18.11.2012 Aufrufe

69. Deutscher Juristentag München - Beck-Stellenmarkt

69. Deutscher Juristentag München - Beck-Stellenmarkt

69. Deutscher Juristentag München - Beck-Stellenmarkt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> <strong>München</strong><br />

18. bis 21. September 2012<br />

Redaktionsbeilage zu<br />

Neue Zeitschrift fçr<br />

Sozialrecht<br />

Monatsschrift fçr die anwaltliche, betriebliche,<br />

behærdliche und gerichtliche Praxis<br />

NZI<br />

Neue Zeitschrift für das<br />

Recht der Insolvenz und Sanierung<br />

Das gesamte Verfahren der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenz<br />

www.NZI.<strong>Beck</strong>.de<br />

Juristische Schulung<br />

ZEITSCHRIFT FÜR STUDIUM UND REFERENDARIAT<br />

NZG<br />

Neue Zeitschrift für<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Neue Zeitschrift fçr<br />

Arbeitsrecht<br />

Zweiwochenschrift fçr die betriebliche Praxis<br />

Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht<br />

Zeitschrift für<br />

Informations-,<br />

Telekommunikationsund<br />

Medienrecht<br />

MMR<br />

Zeitschrift für<br />

BKR Bank- und<br />

Kapitalmarktrecht<br />

MultiMedia und Recht<br />

Herausgeber: Dietrich Beese . Dorothee Belz . Dr. Michael Bertrams . Prof. Dr. Herbert Burkert . Prof. Dr. Oliver Castendyk . Jürgen Doetz . Prof. Dr. Carl-<br />

Eugen Eberle . Prof. Dr. Reto M. Hilty . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Bernd Holznagel . Dr. Christine Kahlen . Prof. Dr. Günter Knieps . Wolfgang<br />

Kopf . Christopher Kuner . Matthias Kurth . Prof. Dr. Wernhard Möschel . Robert Queck . Prof. Dr. Peter Raue . Dr. Wolfgang von Reinersdorff . Prof. Dr.<br />

Alexander Roßnagel . Prof. Dr. Joachim Scherer . Dr. Raimund Schütz . Prof. Dr. Ulrich Sieber . Dr. Axel Spies . Prof. Dr. Gerald Spindler . Prof. Dr. Eike Ullmann<br />

NVwZ<br />

Neue Zeitschrift für<br />

Verwaltungsrecht<br />

nzm.de NZM Neue Zeitschrift für<br />

Miet- und Wohnungsrecht<br />

Miete, Wohnungseigentum, Makler- und Bauträgerrecht, Steuern, Versicherungen, Wohnungswirtschaft<br />

ZEITSCHRIFT FÜR<br />

ZD<br />

DATENSCHUTZ<br />

Herausgeber: RA Prof. Dr. Jochen Schneider . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Martin Selmayr . RA Dr. Axel Spies . RA Tim Wybitul<br />

����<br />

���� �����������<br />

��� ����������<br />

Neue Zeitschrift für<br />

NZBau<br />

Baurecht und Vergaberecht<br />

Privates Baurecht · Recht der Architekten, Ingenieure und Projektsteuerer · Vergabewesen<br />

ZEITSCHRIFT FÜR STUDENTEN UND REFERENDARE<br />

Verlag C.H.<strong>Beck</strong> · <strong>München</strong> · Frankfurt a.M.<br />

2012


Auszeichnung für Ihr Handgelenk: Zürich heißt die markanteste NOMOS-Uhr. Mehr als ein<br />

Dutzend Preise hat sie schon: etwa den iF, den Good Design, den red dot design award. Frisch<br />

aus der Manufaktur wurde jetzt Zürich braungold für den Designpreis der Bundesrepublik<br />

Deutschland nominiert. Mit Glashütter Automatikkaliber, die schlicht schönste Uhr fürs Leben.<br />

Für 2960 Euro etwa hier: Augsburg: Bauer & Bauer; Berlin: Christ KaDeWe, Lorenz; Bielefeld: Böckelmann; Bonn: Hild; Bremen: Meyer; Darmstadt: Techel; Dortmund: Rüschenbeck;<br />

Dresden: Leicht; Düsseldorf: Blome; Erfurt: Jasper; Hamburg: <strong>Beck</strong>er; Koblenz: Hofacker; Köln: Berghoff, Kaufhold; Ludwigsburg: Hunke; Lübeck: Mahlberg; <strong>München</strong>:<br />

Bucherer, Fridrich, Kiefer; Münster: Freisfeld, Oeding-Erdel; Stuttgart: Niessing; Ulm: Scheuble. Und überall bei Wempe. www.nomos-store.com und www.nomos-glashuette.com<br />

ZÜRICH


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

vom 18. bis 21. September 2012<br />

Redaktionsbeilage zu NJW, JuS, NZA, NVwZ, NStZ, NZS, NZG,<br />

EuZW, NZM, NZBau, NZI, BKR, MMR, ZD, JA<br />

MARTIN HENSSLER Grußwort des Präsidenten des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

SABINE LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER Grußwort der Bundesministerin der Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

HORST SEEHOFER Grußwort des Bayerischen Ministerpräsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

CHRISTIAN UDE Grußwort des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

PROGRAMM DES <strong>69.</strong> DEUTSCHEN JURISTENTAGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

MARTIN W. HUFF Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong>? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

KORD LEMKE/JOANNA PRACKA<br />

Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

HANSJÖRG STAEHLE Eldorado der Juristen – Der Rechtsstandort <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

STADTPLAN MÜNCHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

BEATE MERK Europäische Rechtsharmonisierung als rechtspolitische Herausforderung . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

CHARLOTTE KNOBLOCH/MICHAEL BRENNER / MICHAEL SCHLEICHER<br />

Der Weg zur neuen Synagoge – Jüdisches Leben nach 1945 in <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

CHRISTINE KRAMER Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen . . . . . . . . . . . 54<br />

PHILIP HAGEDORN Junge <strong>Juristentag</strong>e – Der djt und ELSA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

DOMENIC G. BÖHM/CLAUDIO KÜHN „A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . 68<br />

IMPRESSUM MIT BILDNACHWEIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 3


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Grußwort des Präsidenten<br />

des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />

Von Professor Dr. Martin Henssler<br />

4 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Ich freue mich sehr, Sie hiermit zum <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />

einladen zu können. Unsere Vereinigung wird nach dem<br />

6. djt 1867, dem 43. djt 1960 und dem 58. djt 1990 zum vierten<br />

Mal in <strong>München</strong> zu Gast sein, und wir sind zuversichtlich, dass<br />

sich der <strong>Juristentag</strong> des Jahres 2012 in diese Riege besonders erfolgreicher<br />

und gut besuchter <strong>Juristentag</strong>e nahtlos einfügen wird.<br />

Die Konzeption des djt bleibt ein weltweit einzigartiges Erfolgsmodell.<br />

Auf der Grundlage wissenschaftlicher Gutachten und<br />

Referate diskutieren Juristinnen und Juristen aller Berufsgruppen<br />

und Fachrichtungen den Weg zu einem besseren Recht und fassen<br />

in Abstimmungen viel beachtete Beschlüsse. Der Deutsche <strong>Juristentag</strong><br />

ist als unabhängiges Forum von breiter Sachkunde in der<br />

Politik bekannt und anerkannt. Sein hohes Ansehen gründet sich<br />

darauf, dass er keine Interessenvertretung des Juristenstands ist,<br />

sondern das Sprachrohr der Juristen, die eine Mitverantwortung<br />

für ihr Rechtssystem empfinden. Nehmen auch Sie Einfluss auf<br />

die rechtspolitische Debatte. Die aktive Beteiligung an Diskussion<br />

und Beschlussfassung in den Abteilungen eröffnet Ihnen die<br />

seltene Gelegenheit, rechtspolitische Vorschläge zu un ter breiten,<br />

die vom Gesetzgeber auch wahrgenommen werden.<br />

Die Themen unserer diesjährigen Tagung bieten in ihrer Vielfältigkeit<br />

und Aktualität wieder hinreichenden Stoff für lebhafte<br />

Diskussionen. Ein Schwerpunkt liegt auf den verschiedenen juristischen<br />

Facetten des Internets – dem Medium, das die Welt wie<br />

kein anderes verändert hat und auch in Zukunft prägen wird. Die<br />

Abteilung Strafrecht behandelt unter materiell-rechtlichen wie<br />

auch strafprozessualen Aspekten die Bedrohung durch im Internet<br />

begangene Straftaten einerseits und die Strafverfolgung im<br />

Internet auf der anderen Seite. Demgegenüber richtet die Abteilung<br />

„Persönlichkeits- und Datenschutz im Internet“ den Blick<br />

auf den Schutz der Bürger vor omnipräsenten Datensammlern.<br />

Besonders reizvoll wird in beiden Abteilungen die Begegnung<br />

von technischem und juristischem Sachverstand sein, die wir<br />

durch die Auswahl der Gutachter und Referenten ermöglichen<br />

wollen.<br />

<strong>München</strong>, die „Weltstadt mit Herz“, wird Sie, da bin ich mir sicher,<br />

außerdem mit ihrem Charme und einem attraktiven Rahmenprogramm<br />

begeistern.<br />

Ich freue mich, Sie zur Eröffnung am 18. September 2012 im ICM<br />

in der Messe <strong>München</strong> zu begrüßen.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Grußwort der<br />

Bundesministerin der Justiz<br />

Von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

6 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Seit 150 Jahren ist der Deutsche <strong>Juristentag</strong> ein kritischer und<br />

konstruktiver Begleiter der deutschen Rechtspolitik. Er ist<br />

eine Institution und ein bedeutendes Forum für juristische<br />

Debatten und damit Anstoßgeber gleichermaßen für Rechtsprechung<br />

wie Gesetzgebung. Er war und ist eine Plattform, die auf<br />

hohem wissenschaftlichem Niveau ermöglicht, dass die Notwendigkeit<br />

von Änderungen und Ergänzungen der Rechtsordnung<br />

untersucht, Vorschläge zur Fortentwicklung des Rechts präsentiert<br />

werden und lebendige Debatten gerade zu umstrittenen<br />

Themenbereichen ihren Ausgang nehmen.<br />

Um zu erklären, wie eine Institution über einen so langen Zeitraum<br />

am Puls des Rechts zu bleiben vermag, reicht fachliche<br />

Exzellenz als Erklärung nicht aus. Entscheidend für die Erfolge<br />

des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s war stets eine aufmerksame Themenund<br />

Schwerpunktsetzung. In der Wahl seiner Tagesordnung hat<br />

der Deutsche <strong>Juristentag</strong> immer große Weitsicht bewiesen. Was<br />

hier kontrovers behandelt wird, wirkt oft weit über die Tagungen<br />

hinaus und entfaltet noch Jahre später seine erkenntnisfördernde<br />

Wirkung.<br />

Dieses Jahr liegt ein Schwerpunkt des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s auf<br />

den verschiedenen juristischen Aspekten des Internet. Das ist eine<br />

kluge Festlegung, denn die rechtlichen Zusammenhänge der<br />

Digitalisierung und Vernetzung unserer Gesellschaft treten immer<br />

drängender zu Tage und bedürfen neuer Antworten. Die<br />

zivilrechtliche Diskussion zum Thema „Persönlichkeits- und<br />

Datenschutz im Internet“ wird die hochaktuelle Frage erörtern,<br />

wie die fortschreitende Vernetzung unseres Lebens unter gleichzeitiger<br />

Wahrung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung<br />

gelingen kann. Denn mit dem Siegeszug der sozialen<br />

Netzwerke und Smartphones wachsen die Datenberge und deren<br />

Verknüpfungsmöglichkeiten. Sind Profilbildung und Datenhandel<br />

der Preis, den die Nutzer für den digitalen Fortschritt zahlen<br />

müssen? Die strafrechtliche Abteilung wird sich mit „Straftaten<br />

und Strafverfolgung im Internet“ beschäftigen; eine Debatte, in<br />

der den Grundrechten und ihrer freiheitssichernden Wirkung<br />

nach meinem Verständnis entscheidende Bedeutung zukommt.<br />

Das Internet wird ein zentrales, aber nicht das einzige Thema des<br />

diesjährigen Deutschen <strong>Juristentag</strong>s sein. Die Fortentwicklung<br />

des Verbraucherrechts passt hervorragend zu den vom Bundesjustizministerium<br />

derzeit vorbereiteten gesetzgeberischen Maßnahmen<br />

zur unerlaubten Telefonwerbung, zu unseriösen In-


Wir sind da, wenn wir<br />

gebraucht werden<br />

Deshalb unterstützen wir unsere Kunden schon vor einer streitigen Auseinandersetzung.<br />

Alternative Konfliktlösungsverfahren, wie zum Beispiel Mediation, sind ein fester<br />

Bestandteil unseres Leistungsangebots. Gemeinsam mit unabhängigen Anwält(inn)en<br />

und Anwaltsmediator(inn)en arbeiten wir ständig daran, uns zu verbessern. Zudem<br />

unterstützen wir ausgewählte Projekte in Forschung und Praxis – damit unsere mehr als<br />

1,7 Millionen Kunden auch in Zukunft mit ihrem Rechtsschutzversicherer zufrieden sind.<br />

Möchten Sie mehr erfahren? Rufen Sie uns an, Telefon: 09561 962089!<br />

Oder schreiben Sie uns: presse@HUK-COBURG.de


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Grußwort<br />

Immer am Ball bleiben.<br />

4 Wochen kostenlos testen: www.beck-shop.de/1318<br />

8 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

kassodienstleistungen und überzogenen Abmahnungen im Urheber-<br />

und Wettbewerbsrecht. Die Debatten über Wettbewerb im<br />

Gesundheitswesen, staatliche Eingriffe in die Unternehmensführung<br />

oder neue Formen der Bürgerbeteiligung zeigen das<br />

weite Themenspektrum des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s.<br />

Der Sachverstand von über 7.000 Mitgliedern aus allen wissenschaftlichen<br />

und praktischen Berufsrichtungen hat bekanntlich<br />

für den Gesetzgeber besondere Bedeutung. Beschlüsse des letzten<br />

<strong>Juristentag</strong>s, wie die Forderung nach Einführung einer Haftungsbegrenzung<br />

für Partnerschaftsgesellschaften, sind aufgegriffen<br />

und teilweise verwirklicht worden.<br />

Die Vorschläge des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s werden, da bin ich<br />

mir sicher, eine ähnliche Bedeutung erreichen. Den Teilnehmern<br />

wünsche ich interessante und ertragreiche Tage und eine angenehme<br />

Zeit im schönen <strong>München</strong>.


Bei 18 Millionen Titeln fi nden Sie<br />

schnell den richtigen. Ihre Sache,<br />

wie Sie die gewonnene Zeit nutzen.<br />

Der neue Schweitzer Online-Shop hat viel zu bieten. Von der gigantischen Auswahl<br />

mit circa 18 Millionen Titeln inklusive des kompletten Fachkatalogs Schweitzer<br />

Vademecum bis hin zur versandkostenfreien und schnellen Lieferung ins Büro<br />

oder nach Hause. Und darüber hinaus steht Ihnen das Fachpersonal in den<br />

32 Schweitzer Standorten gerne persönlich oder telefonisch beratend zur Seite.<br />

www.schweitzer-online.de<br />

Besuchen Sie unsere große<br />

Messebuchhandlung auf<br />

dem Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />

in <strong>München</strong>!


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Grußwort des<br />

Bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Von Horst Seehofer<br />

10 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Ich freue mich sehr, dass der Deutsche <strong>Juristentag</strong> 2012 nach<br />

22 Jahren wieder in <strong>München</strong> stattfindet. Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer heiße ich mit einem herzlich bayerischen<br />

„Grüß Gott!“ in unserer Landeshauptstadt willkommen.<br />

Das ICM, aber auch die besondere Atmosphäre und Gastlichkeit<br />

der Stadt bieten einen optimalen Rahmen für diese Veranstaltung.<br />

Unsere Gesellschaft ist geprägt von christlich-humanistischen<br />

Werten, von den Ideen der Aufklärung und den Prinzipien der<br />

christlichen Soziallehre. Diese Traditionen bestimmen das Konzept,<br />

nach dem unser Staat geformt ist. Der konkrete Bauplan,<br />

der dieses Konzept umsetzt, wird vom Recht entworfen. Es bestimmt<br />

die tragenden Strukturen des Bauwerks und verleiht ihm<br />

Stabilität. Ohne ein gut funktionierendes Recht könnte unsere<br />

Gesellschaft nicht existieren. Der Rechtsstaat ist die unabdingbare<br />

Voraussetzung für unsere soziale Marktwirtschaft und unsere<br />

Demokratie. Wenn Juristen professionell und engagiert über ihr<br />

berufliches Wirken diskutieren, so befinden sie sich deshalb mitten<br />

unter uns, spiegeln unsere Gesellschaft und arbeiten an ihrer<br />

Fortentwicklung. Die Arbeit des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s hat deshalb<br />

schon immer weit über das engere Umfeld der juristischen<br />

Berufe hinausgewirkt. Er setzt Orientierungspunkte, die unseren<br />

Standort bestimmen und in die Zukunft weisen.<br />

Das wird auch in diesem Jahr wieder der Fall sein, wenn der<br />

<strong>Juristentag</strong> zum Beispiel über Bedingungen des Wettbewerbs im<br />

Gesundheitswesen, über Rechtsfragen im Internet oder über neue<br />

Wege im Verbraucherrecht diskutiert. Besonderer Aufmerksamkeit<br />

darf er sich auch sicher sein, wenn er staatliche Eingriffe in die<br />

Unternehmensführung oder neue Formen der Bürgerbeteiligung<br />

erörtert. Schon dieser knappe Themenüberblick macht deutlich:<br />

Auch die Ergebnisse des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s werden<br />

nicht nur in Fachzirkeln wahrgenommen, sondern sind wichtige<br />

Beiträge zur gesellschaftlichen und politischen Diskussion der<br />

Gegenwart. Dies gilt besonders dort, wo er sich mit neuen Realitäten<br />

wie dem Internet oder veränderten Einstellungen der Bürgerinnen<br />

und Bürger zu ihrem Staat befasst.<br />

In diesem Sinne wünsche ich dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />

einen rundum erfolgreichen Verlauf und unseren Gästen einen<br />

angenehmen Aufenthalt in <strong>München</strong>.


Nutzen Sie das Spezialistenwissen der herausragenden Autoren<br />

aus Wissenschaft, Anwaltschaft und Justiz. Der Großkommentar<br />

von Nomos richtet sich primär an den Praktiker Praktiker und bietet<br />

ihm Arbeitshilfe im Alltag. Trotz seiner Ausrichtung auf die<br />

Bedürfnisse der Praxis, ist der Kommentar wissenschaftlich<br />

Bürgerliches Gesetzbuch<br />

Großkommentar<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb,<br />

RA Dr. Thomas Heidel, FaStR u FAHuGR,<br />

und Prof. Dr. Gerhard Ring<br />

2010-2012, ca. 15.100 S., geb., 990,– €<br />

für Mitglieder des DAV 690,– €<br />

ISBN 978-3-8329-3181-0<br />

Das BGB.<br />

Der Anwaltskommentar.<br />

Der große BGB-Kommentar für die Anwaltschaft<br />

von Dauner-Lieb | Heidel | Ring in Verbindung mit dem DAV.<br />

2012 2012 2012 2012 2010 2010<br />

TOPAKTUELL<br />

Alle Bände auch<br />

einzeln lieferbar.<br />

profund und argumentationsstark. Die hohe Qualität und<br />

Nützlichkeit für die Anwaltschaft hat auch den Deutschen Anwaltverein<br />

überzeugt. Er engagiert sich deshalb als Mitherausgeber.<br />

DAV-Mitglieder erhalten einen Vorteilspreis. Entscheiden<br />

Sie sich jetzt für Ihre neue wissenschaftliche Hilfskraft.<br />

Weitere Informationen: www.nomos-shop.de/10375<br />

Nomos


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Grußwort des Oberbürgermeisters<br />

der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

Von Christian Ude<br />

12 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Zum <strong>69.</strong> Mal führt der Deutsche <strong>Juristentag</strong> Juristen aller<br />

Berufsgruppen und Fachrichtungen zusammen, zum<br />

4. Mal nach 1867, 1960 und 1990 ist <strong>München</strong> dafür der<br />

Veranstaltungsort. Und ich bin sicher: Auch diesmal hat unsere<br />

Stadt dieser größten juristischen Fachtagung in Europa einen<br />

idealen Rahmen zu bieten.<br />

Zunächst natürlich in fachlicher Hinsicht, schließlich kann<br />

<strong>München</strong> als Standort der Rechtsprechung, Rechtspflege und juristischen<br />

Ausbildung ja einige Bedeutung für sich reklamieren.<br />

Die Vielzahl von Gerichten, auch hoher und höchster Gerichte in<br />

<strong>München</strong>, vom Bundesfinanzhof und Bundespatentgericht bis<br />

zum Bayerischen Verfassungsgerichtshof und Bayerischen Verwaltungsgerichtshof,<br />

ist da ebenso hervorzuheben wie die geballte<br />

Präsenz von Staatsanwaltschaften, Rechtsanwälten, berufsständischen<br />

Kammern und Vereinigungen in unserer Stadt.<br />

Hin zu kommen rechtswissenschaftliche Institutionen wie die<br />

Juristische Fakultät der <strong>München</strong>er Ludwig-Maximilians-Universität<br />

oder der Lehrstuhl für Wirtschaftsrecht und Geistiges<br />

Eigentum an der Technischen Universität <strong>München</strong>. Und hinzu<br />

kommt <strong>München</strong>s Rang als bedeutendes Wirtschafts-, Dienstleistungs-<br />

und Verwaltungszentrum mit so hoch spezialisierten Zentralbehörden<br />

wie dem Europäischen Patentamt und dem Deutschen<br />

Patent- und Markenamt. Schon von daher stößt hier der<br />

fachliche Austausch über die aktuellen rechtspolitischen Themen<br />

des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s auch auf ein ganz besonderes<br />

Interesse.<br />

Als perfekter Gastgeber für dieses hochkarätige Treffen wird sich<br />

<strong>München</strong> aber noch in anderer Hinsicht erweisen: Das fängt an<br />

beim ICM, das als eines der weltweit modernsten und professionellsten<br />

Kongresszentren für beste Tagungsbedingungen sorgt.<br />

Und das reicht bis zu <strong>München</strong>s Flair der Weltoffenheit, Gastlichkeit<br />

und Lebensfreude, bis hin auch zu <strong>München</strong>s reichhaltigem<br />

Kulturangebot, das genau den richtigen Ausgleich zur fachlichen<br />

Tagungsarbeit schafft.<br />

Damit wünsche ich dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> einen vollen<br />

Erfolg und heiße alle Gäste dazu in <strong>München</strong> herzlich willkommen!


Berliner Handbücher –<br />

weil Sie jeden Tag Jurist sind<br />

Handbuch Banken-<br />

Restrukturierung<br />

Bankenabgabe – Prävention –<br />

Stabilisierung – Ha� ung<br />

Herausgegeben von Frank A. Brogl<br />

2012, 491 Seiten, fester Einband,<br />

€ (D) 69,–, ISBN 978-3-503-13659-9<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Handbuch für die Praxis<br />

Herausgegeben von Schlecht &<br />

Partner und Taylor Wessing<br />

2., völlig neu bearbeitete Aufl age 2010,<br />

526 Seiten, fester Einband, € (D) 78,–<br />

ISBN 978-3-503-12089-5<br />

Kostenfrei aus dem deutschen Festnetz<br />

bestellen: 0800 25 00 850<br />

Das Recht der<br />

Kreditsicherung<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Lwowski,<br />

Dr. Gero Fischer und Prof. Dr.<br />

Katja Langenbucher<br />

9., völlig neu bearbeitete und wesentlich<br />

erweiterte Aufl age 2011, XLIII, 1.105<br />

Seiten, fester Einband, € (D) 149,–<br />

ISBN 978-3-503-11636-2<br />

Handbuch<br />

Immobilienrecht<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr. Klaus Schreiber<br />

3., neu bearbeitete und erweiterte<br />

Aufl age 2011, LXXIII , 1.733 Seiten,<br />

fester Einband, € (D) 198,–<br />

ISBN 978-3-503-12974-4<br />

Handbuch<br />

des Erbrechts<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr. Rainer Hausmann und<br />

Prof. Dr. Gerhard Hohloch<br />

2., neu bearbeitete Aufl age 2010,<br />

XLVII, 2.189 Seiten, fester Einband,<br />

€ (D) 148,–, ISBN 978-3-503-12494-7 7<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ESV.info/Berliner-Handbuecher<br />

Bestellungen bi� e an den Buchhandel oder: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin<br />

Tel. (030) 25 00 85-265 · Fax (030) 25 00 85-275 · ESV@ESVmedien.de · www.ESV.info<br />

Handbuch des sozialgerichtlichen<br />

Verfahrens<br />

Systematische Gesamtdarstellung<br />

mit zahlreichen Beispielen und<br />

Mustertexten<br />

Von Prof. Dr. O� o Ernst Krasney und<br />

Prof. Dr. Peter Udsching<br />

6., neu bearbeitete Aufl age 2011,<br />

687 Seiten, fester Einband, € (D) 98,60<br />

ISBN 978-3-503-13633-9<br />

Handbuch<br />

Moderecht<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Andree<br />

Kirchner und Dr. Iris Kirchner-Freis<br />

2011, XXXV, 713 Seiten, fester Einband,<br />

€ (D) 98,–, ISBN 978-3-503-12976-8


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Programm des<br />

<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />

in <strong>München</strong><br />

Tagungsort: ICM Internationales Congress Center <strong>München</strong>,<br />

Am Messesee 6, 81829 <strong>München</strong><br />

Fachprogramm im Überblick<br />

Dienstag, 18. September<br />

10:00 Uhr Mitgliederversammlung<br />

12:00 Uhr Einführungsveranstaltung für Studenten und Referendare<br />

15:00 Uhr Eröffnungssitzung<br />

Mittwoch, 19. September<br />

19:00 Uhr Zivilrecht / Sozialrecht / Strafrecht – Referate<br />

11:00 Uhr Öffentliches Recht / Wirtschaftsrecht / IT- und Kommunikationsrecht –<br />

Referate<br />

13:00 Uhr Mittagspause<br />

14:00 Uhr Alle Abteilungen – Diskussion<br />

17:00 Uhr Alle Abteilungen – Sonderveranstaltung für Studenten und Referendare<br />

Donnerstag, 20. September<br />

19:00 Uhr Alle Abteilungen – Diskussion<br />

13:00 Uhr Mittagspause<br />

14:00 Uhr Alle Abteilungen – Diskussion und Beschlussfassung<br />

Freitag, 21. September<br />

19:00 Uhr Gemeinsame Schlusssitzung<br />

10:00 Uhr Forum Europa<br />

12:30 Uhr Abschlussempfang<br />

Die Saalverteilung<br />

für die einzelnen Abteilungen finden Sie im Tagungsbegleiter, den Sie bei Ihrer Registrierung<br />

in <strong>München</strong> erhalten.<br />

Geschäftsstelle des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V.<br />

Postfach 11 69, 53001 Bonn<br />

Telefon +49 (0)228 983 91-85<br />

Telefax +49 (0)228 983 91-40<br />

www.djt.de<br />

info@djt.de<br />

Geschäftsstelle des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />

Schleißheimer Straße 139, 80797 <strong>München</strong><br />

Telefon +49 (0)89 55 97 13 62<br />

Telefax +49 (0)89 55 97 13 70<br />

muenchen@djt.de<br />

Tagungsbüro ab dem 17. September 2012<br />

im Internationalen Congress Center <strong>München</strong><br />

Am Messesee 6, 81829 <strong>München</strong><br />

Telefon +49 (0)89 949 79 400<br />

Telefax +49 (0)89 949 79 851<br />

muenchen@djt.de<br />

Öffnungszeiten des Tagungsschalters<br />

Mo 17.09. 14:00 bis 19:00 Uhr<br />

Di 18.09. 8:00 bis 19:00 Uhr<br />

Mi 19.09. 8:00 bis 17:00 Uhr<br />

Do 20.09. 8:00 bis 17:00 Uhr<br />

Fr 21.09. 8:00 bis 12:30 Uhr


Mitgliederversammlung des djt<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />

