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LEONARDO DA VINCI Projekt: MA-QuEM 2006 – 2008 ...

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> <strong>Projekt</strong>: <strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong> <strong>2006</strong> <strong>–</strong> <strong>2008</strong><br />

Mobilitätsprojekt für Auszubildende Qualifikation für den Europäischen-Markt<br />

Dokumentation über den Lernaufenthalt von 60 Auszubildenden in Europäischen Partnerländern<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.


Vorwort<br />

Das Jahr <strong>2008</strong> ist auf Initiative der Europäischen Union<br />

zum Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs erklärt<br />

worden. Ziel ist es, die enormen Vorteile kultureller Vielfalt<br />

für Gesellschaft und Wirtschaft herauszustellen.<br />

Es freut mich, dass Niedersachsen durch sein Engagement<br />

zu diesem Jahr ganz besonders beitragen konnte.<br />

Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedener<br />

Leonardo da Vinci <strong>Projekt</strong>e haben Lern- und Ausbildungsabschnitte<br />

im Ausland absolviert. Dabei haben sie sich auf<br />

den interkulturellen Dialog vorbereitet, diesen aktiv gelebt<br />

und als oft prägende Erfahrung für ihr weiteres Leben und<br />

Lernen hinzugewonnen.<br />

Jugendliche sollen die Chancen und Möglichkeiten der Freizügigkeit in Europa kennen und sinnvoll<br />

nutzen lernen. Hierfür eröffnen niedersächsische Bildungseinrichtungen und auch die BBS-Syke<br />

EUROPASCHULE ihnen die Teilnahme in <strong>Projekt</strong>en des Lebenslangen Lernens. Das<br />

Niedersächsische Kultusministerium unterstützt diese Bemühungen, denn ich bin fest davon<br />

überzeugt, dass die von den Bildungseinrichtungen angebotenen Auslandsaufenthalte einen Mehrwert<br />

für alle darstellen.<br />

Wie in allen Leonardo da Vinci <strong>Projekt</strong>en mussten sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des<br />

<strong>Projekt</strong>es „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ hohen Anforderungen stellen und sich gleichzeitig auf Ausbildung, Schule und<br />

Praktikum konzentrieren. Indem sie diese Herausforderung engagiert angenommen haben, steigerten<br />

sie <strong>–</strong> ganz im Sinne Ihrer Ausbildung <strong>–</strong> auch ihre Leistung. Diese Einstellung und Bereitschaft zum<br />

Lernen hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den Erfahrungen ihrer Lehrkräfte sowie<br />

Ausbilderinnen und Ausbilder auch für die Zeit nach dem Praktikum unübersehbar geprägt.<br />

Ich wünsche, dass sie <strong>–</strong> und wir alle <strong>–</strong> in der Zukunft von den Erfahrungen ihrer Auslandsaufenthalte<br />

profitieren. Für unsere Zukunft in Europa benötigen wir eine Offenheit gegenüber dem Fremden, wir<br />

benötigen eine positive Einstellung gegenüber neuen Aufgabenstellungen, wir benötigen besondere<br />

Sozialkompetenz für den Umgang mit fremden Menschen in Freizeit und Beruf.<br />

Diese mit „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ erworbenen Fähigkeiten sind nicht nur für die Zukunft der Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer wertvoll. Unsere ganze Gesellschaft muss offen sein für lebenslanges Lernen und eine<br />

Weiterentwicklung im Interesse eines besseren interkulturellen Zusammenlebens im multinationalen<br />

europäischen Team.<br />

Elisabeth Heister-Neumann<br />

Niedersächsische Kultusministerin


Inhalt: Seite:<br />

Das Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt <strong>Projekt</strong> <strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong> <strong>Projekt</strong>beschreibung 03<br />

Das Ausbilder Mobilitätsprojekt MIP-FEP Vorbereitung von <strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong> 06<br />

<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong> Qualitätsmerkmale 07<br />

Teilnehmerübersicht flows 1-2-3 Herbst <strong>2006</strong> 10<br />

Flow 1: Lena H. Kauffrau- im Groß- und Außenhandel Logroño / La Rioja / ES 11<br />

Flow 2: Sonja H. Verwaltungsfachangestellte Torun / PL 14<br />

Sven S. Rechtsanwalts- und Notargehilfe Torun / PL 15<br />

Flow 3: Rike G. Bauzeichnerin Sevilla / ES 17<br />

Teilnehmerübersicht flows 4 bis 23 2007 <strong>–</strong> <strong>2008</strong> 19<br />

Flow 4: Julia A. Malerin Riga / LV 20<br />

Flow 5: Kathrin H. Jessica S. Peter B. Sebastian E. Bauzeichner/innen Riga / LV 21<br />

Jonas B. Sascha K. Zimmerer Ainazi / LV 24<br />

Flow 6: Rebecca S. Bauzeichnerin Sevilla / ES 26<br />

Sarah S. Bauzeichnerin Sevilla / ES 26<br />

Björn G. Bauzeichner Sevilla / ES 27<br />

Peter Z. Kfz- Mechatroniker Sevilla / ES 28<br />

Flow 7: Thorben H. Elektroniker Sassuolo / IT 29<br />

Daniel S. Elektroniker Sassuolo / IT 29<br />

Flow 8: Anastasia L. Bauzeichnerin Modena / IT 30<br />

Yvonne G. Bauzeichnerin Modena / IT 31<br />

Jennifer K. Bauzeichnerin Modena / IT 32<br />

Flow 9: Oliver M. Tischler Cividale del Friuli / IT 33<br />

Flow 10: ausgefallen Modena / IT 36<br />

Flow 11: Lena T. Kauffrau im Groß- u. Außenhandel Sassuolo / IT 37<br />

Jasna M. Kauffrau im Groß- u. Außenhandel Sassuolo / IT 37<br />

Flow 12: Dennis B. Kaufmann f. Spedition und Logistik Logroño / Es 39<br />

Florian R. Kaufmann im Groß- u. Außenhandel Logroño / ES 39<br />

Demet Ö. Verkäuferin Logroño / ES 40<br />

Astrid S. Verwaltungsfachangestellte Logroño / ES 41<br />

Kirsten S. Kauffrau im Groß- u. Außenhandel Logroño / ES 41<br />

Aron W. Kaufmann im Groß- u. Außenhandel Logroño / ES 42<br />

Hendrik R. Kaufmann f. Spedition und Logistik Logroño / ES 43<br />

Flow 13: Maikel S. Verwaltungsfachangestellter Torun / PL 43<br />

Wieland W. Kaufmann f. Spedition und Logistik Torun / PL 45<br />

Bernhard B. Kaufmann im Groß- u. Außenhandel Torun / PL 45<br />

Flow 14: 4 Praktikanten berichten aus Olsztyn / PL 48<br />

Andreas M. Bürokaufmann Olsztyn / PL 49<br />

Flow 15: Anke B. Bauzeichnerin Logroño / ES 51<br />

Flow 16: Malte E. Bauzeichner Riga / LV 53<br />

Flow 17 Annika W. Bauzeichnerin Logroño / ES 56<br />

Vanessa R. Bauzeichnerin Logroño / ES 57<br />

Flow 18 Anna K. Catharina B. Bauzeichnerinnen Sevilla / ES 58<br />

Flow 19 Kornelia W. Zimmerin Sevilla / ES 61<br />

Flow 20 Ruben A. Oliver S. Elektroniker Torun / PL 63<br />

Flow 21 Nils K. Bankkaufmann Logroño / ES 66<br />

Flow 22 Erika K. Bauzeichnerin Riga / LV 68<br />

Flow 23 Jennifer Z. Malerin J�rmala / Riga / LV 72<br />

<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong> in der Presse Flow 14 Niclas B. Verwaltungsfachangestellter Allensteiner Nachrichten Olsztyn 75<br />

Verschiedene Presseartikel 16 Artikel der regionalen und überregionalen Presse


<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Mobilitätsprojekt für Auszubildende <strong>–</strong> Qualifikation für den Europäischen Markt<br />

Das Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt <strong>Projekt</strong> „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“<br />

Zwischen den Berufsbildenden Schulen Syke EUROPASCHULE und verschiedenen beruflichen<br />

Bildungszentren in Andalusien und La Rioja / Spanien bestanden bei Beantragung des <strong>Projekt</strong>es seit<br />

mehreren Jahren schon sehr intensive Kontakte. Im Rahmen unterschiedlichster Aktivitäten war diese<br />

