noch nicht fest: Vielleicht, wie so<br />
oft behauptet, nach Giesing, nach Sendling oder ins Westend? In<br />
der Klenzestraße wacht im Café Maria eine Marienstatue über die<br />
Gäste, gegenüber legt in der passenden Josef Bar bereits der DJ auf.<br />
Wer es etwas entspannter mag, geht ins Netzer in der Baaderstr. 33.<br />
Dort fühlt man sich bei Rock und Britpop wie auf einer WG-Party<br />
mit Freunden und Bekannten.
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Herausgegeben von Prof. Dr. jur. Walter<br />
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<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />
Das <strong>München</strong>er Nachtleben hat auch abseits des Glockenbachviertels<br />
einiges zu bieten. Am bekanntesten ist wohl das zünftige<br />
Hofbräu am Platzl 9. Modern-kühl hingegen ist das Design der<br />
Bar Lehel (Karl-Scharnagl-Ring 6). Seit 1982 schreibt Charles<br />
Schumann im Schumann’s (heute Odeonsplatz 6) Bargeschichte.<br />
Neben feinsten Cocktails serviert er gutes Essen. Die amerikanische<br />
Barkultur ist auch im Barista (Kardinal-Faulhaber-Str. 11), in<br />
der Trinkhalle (Baaderstr. 68) und – mit Live-Piano – in Pusser’s<br />
New York Bar (Falkenturmstr. 9) zu Hause.<br />
Hipper geht es im Café Kosmos (Dachauer Str. 7) zu, wo man sich<br />
an eine gute Privatparty erinnert fühlt. Im Cabane (Theresienstr.<br />
40) gibt es bei Wirt Hacki eine Einrichtung im Stil der 1950er<br />
72 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Leopoldstraße<br />
Haus der Kunst<br />
Isartor Feldherrnhalle und Frauenkirche<br />
und Astra-Pils. Norddeutschen Gästen sei Moritz’ Bitstube<br />
(Theresienstr. 60) empfohlen: Dort gibt es frischgezapftes Pils und<br />
wechselnde Gerichte aus Norddeutschland. Nicht gemütlich, sondern<br />
rockig gibt sich die Bar Sehnsucht (Amalienstr. 26): Hier<br />
tanzt man zwischen Motorrädern, Zapfsäulen und Pin-up-<br />
Postern. An der Bar baumeln zahlreiche Büstenhalter von der<br />
Decke – von wem sie stammen, bleibt ungeklärt. Wer es schließlich<br />
nach Obergiesing wagt, wird im Attentat Griechischer Salat<br />
(Zugspitzstr. 10) mit einem Gläschen Ouzo belohnt.<br />
Die bekannteste Diskothek der Stadt dürfte das „Stüberl“ P1<br />
(Prinzregentenstr. 1) sein. Gegenüber findet sich die kleinere Bar<br />
Edmoses (Prinzregentenstr. 2), deren Betreiber auch den Bob
Beaman Club (Gabelsbergerstr. 4) führen. Herz des <strong>München</strong>er<br />
Nachtlebens ist seit einigen Jahren aber der Maximiliansplatz.<br />
Dort liegen unter anderem die Clubs 089-bar, Heart, Pacha und<br />
Chaca Chaca. Freunde elektronischer Musik werden das Harry<br />
Klein (Sonnenstr. 8) mögen. Neuere Clubs sind das Yip Yab<br />
(Thalkirchner Str. 2) und das Yolo (Prielmayerstr. 3). Beliebt sind<br />
auch Partyreihen mit wechselnden Veranstaltungsorten. Im<br />
Internet kann man sich nach den nächsten Terminen von So<br />
Not Berlin, Swingthing oder Wildes Rumgetanze erkundigen.<br />
Exzessive Nächte erlebt man im Pomp (Georgenstr. 50) oder im<br />
Roy (Herzog-Wilhelm-Str. 30), wo Wirt Günther Grauer persönlich<br />
das Mikrofon ergreift. Übrigens spürt man die Nachwirkungen<br />
der vormaligen Sperrstunde mit dem – im Vergleich<br />
