Rohstoffe kompakt Energie
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Commodity Research<br />
<strong>Rohstoffe</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Energie</strong><br />
Fallende Vorräte unterstützen Preise<br />
Die Terminkurve von WTI weist erstmals seit drei Jahren wieder eine fallende Struktur<br />
auf. Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI hat sich um mehr als zehn US-Dollar<br />
eingeengt Fallende US Rohöllagerbestände dürften ein Grund gewesen sein.<br />
Angesichts der Nachfrageschwäche in den USA erachten wir eine nachhaltige<br />
Verknappung am Markt aber eher als unwahrscheinlich. Am Markt für Mineralölprodukte<br />
zeigt sich in den Industrieländern eine Nachfrageverschiebung von Benzin zu Diesel, so<br />
dass hier der Gasölmarkt insgesamt trotz fallender Heizölnachfrage schleichend an<br />
Bedeutung gewinnt. Am aktuellen Rand signalisiert die Vorratssituation eine<br />
Verknappung am Gasölmarkt. Der Dieselpreis dürfte sich folglich kurzfristig besser<br />
entwickeln als der Benzinpreis.<br />
Erstmals seit drei Jahren notiert die Terminkurve von WTI wieder in Backwardation, d.h. die<br />
Terminpreise mit späterer Fälligkeit notieren unter den Terminpreisen mit früherer Fälligkeit.<br />
Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Für gewöhnlich geht eine Backwardation mit einer<br />
Angebotsverkappung einher, welche zu höheren Preisen am vorderen Ende der Terminkurve<br />
führt. Bei Brent besteht diese Konstellation schon seit dem Frühjahr (Grafik 1). Hier waren es<br />
die Produktionsausfälle in der Nordsee und der Wegfall der libyschen Ölproduktion, welche für<br />
eine Verknappung an hochwertigem Rohöl in Europa und damit für die fallende Brent-<br />
Terminkurve sorgten. Welche Faktoren haben aber die WTI-Kurve Ende Oktober in<br />
Backwardation drehen lassen? In den vergangenen fünf Monaten kam es zu einem<br />
kontinuierlichen Rückgang der US-Rohöllagerbestände, welcher als Indiz für eine<br />
Markteinengung im wichtigsten Ölverbrauchsland angesehen wird. Besonders deutlich wird<br />
dies an der Lagerentwicklung in Cushing, dem Lager- und Auslieferungsort für WTI. Erreichten<br />
die dortigen Lagerbestände im Frühjahr ein Rekordniveau von knapp 42 Mio. Barrel, so fielen<br />
diese Ende September auf gut 30 Mio. Barrel, was einem Rückgang um 28% innerhalb von<br />
knapp sechs Monaten entspricht.<br />
Bemerkenswert ist, dass dieser Lagerabbau vom Markt lange Zeit kaum beachtet wurde. Mitte<br />
Oktober notierte der 12-Monatskontrakt von WTI noch zwei US-Dollar über dem nächstfälligen<br />
Terminkontrakt. Dies kann möglicherweise mit dem Ausverkauf an den Rohstoffmärkten<br />
Anfang Oktober zu tun haben, durch welchen nächstfällige WTI-Terminkontrakte stärker in den<br />
Abwärtssog gezogen wurden als das hintere Ende der Terminkurve. Umso heftiger war die<br />
Preisreaktion im Anschluss, als sich die Marktstimmung drehte. Während der Brentpreis in der<br />
zweiten Oktoberhälfte um die Marke von 110 USD je Barrel schwankte, konnte der WTI-Preis<br />
in diesem Zeitraum um 8% auf 95 USD je Barrel steigen. Die Preisdifferenz zwischen den<br />
beiden Ölsorten, welche Anfang Oktober ein Rekordniveau von 28 USD je Barrel erreichte,<br />
verringerte sich zum Monatsende auf 16 USD je Barrel, den niedrigsten Wert seit Ende Juni.<br />
GRAFIK 1: Terminkurve von WTI erstmals seit drei Jahren in Backwardation<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
in USD je Barrel<br />
-10<br />
Jan. 08 Mai. 08 Sep. 08 Jan. 09 Mai. 09 Sep. 09 Jan. 10 Mai. 10 Sep. 10 Jan. 11 Mai. 11 Sep. 11<br />
Preisdifferenz WTI 12M vs. 1M Preisdifferenz Brent 12M vs. 1M<br />
Quelle: Bloomberg, ICE; Commerzbank Corporates & Markets<br />
Bitte beachten Sie die Hinweise am Ende des Dokuments<br />
11. November 2011<br />
Commerzbank Prognosen<br />
Q1 12 Q2 12 Q3 12<br />
Brent Blend 102 105 108<br />
WTI 87 92 98<br />
Diesel 920 920 920<br />
Benzin (95) 860 930 950<br />
Kerosin 890 930 950<br />
Erdgas 4.5 4.0 4.5<br />
Kohle 120 120 120<br />
Uran 60 62 65<br />
EUA (€ je t) 13 15 17<br />
US-Erdgas<br />
Flugbenzin<br />
Diesel<br />