Partnerschaft im Bereich der beruflichen Bildung nicht nur zwischen den Schulen gewachsen. Gerade<br />

die Beziehungen und Erfahrungen der Berufsbildenden Schulen Syke EUROPASCHULE haben den<br />

Aufbau der Kooperation der Bildungsbehörden dieser europäischen Regionen unterstützt. Die<br />

Bildungsverantwortlichen der miteinander partnerschaftlich verbundenen Schulen stimmten darin<br />

überein, dass eine weitere und größere Zahl junger Menschen in der beruflichen Ausbildung an<br />

Mobilitätsmaßnahmen partizipieren sollten. Die Berufsbildenden Schulen Syke wollten gemeinsam<br />

mit ihrem nationalen Partner dem Bildungszentrum für Technik und Gestaltung in Oldenburg den<br />

ersten Schritt tun, ihre Erfahrung mit weiteren Partnern in Europa teilen und im Interesse aller ihrer<br />

Auszubildenden ausbauen.<br />

Im Herbst <strong>2006</strong> fanden zwei Mobilitätsmaßnahmen von insgesamt 30 Ausbildern und Lehrkräften<br />

unterschiedlichster Berufsbildungsbereiche statt. Unter den Titeln Multinationales Initiierungsprojekt<br />

für Europäische Praktika „MI-FEP-DE-ES-PL“ und „MIP-FEP DE-IT-LV“, bereiteten<br />

Ausbildungsexperten aus Schule und Betrieb die nachfolgenden Praktika von Auszubildenden an den<br />

12 besuchten Standorten vor. Insgesamt 60 Auszubildende verschiedener Berufsbilder wurden<br />

danach für jeweils 4 bzw. 8 Wochen an die Standorte der kooperierenden Bildungszentren in den<br />

Partnerländer Spanien, Italien, Polen und Lettland entsandt.<br />

Das Leonardo da Vinci <strong>Projekt</strong> „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ fand Partner in:<br />

- Oldenburg / Niedersachsen<br />

- Logroño / La Rioja<br />

- Sevilla und<br />

- Dos Hermanas <strong>–</strong> Spanien<br />

- Sassuolo,<br />

- Modena und<br />

- Cividale de Friuli - Italien<br />

- Olsztyn,<br />

- Torun,<br />

- Riga und<br />

- Ainazi - Lettland<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

- 3 -


<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Generell begannen die fremdsprachlich und interkulturell vorbereiteten Begünstigten Ihren Aufenthalt<br />

im Aufnahmeland mit 1- bzw. 2- Wochen Intensivsprachkursen. Danach arbeiteten sie 3- bzw. 6-<br />

Wochen Praktika in ausgewählten Betrieben.<br />

Die unterschiedliche Aufenthaltsdauer war einerseits durch den Umfang der beabsichtigten<br />

Kompetenzerweiterungen und Arbeitserfahrungen und andererseits durch die unterschiedlich zu<br />

bemessenden Zeiträume praktikabler Lernortverlagerungen während der Ausbildung bestimmt. Betr.<br />

den interkulturellen Sprachkurse im Aufnahmeland bildeten die nach Italien entsandten<br />

Mobilitätsflüsse eine Ausnahme. Im Zielland konnten diese Kurse nicht realisiert werden. Somit<br />

entschied sich der <strong>Projekt</strong>leiter diese Maßnahme mit einem sehr umfangreichen Sprachkurs im<br />

Entsendeland zu organisieren. Wie auch in allen anderen Kursen wurde der Kurs von einer<br />

Muttersprachlerin durchgeführt. Gleichzeitig wurde mit dieser wie auch allen anderen Kursleitungen<br />

verabredet, die Begünstigten neben der Sprachschulung auch interkulturell auf das Zielland<br />

vorzubereiten.<br />

Die Zeiten, zu denen die verschiedenen Gruppen bzw. Einzelpersonen entsandt wurden, wurden in<br />

enger Abstimmung mit den Partnern und mit Rücksichtnahme auf Ausbildungsgegebenheiten<br />

festgelegt. Die Partner in den kooperierenden Schulen übernahmen die fachliche<br />

Ausbildungsbetreuung und eine persönliche Begleitung der Begünstigten sowie eine Evaluation in den<br />

Praktikantenbetrieben.<br />

Mit der Ermöglichung von Praktika in den unterschiedlichen Regionen Europas wurde dem Bedarf<br />

zum Erwerb von Sprachkompetenz in besonderem Maße Rechnung getragen.<br />

Im Einzelnen handelte es sich um Auszubildende folgender Berufe:<br />

Bankkauffrau/Bankkaufmann, Bauzeichnerin/Bauzeichner ,Bürokauffrau/Bürokaufmann, Elektroniker,<br />

Kauffrau/Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Kauffrau/Kaufmann für Spedition- und<br />

Logistikdienstleistung, Kfz- Mechatroniker, Malerin, Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellter,<br />

Tischler, Verkäuferin, Verwaltungsfachangestellte/Verwaltungsfachangestellter, Zimmerin/Zimmerer.<br />

Diese Bandbreite der Ausbildungsberufe konnte nur auf der Basis der bereits genannten<br />

Mobilitätsmaßnahme von Ausbildern und Lehrkräften unterschiedlichster Berufsbildungsbereiche<br />

vermittelt werden. Die VETPRO Mobilitätsmaßnahmen die im Herbst <strong>2006</strong> stattfanden, begründeten<br />

die hohe und notwendige Verlässlichkeit der Zusammenarbeit mit den Partnern. So absolvierten die<br />

Begünstigten ihre Lernaufenthalte immer in ihrer Ausbildung adäquaten Betrieben. Selbstverständlich<br />

kann man nicht von einer absoluten Deckungsgleichheit sprechen. Dies war einerseits bedingt durch<br />

die diversen nationalen Unterschiede, andererseits aber auch kalkuliert und gewollt. Wenn es dieses<br />

Spannungsfeld nicht gäbe, erübrigten sich derartige Mobilitätsmaßnahmen an sich. Allen<br />

Teilnehmerberichten ist ein hohes Maß an Zufriedenheit bezüglich der ausbildungsbezogenen Inhalte<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

der Vermittlung zu entnehmen. Eine weitere Informationsquelle sind die zahlreichen, schon auf der<br />

<strong>Projekt</strong>webseite veröffentlichten Berichte, der Praktikanten, welche im Folgenden nachzulesen sind.<br />

Die Auszubildenden lernten neue Arbeitstechniken und -methoden kennen, die für sie in fachlicher<br />

Hinsicht eine Entwicklung bedeuten. Sie arbeiteten in einem für sie fremden Umfeld mit fremden<br />

Menschen und mussten sich den Arbeitsgewohnheiten anpassen, um bestehen zu können. Dies trug<br />

erheblich dazu bei, über die eigene Berufsausbildung sowie die Einstellung zur Arbeit nachzudenken<br />

und bedeutete einen erheblichen Lern- und Kompetenzzuwachs insbesondere bei den<br />

Schlüsselqualifikationen. Da der BBS-Syke EUROPASCHULE mittlerweile Anfragen aus<br />

Ausbildungsbetrieben mit der Bitte um weiter Förderung und Entsendung von Auszubildenden<br />

erreichen, sehen wir darin sowie auch in direkten Aussagen der Ausbildungsbetriebe eine weitere<br />

Bestätigung der erreichten Ziele. Gleichzeitig mangelt es nicht an Angeboten für die wiederholte<br />

Aufnahme von Praktikanten seitens der europäischen Partner, welche die besondere Qualität der<br />

AZUBIS aus dem dualen System erwähnen.<br />

Die Berufsbildenden Schulen Syke garantierten auf Basis der Evaluationsberichte, täglicher<br />

Tätigkeitsnachweise, sowie auf Basis von drei Ankreuzfragebögen und einem ungebundenen<br />

Fragebogen zum interkulturellen Lernen die Anerkennung und Dokumentation der im Ausland<br />

absolvierten Ausbildungsabschnitte durch den Europass Mobilität. Dieses Dokument erhalten die<br />

ehemaligen Praktikanten am 26.6.<strong>2008</strong> in Syke im Rahmen einer außerordentlichen Feierstunde aus<br />

der Hand der Niedersächsischen Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Das Ausbilder Mobilitätsprojekt MIP-FEP<br />

Im Herbst <strong>2006</strong> machten sich 30 Ausbilder aus Schule und Betrieben auf den Weg um mit bereits<br />

bestehenden Partnern in Nord- und Südspanien sowie mit neuen Partnern in Italien, Polen und<br />