2. Totenehrung<br />

3. Geschäftsbericht des Vorsitzenden<br />

4. Rechnungsbericht des Schatzmeisters<br />

5. Entlastung der Ständigen Deputation<br />

6. Ergänzungswahl zur Ständigen Deputation<br />

7. Verschiedenes<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Leiter<br />

Vorsitzender der Ständigen Deputation des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V.<br />

Prof. Dr. Martin Henssler<br />

Schriftführer<br />

Generalsekretär des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V. Rechtsanwalt Dr. Andreas Nadler<br />

Richter am Landgericht Dr. Stefan Freuding<br />

Zeit und Ort<br />

Dienstag, 18. September, 10:00 Uhr, ICM<br />

Eröffnungssitzung<br />

Eröffnung<br />

Präsident des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s Prof. Dr. Martin Henssler<br />

Grußworte<br />

Bundesministerin der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, MdB<br />

Bundesministerin für Justiz der Republik Österreich Mag. Dr. Beatrix Karl<br />

Ministerpräsident des Freistaates Bayern Horst Seehofer<br />

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt <strong>München</strong> Christian Ude<br />

Festansprache<br />

Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Kommissarin für Justiz,<br />

Grundrechte und Bürgerschaft Viviane Reding<br />

Zeit und Ort<br />

Dienstag, 18. September, 15:00 bis 17:00 Uhr, ICM<br />

########### Programm<br />

Hinweis für Mitglieder des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s<br />

Für die Direktwahl neuer Deputationsmitglieder durch alle Vereinsmitglieder stehen<br />

während der Tagungswoche bis Donnerstag, 20. September, 17:00 Uhr, Wahlurnen bereit.<br />

Daneben ist auch Briefwahl möglich.<br />

Nähere Informationen hierzu erhalten Sie bei der Geschäftsstelle des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s in Bonn.<br />

Studenten und Referendare auf dem Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />

Zu Beginn der Tagung, am Dienstag, 18. September, findet um 12:00 Uhr eine von ELSA Deutschland initiierte<br />

Einführungsveranstaltung für Studenten und Referendare statt. Hier sind Sie herzlich eingeladen,<br />

sich bei einem Imbiss kennenzulernen. Der Präsident des Oberlandesgerichts Celle Dr. Peter Götz von<br />

Olenhusen wird Sie über Geschichte, Bedeutung und Ablauf des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s informieren.<br />

Am Mittwoch, 19. September, stehen von 17:00 bis 18:00 Uhr alle Abteilungsvorstände für Fragen<br />

junger Juristen zur Verfügung.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Programm<br />

16 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Abteilung Zivilrecht<br />

Thema<br />

Brauchen Konsumenten und Unternehmen eine neue Architektur des Verbraucherrechts?<br />

Vorsitzende Prof. Dr. Ingeborg Schwenzer, LL.M., Basel<br />

Stv. Vorsitzende Prof. Dr. Astrid Stadler, Konstanz<br />

Schriftführerin Wiss. Mitarbeiterin Mareike Schmidt, LL.M., Basel<br />

Gutachter Prof. Dr. Hans-W. Micklitz, Florenz/Bamberg<br />

Referenten Vors. Richter am BGH Wolfgang Ball, Karlsruhe<br />

Rechtsanwalt Dr. Christian Kessel, LL.M., Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr. Eva-Maria Kieninger, Würzburg<br />

Abteilung Sozialrecht<br />

Thema<br />

Wettbewerb im Gesundheitswesen – Welche gesetzlichen Regelungen empfehlen sich zur<br />

Verbesserung eines Wettbewerbs der Versicherer und Leistungserbringer im Gesundheitswesen?<br />

Vorsitzender Vors. Richter am BSG Prof. Dr. Peter Udsching, Kassel/Osnabrück<br />

Stv. Vorsitzende Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, Berlin/Osnabrück<br />

Prof. Dr. Gregor Thüsing, LL.M., Bonn<br />

Schriftführerin Richterin am SG Judit Neumann, Kassel<br />

Gutachter Direktor des MPI Prof. Dr. Ulrich <strong>Beck</strong>er, LL.M., <strong>München</strong><br />

Prof. Dr. Heike Schweitzer, LL.M., Mannheim<br />

Referenten Rechtsanwalt Dr. Reimar Buchner, Berlin<br />

Prof. Dr. Thorsten Kingreen, Regensburg<br />

Prof. Dr. rer. pol. Eberhard Wille, Mannheim<br />

Abteilung Strafrecht<br />

Thema<br />

Straftaten und Strafverfolgung im Internet<br />

Vorsitzender Rechtsanwalt Prof. Dr. Gunter Widmaier, Karlsruhe/<strong>München</strong><br />

Stv. Vorsitzende Prof. Dr. Helmut Satzger, <strong>München</strong><br />

Vors. Richterin am BGH a. D. Dr. Ingeborg Tepperwien, Berlin<br />

Schriftführer Wiss. Mitarbeiter Dominik Brodowski, LL.M., Tübingen<br />

Gutachter Direktor des MPI Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Ulrich Sieber, Freiburg<br />

Referenten Dipl.-Inf. Constanze Kurz, Berlin<br />

Vors. Richter am BGH Armin Nack, Karlsruhe<br />

Präsident des BKA Jörg Ziercke, Wiesbaden


Jetzt<br />

kostenlos<br />

vorbestellen<br />

Jetzt sind Sie am Drücker!<br />

Das Rennen um die besten Namen hat begonnen.<br />

Konkurrenz für .de und .com:<br />

Neue Internet-Domains wie www.urlaub.bayern<br />

gehen jetzt an den Start!<br />

Jetzt Ihre Wunsch-Domains kostenlos vorbestellen unter:<br />

www.united-domains.de<br />

Internet-Domains weltweit registrieren.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Programm<br />

18 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Abteilung Öffentliches Recht<br />

Thema<br />

Neue Formen der Bürgerbeteiligung? Planung und Zulassung von Projekten in der<br />

parlamentarischen Demokratie<br />

Vorsitzender Vors. Richter am OVG Prof. Dr. Max-Jürgen Seibert, Münster/Bonn<br />

Stv. Vorsitzender Rechtsanwalt Prof. Dr. Thomas Mayen, Bonn/Köln<br />

Schriftführerin Wiss. Mitarbeiterin Dr. Corinna Sicko, Speyer<br />

Gutachter Prof. Dr. Jan Ziekow, Speyer<br />

Referenten Rechtsanwalt Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Oscar W. Gabriel, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Bernhard W. Wegener, Erlangen<br />

Abteilung Wirtschaftsrecht<br />

Thema<br />

Staatliche und halbstaatliche Eingriffe in die Unternehmensführung<br />

Vorsitzender Rechtsanwalt Prof. Dr. Jochen Vetter, <strong>München</strong><br />

Stv. Vorsitzender Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult. Klaus J. Hopt, MCJ, Hamburg<br />

Schriftführer Wiss. Referent Dr. Christoph Kumpan, LL.M., Hamburg<br />

Gutachter Prof. Dr. Mathias Habersack, <strong>München</strong><br />

Referenten Chefsyndikus Dr. Peter Hemeling, <strong>München</strong><br />

Jun.-Prof. Dr. Patrick C. Leyens, LL.M., Hamburg<br />

Rechtsanwältin Daniela Weber-Rey, LL.M., Frankfurt am Main<br />

Abteilung IT- und Kommunikationsrecht<br />

Thema<br />

Persönlichkeits- und Datenschutz im Internet – Anforderungen und Grenzen einer Regulierung<br />

Vorsitzender Chefsyndikus Rechtsanwalt Dr. Ulrich Koch, Gütersloh<br />

Stv. Vorsitzender Prof. Dr. Dr. h. c. Spiros Simitis, Frankfurt am Main<br />

Schriftführer Wiss. Mitarbeiter Dr. Gerrit Forst, Bonn<br />

Gutachter Prof. Dr. Gerald Spindler, Göttingen<br />

Referenten Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

Dr. Alexander Dix, LL.M., Berlin<br />

Bereichsleiter Rechtsanwalt Dr. Wolf Osthaus, Berlin<br />

Prof. Paul M. Schwartz, J. D., Berkeley<br />

Forum Europa<br />

Thema<br />

Europa am Scheideweg – Krise der Union oder Notwendigkeit einer europäischen Verfassung<br />

Leitung Rechtsanwalt Prof. Dr. Thomas Mayen, Bonn/Köln<br />

Podium Finanzminister Luc Frieden, Luxemburg<br />

Prof. Dr. Jürgen Habermas, Starnberg<br />

Präsident des EuGH Prof. Dr. Vassilios Skouris, Luxemburg/Thessaloniki<br />

Präsident des BVerfG Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, Karlsruhe/Freiburg i. Br.


Helbing Lichtenhahn Basel<br />

Schweizerisches Recht aus erster Hand:<br />

Honsell | Vogt | Geiser (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Zivilgesetzbuch I<br />

(Art. 1–456 ZGB)<br />

4. Aufl. 2010, 2376 Seiten,<br />

gebunden CHF 558.– | EUR 429.–<br />

ISBN 978-3-7190-2916-6<br />

Honsell | Vogt | Geiser (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Zivilgesetzbuch II<br />

(Art. 457–977 ZGB u.<br />

Art. 1–61 SchIT ZGB)<br />

4. Aufl. 2011, 2880 Seiten,<br />

gebunden CHF 558.– | EUR 429.–<br />

ISBN 978-3-7190-2950-0<br />

Honsell | Vogt | Wiegand (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Obligationenrecht I<br />

(Art. 1–529 OR)<br />

5. Aufl. 2011, 3332 Seiten,<br />

gebunden CHF 558.– | EUR 429.–<br />

ISBN 978-3-7190-2951-7<br />

NEU Honsell | Vogt | Watter<br />

(Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Obligationenrecht II<br />

(Art. 530–964 OR)<br />

4. Aufl. 2012, 2474 Seiten,<br />

gebunden CHF 558.– | EUR 429.–<br />

ISBN 978-3-7190-2952-4<br />

NEU Basler Kommentar<br />

Gesamtwerk*:<br />

ZGB I + ZGB II + OR I + OR II<br />

4. | 5. Aufl. (2010–2012)<br />

Sonderpreis bei Gesamtabnahme<br />

aller 4 Bände<br />

CHF 1758.– | EUR 1352.–<br />

ISBN 978-3-7190-2967-8<br />

(Sie sparen CHF 474.–<br />

EUR 432.–)<br />

Spühler | Tenchio<br />

Infanger (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Schweizerische<br />

Zivilprozess ordnung<br />

2010, 2157 Seiten, gebunden<br />

CHF 448.– | EUR 320.–<br />

ISBN 978-3-7190-2323-2<br />

Oetiker | Weibel (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Lugano-Übereinkommen<br />

2011, 1197 Seiten, gebunden<br />

CHF 328.– | EUR 262.–<br />

ISBN 978-3-7190-2819-0<br />

NEU Niggli | Wiprächtiger (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Strafrecht I<br />

(Art. 1–110 StGB und<br />

Jugendstrafgesetz)<br />

3. Aufl. 2013,<br />

ca. 2300 Seiten, gebunden<br />

ca. CHF 398.– | EUR 306.–<br />

ISBN 978-3-7190-2980-7<br />

NEU Niggli | Wiprächtiger (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Strafrecht II<br />

(Art. 111–392 StGB)<br />

3. Aufl. 2013,<br />

ca. 3200 Seiten, gebunden<br />

ca. CHF 558.– | EUR 429.–<br />

ISBN 978-3-7190-2981-4<br />

NEU Gesamtwerk*:<br />

Strafrecht I + Strafrecht II<br />

Sonderpreis bei Abnahme<br />

der 2 Bände<br />

ca. CHF 748.– | EUR 575.–<br />

ISBN 978-3-7190-3197-8<br />

(Sie sparen CHF 208.–<br />

EUR 160.–)<br />

Niggli | Heer | Wiprächtiger (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Schweizerische Strafprozessordnung<br />

(StPO, JStPO)<br />

2011, 3258 Seiten, gebunden<br />

CHF 478.– | EUR 382.–<br />

ISBN 978-3-7190-2626-4<br />

Watter | Vogt (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Börsengesetz<br />

Finanzmarktaufsichtsgesetz<br />

(Art. 161, 161bis , 305bis und 305ter StGB)<br />

2., überarbeitete und stark<br />

erweiterte Aufl. 2011,<br />

1522 Seiten, gebunden<br />

CHF 398.– | EUR 318.–<br />

ISBN 978-3-7190-2898-5<br />

Watter | Bertschinger (Hrsg.)<br />

Basler Kommentar<br />

Revisionsrecht<br />

(Revisionsaufsichtsgesetz,<br />

Art. 727–731a OR, Art. 755 OR)<br />

2011, 768 Seiten, gebunden<br />

CHF 348.– | EUR 268.–<br />

ISBN 978-3-7190-2587-8<br />

Abt | Weibel (Hrsg.)<br />

Praxiskommentar Erbrecht<br />

Nachlassplanung, Nachlassabwicklung,Willensvollstreckung,<br />

Prozessführung<br />

2. Aufl. 2011, 2233 Seiten,<br />

gebunden CHF 298.– | EUR 229.–<br />

ISBN 978-3-7190-2978-4<br />

Handbücher<br />

Münch | Böhringer<br />

Kasper Lehne | Probst (Hrsg.)<br />

Schweizer Vertragshandbuch<br />

Musterverträge für die Praxis<br />

2. Aufl. 2010, 2 373 Seiten,<br />

gebunden mit CD-ROM<br />

CHF 398.– | EUR 284.–<br />

ISBN 978-3-7190-2748-3<br />

Mosimann | Renold<br />

Raschèr (Hrsg.)<br />

Kultur Kunst Recht<br />

Schweizerisches und<br />

inter nationales Recht<br />

2009, 1414 Seiten, gebunden<br />

CHF 398.– | EUR 265.–<br />

ISBN 978-3-7190-2633-2<br />

Höhn | Lang | Roelli<br />

Öffentliche Übernahmen<br />

2011, 659 Seiten, gebunden<br />

CHF 248.– | EUR 191.–<br />

ISBN 978-3-7190-3099-5<br />

Helbing Lichtenhahn Verlag, Elisabethenstrasse 8, CH-4051 Basel<br />

Telefon: 0041 61 228 90 70, Fax: 0041 61 228 91 50, E-Mail: info@helbing.ch, Internet: www.helbing.ch<br />

Lehrbücher | Monographien<br />

Gless<br />

Internationales Strafrecht<br />

Grundriss für Studium und Praxis<br />

2011, 346 Seiten,<br />

gebunden CHF 68.– | EUR 54.–<br />

ISBN 978-3-7190-2740-7<br />

Riedo | Fiolka | Niggli<br />

Strafprozessrecht<br />

sowie Rechtshilfe in Strafsachen<br />

2011, 712 Seiten, gebunden<br />

CHF 98.– | EUR 75.–<br />

ISBN 978-3-7190-3018-6<br />

Egger | von Schnurbein<br />

Zöbeli | Koss<br />

Rechnungslegung und Revision<br />

von Förderstiftungen<br />

Handlungsempfehlungen<br />

für die Praxis<br />

«Foundation Governance, Band 8»<br />

2011, 199 Seiten, broschiert<br />

CHF 58.– | EUR 46.–<br />

ISBN 978-3-7190-3057-5<br />

Bestellungen:<br />

Bestellungen für die hier auf -<br />

geführten Bücher richten Sie<br />

bitte an Ihre Fachbuchhandlung<br />

oder direkt an den<br />

Verlag C . H . <strong>Beck</strong>,<br />

KundenServiceCenter,<br />

Telefon 089 38189-750,<br />

Fax 089 38189-358,<br />

E-Mail bestellung@beck.de.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Verlagsprogramm finden Sie auf<br />

www.helbing.ch.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Programm<br />

ZEMA<br />

Auskunft<br />

Schnell und sicher!<br />

Einfach!<br />

Länderübergreifend!<br />

www.akdb.de<br />

Gemeinsame Schlusssitzung<br />

Tagesordnung<br />

1. Berichte über die Arbeitssitzungen der Abteilungen<br />

2. Bekanntgabe des Ergebnisses der Ergänzungswahl zur Ständigen Deputation<br />

Leiter<br />

Präsident des <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s Prof. Dr. Martin Henssler<br />

Schriftführer<br />

Generalsekretär des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e.V. Rechtsanwalt Dr. Andreas Nadler<br />

Richter am Landgericht Dr. Stefan Freuding<br />

Zeit und Ort<br />

Freitag, 21. September, 9:00 bis 10:00 Uhr, ICM<br />

Abschlussempfang<br />

auf Einladung von Frau Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Dr. Beate Merk<br />

Zeit und Ort<br />

Freitag, 21. September, 12:30 bis 14:00 Uhr, ICM<br />

Julia Bachmeier,<br />

Vertrieb ZEMA<br />

Innovativ. Kraftvoll. Partnerschaftlich.<br />

Melderegisterauskunft online!<br />

Mit ZEMA erhalten Sie in Sekundenschnelle Melderegisterauskünfte<br />

aus ganz Bayern und derzeit vier weiteren Bundesländern.<br />

Damit verfügen Sie über zustellungsfähige Adressen auch bei<br />

Namensänderungen und sogar Mehrfachumzügen.<br />

Tagesaktuell, sicher, datenschutzgerecht und wirtschaftlich.<br />

Interesse an ZEMA? www.zemaonline.de oder rufen Sie uns an:<br />

Unter 089 / 5903-1765 steht Ihnen Julia Bachmeier<br />

für weitere Informationen gerne zur Verfügung.<br />

EGOV<br />

Software, die dem Menschen dient!


Mitglied werden.<br />

Sie können Mitglied des Vereins <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> werden, wenn Sie mindestens eine<br />

juris tische Staatsprüfung in Deutschland bestanden haben oder Student der Rechtswissenschaften an<br />

einer deutschen Universität sind. Auch juristische Personen können die Mitgliedschaft erwerben.<br />

Informieren Sie sich über die Vereinstätigkeit auf unserer Internetseite: www.djt.de<br />

Ich erfülle die Voraussetzungen für den Erwerb der Mitgliedschaft<br />

und beantrage meine Aufnahme in den Deutschen <strong>Juristentag</strong> e.V.<br />

Name, Vorname, Titel<br />

Straße, Hausnummer<br />

Postleitzahl, Ort<br />

Beruf, Dienstbezeichnung<br />

Telefon, Telefax, Email<br />

Ich ermächtige Sie widerruflich, die von mir zu entrichtenden Beitragszahlungen<br />

(zur Zeit jährlich 65 Euro, Referendare und Studenten 30 Euro,<br />

juristische Personen wie vereinbart) künftig bei Fälligkeit zu Lasten meines<br />

Girokontos mittels Lastschrift einzuziehen. Wenn mein Konto die erforderliche<br />

Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditins<br />

tituts keine Verpflichtung zur Einlösung.<br />

Kontonummer<br />

Bankleitzahl, Kreditinstitut<br />

Ich möchte die im Mitgliedsbeitrag enthaltenen Gutachten zur<br />

Vorbereitung der Deutschen <strong>Juristentag</strong>e<br />

im Gesamtband in Einzelheften beziehen.<br />

Datum, Ort, Unterschrift<br />

Mit der Vereinsmitgliedschaft sind<br />

wichtige Vorteile verbunden:<br />

1. Als Mitglied zahlen Sie für die Teilnahme<br />

an den Deutschen <strong>Juristentag</strong>en einen<br />

günstigeren Tagungsbeitrag von 140 Euro<br />

statt 220 Euro sowie 30 Euro statt 60 Euro<br />

für Studenten und Referendare. Der<br />

Mitgliedsbeitrag ist als Sonder ausgabe<br />

steuerlich absetzbar.<br />

2. Nur als Mitglied sind Sie bei der Beschlussfassung<br />

in den Abteilungs beratungen der<br />

Deutschen <strong>Juristentag</strong>e stimmberechtigt.<br />

3. Als Mitglied erhalten Sie rechtzeitig vor<br />

den Deutschen <strong>Juristentag</strong>en die vorbereitenden<br />

wissenschaftlichen Gutachten (Umfang<br />

rund 550 Seiten, Buchhandelspreis etwa<br />

45 Euro) wahl weise im gebundenen Gesamtband<br />

oder in Einzelheften ohne weitere<br />

Kos ten automatisch zugesandt. Daneben<br />

können Sie die Verhandlungsberichte zum<br />

Mitgliedervorzugspreis (2/3 des Buchhandelspreises)<br />

beziehen.<br />

4. Als Mitglied erhalten Sie mehrmals im<br />

Jahr unsere Mitgliederrundschreiben, die<br />

Sie früh zeitig über den bevorstehenden<br />

Deutschen <strong>Juristentag</strong> und weitere<br />

Tätigkeiten des Vereins informieren.<br />

Die Mitgliedschaft lohnt sich also! Werden<br />

Sie Mitglied, und senden Sie Ihren<br />

Antrag per Post oder Telefax an unsere<br />

Geschäftsstelle:<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> e.V.<br />

Postfach 11 69, 53001 Bonn<br />

Telefax +49(0)228 98391- 40<br />

www.djt.de


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen<br />

<strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />

In diesem Jahr findet nach 22 Jahren Pause wieder ein <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong> statt.<br />

Stand der djt 1990 unter dem Eindruck der deutschen Wiedervereinigung, stehen diesmal<br />

europäische Themen und die Herausforderungen durch das Internet im Fokus.<br />

Von Rechtsanwalt Martin W. Huff<br />

22 VERLAG C.H.BECK mQ


uch in diesem Jahr stehen besonders aktuelle Themen auf<br />

der Tagesordnung des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s. Diskutiert<br />

wird in sechs Abteilungen, nämlich Zivilrecht, Sozialrecht,<br />

Strafrecht, Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht sowie ITund<br />

Kommunikationsrecht, und einem Forum. Während es in<br />

den Abteilungen vor allem um rechtspolitische Herausforderungen<br />

durch das Internet geht, widmet sich das Forum den Konsequenzen<br />

der Euro-Krise.<br />

Abteilung Zivilrecht<br />

Im Mittelpunkt der zivilrechtlichen Abteilung steht diesmal das<br />

Verbraucherrecht. Unter der Überschrift „Brauchen Konsumenten<br />

und Unternehmen eine neue Architektur des Verbraucherrechts“<br />

werden aktuelle Kernfragen diskutiert. Hierzu besteht guter<br />

Grund: Das Vertragsrecht für die Verbraucher wird von allen<br />

Seiten heftig angegriffen. Viele Unternehmen rügen, dass das Verbraucherrecht<br />

zu unübersichtlich geworden sei. Außerdem sei es<br />

vielfach nicht möglich, Allgemeine Geschäftsbedingungen zu<br />

vereinbaren, obwohl dies bei Massengeschäften notwendig sei.<br />

Auf der anderen Seite meinen Verbrauchervertreter, dass gerade<br />

im grenzüberschreitenden Handel der Verbraucherschutz deutlich<br />

verbessert werden könnte. Derweil plant die Europäische<br />

Union bereits eine weitere Angleichung, nämlich die Schaffung<br />

eines Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts (s. hierzu auch<br />

Merk, S. 42 in diesem Heft).<br />

Der Gutachter der Abteilung, Prof. Dr. Hans-W. Micklitz (Florenz/<br />

Bamberg), gilt als einer der besten Kenner des deutschen und europäischen<br />

Verbraucherrechts. Er betrachtet in seinem Gutachten<br />

die Entwicklung des Verbraucherrechts durchaus kritisch und<br />

meint, dass sich das Verbraucherrecht als „unruhiges Rechtsge-<br />

biet“ zeigt, das zu vielen Änderungen im eher statischen BGB<br />

geführt habe. Er plädiert daher für eine Ausgliederung des Verbraucherrechts<br />

aus dem BGB und die Schaffung eines Verbraucherschutzgesetzes,<br />

wenn auch in enger Verzahnung mit dem<br />

BGB. Damit wäre eine rasche Reaktion auf die vielfältigen, insbesondere<br />

europäischen Änderungen möglich, ohne dabei in das bewährte<br />

System des BGB einzugreifen. Zudem müsse auch über den<br />

Verbraucherbegriff nachgedacht werden. So spricht sich Micklitz<br />

dafür aus, auch Klein- und Kleinstunternehmer unter den Schutz<br />

des Verbraucherrechts zu stellen. Der Verbraucher sei heute gerade<br />

in Bezug auf den Telekommunikations-, Energie- und Finanzdienstleistungsmarkt<br />

in manchen Punkten schutzbedürftiger<br />

geworden als bei sonstigen Verträgen, bei denen heute die Verbraucher<br />

die Risiken durchaus kennen. Und bei der Rechtsdurchsetzung<br />

müsse der zunehmende grenzüberschreitende Handel berücksichtigt<br />

werden. Dabei müsse auch das Ungleichgewicht der<br />

ökonomischen Interessen berücksichtigt werden. Micklitz verweist<br />

dabei auf die Bürgschaftsurteile des BVerfG, die im Grundsatz<br />

so auch vom EuGH angewendet würden. Zum Schluss fordert<br />

Micklitz den Gesetzgeber auf, sich stärker in den verschiedenen<br />

Stufen der EU-Gesetzgebung zu engagieren. Nach seiner Ansicht<br />

erfolgt dies immer noch nicht in ausreichendem Maße.<br />

Abteilung Sozialrecht<br />

Mit der Zukunft des Gesundheitssystems steht ein zentrales<br />

Thema des deutschen Sozialstaats im Mittelpunkt der sozialrechtlichen<br />

Abteilung. „Welche gesetzlichen Regelungen empfehlen<br />

sich zur Verbesserung des Wettbewerbs der Versicherer und Leistungserbringer<br />

im Gesundheitswesen?“, lautet die Fragestellung.<br />

Seit 2004 gab es insgesamt sechs Strukturänderungen im Gesundheitswesen,<br />

die zur Verbesserung des Wettbewerbs, damit aber<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 23


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />

auch zu sinkenden Kosten führen sollen. Ein umfangreiches Gutachten<br />

von Prof. Dr. Ulrich <strong>Beck</strong>er (Direktor des MPI <strong>München</strong>)<br />

und Prof. Dr. Heike Schweitzer (Universität Mannheim) bereiten<br />

die sicherlich kontroversen Diskussionen vor. Beide schildern anschaulich,<br />

dass die Forderung der Politik nach mehr Werbung<br />

eigentlich nicht umgesetzt worden sei. Noch immer gebe es zu<br />

viele Einschränkungen im Gesundheitssystem, die den Wettbewerb<br />

einschränkten. Besonders die Selbstverwaltung hindere den<br />

Staat aufgrund einer fehlenden gesetzlichen Grundlage bisher<br />

daran, hier einzugreifen. Daher fordern die Gutachter zunächst,<br />

die Vorschriften des GWB auf das Handeln der Krankenkassen<br />

entsprechend anzuwenden. Schon dadurch würde sich der Wettbewerb<br />

deutlich verbessern. Zudem sei im SGB V auch die Anwendung<br />

des UWG aufzunehmen. Das Argument, dass der Versorgungsauftrag<br />

besondere Bedeutung habe, könne immer in der<br />

Prüfung Berücksichtigung finden, ob ein Handeln wirklich wettbewerbswidrig<br />

ist. Die Gutachter plädieren dafür, die Wahltarife<br />

für die Nichtinanspruchnahme von Leistungen und die Ermächtigung<br />

zum Angebot von Zusatzleistungen abzuschaffen. Zudem<br />

fordern sie einen offeneren Wettbewerb bei den Kassenärzten und<br />

auf dem Arzneimittelsektor. Die Gutachter wissen natürlich, dass<br />

sie mit ihren Thesen für eine gravierende Änderung im Gesund-<br />

24 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

heitssystem plädieren und es darf mit Spannung erwartet werden,<br />

ob sich die Teilnehmer der Diskussion und der Abstimmung zu<br />

Beschlüssen mit Änderungsvorschlägen durchringen können.<br />

Abteilung Strafrecht<br />

Die Zahl der Straftaten im Internet und im Zusammenhang mit<br />

Computern steigt weiterhin rasant an. Die Ursache liegt auf der<br />

Hand: Das Internet ist zu dem weltweiten Kommunikationsmedium<br />

schlechthin geworden und hat alle anderen Medien und<br />

Kommunikationswege deutlich zurückgedrängt. Doch wie lassen<br />

sich Freiheit im Netz auf der einen und Sicherheit auf der anderen<br />

Seite in Einklang bringen? Dieser Frage geht die strafrechtliche Abteilung<br />

mit dem Thema „Straftaten und Strafverfolgung im Internet“<br />

nach. Grundlage der Beratungen bildet ein Gutachten von<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Ulrich Sieber, Direktor des MPI in Freiburg.<br />

Im materiellen Strafrecht fordert Sieber eine Systematisierung der<br />

neu in das StGB aufgenommenen Vorschriften zum Ausspähen<br />

und Abfangen von Straftaten. Auch sollte ein Straftatbestand des<br />

„unbefugten Verwertens anvertrauter Daten“ geschaffen werden.


