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Rundbrief Oktober 2013 - RomeroHaus Luzern

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<strong>Rundbrief</strong> Nr. 2 / 24. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>Sambia ­ eine andere WeltSitzung mit den traditionellen Leadern im „Palast"Anna und Ueli Schäli­Renggli / Berufs­ und Weiterbildungszentrum Chikupi /Ein Personaleinsatz der Bethlehem Mission ImmenseeUnsere LiebenSchon bald sind wir ein Jahr „in the middle of nowhere“,so nennen viele sambische Bekannte mit einemAugenzwinkern unseren Arbeits­ und Wohnort Chikupi.Es war ein sehr arbeitsreiches und kräfteraubendes Jahr.Wir mussten mit vielen Unsicherheitsfaktoren kämpfen,so dass wir oft unsere Grenzen spürten. Zum Glückwaren wir getragen von Menschen hier in Chikupi, inSambia und in der Schweiz. Die Berufsschule machtstrukturelle und qualitative Fortschritte. ImLandwirtschaftsbetrieb sind wir zusammen mit denFarmmitarbeitenden am Auf­ und Ausbauenverschiedener Betriebszweige. Doch vorerst zumJahresrückblick:Ankunft in SambiaAm 2. November <strong>2013</strong> erreichten wir um 6.15 Uhr nacheinem ruhigen Flug den Flughafen in Lusaka. Er siehtnoch genau gleich aus, wie wir ihn Ende 2006 verlassenhaben.Welche Freude, nach dem Abschied von unserenKindern, Enkeln und Freunden am Vortag, einige unserersehr guten Freunde am Flughafen begrüssen zu können.Nach den wichtigsten Einkäufen brachte uns dieKoordinatorin der BMI in die Gossner­Mission in Lusaka,die während unseres Sprachkurses für zwei Monateunser Heim wurde.Am Sonntag hatten wir dann ausgiebig Zeit mit densambischen Freunden das Wiedersehen zu feiern.Natürlich durfte das obligate „Huhn“ nicht fehlen. Uelihatte die Ehre, dieses zu zerlegen. In Sambia ist esTradition, dass man beim Willkommen miteinander einHuhn teilt und isst. Es war ein schöner Sonntag und wirwaren froh, diese Wärme und Herzlichkeit der Sambierund Sambierinnen zu spüren.Sprachkurs der Lokalsprache NyanjaBereits zwei Tage später starteten wir mit demSprachkurs. Unsere Nyanja Lehrerin Frau Nelly Phiri, diewir notfallmässig engagierten, weil der vorgeseheneLehrer schwer erkrankte und starb, war eine sehr guteund unterhaltsame Lehrerin. Sie vermittelte uns nicht nurdie Sprache, sondern auch viel Kulturelles. Es war einestrenge, aber gute Zeit. Eine Kostprobe der Pre­, In­ undSuffixe: Sindidzakuyankhaninso! Si = nicht, ndi = ich, dza= Zukunftsform, ku....ni = Ihnen, yankha = Stamm desVerbes „antworten“, nso = wieder. Übersetzt heisst das„Ich werde Ihnen nicht mehr antworten!“ Am 21.12.12hatten wir den Abschlusstest des Nyanja­Sprachkursesanhand einer Bildbeschreibung. Wir genossen dasStudentenleben und die vielen Einblicke in die Kultur derCinyanja (Volkstamm vom See).KontaktadresseAnna and Ueli Schäli, Vocational Training Centre, PO Box 360256, Kafue, Zambia.E­Mail: schaeli@gmx.chWer diese <strong>Rundbrief</strong>e neu oder nicht mehr erhalten möchte, melde sich bitte bei uns.www.bethlehem­mission.ch 1