Brent<br />
Benzin<br />
Kohle<br />
WTI<br />
Uran<br />
% zum Vormonat<br />
% zum Vorjahr<br />
-10 0 10 20 30 40<br />
Leiter Commodity Research<br />
Eugen Weinberg<br />
+49 69 136 43417<br />
eugen.weinberg@commerzbank.com<br />
Analyst<br />
Carsten Fritsch<br />
+49 69 136 21006<br />
carsten.fritsch@commerzbank.com<br />
Analyst<br />
Barbara Lambrecht<br />
+49 69 136 22295<br />
barbara.lambrecht@commerzbank.com<br />
Analyst<br />
Michaela Kuhl<br />
+49 69 136 29363<br />
michaela.kuhl@commerzbank.com<br />
Analyst<br />
Daniel Briesemann<br />
+49 69 136 29158<br />
daniel.briesemann@commerzbank.com<br />
research.commerzbank.com
WTI-Terminkurve reagiert<br />
verspätet auf Abbau der<br />
US-Ölvorräte<br />
Schwache Nachfrage<br />
spricht gegen nachhaltige<br />
Verknappung am US<br />
Markt<br />
Angebotssituation in<br />
Europa entspannt sich,<br />
Überangebot in den USA<br />
bleibt zunächst bestehen<br />
Niedrigere Brentpreise in<br />
den kommenden Monaten<br />
erwartet<br />
Wird die Backwardation bei WTI von Dauer sein? Um Aufschluss darüber zu bekommen, lohnt<br />
ein Blick zurück in die Jahre 2007 und 2008. Interessanterweise befand sich die WTI-<br />
Terminkurve bereits seit August 2007 in Backwardation, obwohl zu dieser Zeit noch ein<br />
beträchtlicher Lagerüberhang bestanden hatte (Grafik 2). Damals war die Veränderung der<br />
Terminkurve quasi ein Vorbote der Angebotseinengung in den darauffolgenden Monaten. Die<br />
US-Rohöllagerbestände befinden sich aktuell knapp über dem 5-Jahresdurchschnitt. Der im<br />
Sommer noch beträchtliche Lagerüberhang wurde in den vergangenen Wochen nahezu<br />
vollständig abgebaut. Diesmal folgte die Terminkurve also der Lagerbestandsveränderung. Von<br />
daher ist die heutige Situation mit der von Ende 2007 nicht unbedingt zu vergleichen. Die<br />
Lagerveränderung seit den Sommermonaten kann lediglich erklären, warum die WTI-<br />
Terminkurve nicht länger im Contango handelt, also keine ansteigende Form mehr aufweist.<br />
Um eine länger anhaltende Backwardation bei WTI zu rechtfertigen, müssten die US-<br />
Rohöllagerbestände wie in der ersten Jahreshälfte 2008 deutlich und für einen längeren<br />
Zeitraum unter den 5-Jahresdurchschnitt absinken. Laut Internationaler <strong>Energie</strong>agentur ist dies<br />
in Europa und Asien bereits seit einigen Monaten der Fall, was die seit März bestehende<br />
Backwardation in der Brent-Terminkurve erklären kann. Ist Ähnliches auch bei WTI zu<br />
erwarten? Wir denken, dass dies eher unwahrscheinlich ist. In den letzten drei Wochen sind die<br />
US-Rohöllagerbestände per saldo wieder gestiegen, so dass sich mittlerweile erneut ein leichter<br />
Lagerüberhang gebildet hat. Der vorherige Rückgang der US-Rohöllagerbestände war in erster<br />
Linie auf ungewöhnlich niedrigere Rohölimporte zurückzuführen (Grafik 3). Sobald sich diese<br />
normalisieren, dürften die Lagerbestände ebenfalls wieder steigen. Auf der Nachfrageseite gab<br />
es dagegen bis zuletzt keine nennenswerte Erholung. Die Raffinerieauslastung ist in den letzten<br />
Wochen jahreszeitüblich sogar deutlich zurückgegangen, weil die Raffinerien Wartungsarbeiten<br />
durchführten und ihre Produktion auf Winterbetrieb umstellten. Eine nach der Umstellung<br />
wieder höhere Raffinerieauslastung dürfte durch höhere Rohölimporte kompensiert werden.<br />
Wie wird es mit der Preisdifferenz zwischen Brent und WTI weitergehen? Wir rechnen mit<br />
einem weiteren Rückgang auf 10 USD je Barrel bis Ende 2012. Mit der Rückkehr des<br />
Ölangebots aus Libyen sollte die Angebotsknappheit am Brentmarkt im Laufe des kommenden<br />
Jahres verschwinden. Eine Einengung der Preisdifferenz auf weniger als 10 USD könnte sich<br />
durch die jüngste Verschiebung einer Entscheidung über den Bau der Keystone-Pipeline<br />
verzögern, denn erst diese wird es ermöglichen, Rohöl aus Kanada direkt an die US-Golfküste<br />
zu transportieren und nach Übersee zu exportieren (siehe auch <strong>Rohstoffe</strong> <strong>kompakt</strong> vom 14.<br />
Februar 2011). Bis dahin bleiben die Arbitragemöglichkeiten allerdings eingeschränkt und das<br />