Im Strafprozessrecht spricht sich Sieber für eine „Quellenkommunikationsüberwachung“<br />

aus, die Schaffung neuer Herausgabepflichten<br />

für Daten und entsprechender Programme, damit die<br />

Daten auch gelesen werden können. Auch müsse die internationale<br />

Kooperation deutlich verbessert werden. Besonderes Interesse<br />

dürften in dieser Abteilung auch die Referenten hervorrufen.<br />

Neben Constanze Kurz vom Chaos Computer Club werden<br />

sich der Vorsitzende Richter am BGH Armin Nack und der Präsident<br />

des Bundeskriminalamts Jörg Ziercke mit dem Thema befassen.<br />

Sie haben alle schon bisher durchaus kontroverse Positionen<br />

eingenommen.<br />

Abteilung Öffentliches Recht<br />

Die Auseinandersetzungen um „Stuttgart 21“ und die Flughäfen<br />

in Frankfurt am Main und Berlin haben zu einer breiten Diskussion<br />

geführt, ob und wie die Beteiligung der Öffentlichkeit im<br />

deutschen Umwelt- und Planungsrecht geändert oder – bei anderer<br />

Sichtweise – verbessert werden kann. Die sich hier stellenden<br />

Fragen versucht der Gutachter, Prof. Dr. Jan Ziekow (Universität<br />

für Verwaltungswissenschaften Speyer), in seinem Gutachten<br />

DAIDeutsches<br />

Anwaltsinstitut e. V.<br />

Gut zuRecht �nden!<br />

Finden Sie auf schnelle und bequeme Weise die Fortbildungen,<br />

die für Sie von Interesse sind – auf der neuen Website des DAI<br />

überhaupt kein Problem! Das liegt nicht nur am umfangreichen<br />

Schulungsangebot, das alle Fachbereiche abdeckt, sondern<br />

auch an der intuitiven Bedienbarkeit und den zahlreichen<br />

Selektionsmöglichkeiten unseres Online-<br />

Veranstaltungskalenders.<br />

Apropos finden: Vom 18. bis 21. September 2012 finden<br />

Sie uns anlässlich des <strong>69.</strong> <strong>Juristentag</strong>s in <strong>München</strong><br />

im Foyer des Internationalen Congress Centers (ICM).<br />

Wir freuen uns darauf, Sie dort an unserem Stand begrüßen zu dürfen!<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />

darzustellen und Thesen aufzustellen. Ziekow stellt zunächst die<br />

Frage nach dem Stellenwert der Bürgerbeteiligung im Kontext<br />

der repräsentativen Demokratie. Er vertritt die Auffassung, dass<br />

eine Verbesserung der Bürgerbeteiligung nicht dem bisherigen<br />

deutschen System entgegenstünde. Vielmehr könnten, so Ziekow,<br />

Repräsentationsdefizite so ausgeglichen werden. Wie weit solche<br />

Öffnungen aber gehen können, müsse erst noch ermittelt werden.<br />

Verfassungsrechtliche Vorgaben in die eine oder andere Richtung<br />

sieht er hier bisher nicht. Ziekow sieht auch die Gefahren, dass es<br />

durch eine erweiterte Bürgerbeteiligung zu Verzögerungen bei<br />

den Planungen kommen kann. Er meint aber, dass sich diese<br />

durch eine zügige Verfahrensführung nicht so stark auswirken<br />

werden. Nach seiner Vorstellung müsse auch die Beteiligung<br />

früher als bisher einsetzen, da die bisherigen Mechanismen aus<br />

seiner Sicht nicht ausreichend sind. Es müssten längere Fristen<br />

vorgesehen werden, zudem sei oft die Abstraktionsebene zu<br />

hoch. Er fordert hier vorgelagerte Verfahren vor den eigentlichen<br />

Planungsverfahren. Geregelt werden müsste die Bürgerbeteiligung<br />

im VwVfG, auch wenn hier noch viele Fragen zu<br />

klären sein werden. Über diese Forderungen wird sicherlich<br />

gerade aus der Sicht der beteiligten öffentlichen Stellen intensiv<br />

diskutiert werden.<br />

Besuchen Sie uns auf dem<br />

<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012<br />

www.anwaltsinstitut.de


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Worum geht es auf dem <strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong> 2012 in <strong>München</strong>?<br />

Abteilung Wirtschaftsrecht<br />

Eigentlich sollten die Eigentümer eines Unternehmens bzw. die<br />

von ihnen beauftragten Manager entscheiden, wie ein Unternehmen<br />

zu führen ist. Doch in den vergangenen Jahren haben der<br />

deutsche und der europäische Gesetzgeber immer mehr Vorgaben<br />

zur Unternehmensführung gemacht: von der Schaffung eines Corporate<br />

Governance Kodex über Diskriminierungsregelungen bis<br />

hin zur Schaffung von Frauenquoten in der Unternehmensführung.<br />

„Staatliche und halbstaatliche Eingriffe in die Unternehmensführung“<br />

lautet daher auf diesem <strong>Juristentag</strong> das Thema der<br />

wirtschaftsrechtlichen Abteilung. Der Gutachter, Prof. Dr. Mathias<br />

Habersack (Universität <strong>München</strong>), stellt zunächst umfassend<br />

die bisherigen Eingriffe insbesondere durch den Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex dar. Sein Fazit: Im Grundsatz habe sich<br />

der Kodex bewährt und es seien nur kleinere Anpassungen erforderlich.<br />

Dabei plädiert Habersack für eine Anpassung der Regelungen<br />

an die verschiedenen Formen des „Außenauftritts“, etwa<br />

der Börsennotierung. Skeptisch ist er gegenüber einer Frauenquote<br />

in Unternehmen, auch im Aufsichtsrat. Nach seiner Auffassung<br />

schränke dies die Aktionäre in ihren Rechten ein. Habersack<br />

fordert allerdings Änderungen für die Unternehmensführung. Er<br />

sieht Probleme, wenn Vorstandsmitglieder zu schnell Verantwortung<br />

im Aufsichtsrat erhalten und möchte auch die Zahl der Aufsichtsratsmandate<br />

weiter begrenzen. Zudem schlägt er eine Reihe<br />

von Änderungen bei den Rechten der Aktionäre vor, mit denen er<br />

ihnen stärkere Rechte gegen das Unternehmen geben möchte.<br />

Abteilung IT- und Kommunikationsrecht<br />

Auch in der Abteilung IT- und Kommunikationsrecht geht es um<br />

die Auswirkungen des Internets. Das Thema „Persönlichkeitsund<br />

Datenschutz im Internet – Anforderungen und Grenzen<br />

26 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

einer Regulierung“ lautet das Thema, das mittlerweile nicht mehr<br />

nur Medienrechtler beschäftigt. Prof. Dr. Gerald Spindler von der<br />

Universität Göttingen fasst sein Gutachten, mit dem auch eine<br />

umfangreiche Bestandsaufnahme vorgelegt wird, in 40 Thesen<br />

zusammen. So fordert er ein „Internet-Grundrecht“, ähnlich wie<br />

das Grundrecht der Presse, wobei aber auch die Persönlichkeitsrechte<br />

gewahrt werden müssten. Einwilligungen in Veröffentlichungen<br />

sollten nicht mehr unbegrenzt erteilt werden, sondern<br />

nach zwei bis vier Jahren erneuert werden müssen. Zudem setzt<br />

sich der Gutachter dafür ein, das Recht am eigenen Bild dadurch<br />

zu ergänzen, dass eine „sozialadäquate“ Veröffentlichung von<br />

Bildern erlaubt wird. Hier müssten neue Wege gegangen werden.<br />

Besser geregelt werden müsse der Datenschutz, was aber bei der<br />

weltweiten Verbreitung des Internets durchaus schwierig ist.<br />

Spindler möchte auch die „Produktsicherheit“ verbessern, indem<br />

die Hersteller etc. zur kontinuierlichen Betrachtung ihrer Produkte<br />

und Dienstleistungen verpflichtet werden. Zudem möchte<br />

er durch viele Einzelmaßnahmen die Persönlichkeit mehr schützen.<br />

Forum Europa<br />

Das aktuelle Forum zum Abschluss des <strong>Juristentag</strong>s widmet sich<br />

diesmal dem Thema „Europa am Scheideweg – Krise der Union<br />

oder Notwendigkeit einer europäischen Verfassung“. Es diskutieren<br />

miteinander: der luxemburgische Finanzminister Luc<br />

Frieden, der Philosoph Prof. Dr. Jürgen Habermas, der Präsident<br />

des EuGH Prof. Dr. Vassilios Skouris und der Präsident des<br />

BVerfG Prof. Dr. Andreas Voßkuhle.<br />

Der Autor ist Rechtsanwalt und Journalist in Leverkusen sowie ehrenamtlich<br />

Pressesprecher des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s.


„Ich hab’s!“<br />

Monatlich nur j 59,75 zzgl. MwSt.<br />

Deutsches Anwalt Offi ce<br />

Große Lösung – kleiner Preis!<br />

Die erste bezahlbare juristische Komplett-Datenbank.<br />

Das Deutsche Anwalt Office fegt die Kostentreiber weg und sorgt für eine hochqualitative,<br />

topeffiziente Mandatsbearbeitung. Eine Revolution für kostenbewusste, kleine und mittlere<br />

Kanzleien – unter 60 Euro im Monat alles in einer Online-Datenbank:<br />

- Fundiertes Fachwissen und Kommentierungen zu allen relevanten Rechtsgebieten<br />

- Mit allen Inhalten aus dem Deutschen Anwaltverlag und juristischen Werken<br />

von Haufe<br />

- Sachverhaltsrelevante Entscheidungen<br />

- Mehrere tausend direkt einsetzbare Muster, Formulare, Rechner, Tabellen und Checklisten<br />

- Effiziente Fortbildung mit mindestens einem Online-Seminar pro Monat<br />

Jetzt 4 Wochen gratis haben:<br />

www.deutsches-anwalt-office.de


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Abseits der Standardpfade und<br />

beliebte „Klassiker“<br />

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm hat bei den <strong>Juristentag</strong>en gute Tradition. Neben<br />

der Erkundung des Veranstaltungsorts fördert es einen berufs- und generationenübergreifenden<br />

Austausch und die Kontaktpflege. <strong>München</strong> ist hierfür ein idealer Ort.<br />

Von Ministerialrat Kord Lemke und Rechtsreferendarin Joanna Pracka<br />

28 VERLAG C.H.BECK mQ


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm<br />

<strong>München</strong> ist ein gutes Pflaster für <strong>Juristentag</strong>e. Der<br />

letzte <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong> 1990 war mit über 3.600<br />

Besuchern der teilnehmerstärkste in der über 150-jährigen<br />

Geschichte des Kongresses. Das mag zu einem nicht unerheblichen<br />

Teil daran gelegen haben, dass die damalige Tagung<br />

fachlich von besonderem Interesse war, weil sie wenige Wochen<br />

vor der deutschen Wiedervereinigung stattfand und das epochale<br />

staatsrechtliche Großereignis dort thematisiert wurde. Andererseits<br />

hat auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zum<br />

Erfolg des 58. djt beigetragen.<br />

Dem Rahmenprogramm kommt bei <strong>Juristentag</strong>en von jeher besondere<br />

Bedeutung zu. Denn ein wesentlicher Reiz des Kongresses<br />

besteht darin, berufs- und generationenübergreifend neue<br />

Kontakte zu knüpfen und alte Bekannte wiedertreffen zu können.<br />

<strong>München</strong> ist hierfür ein idealer Ort. Die Einschätzung des Schriftstellers<br />

Gottfried Keller, der die Stadt einst als „ein liederliches,<br />

sittenloses Nest voll Fanatismus, Grobheit, Kälbertreiber, voll<br />

Heiligenbilder, Knödel, Radiweiber“ bezeichnete, kann getrost als<br />

unmaßgebliche Mindermeinung eingestuft werden. Diametral<br />

entgegengesetzt äußerte sich Ernest Hemingway: „Es geht nichts<br />

über <strong>München</strong>. Alles andere in Deutschland ist Zeitverschwendung.“<br />

Mag auch diese Äußerung etwas undifferenziert erscheinen,<br />

so lässt sich nicht leugnen, dass jedenfalls in der zweiten Septemberhälfte<br />

kaum ein reizvolleres Reiseziel vorstellbar ist als die<br />

bayerische Landeshauptstadt. Der Deutsche <strong>Juristentag</strong> gastiert<br />

genau zur rechten Jahreszeit in <strong>München</strong>.<br />

Leitmaxime bei der Gestaltung des diesjährigen Rahmenprogramms<br />

war es, den Teilnehmern einerseits beliebte „Klassiker“<br />

anzubieten, darüber hinaus aber auch Veranstaltungen abseits<br />

touristischer Standardpfade, die bislang unbekannte Einblicke in<br />

die Gastgeberstadt des <strong>69.</strong> djt gewähren. Da die Zeit knapp und<br />

das Angebot in der Stadt vielfältig ist, konzentriert sich das Rahmenprogramm<br />

heuer auf das <strong>München</strong>er Stadtgebiet. Getreu<br />

einem Ausspruch von Woody Allen, der während der Dreharbeiten<br />

zu einem Film in <strong>München</strong> äußerte: „Bitte keine Berge,<br />

keine Kühe. Ich brauche nur die Stadt“, gibt es diesmal anders als<br />

noch beim 58. djt 1990 keine Ausflüge in das <strong>München</strong>er Umland.<br />

Die Rahmenprogrammveranstaltungen, die tagsüber zur Auswahl<br />

stehen, haben fünf Themenschwerpunkte: <strong>München</strong> als<br />

Stadt der Geschichte, der Technik, der Architektur, der Kunst und<br />

der feinen Lebensart.<br />

<strong>München</strong> ist Geschichte<br />

Die Altstadt <strong>München</strong>s kündet noch heute von der kulturellen<br />

Blüte der Spätgotik, dem wirtschaftlichen Aufstieg im 18. Jahrhundert,<br />

aber auch von den Verbrechen des Nationalsozialismus<br />

und der Zerstörung der Stadt im Bombenhagel.<br />

Deutsches Museum<br />

Ein Rundgang durch die prächtige Stadt Herzog Maximilian I.<br />

mit Begehung der opulenten königlichen Residenz, des größten<br />

Innenstadtschlosses Deutschlands, zeugt ebenso vom äußeren<br />

Glanz vergangener Zeiten wie ein Ausflug zum Schloss Nymphenburg,<br />

einer Kostbarkeit des Barock, idyllisch gelegen inmitten<br />

einer verschwenderisch schönen Parkanlage.<br />

Zwei Veranstaltungen widmen sich den Spuren, die das dunkelste<br />

Kapitel der deutschen Geschichte in <strong>München</strong> und seinem Umfeld<br />

hinterlassen hat: Ein Rundgang vorbei an den noch sichtbaren<br />

Relikten des NS-Regimes vollzieht den Aufstieg Adolf<br />

Hitlers vom einfachen österreichischen Gefreiten zum meistgefürchteten<br />

Diktator des 20. Jahrhunderts nach, der <strong>München</strong> 1935<br />

zu seiner ‚Hauptstadt der Bewegung‘ erklärte. Wie das Recht in<br />

jener Zeit systematisch außer Kraft gesetzt und welches schier<br />

unvorstellbare Leid Menschen angetan wurde, zeigt eine Besichtigung<br />

der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau.<br />

<strong>Juristentag</strong>sbesuchern mit einem Faible für Kriminalistik und<br />

Verbrechensbekämpfung sei ein Besuch im Kriminalmuseum des<br />

Polizeipräsidiums empfohlen. Der langjährige Leiter der <strong>München</strong>er<br />

Mordkommission Josef Wilfling wird dort über Ereignisse<br />

wie das Olympiaattentat 1972, den Oktoberfestanschlag 1980 und<br />

über einige aufsehenerregende Mordfälle der jüngeren Geschichte<br />

berichten.<br />

<strong>München</strong> ist Architektur<br />

Gerade in der Architektur <strong>München</strong>s spiegeln sich Vergangenheit<br />

und Gegenwart der Stadt ausdrucksstark wider. Neben einer Besichtigung<br />

der Neuen Synagoge und einem Altstadtrundgang,<br />

der vom Rathaus am Marienplatz unter anderem vorbei an der<br />

Frauenkirche und der Feldherrnhalle durch das verwinkelte<br />

Platzlviertel bis zum Viktualienmarkt führt, stehen mehrere Veranstaltungen<br />

auf dem Programm, die den Kontrast zwischen historischer<br />

und moderner Architektur beleuchten. In den letzten<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 29


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm<br />

Jahrzehnten schufen namhafte Architekten wie Herzog & de<br />

Meuron, Wandel Hoefer Lorch oder Sauerbruch Hutton in einer<br />

furiosen neuen Gründerzeit Bauten von schlichter Eleganz bis zu<br />

provozierendem Farbrausch. Ein Rundgang sowie eine Entdeckungsreise<br />

mit Tram, Bus und U-Bahn vermitteln ein Bild von<br />

der gewandelten Stadtsilhouette und widerlegen das Klischee<br />

vom „Rauschgoldengel <strong>München</strong>“.<br />

<strong>München</strong> ist Technik<br />

Die neue Architektur der Stadt ist auch Ausdruck des technischen<br />

Pioniergeistes, der in <strong>München</strong> vor langer Zeit seine Wurzeln<br />

schlug. Technikbegeisterten, die gut zu Fuß sind, sei die Roof Top<br />

Tour auf das Zeltdach des Olympiastadions ans Herz gelegt, das<br />

den Ideenwettbewerb für die Olympischen Spiele 1972 gewann.<br />

Pünktlich zu Olympia wurden auch der „BMW Vierzylinder“, das<br />

Hauptverwaltungsgebäude des Konzerns, und das von den <strong>München</strong>ern<br />

liebevoll „Weißwurstkessel“ getaufte BMW-Museum<br />

fertiggestellt. Bei einem Besuch der BMW Welt und der BMW<br />

Premium Tour können Sie hinter die Fassade des traditionsreichen<br />

<strong>München</strong>er Autobauers blicken.<br />

30 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Grottenhof der Residenz<br />

BMW Welt und „Vierzylinder“<br />

Dass „alles unmöglich ist, bis es möglich ist“, zeigt auch eine<br />

Führung durch das größte naturwissenschaftlich-technische<br />

Museum der Welt, das Deutsche Museum. Auf 47.000 m2, verteilt<br />

auf sechs Stockwerke, sind in 50 Ausstellungsbereichen Exponate<br />

unter anderem aus den Bereichen Physik, Astronomie, Chemie,<br />

Informatik, Luft und Raumfahrt, Telekommunikation und Energie<br />

zu sehen. Ein ausführlicher Rundgang durch alle Abteilungen<br />

würde mehrere Tage in Anspruch nehmen. Diese Führung vermittelt<br />

die Höhepunkte des Museums in kompakter Form.<br />

<strong>München</strong> ist Kunst<br />

„Dieses Volk wusch sich nicht und badete nicht und war doch<br />

kunstnäher als die gewaschene Menschheit des Nordens“, wird<br />

der Philosoph Theodor Lessing mit einem Ausspruch über die<br />

<strong>München</strong>er zitiert. Auf welche Erkenntnisse Lessing den ersten<br />

Teil dieser Aussage stützte, ist nicht überliefert. Die „Kunstnähe“<br />

der <strong>München</strong>er ist indes offenkundig: Das Museumsareal bietet<br />

von antiken griechischen und römischen Skulpturen in der Glyptothek<br />

über Kunst der Mittelalters in der Alten Pinakothek, Werke<br />

unter anderem von Van Gogh und Goya in der Neuen Pinakothek<br />

bis hin zur grenzüberschreitenden Moderne in Graphik und<br />

Design in der Pinakothek der Moderne alles, was das Herz von<br />

Kunstliebhabern höher schlagen lässt. Ein Rundgang über das<br />

Museumsareal verschafft einen Überblick und lädt zu einem Besuch<br />

der Museen ein (s. hierzu auch Kramer, S. 54 in diesem Heft).<br />

Freunde zeitgenössischer Kunst sollten sich eine Besichtigung der<br />

Sammlung Goetz nicht entgehen lassen. In einem ebenso schönen<br />

wie strengen Solitärbau von Herzog & de Meuron werden in<br />

unkonventioneller Weise Gemälde, Grafiken, Fotografien und<br />

Videoarbeiten von den 60er Jahren bis zur Gegenwart präsentiert.<br />

Bei einem literarischen Spaziergang über den Bogenhausener<br />

Künstlerfriedhof schließlich hören die Besucher Geschichten aus<br />

dem Leben und Ausschnitte aus den Werken bekannter Schriftsteller,<br />

Regisseure und Schauspieler, die hier ihre letzte Ruhe fanden<br />

– unter anderem Erich Kästner, Rainer Werner Fassbinder<br />

oder Liesl Karlstadt.<br />

<strong>München</strong> ist Lebensart<br />

Dass <strong>München</strong> zu Recht als Metropole der feinen Lebensart gilt,<br />

wird an wohl keinem Ort so deutlich wie auf dem traditionsreichen<br />

Viktualienmarkt. Auf einer Schlemmertour kommen Gourmets<br />

und Gourmands bei einem Weißwurstfrühstück, einer Auswahl<br />

feiner Käse-, Wurst- und Brotsorten und einem „sweet<br />

finish“ auf ihre Kosten.<br />

Ein „Muss“ für Traditions- und Qualitätsbewusste ist ein Besuch<br />

bei den <strong>München</strong>er Hoflieferanten – dem erlesenen Kreis derer,


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Abseits der Standardpfade und beliebte „Klassiker“ – Das Rahmenprogramm<br />

die einst die Ehre hatten, die königliche Familie laufend mit ihren<br />

Waren zu beliefern. Traditionshäuser wie der Delikatessenhändler<br />

Dallmayr, der Schuhmacher Eduard Meier oder Zigarrenmanufakturist<br />

Zechbauer verschreiben sich bis heute dem Anspruch,<br />

Produkte anzubieten, die die Gunst des Königs fänden.<br />

Fester Bestandteil der <strong>München</strong>er Lebensart ist auch die Braukunst.<br />

Bei einer Besichtigung der Traditionsbrauerei Hofbräu<br />

werden Einblicke in die vielfältigen Stationen des Brauprozesses<br />

gewährt. Anschließend besteht Gelegenheit, ein frisch gezwickeltes<br />

Bier aus dem Gärtank zu kosten und sich eine zünftige bayerische<br />

Brotzeit schmecken zu lassen.<br />

Da frei nach Ludwig Strauß „Arbeit und Feier einander vollenden“<br />

möchte der <strong>Juristentag</strong> seine Besucher bei einer Reihe ganz<br />

unterschiedlicher Abendveranstaltungen zu regem Austausch<br />

und ausgelassener Feier einladen.<br />

Beim traditionellen Begrüßungsabend am Tag vor der Kongress -<br />

eröffnung sind alle früh Angereisten eingeladen, sich bei Live-<br />

Musik, Delikatessen aus der bayerischen Küche und anregenden<br />

Gesprächen im historischen Festsaal des Alten Rathauses auf die<br />

bevorstehende Tagung einzustimmen.<br />

Am Dienstagabend wartet ein besonderes Highlight: Vier Tage<br />

vor dem Auftakt der „Wiesn“ feiern die Teilnehmer des Deutschen<br />

<strong>Juristentag</strong>s im 1589 erbauten Festsaal des <strong>München</strong>er Hofbräuhauses<br />

ihren eigenen Oktoberfestabend. Unter einem beeindruckenden<br />

Freskengewölbe werden die Gäste mit <strong>München</strong>er Brotzeitschmankerln,<br />

einem reichhaltigen Haxn-Büffet, bayerischen<br />

Desserts und natürlich mit Bier aus der hauseigenen Brauerei<br />

verwöhnt. Eine der renommiertesten Oktoberfestbands wird in<br />

14-köpfiger Besetzung für einen ausgelassenen Abend sorgen.<br />

Am Mittwochabend steht zunächst ein Konzert auf dem Programm:<br />

Im eleganten Hubert-Burda-Saal der Israelitischen Kul-<br />

Global Language Services<br />

KERN AG,<br />

Sprachendienste<br />

Marienplatz 25<br />

80331 <strong>München</strong><br />

kern.muenchen@e-kern.com<br />

Fax: 089 -23 24 908-20<br />

✆<br />

tusgemeinde wird das Deutsche Juristenorchester ein Klavierkonzert<br />

von Edvard Grieg spielen. Nach einem Pausenempfang singt<br />

der Chor des <strong>München</strong>er Amtsgerichts Schlager und Melodien<br />

aus den „Goldenen 20ern“ des vergangenen Jahrhunderts, Gospels<br />

und Spirituals. Im Anschluss kann bei der bereits vom 68. djt<br />

2010 in Berlin bekannten Party „law & order … some drinks“ im<br />

angesagten „Neuraum“ unter dem Zentralen Omnibusbahnhof<br />

die Nacht zum Tage gemacht werden.<br />

Am Donnerstagabend wird der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete<br />

