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Evangelische Kirchengemeinde Biegen-Jacobsdorf Evangelische ...

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TitelfotoEin gekreuzigter Christus, geformtaus Geschosshülsen, Patronengürteln,Munitionsresten.Festgeschweißt an einem stabilenMetallkreuz. Krieg – der istlange her oder weit weg.Kroatien ist vom südlichstenZipfel Deutschlands gerade 500Kilometer entfernt. Die StadtOsijek liegt nahe der Grenze zuUngarn. Bis zum Zweiten Weltkrieg habendort auch zahlreiche Deutsche gelebt, sienannten ihre Stadt Esseg. Anfang der1990er Jahre herrschte dort wieder Krieg –eine Flugstunde von Berlin entfernt.OsterfeuerDie Tradition der Osterfeuer reicht in dievorchristliche Zeit zurück. Mit Frühlingsfeuernwurde die Sonne begrüßt und derWinter vertrieben. Im frühen Mittelalterwurde der Brauch der Osterfeuer von denChristen übernommen. Der Sieg über denWinter und das Erwachen nach einer langenkalten Zeit wurden auf die AuferstehungJesu umgedeutet, der als Licht derWelt die Finsternis erhellt.Osterfeuer werden meist am Samstag vorOstern entzündet, mancherorts auch erstam Abend des Ostersonntags oder sogarerst am Ostermontagabend.Besonders in katholischen Gegenden wirddas Osterfeuer in der Osternacht, kurz vorBeginn der Osterliturgie, vor der Kircheentfacht und geweiht. An diesem Feuerwird die Osterkerze entzündet, die dannin die dunkle Kirche getragen wird. Dabeiwird dreimal „Lumen Christi“ (LichtChristi) gesungen. Als Symbol des Lebenssteht das Licht bei den Christen für denauferstandenen Jesus.Die Front verlief unmittelbar ander Stadtgrenze. Osijek wurdemonatelang von serbischenTruppen beschossen. 800 Zivilistenkamen ums Leben.Wenn man heute in Kroatienvom Krieg spricht, ist das keineferne Vergangenheit. Für dieheute Dreißigjährigen gehörtKrieg zu ihrem Leben, ist Teilihrer Kindheit.Auf dem Hof des Franziskanerklosters inder Altstadt von Osijek, 500 Meter von derdamaligen Front entfernt, steht dieserGekreuzigte.Seit sechs Jahren versammelt sich einekleine Gruppe aus Briesen am Osteronntagfrüh um fünf Uhr am Osterfeuer.„Wir wollen den neuen Tag begrüßen, gemeinsambeten und singen und die AuferstehungJesu feiern. Am frühen Morgenfanden die Jünger das Grab verlassen undso begegnen wir in den frühen Morgenstunden,jeder auf seine Weise, Jesus. Es istein unglaubliches Gefühl, wenn man dieSonne aufgehen sieht und Kraft schöpftaus dem Bewusstsein „Der Herr ist auferstanden.Er ist tatsächlich auferstanden“.Dieses Lied singen wir dann auch auf demWeg in die Kirche, in die wir das Osterfeuertragen. Bei einem gemeinsamen Gebet inder Kirche mit dem neu entfachten Lichtaus dem Osterfeuer, können wir vollerHoffnung in die Zukunft sehen, denn wirsind nicht allein.Ein gemeinsames Frühstück, zu dem jederetwas beisteuert, macht uns diesen Morgenzu einem ganz besonderen Erlebnis.“Petra Kalisch– 4–

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