16 WeihnachtenDie besondere Weihnachtskrippe„Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren erstenSohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonstkeinen Raum in der Herberge“ (Lukasevangelium 2,6+7)Die Krippe gehört zu Weihnachteneinfach dazu. In den meisten Kirchenund in vielen Wohnungen gibt es inder Weihnachtszeit liebevoll gestaltete„Krippen“, die uns das Geschehen derGeburt Christi vor Augen stellen. Natürlichsehen wir da nicht nur die eigentlicheKrippe, also den Futtertrog,in den das neugeborene Kind gelegtwurde, sondern auch die Menschen,die damals dabei waren: Maria undJoseph, die Hirten und Engel, die Weisenaus dem Morgenland, besser bekanntals die Heiligen Drei Könige.Auch die Tiere dürfen nicht fehlen.Etwas ganz Besonderes ist die Krippein unserer katholischen Nachbarkirche,der Gedenkkirche Maria ReginaMartyrum. Sie wurde Mitte der60er Jahre von dem Berliner HolzbildschnitzerRudolf Heltzel geschaffen. Erverzichtete auf die üblichen Figuren,stattdessen stellt er Menschen an denOrt der Geburt des Gottessohnes, diefür die christlichen Blutzeugen, dieAuseinandersetzung mit dem Nationalsozialismusund den ökumenischenAufbruch stehen.Darunter ist der katholische PriesterMax Josef Metzger. Durch die Erfahrungendes ersten Weltkrieges war erzu einem engagierten Verfechter pazifistischerIdeen geworden. Er gründeteunter anderem den FriedensbundDeutscher Katholiken und engagiertesich in der Ökumene. Der Volksgerichtshofverurteilte ihn zum Tode, am17. April 1944 wurde Metzger in Brandenburghingerichtet.Auch Papst Paul VI, der für die Aufbrüchedes Zweiten VatikanischenKonzils (1962-1965) steht, ist zu finden.Zusammen mit ihm ist der evangelischeBischof Otto Dibelius auf demWeg zum Christkind. Er war aktiv inder Bekennenden Kirche und nachdem Zweiten Weltkrieg Bischof in Berlin-Brandenburg.Auch die dritte großeKirchenfamilie, die Orthodoxe Kirche,ist vertreten: Der Patriarch vonKonstantinopel Athenagoras (1886-1972) setzte sich sehr für die Ökumeneund die Aussöhnung mit derRömisch-Katholischen Kirche ein.Besuchen Sie doch einmal diese einmaligeWeihnachtskrippe, die so wundervollin unsere Ökumenische Gedenkregionpasst. Die Krippe wirdkurz vor Weihnacheten aufgebautwerden und dann in der ganzen Weihnachtszeitzu sehen sein..Kath. Gedenkkirche Maria ReginaMartyrum, Heckerdamm 230. Die Kircheist meistens werktags von 10-14 Uhrgeöffnet (sonst im Klosterladen melden).Michael MaillardGenauere Informationen und Fotosder Krippe:http://gedenkkirche-berlin.de/blog/2012/12/27/die-krippe-dergedenkkirche
Zum neuen Jahr17Grafik: PfefferPräses i.R. Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates derEvangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur JahreslosungDie Jahreslosung erinnert an den Grund des Glaubens: Gott sucht die Nähe zuuns Menschen. In Jesus Christus kam er uns unüberbietbar nahe.Jesus öffnete die Herzen der Menschen, so dass sie Gottes Gegenwart mitten inihrem ganz alltäglichen Leben wahrnahmen. Im Blick auf Jesus lernen auch wires, der Nähe Gottes in unserem Leben zu vertrauen - auch in unsicheren undleidvollen Zeiten. Denn schwere Zeiten sind nicht Gott ferne Zeiten. Es ist meinGlück, Gott nahe zu sein, gerade dann, wenn ich vom Unglück verfolgt bin. Gottnahe zu sein heißt beileibe nicht, jedes irdische Alltagsglück gering zu schätzen.Wir müssen uns Gottes Nähe nicht durch Verzicht und Entsagung verdienen.Glaube und leibliche Lebensfreude stehen nicht in Widerspruch zueinander,wohl aber Glaube und ein selbstsüchtiges Glück auf Kosten meiner Nächsten.Gott nahe zu sein weitet mein Fühlen und Denken: Das Glück anderer Menschenvermag ich wie eigenes Glück zu empfinden.Gott sei Dank!