<strong>Rundbrief</strong> Nr. 2 / 24. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> / Anna und Ueli SchäliBWZ Chikupi, SambiaBesuch a in MpimaDie Weihnachtswoche verbrachten wir dann im Zentrumvon Sambia bei den Bembas, wo wir unseren letztenEinsatz als Fachpersonen leisteten. Wir wurden von denvielen Bekannten herzlich willkommen geheissen und wirfühlten uns gleich wieder wie zu Hause. Es erfüllte unsmit Freude, dass der aufgebaute Landwirtschaftsbetriebunter einheimischer Leitung und ohne finanzielleUnterstützung so gut weiterläuft. Leider existiert derBeratungs­ und Ausbildungsteil nicht mehr. Die damalsgepflanzten Bäume geben nun den Eindruck in einemWald zu leben.Die ehemaligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,Lehrlinge und Leute aus der Umgebung haben drei Jahrenach unserem Weggang eine Kooperative gegründet mitdem Namen: „Ueli Cooperative“! Am 24.12.12 um 17.00Uhr hat uns diese Gruppe zu einem a.o. Meetingeingeladen. Eine schriftlichen Traktandenliste lag auchvor. Die Kooperative ist staatlich unter dem Namen „Ueli“registriert. In den sechsseitigen Statuten steht in derPräambel: "Feed the soil, no fire but compost!" (dasCredo von Ueli: Füttere den Boden mit organischemMaterial, statt dieses zu verbrennen!). Mit derKooperative werden mehrere Zwecke verfolgt, u.a. dergünstigere Einkauf von Saatgut und Dünger,Weiterbildung und gegenseitige Motivation. DerJahresbeitrag für 2012 betrug 350'000 Kwacha (knappSFr. 70.­­); darin sind 10 kg Maissaatgut, zwei SäckeMehrkomponentendünger und zwei SäckeStickstoffdünger inbegriffen. Die Kooperative zählt 42Mitglieder (neu 43!). Das Ganze war für uns eine grosseÜberraschung. Wir haben nichts von dieser Kooperativegewusst, obwohl diese jetzt doch schon drei Jahrefunktioniert. Sie wollten uns überraschen, weil sie sichsicher waren, dass wir wieder einmal zurückkommen.Army worms (Militär­Raupen), Spodoptera fungiperda:Diese gefrässigen, etwa 5 cm langen Raupen erhieltenihren Namen wegen ihres überwältigenden Auftretensund Vorwärtsbewegens in Formationen. Wo diese wie einzwei cm dicker Teppich durchziehen, bleibt kein Halmmehr stehen und auf der Strasse kommen Autos insSchleudern. Nach rund sieben Tagen ist der Spuckvorbei, die Raupen verpuppen sich und fliegen dannwährend der Nacht als Falter weiter. Diese Plagebewegte sich in den letzten Jahren über Äthiopien,Somalia, Kenia, Tansania nach Sambia. In Chipata, imOsten Sambias, hatten sie im Januar bei etwa 600Bauern alle angesäten und gekeimten Felderabgefressen. Auch in Mpima und Copperbelt,Zentralsambia, wurden verschiedene Felder kahlgefressen. Die Bauern hätten gerne neu angesät, hattenjedoch kaum mehr Geld dazu und die Saatzeit war zuspät. Mit dem Insektizid Cypermethrin kann man dieRaupen vernichten, aber damit zu versuchen die Plagezu stoppen hat wenig Erfolg. Einerseits ist das Mittel fürdie meisten Bauern zu teuer und diese Aktion müsstegrossflächig koordiniert erfolgen.Aufwertung der Währung KwachaAm 1. Januar <strong>2013</strong> wurde die sambische Kwacha umdas Tausendfache aufgewertet. Auf den Noten wurdeneinfach die letzten drei Nullen gelöscht, sonst sehen siein Grösse, Bild und Farbe fast gleich aus. Bis Mitte Jahrgalten beide Währungen als gültige Zahlungsmittel undin den Läden und Restaurants mussten die Preisesolange in alten und neuen Kwacha angeschriebenwerden. Die vor 20 Jahren wegen zu geringem Wertentfernten Münzen „Ngwee“ wurden wieder eingeführt.Vor Weihnachten galt ein US­Dollar 5'200 Kwacha, neugab es für einen Dollar 5 Kwacha und 20 Ngwee. DieRegierung wollte mit dieser Aufwertung die Inflationbekämpfen (7,2 % im letzten Dezember) und derGeschäftswelt Impulse geben. Zum Beispiel konntenwegen der vielstelligen Zahlen die üblichenwww.bethlehem­mission.ch 2


