dvd-check 14 | Nr. 9 | Mai ‘12 DVDs Am Busbahnhof 1 24784 Westerrönfeld Tel. (0 43 31) 844-0 Fax (0 43 31) 844-113 www.percom.biz Zeitschriften Broschüren Kataloge Beratung inklusive! Drucksachen von... Per Com Vertriebsgesellschaft mbH DVD-Tipps von Christian Lukas JIM PROFIT Ostalgica, FSK ab 12, ca. 25 € In den USA wurde die Serie nach drei Episoden abgesetzt, bis heute ist sie dort nur echten TV-Freaks ein Begriff. In Deutschland wurde sie nach zwei Episoden aus dem Programm geworfen, kam aber 1997 nach einer ungewöhnlichen Aktion von Sat 1 – einer Zuschauerbefragung (!) – zurück ins Programm. Man muss „Jim Profit“ sehen, um zu glauben, dass es diese Serie gibt. Wer ist Jim Profit? Jim Profit arbeitet im Management eines multinationalen Konzerns. Er ist jung, charismatisch und als sich nach dem Tod eines Kollegen die Chance ergibt, eine weitere Stufe auf den Weg nach ganz oben zu erklimmen, zögert Jim Profit nicht. Wer ihn nicht näher kennt, glaubt, dass er ein guter Kerl ist. Sicher, er will Karriere machen, aber er wirkt im Vergleich zu den anderen Jungkarrieristen ehrlicher, aufrichtiger. Was den Zuschauer nicht überrascht, weiß dieser doch, dass Jim seine Kindheit in einer Pappkiste verbracht hat, eingesperrt von seinem Vater, der ihm nur Kontakt zur Außenwelt über das Fernsehen erlaubte: Jim hat alles, was er über den Mensch weiß, aus der Welt des Fernsehen. Und er weiß, dass diese Welt nur eine Fassade ist. Eine Fassade, die er perfekt verkörpert, verbirgt sich hinter der freundlichen Fassade doch ein eiskalter Psychopath, der bereits im Pilotfilm seinen Vater killt, mit der eigenen Stiefmutter schläft und der Erpressung, Drogen und Mord für ein legitimes Mittel hält, wenn es dem eigenen Aufstieg dient. Eine Serie wie „Dexter“ etwa wäre ohne „Jim Profit“ zum Beispiel nicht vorstellbar. „Jim Profit“ hat mancher Serie mit ihrer Radikalität den Weg geebnet. Nur ist sie dabei leider selbst auf der Strecke geblieben! SHERLOCK HOLMES – SPIEL IM SCHATTEN Warner Bros. HV, FSK ab 12, ca. 14 € Das zweite Holmes-Abenteuer, in dem Robert Downey Jr. den Meisterdetektiv als Actionhelden des Viktorianischen Zeitalters darstellt, entspinnt eine Geschichte vor den politischen Hintergründen der Zeit, beginnt mit einer spektakulären Bombenexplosion in Straßburg am 20sten Jahrestag des deutschen Sieges von 1871, führt zu einer Auktion in London, auf der es gleichfalls hoch her geht und konfrontiert Holmes mit einer gigantischen Verschwörung, die nichts anderes verfolgt als das Anheizen der europäischen Nationalkonflikte. „Spiel der Schatten“ hält sich nicht mit einer langen Vorrede auf, sondern steigt direkt in eine geschickt konstruierte Geschichte vor dem Hintergrund der politischen Großwetterlage des späten 19. Jahrhunderts in die Handlung ein, in der Holmes von Anfang etwas mehr über Hintergründe und Verläufe weiß als der Zuschauer. Der ist also gezwungen, sich ganz auf Holmes einzulassen, um der Handlung folgen zu können.
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