Überangebot am US-Ölmarkt voraussichtlich bestehen. Dies gilt umso mehr, da die US-<br />
Ölproduktion im Oktober auf den höchsten Stand seit mehr als 8 Jahren gestiegen ist.<br />
Die Ölpreise dürften ihr derzeit hohes Niveau nicht halten. Die nachlassende Konjunkturdynamik<br />
in den wichtigsten Ölverbrauchsländern dürfte sich in einer geringeren Ölnachfrage<br />
bemerkbar machen. Dazu dürfte sich die Angebotsseite durch die Rückkehr der Ölproduktion in<br />
Libyen in den kommenden Monaten merklich entspannen. Wir rechnen daher weiter mit einem<br />
Rückgang des Brentölpreises in Richtung 100 USD je Barrel in den kommenden drei Monaten.<br />
Allerdings sind zuletzt die Risiken gestiegen, dass der Ölpreisrückgang geringer ausfällt. So<br />
haben die wichtigsten Notenbanken der Welt ihre Geldpolitik weiter gelockert bzw. dies in<br />
Aussicht gestellt, was sich unterstützend auf die Ölpreise auswirken sollte.<br />
GRAFIK 2:WTI-Terminkurve und US-Rohöllagerbestände GRAFIK 3: US-Rohölimporte ungewöhnlich niedrig<br />
18%<br />
15%<br />
12%<br />
9%<br />
6%<br />
3%<br />
0%<br />
-3%<br />
-6%<br />
-9%<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Lagerabweichung vom 5-J-Durchschnitt in %, links<br />
Preisdifferenz WTI 12M vs. 1 M in USD je Barrel, rechts<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
2 11. November 2011<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
-10%<br />
-20%<br />
-30%<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Abweichung vom 5-Jahresdurchschnitt in %<br />
Quelle: DOE, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: DOE, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets
Rohöl wichtigste<br />
Preisdeterminante für<br />
Ölprodukte<br />
Einer sinkenden<br />
Heizölnachfrage steht ein<br />
steigender Bedarf an<br />
Diesel gegenüber<br />
Dieselnachfrage ist<br />
konjunkturabhängig<br />
Fallender Benzinbedarf<br />
Produktmärkte: OECD-Länder wechseln von Benzin zu Diesel<br />
Die Preise für die Mineralölprodukte werden überwiegend am globalen Rohölmarkt bestimmt.<br />
Denn während es für die Rohölnachfrage eher unbedeutend ist, in welche Mineralölprodukte<br />
das Rohöl verarbeitet wird, stellt der Inputfaktor Rohöl den Hauptkostenblock im<br />
Raffinerieprozess dar. Darüber hinaus sind die Raffineriebetreiber in der Lage, durch<br />
Quersubventionierung Preisdifferenzen an den unterschiedlichen Produktmärkten abzufedern.<br />
Doch wie verhalten sich die Preise in den wichtigsten Produktkategorien Benzin und Gasöl, die<br />
zusammen in den Industrieländern knapp 60% der Nachfrage ausmachen? Welche<br />
langfristigen Trends sind auszumachen? Und hatte der im Vergleich zu Brentöl niedrige<br />
Spotpreis für amerikanisches Leichtöl der Sorte WTI eine Auswirkung am Markt für<br />
Mineralölprodukte? Das sind die Fragen, denen wir im Folgenden nachgehen werden.<br />
Richten wir den Blick zunächst auf den Gasölmarkt, der als Übergriff im Folgenden sowohl den<br />
Diesel- als auch den Heizölmarkt umfasst und dem weltweit wichtigsten Marktsegment, den<br />
Mitteldestillaten, zugerechnet wird. Der Gasölmarkt hat in den Industrieländern bis zum Jahr<br />
2008 im Vergleich zum Benzinmarkt an Bedeutung gewonnen, wobei der Trend durch den<br />
Absatzeinbruch in der Wirtschaftskrise 2009 unterbrochen wurde. Der Bedeutungszuwachs ist<br />
umso bemerkenswerter, als dass der Bedarf zu Heizzwecken stetig sinkt, weil Heizöl sowohl in<br />
Europa, aber vor allem in den USA verstärkt durch Erdgas substituiert wird (Grafik 4). Diese<br />
Tendenz dürfte sich fortsetzen; für Deutschland beispielsweise prognostiziert der<br />
Mineralölwirtschaftsverband eine bis zum Jahr 2020 um weitere 20% schrumpfende<br />
Heizölnachfrage. Dass das Marktsegment Gasöl dennoch immer mehr an Bedeutung gewinnt,<br />
ist vor allem der in Europa in den letzten Jahren stark gestiegenen Dieselpenetration des Kfz-<br />
Bestandes zuzurechnen. Mittlerweile wird in Europa doppelt soviel Diesel wie Benzin abgesetzt.<br />
Deutschland hat Frankreich als wichtigsten Dieselabsatzmarkt mittlerweile fast eingeholt.<br />