<strong>Rundbrief</strong> Nr. 2 / 24. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> / Anna und Ueli SchäliBWZ Chikupi, SambiaStandardprogramme für die Buchhaltung nicht verwendetwerden. Die Banken hatten wegen dieser Umstellung am31.12.12 und 1.1.13 geschlossen. In Radio und Zeitunggab es laufend Warnungen wegen Fälschungen. Ausunserer Sicht lief diese aufwändige und kostspieleWährungsumstellung reibungslos ab.Ankunft im Berufsbildungszentrum ChikupiAm 3. Januar <strong>2013</strong> (mitten in der Regenzeit) starteten wirunsere Arbeit im Projekt „Chikupi Vocational TrainingCentre“ (Berufsbildungszentrum). Wir waren sehrgespannt oder auch etwas angespannt, was uns wirklichalles erwartete. Wir wussten von unserem erstenBesuch, dass zuerst einige Knöpfe gelöst und für vieleFragen eine Antwort gesucht werden muss. Die grössteHerausforderung war jedoch die Frage, ob das Projektgeschlossen werden muss oder ob wir zusammen mitder Partnerorganisation die Finanzen irgendwie auf dieReihe bringen.Die Projektidee war und ist weiterhin, der hier ländlichenJugend eine Berufsausbildung anbieten zu können. Inden Städten gibt es zwar Berufsschulen, aber diese sindzu teuer für die Landjugend. Um das Schulgeld tief zuhalten, soll ein angegliederter Landwirtschaftsbetrieb mitseinem Profit den Schulbetrieb unterstützen.Der amerikanische Finanzskandal wirkt sich nicht nur inEuropa aus: Eine italienische NGO hat im Jahre 2009 mitgrosszügiger Unterstützung der EU den Bau derBerufsschule begonnen. Die Aufbauphase war auf zwölfJahre geplant, dann hätte das Berufsbildungszentrum ineinheimische Hände übergeben und finanziellunabhängig vom Ausland sein sollen. Leider hat dieserFinanzskandal oder besser gesagt die Gier nach nochmehr Geld, riesige Geldmengen ­ bisher weltweit mehrals zehn Billionen Franken ­ und hundertausendeArbeitsplätze vernichtet. Der Spendenmarkt in Italienbrach ein, weshalb sich die italienische NGO ausmehreren Entwicklungsländern zurückziehen musste ­u.a. Sambia. Sie suchte dann jemanden, dem sie ihrangefangenes Projekt übergeben konnte. So bekam dieKath. Kirche Sambia die Berufsschule Chikupigeschenkt. Sie war jedoch der Meinung, das Projekt seibereits selbsttragend. Der Erzbischof sagte uns deshalbbeim ersten Treffen, wir haben für Chikupi keinenKwacha im Budget und auch im mehrjährigen Finanzplanhätte Chikupi keinen Platz. Nach schlaflosen Nächten,abwägen wie weiter ­ Tiere verkaufen und das Projektschliessen, anschliessend überlegen wie neu zubeginnen, zurück in die Schweiz reisen ­ alle dieseRatschläge hörten wir. Wir fühlten uns ziemlich alleine.Zum Schliessen eines Entwicklungsprojektes wären wirsicher nicht nach Sambia ausgereist. Also versuchten wirunser Bestes. Unsere grosse Unsicherheit, ob und wiewir das Projekt weiterführen