Lettland ein europäisches Netzwerk für zu schaffen.<br />

In diesem Netzwerk wurden auch die „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ Praktika vermittelt<br />

Multinational Network of Vocational Training<br />

Innerhalb dieses noch weiter wachsenden Netzwerkes können zukünftig Auzubildende sehr individuell<br />

ihre <strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> Praktika absolvieren.<br />

Damit wird ein weiterer Schritt zur Verbesserung der <strong>Projekt</strong>e im Interesse der Praktikanten, der<br />

entsendenden und aufnehmenden Betriebe und im Interesse der Nachhaltigkeit getan.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Erfüllung der „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ Qualitätsmerkmale<br />

Die Förderung des <strong>Projekt</strong>es "„<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“" wurde von der BBS-Syke bei der nationalen <strong>LEONARDO</strong><br />

Agentur beantragt.<br />

Der positiven Beurteilung dieses Antrages durch verschiedene Leonardo da Vinci Evaluatoren<br />

verdanken wir die Förderung von 60 Mobilitätspraktika für Auszubildende bei unseren Partnern in 9<br />

Regionen in 4 verschiedenen europäischen Ländern.<br />

Mit der Förderzusage für „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ sind der <strong>Projekt</strong>koordinator und alle Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer an die Bedingung gebunden, dass alle im <strong>Projekt</strong>antrag beschriebenen Qualitätsmerkmale<br />

einzuhalten sind. Die Teilnehmer/innen verpflichten sich hierzu durch die von Ihnen zu<br />

unterzeichnende Teilnehmervereinbarung sowie den vor der Ausreise zu unterzeichnenden<br />

Leonardo da Vinci Mustervertrag <strong>–</strong> Vermittlungsprogramm.<br />

Die Qualitätsmerkmale:<br />

Sprachvorbereitung:<br />

Die Begünstigten erlernen - schon vor der Ausreise - eigenverantwortlich die Grundlagen der Sprache<br />

des Gastlandes und beschäftigen sich mit dessen kulturellen Hintergründen.<br />

Die Teilnahme an diesen Sprachkursen sowie der erreichte Level sind nachzuweisen.<br />

(Teilnahmevereinbarung)<br />

Je nach dem Stand der Vorkenntnisse der Ziellandsprache sind z.B. 1 oder 2 Semester VHS Kurse zu<br />

belegen. Dies bedingt eine 6 oder sogar 12 Monate andauernde Vorbereitungszeit.<br />

Auch das vorhandene Schulenglisch ist gegebenenfalls durch z.B. einen VHS-Kurs zu verbessern.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Ein <strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Sprache ist die<br />

wesentliche Voraussetzung um eine Integration in den Arbeitsprozess zu ermöglichen. Die<br />

Begünstigten werden eine Sprache, die sie z.T. nur kurzfristig gelernt haben, anwenden und<br />

bemerken, wie dies zu ihrer Integration im Gastland beiträgt.<br />

Ausbau der Sprachkenntnisse im Gastland:<br />

Die Begünstigten absolvieren ja nach Aufenthaltsdauer im Gastland einen weiteren 1- oder 2wöchigen<br />

Sprachkurs (Teilnahmevereinbarung) . Der Vertrag mit der Sprachschule im Gastland wird<br />

vom <strong>Projekt</strong>koordinator geschlossen.<br />

Ein <strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Dazu gehört die<br />

finanzielle Unterstützung der Sprachförderung. Das „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ <strong>Projekt</strong> ermöglicht es seinen<br />

Teilnehmern durch den Sprachkurs vor Ort neue Zugänge zum Erlernen einer Fremdsprache finden.<br />

Reise:<br />

Die Praktikantin/der Praktikant organisieren ihre Hin- und Rückreise selbständig und sammeln alle<br />

erforderlichen Belege (Teilnahmevereinbarung)<br />

Das <strong>Projekt</strong> „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ versteht sich nicht als Reiseveranstalter. Ein <strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong><br />

Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Dafür gibt es Reisekosten aber keine<br />

Reiseplanung für jeden einzelnen.<br />

Unterbringung:<br />

Die Praktikantin/der Praktikant schließt mit dem Vermieter seiner Unterkunft im Gastland selbständig<br />

einen Mietvertrag. Das <strong>Projekt</strong> „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ versteht sich nicht als Reiseveranstalter. Ein <strong>LEONARDO</strong><br />

<strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Dafür gibt es ein Stipendium aber keine<br />

Anmietung der Unterkunft für jeden einzelnen.<br />

Praktikum:<br />

Zwischen dem Praktikumsbetrieb und dem Praktikanten/der Praktikantin ist ein Praktikantenvertrag zu<br />

schließen. Danach und nach der Teilnehmervereinbarung verpflichtet sich der Praktikant zur<br />

uneingeschränkten Teilnahme am Betriebspraktikum.<br />

Praktikantenvertrag Muster<br />

Den Anordnungen des Vertreters des für den einzelnen „flow“ verantwortlichen Fachlehrers (siehe CV)<br />

Folge zu leisten. Dieser Tutor wird in der Teilnahmevereinbarung oder spätestens im „<strong>LEONARDO</strong><br />

Mustervertrag <strong>–</strong> Vermittlungsprogramm“ benannt.<br />

Während des Praktikums ist vom Praktikanten ein Tätigkeitsnachweis (zweisprachig) zu führen.<br />

Dieser muss der im Praktikumsbetrieb verantwortlichen Person zur Abzeichnung vorgelegt werden<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Berufsschule:<br />

Während des Praktikum findet im Heimatland der Berufsschulunterricht statt. Der/die Praktikant/in<br />

stellt in Absprache mit seinem/ihrer Klassenlehrer/in und den Mitschülern/innen sicher, dass sie/er<br />

zumindest über Fax oder E-Mail über die wesentlichen Unterrichtsinhalte informiert wird,<br />

Aufgabenstellungen dazu erledigen kann und diese zur Kontrolle seinem Lehrer zusendet. Telefonate<br />

zwecks Fragestellungen zum Unterrichtsinhalt haben sich bewährt und sollten mit dem Klassenlehrer<br />

verabredet sein. Belege für diese Form der Teilnahme am Unterricht sind dem <strong>Projekt</strong>koordinator<br />

spätestens vier Wochen nach Abschluss des Auslandsaufenthaltes unaufgefordert vorzulegen.<br />

Ein <strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Die „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“<br />

Teilnehmer/innen sind damit nicht von ihren Pflichten als Auszubildende befreit. Der Aufenthalt im<br />

Ausland wird vom MK Niedersachsen unter der Bedingung des Nachweises aller Pflichten des<br />

AZUBIS als Teil der Berufsausbildung anerkannt. Eine Freistellung für die Teilnahme am <strong>Projekt</strong> regelt<br />

der <strong>Projekt</strong>koordinator mit dem Schulleiter<br />

Aufenthaltsdauer im Gastland:<br />

Der Aufenthalt im Gastland errechnet sich aus der Zahl der Wochen x 7 Tage. Bei vorzeitiger<br />

Beendigung des Programms oder Unterschreitung der Aufenthaltsdauer ohne zwingenden Grund sind<br />

die für den Begünstigten aufgewandten Mittel von diesem komplett zurückzuzahlen.<br />

(Teilnehmervereinbarung)<br />

Bericht:<br />

Der Begünstigte gibt spätestens vier Wochen nach Abschluss des Auslandsaufenthaltes in der Online-<br />

Datenbank der <strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> <strong>Projekt</strong>e ohne weitere Aufforderung einen Erfahrungsbericht<br />

über das abgeleistete Praktikum ab. Sie/er erstellt mit Unterstützung des <strong>Projekt</strong>koordinators Teile des<br />

europass Mobilität und legt alle Kostenbelege für die Hin- und Rückreise im Original vor. Erst danach<br />

erfolgt die zweite Auszahlung der Fördergelder.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Teilnehmer der flows 1-2-3 im Herbst <strong>2006</strong><br />

Im Herbst <strong>2006</strong> absolvierten bereits die ersten 14 Teilnehmer/innen ihre Praktika.<br />

Anja E. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Annika M. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Jasmin M. Bürokauffrau Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Jennifer Z. Bürokauffrau Torun/Polen 4 Wochen<br />

Julian F. Kaufmann im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Lena H. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Mareike B. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Natascha G. Bürokauffrau Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Nikolas K. Verwaltungsfachangestellter Torun/Polen 4 Wochen<br />

Olga K. Verwaltungsfachangestellte Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Rike G. Bauzeichnerin Architektur Sevilla/Spanien 8 Wochen<br />

