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Portrait -; Barbara Soritz aus Unterfresen

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<strong>Portrait</strong> – <strong>Barbara</strong> <strong>Soritz</strong> <strong>aus</strong> <strong>Unterfresen</strong><br />

Vom Großstadtkind zur Biobäuerin<br />

Wenn ein Berliner Mädl, ein Großstadtkind, Bio-Bäuerin auf der Koralm wird, ist das eine recht<br />

ungewöhnliche Biografie. Genau diesen Weg ist die Bio-Schafbäuerin <strong>Barbara</strong> <strong>Soritz</strong><br />

gegangen.<br />

<strong>Soritz</strong> züchtet seltene Steinschafe<br />

Auf halbem Wege zwischen Schwanberg und dem Speikkogel in gut 1.000 Meter Seehöhe ist<br />

die Bio-Schafbäuerin <strong>Barbara</strong> <strong>Soritz</strong> zu H<strong>aus</strong>e. Die gebürtige Berlinerin hielt zuerst lange Zeit<br />

"Hochleistungsschafe" - Tiere, die auf größtmögliche Milchleistung gezüchtet werden - bis sie<br />

die für die weststeirische Umgebung besser geeigneten Steinschafe entdeckte. Über 100 Tiere<br />

dieser seltenen Schafrasse laufen durch den Stall der Bio-Bäuerin - und jedes hat einen<br />

Namen: "Den Luxus gönne ich mir, ich möchte meine Tiere ja ansprechen", schmunzelt <strong>Soritz</strong>.<br />

Derzeit hält <strong>Barbara</strong> <strong>Soritz</strong> zehn Widder, 52 Mutterschafe und 50 Lämmer. 20 Geburten stehen<br />

allerdings noch bevor.<br />

Lebt vom Verkauf der Lämmer und Produkte<br />

Bio-Bäuerin <strong>Soritz</strong> ist vorwiegend Schafzüchterin - das heißt, sie verkauft vor allem die jungen<br />

Lämmer; daneben lebt sie aber auch vom Fleisch und der Wolle der Tiere. Die Hofkäserei hat<br />

sie vor ein paar Jahren aufgegeben.<br />

Steinschafe mit Heu und Weide zufrieden<br />

Dass sich <strong>Barbara</strong> <strong>Soritz</strong> <strong>aus</strong>gerechnet für die Steinschafe entschieden hat, hat einen ganz<br />

einfachen Grund: "Die holen mir <strong>aus</strong> den Weiden die Erträge r<strong>aus</strong>, wo Hochleistungsrassen<br />

nicht mehr produzieren können, die würden fast verhungern. Diese Tiere bekommen kein<br />

Kraftfutter, kein Getreide, sondern nur Heu und im Sommer Weide. Die Lämmer werden nur mit<br />

Muttermilch aufgezogen."<br />

Klimaoffener Tiefstreustall<br />

Schafe naturnahe zu halten bringt auch der Bäuerin viele Vorteile: Der klimaoffene Tiefstreustall<br />

zum Beispiel wird nur einmal im Jahr <strong>aus</strong>gemistet, immer bevor die Wintersaison los geht - das<br />

ist Anfang November. "Der Mist ist dann so gut wie verrottet. Es wird permanent Gesteinsmehl<br />

eingestreut, das hilft beim Verrotten und bindet das Ammoniak im Mist. Die Stallluft ist besser.<br />

Der Mist wird dann als Flächenkompost auf die Wiesen <strong>aus</strong>gebracht, die im nächsten Jahr für<br />

die Futtergewinnung gemäht werden", erklärt <strong>Soritz</strong>. Eigene Kloplätze haben die Schafe<br />

übrigens nicht: "Der Wiederkäuer läuft und scheißt", lacht die Bio-Bäuerin.<br />

Bio Ernte Steiermark, Krottendorferstraße 81, A-8052 Graz, Tel: +43 (0)316/8050-7144<br />

Fax: +43 (0)316/8050-7140, E-Mail: steiermark@ernte.at, www.ernte-steiermark.at, ZVR 119861845


Border Collies haben die Herde im Griff<br />

Unverzichtbar sind in <strong>Barbara</strong> <strong>Soritz</strong>' Bio-Schafzuchtbetrieb die sieben Border Collies. "Der<br />

Border Collie bewegt nur mit seinen Augen, er kann mit einer Kopfbewegung die ganze Herde<br />

in eine andere Richtung schwenken. Selbst wenn ich kein einziges Schaf sehe, brauche ich zu<br />

meiner Hündin nur sagen, dass sie die Schafe herbringen soll, dann sucht sie das ganze<br />

Gelände ab und bringt sie her. Die Hunde sind sensationell."<br />

Nachbarn helfen mit<br />

Sensationell ist auch das Netzwerk, das sich <strong>Barbara</strong> <strong>Soritz</strong> aufgebaut hat. So gibt es auf ihrem<br />

Hof zum Beispiel keine größeren Maschinen: "Alles, was maschinell zu machen ist, wie etwa<br />

die Heuernte oder das Mist<strong>aus</strong>bringen, machen wir mit Nachbarschaftshilfe. Es wäre idiotisch,<br />

sich für den kleinen Betrieb mit 15 Hektar Wiesen mit Maschinen einzudecken. Da wäre der<br />

Gewinn für die nächsten 20 Jahre nur im Fuhrpark drinnen, und das bringt keinen Wert für uns."<br />

300 Jahre altes Bauernh<strong>aus</strong><br />

Sehr viel Wert hat für die Bio-Bäuerin der Platz, an dem ihr 300 Jahre altes Bauernh<strong>aus</strong> steht.<br />

Hoch über der Weststeiermark versperrt nur der Radlpass den freien Blick auf das Mittelmeer,<br />

wie sie lächelnd sagt: "Ich habe das Gefühl, der Platz lässt mich machen, was ich will, die Leute<br />

unterstützen mich dabei. Ich fühle mich sehr wohl hier."<br />

Bio Ernte Steiermark, Krottendorferstraße 81, A-8052 Graz, Tel: +43 (0)316/8050-7144<br />

Fax: +43 (0)316/8050-7140, E-Mail: steiermark@ernte.at, www.ernte-steiermark.at, ZVR 119861845

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