können, ist der Grund, dassder zweite <strong>Rundbrief</strong> so lange auf sich warten liess. Dieersten zehn Monate waren sehr arbeitsreich und für dasganze 30­köpfige Chikupi Team eine grosseHerausforderung.Bei unserer Ankunft waren die Schulgebäude fertiggebaut und 46 Berufsschüler starteten am 14. Januar<strong>2013</strong> ihr drittes und letztes Trimester. Dagegen standenauf dem 18 ha Landwirtschaftsbetrieb erst fünf kleine (3 x15 m) Schweineställe und dazwischen vier Fischteiche(15 x 15 m) sowie ein Abferkelstall. Die Schweine, derSorte Edelschwein, machten einen vielversprechendenEindruck. Vom geplanten Hühnerstall stand erst einFundament. Es gab zudem eine Obstanlage mit je einerha Bananen und Papaya (leider mit den falschen Sorten,wie die Angestellten schon am ersten Tag sagten). ZuBeginn der Regenzeit im November und Dezemberwurden wegen Geldmangel keine Felder bepflanzt undsomit war auch keine Ernte in Aussicht.Wir versanken im Januar fast im Schlamm!www.bethlehem­mission.ch 3


<strong>Rundbrief</strong> Nr. 2 / 24. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> / Anna und Ueli SchäliBWZ Chikupi, SambiaDas Grundstück der Farm liegt in einer fast baumlosen,sumpfigen Ebene. Der Boden ist schwarz und bestehtv.a. aus Lehm; ideal um Ziegel zu brennen oder umBaumwolle anzubauen! Die „Strassen“ sind in derRegenzeit kaum passierbar. Traktor samt Anhängermussten mehrmals ausgegraben werden, nachdem er imMorast stecken geblieben war. Unsere Schuheverstauten wir im Schrank, es waren nur nochGummistiefel gefragt. Mit dem Graben von Drainagenkonnte der Wasserspiegel rund 40 cm abgesenktwerden. Bald standen die Bananenpflanzen nicht mehrim stehenden Wasser.Auch die Papayas sind reif. Der Ertrag ist jedochbescheiden, wegen der Sorte und fehlenderBewässerungsanlage.Die Ausbildungsfarm hat zwei Aufgaben. Zum einenmüssten aus dem Erlös der Farm der Schulbetrieb inkl.Löhne der Lehrer bezahlt werden ­ zum andern ist es einAusbildungsbetrieb für die landwirtschaftlichenBerufsschüler. Die erste Anforderung liegt noch in derFerne, die zweite ist auf gutem Weg.Improvisieren: Die Werkhalle diente als LaderampeMehrere mit Bananen behangene Stauden fielen umFarmInzwischen gedeiht im Chikupi­Projekt ein grossesGemüsefeld. Es wird nur mit Hühnermistwasser gedüngt.Coster Munimba, der sambische Gemüsefeld­Verantwortliche ist sehr stolz darauf, ohne Kunstdüngerein so schönes Feld zu haben. Die Schweine gedeihengut, nachdem die Türen mit Blechen abgedichtet wordensind, damit die jungen Ferkel nicht mehr das Weitesuchen und die Muttersauen in einer eigenen Buchtabferkeln und säugen können. Die Mortalität wurde damitdrastisch gesenkt. Die ersten Fische aus der Fischzuchtkonnten Ende Juni verkauft werden. Eddie Hang’andu istin das Marketing involviert und betreut die kleinenMärkte und die Verkäufe ab Hof. Die Grossabnehmerbetreut im Moment noch die Projektleitung. Die„Mastgüggeli“ gedeihen. Ein rattensicherer Lagerraum istfertig gebaut und seit einem Monat in Betrieb. Die erstenBananen konnten wir ernten. Die Farm beliefert kleineStrassenmärkte, da es sich um kleine Früchte handelt.2 26 Schweine auf dem Weg zur Metzgerei....BerufsschuleAn der