orte der kunst - Fachbereich Philosophie und ...
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Und noch lange nicht Feierabend: Silvia Kaske<br />
<strong>und</strong> Sebastian Klemm in ihrer<br />
Galerie Klemm's in <strong>der</strong> Brunnenstraße 7<br />
absolventen IKm IKm Projekte<br />
–––<br />
Ein Tag mit den Galeristen Sebastian Klemm <strong>und</strong> Silvia Kaske<br />
Sebastian Klemm <strong>und</strong> Silvia Kaske sind zwei <strong>der</strong><br />
erfolgreichsten Absolventen des IKM mit ihrer<br />
Galerie Klemm’s in Berlin-Mitte. Kultinger hat<br />
ihnen einen Tag über die Schulter geschaut.<br />
10.03 uhr<br />
Etwas müde, mit einem kalten Kaffee im Pappbecher<br />
in <strong>der</strong> Hand, schließen Sebastian Klemm<br />
<strong>und</strong> Silvia Kaske die Tür zu ihrer Galerie auf.<br />
Der gestrige Tag steckt ihnen noch in den Knochen.<br />
Die temporäre Wand <strong>der</strong> vergangenen<br />
Ausstellung wurde eingerissen. Wenn man sich<br />
hier umsieht, ist es schwer vorstellbar, dass in<br />
fünf Tagen die nächste Vernissage folgen soll.<br />
Überall Schutt <strong>und</strong> Trägerreste. Galeriearbeit<br />
kann hart sein. Nun werden die schönen weißen<br />
Wände, die erst vor einem Monat gestrichen<br />
wurden, grau getüncht, <strong>und</strong> nach Ausstellungsende<br />
natürlich wie<strong>der</strong> weiß. Damit haben sie<br />
diesmal einen Maler betraut.<br />
11.07 uhr<br />
Die Fotografin Viktoria Binschtok, die mit vielschichtigen<br />
Stilleben bekannt wurde, kommt<br />
vorbei, um das Licht für ihre neue Ausstellung<br />
zu besprechen. Heute bräuchte je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klemm’s<br />
mal wie<strong>der</strong> acht Arme, Beine <strong>und</strong> Köpfe, um<br />
gleichzeitig die Einladungen zu verfassen <strong>und</strong> zu<br />
versenden, den Pressetext zu schreiben <strong>und</strong> auf<br />
die Website zu stellen, Kontakt mit ausgewählten<br />
Journalisten <strong>und</strong> Sammlern aufzunehmen<br />
<strong>und</strong> schließlich auch den Künstler <strong>und</strong> seine<br />
Arbeiten nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
13.21 uhr<br />
Es geht ans Eingemachte: die Hängung. Das ist<br />
eine <strong>Philosophie</strong>, die sich über Tage hinziehen<br />
kann, selbst wenn es nur um acht Bil<strong>der</strong> geht.<br />
Aber dieser Prozess entwickelt seine ganz eigene<br />
Dynamik <strong>und</strong> ist erst dann beendet, wenn man<br />
in sich spürt: So stimmt es! Dafür braucht es<br />
Zeit. Und Geduld! Also Telefon abschalten, eine<br />
anstehende Messebewerbung ignorieren, den<br />
Alltag ausblenden. Soweit das möglich ist.<br />
16.17 uhr<br />
Wachablösung: Ein Schwung von Arbeiten<br />
zurückliegen<strong>der</strong> Ausstellungen ist eingetroffen<br />
<strong>und</strong> for<strong>der</strong>t seinen Platz im Atelierlager von<br />
bereits verkauften Werken, die jetzt schnell verschickt<br />
werden müssen. Dies logistisch zu koordinieren<br />
<strong>und</strong> abzufertigen, ist eine diffizile<br />
Sache. Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> einmal einen Transport unter<br />
den schwierigen Zollbedingungen <strong>der</strong> Schweiz<br />
o<strong>der</strong> den Vereinigten Staaten auf den Weg<br />
gebracht hat, weiß was hier gemeint ist.<br />
17.32 uhr<br />
Die ersten Anfragen für Viktorias Binschtoks<br />
neue Arbeiten trudeln ein. Jetzt geht es darum,<br />
Informationen zu den Bil<strong>der</strong>n, Preisen <strong>und</strong><br />
Abmessungen zu verschicken. In den nächsten<br />
Tagen drängen sich viele Termine, persönliche<br />
Gesprächen, gefolgt – hoffentlich – von Verkäufen.<br />
Einige Sammler haben sich bereits angemeldet.<br />
