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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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BERICHTE3Seit 1995 gibt es eine Bildungsstagnation in der Bundesrepublik inBezug auf das durchschnittliche Bildungsniveau und die Abschlüsseund gewonnenen Kompetenzen. Nur die Frauen konnten hier nochdazugewinnen. Es ist erschreckend, dass 26 % der ca. 15-jährigenJungen heute funktionale Analphabeten sind. Das bedeutet, dass sieeinen Text zwar lesen, ihn aber nicht wiedergeben können. Auch hierist die Gender-Politik gefordert.In Bezug auf die Wichtigkeit des Berufs im Leben gibt es zwischenMädchen und Jungen kaum noch Unterschiede, wie Umfragenzeigen. Dennoch sind Männer häufiger in Vollzeitbeschäftigung. Eswird noch interessanter: Die Statistik zeigt, dass Männer mit Kindernmehr arbeiten als Männer ohne Kinder, hauptsächlich Männer, denenes finanziell gut geht.In Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern finden wir in der BundesrepublikDeutschland nur 4 % Frauen in Führungspositionen. Andieser Zahl hat sich in den letzten 15 Jahren nichts geändert. Ausdiesem Grund sei hier noch einmal die Forderung nach einer Quoteerhoben. Lobend sei an dieser Stelle auch die Telekom AG (vgl. Info-Kasten auf dieser Seite) genannt, die eine Quote für Frauen inFührungspositionen eingeführt hat.Aus ihren Ausführungen leitete Frau Prof. Almendinger folgendeForderungen ab:• Gleicher Lohn für vergleichbare Arbeit,• Stereotype abbauen,• Klare Erwartungen formulieren (Protektionismus schadet Frauen).Den Reden folgte eine lebhafte Podiumsdiskussion rund um dieerwähnten Problemfelder mit Vertretern der Parteien (CDU, FDP, SPD,Bündnis 90/die Grünen und Die Linke).Abschließend kann ich sagen, dass Potsdam an sich natürlich ein reizvollesZiel ist, dass diese Bundesfrauenkonferenz für mich aber einewunderbare neue Erfahrung war. Ich habe Hochachtung vor allenFrauen, die schon lange für Gleichstellung kämpfen und für uns alleso Wichtiges in der Vergangenheit erreicht haben.Dagmar Ammann DEUTSCHE TELEKOM FÜHRT FRAUENQUOTE FÜR <strong>DIE</strong> FÜHRUNG EINAls erstes Dax-30-Unternehmen führt die Deutsche Telekom eine Frauenquote ein. Bis Ende 2015 sollen 30 Prozent der oberen und mittlerenFührungspositionen im Unternehmen mit Frauen besetzt sein. Die Regelung gilt weltweit. Neben der Erweiterung ihres Talentpools versprichtsich die Deutsche Telekom durch mehr Vielfalt im Management langfristig eine höhere Wertschöpfung für das Unternehmen.„Mehr Frauen in Führungspositionen ist kein Diktat einer falsch verstandenen Gleichmacherei. Es ist ein Gebot der gesellschaftlichen Fairnessund vor allem eine handfeste Notwendigkeit für unseren Erfolg. Mit mehr Frauen an der Spitze werden wir einfach besser“, begründete Telekom-Chef René Obermann die Entscheidung des Konzernvorstands für die Frauenquote.Mit dieser Aussage folgt René Obermann auch den Erfahrungen, die während der Finanzkrise weltweit gemacht wurden. Konzerne mit einermännlichen und weiblichen Führungsriege kamen besser durch die Krise als Konzerne mit einer rein männlichen Führung. Studien belegen, dassUnternehmen mit einem höheren Frauenanteil ein signifikant besseres Unternehmensergebnis und höhere Rentabilität erzielen. Die Frauenquoteist laut der Deutschen Telekom die Antwort auf die mittelfristige Entwicklung des Arbeits- und Talentmarktes. Bereits heute sind beispielsweiserund 60 Prozent der Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an deutschen Hochschulen Frauen.Die Umsetzung der 30 Prozent-Quote für Führungspositionen bei der Deutschen Telekom wird systematisch durch Zielwerte beispielsweise beiNeueinstellungen von Hochschulabsolventen, bei Auswahlprozessen, bei Talentpools sowie bei der Teilnahme an Führungskräfte-Entwicklungsprogrammenvorbereitet. So soll schon in den Folgejahren die Zahl der Einstellungen von Absolventinnen dualer Studiengänge und Hochschulabsolventinnenetwa doppelt so hoch wie der Frauenanteil in den jeweiligen Hochschulabschlüssen sein und Jahr für Jahr gesteigert werden. InFührungskräfte-Entwicklungsprogrammen müssen künftig mindestens 30 Prozent Frauen vertreten sein.Besondere Beachtung verdient die Erkenntnis der Deutschen Telekom, dass die Entscheidung für einen systematischen Aufbau weiblicherTalente in Führungspositionen nur mit einem entsprechenden Programm zur Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben zu realisieren ist. Sowerden Elternzeitmodelle, Teilzeitmodelle für Führungskräfte, flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuungsangebote ausgeweitet sowiepraktische Unterstützungsleistungen im Alltag angeboten. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,begrüßt die Initiative der Deutschen Telekom: „Frauen haben längst die Arbeitswelt erobert. Aber dort, wo die wichtigen Entscheidungen getroffenwerden, bleiben die Männer immer noch unter sich. Doch Unternehmen können es sich gar nicht mehr leisten, in den Führungsetagen aufdie Kompetenz von Frauen zu verzichten. Deswegen freue ich mich, dass ein Unternehmen wie die Deutsche Telekom hier mit gutem – freiwilligem– Beispiel vorangeht. Eine gesetzlich verordnete Quotenregelung für Frauen in Aufsichtsräten kann nur Ultima Ratio sein. Die nötigenVeränderungen erreichen wir nur mit Unterstützung der Wirtschaft und nicht gegen sie.“ Ähnliches hört man aktuell aus der neuen Landesregierung<strong>NRW</strong>. Barbara Steffens (Grüne), die Emanzipationsministerin von Nordrhein-Westfalen, will sich dafür einsetzen, dass für die Aufsichtsratspostenin Unternehmen, die an der Börse notiert sind, eine Frauenquote eingeführt wird. „In Norwegen dürfen nur Unternehmen an die Börse,wenn sie eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten nachweisen“, so Steffens. Auch auf EU-Ebene und in einzelnen europäischenLändern wird derzeit intensiv über die Einführung einer Frauenquote nach dem Beispiel Norwegens diskutiert. Einige europäische Länderbefinden sich in der Vorbereitung eines entsprechenden Gesetzes. Die <strong>NRW</strong>-Emanzipationsministerin will demnächst eine Bundesratsinitiativegründen, damit das Aktienrecht in Deutschland geändert wird.Quellen: http://www.shortnews.de/id/842985/<strong>NRW</strong>-Emanzipationsministerin-Barbara-Steffens-Gruene-plaediert-fuer-Frauenquote undhttp://www.telekom.com/dtag/cms/content/dt/de/829454<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 10-11/10

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