Berufsschule arbeiten fünf sambischeLehrpersonen. Seit dem 1. September leitet CholaBwalya zusammen mit Ueli die Schule. Es bestehtberechtigte Hoffnung im nächsten Jahr die Schulleitungganz an ihn zu übergeben. Er ist ein junger, gutausgebildeter Sambier mit eigenen Ideen undVorstellungen.In der ersten Aprilwoche absolvierten 40 Lernende desletztjährigen Schuljahres die staatlichen Prüfungen undalle bestanden. Leider brachten sechs weitere Studentendas notwendige Prüfungsgeld von knapp Fr. 70.­­ nichtzusammen und durften deshalb nicht teilnehmen.www.bethlehem­mission.ch 4


<strong>Rundbrief</strong> Nr. 2 / 24. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> / Anna und Ueli SchäliBWZ Chikupi, SambiaAm 13. Mai <strong>2013</strong> hat das neue Ausbildungsjahrbegonnen. 69 Jugendliche trafen am Morgen um 09.00Uhr ein. Es war ein schönes Bild, so viele Jugendlichefröhlich, lachend und erwartungsvoll auf dem Schularealanzutreffen. Nach einem ersten gegenseitigen Vorstellenin der Kantine instruierte die Schulleitung dieAuszubildenden über die Regeln im Ausbildungszentrum,was sie erwarten können von der Schule und was vonihnen erwartet wird. Nach einem Rundgang durch dieSchule und durch den Landwirtschaftsbetrieb nahteschon das Mittagessen.Metallbearbeitungs­KlasseAlle Schüler müssen monatlich Fr. 9.­­ Schulgeldbezahlen. In diesem Schulgeld ist auch ein Teil desMittagessens enthalten. Das Maismehl für dastraditionelle Nshima müssen die Auszubildenden selbermitbringen. Cecillia Mwanga, die Köchin, kocht denMaisbrei für alle auf dem offenen Feuer und vomZentrum werden das Gemüse und das Eiweiss (Eier,Bohnen, Soya) beigesteuert. Es wird in drei Gruppengegessen. Um 12.00 Uhr die Mitarbeiter, die morgens um06.00 Uhr mit der Arbeit beginnen, um12.30 Uhr alleAuszubildenden, um 13.00 Uhr alle andernMitarbeitenden.Das Schulgeld ist sehr klein bemessen, aber das Zieldieses Projektes ist, dass die wenig privilegiertenJugendlichen aus dieser ländlichen Umgebung eineAusbildungsmöglichkeit haben. Es werden Ausbildungenin Landwirtschaft, Maurerhandwerk, Metallbearbeitungund Schneiderei angeboten. Das Schneideratelier ist daskleinste. Das Schulgeld für die Mädchen wird von denFamilien weniger schnell aufgebracht ­ oder diesewerden zu Hause als Arbeitskräfte gebraucht. Drei jungeFrauen, die keine Eltern mehr haben, können dieAusbildung trotzdem machen. Sie arbeiten für dasSchulgeld jeweils am Samstag auf der Farm mit. Die vierKlassen arbeiten von 08.00 Uhr bis 12.30 Uhr und von14.00 Uhr bis 16.30 Uhr, an fünf Werktagen. Die TheorieundPraxislektionen halten sich etwa die Waage.FinanzenMetallbearbeitungsklasse am EröffnungstagIch (Anna) beschäftige mich mit den Finanzen für dieSchule und die Farm. Die „Batzen müssen wir siebenmal drehen“, bevor sie ausgegeben werden. Dasheisst,wir müssen abwägen: Das Wellblech für dieDächer der Schweineställe kann nicht gekauft werden,weil das Geld für das Material für den berufspraktischenUnterricht dringend benötigt wird. Wieder ist eineSchweissanlage defekt, welche die 22 Berufsschüler derMetallbearbeitung für den praktischen Unterrichtdringend benötigen. Schweinefutter muss eingekauftwerden. Dann gibt es gerade kein