Sinja S. Bankkauffrau Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Sonja H. Verwaltungsfachangestellte Logroño/Spanien 4 Wochen<br />

Sven S. Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellter Torun/Polen 4 Wochen<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 1: Lena H. Kauffrau- im Groß- und Außenhandel, berichtet aus Logroño / La Rioja /<br />

Nordspanien<br />

Erfahrungsbericht<br />

Logroño 29.09.<strong>2006</strong> <strong>–</strong> 29.10.<strong>2006</strong><br />

Das Leben im Studentenwohnheim<br />

Unsere Unterkunft für den Monat bildet ein sehr modernes Studentenwohnheim. Untergebracht ist<br />

unsere 9-köpfige Gruppe in Doppelzimmern, die über eine eigene Küche und ein separates Bad<br />

verfügen. Ein Aufenthaltsraum, ein Fitnessraum, ein Internetraum und ebenfalls Waschmaschinen und<br />

Trockner sind vorhanden. Jede Woche findet Wäschetausch statt, so dass frische Bettwäsche und<br />

Handtücher keine Mangelware sind.<br />

Gelegen an dem schönen Park am Fluss Ebro bietet sich die Möglichkeit in der Sonne zu liegen oder<br />

einen Spaziergang zu unternehmen.<br />

Zu Fuss gelangt man in 15 Minuten in die Innenstadt. Ein grosses Einkaufszentrum, ist auch in der<br />

Nähe.<br />

Olga K. Verwaltungsfachangestellte arbeitet bei der Policía Local Logroño …..<br />

Logroño ist die Hauptstadt der bekannten Weinregion La Rioja. Die Stadt hat ungefähr 147.200<br />

Einwohner. Die kleinen verzweigten Wege in der Altstadt laden zum flanieren ein. Abends ist die Stadt<br />

voller lebenslustiger Spanier. Abends und vor allem am Wochenende bietet sich die Möglichkeit<br />

zunächst in den zahlreichen Bars und Pubs ein paar Drinks und Tapas/Pinchos zu sich zu nehmen.<br />

Die Calle Laurel erwacht abends zu einem bunten Treiben von so vielen Leuten dass es in manchen<br />

Fällen nicht möglich ist, die gewünschte Kleinigkeit kaufen zu können. Meist wird hierzu ein Wein<br />

getrunken aber auch nichtalkoholische Getränke können geordert werden. Egal aus welchem Grund<br />

man unterwegs ist, man wird von der gemütlich guten Stimmung angesteckt. Im Gegensatz zu<br />

Deutschland ist die “Rush-Hour” in den Discos erst ab 3:30 Uhr, so dass ein Partyabend erst am<br />

nächsten morgen endet.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Die Arbeitswelt<br />

... und besuchte auch die "Los Bomberos" in der Feuerwache<br />

Das Arbeitsverhalten lässt sich nicht mit dem bekanntem aus Deutschland vergleichen. Im Büro<br />

herrscht sehr viel mehr Ruhe. Ich habe kaum Momente mitbekommen, in denen Stress bzw. ein lauter<br />

Umgangston herrschte. Die Mitarbeiter untereinander sind sehr hilfsbereit und gehen beinahe<br />

freundschaftlich miteinander um. Es wird viel zusammen gelacht. Auch über Unpünktlichkeit oder<br />

wenn jemand mal eine inoffizielle Pause macht wird großzügig hinweggesehen. So wurde mir gleich<br />

am ersten Tag erzählt, dass wenn ich rauchen gehen möchte oder mal eine Pause brauche das<br />

überhaupt kein Problem ist. Was aufgrund meiner geringen Spanischkenntnisse vorteilig war, dass die<br />

Angestellten im Büro alle Englisch sprechen und zum Teil sogar Französisch oder Deutsch, so das die<br />

Verständigung kein Problem darstellt. Nach einigen Tagen verstand ich auch immer mehr von dem<br />

was um mich herum geredet wurde. Die meisten Arbeitsanweisungen erfolgten auch auf Spanisch.<br />

Beim Sprechen tat ich mich allerdings schwer, aber wenn keine andere Möglichkeit blieb hat auch dies<br />

einigermaßen gut geklappt. Die Arbeitszeiten sehen folgendermaßen aus: Montag-Donnerstag von<br />

8:00-17:30 Uhr; Freitag 8:00-14:00 Uhr. In der betriebseigenen Kantine kann entweder um 13:00 Uhr<br />

oder um 14:00 Uhr gegessen werden.<br />

Freizeit und Kultur<br />

Natürlich durfte auch ein typisches Spanisches Essen nicht fehlen. In den Restaurants gibt es<br />

preiswerte Menüs (Menu del dia), das meist um die 10€ kosten und Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch<br />

und meist auch Getränke beinhalten.<br />

In dem Monat haben wir eine neue Zeiteinheit kennen gelernt. Demzufolge wurden Zeitangaben in<br />

spanischen oder deutschen Minuten angegeben. Sollte man auf jemanden warten so wurden die<br />

spanischen Minuten etwas länger als die deutschen. Andersherum wenn es darum ging Entfernungen<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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abzuschätzen, so wurden die spanischen Minuten erstaunlich kurz im Gegensatz zu der deutschen<br />

Zeiteinheit.<br />

Im Gespräch mit verschiedenen jungen Leuten fiel auf, dass ein Grossteil der ungefähr 25 jährigen<br />

noch bei den Eltern wohnen. Als ich nach den Gründen fragte, bekam ich meist die Antwort, dass es<br />

an dem niedrigen Gehalt läge. Was bestimmt hinzukommt ist, dass die Spanier sehr oft unterwegs<br />

sind und Essen und Trinken gehen.<br />

Auch auf der Strasse sind Unterschiede zu Deutschland festzustellen. Ampeln existieren zwar, sind<br />

aber nicht wirklich von Bedeutung. Als Fußgänger muss man deswegen sehr achtsam sein wenn man<br />

eine Strasse überqueren möchte. Auto gefahren wird nach Gefühl, was bedeutet, dass<br />

Geschwindigkeitsbeschränkungen keine große Bedeutung zugesprochen wird. Wenn man die kreuz<br />

und quer; Stossstange an Stossstange geparkten Autos sieht wird erkennbar das Autos in Spanien<br />

zum Grossteil Gebrauchsgegenstände sind und nicht gehegt und gepflegt werden, wie es meist in<br />

Deutschland der Fall ist.<br />

Im Restaurant oder in der Bar, wird grundsätzlich zusammen bezahlt. Entweder legt einer aus, oder es<br />

wird halt beim nächsten Mal gewechselt.<br />

Im Gegensatz zu Deutschland können Zigaretten nur in “Tabaco”-Läden gekauft werden. Automaten<br />

befinden sich zum Teil aber in Bars oder Restaurants.<br />

Ein Ausritt in den Weinbergen stand auch auf unserem Programm. So sind wir 2 Stunden durch die<br />

Weinberge bzw. durch einen Park geritten und über die Stoppelfelder galoppiert. Auch hier war die<br />

Verständigung kein Problem auch wenn der Führer der Tour kein Wort englisch oder deutsch sprach.<br />

Ein sehr schönes Erlebnis was infolge eines argen Muskelkaters auch nicht so schnell in<br />

Vergessenheit geriet.<br />

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allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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Flow 2: Sonja - Verwaltungsfachangestellte - war vom 29.9. bis zum 28.10.<strong>2006</strong> in Torun/Polen<br />

Aufgabe zum: "Nachweis so genannter interkultureller Kompetenz"<br />

Wahlthema 4 - Ein Besuch in einem Restaurant im Gastland<br />

Berichten Sie über Ihre Eindrücke zu diesem Thema ganz allgemein oder anhand der folgenden<br />

Fragen!<br />

Torun.<br />

Welche Arten von Restaurants gibt es (z.B.<br />

regionale oder internationale<br />

Spezialitätenrestaurants, Bistros, Fast-Food-<br />

Restaurants)?<br />

1) Gibt es viele Restaurants, die von Nicht <strong>–</strong><br />

Einheimischen geführt werden?<br />

Es gibt schon einige Restaurants, die von<br />

Nichteinheimischen geführt werden. Es gibt<br />

aber auch einige heimische Restaurants in<br />

2) Wie würden Sie die Einrichtung charakterisieren?<br />

In manchen Restaurants ist die Einrichtung richtig modern und neu. Ähnlich wie bei uns. Dann gibt es<br />

noch Restaurants, die richtig urig eingerichtet sind, mit Fellbezügen auf den Bänken und alte<br />

