10.07.2015 Aufrufe

Unterschiede des deutschen und französischen Schulsystems

Unterschiede des deutschen und französischen Schulsystems

Unterschiede des deutschen und französischen Schulsystems

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Unterschiede</strong> <strong>des</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>und</strong> französischen <strong>Schulsystems</strong>Ein gr<strong>und</strong>legenderUnterschied zwischen dem<strong>deutschen</strong> <strong>und</strong> demfranzösischenSchulsystem liegt darin,dass die Schule inFrankreich zentralorganisiertwird,wohingegen die deutscheBildungspolitik unter dieZuständigkeit der einzelnenLänder fällt <strong>und</strong>darum bis auf einbun<strong>des</strong>weites Gr<strong>und</strong>gerüstunterschiedlich gestaltetwird.Die Schulzeit in Deutschland beträgt zwölf bzw. dreizehn Jahre. In Frankreich ist die Schulzeitauf zwölf Jahre beschränkt.In Frankreich gibt es gr<strong>und</strong>sätzlich ein öffentliches, unentgeltliches Bildungswesen. Danebenbehaupten sich private, meist kirchliche, Schulen.Die Schüler haben an einem Tag in der Woche frei, die Jüngeren einen ganzen Tag, die Ältereneinen halben Tag. Auch die Kinder meiner Kollegin haben am Mittwoch schulfrei. DerUnterricht findet wie in Deutschland von Montag bis Freitag statt. Die französischen Schülerhaben jedoch einen längeren Schultag, der meist von ca. 8.00 bis ca. 17.30 Uhr dauert. DieSchulen in Frankreich sind gr<strong>und</strong>sätzlich Ganztagsschulen, in denen es meistens auch eineKantine gibt. Die Essenskosten werden nach dem Einkommen der Eltern berechnet. DieMöglichkeit der ganztägigen Betreuung wird von Müttern <strong>und</strong> Vätern genutzt um Familie <strong>und</strong>Beruf miteinander zu kombinieren. Auch ich habe den Eindruck gewonnen, dass vor allemMütter von diesem System profitieren. Viele meiner weiblichen Kolleginnen waren Mütter vonzwei oder mehr Kindern.


SchullaufbahnMit drei Jahren besuchen die Kinder in Frankreich die „école maternelle“ eine Art Vorschule.Diese Schule ist gebührenfrei, jedoch nicht verpflichtend, wird aber von einem Großteil derKinder besucht <strong>und</strong> ist vergleichbar mit den Kindergärten in Deutschland. Die Lehrer/-innender „école maternelle“ sind aber sowohl für den Vorschul- als auch für den Gr<strong>und</strong>schulbereichausgebildet.Ab sechs Jahren besteht eine Schulpflicht <strong>und</strong> die Schüler besuchen für fünf Jahre die „écoleélémentaire/primaire“, welche die Gr<strong>und</strong>schule darstellt. Die Zensuren werden hier von 0 bis10 gerechnet.Im Anschluss folgt das „collège“, eine Gesamtschule, welche alle Kinder bis zum 14. Lebensjahrgemeinsam besuchen. Die Trennung der Schüler nach ihren Schulleistungen erfolgtsomit später als in Deutschland. Für die Leistungsbeurteilung der Schüler im „collège“werden nun Zensuren von 0 bis 20 vergeben. Nach vier Jahren am „collège“ gibt es einePrüfung, nach der die Schüler ein Abschlusszeugnis, das sogenannte „brevet“ bekommen.Dieses entspricht der mittleren Reife im <strong>deutschen</strong> Bildungssystem.Nach dem „collège“ gehen die französischen Schüler auf das „lycée“, welches die Oberstufedarstellt. Hier besteht die Möglichkeit zwischen dem berufsbildenden <strong>und</strong> dem allgemeinbildenden„lycée“ zu wählen.In den letzten zwei Jahren am „lycée“ wird das „baccalauréat“ (Abitur) vorbereitet. Für dasAbitur kann man in Frankreich zwischen drei Profilen (literarisch, wirtschafts- <strong>und</strong> sozialwissenschaftlichoder naturwissenschaftlich) wählen. Innerhalb dieser Profile gibt es noch weitereAuswahlmöglichkeiten.Auf dem berufsbildenden „lycée“ können die Schüler das „Certificat d’aptitude professionnel“(CAP) bzw. das „Brevet d’étu<strong>des</strong> professionnelles“ (BEP) <strong>und</strong> im Anschluss das Fachabitur„baccalauréat professionnel“ ablegen. Die berufliche Ausbildung erfolgt somit in Form einesVollzeitunterrichts in beruflichen Schulen <strong>und</strong> weniger in einer dualen Ausbildung, wie es inDeutschland der Fall ist.Die Abiturprüfungen werden in Frankreich zentral hergestellt <strong>und</strong> alle Schüler legen dieselbenPrüfungen am selben Tag ab. In Deutschland gibt es das Zentralabitur, in Niedersachsenseit 2006, welches aber nur auf Länderebene zentralisiert ist. Die Prüfungstermine sindebenfalls nur in den einzelnen Bun<strong>des</strong>ländern vereinheitlicht. Das „baccalauréat“ in Frankreichwird in insgesamt zwölf Fächern abgelegt, die allerdings unterschiedlich gewichtet werden.Wie auch das Abitur in Deutschland berechtigt das „baccalauréat im Anschluss zum Zugangeiner Hochschule bzw. einer Universität. Die durchschnittliche Abitur-Quote liegt in Frankreichbei etwa 80 %. Kritisiert wird jedoch, dass das französische Hochschulsystem im Gegensatzzum schulischen System drastisch von Auslese <strong>und</strong> Elitebildung geprägt ist.Quellen:http://www.auswaertiges-amt.dehttp://wikipedia.org<strong>und</strong> die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen <strong>des</strong> GIP EFTLV

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!