Infolge der Nachfrageverschiebung in Europa hat sich in den Industrieländern das Verhältnis<br />
von Benzin- zu Dieselnachfrage von 2 im Jahr 2000 auf gut 1,5 im Jahr 2010 verringert.<br />
Die Dieselnachfrage ist zyklisch (Grafik 5). In einer einfachen Regression lassen sich immerhin<br />
66% der jährlichen Veränderungen der Dieselnachfrage in den Industrieländern durch das<br />
Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Leistung erklären. Das erklärt sich unter anderem mit<br />
dem im Konjunkturzyklus atmenden logistischen Bedarf einer Volkswirtschaft, denn der Lkw-<br />
Fuhrpark ist überwiegend dieselbetrieben. In Deutschland beispielsweise entfällt knapp 60%<br />
der Dieselkraftstoffnachfrage auf den Lkw-Sektor.<br />
Aufgrund der Verschiebung der Nachfragestruktur hin zu mehr Dieselbedarf ist Europa auf<br />
Gasöl-Importe angewiesen. Die Nettoimporte belaufen sich auf rund 25 Mio. Tonnen pro Jahr<br />
und kommen bisher zu fast 80% aus den ehemaligen Ländern der Sowjetunion.<br />
Spiegelbildlich verlaufen die langfristigen Tendenzen am Benzinmarkt: in Europa fällt die<br />
Benzinnachfrage nun im Trend seit dem Jahr 2000. Mit rund 90 Mio. Tonnen pro Jahr ist diese<br />
mittlerweile 30% niedriger als vor zehn Jahren. Das Beratungsunternehmen PFC prognostiziert,<br />
dass die Benzinnachfrage in der EU bis 2020 zusätzlich um rund 2,5% p.a. schrumpfen wird.<br />
GRAFIK 4: OECD Länder: Steigender Dieselbedarf<br />
kompensiert fallenden Heizölbedarf<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
Mio. Barrel pro Tag<br />
0<br />
2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
Dieselkraftstoff Heizöl<br />
GRAFIK 5: Zyklische Dieselnachfrage in den<br />
Industrieländern<br />
11. November 2011 3<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
%-Ver. gg Vj.<br />
1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009<br />
Gasölnachfrage BIP Wachstum<br />
Quelle: IEA, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: IMF; IEA, Commerzbank Corporates & Markets
Schrumpfende US-<br />
Benzinnachfrage teils<br />
zyklischer, teils<br />
struktureller Natur<br />
US-Benzinbedarf dürfte<br />
langfristig leicht<br />
zurückgehen<br />
Mitteldestillate auch am<br />
aktuellen Rand knapp<br />
In der Vergangenheit passten die Tendenzen am europäischen Markt sehr gut zu denen des<br />
US-amerikanischen Marktes: der europäische Angebotsüberschuss an Benzin wurde nach<br />
Amerika exportiert und dort abgesetzt. Doch der Benzinbedarf am US-Markt schrumpft: mit 8,8<br />
Mio. Barrel pro Tag lag die implizite Benzinnachfrage im Oktober rund 5% niedriger als vor der<br />
Krise im Herbst 2007. Dabei ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass dem Benzin in den USA<br />
mittlerweile 10% Ethanol beigemischt werden. Der Bedarf an herkömmlichem Benzin ist somit<br />
noch niedriger. Ein Grund für die schwache Nachfrage ist die geringere Fahraktivität. Gemäß<br />
dem amerikanischen Transportministerium lag die Zahl der in den letzten 12 Monaten<br />
gefahrenen Meilen im August 2% unter der im Rekordmonat August 2007. Ausschlaggebend<br />
waren zum einen die flaue Einkommensentwicklung, zum anderen die hohen Benzinpreise.<br />
Diese lagen in den Sommermonaten durchschnittlich 36% über dem Vorjahr und erreichten im<br />
Mai ein Rekordniveau von gut 4 USD je Gallone. Nicht zuletzt deshalb war die diesjährige<br />
Sommerfahrsaison mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 9,2 Mio. Barrel pro Tag eine der<br />
schwächsten seit Jahren. Dass die Benzinnachfrage sogar noch stärker gefallen ist als es die<br />
Fahrtätigkeit indiziert, ist mit einer spürbaren Reduzierung des Spritverbrauchs des<br />
amerikanischen Fuhrparks zu erklären. Denn die hohen Preise und neue gesetzliche Auflagen<br />
zwangen zur Suche nach Effizienzgewinnen beim Kraftstoffverbrauch.<br />
Der amerikanische Benzinverbrauch enttäuschte nicht nur in den letzten drei Jahren: auch<br />
langfristig rechnet die US-<strong>Energie</strong>behörde EIA mit einem tendenziell stagnierenden bis leicht<br />
sinkenden Benzinverbrauch. Hinzu kommt, dass mit einer möglichen flächenweiten Einführung<br />