Futter, trotz vorherigerAnfrage, also nochmals nach Lusaka mit dem Lastwägeli(Dieselverbrauch einmal zuviel). Im ganzen Zentrum gabes keinen Schraubenzieher ausser Ueli’s Sackmesser;beim nächsten Einkauf ist dies zu berücksichtigen. Uelisucht nach einer Fettpress, um die Mitarbeiteranzuleiten, den Traktor und den Lieferungswagen zufetten. Niemand hat eine Ahnung was das ist. Auch dasist ein Muss beim nächsten Einkauf, sonst werden dieReparaturen bei den Fahrzeugen noch aufwändiger. Soging und geht es weiter, jedes Mal muss abgewogenwerden, ob es ein „Nett zu Haben“ oder ein „Muss“ ist.Die Maismühle wurde noch von unserer Vorgängerinbestellt, aber nur zur Hälfte bezahlt, zudem besteht keineStromversorgung im Lagerhaus um den Elektromotor zubetreiben. Abwägen, was können wir uns leisten ­ wasmuss zurück gestellt werden ­ was hilft uns längerfristigmehr Einkommen zu generieren. Welche Geldquellenkönnen wir im Namen der Partnerorganisation ALDanfragen, um die Betriebskosten decken zu können.Mein Alltag dreht sich um das Finanzmanagement, icharbeite im „Backoffice“ des Projektes.www.bethlehem­mission.ch 5


<strong>Rundbrief</strong> Nr. 2 / 24. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>Gesundheit und EssenFür die Lernenden und die Mitarbeitenden bin ich (Anna)Ansprechperson für Gesundheitsfragen. Da meine kleineApotheke besser bestückt ist mit Medikamenten als dieder örtlichen Klinik, werde ich meistens zuerstkonsultiert.woher wir kommen. Schon bald sangen und jodelten diejungen Menschen mit. Oft hören wir jetzt noch einen„Juitzer“ über das Schulareal klingen! Sie konnten eskaum glauben, dass es möglich ist, miteinander eineTransportbahn zu betreiben. Dass so etwas funktionierenkann, war für sie das grosse Aha­Erlebnis. Es gab einelängere Diskussion, warum das bei ihnen niefunktionieren würde. Es waren zwei amüsante undzugleich lehrreiche Unterrichtsstunden.Wir danken unserer Familie, Freunden und Bekannten,die in dieser schwierigen Anfangszeit mit uns verbundenwaren und weiterhin sind.Herzliche Grüsse aus ChikupiUeli und Anna SchäliIn der Outdoor­Küche wird täglich für rund 100 Personendas Mittagessen gekocht. Mit unserer Köchin Cecilliaarbeite ich an einer Verbesserung der Hygiene und ander Frage, wie mit den verfügbaren Mitteln verschiedeneKocharten ausprobiert werden können, um so einenetwas abwechslungsreicheren Menüplan zu haben.Jodelnde BerufsschülerUeli zeigte den Auszubildenden den Film von denWiesenberger Jodlern (mit englischen Untertiteln). Siegingen den Fragen nach, wie miteinander etwaserarbeitet werden kann und wie man einen Konsensfindet, wenn die Interessen auseinander gehen. Natürlichwar es auch eine Vermittlung von Schweizer Traditionund Kultur, damit sie sich besser vorstellen können,Bethlehem Mission Immenseeim <strong>RomeroHaus</strong>Kreuzbuchstrasse 44CH­6006 <strong>Luzern</strong>Tel. +41 (0)58 854 11 00info@bethlehem­mission.chwww.bethlehem­mission.chPC­Konto: 60­394­4Die Bethlehem Mission Immensee deckt unsere Lebenskosten. Deshalb ist sie auf IhreSpende angewiesen.PC­Konto 60­394­4, Vermerk: Anna und Ueli Schäli, Sambiawww.bethlehem­mission.ch 6

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