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Vergaberecht (wieder) im Umbruch - Anwalt Aktuell

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uSD zu bezahlen (USA v. Robert<br />

E. Greeley Plea Agreement).<br />

Problematisch bei all dem ist<br />

allerdings, dass es einer gar<br />

nicht so kleinen gruppe von<br />

betroffenen Steuerpflichtigen<br />

wohl überhaupt nicht<br />

bewusst ist, dass sie dem IRS<br />

gegenüber zur offenlegung<br />

ihrer Bankkonten verpflichtet<br />

sind. Das IRS nennt diese<br />

Personen „accidental Americans“<br />

und gibt folgendes Beispiel:<br />

Jemand wird als Kind<br />

ausländischer Eltern in den<br />

uSA geboren (ist daher ab geburt<br />

u.S. Staatsbürger) wächst<br />

jedoch <strong>im</strong> Ausland, in unkenntnis<br />

über den geburtsort<br />

in den uSA auf und wird dort<br />

naturgemäß Inhaber eines<br />

Bankkontos. Es werden nie<br />

amerikanische Steuererklärungen<br />

erbracht. Erfährt diese<br />

Person nachträglich (!) von<br />

der uS amerikanischen Staatsbürgerschaft,<br />

zum Beispiel da<br />

sie <strong>im</strong> Zuge des Ansuchens<br />

um einen Reisepass <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland<br />

eine geburtsurkunde<br />

vorlegen muss, ergab sich<br />

auch unter dem oVDI Programm<br />

keine Straffreiheit,<br />

sondern kam „lediglich“ eine<br />

reduzierte Strafe in der Höhe<br />

von 5% des höchsten Kontostandes<br />

der letzten acht Jahre<br />

zur Anwendung (zuzüglich<br />

nachentrichtung der nichtbezahlten<br />

Einkommensteuer<br />

samt (Straf-)Zinsen.) Das IRS<br />

vergisst aber nicht zu erwähnen,<br />

dass sollte sich der u.S.<br />

Bürger in der ansonsten gleichen<br />

Fallkonstellation seiner<br />

Staatsbürgerschaft bewusst<br />

sein, der reguläre Strafsatz<br />

(nach oVDI 25%) zur Anwendung<br />

käme. Auch für Personen<br />

welche Vermögen in einem<br />

anderen land geerbt<br />

haben und es dort belassen<br />

haben, betrug die Strafe nach<br />

oVDI „nur“ 5% des höchsten<br />

Kontostands der letzten acht<br />

Jahre. Dies allerdings nur unter<br />

der Bedingung, dass das<br />

geld nicht von einem ausländischen<br />

Konto auf ein anderes<br />

bewegt wurde oder Anweisungen<br />

über die Veranlagung<br />

BRIEF AUS nEw YORk | Stephen M. Harnik<br />

des Vermögens gegeben wurden.<br />

unwissenheit schützt also<br />

wie meist nicht vor Strafe,<br />

das Strafmaß hängt aber vom<br />

grad der unwissenheit ab.<br />

Den amerikanischen Steuerbehörden<br />

stehen aufgrund<br />

von Steuerabkommen und<br />

„whistle-blower“ Angaben vermehrt<br />

Informationen über<br />

Personen mit undeklarierten<br />

Auslandskonten zur Verfügung.<br />

Der Foreign Account Tax<br />

Compliance Act (FATCA), ein<br />

gesetz das voraussichtlich<br />

2013 in Kraft treten wird, verpflichtet<br />

zusätzlich ausländische<br />

Finanzdienstleister dazu<br />

Informationen über u.S. Personen<br />

an die amerikanischen<br />

Steuerbehörden zu übermitteln.<br />

„The era of bank secrecy and<br />

hidden assets is over.” kündigte<br />

Deputy Attorney general David<br />

W. ogden an.<br />

Es scheint daher wahrscheinlich,<br />

dass auch zukünftig ein<br />

harter Kurs eingeschlagen<br />

wird um Steuerzahler zu motivieren<br />

ihr gesamtes Einkommen<br />

zu deklarieren. Dies wird<br />

natürlich auch ausländische<br />

Konten betreffen. Es ist aber<br />

wohl ein verbesserungswürdiger<br />

Zustand, dass accidental<br />

Americans und andere nicht<br />

absichtlich handelnde „Steuersünder“<br />

mit zum Teil drastischen<br />

Strafen belegt werden.<br />

Ein faires Programm sollte es<br />

diesen Personen ermöglichen<br />

etwaige Steuerschulden zu<br />

begleichen ohne eine zusätzliche<br />

Strafe bezahlen zu müssen.<br />

Zum zuletzt erschienenen<br />

Brief aus new York: „Der anhaltende<br />

Streit um die U.S. Gesundheitsreform<br />

– Falsches Thema?“<br />

in AnWAlT AKTuEll 07/11<br />

ist zu bemerken, dass der u.S.<br />

Supreme Court am 14. november<br />

bekannt gegeben hat,<br />

den Fall Florida et. al. v. Department<br />

of Health and Human<br />

Services zu hören. Eine Entscheidung<br />

wird für Juni 2012<br />

erwartet.<br />

AnwAlt<strong>Aktuell</strong> 08/11<br />

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