von E15, also Benzin, dem 15% Ethanol beigemischt sind, immer mehr herkömmliches Benzin<br />
durch Biokraftstoffe ersetzt werden dürfte. Dafür spricht auch die steigende Anzahl sogenannter<br />
Flexi-fueler, also Autos, die sowohl mit herkömmlichem Benzin als auch mit Ethanol betrieben<br />
werden können.<br />
Und wie sieht es am aktuellen Rand aus? Eine Indikation geben die Lagerbestände, die zurzeit<br />
ein zu den oben geschilderten langfristigen Tendenzen passendes Bild zeigen. Die aktuelle<br />
Vorratssituation bei den Mitteldestillaten ist als knapp zu bezeichnen. Gemäß Daten der IEA<br />
waren diese in den OECD-Ländern bereits im August unter dem Fünf-Jahresdurchschnitt<br />
gerutscht und verharrten dort auch im September (Grafik 6).<br />
GRAFIK 6: Knappheit bei den Mitteldestillaten (Abweichung<br />
industrieller Lagerbestände vom 5-Jahresdurchschnitt)<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
Mio. Barrel<br />
OECD<br />
-40<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Nordamerika Europa Pazifik<br />
Warum sich der niedrige WTI Preis nicht auf die (amerikanischen) Produktpreise<br />
auswirkt<br />
Die Ausweitung der Preisspanne zwischen WTI und Brent hat sich auf die amerikanische Produktpreise<br />
nicht ausgewirkt. Die Spanne zwischen dem in den USA an der NYMEX gehandeltem Heizöl (heating oil)<br />
und dem in Europa an der ICE gehandeltem Gasöl lag in diesem Jahr durchschnittlich bei knapp 6 USD<br />
je Tonne und damit gleichauf mit dem Fünf-Jahresdurchschnitt. Die Erklärung liegt in der Tatsache, dass<br />
das günstige WTI nur für einen kleinen Teil der amerikanischen Raffinerien zugänglich ist. Oklahoma<br />
selber hat nur 5 Raffinerien, die zusammen lediglich 3% der US-Kapazität stellen. Und selbst wenn man<br />
den Blick auf alle Raffinerien im gesamten Distrikt Midwest (PADD II) wirft, so stellen diese gerade mal<br />
ein Fünftel der Gesamtkapazität. Über die Hälfte der US-Raffineriekapazitäten befindet sich dagegen im<br />
Golfküstendistrikt (PADD III). Dort, an der Ost- als auch der Westküste sind die Preise des<br />
seewärtsgehandelten Öls sowie der heimischen Sorten wie Louisiana Light relevant, die nur geringfügig<br />
unter dem Preis für Brentöl liegen. Von den niedrigen WTI-Preisen profitiert also nur ein geringer Teil der<br />
US-Raffinerien.<br />
GRAFIK 7: Gasölbestände in Westeuropa deutlich<br />
gesunken (Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen)<br />
1.0<br />
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
4 11. November 2011<br />
3.5<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
in Mio. Tonnen<br />
2008 2009 2010 2011<br />
Quelle: IEA, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: PJK; Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets
Knappes Angebot in<br />
Europa ist auch Ursache<br />
für schrumpfende US-<br />
Vorräte<br />
Starke Dieselnachfrage in<br />
Russland und China<br />
Lagerbestände am<br />
Benzinmarkt weiterhin<br />
komfortabel<br />
Diesel dürfte kurzfristig<br />
relative Stärke gegenüber<br />
Benzin zeigen…<br />
…und daher weniger<br />
stark fallen<br />
Vor allem in Europa und den Industrieländern im pazifischen Raum waren die Vorräte an<br />
Mitteldestillaten unterdurchschnittlich. Diese Tendenz dürfte sich in den letzen Wochen<br />
fortgesetzt haben: Die vom Research-Unternehmen PJK International erhobenen Lagerdaten<br />
für die Region Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen (ARA) zeigen, dass die Gasöl-Vorräte seit<br />
Ende August per saldo um 13% geschrumpft und damit auf den niedrigsten Stand seit drei<br />
Jahren gefallen sind (Grafik 7, Seite 4). Auch die jüngsten Daten des amerikanischen<br />
<strong>Energie</strong>ministeriums zeigen einen für diese Jahreszeit unüblich kräftigen Abbau der US-<br />
Destillate-Vorräte (Grafik 13, Seite 7). Anfang November lagen die Lagerbestände auch in den<br />
USA gut 6% unter dem zu dieser Jahreszeit üblichen Niveau. Ausschlaggebend war dabei aber<br />
weniger eine kräftige heimische Nachfrage, sondern vielmehr die deutlich gestiegenen Exporte<br />
