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AiD Info Einsatzstellenhygiene - DRK

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LandesverbandBaden-Württemberg e.V.Bitte heften Sie diese <strong>Info</strong>rmation im Arbeitsschutz-Ordner ab.Nutzen Sie diese <strong>Info</strong>rmation als Grundlage für Unterweisungen und auch zur <strong>Info</strong>rmation Ihrer Mitarbeiter in den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Tätigkeitsfeldern.Für alle, die ständig mit anderen Menschen zutun haben, ist die tägliche Körperpflege eineabsolute Selbstverständlichkeit.Saubere Hände, saubere kurz geschnittene Fingernägel,Desinfektion der Hände, saubere Einsatzkleidung… fast immer werden diese Grundregeln eingehalten.Nur reichen diese Selbstverständlichkeiten in verschiedenenEinsatzsituationen nicht aus.Warum Einsatzstellen-Hygiene?Alle Bereiche der Rotkreuzarbeit sind gekennzeichnetvon dem Kontakt mit vielen verschiedenen Stoffen.Viele Stoffe stellen ohne Schadenseinwirkungvon außen in erster Linie keine besondere Bedrohungfür Rotkreuzangehörige dar.Kommt es aber zu einem Schadensfall,findet oft durch äußereEinwirkungen eine Veränderungoder Freisetzung dieser Stoffestatt. Dies führt zu Gefahren fürdie Einsatzkräfte.In manchen Fällen lassen sich diese Gefahren durcheinfachste Maßnahmen minimieren, in anderen Fällensind erheblich umfangreichere Maßnahmen zumSchutz der Einsatzkräfte notwendig.Persönliche (Grund-) BedürfnisseIm Rahmen der Einsatztätigkeit entstehen ganznatürliche und nachvollziehbare persönliche Bedürfnisse(essen, trinken, ausscheiden, manchmal auchrauchen). Teilweise ist es wichtig und notwendig,diesen Grundbedürfnissen nachzugeben.Die hierfür notwendige Versorgung darf natürlichnicht dazu führen, dass eine Gefährdung derEinsatzkräfte eintritt. Es muss unter allen Umständeneine Aufnahme von Schadstoffen verhindertwerden, um mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungenzu vermeiden.Es sind also Schutzmaßnahmen erforderlich, die imRahmen eines Hygieneplanes erfasst werden sollen.<strong>Info</strong>rmationen zur Arbeitssicherheitfür Führungskräfte, Leitungskräfte und MitarbeiterSeptember 2009Kleine BiesterHygiene an EinsatzstellenHygiene-Gefahren an der EinsatzstelleBereits in der Anfangsphase eines Einsatzes undauch bei der Einsatzfortführung sind bedachte Maßnahmender Führungskräfte notwendig, damit beider Aufstellung von Fahrzeugen und Trupps, derEinrichtung von Sammelstellen für Einsatzkräfte,Versorgungspunkte oder der Einrichtung derEinsatzleitung Orte auszuwählen, an denen Gefahrenfür Einsatzkräfte möglichst ausgeschlossen werden.Es drohen Gefahren durch Kontamination z.B. durch Brandrückstände(Ruß, etc.) Inkorporation durch einatmen, verschluckenoder über Wunden, z.B. bei „dreckigen Händen“,rußgeschwärzten Gesichtern, etc. Ausgasen von beaufschlagter Einsatzkleidung. Kontaminationsverschleppung durch ungenügendoder nicht gereinigte Einsatzkleidung,bis in vermeintliche saubere Bereiche (Fahrzeuge,Unterkünfte, Privatwohnungen der Rotkreuzmitarbeiter) Infektionen durch übertragbare Krankheiten(z.B. Hepatitis)Einsatzstellen-Hygiene ist Selbstschutz!Das <strong>DRK</strong> kann mit seinen Mitteln an der Einsatzstellenur die erste Stufe der Reinigung durchführen.Diese soll gewährleisten, dass Schadstoffe nichtverschleppt werden, Einsatzkräfte ihre Schutzausrüstunggefahrlos ablegen können und dass kontaminiertePersonen oder Geräte gefahrlos abtransportiertwerden können.In Bagatellfällen (z.B. geringfügige Verunreinigungder Haut mit Benzin oder Dieselkraftstoff) kann dieendgültige Dekontamination durch das Einsatzpersonalan der Einsatzstelle erfolgen, in anderen Fällenkann eine Dekontamination nur durch Fachpersonal(z.B. Feuerwehr) erfolgen.Bereits im Vorfeld sollten in einem Hygieneplan entsprechendeSchutz- und Verhaltensmaßnahmenfestgeschrieben werden.Redaktion: Björn Vetter, <strong>DRK</strong> Landesverband Baden-Württemberg e.V.Verantwortlich für den Inhalt:Udo Burkhard - Instruktor Technik und Sicherheit, Gefahrgutberater (bd-arbeitsschutz, Aichhalden)Erstellt in Zusammenarbeit mit HygienefachkräftenSeite 1 von 2