Sie wollen schon zwei Tage vor Eröffnung<br />
in die Galerie kommen, um sich in aller Ruhe<br />
die fast fertige Ausstellung anzuschauen.<br />
Während <strong>der</strong> Umbaupause gibt es ansonsten keinen<br />
Publikumsverkehr, schon in <strong>der</strong> kommenden<br />
Woche wird sich das wie<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n. Die<br />
Interaktion mit dem Publikum liegt Sebastian<br />
<strong>und</strong> Silvia beson<strong>der</strong>s am Herzen.<br />
19.30 uhr<br />
Die Galerie wird abgeschlossen. Ganz in <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Nähe gibt es eine Vernissage, die sich die Klemm’s<br />
trotz eines intensiven Arbeitstags nicht entgehen<br />
lassen wollen!<br />
––– Claudia Lamas Cornejo<br />
Foto: Claudia Lamas Cornejo<br />
Entwurf: Büro sinai<br />
1 1<br />
–––<br />
Von <strong>der</strong> Bernauer Straße bis nach Las Vegas: Das IKM <strong>und</strong> seine Arbeit<br />
Rückblick<br />
–––<br />
kulturindex berlin<br />
Die Hochstimmung in <strong>der</strong> Berliner Kulturszene<br />
hält an. Das ergab <strong>der</strong> neunte Kulturindex für<br />
Berlin, <strong>der</strong> halbjährig vom IKM in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> IHK Berlin erhoben wird. Nach<br />
einem erneuten Anstieg auf 59 Punkte im<br />
Herbst 2007 liegt <strong>der</strong> Index, <strong>der</strong> die Lageeinschätzung<br />
von Kulturinstitutionen <strong>und</strong> –unternehmen<br />
in Berlin wi<strong>der</strong>spiegelt, nun 13 Punkte<br />
über dem Wert vom Herbst 2006.<br />
exPand your brand<br />
Das ebenfalls zum neunten Mal initiierte Forum<br />
für Kultur- <strong>und</strong> Medienmanagement im Winter<br />
2007 stellte Erfolgsmodelle innovativer Markenbildung<br />
<strong>und</strong> Wertschöpfungskonzepte vor. Institutionen<br />
wie die Wochenzeitung Die Zeit, das<br />
Centre Pompidou <strong>und</strong> die Nolde-Kunststiftung<br />
präsentierten ihre Brandingprozesse. Der erfolgreiche<br />
Auf- <strong>und</strong> Ausbau von Marken im Kultur-<br />
<strong>und</strong> Medienbereich wird angesichts sinken<strong>der</strong><br />
Besucherzahlen <strong>und</strong> Ressourcenknappheit die<br />
zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Branche sein, so<br />
die Experten auf dem Forum.<br />
Eine Kooperation mit Deutschlandradio Kultur<br />
die lesbarkeit <strong>der</strong> Welt<br />
Für das Festival Die Lesbarkeit <strong>der</strong> Welt. Botschaften<br />
<strong>der</strong> Kulturen wurde das IKM als einer<br />
von 365 Orten in <strong>der</strong> Kampagne Land <strong>der</strong> Ideen<br />
ausgezeichnet. In Kooperation mit acht internationalen<br />
Vertretungen – Ägypten, Israel, Italien,<br />
Japan, Nie<strong>der</strong>lande, Brasilien, Polen <strong>und</strong> die<br />
USA – fanden in Berlin Lesungen <strong>und</strong> Ausstellungen,<br />
Vorträge, Diskussionen <strong>und</strong> Konzerte<br />
statt. Einen Höhepunkt bildete die Lesung von<br />
Iris Berben aus Meir Shalevs Werk Ein russischer<br />
Roman in <strong>der</strong> Israelischen Botschaft.<br />
Vorschau<br />
–––<br />
mauerkonzePt<br />
Vor einem Jahr beschloss <strong>der</strong> Berliner Senat,<br />
die Gedenkstätte Berliner Mauer nach den Plänen<br />
<strong>der</strong> Architekten Mola Winkelmüller <strong>und</strong><br />
des Büros Sinai (Freiraumgestaltung) zu erweitern.<br />
Für 2008 sind nun 209.000 Euro, für<br />
2009 weitere 449.000 Euro bewilligt worden.<br />
Das ZAD wird dafür eine Marketingstudie<br />
Wird erweitert, auch um das Marketing: Die Gedenkstätte Berliner Mauer im Jahr 2009<br />
sowie ein Projekt zur Besuchergewinnung <strong>und</strong><br />
-bindung entwickeln.<br />
