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Quierschied - Der Quierschder

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Buch-Neuerscheinung: „der Abstieg“<br />

28<br />

<strong>Der</strong> <strong>Quierschder</strong> • Ausgabe 55 – August 2010 • 5. Jahrgang<br />

Die Reichen werden<br />

reicher, die Armen<br />

mehr – dies alles<br />

geht zu Lasten des<br />

Mittelstandes, wie<br />

es jetzt auch das<br />

Deutsche Institut<br />

für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW) wissenschaftlichuntermauert<br />

hat. Passend<br />

dazu ist jetzt im<br />

Großrosselner Digitalverlag<br />

(dgv) eine<br />

Geschichte zu den<br />

Hartz-IV-Gesetzen<br />

erschienen.<br />

Darin geht es um<br />

einen Ingenieur aus<br />

der deutschen Mittelschicht.<br />

<strong>Der</strong> Saarländer<br />

wird arbeitslos und fällt als “Wohlhabender” in die von<br />

Hartz IV geschaffene und sich ständig vergrößernde soziale Lücke<br />

zwischen Reichtum und Armut. Ausgangsbasis sind eine schöne<br />

Arbeit, gutes Geld und eine glückliche Familie, bis eine zu Zeiten<br />

der Wirtschaftskrise auch in gut situierten Firmen nicht mehr unmögliche<br />

Kündigung die Arbeitslosigkeit als Problem einer Gesellschaftsschicht<br />

bewusst macht, die bislang keine Probleme hatte.<br />

Es entstehe eine “Statuspanik” derjenigen, so die Forscher aus Berlin,<br />

die fürchten, aus der Mittel- in die Unterschicht abzusteigen. Aus<br />

seinen journalistischen Erfahrungen hat der Sulzbacher Wolfgang<br />

Willems diese Problematik in eine Geschichte mit Regionalbezug<br />

verpackt. So geht es auf über 300 Seiten um Selbstmord im Arbeitsamt<br />

Saarbrücken, einen Banküberfall in Völklingen und Selbstständigkeit<br />

nach dem Modell “Überbrückungsgeld”, wobei erkennbar<br />

wird, wie Geschäftemacher Arbeitslose und Arbeitsagentur<br />

ausnehmen. Schließlich erlebt der Ingenieur die Scheidung aufgrund<br />

materieller und damit einhergehender familiärer Probleme<br />

mit einem Neuanfang im Ausland – der in Aussicht gestellt ist.<br />

“<strong>Der</strong> Abstieg”, dvg-Digitalverlag Großrosseln, ISBN 3-936983-42-9,<br />

zum Preis von 14,95 Euro, ist auch in der Buchhandlung Strauß in<br />

Sulzbach erhältlich.<br />

Mit Wurstgift gegen Stimmlosigkeit<br />

BOTOX lindert Leiden<br />

BOTOX ist vielen als kosmetisches Mittel bestens bekannt. Mit<br />

Botulinumtoxin) lassen sich relativ einfach viele Gesichtsfalten oder<br />

die ungewollte Produktion von Achselschweiß beseitigen. Im Knappschaftskrankenhaus<br />

Sulzbach wird das hochgiftige Mittel ebenfalls<br />

eingesetzt – allerdings ausschließlich dann, wenn die Behandlung<br />

medizinisch erforderlich ist. So setzt die Klinik für Neurologie am<br />

Knappschaftskrankenhaus Sulzbach BOTOX bereits seit 1990 beim<br />

Behandeln von unwillkürlichem Augenzwinkern, Krampf der Gesichtsnerven<br />

und sogenanntem Schiefhals ein.<br />

BOTOX ist das stärkste bekannte Bakteriengift, verantwortlich für in<br />

früheren Jahren vielfach tödlich verlaufenden Lebensmittelvergiftun-<br />

gen nach dem Verzehr von Schinken, Wurstwaren und Konserven –<br />

vor allem Einweckware.<br />

Bereits auf einem Fachkongress im Jahr 1990 erfuhr Michael Gawlitza,<br />

Chefarzt der Klinik für Neurologie am Knappschaftskrankenhaus<br />

Sulzbach, über die Möglichkeiten der Botulinumtoxin-Therapie. Kurze<br />

Zeit später behandelte er bereits die ersten Patienten. „Wir gehören zu<br />

den ganz wenigen, die auch eine spasmodische Dysphonie, also eine<br />

Störung der Stimme, durch Injektion einer sehr kleinen Dosis Botulinumtoxin<br />

in die Kehlkopfmuskeln behandeln“, berichtet Dr. Gawlitza.<br />

Unter der spasmodischen Dysphonie ist ein unwillkürlicher Stimmritzenkrampf<br />

zu verstehen, das heißt die Betroffenen können nur<br />

noch rau, gepresst, rülpsend, mit großer Anstrengung und Stimmabbrüchen,<br />

teils nicht mehr verständlich sprechen. Ursache ist eine<br />

Überaktivität des Stimmritzenmuskels. Mit BOTOX lässt sich diese<br />

Krankheit effektiv behandeln.<br />

Die Betroffenen erhalten eine Injektion direkt in den Stimmritzenmuskel.<br />

„Wir spritzen Botulinumtoxin in winzigen Dosen in die<br />

betroffenen Muskelpartien und erreichen damit eine drei bis vier<br />

Monate andauernde Schwächung dieser Muskeln.“ Einen Pferdefuß<br />

habe die jederzeit wiederholbare ambulante Behandlung nicht:<br />

„Alle Nebenwirkungen, die eintreten können, gehen auch wieder<br />

weg.“ Die Prozedur dauert lediglich wenige Minuten, da eine Injektion<br />

von Botox von außen erfolgt. Eine Narkose ist nicht erforderlich,<br />

die Therapie erfolgt ambulant. „Unsere Patienten kommen aus<br />

dem ganzen Saarland und aus Rheinland-Pfalz hierher“, berichtet<br />

Dr. Gawlitza. Obwohl Botulinumtoxin sehr giftig ist, sei die Behandlung<br />

völlig unbedenklich: Nach der Injektion normalisiert sich die<br />

Stimme bei fast allen Behandelten über viele Monate hinweg, bis<br />

die Behandlung – meist nach ca. einem halben Jahr – wiederholt<br />

werden muss. Diese Behandlung ist medizinisch indiziert und wird<br />

von den Krankenkassen bezahlt.

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