Speisekarten. So etwas habe ich in Deutschland noch nicht gesehen.<br />

3) Was lässt sich zur Speisekarte sagen?<br />

Es gibt natürlich eine große Auswahl an Gerichten. Die meisten Restaurants hatten englische<br />

Speisekarten. Einige waren aus Holz, sahen total alt aus.<br />

4) Was ist Ihnen bei den Gästen aufgefallen, z.B. Alter,<br />

Kleidung, Verhältnis von Männern zu Frauen, sind auch<br />

Kinder anwesend?<br />

Mir ist aufgefallen, dass sehr wenige Familien mit<br />

Kindern Essen gehen. Vom Alter waren sehr viele junge<br />

Leute in Restaurants. Viele jüngere Ehepaare und<br />

Freunde. Ältere Menschen habe ich auch nicht so oft in<br />

Restaurants gesehen.<br />

5) Handelt es sich nach Ihrem Eindruck um regelmäßige Gäste?<br />

Ich denke nicht, da es in Torun sehr viele Restaurants gibt. Natürlich gibt es immer irgendwelche<br />

Stammgäste. Ist mir aber nicht aufgefallen.<br />

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6) Aus welchem Anlass besucht man im Gastland ein Restaurant?<br />

Um billig und lecker Essen zu gehen. Wir brauchten nicht in der Küche selber kochen.<br />

7) Ist Ihnen etwas zum Alkoholkonsum aufgefallen?<br />

Es wurde oft Wodka oder Wein zum Essen getrunken.<br />

8) Schildern Sie, wie sich die Bedienung verhält!<br />

Die Bedienung hat uns erst auf Polnisch angesprochen. Nachdem wir der Bedienung erzählt haben,<br />

dass wir nur englisch oder deutsch sprechen, konnten sie auch mindestens eine Sprache sprechen.<br />

Aber meistens war das Englisch.<br />

9) Haben Sie erlebt, dass es Reklamationen gibt? Wenn ja, berichten Sie<br />

darüber!<br />

Habe ich nicht mitbekommen.<br />

10) Beobachten Sie das Verhalten bei der Bezahlung; wird z.B. Trinkgeld<br />

gegeben?<br />

In Polen wird, wenn man bezahlen will, eine kleine Schatulle mit der Rechnung auf den Tisch gelegt.<br />

Darin legt man das Geld. Die Schatulle wird wieder abgeholt und es ist so 10 % Trinkgeld üblich.<br />

11) Wie würden Sie Qualität und Preise einschätzen?<br />

Meiner Meinung nach bekommt man sehr gute Qualität zu einem sehr günstigen Preis.<br />

Flow 2: Sven - Rechtsanwalts- und Notargehilfe - war vom 29.9. bis zum 28.10.<strong>2006</strong> in<br />

Torun/Polen<br />

Aufgabe zum: "Nachweis so genannter interkultureller Kompetenz"<br />

Wahlthema 1 <strong>–</strong> Die Atmosphäre am Arbeitsplatz<br />

Versuchen Sie bitte, sich ein Bild vom Klima in Ihrem Praktikumsbetrieb zu machen und dieses<br />

darzustellen!<br />

1) Wie ist das Verhältnis der Mitarbeiter zueinander<br />

(kollegial, freundlich,<br />

professionell, herzlich, offen, distanziert, aggressiv,<br />

misstrauisch ...)?<br />

Das Verhältnis der Mitarbeiter der Mitarbeiter bei<br />

ThyssenKrupp Ernergostal war sehr kollegial. Ich hätte<br />

nie gedacht, dass in einer Firma mit 160 Mitarbeitern ein<br />

solch gutes Miteinander herrscht. Die Mitarbeiter waren<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

auch zu uns sehr nett und vor allem sehr zuvorkommend.<br />

2) Geben Sie nach Möglichkeit bitte Beispiele!<br />

In der Anfangszeit hatte ich kein Essen mitgenommen, sodass mir die Mitarbeiter, die meistens etwas<br />

bestellten, immer etwas abgegeben haben. Da ich jeden Tag in einer anderen Abteilung war, wurde<br />

mir auch der Kaffee geholt, was ich allerdings nicht wollte und letztendlich auch nicht mehr zuließ, da<br />

man sich dabei ein wenig blöd vorkam, denn man war ja nur Praktikant und niemand anders.<br />

3) Wie lange arbeiten die Kolleginnen und Kollegen schon in diesem Betrieb?<br />

Viele haben vor kurzem erst ihr Studium beendet und arbeiten dort erst seit ein paar Monaten.<br />

ThyssenKrupp ist in Polen wirklich sehr im Kommen und entwickelt sich wirklich hervorragend, sodass<br />

immer mehr Leute gebraucht werden. Viele sind jedoch auch selbstverständlich auch schon länger<br />

dort.<br />

4) Treffen sich Kolleginnen und Kollegen auch zu privaten Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit?<br />

Dazu kann ich leider keine Antwort geben, aber ich kann sagen, dass ThyssenKrupp Ernergostal der<br />

Hauptsponsor des dortigen Eishockeyvereins (spielt in der ersten polnischen Liga) ist und sich dort<br />

auch viele Angestellte der Firma zum Gucken treffen, denn Eishockey ist im Gegensatz zu<br />

Deutschland ein sehr beliebter Sport in Polen.<br />

5) Werden Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen auch<br />

im Betrieb gefeiert?<br />

Diese Frage kann ich nicht beantworten.<br />

6) Gibt es einen jährlichen Betriebsausflug, eine<br />

Weihnachtsfeier oder ähnliches?<br />

Soweit ich weiß, gibt es immer eine Weihnachtsfeier<br />

und gelegentlich auch eine Firmenfeier. Mehr weiß ich nicht.<br />

7) Gibt es eine Kantine; wird gemeinsam zu Mittag gegessen?<br />

Nein so etwas gibt es nicht, da in Polen es keine Mittagspause mehr gibt. Allerdings wird sich schon<br />

essen bestellt, es wird aber nicht gemeinsam, z. B. in einem Speisesaal, gegessen. Nur intern in einer<br />

Abteilung.<br />

8) Werden andere Pausen gemeinsam begangen?<br />

In dem Gebäude darf nicht geraucht werden, sodass außerhalb ein Raucherbereich ist. Dort wird sich<br />

getroffen zum kurzen Smalltalk. Feste Pausenzeiten gibt es auch nicht, es werden 8 Stunden<br />

"durchgearbeitet". Es gibt lediglich eine Zeitspanne für Raucher, in der es gestattet ist zu rauchen.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

9) Wann ist Arbeitsbeginn und <strong>–</strong>ende; wie sehen die<br />

Pausenregelungen aus?<br />

Gearbeitet werden 8 Stunden am Tag, jedoch gibt wohl<br />

spezielle Regelungen wann angefangen wird (ca. 07.00 -<br />

09.00 Uhr Arbeitsbeginn). Wie bereits erwähnt gibt es<br />

keine festen Pausenzeiten, was die Mitarbeiter aber nicht<br />

vom Rauchen, Frühstücken oder Mittagessen abhält.<br />

10) Wie sieht es mit der Pünktlichkeit und bei eventuellen Verstößen dagegen aus?<br />

Dazu kann ich leider nichts sagen, wir waren immer pünktlich.<br />

Flow 3: Rike G. - Praktikum in Sevilla vom 24.09.<strong>2006</strong> bis zum 18.11.<strong>2006</strong><br />

Die Sprachschule, die wir 2 Wochen lang besucht haben, war eine kleine, neue Schule. in einer alten<br />

Villa. Das Gebäude lag in einem für Sevillas Verhältnisse grünen Stadtteil. Da nur in kleinen Gruppen<br />

unterrichtet wurde, waren auch die Unterrichtsräume nicht so groß. Unsere Spanisch Lehrerin hieß<br />

Sara. Sara war eine sehr nette junge Frau, die sich auch sehr bemüht hat uns die Lebensweise der<br />

Sevillaner, Ihre Musik, ihre Gewohnheiten, ihre Kultur und Geschichte nahe zu bringen. Wir hatten<br />

Montags bis Freitags von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr Unterricht. In unserem Kurs waren wir sechs<br />

deutsche Mädchen und noch zwei Engländer.<br />

Gleich am zweiten Tag in Sevilla sollte ich zu meinem Praktikumsplatz gehen, um mich vorzustellen.<br />