Regeln für die Hygiene an Einsatzstellen<strong>Info</strong>rmationen zur Arbeitssicherheitfür Führungskräfte, Leitungskräfte und MitarbeiterVor dem Einsatz Tabakwaren, Nahrungsmittel und persönlicheGegenstände (z.B. Mobiltelefon, Geldbörse,Schmuck) nach Möglichkeit nicht in den Einsatzmitnehmen, soweit möglich private Kleidungsstücke ablegen, mit Wunden oder Hautkrankheiten keine Tätigkeitenmit Kontaminationsgefahr ausführen;Hautverletzungen mit wasserdichtem Pflasterabdecken.An der Einsatzstelle Kein Essen, keine Getränke und keine Tabakwarenmit in die Einsatzstelle hinein nehmen, direkten Kontakt mit Schadstoffen aller Art (Gefahrgüter,Gaswolken, Brandrückstände, Blut)vermeiden, Nach Möglichkeit mit kontaminierten Händennicht ins Gesicht oder an andere Körperteilefassen. Verpflegungsstelle deutlich außerhalb der Gefahrenzoneaufbauen; niemals direkt an derEinsatzstelle, um Verunreinigungen der Lebensmittelzu vermeiden.Vor und in Pausen Bis zur Reinigung nicht Essen, nicht Trinken,nicht Rauchen! Kontaminationsverschleppung vermeiden! Vordem Betreten des Pausen- bzw. Verpflegungsbereichsnach Möglichkeit kontaminierteEinsatzkleidung ablegen. Vor dem Essen, Trinken oder Rauchen Händeund Gesicht mit Seife waschen. Vor und nachdem Toilettengang in jedem Fall Hände waschenund desinfizieren.Nach dem Einsatz Reinigung von Gesicht, Händen und möglicherweisekontaminierten Körperstellen noch an derEinsatzstelle, Hygienische Händedesinfektiondurchführen eigene Kontamination beim Ablegen derSchutzausrüstung vermeiden. KontaminierteSchutzjacken, Handschuhe, Einsatzbekleidungnach Möglichkeit bereits am Einsatzort dichtverpacken (z.B. in Kunststoffsäcken), Verunreinigungder Fahrzeuginnenräume verhindern Auch bei den Arbeiten zur Wiederherstellung derEinsatzbereitschaft besteht noch ein Kontaminations-und Inkorporationsrisiko! Niemals kontaminierte Einsatzkleidung zur Reinigungmit nach Hause nehmen (Kontaminationsverschleppung)kontaminierte Kleidung im Zweifelsfall entsorgennach Rücksprache mit der Einsatzführung ärztlicheUntersuchung (ggf. Biomonitoring) erwägen,besonders bei Kontakt mit CMR/TOST-Stoffengründliche Körperreinigung (Duschen, Hautpflege)Tipps zur <strong>Einsatzstellenhygiene</strong>Für die persönliche Hygiene sollten an Einsatzstellenausreichend Waschgelegenheiten und Toilettenzur Verfügung stehen. Dazu ist fließendes Wasser inTrinkwasserqualität notwendig.Steht kein Trinkwasser zur Verfügung, sollte zurGrobreinigung auf geeignete Reinigungstücher odernotfalls Mineralwasser zurückgegriffen werden.Für die Grobreinigung von Material (z.B. Trage, Stiefel)kann auch Wasser minderer Qualität (z.B. ausTanks oder Kanistern) verwendet werden.LiteraturhinweiseSchutz gegen KontaminationHanseatische Feuerwehrunfallkasse, 12/2007Personendekontamination und EinsatzhygieneDeutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin► http://www.dgkm.orgGEMAESS – Leitfaden für Einsatzkräfte …Fachinformation der Johanniter Unfallhilfe e.V.FwDV 500 „Einheiten im ABC – Einsatz“Titel-Collage und Bilder: Udo BurkhardDiese Veröffentlichung entspricht dem Stand des technischen Wissens zum Zeitpunkt der Herausgabe.Der Verwender muss die Anwendbarkeit auf seinen speziellen Fall und die Aktualität der ihm vorliegendenFassung in eigener Verantwortlichkeit prüfen.Eine Haftung des <strong>DRK</strong>-Landesverbandes Baden-Württemberg e.V. und derjenigen, die an der Ausarbeitungbeteiligt waren, ist ausgeschlossen.Seite 2 von 2

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