zu anderen Städten – recht frühen Ende einer <strong>München</strong>er Clubnacht.<br />
Wer dann immer noch nicht genug hat, kann aber weiterziehen<br />
ins Pimpernel (Müllerstr. 56) oder ins Paradiso (Rumfordstr.<br />
2). Denn wie sagte schon Monaco Franze: „A bisserl was<br />
geht immer.“<br />
Freunde des gepflegten Absackers schließlich kehren ein in die<br />
zahlreichen „Boazn“. Im Ungewitter (Arcisstr. 61) bietet Wirtin<br />
Charlotte Schlagermusik aus der Jukebox und Elsässer Flamm-<br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />
kuchen. Die berüchtigte Spelunke Schwabinger 7 musste – trotz<br />
aller Proteste – nach Abbruch des früheren Hauses in die Feilitzschstr.<br />
15 umziehen. Nicht weit davon entfernt befindet sich in<br />
der Leopoldstr. 124 der Pils-Doktor. Hier kommt der bestellte<br />
Schnaps auf einer Modelleisenbahn, die durch den Kneipenraum<br />
führt.<br />
Pünktlich nach Ende des <strong>69.</strong> djt fällt der Startschuss zum nächsten<br />
Höhepunkt: Vom 22.9. bis zum 7.10. wird auf der Theresienwiese<br />
das 179. Oktoberfest gefeiert. Auf der Wiesn sind Lederhose und<br />
Dirndl Pflicht. Besonders beliebt bei den jüngeren Gästen sind die<br />
Zelte am Fuße der Bavaria: Das Traditionszelt Schützenfesthalle,<br />
das Hacker-Pschorr oder das Schottenhammel. Wer nach Promis<br />
Ausschau halten will, geht ins Käfer’s oder ins Hippodrom. Nach<br />
Zeltschluss um 23 Uhr empfehlen sich zahlreiche After-Wiesn-<br />
Parties, etwa die populären STYX-Parties (www.styxparty.de)<br />
oder die Abende im P1 und im Heart.<br />
Der Autor Böhm ist Rechtsreferendar am OLG <strong>München</strong> und Mitarbeiter<br />
der Geschäftsstelle des Ortsausschusses des <strong>69.</strong> djt. Der Autor Kühn ist<br />
Doktorand in <strong>München</strong>.
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Neue Juristische Wochenschrift (NJW)<br />
Beethovenstraße 7b,<br />
60325 Frankfurt a.M.<br />
Telefon (0 69) 75 60 91-0<br />
Telefax (0 69) 75 60 91-49<br />
E-Mail: njw@beck-frankfurt.de<br />
Internet: www.njw.de<br />
Redaktion<br />
Rechtsanwalt Tobias Freudenberg<br />
(verantwortlich für den Text- und Bildteil),<br />
Rechtsanwalt Jürgen Dietermann<br />
Verlag<br />
Verlag C.H.<strong>Beck</strong> oHG,<br />
Wilhelmstraße 9, 80801 <strong>München</strong>.<br />
Rechtsform der Gesellschaft: oHG,<br />
Sitz der Gesellschaft: <strong>München</strong>,<br />
Amtsgericht <strong>München</strong>,<br />
HRA 48 045.<br />
74 VERLAG C.H.BECK mQ<br />
Anzeigenabteilung<br />
Fritz Lebherz<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Telefon (0 89) 3 81 89-600,<br />
Susanne Raff (Projektleitung<br />
Anzeigen und Verkauf)<br />
Telefon (0 89) 3 81 89-601,<br />
Julie von Steuben (Verkauf)<br />
Telefon (0 89) 3 81 89-608,<br />
Modupe Laja (Verkauf)<br />
Telefon (0 89) 3 81 89-614,<br />
Olaf Eschenfelder (Verkauf)<br />
Telefon (0 89) 3 81 89-612,<br />
Bertram Götz (Verkauf)<br />
Telefon (0 89) 3 81 89-610,<br />
Marle Wolf (Herstellung)<br />
Telefon (0 89) 3 81 89-604.<br />
Adresse wie Verlag.<br />
Grafische Gestaltung und Satz<br />
Druckerei C.H.<strong>Beck</strong>,<br />
Berger Str. 3–5, 86720 Nördlingen.<br />
Corporate Design des Deutschen<br />
<strong>Juristentag</strong>s und Stadtplan (S.50–51):<br />
Rulle&Kruska GbR, Köln/Berlin.<br />