<strong>München</strong>er Schriftsteller und Rechtsanwalt Georg<br />

M. Oswald im ehrwürdigen Ambiente der Juristischen Bibliothek<br />

des Neuen Rathauses aus seinem Roman „Vom Geist der Gesetze“<br />

lesen. Daneben stehen zwei Veranstaltungen für Liebhaber musikalischer<br />

und kulinarischer Genüsse auf dem Programm: Die<br />

Residenzsolisten mit Mitgliedern der <strong>München</strong>er Philharmoniker<br />

spielen in der Kapelle der königlichen Residenz Werke unter<br />

anderem von Corelli, Bach, Händel und Mozart. Anschließend<br />

geht es für einen Teil der Zuhörer weiter ins Orlandohaus, wo sie<br />

ein 3-Gänge-Dinner von Sternekoch Alfons Schuhbeck erwartet.<br />

Der andere Teil der Konzertbesucher setzt den Abend bei einem<br />

bayerischen 3-Gänge-Menü und einer moderierten Probe heimischer<br />

Biersorten in der Traditionsgaststätte „Zum Franziskaner“<br />

an der Staatsoper fort.<br />

Wir hoffen, dass das Rahmenprogramm des <strong>69.</strong> djt 2012 für alle<br />

Besucher etwas bereithält und mit dazu beiträgt, dass <strong>München</strong><br />

auch heuer wieder eine ähnlich hohe Anziehungskraft auf die<br />

Juristinnen und Juristen aller Berufs- und Altersgruppen haben<br />

wird wie 1990.<br />

Das Team des <strong>69.</strong> djt freut sich auf Sie!<br />

Der Autor Lemke ist Geschäftsführer des Ortsausschusses für den <strong>69.</strong> djt,<br />

die Autorin Pracka ist Leiterin des Rahmenprogramms.<br />

Juristische Fachübersetzungen<br />

in allen Weltsprachen und Rechtsgebieten<br />

Hochqualifizierte juristische Fachübersetzer und Fachdolmetscher<br />

Öffentlich bestellte und vereidigte Dolmetscher und Übersetzer<br />

Albanisch<br />

Arabisch<br />

Bulgarisch<br />

Chinesisch<br />

Deutsch<br />

Englisch<br />

Finnisch<br />

Flämisch<br />

Französisch<br />

Griechisch<br />

Hebräisch<br />

Hindi<br />

Indonesisch<br />

Italienisch<br />

Japanisch<br />

Kisuaheli<br />

Koreanisch<br />

Kroatisch<br />

Lettisch<br />

Litauisch<br />

Niederländisch<br />

Persisch<br />

Spanisch<br />

Türkisch<br />

089 -23 24 908-0<br />

Ungarisch<br />

Urdu<br />

Vietnamesisch<br />

u. a. Sprachen<br />

Über 40 Filialen weltweit: Berlin, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, Nürnberg, Stuttgart, Wiesbaden, Wien<br />

www.e-kern.com<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 31


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Eldorado der Juristen –<br />

der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />

Der <strong>Juristentag</strong> gastiert in diesem Jahr genau am richtigen Ort. Denn <strong>München</strong> ist eine<br />

Rechtsmetropole. Ein juristischer Stadtrundgang offenbart: An fast jeder Ecke findet man<br />

eine Rechtsstätte.<br />

Von Rechtsanwalt Hansjörg Staehle<br />

32 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Justizpalast


Mit der ihr eigenen spezifischen Bescheidenheit begrüßt<br />

die bayerische Landeshauptstadt die Teilnehmer des<br />

<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>s mit einem herzlichen<br />

„Willkommen im Eldorado der Juristen“. Oder wie sonst sollte<br />

man eine Stadt bezeichnen, deren Ludwigs-Maximilians-Universität<br />

eine der größten juristischen Fakultäten mit ca. 5.000 Studierenden<br />

beherbergt, die Gerichte aller Gerichtsbarkeiten von jeweils<br />

mindestens zwei Instanzen in ihren Mauern weiß und<br />

– was Wunder – Sitz der Rechtsanwaltskammer mit der bundesweit<br />

größten Mitgliederzahl ist? Die Rechtsanwaltskammer <strong>München</strong><br />

hat heute über 20.000 Mitglieder; allein im Bezirk des Landgerichts<br />

<strong>München</strong> I, der Stadt und Landkreis <strong>München</strong> umfasst,<br />

sind mehr als 13.000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte<br />

kanzleiansässig.<br />

Nun sind aber die Juristen, auch wenn sie insgeheim anderer<br />

Meinung sein sollten, nicht die Hauptpersonen, sondern nur<br />

Diener des Rechts. Und das Recht braucht Stätten der Umsetzung.<br />

Und solche hat <strong>München</strong> in besonders großer Zahl zu bieten.<br />

Das beginnt mitten in der Stadt am Karlsplatz, besser bekannt als<br />

der legendäre Stachus. Er wird an seiner Westseite beherrscht<br />

durch den Justizpalast, ein von einer gläsernen Kuppel gekröntes<br />

Monument des Neobarock, das im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts<br />

durch den Architekten Friedrich von Thiersch errichtet<br />

wurde. Es beherbergt das Bayerische Staatsministerium der Justiz<br />

und für Verbraucherschutz sowie die meisten Zivilkammern des<br />

Landgerichts <strong>München</strong> I. Von demselben Architekten stammt<br />

auch das westlich anschließende Gebäude des Oberlandesgerichts<br />

<strong>München</strong>, das mit seinem Erscheinungsbild nordischer Backsteingotik<br />

dem Betrachter einen deutlich älteren Eindruck vermittelt,<br />

in Wahrheit aber erst 1905 erbaut wurde. Der Architekt<br />

hatte nach der Vollendung des Justizpalasts im vorangegangenen<br />

Jahrzehnt deutlich geringere finanzielle Mittel zur Verfügung und<br />

wollte kein Gebäude schaffen, das neben dem prunkvollen Justizpalast<br />

ärmlich wirken musste. So gestaltete er das Erscheinungsbild<br />

bewusst nach dem Vorbild einer viel älteren baugeschichtlichen<br />

Periode, um die besondere Würde des Berufungsgerichts<br />

trotz knapper Kassen hervorzuheben. Im Gebäude des Oberlandesgerichts<br />

ist auch der Bayerische Verfassungsgerichtshof zu finden,<br />

dessen Präsident in Personalunion auch Präsident des OLG<br />

<strong>München</strong> ist. Und schließlich befindet sich dort auch der Bayerische<br />

Anwaltsgerichtshof, ein staatliches Gericht, dem immerhin<br />

rund 50 Richterinnen und Richter angehören, zu zwei Dritteln<br />

zu Anwaltsrichtern ernannte Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte,<br />

zu einem Drittel Richterinnen und Richter des Oberlandesgerichts.<br />

In Disziplinarsachen ist der Anwaltsgerichtshof<br />

Berufungsinstanz für Entscheidungen der bayerischen Anwaltsgerichte,<br />

deren größtes, das Anwaltsgericht <strong>München</strong>, nahe dem<br />

Isartor im sogenannten Graggenauer Viertel der <strong>München</strong>er Altstadt<br />

zu finden ist.<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />

Gerichtsgebäude in der Prielmayerstraße<br />

In nordöstlicher Richtung grenzt der Lenbachplatz an den<br />

Stachus. An der Einmündung der Pacellistraße steht noch heute<br />

der Renaissanceturm der im 2. Weltkrieg zerstörten Herzog-Max-<br />

Burg, der die heutige Neue Maxburg bewacht. Sie beginnt mit<br />

dem Gebäude am Lenbachplatz 7, das in den fünfziger Jahren des<br />

vergangenen Jahrhunderts von den Architekten Sep Ruf und<br />

Theo Pabst errichtet wurde. Es steht als Beispiel für eine ausnehmend<br />

geglückte Integration von Tradition und Moderne bei<br />

Bauten der frühen Nachkriegsjahre unter Denkmalschutz. In ihm<br />

befinden sich die Kammern für Handelssachen sowie die Zivilkammern<br />

mit Spezialzuständigkeiten des LG <strong>München</strong> I. Das Justizgebäude<br />

am Lenbachplatz 7 ist durch verglaste Übergänge verbunden<br />

mit dem ebenfalls zum Komplex der Neuen Maxburg<br />

gehörenden Gebäude des AG <strong>München</strong>, in dem die Zivilabteilung<br />

des Amtsgerichts untergebracht ist. Sein Gerichtsbezirk umfasst<br />

die Stadt und den Landkreis <strong>München</strong> mit zusammen etwa<br />

1,6 Millionen Menschen. Das Amtsgericht beschäftigt rund 1.300<br />

Mitarbeiter, davon ca. 200 Richterinnen und Richter.<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 33


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />

<strong>München</strong> ist die einzige deutsche Stadt, die zwei Landgerichte beherbergt<br />

– ein Umstand, der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte<br />

aus anderen Bundesländern nicht selten verwirrt. In der<br />

Nähe des Hauptbahnhofs (Denisstraße 3) befindet sich das LG<br />

<strong>München</strong> II, das einzige deutsche Landgericht mit einem Sitz<br />

außerhalb seines eigenen Gerichtsbezirks. Es ist nämlich keineswegs<br />

für Stadt und Landkreis <strong>München</strong> zuständig. Der Landgerichtsbezirk<br />

<strong>München</strong> II umfasst vielmehr acht Amtsgerichte im<br />

Umland vom nördlich gelegenen Dachau bis Garmisch-Partenkirchen<br />

weit im Süden.<br />

Die Gebäude der ordentlichen Gerichtsbarkeit in <strong>München</strong> sind<br />

– ein vielfach beklagter Zustand – weit über das Stadtgebiet ver-<br />

Buchhandlung Georg Blendl<br />

GmbH & Co KG<br />

Buchhandlung und Antiquariat<br />

für Rechts- und Staatswissenschaften<br />

Pacellistraße 5, 80333 <strong>München</strong>, Tel.: 089 / 210 233 -16<br />

Fax: 089 / 291 617 30, www.BGB-Online.de, buch@BGB-Online.de<br />

Ihre<br />

Ihre<br />

juristische<br />

juristische<br />

Fachbuchhandlung!<br />

Fachbuchhandlung!<br />

34 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Bundesfinanzhof<br />

Ihr Partner im Buch-, Abonnement- und Online-Bereich<br />

Wir betreuen seit 1947 Gerichte, Behörden, Firmen und Kanzleien<br />

in allen Belangen „rund ums Buch“.<br />

Bleiben Sie mit unserem individuellen Informationsdienst „mein-bibliothekar“<br />

auf dem neuesten Stand! Nutzen Sie dazu den Service auf unserer<br />

Homepage unter www.bgb-online.de<br />

Oder besuchen Sie uns mal – uns gibt es wirklich!<br />

Pacellistraße 5, Tel.: 089/210233-16. Wir freuen uns!<br />

streut. So ist die gesamte Strafgerichtsbarkeit<br />

des OLG und der Landgerichte <strong>München</strong> I<br />

und <strong>München</strong> II sowie die Staatsanwaltschaft<br />

<strong>München</strong> I in einem Gebäudekomplex an der<br />

Nymphenburgerstraße und der benachbarten<br />

Linprunstraße zu finden, der nicht eben durch<br />

architektonische Eleganz besticht. Ebenso<br />

wenig zeichnet er sich leider auch durch bauliche<br />

Qualität aus. Das erst in den 1970er<br />

Jahren errichtete Gebäude erwies sich schon<br />

heute als so marode, dass eine ursprünglich<br />

geplante Generalsanierung zugunsten der<br />

Planung eines neuen Justizzentrums am Leonrodplatz<br />

im Stadtteil Neuhausen abgebrochen<br />

wurde. Das neue Justizzentrum soll<br />

in Sichtweite des berühmten Olympiastadions<br />

entstehen und nach gegenwärtiger Planung<br />

im Jahr 2019 in Betrieb gehen.<br />

<strong>München</strong> beherbergt mit dem Sozialgericht<br />

<strong>München</strong>, ansässig in der Richelstraße, nahe<br />

der verkehrsumtosten Donnersberger Brücke,<br />

das zweitgrößte Sozialgericht Deutschlands<br />

mit nicht weniger als 57 Kammern. Auch die Berufungsinstanz,<br />

das Landessozialgericht <strong>München</strong>, findet sich in der Stadt<br />

und zwar unter der noblen Adresse Ludwigstraße 15 in unmittelbarer<br />

Nähe des Odeonsplatzes.<br />

Ebenfalls in dessen Nachbarschaft ist der Bayerische Verwaltungsgerichtshof<br />

zu finden (Ludwigstraße 23), auch er hinter einer<br />

Fassade, die im Zuge der Gesamtplanung der Prachtstraßen<br />

im Herzen <strong>München</strong>s durch die Architekten Leo von Klenze und<br />

Friedrich von Gärtner gestaltet wurde. Weniger repräsentativ an<br />

einer Ausfallstraße ist das Bayerische Verwaltungsgericht <strong>München</strong><br />

zu finden, zuständig für den Regierungsbezirk Oberbayern<br />

sowie in Personal- und Disziplinarsachen auch für Niederbayern<br />

und Schwaben.<br />

Bei einem bedeutenden Wirtschaftsstandort wie <strong>München</strong> versteht<br />

es sich von selbst, dass auch die Arbeitsgerichtsbarkeit mit<br />

zwei Instanzen vertreten ist. Die Ortssuche führt uns hier an den<br />

westlichen Rand des wohl bekanntesten <strong>München</strong>er Stadtteils,<br />

nämlich Schwabing. Das Arbeitsgericht und das Landesarbeitsgericht<br />

<strong>München</strong> sind in der Winzererstraße in einem Gebäudekomplex<br />

untergebracht, in dem sich übrigens auch drei Zivilsenate<br />

des OLG <strong>München</strong> befinden.<br />

Hier befand sich auch – ein guter Grund für eine kurze Rückschau<br />

– das Bayerische Oberste Landesgericht, bevor es zum<br />

30. Juni 2006 aufgelöst wurde. Es handelte sich um ein Gericht des<br />

Freistaates Bayern mit landesweiten Zuständigkeiten im Zivilund<br />

Strafrecht mit einer bis ins Jahr 1620 zurückreichenden Tra-


dition, die nur zwischen 1935 und 1948 in einer unrühmlichen<br />

Periode der Bayerischen Justizgeschichte unterbrochen gewesen<br />

war. Noch heute gedenken nicht nur Bayerische Juristen mit<br />

Kopfschütteln und trauriger Empörung des Augenblicks, in dem<br />

der damalige Bayerische Ministerpräsident in einem Halbsatz seiner<br />

Regierungserklärung die Absicht verkündete, das legendäre<br />

„Bayerische Oberste“ aufzulösen. Ein traditionsreiches Gericht<br />

von bundesweiter Reputation in vielen Rechtsgebieten, z. B. Erb -<br />

recht und Wohnungseigentumsrecht, wurde angeblichen Sparzwängen<br />

geopfert, für die ein relevanter Umfang bis heute nicht<br />

schlüssig dargelegt ist. Einmal mehr hat die Politik die Belange der<br />

Justiz in einer Weise behandelt, die als stiefmütterlich zu bezeichnen<br />

blanker Euphemismus wäre.<br />

Neben den schon erwähnten Gerichten, die der Gerichtsorganisation<br />

des Landes Bayern unterstehen, beherbergt <strong>München</strong> auch<br />

ein oberes und ein oberstes Bundesgericht.<br />

Oberes Bundesgericht, das gemäß Art. 96 Abs. 1 GG mit bundesweiter<br />

Zuständigkeit gebildet wurde, ist das 1961 gegründete<br />

Bundespatentgericht, das mit 118 Richterinnen und Richtern<br />

in 29 Spruchkörpern zu den größten Bundesgerichten gehört.<br />

Es ist für Verfahren im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes<br />

AGFEO<br />

KOMMUNIKATIONSLÖSUNGEN<br />

FÜR RECHTSANWÄLTE, NOTARE UND STEUERBERATER<br />

• Optimierung der Arbeitsprozesse<br />

• Kostenersparnis durch Gebäudeautomation<br />

• Professioneller Kommunikationsauftritt<br />

Wir sind auf dem<br />

<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />

<strong>München</strong>, 18. – 21. Sept. 2012<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />

zuständig und entscheidet über Gewährung, Versagung und<br />

Entzug von Patenten, Marken sowie Gebrauchs- und Geschmacksmustern.<br />

<strong>München</strong> als Standort des Bundespatentgerichts<br />

lag besonders nahe, weil hier, nahe der Innenstadt an der<br />

Isar, das Deutsche Patent- und Markenamt seinen Sitz hat und<br />

ihm benachbart auch das Europäische Patentamt. Dieser Schwerpunkt<br />

des gewerblichen Rechtsschutzes in <strong>München</strong> wird auch<br />

dadurch betont, dass die Patentanwaltskammer als berufsständische<br />

Vertretung der deutschen Patentanwältinnen und Patentanwälte<br />

hier zu finden ist. Mehr als ein Drittel der etwa 3.100 deutschen<br />

Patentanwälte haben ihre Kanzlei in <strong>München</strong>, ebenso<br />

mehr als 20 Prozent der Fachanwälte für gewerblichen Rechtsschutz.<br />

Und kein Wunder, dass auch das Max-Planck-Institut für<br />

Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht am Hofgarten diesem<br />

Schwerpunkt ein wissenschaftliches Fundament bietet. Vielleicht<br />

sind diese Ressourcen ja auch für den Europäischen Gesetzgeber<br />

ein gewichtiges Argument, wenn er über den Sitz der Zentralkammer<br />

des einheitlichen Patentgerichts für das „Europäische Patent<br />

mit einheitlicher Wirkung“ entscheidet.<br />

Das in <strong>München</strong> ansässige Oberste Bundesgericht ist der Bundesfinanzhof,<br />

letzte Instanz für Rechtsstreite in Steuersachen, der im<br />

noblen Stadtteil Bogenhausen im sogenannten Fleischerschlöss-<br />

www.agfeo.de<br />

Telefone | Telefonanlagen | Software | Haussteuerung einfach | perfekt | kommunizieren


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Eldorado der Juristen – der Rechtsstandort <strong>München</strong><br />

chen innerhalb eines Parks von etwa 18.000 qm residiert. Das Gebäude<br />

war ursprünglich von einem Farbenfabrikanten, Prof.<br />

Ernst Philipp Fleischer, als Wohn- und Gesellschaftshaus geplant<br />

worden. Es steht an einer historischen Stelle von besonderer<br />

rechtsgeschichtlicher Bedeutung. Im Vorgängerbau, dem „Gartenhaus<br />

Bogenhausen“ wurde nämlich 1805 der sogenannte Bogenhausener<br />

Vertrag zwischen Bayern und Frankreich geschlossen.<br />

Im Zuge des dadurch begründeten Bündnisses wurde das<br />

Kurfürstentum Bayern zum Königreich von Napoleons Gnaden.<br />

Doch zurück zur Finanzgerichtsbarkeit. Auch ein erstinstanzliches<br />

Gericht der nur zweistufig aufgebauten Finanzgerichtsbarkeit,<br />

das Finanzgericht <strong>München</strong>, ist Bestandteil des hiesigen<br />

Rechtsstandortes.<br />

Die Industrie- und Handelskammer für <strong>München</strong> und Oberbayern<br />

fördert mit einer festen Schiedsgerichtsordnung und einem<br />

Pool versierter Schiedsrichter die Schiedsgerichtsbarkeit im Wirtschaftsrecht.<br />

Eine Rahmenvereinbarung der IHK mit dem Landgericht<br />

<strong>München</strong> I und der Rechtsanwaltskammer <strong>München</strong> bie-<br />

36 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

OLG <strong>München</strong><br />

Ludwig-Maximilians-Universität<br />

tet eine Anlaufstelle für die gerichtsnahe Mediation in Wirtschaftsstreitigkeiten.<br />

Man hat auch in <strong>München</strong> die zunehmende<br />

Bedeutung der Mediation und sonstiger Methoden der außergerichtlichen<br />

Streitbeilegung erkannt und ist entschlossen, dieser<br />

Entwicklung Rechnung zu tragen.<br />

Dieser Parforceritt durch den Rechtsstandort <strong>München</strong> mag<br />

erklären, warum sich so viele Juristen jeglicher Couleur in <strong>München</strong><br />

niedergelassen haben. <strong>München</strong> ist, so hat sich gezeigt, ein<br />

ideales Habitat für Juristen. Die <strong>München</strong>er Juristen freuen sich<br />

auf den Besuch möglichst vieler Kolleginnen und Kollegen zum<br />

<strong>69.</strong> Deutschen <strong>Juristentag</strong>, dem vierten, der seit Beginn dieser<br />

traditionsreichen Veranstaltung im Jahr 1860 in <strong>München</strong> abgehalten<br />

wird.<br />

Der Autor, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, ist Partner der<br />

Kanzlei Beil Staehle Milde, Präsident der Rechtsanwaltskammer <strong>München</strong><br />

und Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Stadtplan: <strong>München</strong>er Großraum und Innenstadt<br />