(Grafik 8). Diese lagen in den ersten acht Monaten des laufenden Jahren 25% höher als im<br />
Vorjahr. Vor allem nach Europa wurden die Ausfuhren kräftig gesteigert. So war der Absatz in<br />
den Niederlanden gut 85% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Tendenz setzte<br />
sich gemäß der Wochendaten bis Ende Oktober fort: Mit durchschnittlich 900 Tsd. Barrel pro<br />
Tag lagen diese auch im Oktober nochmals 20% über dem Vorjahresmonat.<br />
Ein kräftiges Nachfragewachstum ist im Übrigen auch in den Schwellenländern zu verzeichnen.<br />
China dürfte aktuellen Angaben des staatlichen Öleinkäufers Unipec zufolge im November<br />
erneut zum Netto-Importeur von Diesel werden. Auch in Russland ist die Nachfrage zuletzt<br />
ungewöhnlich stark gestiegen. Insgesamt dürfte diese im laufenden Jahr fast 10% zulegen.<br />
Entsprechend weniger Diesel steht für den Export nach Europa zur Verfügung.<br />
Etwas anders dagegen ist das Bild bei Benzin: hier sind die Lagerbestände weiterhin<br />
komfortabel. In den USA liegen sie leicht über dem 5-Jahresdurchschnitt: Dass sie trotz der<br />
schwachen US-Benzinnachfrage nicht deutlich höher liegen, ist ebenfalls auf eine rege<br />
Exporttätigkeit zurückführen. Vor allem in Lateinamerika haben die US-Raffinerien neue<br />
Absatzmärkte gefunden. Derzeit ist lediglich der Export von US-Ölprodukten ohne<br />
Einschränkung möglich. Insbesondere für Raffinerien mit Zugang zum vergleichsweise billigen<br />
WTI ist es daher lukrativ, Rohöl zu verarbeiten und die Ölprodukte zu exportieren. Dies ist<br />
wahrscheinlich ein weiterer Grund, weshalb die USA in den letzten Monaten zu einem großen<br />
Netto-Exporteur von Ölprodukten geworden sind.<br />
Das Ungleichgewicht zwischen Destillate- und Benzinmarkt spiegelt sich bereits im Preisgefüge<br />
zwischen den Ölprodukten wider: Der Dieselpreis ist in den letzten Wochen spürbar stärker<br />
gestiegen als der Benzinpreis (Grafik 9). Angesichts der niedrigen Lagerbestände und der<br />
bevorstehenden Heizperiode sehen wir kurzfristig weiteres Potenzial für relative Stärke. Ein<br />
Preisaufschlag wie im Herbst 2008, als Diesel zeitweise bis zu 60% teurer war als Benzin,<br />
erwarten wir jedoch nicht, denn dieser war damals vor allem einem Preiseinbruch bei Benzin<br />
geschuldet.<br />
Da wir tendenziell von einem fallenden Rohölpreis ausgehen, dürfte auch der Dieselpreis<br />
nachgeben, allerdings weniger als der Benzinpreis. Der Dieselpreis dürfte bis zum Jahresende<br />
in Richtung 950 USD je Tonne fallen, der Benzinpreis auf 860 USD je Tonne. Mittelfristig dürfte<br />
die konjunkturelle Schwäche aber auch der Spanne am Dieselmarkt zusetzen. Für 2012<br />
erwarten wir einen durchschnittlichen Preis von 930 USD je Tonne für Diesel und von 920 USD<br />
je Tonne für Benzin.<br />
GRAFIK 8: USA steigern Exporte an Mitteldestillaten kräftig GRAFIK 9: Preisverhältnis Diesel- zu Benzinpreis<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Tsd. Barrel pro Tag<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
11. November 2011 5<br />
1.6<br />
1.5<br />
1.4<br />
1.3<br />
1.2<br />
1.1<br />
1.0<br />
0.9<br />
0.8<br />
0.7<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Quelle: EIA, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets
Auf einen Blick<br />
Tabelle 1: Unsere Prognosen<br />
Aktuell<br />
Prognosen Jahresdurchschnitt<br />
10. Nov. 1Q11 2Q11 3Q11 4Q11 1Q12 2Q12 3Q12 4Q12 2010 2011 2012<br />
Brent Blend ($/Fass) 113.7 105 117 112 106 102 105 108 110 80 110 106<br />
WTI ($/Fas s) 97.8 94 103 90 89 87 92 98 100 80 94 94<br />
Diesel ($/t) 1023 907 980 970 980 920 920 920 950 688 960 930<br />
Benzin (95 ARA) ($/t) 962 909 1060 1020 910 860 930 950 930 733 980 920<br />
Flugbenzin ($/t) 1070 968 1060 1020 950 890 930 950 960 724 1000 930<br />
Gas Henry Hub ($/mmBtu) 3.65 4.2 4.4 4.1 4.0 4.5 4.0 4.5 5.0 4.4 4.1 4.5<br />
Kohle (API #2) ($/t) 116.4 122 125 124 119 120 120 120 125 92 122 121<br />
Uran ($/Pfund) 52.0 64 56 52 54 60 62 65 68 46 57 64<br />
EUA ( € je Tonne) 9.8 15 16 12 11 13 15 17 18 14.3 14.0 16.0<br />
Quelle: Commerzbank Corporates & Markets, Bloomberg<br />
Tabelle 2: US Lagerbestands- und Importdaten<br />