Es war nur Tomas der eine Architekt an dem Tag da. Wir haben uns dann länger unterhalten und er<br />

hat mir das Büro und meinen Arbeitsplatz gezeigt. Meine Arbeitszeiten waren von 9.00 Uhr bis 15.00<br />

und von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr. An meinem ersten richtigen Arbeitstag habe ich dann auch meine<br />

anderen Kollegen kennen gelernt. In diesem Büro arbeiten 4 Männer - einmal der Chef Antonio, die<br />

zwei Architekten Tomas und Carlos und der Techniker Jesús. Alle waren sehr nett zu mir. Am Anfang<br />

hat sich Tomas um mich gekümmert. Da er sehr gut englisch spricht hatten wir selten Probleme uns<br />

zu verständigen .Da war es schon schwerer sich mit Antonio zu verständigen, der sehr schnell<br />

spanisch gesprochen hat und mit Jesús. Carlos hat sich sehr viel Mühe gegeben, sich mit mir auch in<br />

Englisch zu unterhalten. Mir ist sehr aufgefallen das sie alle sehr viel und hart arbeiten und ihren Beruf<br />

sehr ernst nehmen denn wenn ich um neun Uhr morgens angefangen habe zu arbeiten, war Tomas<br />

schon da und wenn ich dann nach 8 Stunden Feierabend hatte, waren alle noch voll bei der Arbeit.<br />

Nach der ersten Woche hat mich Tomas gefragt ob ich Lust habe für 2 Tage mit nach Alcala la Real<br />

zukommen um dort ein sehr altes Gebäude aufzumessen. Also sind wir mit dem Auto hingefahren und<br />

haben dieses Haus, welches ich später dann auch gezeichnet habe, aufgemessen. Am zweiten Tag,<br />

nachdem wir endlich fertig waren, sind wir erstmal Tapas essen gegangen und zu einer Burg gefahren<br />

und haben diese besichtigt, was ich sehr nett fand.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Das Büro bestand aus drei Räumen einen großen Raum wo Tomas, Carlos, Jesús und ich saßen,<br />

dann Antonios Büro und einen Besprechungsraum. Antonio war selten im Büro meisten nur am<br />

Nachmittag und wenn er mal den ganzen Tag weg war hat er immer einmal im Büro angerufen und<br />

wollte mit jedem Mitarbeiter sprechen ob alles in Ordnung ist und um Fragen zu beantworten. Eine<br />

Tradition ist es morgens in eine Bar zugehen um zu frühstücken. Aber es musste immer eine Person<br />

im Büro bleiben, um die Anrufe entgegen zu nehmen. Meistens bin ich mit Carlos und Jesus 15<br />

Minuten frühstücken gegangen. Danach ist dann Tomas alleine gegangen oder zusammen mit<br />

Antonio. Jeden zweiten Freitag gehen alle zusammen in eine Bar um dort was zu trinken und zu<br />

essen. Da alle so viel zu tun hatten habe ich das nur einmal erlebt. In der Mittagspause ( Siesta)<br />

sind immer alle nach Hause gegangen und haben geschlafen. Da mein weg nach Hause zu lang war,<br />

bin ich meist in die Stadt gegangen oder habe mich bei der Kathedrale aufgehalten. Die Arbeit in dem<br />

Büro hat mir sehr viel Spaß gemacht. Für meinen letzten Tag hatten sich meine Arbeitkollegen<br />

überlegt eine kleine Abschiedsparty zu machen also in eine Bar gehen um zu essen und trinken.<br />

Da ich leider an meinen letzten beiden Tagen krank war, bin ich immer schon etwas früher nach<br />

Hause und somit wurde auch leider aus der Abschiedsparty nichts. Am letzten Tag haben wir noch<br />

kleine Geschenke ausgetauscht und uns verabschiedet. Ich war schon ganz schön traurig, da es<br />

wirklich eine schöne Zeit dort war.<br />

Unsere Wohnung<br />

Zu unserer Unterkunft kann man eigentlich nur sagen, dass sie sehr schön und sauber war. Mit<br />

unserer Vermieterin sind wir auch sehr gut ausgekommen. Sie hat uns sogar vom Flughafen abgeholt<br />

und wieder hingebracht. Zweimal die Woche kam eine Putzfrau. Die Wohnung lag eigentlich auch<br />

sehr zentral. Mit dem Bus mussten wir immer 15-20 min bis in die Innenstadt fahren. Was mir aber<br />

sehr aufgefallen ist, abgesehen von unserer, das die Wohnungen in Spanien noch lange nicht so<br />

luxuriös sind wie in Deutschland. Auch mit der Wasserversorgung hapert es manchmal noch.<br />

Die Freizeit<br />

Das Nachtleben in Sevilla war auch sehr aufregend. Wir sind meistens zum Feiern nach Triana<br />

gegangen. Aber auch zur Plaza Alfalfa und S. Salvador. Ich habe viele Leute kennen gelernt. Dort ist<br />

es nicht so wie in Deutschland, die Menschen sind viel offener. An den Wochenenden waren wir<br />

teilweise in anderen Städten wie zB. Cadiz, Malaga, Nerja aber auch in Sevilla unterwegs um uns die<br />

Sehenswürdigkeiten anzuschauen.<br />

Ich würde es sofort wieder machen.<br />

Diese zwei Monate waren im Großen und Ganzen eine super Erfahrung für mich. Ich würde es sofort<br />

wieder machen. Auch wenn man die ersten zwei, drei Wochen noch etwas hilflos ist und sich noch<br />

nicht so zu Recht findet. Ich würde dieses Praktikum auf jeden Fall weiter empfehlen. Vielleicht wäre<br />

aber die Sprachschule Clic besser, da man dort mehr junge Leute kennen lernen kann. Die Unterkunft<br />

empfehle ich auf jeden Fall weiter.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Teilnehmer der flows 4 bis 23 2007/08<br />

In den Jahren 2007 und <strong>2008</strong> absolvierten den flows 4-23 weitere 46 Teilnehmer/innen des <strong>Projekt</strong>es<br />

„<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ ihre 4- bzw. 8- Wochen andauernde Ausbildungszeit im Ausland.<br />

Name <strong>–</strong> Beruf <strong>–</strong> Ziel <strong>–</strong> Dauer<br />

Julia - Malerin - Riga - 8 Wochen<br />

Peter - Bauzeichner - Riga - 8 Wochen<br />

Jonas - Zimmerer - Ainazi - 8 Wochen<br />

Sebastian - Bauzeichner - Riga - 8 Wochen<br />

Kathrin - Bauzeichnerin - Riga - 8 Wochen<br />

Sascha - Zimmerer - Ainazi - 8 Wochen<br />

Jessica - Bauzeichnerin - Riga - 8 Wochen<br />

Björn - Bauzeichner - Sevilla - 8 Wochen<br />

Rebecca - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen<br />

Sarah - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen<br />

Peter - Kfz-Mechatroniker - Sevilla - 8 Wochen<br />

Thorben - Elektroniker - Sassuolo - 8 Wochen<br />

Daniel - Elektroniker - Sassuolo - 8 Wochen<br />

Yvonne - Bauzeichnerin - Modena - 8 Wochen<br />

Jennifer - Bauzeichnerin - Modena - 8 Wochen<br />

Anastasia - Bauzeichnerin - Modena - 8 Wochen<br />

Oliver - Tischler - Cividale - 8 Wochen<br />

Jasna - Kauffrau im Groß- und Aussenhandel - Calgari - 4 Wochen<br />

Lena - Kauffrau im Groß- und Aussenhandel - Calgari - 4 Wochen<br />

Dennis - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Logroño - 4 Wochen<br />

Demet - Verkäuferin - Logroño - 4 Wochen<br />

Florian - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Logroño - 4 Wochen<br />

Hendrik - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Logroño - 4 Wochen<br />

Astrid - Verwaltungsfachangestellte - Logroño - 4 Wochen<br />

Kirsten - Kauffrau im Groß- und Aussenhandel - Logroño - 4 Wochen<br />

Aron - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Logroño - 4 Wochen<br />

Bernhard - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Torun - 4 Wochen<br />

Ilmar - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Torun - 4 Wochen<br />

Maikel - Verwaltungsfachangestellter - Torun - 4 Wochen<br />

Wieland - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Torun - 4 Wochen<br />

Niclas - Verwaltungsfachangestellter - Olsztyn - 4 Wochen<br />

Nicole - Verkäuferin - Olsztyn - 4 Wochen<br />

Andreas - Bürokaufmann - Olsztyn - 4 Wochen<br />

Andre - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Olsztyn - 4 Wochen<br />

