Das Planspiel im Awt-Unterricht - BW Bildung und Wissen Verlag

Leistungen, als Betroffene von Wirtschaftspolitik und als Beteiligte an
wirtschaftspolitischen Meinungs- und Entscheidungsprozessen werden sie
vorbereitet, indem sie mit den jeweiligen Rechten, Pflichten und Möglichkeiten
der Einflussnahme bekannt gemacht werden. Insgesamt sollen sie eine
Vorstellung von der Verflochtenheit der verschiedenen Bereiche bekommen.“
(Lehrplan für die bayerische Hauptschule 2004, S. 63)
Lehrplanzitat 3: „Darüber hinaus fördern im Unterricht Fallbeispiele und -
studien, Rollen- und Planspiele das interaktive und entscheidungsorientierte
Lernen. Konkrete Lebenswirklichkeit erfahren die Schüler auch, wenn sie
außerschulische Experten (zum Beispiel Berufsberater, Ausbilder,
Wirtschaftsfachleute) befragen. Zusätzlich verschaffen sie sich über Medien
und simulative Verfahren am Computer Einsichten in die beruflichen,
technischen, sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte der
Arbeitswelt.“ (Lehrplan für die bayerische Hauptschule 2004, S. 64)
Aus den oben genannten Zitaten wird deutlich, dass der handlungs- und
kompetenzorientierte Unterricht nach innovativen Methoden ruft, die sowohl
Entscheidungs-, Methoden-, Sozial- und wirtschaftliche Fachkompetenzen
fördern beziehungsweise vermitteln. Die Planspielmethode ist dafür
hervorragend geeignet. Im Folgenden soll diese Methode deshalb näher
erläutert werden.
2. Historische Entwicklung des Planspiels
Die 1 Planspielidee ist bis 3000 v. Chr. zurück verfolgbar: Kriegsspiele gelten als
die Urform des Planspiels (zum Beispiel China). Das bekannteste „Planspiel“ ist
Schach. Seit etwa 800 Jahren ist es aus Persien/Iran bekannt. Vorher wurde es
vermutlich in Indien entwickelt. Das Planspiel sollte zeigen, dass ein Herrscher
(König) auf seine Untertanen angewiesen ist, so wie auch der König auf dem
Schachbrett ohne seine Bauern, Läufer, Springer etc. verloren ist.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren Planspiele eher Kriegsspiele zu
Ausbildungszwecken. Im 20. Jahrhundert benutzten fast alle führenden
1 Vgl. diese Ausführungen mit: Kaiser F.-J.; Kaminski, H., 1997, S. 163.
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