Verlag C. H. <strong>Beck</strong>, <strong>München</strong><br />
<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> <strong>München</strong><br />
18. bis 21. September 2012<br />
Redaktionsbeilage zu<br />
Neue Zeitschrift fçr<br />
Sozialrecht<br />
Monatsschrift fçr die anwaltliche, betriebliche,<br />
behærdliche und gerichtliche Praxis<br />
Neue Zeitschrift fçr NVwZ<br />
����<br />
Arbeitsrecht Neue Zeitschrift für ���� �����������<br />
ZEITSCHRIFT FÜR STUDIUM UND REFERENDARIAT<br />
Zweiwochenschrift fçr die betriebliche Praxis Verwaltungsrecht ��� ����������<br />
Juristische Schulung<br />
NZG<br />
Neue Zeitschrift für<br />
Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht<br />
Gesellschaftsrecht<br />
nzm.de NZM Neue Zeitschrift für<br />
Miet- und Wohnungsrecht<br />
Miete, Wohnungseigentum, Makler- und Bauträgerrecht, Steuern, Versicherungen, Wohnungswirtschaft<br />
Zeitschrift für<br />
Informations-,<br />
Telekommunikations-<br />
Zeitschrift für<br />
und Medienrecht<br />
Neue Zeitschrift für das NZI BKR Bank- und MMR<br />
Recht der Insolvenz und Sanierung<br />
ZEITSCHRIFT FÜR ZD<br />
Kapitalmarktrecht<br />
MultiMedia und Recht<br />
Das gesamte Verfahren der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenz<br />
Herausgeber: Dietrich Beese . Dorothee Belz . Dr. Michael Bertrams . Prof. Dr. Herbert Burkert . Prof. Dr. Oliver Castendyk . Jürgen Doetz . Prof. Dr. Carl- DATENSCHUTZ<br />
Eugen Eberle . Prof. Dr. Reto M. Hilty . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Bernd Holznagel . Dr. Christine Kahlen . Prof. Dr. Günter Knieps . Wolfgang<br />
Kopf . Christopher Kuner . Matthias Kurth . Prof. Dr. Wernhard Möschel . Robert Queck . Prof. Dr. Peter Raue . Dr. Wolfgang von Reinersdorff . Prof. Dr.<br />
www.NZI.<strong>Beck</strong>.de<br />
Alexander Roßnagel . Prof. Dr. Joachim Scherer . Dr. Raimund Schütz . Prof. Dr. Ulrich Sieber . Dr. Axel Spies . Prof. Dr. Gerald Spindler . Prof. Dr. Eike Ullmann<br />
Herausgeber: RA Prof. Dr. Jochen Schneider . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Martin Selmayr . RA Dr. Axel Spies . RA Tim Wybitul<br />
Neue Zeitschrift für NZBau<br />
Baurecht und Vergaberecht<br />
Privates Baurecht · Recht der Architekten, Ingenieure und Projektsteuerer · Vergabewesen<br />
Verlag C.H.<strong>Beck</strong> · <strong>München</strong> · Frankfurt a.M.<br />
Druck<br />
Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG,<br />
Druckhaus, Raiffeisenstraße 29,<br />
77933 Lahr.<br />
Bildnachweise<br />
R. Sterflinger/Tourismusamt <strong>München</strong><br />
(TAM): S. 1 (Titel); DJT: S. 22, 26;<br />
rulle & kruska gbr, köln – berlin: S. 23;<br />
C. Reiter/TAM: S. 28; L. Gervasi/TAM: S. 29;<br />
S. Muangkum/TAM: S. 30 (oben);<br />
B. Roemmelt/TAM: S. 30 (unten), 55,<br />
68 (links unten); NJW: S. 32, 33, 36, 69,<br />
72 (links); BFH: S. 34; EU-Kommission:<br />
S. 42; IKG <strong>München</strong>: S. 48, 49, 50, 51, 52;<br />
Bayerische Staatsgemäldesammlungen:<br />
S. 54, 56, 58; ELSA: S. 62, 63, 64, 66;<br />
J. Sauer/TAM, S. 68 (oben links);<br />
H. Gebhardt/TAM: S. 68 (rechts);<br />
J. Wildgruber/TAM: S. 72 (rechts);<br />
Verlag C.H.<strong>Beck</strong>: S. 74.<br />
2012
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