Nr. 24, Frühling 2011 (PDF, 7.8 MB) - Gantrischpost

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Gantrischpost Frühling 2011
sb. Die Wintertage im Bisenfeld sind
kalt und rau. Die Bauernfamilie Stoll
– die Eltern Daniela und Werner, die
Kinder Christian (14), Tobias (bald
13), Livia (11) und Fabienne (8) –
kennt die Bise hier oben in Ri� enmatt.
Wer mit rauem Klima umgehen
kann, ist in milderer Umgebung
umso rascher glücklich. «Es ist
schön hier, ruhig weils weg von der
Strasse ist», sagt die junge Livia.
Livia Stoll ist elfjährig. Sie geht im
Schulhaus Schwendi in Ri� enmatt
in die fünfte Klasse. «Früher ging
ich lieber zur Schule als heute»,
sagt sie. Heute sei es für sie oft langweilig.
Kein Wunder, wenn sie in
der Freizeit Rechnungsbüchlein
um Rechnungsbüchlein mit Übungen
löst und pro Woche einen ganzen
Roman liest. Mathematik ist ihr
Lieblingsfach, lesen ihr zweitliebstes
Hobby. Sie möchte einmal Tierärztin,
Rechtsanwältin oder Moderatorin
werden. Wenn man in der fünften
Klasse ist, hat die Berufswahl
noch Zeit.
Bevor sie sich um einen Beruf
kümmert, macht Livia, was viele
Bauernmädchen tun: Sie hilft im
Stall, beim Zaunen, beim Gusti
Zügeln. Ihre liebsten Kühe sind
Urissa «ds Grosi», Runia oder die
kleine Edelweiss. (Klein nicht
wegen der Grösse, aber weil es
vorher schon eine Edelweiss gab.)
Doch etwas ist sie, was Bauernmädchen
nicht einfach so sind:
Livia Stoll ist die beste Karateka
NATURPARK
Im Dojo, im Kuhstall
und in der Hängematte
ist sie zuhause
Zuhause • Wer im Bisenfeld aufgewachsen ist, ist hart im
Nehmen. Livia Stolls Mutter ist es nur recht, dass ihre elfjäh-
rige Tochter Karate macht und sich nicht für irgendeinen Sport
interessiert. Das Mädchen ist zweimalige Schweizermeisterin
in ihrer Kategorie in der Disziplin Kata.
Livia Stoll bei einer Kata. Katas sind
eine Serie von Techniken, immer in der
gleichen logischen Reihenfolge. Was
bei Katas zählt ist Perfektion, Körperbeherrschung,
Überzeugungs- und
Gestaltungskraft.
Foto zvg