<strong>kunst</strong>museum ahrenshooP<br />
In <strong>der</strong> Künstlerkolonie in Ahrenshoop an <strong>der</strong><br />
Ostsee wird das erste Kunstmuseum errichtet.<br />
Nach dem Gr<strong>und</strong>stückskauf durch die Stiftung<br />
Kunstmuseum Ahrenshoop gelangt das Projekt,<br />
das sich auf bürgerlichem Engagement<br />
gründet, nun in die Realisierungsphase. Das<br />
ZAD wird die Kommunikations- <strong>und</strong> Markenstrategie<br />
entwickeln sowie För<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Stifterpotentiale,<br />
F<strong>und</strong>raising- <strong>und</strong> Medienpartnerschaften<br />
aufbauen.<br />
camPus hotel seminaris<br />
Ein neues Hotel- <strong>und</strong> Wissenschaftskonferenzzentrum<br />
des Stararchitekten Helmut Jahn entsteht<br />
auf dem Campus <strong>der</strong> Freien Universität<br />
Berlin. Das IKM entwickelt in Kooperation mit<br />
Architekten <strong>und</strong> Projektentwickler ein Kunstkonzept<br />
für das entstehende Gebäudeensemble<br />
<strong>und</strong> wird den Betreiber bei Dachmarkenfindung<br />
<strong>und</strong> Brandingprozess unterstützen.<br />
„What’s the mission?!“<br />
Der Kultur- <strong>und</strong> Bildungsauftrag <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Kultureinrichtungen steht zu Beginn des<br />
21. Jahrhun<strong>der</strong>ts auf dem Prüfstein: Die Frage<br />
nach dem gesellschaftlichen Mehrwert inmitten<br />
einer multioptionalen Erlebnisgesellschaft,<br />
die Entwicklung neuer Kulturpublika, die<br />
Chancen von Philantropie <strong>und</strong> Corporate<br />
Social Responsibility o<strong>der</strong> die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
des „digilogen“ Zeitalters stellen vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> die Themenschwerpunkte<br />
<strong>der</strong> praxisorientierten Konferenz dar, auf <strong>der</strong><br />
Wissenschaftler <strong>und</strong> Kulturmanager aus den<br />
USA <strong>und</strong> Deutschland ihre Erfahrungen <strong>und</strong><br />
Zukunftsentwürfe austauschen.<br />
Ein deutsch-amerikanischer Kulturdialog.<br />
In Kooperation mit <strong>der</strong> Stiftung Schloß Neuhardenberg<br />
aus Anlaß 60 Jahre Freie Universität Berlin<br />
Der Klassiker<br />
–––<br />
berlin – neW york – las Vegas<br />
Die zehnte Exkursion steht im Zeichen des<br />
deutsch-amerikanischen Kunst- <strong>und</strong> Kulturaustausches.<br />
Workshops <strong>und</strong> Colloquien in <strong>der</strong><br />
Metropolitan Opera, dem MoMa, <strong>der</strong> Carnegie<br />
Hall, Time Warner, Edelman PR, New York<br />
Times <strong>und</strong> zahlreichen an<strong>der</strong>en Kultur-, Wissenschafts-<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsunternehmen zielen auf<br />
eine praxisnahe Ergründung des amerikanischen<br />
System <strong>der</strong> Kulturfinanzierung <strong>und</strong> -för<strong>der</strong>ung.<br />
impressum<br />
herausgeber<br />
Institut für Kultur- <strong>und</strong> Medienmanagement, WE 8<br />
Freie Universität Berlin<br />
FB <strong>Philosophie</strong> <strong>und</strong> Geisteswissenschaften<br />
Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin<br />
internet & e-mail<br />
www.ikm.fu-berlin.de, kultur@ikm.fu-berlin.de<br />
tel./fax:<br />
(030) 83 85 25 70/63<br />
V.i.s.d.P.<br />
Prof. Dr. Klaus Siebenhaar<br />
redaktion<br />
Ingolf Kern (Chefredaktion), Ruwen Egri (CvD),<br />
Johanna Ayecke, Kerstin Haupt, Katharina Kaupen,<br />
Claudia Lamas Cornejo, Elias Sievernich<br />
layout<br />
Jasmin Müller-Stoy, Henrike noetzold<br />
druckerei<br />
Enka-Druck<br />
Ein Projekt des IKM in Kooperation mit<br />
Monopol – Magazin für Kunst <strong>und</strong> Leben <strong>und</strong> DIE ZEIT