Hinweise zur Anreise<br />

Vom Flughafen <strong>München</strong><br />

„Franz Josef Strauß“ gelangen<br />

Sie mit den S-Bahn Linien<br />

S8 (Richtung Weßling) und S1<br />

(Richtung Ostbahnhof über<br />

Neufahrn) sowie mit dem Lufthansa<br />

Airport Bus in jeweils<br />

circa 45 Minuten zum Hauptbahnhof<br />

<strong>München</strong>. Vom Hauptbahnhof<br />

zum Tagungsort<br />

ICM bringt Sie die U-Bahn Linie<br />

U2 (Richtung Messestadt Ost)<br />

zur Haltestelle Messestadt West<br />

in etwa 20 Minuten.Vom Flughafen<br />

direkt zum ICM nehmen<br />

Sie die S8 (Richtung Weßling)<br />

bis zur Haltestelle Daglfing und<br />

anschließend vom Bahnhof<br />

Daglfing den Stadtbus 189<br />

(Richtung Messestadt Ost) bis<br />

zur Haltestelle Paul-Henri-<br />

Spaak-Straße (Gesamtfahrzeit<br />

etwa 45 Minuten).<br />

38 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Stadtplanlegende<br />

<strong>München</strong>er Großraum und Innenstadt<br />

1 Tagungsort ICM Internationales Congress Center, Am Messesee 6,<br />

81829 <strong>München</strong><br />

2 Brauerei Staatliches Hofbräuhaus, Hofbräuallee 1, 81829 <strong>München</strong><br />

3 Friedhof St. Georg, Bogenhauser Kirchplatz 1, 81675 <strong>München</strong><br />

4 Sammlung Goetz, Oberföhringer Straße 103, 81925 <strong>München</strong><br />

5 BMW Museum, Am Olympiapark 2, 80809 <strong>München</strong><br />

6 Olympiastadion, Spiridon-Louis-Ring 21, 80809 <strong>München</strong><br />

7 Schloss Nymphenburg, Schloss Nymphenburg 19, 80638 <strong>München</strong><br />

8 KZ-Gedenkstätte, Alte Römerstraße 75, 85221 Dachau<br />

9 Propyläen, Königsplatz, 80333 <strong>München</strong><br />

10 Neuraum, Zentraler Omnibusbahnhof, Arnulfstraße 17, 80335 <strong>München</strong><br />

11 Hofbräuhaus <strong>München</strong>, Platzl 9, 80331 <strong>München</strong><br />

12 Altes Rathaus, Marienplatz 15, 80331 <strong>München</strong><br />

13 Neues Rathaus, Marienplatz 8, 80331 <strong>München</strong><br />

14 Israelitische Kultusgemeinde, St.-Jakobs-Platz 18, 80331 <strong>München</strong><br />

15 Kriminalmuseum im Polizeipräsidium, Ettstraße 2–4, 80333 <strong>München</strong><br />

16 Tourist Information Marienplatz am Neuen Rathaus, Marienplatz 8,<br />

80331 <strong>München</strong><br />

17 Alois Dallmayr KG, Dienerstraße 14, 80331 <strong>München</strong><br />

18 Fünf Höfe, Theatinerstraße 15, 80333 <strong>München</strong><br />

19 Residenz <strong>München</strong>, Max-Joseph-Platz 1, 80539 <strong>München</strong><br />

20 Maximilianhöfe, Maximilianstraße 10, 80539 <strong>München</strong><br />

21 Odeonsplatz, 80539 <strong>München</strong><br />

22 Dom Zu Unserer Lieben Frau, Frauenplatz 12, 80331 <strong>München</strong><br />

23 Viktualienmarkt, 80331 <strong>München</strong><br />

24 Deutsches Museum, Museumsinsel 1, 80538 <strong>München</strong><br />

25 Orlandohaus, Platzl 4, 80331 <strong>München</strong><br />

26 Zum Franziskaner, Residenzstraße 9, 80333 <strong>München</strong>


Seidelstr.<br />

99<br />

Dachauer Str.<br />

Hirtenstr.<br />

Arnulfstr.<br />

2<br />

471<br />

Karlstraße<br />

Dachauer Str.<br />

<strong>München</strong> Hbf<br />

Goethestraße Goethestraße Goethestr.<br />

E52<br />

8<br />

99<br />

Brienner Str.<br />

304<br />

1 km<br />

471<br />

2<br />

304<br />

Karlstraße Karlstraße Karlstr.<br />

Marsstr.<br />

Augustenstr.<br />

8<br />

Königsplatz<br />

Luitpoldstraße<br />

Sophien- straße<br />

Luisenstraße Luisenstraße<br />

Schützenstr.<br />

Bayerstr.Bayerstraße<br />

Hbf Süd<br />

10<br />

Senefelderstraße<br />

Pettenkoferstr.<br />

Hbf Nord<br />

Hbf<br />

Schillerstraße Schillerstraße<br />

Nussbaumstraße<br />

Hbf Central<br />

Zweigstr.<br />

Prielmayerstraße<br />

Schlosserstr.<br />

Adolf-Kolping-Straße<br />

Schwanthalerstraße<br />

Landwehrstraße<br />

Pettenkofer- straße<br />

Ziemssenstr.<br />

Alter Botanischer<br />

Garten<br />

Mathildenstraße<br />

Nussbaumstr.<br />

Herzog-W.-Straße<br />

Augsburgerstraße<br />

Reisingerstraße<br />

Lindwurmstraße Lindwurmstraße<br />

Maistraße<br />

Elisenstraße<br />

Karlsplatz<br />

Sonnenstraße<br />

100 m<br />

9<br />

Sonnenstr.<br />

99<br />

7<br />

Katharina-von-Bora-Straße Arcisstraße<br />

Sophienstr.<br />

Arcostr.<br />

Karlsplatz (Stachus)<br />

Sonnenstraße<br />

Barer Str.<br />

E52<br />

Herzog-M.-Str.<br />

Wallstr.<br />

E53<br />

92<br />

304<br />

6<br />

Oberanger<br />

5<br />

Herzogspitalstr. Altheimer Eck<br />

Herzog-Wilhelm-Str. An der Haupt-<br />

Kapellenstr.<br />

Neuhauser Straße<br />

Josephspitalstraße Brunn-<br />

Fliegenstr.<br />

Thalkirchener Straße<br />

Ottostr.<br />

Sendlinger Tor<br />

Pestalozzistraße<br />

Ottostraße<br />

Barer Straße<br />

Kreuzstr. Damenstiftstr.<br />

Max-Joseph-Straße<br />

feuerwache<br />

99<br />

Prinz-Ludwig-Str.<br />

Ottostr. Ottostraße<br />

Pacellistraße<br />

Hotter- str.<br />

Hofstatt<br />

Sendlinger Straße<br />

Unterer Anger<br />

Oberanger<br />

Türkenstraße<br />

Rochusberg<br />

Maxburgstraße Löwengrube<br />

Müllerstraße<br />

Holzstraße<br />

str.<br />

Schmidtstr.<br />

Blumenstr.<br />

achs-Str.<br />

Barer Str.<br />

471<br />

13<br />

E52<br />

13 11<br />

Königsplatz Brienner StraßeBrienner Straße<br />

Karlsplatz<br />

M. Karlsplatz<br />

Sendlinger Tor<br />

Lenbachplatz<br />

Karolinenplatz<br />

K a r o li n e n p l a t z<br />

Lenbachplatz<br />

Maximiliansplatz<br />

Maximiliansplatz<br />

Hackenstr.<br />

15<br />

Prannerstr.<br />

Ettstraße Karmeliterstr. Promenadepl.<br />

Müllerstraße<br />

Augustinerstr.<br />

Kaufingerstraße<br />

Färbergraben Rosental<br />

14<br />

Fürstenfelderstr .<br />

Fraunhoferstraße<br />

hnstr.<br />

Gabelsb.-str.<br />

3<br />

Jungfernt.-str.<br />

Frauenplatz<br />

Müllerstraße<br />

Oskar-v.-Miller-Ring<br />

Rosenstr.<br />

Rindermarkt<br />

St.-Jacobs-<br />

Platz<br />

Amira- platz<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

4<br />

12<br />

Jägerstr.<br />

Salvator- straße<br />

Blumenstraße<br />

Maffeistr.<br />

Kardinal-Faulhaber-Str.<br />

Schäfflerstr.<br />

Corneliusstraße<br />

Klenzestraße<br />

Theatinerstr.<br />

22<br />

Prälat-Zistl-Str.<br />

Wein- straße<br />

18<br />

eichenbachstr.<br />

9<br />

Marienplatz<br />

M. Marienplatz<br />

9<br />

11<br />

E45<br />

94<br />

Kardinal-Döpfner-Str.<br />

99<br />

471<br />

Burgstr. Alter Hof<br />

Tal<br />

Reichenbachplatz<br />

Reichenbachstr.<br />

Gärtnerplatz<br />

Bräuhausstr.<br />

Ledererstr.<br />

E52<br />

388<br />

1<br />

Rheinbergerstr. Schönfeldstraße<br />

Odeonsplatz<br />

Theatinerstraße<br />

Perusastr.<br />

16<br />

13<br />

23<br />

Viktualienmarkt<br />

Residenzstraße<br />

Hofgraben<br />

Frauenstraße<br />

471<br />

2<br />

Alfons-Goppel-Straße Hofgartenstr.<br />

Neuturmstr.<br />

Platzl Kosttor<br />

Tal<br />

Marienstraße<br />

Radlsteg Hoch- brückenst raße<br />

Westenriederstraße<br />

Rumfordstraße<br />

Buttermelcherstraße<br />

Corneliusstraße<br />

Ludwigstraße<br />

Max-Joseph-Platz<br />

Nationaltheater<br />

26<br />

12<br />

17<br />

21<br />

Klenzestraße<br />

Galeriestraße<br />

Maximilian- straße<br />

Sparkassenstraße<br />

Maderbräustr.<br />

Hofgarten<br />

19<br />

25<br />

Aventinstr.<br />

20<br />

11<br />

Frauenstr.<br />

Rumfordstr.<br />

Baaderstraße Baaderstr.<br />

Tal<br />

Hahnenstraße<br />

Falckenbergstr.<br />

Marstallstr.<br />

Kaulbachstr.<br />

Herrnstraße<br />

94<br />

Von-der-Tann-Straße<br />

Baaderplatz Kohlstr.<br />

Erhardstraße<br />

Wurzerstraße<br />

Morassistraße<br />

471<br />

Stollbe rg- Straße H.-Rudolf-Str.<br />

Isartorpl.<br />

Pilotystr.<br />

Hildegardstraße<br />

E52<br />

Königinstr.<br />

Kanalstr.<br />

99<br />

Sigmundstr.<br />

Franz-Josef-Strauß-Ring<br />

Christophstr.<br />

Karl-Scharnagel-Ring<br />

Kammerspiele<br />

Boschbr<br />

Thomas-Wimmer-Ring<br />

Seitzstr.<br />

Knöbelstr.<br />

E45<br />

Seitz- straße<br />

Bruder-<br />

Liebherrstraße Ländstr.<br />

388<br />

Prinzregentenstr.<br />

St.-Anna-Str.<br />

Bürkleinstr.<br />

Maximilianstraße<br />

Knöbel- straße<br />

Adelgundenstr.<br />

Mannhard-str.<br />

Thierschstraße<br />

straße<br />

Unsöldstraße<br />

St.-Anna-Str.<br />

Maximilianstr.<br />

Liebigstraße<br />

St.-Annaplatz<br />

Lehel<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 39<br />

Pfarrstr.<br />

Thierschstr.<br />

Mariannenplatz<br />

Isartorplatz Zweibrückenstr. Ludwigbrücke<br />

Isartor<br />

M. Isartor<br />

24<br />

Englischer<br />

Garten<br />

Deutsches Museum<br />

Wagmüllerstr.<br />

Triftstr.<br />

Maxmonument<br />

Steinsdorfstraße<br />

Zeppelinstraße<br />

Lehel<br />

m Lilienberg<br />

94<br />

Nationalmuseum<br />

Lilienstr.<br />

Robert<br />

Sternstr<br />

Praterinsel<br />

Zellstr.<br />

Rosenheimerst<br />

Hochstr.


Von Arbeitsrecht bis Zivilrecht<br />

beck-online – das Arbeitsmittel der Juristen<br />

beck-online ist DIE DATENBANK für Anwälte, Notare, Gerichte, Justiziare, Steuerberater,<br />

Behörden und Hochschulen. Hier finden Juristen ihre bewährte Standardliteratur elektronisch<br />

erfasst: Den <strong>München</strong>er Kommentar zum BGB, die NJW, den Erfurter Kommentar zum<br />

Arbeitsrecht und viele weitere renommierte Werke. Zitierfähig wie die gedruckten Ausgaben<br />

und zeitsparend verlinkt mit Gesetzen und Gerichtsentscheidungen. Für jedes wichtige<br />

Rechtsgebiet hat beck-online die passende Lösung. Davon unabhängig können Sie als registrierter<br />

Nutzer die gesamte Datenbank beck-online für kostenlose Fundstellen-Recherchen<br />

nutzen (beck-treffer).<br />

Weitere Infos unter www.beck-online.de<br />

4 Wochen kostenlos testen:<br />

www.beck-online.de<br />

146443


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Europäische Rechtsharmonisierung als<br />

rechtspolitische Herausforderung<br />

Der Vorschlag für ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht wird derzeit kontrovers<br />

diskutiert. Die Debatte ist richtig und wichtig. Denn die Auswirkungen eines solchen<br />

Regelwerks sind immens.<br />

Von Staatsministerin Dr. Beate Merk<br />

42 VERLAG C.H.BECK mQ


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Europäische Rechtsharmonisierung als rechtspolitische Herausforderung<br />

Die Europäische Kommission hat am 11. Oktober 2011<br />

den mit Spannung erwarteten Entwurf für ein Gemeinsames<br />

Europäisches Kaufrecht (GEK) zur Erleichterung<br />

grenzübergreifender Geschäfte im Binnenmarkt vorgelegt. Mit<br />

dem Verordnungsentwurf soll ein europaweit einheitliches Kaufvertragsrecht<br />

geschaffen werden, das als Option neben mitgliedstaatlichen<br />

Vertragsrechtssystemen vorgesehen ist.<br />

Nicht erst seit diesem Tage wird eine heftige Debatte um die<br />

Fragen geführt: Wollen wir überhaupt ein „Europäisches Vertragsrecht“?<br />

Wollen wir auch in diesem Punkt mehr Europa<br />

wagen? Auf der einen Seite stehen die Befürworter des Projekts,<br />

euphorisiert vom europäischen Gedanken. Lieber heute als morgen<br />

würden manche von ihnen die nationalen Regelungen beerdigen.<br />

Anderen wiederum gilt das bewährte Recht der Mitgliedstaaten<br />

als unantastbares Heiligtum. Jeglicher Versuch, es zu<br />

verändern, ist für sie Teufelszeug. Zudem werden zahlreiche<br />

– grundsätzliche wie detaillierte – Bedenken gegen den von der<br />

Kommission präsentierten Entwurf geltend gemacht. Exemplarisch<br />

für die Kritik soll an dieser Stelle aus einer Stellungnahme<br />

zitiert werden:<br />

„So geht es wirklich nicht! Aber was soll nun geschehen? Seit wir<br />

[…] diese Frage aufgeworfen haben, ist die Literatur über den Entwurf<br />

zu einer kleinen Bibliothek angewachsen. Zahlreiche und<br />

dankenswerte Verbesserungsvorschläge zu einzelnen Teilen des<br />

Entwurfs sind aufgetaucht. Zugleich haben sich gewichtige Stimmen<br />

mit Vorschlägen über die weitere Behandlung des Gesetzeswerkes<br />

im Ganzen vernehmen lassen. Niemand hat sich, soviel<br />

wir sehen, die unveränderte Annahme, niemand auch nur die unveränderte<br />

Vorlage des Entwurfes […] empfohlen.“<br />

Die Kritik fällt deutlich aus und beschreibt auch die Ungewissheit<br />

darüber, wie mit dem erwähnten Entwurf weiter verfahren werden<br />

soll. Bei der Textpassage handelt es sich allerdings nicht um<br />

eine Stellungnahme zum Gemeinsamen Europäischen Kaufrecht!<br />

Ihr Autor ist vielmehr Otto von Gierke (Der Entwurf eines Bürgerlichen<br />

Gesetzbuches und das deutsche Recht, 1889, S. 572), dessen<br />

Äußerungen zum ersten Entwurf des BGB als repräsentativ für die<br />

seinerzeit über 600 Stellungnahmen gelten können.<br />

Dieser historische Befund erinnert daran, dass auch Schaffung<br />

und Inhalt des BGB keineswegs unumstritten waren. Vielmehr<br />

wurde jahrelang heftig um Notwendigkeit und Ausgestaltung eines<br />

allgemeinen bürgerlichen Rechts für Deutschland gerungen.<br />

Gerade wegen dieser intensiven Diskussionen weist das BGB aber<br />

heute ein sehr hohes Qualitätsniveau auf. Es kann wahrlich als<br />

Erfolg bezeichnet werden, dass viele Passagen unseres Zivilgesetzbuchs<br />

seit seinem Inkrafttreten am 1. Januar 1900 unverändert<br />

sind und trotz grundlegend gewandelter gesellschaftlicher, wirtschaftlicher<br />

und technischer Bedingungen auch heute noch passende<br />

Antworten auf die Fragen der Rechtspraxis geben können.<br />

Für die Diskussion um das GEK kann die Geschichte des BGB<br />

Vorbild sein und ermuntern, die gerade erst begonnene Debatte<br />

fortzusetzen. Bemerkenswert ist, wie weit die Auseinandersetzung<br />

binnen kürzester Zeit vorgedrungen ist: In wissenschaftlichen<br />

Beiträgen wie auch in Stellungnahmen interessierter Verbände<br />

werden bereits intensiv Einzelfragen erörtert, etwa das<br />

Verhältnis des Entwurfs zur Rom I-Verordnung, die enthaltenen<br />

Anfechtungsvorschriften oder die Systematik der Mängelrechte.<br />

Die Details des Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts frühzeitig<br />

genau unter die Lupe zu nehmen, ist richtig und wichtig.<br />

Gleichzeitig darf aber die rechtspolitische Grundsatzentscheidung<br />

über die Schaffung eines europäischen Kaufrechts nicht aus<br />

dem Blick geraten. Zwei Aspekte sind hier ausschlaggebend:<br />

Erstens: Welchen Vorteil bietet ein europäisches Kaufrecht? Und<br />

zweitens: Welchen Preis müssten wir dafür bezahlen?<br />

Zum Ersten: Ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht kann ein<br />

weiterer Schritt hin zu einem europäischen Binnenmarkt sein. Bei<br />

Kaufverträgen, dem zahlenmäßig weitaus häufigsten privaten<br />

Rechtsgeschäft, existiert bislang – sieht man vom UN-Kaufrecht<br />

für den unternehmerischen Verkehr ab – kein einheitlicher<br />

Rechtsrahmen in Europa. Für Unternehmer kann mit Blick auf zu<br />

kalkulierende Vertragskosten und -risiken ein Plus an Planungssicherheit<br />

entstehen, wenn Kaufverträge innerhalb der Europäischen<br />

Union einheitlichem Recht unterliegen. Damit kann<br />

langfristig auch ein Zugewinn an Rechtsklarheit und Rechtsfrieden<br />

einhergehen: Wenn sich Verkäufer und Käufer auf ihnen<br />

bekanntes Recht einlassen, dürfte es seltener zu Streitfällen kommen.<br />

Zu bedenken sind auch die makroökonomische Folgen<br />

eines einheitlichen Vertragsrechts. Wenn in der Europäischen<br />

Union einheitliches Kaufrecht zur Anwendung kommt, wird<br />

mehr Markttransparenz möglich. Die Einführung eines europäischen<br />

Kaufrechts kann demnach auch zu besserem Wettbewerb in<br />

Europa führen. Ein entsprechender Wettbewerbsvorteil dürfte<br />

sich dabei für den traditionell handelsstarken Standort Deutschland<br />

besonders positiv auswirken.<br />

Zum Zweiten: Wirtschaftlich gesehen spricht eine Reihe guter<br />

Gründe für ein einheitliches europäisches Kaufrecht. Es schließt<br />

sich aber sofort die Frage an, welche Folgen ein solches nach sich<br />

ziehen würde. Was würde es uns kosten? Das hängt ganz entscheidend<br />

von der konkreten Ausgestaltung ab. Die Europäische Kommission<br />

bietet mit ihrem GEK ein optionales Instrument an, das<br />

anstelle der nationalen Rechtsordnungen gewählt werden kann.<br />

Ein solch „zweigleisiger“ Zustand könnte jedoch kaum von Dauer<br />

sein. Entweder wird das Zusatzangebot vom Rechtsverkehr nicht<br />

angenommen; dann ist es überflüssig und wird wieder verschwinden<br />

– falls es nicht (wie manche befürchten) zwangsweise durchgesetzt<br />

würde. Wäre es dagegen erfolgreich, dann würden die<br />

Rechtsanwender zwei parallele Kaufrechte auf Dauer nicht akzeptieren.<br />

Im Kaufrecht würden weder eine Unterscheidung zwischen<br />

grenzüberschreitendem und interstaatlichem Geschäfts-<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 43


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Europäische Rechtsharmonisierung als rechtspolitische Herausforderung<br />

verkehr noch die Rechtswahlmöglichkeit zwischen nationalem<br />

Recht und optionalem Recht auf Dauer Bestand haben. Wenn ein<br />

europäisches Kaufrecht einen Sinn ergeben und seine Vorzüge<br />

entfalten soll, könnte dies folglich und langfristig nur um den<br />

Preis der Verdrängung der entsprechenden nationalen Rechte geschehen.<br />

Ein solcher Systemwechsel hätte beträchtliche Auswirkungen auf<br />

unseren Rechtsverkehr. Die Einführung eines neuen Kaufrechtsregimes<br />

– und sei es auch nur als zusätzliche Wahlmöglichkeit –<br />

würde für eine (längere) Übergangszeit einige Rechtsunsicherheit<br />

bringen. Es entstünde erheblicher Rechtsberatungsbedarf bei<br />

den Marktteilnehmern und auch das Streit- und Prozessaufkommen<br />

dürfte zunehmen. Dagegen wären die Effekte auf das deutsche<br />

Rechtssystem nicht nur grundlegend, sondern auch von<br />

Dauer. Das geschilderte Szenario würde in letzter Konsequenz<br />

den Fortfall einer lang gewachsenen Rechts- und Rechtsprechungskultur<br />

in einem Kernbereich des Zivilrechts bedeuten.<br />

Damit einher ginge der Verlust nationaler Gestaltungshoheit in<br />

einem Rechtsbereich, der für unser Wirtschaftsgeschehen von<br />

überragender Bedeutung ist. Bei dem Thema „Europäisches<br />

Kaufrecht“ geht es also um sehr viel mehr als nur darum, sich an<br />

neue Begrifflichkeiten oder etwa neue Verjährungsfristen gewöhnen<br />

zu müssen.<br />

44 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Kann man angesichts dessen für ein einheitliches europäisches<br />

Kaufrecht sein? Ja, aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen!<br />

Wenn dieser Schritt gegangen werden soll, sind zuvor klare „Spielregeln“<br />

festzulegen: Zum einen muss die Ausarbeitung eines<br />

solchen Regelwerks in einem transparenten Prozess vonstatten<br />

gehen, in den insbesondere Rechtswissenschaft und Rechtsberufe<br />

systematisch eingebunden werden. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung<br />

müssen die widerstreitenden Interessen aller Betroffenen<br />

– namentlich der Verbraucher- und Unternehmerseite – einem<br />

sachangemessenen und gerechten Ausgleich zugeführt werden.<br />

Nur wenn sich ein europäisches Kaufrecht diesen Herausforderungen<br />

stellt, wird es auch die von der Europäischen Kommission<br />

gewünschte Akzeptanz finden.<br />

Besonderes Augenmerk muss außerdem der Entwicklung einer<br />

konsistenten Rechtsprechung zu einem europäischen Kaufrecht<br />

gelten. Da Auslegung und Rechtsfortbildung zuvörderst den nationalen<br />

Gerichten obliegen, steht zu erwarten, dass sich in den 27<br />

Mitgliedstaaten zu einem europäischen Kaufrecht eine unterschiedliche<br />

Rechtsprechung entwickelt. Die damit entstehende<br />

Rechtszersplitterung würde aber das Ziel, ein einheitliches Kaufrecht<br />

für den Binnenmarkt zu schaffen, konterkarieren. Der<br />

EuGH könnte hier nach geltendem Recht nur eingeschränkt helfen,<br />

da er nur im Wege der Vorabentscheidung nach Vorlage


durch ein nationales Gericht tätig wird und nicht dazu berufen ist,<br />

letztinstanzlich über alle grundsätzlichen Fragen des Gemeinsamen<br />

Europäischen Kaufrechts zu entscheiden. Die Strukturen des<br />

EuGH müssen deshalb darauf überprüft werden, ob sie geeignet<br />

sind, über eine Fülle von vorgelegten Fragen zum Gemeinsamen<br />

Europäischen Kaufrecht in angemessener Zeit zu entscheiden.<br />

Wie wird es weiter gehen? Das Projekt GEK kann nur dann<br />

Erfolg haben, wenn der vorgelegte Entwurf von Grund auf und in<br />

allen Einzelheiten geprüft und – wo erforderlich – überarbeitet<br />

wird. Nur so wird ein handwerklich solides, ausgewogenes und<br />

praxisgerechtes Rechtsregime entstehen können. Wenn ein europäisches<br />

Kaufrecht dieses Niveau erreicht, könnte es auch vom<br />

Rechtsverkehr als echte Alternative zu den etablierten nationalen<br />

Rechtsordnungen akzeptiert werden. Um diese nötige Qualität<br />

herzustellen und das Vertrauen der Rechtsanwender zu erwerben,<br />

braucht es Zeit – Zeit, um die aufgeworfenen Fragen sorgfältig<br />

zu erörtern und auch alternative Regelungsvorschläge zu entwickeln.<br />

Diesem Maßstab ist das bisherige Vorgehen der Kommission bislang<br />

nicht gerecht geworden. Vom Grünbuch im Jahr 2010 über<br />

die im Mai 2011 präsentierte Machbarkeitsstudie bis hin zu dem<br />

GEK-Entwurf im Oktober 2011 hat sich das Verfahren in Brüssel<br />

förmlich überschlagen. Das hat viele Beteiligte irritiert. Man kann<br />

zu Recht fragen: Darf man bei einem Vorhaben von so grundsätzlicher<br />

Bedeutung so brachial vorgehen, nur weil man unbedingt<br />

politisch vorzeigbare Ergebnisse präsentieren will? Ist ein Tempo,<br />

bei dem es der Europäischen Kommission um Tage zu gehen<br />

scheint, angemessen, wenn über Rechtsfragen entschieden wird,<br />

die den Rechtsalltag von mehr als 500 Millionen EU-Bürgern prägen?<br />

Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle nochmals an die Genese<br />

des BGB erinnern: Die eingangs zitierte, kritische Stellungnahme<br />

von Gierkes bezieht sich auf den ersten Entwurf für ein Bürgerliches<br />

Gesetzbuch von 1888, an dem eine Kommission 13 Jahre<br />

lang gearbeitet hatte. Diesem Entwurf folgte eine rund fünfjährige<br />

Überarbeitung durch eine zweite Kommission und Jahre politischer<br />

Debatte, ehe das BGB am 1. Januar 1900 in Kraft trat. Was<br />

für das BGB – bis heute Kern unseres Zivilrechts, Rückgrat einer<br />

funktionierenden Marktwirtschaft und weltweites Vorbild für andere<br />

Kodifikationen – richtig war – nämlich eine ausgewogene<br />

Entscheidungsfindung, ausreichende Beratung und Erörterung,<br />

Zeit für sachliche Kritik – kann für ein europäisches Kaufrecht so<br />

falsch nicht sein! Es muss ja nicht zwei Jahrzehnte dauern!<br />

Die Autorin ist Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz.<br />

Besonderer Dank für die Unterstützung des Beitrags gilt den<br />

Mitarbeitern der Abteilung Zivilrecht und Verbraucherschutz im Bayerischen<br />

Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.<br />

»Endlich ein Gesetzbuch<br />

nach meinen Wünschen!«<br />

� Sie wählen online<br />

Vorschriften aus<br />

� Wir drucken Ihr<br />

persönliches Gesetzbuch<br />

� Versand innerhalb<br />

von 24 Stunden<br />

www.gesetzbuch24.de


Anwalt PREMIUM<br />

Anwalt PREMIUM – die modulare Kanzlei-Grundversorgung von C.H.BECK:<br />

Das komplette zivilrechtliche Rüstzeug für die Bearbeitung Ihrer Mandate erhalten Sie mit dem Grundmodul Zivilrecht. Zum<br />

Grund modul wählen Sie einfach die Ergänzungsmodule, die zu Ihren Tätigkeitsschwerpunkten passen. So läuft in Ihrer Kanzlei<br />

von Anfang an alles rund.<br />

Grundmodul Zivilrecht<br />

<strong>Beck</strong>OK BGB (Bamberger/Roth), <strong>Beck</strong>´sches Rechtsanwalts-Handbuch und <strong>Beck</strong>´sches Prozessformularbuch<br />

Weitere wichtige Kommentare und Handbücher, Arbeitshilfen und Formulare<br />

Rechtsprechung aus <strong>Beck</strong>‘schen Zeitschriften u.a. aus NJW ab 1947, exklusiv online weitere<br />

Rechtsprechung im Volltext (<strong>Beck</strong>RS/<strong>Beck</strong>EuRS), dazu Leitsätze<br />

aus LSK zu weiteren Zeitschriften schon ab € 29,–/Monat<br />

Relevante Normen zum Zivilrecht (zzgl. MwSt., 6-Monats-Abo)<br />

9 Ergänzungsmodule<br />

Arbeitsrecht | Bau- und Architektenrecht | Familien- und Erbrecht je ab € 7,–/Monat<br />

Handels- und Gesellschaftsrecht | Miet- und WEG-Recht | Sozialrecht 2 Ergänzungsmodule im Grundpreis inklusive<br />

Strafrecht | Straßenverkehrsrecht | Verwaltungsrecht (zzgl. MwSt., 6-Monats-Abo)<br />

Weitere Infos unter www.beck-online.de<br />

4 Wochen kostenlos testen:<br />

www.beck-online.de<br />

158340


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 –<br />

der Weg zur neuen Synagoge<br />

Ausgerechnet <strong>München</strong>, die einstige „Stadt der Bewegung“, war in den Nachkriegsjahren<br />

die Stadt mit der größten jüdischen Bevölkerung in Deutschland. Im Laufe der Jahrzehnte fand<br />

die jüdische Gemeinschaft von einem Hinterhofdasein zurück in das Herz der Stadt und der<br />

Menschen. Davon zeugt eindrücklich die neue <strong>München</strong>er Hauptsynagoge.<br />

Von Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Prof. Dr. Michael Brenner und Michael Schleicher<br />

48 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Nördliche Wand der Hauptsynagoge mit Auszug aus Morgengebet


Hauptsynagoge und Jüdisches Gemeindezentrum am St.-Jakobs-Platz<br />

Ironie der Geschichte: Im Schatten des Holocausts wurde<br />

<strong>München</strong> zum Zentrum jüdischer Geschichte in Deutschland<br />

– wenn auch nur kurzfristig. Zehntausende jüdischer<br />

Überlebender aus Osteuropa fanden hier Asyl, bis 1948 der Staat<br />

Israel gegründet wurde und die USA ihre Einwanderungsbestimmungen<br />

lockerten.<br />

Die Todesmärsche sowie die Befreiung des KZ Dachau hatten in<br />

den letzten Kriegswochen Tausende osteuropäische Juden nach<br />

Oberbayern geführt. Hinzu kamen jene meist polnischen Juden,<br />

die während des Kriegs in den asiatischen Teil der Sowjetunion<br />

geflüchtet waren. Die Überlebenden, von den Amerikanern als<br />

„Displaced Persons“ bezeichnet, richteten innerhalb kürzester<br />

Zeit eine beeindruckende Infrastruktur ein, mit Volksschulen,<br />

Talmudschulen, berufsbildenden Schulen und sogar einem hebräischem<br />

Gymnasium. <strong>München</strong> war in den Nachkriegsjahren<br />

die Stadt mit der größten jüdischen Bevölkerung in Deutschland.<br />

Noch Anfang der 70er Jahre stammten 92 Prozent der in <strong>München</strong><br />

lebenden jüdischen Familien aus Osteuropa. Der Ritus<br />

in den Gemeindesynagogen war daher mehr vom orthodoxen<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />

osteuropäischen Judentum geprägt als vom deutschen Vorkriegsjudentum.<br />

An ihre Spitze wählten die Mitglieder der Israelitischen<br />

Kultusgemeinde <strong>München</strong> und Oberbayern (IKG) jedoch meist<br />

<strong>München</strong>er Juden wie Julius Spanier und Siegfried Neuland und<br />

später Hans Lamm.<br />

Unter den wenigen zurückgekehrten <strong>München</strong>er Juden war neben<br />

Kurt Landauer, unter dessen Präsidentschaft der FC Bayern<br />

<strong>München</strong> 1932 erstmals <strong>Deutscher</strong> Meister wurde und der nach<br />

seiner Rückkehr aus dem Schweizer Exil noch einmal als Bayern-<br />

Präsident amtierte, auch der Neffe des Schriftstellers Lion Feuchtwanger,<br />

Walter Feuchtwanger. Andere ehemalige <strong>München</strong>er, die<br />

nicht zurückgekehrt waren, wie der Schriftsteller und Religionsphilosoph<br />

Schalom Ben-Chorin, trugen im Ausland das Ihrige<br />

zum positiven Ansehen ihrer alten Heimat bei. Das kulturelle<br />

Leben <strong>München</strong>s wäre ohne die Leistungen jüdischer Künstler<br />

kaum vorstellbar. Therese Giehse, Harry Buckwitz und Kurt<br />

Hurwitz arbeiteten in <strong>München</strong> als Schauspieler, der aus Ungarn<br />

stammende Ivan Nagel war zwischen 1960 und 1969 Chefdramaturg<br />

an den Kammerspielen, die zur neuen Heimat des aus Holly-<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 49