Anke - Bauzeichnerin - Logroño - 8 Wochen<br />

Malte - Bauzeichner - Riga - 8 Wochen<br />

Vanessa - Bauzeichnerin - Logroño - 8 Wochen<br />

Anna - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen<br />

Annika - Bauzeichnerin - Logroño - 8 Wochen<br />

Kornelia - Zimmerin - Andalusien - 8 Wochen<br />

Catharina - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen<br />

Nils - Bankkaufmann - Logroño - 4 Wochen<br />

Oliver - Elektroniker - Torun - 8 Wochen<br />

Ruben - Elektroniker - Torun - 8 Wochen<br />

Erika - Bauzeichnerin - Riga - 4 Wochen<br />

Jennifer - Malerin - Jurmala-Riga - 8 Wochen<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 4 Julia A. Malerin berichtet aus Riga<br />

Ich bin 17 Jahre alt und Schülerin des Berufsgrundbildungsjahres Farbtechnik in den Berufsbildenden<br />

Schulen Syke.<br />

Mein Lehrer Herr T. hatte mich auf die Möglichkeit der Teilnahme am Leonardo da Vinci Praktikum im<br />

<strong>Projekt</strong> „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ der BBS-Syke in Riga hingewiesen. Er war zur Vorbereitung selbst dort und hatte<br />

die Firma, den Manager Herrn Z. und auch meine Vermieterin kennen gelernt. Zusammen mit einer<br />

Mitschülerin, zwei Zimmerern und fünf Bauzeichnern habe ich dann im Februar in der Schule bei Ilze<br />

einen Lettisch Kurs begonnen.<br />

Am 12.05.2007 habe ich mein Auslandspraktikum begonnen. Ich wurde von meiner Gastfamilie vom<br />

Flughafen abgeholt und habe daraufhin auch alle Familienmitglieder kennen gelernt. Sie sind alle sehr<br />

nett und helfen mir, wo sie nur können. Mit Ihnen bin ich auch schon öfters in Jurmala am<br />

Ostseestrand gewesen und habe auch mit ihnen ein Konzert des Chores “Amadeus” besucht.<br />

In der ersten Woche hatte ich einen interkulturellen Sprachkurs bei Frau M.! Mit ihr habe ich sehr viel<br />

in der Stadt besichtigt und war auch später noch mit Frau M. im Jurmala National Park und im Gauja<br />

National Park. An allen Tagen haben wir immer viel Lettisch gesprochen und so habe ich einiges<br />

gelernt. Als ich in Riga ankam, hatten die Kollegen gerade die Fassade des alten Hauses in der<br />

Innenstadt eingerüstet und waren dabei die Fangnetze zu montieren. Immerhin ist das Haus 6<br />

Geschosse hoch und damit lag mein Arbeitsplatz teilweise 20m über der Straße.<br />

Ich habe Glück gehabt, an so einem Haus arbeiten zu können. An dem Haus konnte ich von Anfang<br />

bis zum Schluss mitarbeiten und habe so jeden Arbeitsschritt mit verfolgen und vor allem bei allen<br />

Aufgaben mitarbeiten können!<br />

Meine Arbeitskollegen waren alle sehr freundlich und sie haben sich gut auf mich eingestellt. Sie<br />

haben mir die Besonderheiten bei einer Restauration an architektonischen Elementen und der<br />

Hausfassade gezeigt. Durch dieses Praktikum kann ich jetzt selbstständig eine Fassade restaurieren<br />

und weiß zugleich auch, was für eine harte Arbeit das ist!<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Hoehenangst verloren + soft skills gewonnen<br />

Zu der Höhe des Gerüstes muss ich noch<br />

sagen:...da bin ich selber sehr überrascht,<br />

dass ich so gut damit klar komme! Ich habe<br />

überhaupt keine Probleme, und dabei hatte ich<br />

in Deutschland schon manchmal Probleme,<br />

wenn ich nur auf einer Leiter stand! Hier stand<br />

ich sogar auch schon öfter auf dem Dach des<br />

Hauses !!! Ich glaube ich bin von Höhenangst<br />

befreit!!<br />

Julias Praktikum aus Sicht der Kollegen und<br />

des Praktikumsbetriebes<br />

Herr Z. der Manager der Firma schreibt aus<br />

der Sicht der Kollegen: “Julia ist fleißig, will<br />

Neues lernen und viel wissen, Sie hat<br />

Interesse am gesamten Arbeitsablauf und an<br />

allen Restaurationsschritten.” Aus der Sicht der<br />

Firmenleitung bescheinigt er Julia: “Julias<br />

Arbeitsverhalten ist sehr gut. Sie war immer<br />

pünktlich und fleißig.<br />

4 Bauzeichner berichten aus Riga<br />

Praktikumsbericht 21.Juli <strong>–</strong> 10.August 2007<br />

Wir sind beeindruckt, dass Julia so gut und<br />

schnell verstanden hat, wie und was sie<br />

machen soll. Wir sind sehr zufrieden.<br />

Am 21. Juli 2007 begann mit dem <strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> Praktikum unser 2-monatiger<br />

Auslandsaufenthalt in Riga. Als Bauzeichner-Azubis arbeiten wir in Architekturbüros in Riga. Reise<br />

und Aufenthalt werden mit dem Geld der Europaeischen Union gefördert. Dafür haben die<br />

Berufsbildende Schulen Syke das Leonardo da Vinci <strong>Projekt</strong> „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ geplant und führen es nun<br />

für uns und weitere 56 Praktikanten mit Zielen in Spanien, Italien., Polen und Lettland durch.<br />

Mit „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ dem Mobilitätsprojekt für Auszubildende soll unsere Qualifikation für den<br />

europäischen Arbeitsmarkt gefördert werden.<br />

Schon bei der Ankunft in Riga wurden wir vier Praktikanten herzlich von unseren Gastfamilien am<br />

Flughafen empfangen. Jessica und Kathrin wohnen bei einer Juristin mit guten Deutschkenntnissen in<br />

deren Einfamilienhaus.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Sebastian und Peter wurden von einem Ehepaar aufgenommen, welches im gleichen Stadtteil wohnt.<br />

Die 20jaehrige Tochter der Gasteltern spricht fließend Deutsch. So fanden wir vom ersten Tag an den<br />

Kontakt zu vielen gleichaltrigen jungen Leuten, mit denen wir nach Feierabend und am Wochenende<br />

immer was unternehmen. An diesem Wochenende fahren wir vier zusammen mit einer Gruppe<br />

lettischer Freunde zum Konzert der Rock- und Pop-Band "Brainstorm" in Sigulda.<br />

Unsere Gastgeber kümmern sich sehr führsorglich um uns alle und so fühlen wir uns bei ihnen und<br />

auch in Riga sehr wohl.<br />

Um die Sprache, die Kultur, sowie die Stadt kennen zu lernen, absolvierten wir zu Beginn einen<br />

einwöchigen interkulturellen Sprachkurs. Geleitet wurde dieser von einer Waldorf-Lehrerin, aus Riga,<br />

welche sich sehr bemühte, uns Praktikanten im Alltagsgebrauch noch mehr von der lettischen<br />

Sprache beizubringen. Zusammen mit ihr erkundeten wir Museen, die riesigen Markthallen,<br />

verschieden Geschäfte und übten immer wieder den Gebrauch der Sprache.<br />

Verkehrsmittel in Riga<br />

Riga hält für seine fast 800.000 Einwohner ein gut funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem<br />

bereit. So hatten wird die Möglichkeit, mit Bussen, Trolleybussen oder mit Straßenbahnen Riga<br />

komplett zu erkunden. Zusammen mit der Sprachlehrerin besuchten wir in den ersten Tagen auch<br />

unsere Praktikumsbetriebe und stellten uns dort vor.<br />

Arbeit in den Betrieben<br />

Seit zwei Wochen benutzen wir diese Verkehrsmittel nun für unseren täglichen Weg zu den im<br />

Stadtgebiet der lettischen Metropole verstreut liegenden Architekturbüros. Diese Architekturbüros<br />

gehören zu den Marktführern in Lettland. Dadurch haben wir die unglaubliche Möglichkeit, an tollen<br />

lettischen Groszprojekten mitzuwirken.<br />

Wir arbeiten z.B. an den Zeichnungen für den Gebäudekomplex für ca. 2.000 Mitarbeiter der neuen<br />

Polizeistation Riga oder auch an den Plänen für die vierte Stadtbrücke über die Daugava, den größten<br />