4. Nov.<br />
vor einer<br />
Woche<br />
Absolute Veränderung<br />
vor einem<br />
Monat<br />
vor einem<br />
Jahr<br />
Prozentuale Veränderung<br />
vor einem<br />
Jahr<br />
ggü. 5-<br />
Jahresdurchschnitt<br />
Kommentar<br />
Lagerbestände (in Mio. Barrel)<br />
Rohöl (in Mio.Barrel) 338.1 -1.4 1.8 -26.8 -7.3 1.6<br />
darunter: Cushing 31.1 -0.9 1.1 -0.7 -2.1 36.9 Zwar sind die US-Rohöllagerbestände<br />
Benzin<br />
Flugbenzin (Kerosin)<br />
Mitteldestillate<br />
204.2<br />
44.6<br />
135.9<br />
-2.1<br />
-1.1<br />
-6.0<br />
-9.6<br />
-1.8<br />
-21.1<br />
-6.2<br />
-1.3<br />
-24.0<br />
-2.9<br />
-2.8<br />
-15.0<br />
0.2<br />
6.0<br />
-6.7<br />
zuletzt nicht weiter gefallen, aber der<br />
Abbau der Mitteldestillate hat sich<br />
fortgesetzt. Damit liegen die Vorräte nun<br />
spürbar unter dem 5-Jahresdurchschnitt.<br />
Schweröl 0.3 0.1 -0.2 -0.1 -27.6 -34.5 Die US-Erdgaslagerbestände sind<br />
Strategische Reserve 696.0 0.0 0.0 -30.6 -4.2 -1.6 zuletzt wieder kräftig gestiegen.<br />
Erdgas (in Mrd Kubikfuß)<br />
Importe (in Mio. Barrel pro Tag)<br />
3794 78 482 -27 -0.7 5.6<br />
Rohöl 8.6 -0.3 -0.1 0.5 6.5 -7.4 Importe von Rohöl und Ölprodukten auf<br />
Mineralölprodukte<br />
Kapazitätsauslastung (%)<br />
2.0 -0.3 -0.1 -0.3 -14.7 -25.4 12-Jahrestief gefallen<br />
Raffinerien 82.6 -2.7 -1.6 0.2 Auslastungsgrad saisonbedingt niedrig<br />
Quelle: Commerzbank Corporates & Markets, Bloomberg, US Energy Information Administration<br />
Tabelle 3: Historische Entwicklung<br />
10. Nov.<br />
Prozentuale Veränderung<br />
1 Woche 1 Monat<br />
Jahresbeginn<br />
Vorjahr<br />
Q109 Q209 Q309 Q409 Q110 Q210 Q310 Q410<br />
Brent Blend ($/Fass) 113.7 1.9 3.1 20.5 28.5 46 60 69 76 77 79 77 87<br />
WTI ($/Fass) 97.8 4.3 14.6 7.6 11.9 43 60 68 76 79 78 76 85<br />
Diesel ($/t) 1023 -36.6 -34.0 -19.6 -17.8 438 506 574 623 645 685 667 757<br />
Benzin (95 ARA) ($/t) 962 -1.0 -4.2 13.2 21.1 410 584 645 675 727 734 694 781<br />
Flugbenzin ($/t) 1070 3.3 6.5 27.4 31.5 455 538 609 667 687 721 699 789<br />
Gas Henry Hub ($/mmBtu) 3.65 -3.6 0.9 -17.2 -7.1 4.5 3.8 3.4 4.9 5.0 4.4 4.2 4.0<br />
Kohle (API #2) ($/t) 116.4 -0.9 -2.4 -6.7 11.1 69 64 69 77 78 88 93 109<br />
Uran ($/Pfund) 52.0 0.5 0.5 -15.0 0.5 47 47 47 45 42 41 45 55<br />
Quelle: Commerzbank Corporates & Markets, Bloomberg<br />
Tabelle 4: Wichtige Termine<br />
15./22. Nov. USA API Lagerbestandsdaten Rohöl und Ölprodukte<br />
16./23. Nov. USA EIA Lagerbestandsdaten Rohöl und Ölprodukte<br />
17./23. Nov. USA US EIA Lagerbestandsdaten Erdgas<br />
06. Dezember USA US EIA Monatsbericht<br />
13. Dezember INT OPEC Monatsbericht<br />
13. Dezember INT IEA Monatsbericht<br />
14. Dezember INT OPEC-Sitzung in Wien, Österreich<br />
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
6 11. November 2011
GRAFIK 10: Positionierung spek. Finanzanleger vs. Ölpreis GRAFIK 11: Rohöl: US-Lagerbestände (Mio. Barrel)<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
in Tsd. Kontrakten<br />
0<br />
Jan. 09 Jul. 09 Jan. 10 Jul. 10 Jan. 11 Jul. 11<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Spek. NettoLong Posit., lS WTI, USD je Fass, rS<br />
280<br />
Jan Apr Jul Okt<br />
11. November 2011 7<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
2011<br />
2010<br />
5 Jahresdurch. +/- 1 Standardabw.<br />
Quelle: CFTC, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: EIA, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
GRAFIK 12: Positionierung spek. Finanzanleger vs.<br />
Benzinpreis GRAFIK 13: Benzin: US-Lagerbestände (Mio. Barrel)<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Tsd. Kontrakten<br />
-10<br />
Jan. 09 Jul. 09 Jan. 10 Jul. 10 Jan. 11 Jul. 11<br />
Spek. NettoLong Posit., lS<br />
Benzin, USD je Gallone, rS<br />
3.50<br />
3.25<br />
3.00<br />
2.75<br />
2.50<br />
2.25<br />
2.00<br />
1.75<br />
1.50<br />
1.25<br />
1.00<br />
250<br />
230<br />
210<br />
2011<br />
2010<br />
190<br />
5-Jahresdurchschnitt<br />
+/- 1 Standardabw.<br />
170<br />
Jan Apr Jul Okt<br />
Quelle: CFTC, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: EIA, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