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />

wood zurückgekehrten Fritz Kortner wurden. Bekannte Musiker<br />

von Lorin Maazel bis James Levine setzten die Tradition großer<br />

jüdischer Tonkünstler <strong>München</strong>s wie Hermann Levi und Bruno<br />

Walter fort.<br />

Eine traumatische Erfahrung für die jüdische Nachkriegsgemeinschaft<br />

<strong>München</strong>s bildete die Terrorwelle zu Beginn der siebziger<br />

Jahre. Bis dato waren die jüdischen Einrichtungen in Deutschland<br />

ohne Bewachung frei zugänglich. Am 10. Februar 1970 griffen arabische<br />

Terroristen am Flughafen Riem Passagiere einer israelischen<br />

El Al-Maschine an und töteten eine Person. Drei Tage später<br />

wurde ein Brandanschlag auf das Altenheim der IKG verübt, der<br />

sieben Todesopfer forderte. Innerhalb weiterer acht Tage wurden<br />

wieder Flugzeuge auf dem Weg nach Israel entführt und in die Luft<br />

gesprengt. Im Juni 1970 schändeten Eindringlinge eine Torarolle<br />

und andere Kultgegenstände in der <strong>München</strong>er Hauptsynagoge.<br />

Ihren Höhepunkt erreichte die Terrorwelle mit dem Attentat<br />

während der Olympischen Spiele 1972. Davon, dass sich die<br />

jüdische Gemeinschaft nie zurückgezogen hat, zeugen zahlreiche<br />

Institutionen und Initiativen wie insbesondere das seit 1957 bestehende<br />

„Jugendzentrum“, das sich Mitte der 80er mit der Gründung<br />

eines „Kulturzentrums“ mit Volkshochschule für ein breites nichtjüdisches<br />

Publikum öffnete. Neben Dichterlesungen und Diskus-<br />

50 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Gang der Erinnerung<br />

sionsrunden bietet das Kulturzentrum auch die Möglichkeit zu<br />

Kursen auf dem Gebiet jüdischer Kultur oder hebräischer Sprache<br />

wie auch zu kontroversen Diskussionen aktueller Themen, die von<br />

der Öffnung der jüdischen Gemeinde Zeugnis ablegen.<br />

Neben den Einrichtungen der IKG bereichern weitere Initiativen<br />

das kulturelle Leben <strong>München</strong>s. In der auf jüdische Literatur spezialisierten<br />

„Literaturhandlung“ war und ist seit 1982 jeder, der im<br />

deutschsprachigen Literaturbetrieb Rang und Namen hat, zu<br />

Gast. Die 1981 gegründete Gesellschaft zur Förderung jüdischer<br />

Kultur und Tradition organisiert seit 1987 jährlich die Jüdischen<br />

Kulturtage im November. An der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

bestand bereits seit 1968 eine Judaistik-Professur im Institut<br />

für Semitistik. 1997 wurde anstelle der knapp zehn Jahre zuvor ins<br />

Leben gerufenen Gastprofessur für Jüdische Geschichte ein Lehrstuhl<br />

für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar<br />

gegründet.<br />

Im Mittelpunkt der Aktivitäten einer jüdischen Gemeinschaft<br />

steht naturgemäß die Religion. Neben der Hauptsynagoge am<br />

St.-Jakobs-Platz unterhält die IKG kleinere Synagogen in Schwabing<br />

und Bogenhausen. Die meisten <strong>München</strong>er Juden besuchen<br />

Gottesdienste nach orthodoxem Ritus, auch wenn nur noch eine


kleine Minderheit sich an die täglichen orthodoxen Vorschriften<br />

hält. Seit 1995 besteht als eingetragener Verein die Liberale Gemeinde<br />

„Beth Schalom“. Auf der anderen Seite des religiösen<br />

Spektrums ist seit 1988 die Chabad-Lubawitsch-Bewegung auch<br />

in <strong>München</strong> institutionell verankert.<br />

Die Geschichte der <strong>München</strong>er Juden blieb auch in den letzten<br />

Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine Migrationsgeschichte.<br />

Jüdische Zuwanderer kamen im Jahr 1968 aus der Tschechoslowakei<br />

und Polen. In den siebziger Jahren folgten die ersten Zuwanderer<br />

aus der Sowjetunion. Israelis siedelten sich im gesamten<br />

Zeitraum in <strong>München</strong> an. Mit den amerikanischen Streitkräften<br />

und Organisationen wie Radio Free Europe fanden auch eine<br />

Reihe amerikanischer Juden den Weg nach <strong>München</strong>. Eine neue<br />

Dimension erhielt die Zuwanderung seit den frühen neunziger<br />

Jahren. Mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs und der Bereitschaft<br />

Deutschlands, jüdische Flüchtlinge aus den Nachfolgestaaten<br />

der Sowjetunion aufzunehmen, hat sich die organisierte<br />

jüdische Gemeinschaft in Deutschland von knapp 30.000 auf über<br />

100.000 Mitglieder mehr als verdreifacht. Auch in <strong>München</strong> erreichte<br />

die Mitgliederzahl der IKG zu Beginn des 21. Jahrhunderts<br />

mit rund 9.500 fast wieder den Stand von 1933, nachdem sie Mitte<br />

der 70er auf 3.700 abgesunken war. Dieser rapide Anstieg darf<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gemeinde in Bezug auf<br />

das jüdische Leben nicht mit der vor 1933 vergleichbar ist. Die<br />

Neuzuwanderer hatten in der Sowjetunion keine Gelegenheit,<br />

ihre Religion auszuüben und müssen die Grundbegriffe jüdischen<br />

Lebens neu erlernen.<br />

Innenansicht der Hauptsynagoge<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />

Innovativer Datenschutz<br />

Falk Peters, Heinrich Kersten<br />

und Klaus-Dieter Wolfenstetter (Hrsg.)<br />

335 S., 2012 € 28,–<br />

Die Geschichte des Datenschutzes zeigt: Für den Schutz personenbezogener<br />

Daten sind Gesetze zwar ein sehr wichtiger, aber immer<br />

nur der erste Schritt. Denn letztlich entscheidet die Umsetzung der<br />

Datenschutznormen darüber, ob die alltägliche Praxis den gesetzgeberischen<br />

Zielvorstellungen entspricht. Dabei gefährdet die immer weiter<br />

fortschreitende automatisierte Verarbeitung in IT-Systemen personenbezogene<br />

Daten in besonderer Weise und verlangt signifikante<br />

Schutzmaßnahmen. Der effektivste Schutz sind hier technische und<br />

organisatorische Maßnahmen, welche zu einem systemimmanenten<br />

Schutz personenbezogener Daten führen. Das Idealziel muss sein, eine<br />

rechtlich verbotene Datenverarbeitung unmöglich zu machen und im<br />

Rahmen eines IT-Systems nur eine solche Datenerfassung und -verarbeitung<br />

zuzulassen, die den Rechtsnormen entspricht.<br />

Aus dem Vorwort von Wolfgang Bosbach, MdB<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Martin Rost: Faire, beherrschbare und sichere Verfahren — Frank<br />

Braun: Arbeitnehmerdatenschutz im Unternehmen — Jan Möller: Informationelle<br />

Selbstbestimmung mit dem elektronischen Identitätsnachweis<br />

— Wolfgang Naujokat: Nachhaltiges GeoBusiness nur mit Datenschutz<br />

— Fabian Niemann und Philip Scholz: Privacy by Design und<br />

Privacy by Default. Wege zu einem funktionierenden Datenschutz in<br />

Sozialen Netzwerken — Falk Peters: Datenschutz-Engineering am Beispiel<br />

der De-Mail — Michael Schiffers: Datenschutzmanagement in<br />

multi-zellularen Systemen — Frank Wagner: Datenschutz in Connected<br />

Homes — Alexander Duisberg: Datenschutz im Internet der Energie<br />

— Jan Dirk Roggenkamp: Verfassungs- und datenschutzrechtliche<br />

Anforderungen an die technische Gestaltung von sogenannten Staatstrojanern<br />

— Siegfried Knöpfler: Computational Law und Datenschutz<br />

www.duncker-humblot.de<br />

Als Zwischenfazit ist festzuhalten, dass die Schoa-Überlebenden<br />

in <strong>München</strong> eine aktive Gemeinde und eine vielfältige jüdische<br />

Infrastruktur aufgebaut haben, die den meisten von ihnen auch<br />

Jahrzehnte nach Kriegsende noch nicht als selbstverständlich erschien.<br />

Während in anderen Großstädten bereits in den fünfziger<br />

Jahren neue Synagogen gebaut wurden, begnügte sich die jüdische<br />

Gemeinschaft in <strong>München</strong> über viele Jahrzehnte mit der Hinterhofsynagoge<br />

in der Reichenbachstraße, die die Zeit des Nationalsozialismus<br />

überstand, weil ihre Zerstörung nicht ohne Beschädigung<br />

der umliegenden Gebäude geblieben wäre. Eine große<br />

Synagoge im Stadtkern erschien utopisch. Charlotte Knobloch<br />

träumte diesen Traum, seit sie 1985 erstmals zur Präsidentin der<br />

Israelitischen Kultusgemeinde gewählt wurde. Bis heute hängt<br />

ein Gemälde in ihrem Büro, das die einstige <strong>München</strong>er Hauptsynagoge<br />

zeigt, die unweit des Künstlerhauses an der Herzog-<br />

Max-Straße stand und die im Sommer 1938 auf persönlichen Befehl<br />

Adolf Hitlers abgerissen wurde. Im Hintergrund des Bildes<br />

erheben sich die beiden Türme des Liebfrauendoms. Tatsächlich<br />

dominierten Hauptsynagoge und katholischer Dom einst die<br />

Silhouette der <strong>München</strong>er Innenstadt. Mehr als 20 Jahre hat<br />

Knobloch dafür gekämpft, dieses Stadtbild wiederherzustellen.<br />

Den Bau neuer jüdischer Gotteshäuser in Deutschland sieht<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 51


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Jüdisches Leben in <strong>München</strong> nach 1945 – der Weg zur neuen Synagoge<br />

Knobloch als einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einem<br />

Miteinander, in dem Menschen unabhängig von ihrem Glauben,<br />

ihrem Geschlecht oder ihrer Herkunft beurteilt werden. Diese Vision<br />

ist das Geheimnis von Knoblochs Ausdauer und Überzeugungskraft.<br />

Ohne Grundstück, ohne Geld, aber mit viel Charme,<br />

Hartnäckigkeit und unermüdlicher Energie hat sie ihre Idee vorangebracht,<br />

hat bei Politikern, Behörden, Spendern und – nicht<br />

zuletzt – bei den <strong>München</strong>ern erfolgreich dafür geworben.<br />

Ein erster großer und wichtiger Schritt zu Verwirklichung des<br />

Projekts war 1993 die Wahl Christian Udes zum <strong>München</strong>er<br />

Oberbürgermeister. Er machte Knoblochs Vision „zur Chefsache“.<br />

Kurz vor der Grundsteinlegung musste <strong>München</strong> mit einem<br />

Schock fertig werden: Wenige Tage vor dem Festakt nahm die Polizei<br />

Neonazis der rechtsextremen „Kameradschaft Süd“ fest, die<br />

einen Anschlag auf die Zeremonie geplant hatten. Bei der Razzia<br />

wurden unter anderem 14 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt.<br />

Der Akt, an dem u. a. der damalige Bundespräsident Johannes<br />

Rau, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, <strong>München</strong>s<br />

Oberbürgermeister Christian Ude und Paul Spiegel, Knoblochs<br />

Vorgänger im Amt des Zentralratspräsidenten, zu Gast waren,<br />

selbst verlief am 9. November 2003 glücklicherweise ohne<br />

52 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Zwischenfälle. In den Grundsteinbüchsen, die Knobloch, Rau<br />

und Spiegel im Erdreich der Baustelle versenkten, befinden sich<br />

auch die Namen jener 4.500 jüdischen Bürger <strong>München</strong>s, die<br />

zwischen 1933 und 1945 deportiert und ermordet wurden. Diese<br />

Namen sind im „Gang der Erinnerung“, der die Synagoge unterirdisch<br />

mit dem Gemeindehaus verbindet, zu lesen.<br />

An den Eröffnungsfeierlichkeiten am 9. November 2006 nahmen<br />

unter anderem der damalige Bundespräsident Horst Köhler, Vizekanzler<br />

Franz Müntefering und Bundesinnenminister Wolfgang<br />

Schäuble sowie Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber teil.<br />

Bei der Grundsteinlegung hatte Knobloch die viel zitierten Worte<br />

gesprochen: „Heute fühle ich mich heimgekommen – und kann<br />

endlich meine Koffer auspacken.“ In ihrer Ansprache zur Eröffnung<br />

schlug sie den Bogen von der Vergangenheit über die<br />

Gegenwart in die Zukunft. Sie erinnerte an die Reichspogromnacht<br />

im Jahr 1938: „Jene Nacht vor 68 Jahren, die mit der Rede<br />

von Propagandaminister Goebbels im Alten <strong>München</strong>er Rathaus<br />

ihren Ausgang genommen hat, wird solange ich lebe tief in meinem<br />

Gedächtnis eingegraben sein. Jene Nacht ist uns und den<br />

künftigen Generationen Mahnung und Auftrag.“ Gerade deshalb<br />

sei es ihr auch so wichtig gewesen, an einem 9. November die neue<br />

<strong>München</strong>er Hauptsynagoge einzuweihen – „weil wir heute aller<br />

Welt zeigen können, dass es Hitler nicht gelungen ist, uns zu vernichten.<br />

Wir beweisen, dass wir fest auf ein Heute und Morgen in<br />

diesem Land vertrauen. Jeder Bauherr baut für die Zukunft – so<br />

auch wir. Wer ein Haus errichtet, schenkt künftigen Generationen<br />

eine Heimstatt – so auch wir. Und nicht zuletzt gestaltet jeder Bauherr<br />

seine Gegenwart – so auch wir.“<br />

Die Synagoge im Herz der Stadt knüpft an jene Jahre an, in denen<br />

es ein fruchtbares Zusammenleben zwischen nichtjüdischen und<br />

jüdischen Bürgern der Stadt gab. Der Bau versinnbildlicht die erneute<br />

Verankerung des Judentums in der Stadt. Das neue Jüdische<br />

Zentrum bietet die Chance, einer stark angewachsenen Gemeinschaft<br />

Impulse zum Neubeginn jüdischen Lebens zu geben. Mitten<br />

in der Stadt ist Judentum wieder präsent. Die Synagoge ist<br />

nicht mehr in einen Hinterhof verbannt, ein Jüdisches Museum<br />

bietet einer breiten Schicht Interessierter die Möglichkeit zum<br />

Kennenlernen des Judentums. Zwar erinnern auch hier die vor allen<br />

jüdischen Einrichtungen in Europa notwendigen Sicherheitsvorkehrungen<br />

an die Kehrseite des jüdischen Alltags. Doch ist der<br />

Wille der Gemeinde, vom Hinterhofdasein wieder in die Herzen<br />

der Stadt und der Menschen zu gelangen, ungebrochen.<br />

Dr. h. c. Charlotte Knobloch ist Präsidentin der Israelitischen Kultus -<br />

gemeinde <strong>München</strong> und Oberbayern und Vizepräsidentin des World<br />

Jewish Congress. Prof. Dr. Michael Brenner ist Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität <strong>München</strong>. Michael Schleicher ist Ressortleiter<br />

Feuilleton beim Münchner Merkur.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Von Goya bis Picasso – Maler und<br />

Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />

<strong>München</strong> ist nicht nur eine Rechts-, sondern auch eine Kunstmetropole: Allein das Kunstareal<br />

in der <strong>München</strong>er Maxvorstadt umfasst eine Reihe bedeutender Museen der Bayerischen<br />

Staatsgemäldesammlungen. Ein Streifzug durch die Pinakotheken, die Sammlung Schack und<br />

das Museum Brandhorst.<br />

Von Dr. Christine Kramer<br />

54 VERLAG C.H.BECK mQ


Pinakothek der Moderne und Alte Pinakothek<br />

Die Alte Pinakothek gehört zu den bedeutendsten<br />

Museen der Welt. Neben der altdeutschen Malerei, mit<br />

Hauptwerken von Albrecht Altdorfer, Albrecht Dürer<br />

oder Matthias Grünewald, und den kostbaren Tafeln der altniederländischen<br />

Malerei, ist die italienische Malkunst mit<br />

Leonardo da Vinci, Raphael, Tizian und Giovanni Battista<br />

Tiepolo glanzvoll vertreten. Das Herzstück der Alten Pinakothek<br />

bildet die grandiose Rubens-Sammlung, die sich um das monumentale<br />

„Große Jüngste Gericht“ des flämischen Malerfürsten<br />

gruppiert. Elf Werke seines Zeitgenossen Rembrandt bilden den<br />

Kern der hervorragenden Sammlung holländischer Gemälde<br />

des 17. Jahrhunderts. Meisterwerke der französischen (Nicolas<br />

Poussin, Claude Lorrain), spanischen (Diego Rodriguez de Silva y<br />

Velazquez, Bartolomé Estéban Murillo) und deutschen Malerei<br />

(Adam Elsheimer, Georg Flegel) runden den nahezu vollständigen<br />

Überblick über die europäische Malkunst vom 14. bis 18.<br />

Jahrhundert ab.<br />

Der Reichtum der Alten Pinakothek verdankt sich der Sammellust<br />

der Fürsten des Hauses Wittelsbach seit dem frühen 16. Jahrhundert.<br />

Nach dem Erlöschen verschiedener Familienzweige<br />

wurden die Galerien aus Düsseldorf, Mannheim und Zweibrücken<br />

um das Jahr 1800 mit den kurbayerischen Beständen in<br />

<strong>München</strong> zu einer gewaltigen Sammlung vereint. Durch Zugewinne<br />

aus den Klosteraufhebungen im frühen 19. Jahrhundert im<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />

Zuge der Säkularisation sowie bedeutende Erwerbungen des<br />

kunstbegeisterten Königs Ludwig I. von Bayern vergrößerte sich<br />

der Bestand erheblich.<br />

1836 zog die Sammlung in die von Leo von Klenze gemeinsam mit<br />

Ludwig I. und dem Galeriedirektor Johann Georg von Dillis konzipierte<br />

Alte Pinakothek ein. Als eines der ersten selbstständigen<br />

Museumsgebäude in Deutschland entfaltete besonders die räumliche<br />

Gliederung des Obergeschosses mit der rhythmischen<br />

Abfolge der großen, von Oberlicht erhellten Säle und der begleitenden,<br />

nach Norden orientierten Kabinette für Kleinformate<br />

vorbildliche Wirkung. Den schweren Beschädigungen des Gebäudes<br />

während des zweiten Weltkriegs fiel auch die prachtvolle<br />

Innenausstattung mit Wandgemälden und reicher Stuckierung<br />

zum Opfer. Hans Döllgast gelang eine der beeindruckendsten<br />

Leistungen der Architektur des Wiederaufbaus, indem er die Spuren<br />

der Zerstörung am Außenbau sichtbar beließ.<br />

Im Dezember 2005 wurde der historische Haupteingang der Alten<br />

Pinakothek an der Barer Straße wieder geöffnet und dient seither<br />

der Erschließung eines Ausstellungsbereichs im Ostflügel des<br />

Museums. Im Sommer 2009 wurde die Neubespannung der<br />

Sammlungssäle im Obergeschoss der Alten Pinakothek vollendet.<br />

Private Spender ermöglichten die Ausstattung mit Seide in den<br />

auf die Erstausstattung zurückgehenden Farben rot und grün. Im<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 55


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />

Jahr 2011 feierte die Alte Pinakothek mit zahlreichen Sonderschauen<br />

ihren 175. Geburtstag.<br />

Die Sammlung Schack<br />

Mit ihren umfangreichen Werkkomplexen von Moritz von<br />

Schwind, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin ist die Sammlung<br />

Schack eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Malerei<br />

des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch Adolf Friedrich Graf<br />

von Schack begründet, der neben Ludwig I. der bedeutendste<br />

Sammler zeitgenössischer Malerei in Deutschland war. Bis zu seinem<br />

Tod im Jahr 1894 erwarb er rund zweihundert Gemälde von<br />

deutschen Künstlern und etwa achtzig Kopien nach Gemälden<br />

Alter Meister. Mit dem Tod des Grafen Schack fiel die Sammlung<br />

als Vermächtnis an den deutschen Kaiser, der 1909 das bestehende<br />

Galeriegebäude errichten ließ. 1939 ging sie in das Eigentum Bayerns<br />

über und wird seitdem durch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />

betreut.<br />

Wände in kräftigem Blau und Rot bilden seit der umfassenden<br />

Renovierung 2008 und 2009 den Hintergrund für die berühmten<br />

Meisterwerke der Romantik von Moritz von Schwind, Carl<br />

Rottmann, Friedrich Preller und Carl Spitzweg. Der Besucher erhält<br />

einen Einblick in die Bilder- und Geisteswelt des deutschen<br />

19. Jahrhunderts, die in kaum einem anderen Museum so intensiv<br />

erfahren werden kann wie in der Sammlung Schack.<br />

56 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Im ersten Obergeschoss sind mit den bekannten Gemälden von<br />

Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie Franz von Lenbachs<br />

„Hirtenknaben“ Hauptwerke der Sammlung ausgestellt. 2009<br />

konnte der größte Saal der Galerie mit der Unterstützung von privaten<br />

Mäzenen umgebaut und als „Kopiensaal“ neu eingerichtet<br />

werden. Hier werden neunzehn überwiegend großformatige<br />

Kopien nach venezianischer Malerei der Renaissance gezeigt, die<br />

einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung bilden. Der Kopiensaal<br />

vereint Hauptwerke wie Giorgiones „Ländliches Konzert“ im<br />

Louvre, Tizians „Pesaro-Madonna“ in der Frari-Kirche und den<br />

„Tempelgang Mariens“ in der Akademie in Venedig sowie das<br />

„Bildnis Kaiser Karls V.“ im Prado. Zu den Malern der Kopien gehört<br />

neben August Wolf und Ernst von Liphart vor allem Franz von<br />

Lenbach, dessen Tizian-Kopien für den Grafen Schack zu den besten<br />

Gemäldekopien des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählten.<br />

Die Neue Pinakothek<br />

Als erstes öffentliches Museum in Europa, das ausschließlich der<br />

zeitgenössischen Kunst gewidmet sein sollte, gründete Ludwig I.<br />

in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Neue Pinakothek. Der bayerische<br />

König krönte mit dieser zukunftsweisenden Initiative seine<br />

Liebe und sein Engagement für Kunst und Kultur, welche den<br />

Charakter der Kunststadt <strong>München</strong> bis in die Gegenwart prägen.<br />

Seine 1853 mit der Eröffnung der Neuen Pinakothek der Öffentlichkeit<br />

vorgestellte Sammlung umfasst heute Meisterwerke von<br />

Alte Pinakothek


Ganz nah dran. Bund-Verlag<br />

Neu aufgestellt<br />

Däubler / Kittner / Klebe / Wedde (Hrsg.)<br />

BetrVG – Betriebsverfassungsgesetz<br />

mit Wahlordnung und EBR-Gesetz<br />

Kommentar für die Praxis<br />

13., überarbeitete Auflage<br />

2012. 2.806 Seiten, gebunden<br />

€ 98,–<br />

ISBN 978-3-7663-6145-5<br />

Ja, ich bestelle: Schnell-Fax: 0 69 / 79 50 10 - 11*<br />

DJ 09 12 11<br />

Neue Kommentierung<br />

und neues Layout!<br />

Expl.: ISBN Autor / Kurztitel: € / Preis<br />

6145-5 Däubler u.a. € 98,–<br />

BetrVG – Betriebsverfassungsgesetz<br />

6179-0 Kombi-Paket € 179,–<br />

������� ��� ����� � ������ ������� ��������<br />

* Wir geben Ihre Bestellung zur Ausführung an eine Buchhandlung<br />

unserer Wahl weiter.<br />

Der Kommentar hat ein neues Gesicht bekommen. Die Erläuterungen<br />

sind komplett überarbeitet, benutzerfreundlich<br />

komprimiert und mit neuen Randnummern versehen worden.<br />

Die zahlreichen Nachweise sind nun in Fußnoten dargestellt.<br />

Durch das neue Layout wird die Arbeit mit dem Kommentar<br />

nochmals deutlich komfortabler.<br />

Inhaltlich kommentieren die Autoren die gesamte Rechtsprechung<br />

zum Betriebsverfassungsrecht. Dort, wo die Rechtsprechung<br />

Lücken lässt, entwickeln sie eigenständige und innovative<br />

Lösungen. Die 13. Auflage verarbeitet die neueste Entwicklung<br />

von Gesetzgebung und Rechtsprechung. Im Blickpunkt stehen<br />

folgende Themen:<br />

� ����� ���������� ��� ����������� ������������<br />

� ������ �� ������ ��� �������� ��� ����� ��������������������<br />

� �������������������� ������������ �����������������<br />

und Zugangsrechte<br />

� ������������� ��� ���������������������<br />

� ������������ ��������� ����� ������������������<br />

� ������� ��� �������� ��������� ��� �����������������<br />

� ������������� ��� ���� ��� ������������� ���� ����������������<br />

� ����� ����� ��������� ���������������� ����� ������������<br />

Verfügung<br />

� �������������������� ��� ����������� ��� ���������������<br />

� ����������� ������������� ������� ��� ������� ��� ����������������<br />

Hinweis: »Jedem Betriebsrat steht nach § 40 Abs. 2<br />

BetrVG ein Kommentar zum BetrVG in der neuesten<br />

Auflage als unentbehrliches Arbeitsmittel zu.«<br />

(BAG vom 26.10.1994, NZA 1995, S. 386)<br />

Firma<br />

Name / Vorname<br />

Straße / Nr.<br />

PLZ / Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Ja, ich möchte den E-Mail-Service Ihres Verlages nutzen, um über interessante<br />

Angebote und Neuigkeiten auf dem Laufenden gehalten zu werden. Diesen<br />

Service kann ich jederzeit schriftlich bei der Bund-Verlag GmbH widerrufen.<br />