GRAFIK 14: Positionierung spek. Finanzanleger vs.<br />
Heizölpreis<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Tsd. Kontrakten<br />
-10<br />
Jan. 09 Jul. 09 Jan. 10 Jul. 10 Jan. 11 Jul. 11<br />
3.50<br />
3.25<br />
3.00<br />
2.75<br />
2.50<br />
2.25<br />
2.00<br />
1.75<br />
1.50<br />
1.25<br />
1.00<br />
Spek. NettoLong Posit., lS Heizöl, USD je Gallone, rS<br />
GRAFIK 15: Mitteldestillate: US-Lagerbestände (Mio.<br />
Barrel)<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
2011<br />
100<br />
Jan Apr Jul Okt<br />
2010<br />
5 Jahresdurchschnitt<br />
+/- 1 Stdabw.<br />
Quelle: CFTC, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: EIA, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
GRAFIK 16: Rohöl: Terminkurven (WTI und Brent Blend) GRAFIK 17 China: Rohölverarbeitung vs. Rohölimporte<br />
112<br />
108<br />
104<br />
100<br />
96<br />
92<br />
88<br />
Brent WTI<br />
6 M 1 Y 18 M 2 Y 30 M 3 Y 42 M<br />
40<br />
36<br />
32<br />
28<br />
24<br />
in Mio. Tonnen pro Monat<br />
20<br />
Jan-05 Jan-06 Jan-07 Jan-08 Jan-09 Jan-10 Jan-11<br />
Rohölimporte, rechts Rohölverarbeitung, links<br />
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: CEIN, Chin. Zoll, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6
GRAFIK 18: Preisabstand WTI vs. Brent (in Dollar je Barrel) GRAFIK 19: Crack-Spread Brent 321 (in Dollar je Barrel)<br />
8<br />
4<br />
0<br />
-4<br />
-8<br />
-12<br />
-16<br />
-20<br />
-24<br />
-28<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
0<br />
Jan. 10 Mai. 10 Sep. 10 Jan. 11 Mai. 11 Sep. 11<br />
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
GRAFIK 20: Preise für Destillate (in Dollar je Tonne) GRAFIK 21: Preisabstand Destillate zu Brent (in $ je Tonne)<br />
1500<br />
1300<br />
1100<br />
900<br />
700<br />
500<br />
300<br />
2007 2008 2009 2010 2011<br />
Flugbenzin Diesel Benzin (95)<br />
8 11. November 2011<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
-100<br />
2007 2008 2009 2010 2011<br />
Flugbenzin Diesel Benzin (95)<br />
Quelle: Commerzbank Corporates & Markets Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
GRAFIK 22: Positionierung spek. Finanzanleger vs.<br />
Gaspreis GRAFIK 23: Erdgas: US Lagerbestände (Mrd. Kubikfuß)<br />
25<br />
0<br />
-25<br />
-50<br />
-75<br />
-100<br />
-125<br />
-150<br />
-175<br />
-200<br />
-225<br />
in Tsd. Kontrakten<br />
Jan. 09 Jul. 09 Jan. 10 Jul. 10 Jan. 11 Jul. 11<br />
Spek. NettoLong Pos., lS Erdgas, $/mmBtu, rS<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
2011<br />
1000<br />
Jan Apr Jul Okt<br />
Quelle: CFTC, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: EIA, Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets<br />
2010<br />
5-Jahreskorridor<br />
GRAFIK 24: Terminkurve Henry Hub GRAFIK 25: Gas und Schweröl im Vergleich (in $ je mmBtu)<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
1 M 7 M 13 M 19 M 25 M 31 M 37 M 43 M<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Erdgas Burner-Tip Parität (auf Basis von Schweröl)<br />
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets Quelle: Bloomberg, Commerzbank Corporates & Markets
Rohstoff Kompakt<br />
Für die Erstellung dieser Ausarbeitung sind der Bereich Corporates & Markets der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, bzw. etwaig in der Ausarbeitung genannte<br />
Filialen der Commerzbank verantwortlich. Corporates & Markets ist der Investmentbereich der Commerzbank, in dem die Research-, Anleihe-, Aktien-, Zinsproduktund<br />
Devisenaktivitäten zusammengefasst sind.<br />
Die Verfasser dieses Dokuments bestätigen, dass die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein<br />
Zusammenhang zwischen ihrer Dotierung – weder direkt noch indirekt noch teilweise – und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder<br />
Einschätzungen bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) sind nicht bei der FINRA als Research-<br />
Analysten registriert/qualifiziert und unterliegen nicht der NASD Rule 2711.<br />
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11. November 2011 9