Datum / Unterschrift<br />

Die Herausgeber:<br />

Dr. Wolfgang Däubler, Professor<br />

für Deutsches und Europäisches<br />

Arbeitsrecht, Bürgerliches Recht<br />

und Wirtschaftsrecht an der<br />

Universität Bremen, Berater von<br />

Euro päischen Betriebsräten<br />

Dr. Michael Kittner, em. Professor<br />

für Wirtschafts-, Arbeits- und<br />

Sozialrecht an der Universität<br />

Kassel, langjähriger Justitiar der<br />

IG Metall<br />

Dr. Thomas Klebe, Justitiar der<br />

IG Metall<br />

Dr. Peter Wedde, Direktor der<br />

Europäischen Akademie der Arbeit<br />

und Professor für Arbeitsrecht und<br />

Recht der Informations gesellschaft<br />

in Frankfurt/M.<br />

Postfach<br />

60424 Frankfurt am Main<br />

Infotelefon:<br />

0 69 / 79 50 10-20<br />

Fax:<br />

0 69 / 79 50 10-11<br />

Internet:<br />

www.bund-verlag.de<br />

E-Mail:<br />

kontakt@bund-verlag.de


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />

Museum Brandhorst<br />

Jacques Louis David und Francisco Goya, Friedrich Overbeck,<br />

Caspar David Friedrich, Adolph von Menzel, Max Liebermann,<br />

Gustave Courbet, Edouard Manet, Claude Monet, Vincent van<br />

Gogh und Paul Gaugin.<br />

Die einzigartige und von Besuchern aus aller Welt geschätzte<br />

Sammlung zur Kunst des 19. Jahrhunderts ist seit 1981 in der von<br />

Alexander von Branca entworfenen Galerie zu Hause, nachdem<br />

das ursprüngliche Gebäude 1944/45 durch Bomben zerstört worden<br />

war.<br />

Die Neuordnung und die Erweiterung der Säle zur Malerei des<br />

französischen Impressionismus und des beginnenden 20. Jahrhunderts<br />

im Herbst 2008 formuliert darüber hinaus eine wiederzuentdeckende<br />

Epoche in der Neuen Pinakothek neu: Mit den<br />

Werken der drei großen Meister Paul Cézanne, Henri Matisse und<br />

des frühen Pablo Picasso in einem Raum wird gleichsam das<br />

künstlerische Vermächtnis des 19. Jahrhunderts zusammengefasst.<br />

Die Freiheit einer Kunst „parallel zur Natur“, die Autonomie<br />

von Farbe und Raum, Figur und Form bilden die Voraussetzung<br />

für die radikalen Neuerungen, mit denen die Fauves und der Kubismus,<br />

Expressionismus und Abstraktion die Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

eröffnen.<br />

58 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

So ist in der Neuen Pinakothek ein 19. Jahrhundert zu entdecken,<br />

das von der Aufklärung bis zum Anbruch der Moderne<br />

den ästhetischen, kulturgeschichtlichen und mentalen Umwälzungen<br />

dieser Zeit sichtbar Raum gibt und zugleich die Alte<br />

Pinakothek und die Pinakothek der Moderne sinnvoll miteinander<br />

verbindet.<br />

Die Pinakothek der Moderne<br />

Die Pinakothek der Moderne ist eines der weltweit größten<br />

Museen für die bildenden Künste des 20. und 21. Jahrhunderts. In<br />

ihrer Dimension ist sie mit dem Centre Pompidou in Paris oder<br />

der Tate Modern in London vergleichbar. Das vor zehn Jahren eröffnete<br />

Gebäude von Stephan Braunfels zeichnet sich durch eine<br />

offene und großzügige Architektur aus, die Zusammenhänge<br />

schafft und den Besuchern immer wieder neue und überraschende<br />

Einblicke ermöglicht.<br />

Vier eigenständige Institutionen präsentieren sich in der Pinakothek<br />

der Moderne unter einem Dach: Die Sammlung Moderne<br />

Kunst der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Die Neue<br />

Sammlung – The International Design Museum Munich, das


Architekturmuseum der Technischen Universität <strong>München</strong> und<br />

die Staatliche Graphische Sammlung. Die überdisziplinäre Ausrichtung<br />

der Pinakothek der Moderne erhält die Identität der einzelnen<br />

Sammlungen und zeigt sie zugleich als miteinander verbundene<br />

Teile eines größeren kulturellen Kontextes.<br />

Im Erdgeschoss befinden sich die Ausstellungsräume des Architekturmuseums<br />

der TU <strong>München</strong> und der Graphischen Sammlung.<br />

Beide zeigen keine ständige Präsentation, sondern etwa alle<br />

drei Monate wechselnde Ausstellungen aus ihren Beständen. Die<br />

Räume „Temporär 1 + 2“ im Erdgeschoss werden von allen vier<br />

Institutionen für Wechselausstellungen genutzt.<br />

Den gesamten ersten Stock nimmt die Sammlung Moderne Kunst<br />

ein. Hauptwerke der klassischen Moderne von Ernst Ludwig<br />

Kirchner, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Max <strong>Beck</strong>mann und Pablo<br />

Picasso bilden Schwerpunkte im westlichen Obergeschoss.<br />

Werkkomplexe von Andy Warhol, Joseph Beuys, Donald Judd,<br />

Dan Flavin und Gerhard Richter markieren Positionen der Kunst<br />

nach 1960 im östlichen Obergeschoss. Ebenso präsent ist die zeitgenössische<br />

Kunst, beispielsweise in der Videoinstallation von<br />

David Claerbout oder den Fotografien von Andreas Gursky und<br />

Jeff Wall.<br />

Die Pinakothek der Moderne versteht sich als aktives Dialogforum.<br />

Sie ist ebenso Ort kontemplativer Ruhe und Konzentration<br />

wie lebendiges Experimentierfeld, das aktiv in die künstlerische<br />

Diskussion der Gegenwart eingreift und neue Strategien<br />

erprobt. Das Zusammenspiel der Künste wird durch ein vielfältiges<br />

interdisziplinäres Veranstaltungs- und Vermittlungsangebot<br />

bereichert.<br />

Das Museum Brandhorst<br />

Das 2009 eröffnete und von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen<br />

betriebene Museum Brandhorst beherbergt die<br />

Sammlung der Udo und Anette Brandhorst Stiftung. Das Museum<br />

Brandhorst, nahe der Alten und der Neuen Pinakothek<br />

gelegen und der Pinakothek der Moderne unmittelbar benachbart,<br />

bietet ein beeindruckendes Ensemble von Werken moderner<br />

und zeitgenössischer Kunst. Die Sammlungen der Pinakothek der<br />

Moderne und des Museums Brandhorst ergänzen sich dabei zu einem<br />

facettenreichen Parcours und ermöglichen eine lebendige<br />

Auseinandersetzung mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen<br />

des 20. und 21. Jahrhunderts.<br />

Zwei Schwerpunkte bestimmen die Sammlung: Mit mehr als 60<br />

Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen des amerikanischen<br />

Künstlers Cy Twombly (*1928) bietet sie den größten Überblick<br />

zur Entwicklung des amerikanischen Künstlers außerhalb der<br />

USA. Der wegweisende Protagonist der Pop Art, Andy Warhol, ist<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Von Goya bis Picasso – Maler und Meisterwerke in <strong>München</strong>er Museen<br />

mit über 100 Arbeiten in einem in Europa wohl einzigartigen<br />

Werkpanorama vertreten.<br />

Andere Positionen bereichern dieses Spektrum und erweitern es:<br />

Sigmar Polke, Georg Baselitz, Gerhard Richter, Alex Katz, Eric<br />

Fischl, Jean-Michel Basquiat und Ed Ruscha. Hinzu kommen<br />

Objekte und Installationen von Mario Merz, Jannis Kounellis,<br />

Franz West, Katharina Fritsch, Christopher Wool, Robert Gober<br />

und anderen.<br />

Seit der Eröffnung konnte darüber hinaus ein weiterer Akzent<br />

gesetzt werden durch den Erwerb der Videoarbeiten „Western<br />

Union: Small Boats“ sowie „Ten Thousand Waves“ des britischen<br />

Künstlers Isaac Julien (*1960) und der Videoinstallation „Riverside“<br />

des Belgiers David Claerbout (*1969). Mit der Präsentation<br />

dieser und anderer Gegenwartskünstler wie Mike Kelley oder<br />

Damien Hirst sucht die Sammlung Brandhorst bewusst die Auseinandersetzung<br />

mit kontroversen, jüngeren Strömungen.<br />

Dr. Christine Kramer ist Stellvertretende Leiterin Kommunikation bei den<br />

Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 59


Das Standardwerk<br />

Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschlands<br />

Erster Band: Reichspublizistik und Policeywissenschaft 1600–1800<br />

431 Seiten. Leinen f 68,– ISBN 978-3-406-32913-5<br />

Zweiter Band: Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800–1914<br />

486 Seiten. Leinen f 68,– ISBN 978-3-406-33061-2<br />

Dritter Band: Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und<br />

Diktatur 1914–1945<br />

439 Seiten. Leinen f 68,– ISBN 978-3-406-37002-0<br />

Vorzugspreis bei Abnahme aller 4 Bände<br />

h 228,– ISBN 978-3-406-63388-1<br />

„Mit seiner Geschichte des öffentlichen<br />

Rechts in Deutschland hat<br />

Stolleis das maßgebliche rechtsgeschichtliche<br />

Werk der Gegenwart<br />

geschrieben.“<br />

Andreas Anter, DIE ZEIT


– jetzt vollständig!<br />

Mit dem vierten und umfangreichsten<br />

Band schließt Michael<br />

Stolleis seine Geschichte des<br />

öffentlichen Rechts in Deutschland<br />

ab. Dieser umfasst die Zeit von<br />

1945 bis zur Wiedervereinigung<br />

1990, und zwar sowohl in der<br />

Bundesrepublik als auch in der DDR.<br />

720 Seiten. Leinen f 68,–<br />

ISBN 978-3-406-63203-7<br />

Michael Stolleis, Prof. em. Dr. Dr.h.c.mult., lehrte von 1975 bis 2006 als Professor<br />

am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt/Main und<br />

war von 1992 bis 2009 Direktor am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte,<br />

Frankfurt/Main.<br />

C.H.BECK<br />

www.chbeck.de


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Junge <strong>Juristentag</strong>e –<br />

Die Kooperation von djt und ELSA<br />

Bereits seit einigen Jahren kooperiert der Deutsche <strong>Juristentag</strong> (djt) mit ELSA-Deutschland e. V.<br />

Die Zusammenarbeit verfolgt zwei Ziele: Sie will junge Juristen für die Arbeit des djt begeistern<br />

und gleichzeitig möglichst vielen interessierten ELSA-Mitgliedern die Gelegenheit geben,<br />

Rechtspolitik und Rechtsentwicklung zu erleben. Auch in <strong>München</strong> werden wieder viele Nachwuchsjuristen<br />

hautnah dabei sein.<br />

Von Philip Hagedorn<br />

62 VERLAG C.H.BECK mQ


The European Law Students’ Association<br />

wurde im Jahre 1981 von Jurastudenten<br />

aus Ungarn, Österreich,<br />

Deutsch land und Polen in Wien gegründet.<br />

Dass die politischen Umstände in Europa<br />

damals, vor über 30 Jahren, andere waren als<br />

heute, liegt auf der Hand: Es waren nur<br />

wenige Monate vergangen, seitdem Arbeiter<br />

um Lech Wałęsa in Danzig die Solidarność<br />

gegründet hatten, und es sollten noch weitere<br />

sechs Jahre vergehen, bis der damalige<br />

US-Präsident Ronald Reagan in Berlin mit<br />

seinem berühmt gewordenen Satz „Mr. Gorbachev,<br />

tear down this wall!“ allegorisch das<br />

Ende der jahrzehntelangen Teilung Europas<br />

vorhersah.<br />

Vor diesem Hintergrund erkannten bereits zu<br />

Beginn der 1980er Jahre junge Menschen, wie<br />

wichtig es ist, über Grenzen hinweg verschiedene<br />

Rechtssysteme kennenzulernen und andere<br />

Kulturen zu erleben. Bereits fünf Jahre<br />

danach gab es immerhin schon entsprechende Vertretungen in elf<br />

europäischen Ländern. Zu Beginn waren diese eher lose vernetzt,<br />

schließlich waren die Kommunikationswege lang und die Arbeit<br />

dieser einzelnen Gruppen sowohl auf nationaler wie auch universitärer<br />

Ebene war – damals wie heute – ehrenamtlich.<br />

ELSA in Deutschland<br />

In Deutschland entwickelte sich ELSA, so die ebenso simple wie<br />

logische Abkürzung, trotz anfänglicher Mitgründung schleppend<br />

und startete mit etwas Verspätung 1989. Damals trafen sich<br />

in Heidelberg gut 120 Studenten aus 19 Universitäten, um wenige<br />

Monate später, im Mai desselben Jahres, in Münster ELSA-<br />

Deutschland e. V. zu gründen. Gruppen aus 14 juristischen Fakultäten<br />

nennt das Protokoll als Gründer, der Zweck: „Neue Wege in<br />

Europa“ beschreiten.<br />

Aus diesem hehren Ziel wurden Fakten: Mittlerweile ist ELSA in<br />

42 Ländern und an über 300 Universitäten in Europa vertreten,<br />

von Portugal bis Aserbaidschan, von Island bis in die Türkei, tausende<br />

von Studenten konnten über das ELSA-interne Praktikantenprogramm<br />

„STEP“ an Stellen ins europäische Ausland<br />

vermittelt werden und noch immer treffen sich über 400 Mitglieder<br />

aus ganz Europa zweimal im Jahr auf den sogenannten<br />

International Council Meetings, um über die gemeinsame Entwicklung<br />

und künftige Projekte zu beraten.<br />

Eine so große Vereinigung erfordert selbstverständlich auch ein<br />

hohes Maß an Organisation: Angeführt wird ELSA von einem<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Junge <strong>Juristentag</strong>e – Die Kooperation von djt und ELSA<br />

internationalen Vorstand, der seinen Sitz in Brüssel hat, sich<br />

aus Mitgliedern aus den einzelnen nationalen Vorständen zusammensetzt<br />

und einmal im Jahr neu gewählt wird. Ebenso sind<br />

die nationalen Gruppen organisiert, die wiederum für die Koordination<br />

und Unterstützung der lokalen Gruppen an den Universitäten,<br />

oder genauer: den juristischen Fakultäten vor Ort,<br />

zuständig sind. In diesen lokalen Gruppen sind schließlich die<br />

ELSA-Mitglieder vertreten, derzeit an 42 Standorten im gesamten<br />

Bundesgebiet. ELSA-Mitglied kann jeder werden, der ein Studium<br />

der Rechtswissenschaften oder eines mit einem rechtswissenschaftlichen<br />

Schwerpunkt an einer juristischen Fakultät<br />

absolviert. Hierbei ist hervorzuheben, dass sich ELSA unabhängig<br />

und alleine durch das ehrenamtliche Engagement von Studenten<br />

organisiert. Unterstützung finden die Gruppen in der Regel durch<br />

einen Beirat, der sich oft aus Professoren der entsprechenden<br />

juristischen Fakultät zusammensetzt.<br />

Bei der Arbeit von ELSA steht jedoch nicht nur die Internationalität<br />

im Vordergrund: ELSA will interessierten Studenten die<br />

Möglichkeit geben, einmal über den Tellerrand des universitären<br />

Alltags zu blicken, sei es beim Besuch des BGH in Karlsruhe, einer<br />

Wirtschaftskanzlei in Frankfurt, oder dem Europaparlament.<br />

Junge Juristen können durch verschiedene Veranstaltungen dadurch<br />

einen Eindruck gewinnen, wohin sie möglicherweise ihr<br />

beruflicher Weg führen wird. Daneben geben diverse Seminare<br />

und Konferenzen Aufschluss über juristische Randgebiete und<br />

regen zu Diskussionen mit Praktikern, nicht nur aus dem rechtswissenschaftlichen<br />

Bereich, an. Die Liste der Aktivitäten könnte<br />

endlos fortgeführt werden. Erwähnenswert sind abschließend<br />

aber noch zwei Veranstaltungen, die interessierten Studenten an-<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 63


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Junge <strong>Juristentag</strong>e – Die Kooperation von djt und ELSA<br />

geboten werden: Da ist der sogenannte „ELSA Deutschland Moot<br />

Court“, den es seit 1995 gibt. Hier „streiten“ Jurastudenten in<br />

simulierten Gerichtsverhandlungen in diversen Ausscheidungsrunden<br />

bis vor den BGH in Karlsruhe und zeigen ihr Können in<br />

Fachwissen und Rhetorik. Und schließlich sollen seit Kurzem<br />

auch Vertragsverhandlungen und -strategien in den sogenannten<br />

„ELSA Contract Competitions“ geübt werden, um den zusätzlichen<br />

Anforderungen eines modernen Juristen zu genügen.<br />

Unterstützung erhält ELSA-Deutschland e. V. als gemeinnütziger<br />

Verein von Förderern aus der juristischen Praxis und einem<br />

Beirat, dem derzeit – in alphabetischer Reihenfolge – Herr Prof.<br />

Dr. Eckart Brödermann (Hamburg), Frau Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin<br />

(Berlin/Tübingen), Frau Prof. Dr. Dr. Juliane Kokott<br />

(Luxemburg), Herr Prof. Dr. Heribert Prantl (<strong>München</strong>), Herr<br />

Dr. Nikolaus Reinhuber (Frankfurt) sowie Herr Prof. Dr. Olaf<br />

Werner (Jena) angehören.<br />

64 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Gemeinsamkeiten von djt und ELSA<br />

Vor dem Hintergrund dieses akademischen und praxisbezogenen<br />

Selbstverständnisses gelangt man schnell auch zum Deutschen<br />

<strong>Juristentag</strong>. Ähnlich wie ELSA, allerdings gut 120 Jahre früher,<br />

strebte auch der <strong>Juristentag</strong> nach einem Austausch der damals<br />

verschiedenen deutschen Rechtsordnungen. Ebenso wie ELSA<br />

ist der Deutsche <strong>Juristentag</strong> politisch unabhängig und ehrenamtlich<br />

organisiert. Hier sei ins Gedächtnis gerufen, dass unter<br />

dem Druck des Nationalsozialismus der 37. Deutsche <strong>Juristentag</strong><br />

im Jahre 1933 nicht wie geplant (in <strong>München</strong> übrigens)<br />

stattfinden konnte und schließlich auch der Deutsche <strong>Juristentag</strong><br />

als solcher im Mai 1937 aufgelöst wurde. Viele Mitglieder<br />

der Ständigen Deputation des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s wurden<br />

aufgrund ihrer Herkunft, demokratischen Überzeugung oder<br />

Religion Opfer des NS-Terrors. Erst später, im Jahre 1949, traf<br />

man in Köln wieder zusammen (zur Geschichte des djt siehe die<br />

Jubiläumsschrift „Recht mitgestalten. 150 Jahre <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong>,<br />

1860–2010“).<br />

„Eine gerechte Welt mit Respekt vor der menschlichen Würde<br />

und kulturellen Vielfalt“, so die deutsche Übersetzung der sogenannten<br />

Vision aller ELSA-Gruppen. Sie repräsentiert in diesem<br />

Zusammenhang zweifelsohne die Werte, denen sich ELSA, aber<br />

auch der Deutsche <strong>Juristentag</strong> verpflichtet fühlen.<br />

Die Kooperation von djt und ELSA<br />

Den Archiven des in Heidelberg ansässigen Bundesvorstands von<br />

ELSA-Deutschland e. V. ist zu entnehmen, dass die ersten Kontakte<br />

zwischen ELSA und dem djt auf dem 58. Deutschen <strong>Juristentag</strong><br />

1990 in <strong>München</strong> entstanden und ELSA vom damaligen<br />

Präsidenten von ELSA-Deutschland e. V., Martin Brandwein,<br />

dem Plenum vorgestellt wurde. In den darauffolgenden Jahren<br />

bekam der jeweilige Bundesvorstand immer die Gelegenheit, mit<br />

einem Stand im Rahmen der Ausstellermesse auf sich aufmerksam<br />

zu machen, Aktivitäten anzukündigen und Kontakte zu<br />

knüpfen.<br />

Seit einigen Jahren bereits bemüht sich der Deutsche <strong>Juristentag</strong>,<br />

insbesondere namentlich die Präsidenten Prof. Dr. Paul Kirchhof<br />

(2004–2006) und Prof. Dr. Martin Henssler (seit 2006), sowie Generalsekretär<br />

Dr. Andreas Nadler, die Arbeit des djt jungen Juristen,<br />

Referendaren und Studenten greifbar zu machen und diese zu<br />

motivieren, die alle zwei Jahre stattfindende Tagung zu besuchen.<br />

Gemeinsam mit ELSA sollen so Juristen für die spannenden<br />

Themen begeistert werden. Durch reduzierte Teilnehmerbeiträge<br />

und günstige Übernachtungsmöglichkeiten (beim Deutschen<br />

<strong>Juristentag</strong> 2006 in Stuttgart erhielt man Unterkunft in einer<br />

Polizeikaserne) konnten so bereits eine Vielzahl junger Juristen<br />

einen Eindruck gewinnen und – wiederum ganz im Sinne von


Du sollst Dich<br />

weiterbilden.<br />

Wer beruflich weiterkommen will, nutzt<br />

vorzugsweise das Seminarangebot des<br />

Verlags Dr. Otto Schmidt – einer der führenden<br />

Anbieter im Bereich Recht, Wirtschaft,<br />

Steuern.<br />

Da weiß man, was man hat: brandaktuelle<br />

Themen, erstklassige Referenten und hundert<br />

Prozent Praxisbezug auf hohem wissenschaftlichem<br />

Niveau.<br />

www.otto-schmidt.de/seminare


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Junge <strong>Juristentag</strong>e – Die Kooperation von djt und ELSA<br />

WEITERBILDUNGSSTUDIENGANG<br />

BUSINESS LAW (LL.M.)<br />

Studienbeginn: Wintersemester<br />

Studienform: berufsbegleitend<br />

Zielgruppe: Wirtschaftsjuristen,<br />

Juristen, Betriebswirte u.a.<br />

Fachhochschule Mainz<br />

Fachbereich Wirtschaft<br />

ELSA – einen Blick über den viel zitierten „Tellerrand“ der universitären<br />

Ausbildung werfen. Im Jahre 2010 war schließlich die Teilnahme<br />

am 68. djt in Berlin für ELSA-Mitglieder, die in Begleitung<br />

eines Professors anreisten, kostenlos. In verschiedenen Veranstaltungen<br />

ergaben sich auf der Tagung schließlich Diskussionen mit<br />

Vertretern der verschiedenen Abteilungen und der ein oder andere<br />

Denkanstoß wurde so bestimmt auch seitens der Studentenschaft<br />

geliefert.<br />

Die Kooperation 2012 in <strong>München</strong><br />

Nach den erfolgreichen Erfahrungen, die ELSA und der djt<br />

während der vergangenen 22 Jahre gemacht haben, soll, wieder in<br />

<strong>München</strong>, die Kooperation fortgeführt werden. So haben auch<br />

dieses Mal ELSA-Mitglieder die Möglichkeit zur kostenlosen<br />

Teilnahme, sofern sie mit einem Professor anreisen, der diese im<br />

Idealfall auch fachlich in das eine oder andere vorgestellte Thema<br />

einführt. Zudem wird es eine Eröffnungsveranstaltung für junge<br />

Juristen und erstmalige Teilnehmer geben. Hier wird der djt<br />

vorgestellt und der Bundesvorstand von ELSA-Deutschland e. V.<br />

begrüßt die Teilnehmer. In einer Sonderveranstaltung am Mittwochabend<br />

können Studenten in den einzelnen Abteilungen mit<br />

den jeweiligen Akteuren über das Thema diskutieren und gerne<br />

eigene Überlegungen miteinbringen.<br />

Nicht zuletzt soll natürlich auch ein Rahmenprogramm, der<br />

bayerischen Landeshauptstadt entsprechend, stattfinden: Am<br />

Dienstagabend wird sich für die Wiesn einige Tage später<br />

aufgewärmt und zum zünftigen Oktoberfestabend ins <strong>München</strong>er<br />

Hofbräuhaus geladen, einen Tag später wird unter dem<br />

Motto „Law and order … some drinks“ auf das bisher Erlebte angestoßen.<br />

Schließlich wurde in Vorbereitung auf den djt 2012 in <strong>München</strong><br />

eine neue Form der Kooperation entwickelt. In sogenannten<br />

66 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Studienabschluss: Master of Laws (LL.M.)<br />

Studiengebühr: Insgesamt 5.000,- €<br />

Bewerbungsfrist: 15. Juli<br />

http://llm.fh-mainz.de<br />

llm@fh-mainz.de<br />

Legal Research Groups von ELSA-Deutschland e. V. fanden sich<br />

junge Juristen und Jurastudenten zusammen, um zu einem spezifischen<br />

Rechtsgebiet eigene Forschungen anzustellen und<br />

die Ergebnisse anschließend zu publizieren (s. hierzu Bernzen,<br />

JuS 3/2012, XXXII). So werden zu den Themen der Abteilungen<br />

im Zivilrecht, Öffentlichen Recht, Wirtschaftsrecht und IT- und<br />

Kommunikationsrecht selbstständig diese Ergebnisse erarbeitet<br />

und auf dem <strong>Juristentag</strong> dem Fachpublikum präsentiert. Dies<br />

bietet die herausfordernde Gelegenheit, sich nach gründlicher<br />

Vorbereitung kompetent und selbstbewusst in die spannenden<br />

Diskussionen der Abteilungen einzubringen, sowie einmal<br />

hautnah zu erleben, wie der Deutsche <strong>Juristentag</strong> seit<br />

nunmehr 152 Jahren erfolgreich an der deutschen Rechtsentwicklung<br />

mitwirkt.<br />

Der Autor studiert Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre<br />

in Mannheim. Sein besonderer Dank gilt Dr. Andreas Nadler, Generalsekretär<br />

des Deutschen <strong>Juristentag</strong>s e. V., sowie Frau Ulrike Bruch, Anna<br />

K. Bernzen und Victoria Huber, für ihre Unterstützung bei Recherche und<br />

Anmerkungen. Weitere Informationen zu ELSA unter http://www.elsa.<br />

org/aboutelsa/history.html und https://www.elsa-germany.org.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

„A bisserl was geht immer“<br />

<strong>München</strong> bietet den Ausgeh- und Amüsierwilligen ein buntes Tag- und Nachtprogramm.<br />

Um sich in dem unerschöpflichen Angebot zurechtzufinden, braucht der <strong>Juristentag</strong>sbesucher<br />

szenekundige Tipps. Ein Streifzug durch Kultur, Kaffeehäuser und Kneipen.<br />

Von Domenic C. Böhm und Claudio Kühn<br />

68 VERLAG C.H.BECK mQ


Mit der <strong>München</strong>er „Szene“ verbindet der Außenstehende<br />

unweigerlich Schickeria, Schwabing und Maximilianstraße.<br />

Der Filmemacher Helmut Dietl hat der<br />

Bussi-Bussi-Gesellschaft in den Serien „Kir Royal“ und „Monaco<br />

Franze“ ein Denkmal gesetzt. Aber wird dieses Klischee der Stadt<br />

gerecht? Natürlich nicht: <strong>München</strong> steht ebenso für bayerische<br />

Gemütlichkeit. Im Biergarten rücken unterschiedliche Menschen<br />

bei einer Mass „z’samm“. Im Glockenbachviertel oder in Giesing<br />

fühlt man sich zwischen kreativen Menschen an Berlin erinnert.<br />

Die Bundeshauptstadt ist ohnehin so ein Thema: <strong>München</strong><br />

scheint gegen den neuerlichen Hype um Berlin nicht anzukommen.<br />

Andererseits ist möglicherweise gerade das ein Vorteil – die<br />

Stadt muss sich nichts beweisen. Und so hat die „New York Times“<br />

vor einigen Jahren <strong>München</strong> zu „Germany’s Hot Spot of the Moment“<br />

erklärt. <strong>München</strong> polarisiert. Werfen wir einen genaueren<br />

Blick auf seine sogenannte Szene.<br />

Diese findet man zunächst in der breiten Kulturszene: Mit dem<br />

Residenztheater (Max-Joseph-Platz 1) und den Kammerspielen<br />

(Maximilianstr. 28) hat <strong>München</strong> zwei der bekanntesten deutschsprachigen<br />

Bühnen. Im Obergeschoss des Residenztheaters kann<br />

man in der Theaterbar Zur schönen Aussicht selbige über den Platz<br />

genießen. Nebenan im eindrucksvollen Nationaltheater sind die<br />

berühmte Bayerische Staatsoper und das nicht minder renommierte<br />

Bayerische Staatsballett beheimatet. Dort fanden unter<br />

anderem die Erstaufführungen mehrerer Wagner-Opern statt.<br />

Apropos Wagner: Als Wagner-Festspielhaus und in architektonischer<br />

Anlehnung an das Bayreuther Festspielhaus wurde das<br />

Prinzregententheater in Bogenhausen (Prinzregentenplatz 12) errichtet.<br />

Das zweite Opernhaus der Stadt, das Staatstheater am<br />

Gärtnerplatz, wird bis 2014 renoviert. Auf dem Rasen des schönen<br />

Gärtnerplatzes treffen sich bei gutem Wetter Jugendliche und<br />

Junggebliebene.<br />

Ein Überbleibsel der <strong>München</strong>er Kaffeehauskultur ist das Café<br />

Luitpold (Brienner Str. 11). Das 1888 eröffnete Haus war damals<br />

Treffpunkt der Dichter, Denker und Bohemiens. Im versteckt<br />

gelegenen Café Glockenspiel (Marienplatz 28) über den Dächern<br />

der Stadt hat man dank Panoramafenster und Dachterrasse einen<br />

tollen Blick auf das Neue Rathaus mit seinem Glockenspiel.<br />

Schlendert man weiter in Richtung Viktualienmarkt, kann man<br />

im Victorian Tea House (Frauenstr. 14) zwischen 60 verschiedenen<br />

Teesorten wählen. Auch in den bekannten Stadtteilen<br />

Maxvorstadt und Schwabing finden sich einladende Cafés. In der<br />

Schleißheimer Straße 13 liegt mit dem Café Lotti der wahrgewordene<br />

Mädchentraum. Wem die liebevolle weiß-rosa Einrichtung<br />

kitschig erscheint, kann im Café Jasmin (Steinheilstr. 20) trotz<br />

jungen Publikums „Oma-Café“-Atmosphäre genießen. Besonders<br />

zu empfehlen ist inmitten der ruhigen Amalienpassage der<br />

sonntägliche Brunch im Gartensalon (Türkenstr. 90). Ein weiterer<br />

Szenetreff ist seit vielen Jahren das Café Reitschule (Königinstr.<br />

34). Hier genießt man seinen Kaffee mit Blick in die Reit-<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />

Traditionelles Wirtshaus<br />

halle und das Außengelände. Wer gegenüber Pferden Surfbretter<br />

bevorzugt, kann mitten in der Stadt auf der Eisbachwelle am<br />

Englischen Garten surfen – oder sich unter die Schaulustigen<br />

mischen. Den anschließenden „Hangout“ finden die Sportler<br />

entweder in der nahen Goldenen Bar im Haus der Kunst<br />

(Prinzregentenstr. 1) oder in der Surfer-Bar Arts’n’Boards in der<br />

Belgradstr. 9.<br />

Mit seiner südlichen Lage, dem guten Wetter und der gelassenen<br />

Lebensart wird <strong>München</strong> bisweilen als nördlichste Stadt Italiens<br />

bezeichnet. Dem stimmt man gerne zu, wenn man bei strahlendem<br />

Sonnenschein mit einem Cappuccino vor dem Café Tambosi<br />

(Odeonsplatz 18) sitzt: Ein herrlicher Blick auf Feldherrnhalle<br />

und Theatinerkirche. Weitere italienische Cafés sind etwa das<br />

Ruffini (Orffstr. 22–24) in Neuhausen oder die von Rudi Kull ge-<br />

mQ VERLAG C.H.BECK 69


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />

führten Lokale Bar Centrale (Ledererstr. 23) und Bar Giornale<br />

(Leopoldstr. 7). Der „Italiener um die Ecke“ bleibt ein <strong>München</strong>er<br />

Klassiker und ist für viele so etwas wie ein Wohnzimmer. Hier<br />

seien nur beispielhaft die Seerose (Feilitzschstr. 32), die Osteria<br />

Italiana (Schellingstr. 62) und die Pizzeria Grano (Sebastiansplatz<br />

3) genannt.<br />

Wer’s lieber gutbürgerlich mag, wählt die weltbekannte bayerische<br />

Küche. Weißwurstfrühstück, Schweinsbraten mit Knödel und ein<br />

resches Hendl mit Brezen gehören ebenso dazu wie die Biere der<br />

sechs <strong>München</strong>er Brauereien. Am schönsten genießt man diese<br />

herzhaften Spezialitäten in den zahlreichen Biergärten. Empfehlenswert<br />

sind etwa das Seehaus im Englischen Garten (Kleinhesselohe<br />

3) oder der Augustinerkeller in der Nähe des Hauptbahnhofs<br />

(Arnulfstr. 52). Für Juristen interessant: Biergärten<br />

werden in Bayern durch die Biergartenverordnung hinsichtlich<br />

des Lärmschutzes privilegiert und traditionell darf man sich seine<br />

eigene Brotzeit in den Biergarten mitbringen. Klassische bayerische<br />

Küche gibt es auch im Weißen Bräuhaus (Tal 7), im Augustiner<br />

(Neuhauser Str. 27) und im Spatenhaus an der Oper (Residenzstr.<br />

12).<br />

Der »Clos du Notaire« war Mitte des vorletzten Jahrhunderts<br />

ursprünglich ein Familienweinberg der Notarfamilie Menard.<br />

Deren Nachfahren – Familie Charbonnier – setzen heute die Tradition<br />

des »Clos du Notaire« nach modernsten Vinifikationsmethoden fort.<br />

Ein 12-monatiger Barrique-Ausbau, die zahlreichen Medaillen<br />

in Paris, Mâcon oder Bordeaux sowie die immer wieder lobenswerten<br />

Beiträge in Fachzeitschriften sind die beste Empfehlung<br />

für den Kenner und Freund des »Clos du Notaire«.<br />

• Ein wirklich guter Jahrgang – direkt vom Erzeuger zu einem<br />

vernünftigen Preis!<br />

• 65% Merlot, 30% Cabernet-Sauvignon, 5% Malbec, schonender<br />

Anbau, selektive Lese und traditioneller Barriqueausbau.<br />

• Château-Abfüllung die man schmeckt.<br />

Begrenzter Vorrat!<br />

Sichern Sie sich schnell<br />

diesen Spitzenwein!<br />

Rufen Sie uns an!<br />

Tel. 02 61/12140<br />

70 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

… aus dem »Weinberg des Notars«<br />

2008ER CHÂTEAU<br />

LE CLOS DU NOTAIRE<br />

GRAND VIN DE BORDEAUX<br />

C Ô T E S D E B O U R G<br />

APPELLATION CÔTES DE BOURG CONTROLÉE<br />

€ 8, 80<br />

Flasche<br />

11,73 t/l<br />

Best.-Nr. 1976.10<br />

»12 für 11«<br />

Kennenlern-Angebot<br />

Sie erhalten 12 Flaschen –<br />

und bezahlen nur 11!<br />

1 Fl. GRATIS!!!<br />

Zahlung 30 Tage netto, Portokostenanteil 4,90 t, Rückgaberecht<br />

Friedrich Kroté Weinversand<br />

Erzeugerabfüllungen in Ursprungsqualität<br />

Fischelstraße 38 · 56068 Koblenz ·Telefon 0261/12140 · Fax 0261/16765<br />

www.krote.de · info@krote.de<br />

Bekannt ist <strong>München</strong> aber auch für seine Spitzenrestaurants. Hier<br />

begann die Erfolgsgeschichte der Nouvelle Cuisine in Deutschland.<br />

1971 wurde in Schwabing das Tantris (Johann-Fichte-Str. 7,<br />

heute Leitung Hans Haas) eröffnet. Später führte Eckart Witzigmann<br />

die Aubergine, in deren Räumen in den vergangenen Jahren<br />

dann der Szeneclub Baby! heimisch wurde (heute Club Call me<br />

Drella, Maximiliansplatz 5). Sterneküche gibt es auch im Königshof<br />

(Karlsplatz 25, Leitung Martin Fauster) oder im 181 first im<br />

Olympiaturm (Spiridon-Louis-Ring 21, Leitung Otto Koch). Eine<br />

außergewöhnliche Spitzenküche bietet das Tramin in Haidhausen<br />

(Lothringer Str. 7).<br />

Immer beliebter im Szenedorf mit kosmopolitischem Einschlag<br />

werden Steakhäuser und Burgerrestaurants nach amerikanischem<br />

Vorbild. So etablierte sich in den vergangenen Jahren im<br />

Künstlerhaus das Restaurant The Grill (Lenbachplatz 8), am<br />

Viktualienmarkt das Restaurant Zum Goldenen Kalb (Utzschneiderstr.<br />

1) und in Schwabing das KvR (Viktoriastr. 23). Neben thailändischen<br />

Restaurants (etwa Tem, Kurfürstenplatz 2) sind seit<br />

einigen Jahren Vietnamesen beliebt: Vom einfachen Bistro (etwa<br />

Koriander, Nordendstr. 64 und Einsteinstr. 113) über Hipster-<br />

Treffpunkte wie Charlie (Schyrenstr. 8) bis zu edlen Restaurants<br />

wie Anh Thu (Kurfürstenstr. 31) und Banyan (Goethestr. 68). Als<br />

Geheimtipps seien noch das preiswerte japanische Restaurant<br />

Mitani in Haidhausen (Rablstr. 45), der „Partygrieche“ Paros<br />

(Kirchenstr. 27) und der Mexikaner Milagros (Frauenstr. 9) empfohlen.<br />

Currywurst und Döner sind in <strong>München</strong> übrigens längst nicht<br />

so verbreitet wie in anderen Städten. Stattdessen bestellt der<br />

<strong>München</strong>er gerne eine Butterbreze oder eine Leberkässemmel<br />

mit süßem Senf. Allerdings ist inzwischen auch in der Hauptstadt<br />

der Weißwurst die Currywurst salonfähig, besonders am späten<br />

Abend. Im Glockenbachviertel strömen die Hungrigen in den<br />

Bergwolf (Fraunhoferstr. 17) oder ins Finespitz’s Hot Dog (Müllerstr.<br />

17). Statt Schneller Liebe (Thalkirchner Str. 12) gibt es im<br />

gleichnamigen Restaurant leckere Burger, genauso wie im Cosmogrill<br />

(Maximilianstr. 10).<br />

Abends geht es weiter in die hippe Bar Robinson Kuhlmann<br />

(Corneliusstr. 14). Ebenfalls im Glockenbachviertel liegt das<br />

schön eingerichtete Hoover Floyd (Ickstattstr. 2). Ohnehin finden<br />

sich dort viele der derzeit angesagten Bars und Cafés. Das früher<br />

preiswerte Viertel ist das <strong>München</strong>er Beispiel für Gentrifizierung.<br />

Wohin es die kreativen Menschen zieht, wenn es rund um den<br />

Gärtnerplatz zu teuer wird, steht noch nicht fest: Vielleicht, wie so<br />

oft behauptet, nach Giesing, nach Sendling oder ins Westend? In<br />

der Klenzestraße wacht im Café Maria eine Marienstatue über die<br />

Gäste, gegenüber legt in der passenden Josef Bar bereits der DJ auf.<br />

Wer es etwas entspannter mag, geht ins Netzer in der Baaderstr. 33.<br />

Dort fühlt man sich bei Rock und Britpop wie auf einer WG-Party<br />

mit Freunden und Bekannten.


EEG<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

Kommentar<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. jur. Walter<br />

Frenz und Prof. Dr. jur. Hans-Jürgen<br />

Müggenborg<br />

3., völlig neu bearbeitete Aufl age 2012,<br />

ca. XL, 1.350 Seiten, inkl. Online-Zugang zu<br />

energierechtlicher Vorschri� endatenbank, fester<br />

Einband, ca. € (D) 150,–, ISBN 978-3-503-13853-1<br />

Erscheint voraussichtlich August 2012<br />

WHG<br />

Wasserhaushaltsgesetz<br />

Kommentar<br />

Herausgegeben von Dr. jur. Konrad<br />

Berendes, Prof. Dr. jur. Walter Frenz und<br />

Prof. Dr. jur. Hans-Jürgen Müggenborg<br />

2011, LVII, 1.667 Seiten, inkl. Online-<br />

Zugang zu wasserrechtlicher Vorschri� endatenbank,<br />

fester Einband, € (D) 154,–<br />

ISBN 978-3-503-12666-8<br />

BNatSchG<br />

Bundesnaturschutzgesetz<br />

Kommentar<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. jur. Walter<br />

Frenz und Prof. Dr. jur. Hans-Jürgen<br />

Müggenborg<br />

2011, LVIII, 1.281 Seiten, fester Einband,<br />

€ (D) 138,–, ISBN 978-3-503-12665-1<br />

Kostenfrei aus dem deutschen Festnetz<br />

bestellen: 0800 25 00 850<br />

Berliner Kommentare –<br />

weil Sie jeden Tag Jurist sind<br />

Pachtrecht<br />

Das gesamte Pachtrecht<br />

mit Nebengebieten<br />

Kommentar<br />

Von Dr. Christoph Kern<br />

2012, XVI, 991 Seiten, fester Einband,<br />

€ (D) 108,–, ISBN 978-3-503-13849-4<br />

ErbStG<br />

Erbscha� steuer- und Schenkungsteuergesetz<br />

Kommentar<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr. jur. Klaus Tiedtke<br />

2009, XXVII, 810 Seiten, mit einem 8-seitigen<br />

Nachtrag (Stand Januar 2010), fester Einband,<br />

€ (D) 68,–, ISBN 978-3-503-11432-0<br />

SGB I<br />

Sozialgesetzbuch Allgemeiner Teil<br />

Kommentar<br />

Von Werner Lilge<br />

3., völlig neu bearbeitete und erweiterte<br />

Aufl age 2012, XXXI, 1.323 Seiten,<br />

fester Einband, € (D) 106,–<br />

ISBN 978-3-503-13831-9<br />

WEG<br />

Gesetz über das Wohnungs eigentum<br />

und das Dauerwohnrecht<br />

mit weiter führenden Vorschri� en<br />

Kommentar<br />

Von Thomas Spielbauer und<br />

Michael Then<br />

2., neu bearbeitete und wesentlich erweiterte<br />

Aufl age 2012, 1.185 Seiten, fester Einband,<br />

€ (D) 98,–, ISBN 978-3-503-13682-7<br />

SchVG<br />

Gesetz über Schuldverschreibungen<br />

aus Gesamtemissionen<br />

Kommentar<br />

Herausgegeben von Dr. Thomas Preuße<br />

2011, 395 Seiten, fester Einband,<br />

€ (D) 69,80, ISBN 978-3-503-12945-4<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ESV.info/Berliner-Kommentare<br />

Bestellungen bi� e an den Buchhandel oder: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin<br />

Tel. (030) 25 00 85-265 · Fax (030) 25 00 85-275 · ESV@ESVmedien.de · www.ESV.info<br />

TPG<br />

Transplantationsgesetz<br />

Kommentar<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr. jur. Wolfram Höfl ing<br />

2., völlig neu bearbeitete und wesentlich<br />

erweiterte Aufl age 2012, ca. XX, 870 Seiten,<br />

ISBN 978-3-503-12927-0<br />

Erscheint in Kürze


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />

Das <strong>München</strong>er Nachtleben hat auch abseits des Glockenbachviertels<br />

einiges zu bieten. Am bekanntesten ist wohl das zünftige<br />

Hofbräu am Platzl 9. Modern-kühl hingegen ist das Design der<br />

Bar Lehel (Karl-Scharnagl-Ring 6). Seit 1982 schreibt Charles<br />

Schumann im Schumann’s (heute Odeonsplatz 6) Bargeschichte.<br />

Neben feinsten Cocktails serviert er gutes Essen. Die amerikanische<br />

Barkultur ist auch im Barista (Kardinal-Faulhaber-Str. 11), in<br />

der Trinkhalle (Baaderstr. 68) und – mit Live-Piano – in Pusser’s<br />

New York Bar (Falkenturmstr. 9) zu Hause.<br />

Hipper geht es im Café Kosmos (Dachauer Str. 7) zu, wo man sich<br />

an eine gute Privatparty erinnert fühlt. Im Cabane (Theresienstr.<br />

40) gibt es bei Wirt Hacki eine Einrichtung im Stil der 1950er<br />

72 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Leopoldstraße<br />

Haus der Kunst<br />

Isartor Feldherrnhalle und Frauenkirche<br />

und Astra-Pils. Norddeutschen Gästen sei Moritz’ Bitstube<br />

(Theresienstr. 60) empfohlen: Dort gibt es frischgezapftes Pils und<br />

wechselnde Gerichte aus Norddeutschland. Nicht gemütlich, sondern<br />

rockig gibt sich die Bar Sehnsucht (Amalienstr. 26): Hier<br />

tanzt man zwischen Motorrädern, Zapfsäulen und Pin-up-<br />

Postern. An der Bar baumeln zahlreiche Büstenhalter von der<br />

Decke – von wem sie stammen, bleibt ungeklärt. Wer es schließlich<br />

nach Obergiesing wagt, wird im Attentat Griechischer Salat<br />

(Zugspitzstr. 10) mit einem Gläschen Ouzo belohnt.<br />

Die bekannteste Diskothek der Stadt dürfte das „Stüberl“ P1<br />

(Prinzregentenstr. 1) sein. Gegenüber findet sich die kleinere Bar<br />

Edmoses (Prinzregentenstr. 2), deren Betreiber auch den Bob


Beaman Club (Gabelsbergerstr. 4) führen. Herz des <strong>München</strong>er<br />

Nachtlebens ist seit einigen Jahren aber der Maximiliansplatz.<br />

Dort liegen unter anderem die Clubs 089-bar, Heart, Pacha und<br />

Chaca Chaca. Freunde elektronischer Musik werden das Harry<br />

Klein (Sonnenstr. 8) mögen. Neuere Clubs sind das Yip Yab<br />

(Thalkirchner Str. 2) und das Yolo (Prielmayerstr. 3). Beliebt sind<br />

auch Partyreihen mit wechselnden Veranstaltungsorten. Im<br />

Internet kann man sich nach den nächsten Terminen von So<br />

Not Berlin, Swingthing oder Wildes Rumgetanze erkundigen.<br />

Exzessive Nächte erlebt man im Pomp (Georgenstr. 50) oder im<br />

Roy (Herzog-Wilhelm-Str. 30), wo Wirt Günther Grauer persönlich<br />

das Mikrofon ergreift. Übrigens spürt man die Nachwirkungen<br />

der vormaligen Sperrstunde mit dem – im Vergleich<br />

zu anderen Städten – recht frühen Ende einer <strong>München</strong>er Clubnacht.<br />

Wer dann immer noch nicht genug hat, kann aber weiterziehen<br />

ins Pimpernel (Müllerstr. 56) oder ins Paradiso (Rumfordstr.<br />

2). Denn wie sagte schon Monaco Franze: „A bisserl was<br />

geht immer.“<br />

Freunde des gepflegten Absackers schließlich kehren ein in die<br />

zahlreichen „Boazn“. Im Ungewitter (Arcisstr. 61) bietet Wirtin<br />

Charlotte Schlagermusik aus der Jukebox und Elsässer Flamm-<br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

„A bisserl was geht immer“ – Ausgehen in <strong>München</strong><br />

kuchen. Die berüchtigte Spelunke Schwabinger 7 musste – trotz<br />

aller Proteste – nach Abbruch des früheren Hauses in die Feilitzschstr.<br />

15 umziehen. Nicht weit davon entfernt befindet sich in<br />

der Leopoldstr. 124 der Pils-Doktor. Hier kommt der bestellte<br />

Schnaps auf einer Modelleisenbahn, die durch den Kneipenraum<br />

führt.<br />

Pünktlich nach Ende des <strong>69.</strong> djt fällt der Startschuss zum nächsten<br />

Höhepunkt: Vom 22.9. bis zum 7.10. wird auf der Theresienwiese<br />

das 179. Oktoberfest gefeiert. Auf der Wiesn sind Lederhose und<br />

Dirndl Pflicht. Besonders beliebt bei den jüngeren Gästen sind die<br />

Zelte am Fuße der Bavaria: Das Traditionszelt Schützenfesthalle,<br />

das Hacker-Pschorr oder das Schottenhammel. Wer nach Promis<br />

Ausschau halten will, geht ins Käfer’s oder ins Hippodrom. Nach<br />

Zeltschluss um 23 Uhr empfehlen sich zahlreiche After-Wiesn-<br />

Parties, etwa die populären STYX-Parties (www.styxparty.de)<br />

oder die Abende im P1 und im Heart.<br />

Der Autor Böhm ist Rechtsreferendar am OLG <strong>München</strong> und Mitarbeiter<br />

der Geschäftsstelle des Ortsausschusses des <strong>69.</strong> djt. Der Autor Kühn ist<br />

Doktorand in <strong>München</strong>.


<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> in <strong>München</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Neue Juristische Wochenschrift (NJW)<br />

Beethovenstraße 7b,<br />

60325 Frankfurt a.M.<br />

Telefon (0 69) 75 60 91-0<br />

Telefax (0 69) 75 60 91-49<br />

E-Mail: njw@beck-frankfurt.de<br />

Internet: www.njw.de<br />

Redaktion<br />

Rechtsanwalt Tobias Freudenberg<br />

(verantwortlich für den Text- und Bildteil),<br />

Rechtsanwalt Jürgen Dietermann<br />

Verlag<br />

Verlag C.H.<strong>Beck</strong> oHG,<br />

Wilhelmstraße 9, 80801 <strong>München</strong>.<br />

Rechtsform der Gesellschaft: oHG,<br />

Sitz der Gesellschaft: <strong>München</strong>,<br />

Amtsgericht <strong>München</strong>,<br />

HRA 48 045.<br />

74 VERLAG C.H.BECK mQ<br />

Anzeigenabteilung<br />

Fritz Lebherz<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Telefon (0 89) 3 81 89-600,<br />

Susanne Raff (Projektleitung<br />

Anzeigen und Verkauf)<br />

Telefon (0 89) 3 81 89-601,<br />

Julie von Steuben (Verkauf)<br />

Telefon (0 89) 3 81 89-608,<br />

Modupe Laja (Verkauf)<br />

Telefon (0 89) 3 81 89-614,<br />

Olaf Eschenfelder (Verkauf)<br />

Telefon (0 89) 3 81 89-612,<br />

Bertram Götz (Verkauf)<br />

Telefon (0 89) 3 81 89-610,<br />

Marle Wolf (Herstellung)<br />

Telefon (0 89) 3 81 89-604.<br />

Adresse wie Verlag.<br />

Grafische Gestaltung und Satz<br />

Druckerei C.H.<strong>Beck</strong>,<br />

Berger Str. 3–5, 86720 Nördlingen.<br />

Corporate Design des Deutschen<br />

<strong>Juristentag</strong>s und Stadtplan (S.50–51):<br />

Rulle&Kruska GbR, Köln/Berlin.<br />

Verlag C. H. <strong>Beck</strong>, <strong>München</strong><br />

<strong>69.</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Juristentag</strong> <strong>München</strong><br />

18. bis 21. September 2012<br />

Redaktionsbeilage zu<br />

Neue Zeitschrift fçr<br />

Sozialrecht<br />

Monatsschrift fçr die anwaltliche, betriebliche,<br />

behærdliche und gerichtliche Praxis<br />

Neue Zeitschrift fçr NVwZ<br />

����<br />

Arbeitsrecht Neue Zeitschrift für ���� �����������<br />

ZEITSCHRIFT FÜR STUDIUM UND REFERENDARIAT<br />

Zweiwochenschrift fçr die betriebliche Praxis Verwaltungsrecht ��� ����������<br />

Juristische Schulung<br />

NZG<br />

Neue Zeitschrift für<br />

Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht<br />

Gesellschaftsrecht<br />

nzm.de NZM Neue Zeitschrift für<br />

Miet- und Wohnungsrecht<br />

Miete, Wohnungseigentum, Makler- und Bauträgerrecht, Steuern, Versicherungen, Wohnungswirtschaft<br />

Zeitschrift für<br />

Informations-,<br />

Telekommunikations-<br />

Zeitschrift für<br />

und Medienrecht<br />

Neue Zeitschrift für das NZI BKR Bank- und MMR<br />

Recht der Insolvenz und Sanierung<br />

ZEITSCHRIFT FÜR ZD<br />

Kapitalmarktrecht<br />

MultiMedia und Recht<br />

Das gesamte Verfahren der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenz<br />

Herausgeber: Dietrich Beese . Dorothee Belz . Dr. Michael Bertrams . Prof. Dr. Herbert Burkert . Prof. Dr. Oliver Castendyk . Jürgen Doetz . Prof. Dr. Carl- DATENSCHUTZ<br />

Eugen Eberle . Prof. Dr. Reto M. Hilty . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Bernd Holznagel . Dr. Christine Kahlen . Prof. Dr. Günter Knieps . Wolfgang<br />

Kopf . Christopher Kuner . Matthias Kurth . Prof. Dr. Wernhard Möschel . Robert Queck . Prof. Dr. Peter Raue . Dr. Wolfgang von Reinersdorff . Prof. Dr.<br />

www.NZI.<strong>Beck</strong>.de<br />

Alexander Roßnagel . Prof. Dr. Joachim Scherer . Dr. Raimund Schütz . Prof. Dr. Ulrich Sieber . Dr. Axel Spies . Prof. Dr. Gerald Spindler . Prof. Dr. Eike Ullmann<br />

Herausgeber: RA Prof. Dr. Jochen Schneider . Prof. Dr. Thomas Hoeren . Prof. Dr. Martin Selmayr . RA Dr. Axel Spies . RA Tim Wybitul<br />

Neue Zeitschrift für NZBau<br />

Baurecht und Vergaberecht<br />

Privates Baurecht · Recht der Architekten, Ingenieure und Projektsteuerer · Vergabewesen<br />

Verlag C.H.<strong>Beck</strong> · <strong>München</strong> · Frankfurt a.M.<br />

Druck<br />

Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG,<br />

Druckhaus, Raiffeisenstraße 29,<br />

77933 Lahr.<br />

Bildnachweise<br />

R. Sterflinger/Tourismusamt <strong>München</strong><br />

(TAM): S. 1 (Titel); DJT: S. 22, 26;<br />

rulle & kruska gbr, köln – berlin: S. 23;<br />

C. Reiter/TAM: S. 28; L. Gervasi/TAM: S. 29;<br />

S. Muangkum/TAM: S. 30 (oben);<br />

B. Roemmelt/TAM: S. 30 (unten), 55,<br />

68 (links unten); NJW: S. 32, 33, 36, 69,<br />

72 (links); BFH: S. 34; EU-Kommission:<br />

S. 42; IKG <strong>München</strong>: S. 48, 49, 50, 51, 52;<br />

Bayerische Staatsgemäldesammlungen:<br />

S. 54, 56, 58; ELSA: S. 62, 63, 64, 66;<br />

J. Sauer/TAM, S. 68 (oben links);<br />

H. Gebhardt/TAM: S. 68 (rechts);<br />

J. Wildgruber/TAM: S. 72 (rechts);<br />

Verlag C.H.<strong>Beck</strong>: S. 74.<br />

2012


Ob in der Kanzlei, zuhause oder beim Mandanten: ra-micro sorgt dafür, dass<br />

Akten und Dokumente dort digital verfügbar sind, wo sie gerade gebraucht<br />

werden. Jederzeit – und zeitgleich für mehrere Nutzer.<br />

» Mit ra-micro hab<br />

ich meine Handakte<br />

digital zur<br />

Hand – egal wo<br />

sie gerade ist»<br />

RA Wil ilfr frie ie ied Sc Schn hn hnei ei e de d r<br />

Ka Kanz nz nzle lei i Sch ch chne n id ider er Fis is i ch cher er & Kol ol olle lege ge gen, n, n<br />

Be Betz tz tzdo do dorf rf<br />

INFOLINE 0800 726 42 76<br />

www.ra-micro.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!