Fluss Lettlands.<br />

Wieder in Deutschland - Eine Bauzeichnerin blickt zurück<br />

Jetzt bin ich schon eine Woche zu Hause in Deutschland und habe richtig Heimweh nach Riga!!!<br />

Also, ich kann nur Positives über den Aufenthalt berichten: Zu zweit wohnten wir in der Vorstadt bei<br />

Inga, zu der wir sofort zurück möchten. Die Arbeit war klasse! In "meiner" lettischen Firma herrschte<br />

ein so tolles Betriebsklima. An einem Wochenende waren wir sogar mit der Firma paddeln wandern<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

und zelten. Zusammen mit allen Arbeitskollegen und unseren Chefs haben wir viel und herzlich<br />

gelacht. Die Arbeit in einem lettischen Architekturbüro ist sehr interessant. Wir waren auf mehreren<br />

Baustellen und nahmen sogar an einer Baubesprechung teil.<br />

Hier seht ihr uns zwei Praktikanten mit unserer "strengen" Chefin<br />

In der Freizeit haben wir schnell Anschluss zu<br />

lettischen Jugendlichen gefunden, haben viele<br />

Ecken des Landes gesehen, waren an den<br />

tollen Stränden und haben sogar<br />

Bekanntschaften mit Menschen aus anderen<br />

Ländern gemacht als wir z.B. in Tallinn in<br />

Estland waren. Natürlich waren wir immer im<br />

Skonto Stadion wenn das lettische<br />

Nationalteam spielte. Auch fuhren wir nach<br />

Ainaži ganz im Norden des Landes. Dort<br />

haben wir zwei Zimmermänner besucht, die<br />

dort für zwei Monate ihr Praktikum<br />

absolvierten. In Ainaži zeigten uns die beiden<br />

zusammen mit ihrem Meister ihre Baustellen,<br />

den Fluss Salaca, ihren Ort und die traumhaft<br />

einsame Küste der Rigaer Bucht. Paldies,<br />

Parsla, Aivis, Sascha und Jonas !!! Es gibt<br />

einfach zu viel zu berichten. Jedoch kann man<br />

diese wunderbaren Erfahrungen schlecht<br />

beschreiben - man muss sie selber machen!!!<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 5 Ainazi 2 Zimmerer <strong>–</strong> Jonas B. und Sascha K. berichten aus Ainazi<br />

Wir begannen unsere Reise wie geplant am Freitag den 20.07.2007 um 6:30 Uhr, nach einem gemeinsamen<br />

Frühstück mit Kollegen, Familie und Freunden. Gesättigt haben wir uns auf den Weg in Richtung Ainazi in<br />

Lettland gemacht. Wir kamen dabei an Berlin, Warschau und Riga vorbei (Anmerkung: In Polen nicht auf<br />

Parkplätzen anhalten und versuchen zu schlafen, das macht bewaffnete Sicherheitskräfte sehr sauer)<br />

Ankunft am 21.07.2007 um ca. 16:00 Uhr, bei der Familie Irmejs, die uns scheinbar sehr überraschend in<br />

Empfang nahm, erste Gesprächsversuche verliefen kläglich im Sand, da unsere Aussprache wohl nicht die beste<br />

war. Mit Händen und Füssen versuchten wir eine halbwegs normale Konversation zu führen, was auch gelang (In<br />

Lettland können die älteren Einwohner scheinbar mehr Deutsch als wir Lettisch). Später kam dann auch Parsla<br />

eine Dame mittleren Alters zu uns. Sie konnte etwas mehr Deutsch und erklärte uns, das man uns erst eine<br />

Woche später erwartet hat. Zeit ist hier im äußersten Winkel Lettlands eher unwichtig. Wenn man was sich<br />

verabredet, heißt das nur das die verabredete Zeit eine Art Richtlinie ist, aber dran halten ist nicht so wichtig.<br />

Nachdem wir unser ca. 25 m² großes Zimmer bezogen hatten, zeigte uns Parsla mit ihrem Auto erstmal das doch<br />

recht überschaubare Ainazi, Das Meer und die Grenze zu Estland.<br />

Meer, das ist hier auch so eine Sache. „Meer“ ist hier manchmal weniger (Wortspiel zwinker zwinker). Es ist nicht<br />

so wie wir uns das Meer vorgestellt hatten, es liegen riesige Findlinge im Wasser und bis man bis zum Bauch im<br />

Wasser steht, muss man erstmal einige Meter laufen. Dank der niedrigen Wasserhöhe ist es in Ufernähe doch<br />

sehr warm und man kann gut darin schwimmen. Vor wenigen Jahren soll das Meer mal bis vor die Haustür -<br />

geschätzte 300 Meter - gereicht haben. Das muss so gewesen sein, da Ainazi mal einen recht berühmten Hafen<br />

und eine Marineschule hatte, die hunderter von Kapitänen und Steuerleuten ausbildete.<br />

Aber im zweiten Weltkrieg wurde viel zerstört und mit dem Ende der Okkupation durch die UdSSR verschwanden<br />

dann alle verbliebenen Hafenanlagen zusammen mit den Besatzern.<br />

Gut gelaunt bei der Arbeit<br />

Die Arbeit hier an der Grenze zu Estland ist auch<br />

ganz anders als in Deutschland. Man kommt wann<br />

es passt und geht wenn man keine Lust mehr hat.<br />

Dabei kommen die Leute immer gut gelaunt zur<br />

Arbeit und gehen genauso gut gelaunt auch wieder.<br />

Schnelles Arbeiten ist hier auch nicht so wichtig,<br />

und hin und wieder wird mal gerne eine kleine<br />

Pause gemacht.<br />

Dennoch muss bei der Arbeit auch was geschafft<br />

werden, da die Leute hier nicht wie in Deutschland<br />

nach Stunden, sondern nach Leistung bezahlt<br />

werden.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Unsere Arbeit<br />

Da wir hier als Zimmerer hergekommen sind, lässt Aivis Irmejs<br />

unser Chef uns auch gleich mal beweisen was wir so können<br />

und lässt uns eine alte Blockhaussauna renovieren. Eine<br />

wirklich sehr interessante Arbeit, da man genau sieht wie alles<br />

aufgebaut ist und wie so eine Konstruktion eigentlich zu<br />

hergestellt wird. Zwischenzeitlich bauen wir an einer lettischen<br />

Bank (ein Tisch, zwei Bänke und zwei Hocker). Dabei lernen wir<br />

das Anzeichnen mit einem speziellen Zirkel (ein Zirkel an<br />

dessen Ende zwei Libellen sind. Solche die in einer<br />

Wasserwaage zu finden sind, eine für die wagerechte und eine für die Senkrechte) Das Anzeichen damit ist sehr<br />

ungewohnt und am Anfang nicht einfach, aber nach mehrfacher Benutzung funktioniert es doch. Die Kettensäge<br />

kommt bei der Ausarbeitung der Verbindungen auch nicht zu kurz, Anfangs sehr kompliziert, da man die Säge<br />

anders als man es gewohnt ist halten muss.<br />

Da Sascha durch Krankheit bereits öfters ausgefallen ist, geht die Arbeit an der Bank eher schlecht voran und die<br />

Sauna braucht auch noch viel Zeit. Sascha hatte aus unerfindlichen Gründen starke Bauchschmerzen. Mehrere<br />

Arztbesuche halfen nicht wirklich und letztlich ging Sascha auf Anraten von unserem Lehrmeister Benno Tamsen<br />

und auf Drängen von Knut Hancker dem <strong>Projekt</strong>koordinator für einige Tage ins Krankenhaus nach Riga. Dort<br />

fanden die Ärzte bald die Ursache und nach einigen Tagen Pflege ist Sascha nun wieder in Ainazi. Es geht ihm<br />

zum Glück schon viel besser.<br />

Unsere Freizeit<br />

In unserer Freizeit unternehmen wir sehr viel.<br />

Fahrten in das 114 Kilometer entfernte Riga kamen<br />

dabei schon öfters vor (auch auf Grund von<br />

Saschas dortigen Krankenhausaufenthalten).<br />

Eine Fahrt in das 200 km entfernte Talin/Estland haben<br />

wir auch schon hinter uns, es ist eine wirklich<br />

unglaublich schöne Stadt. Alte Gemäuer, Kirchen,<br />

Schlösser und Häuser. Zudem liegt die Stadt direkt an<br />

der Ostsee und verfügt über einen großen Hafen.<br />

Heute waren wir dann in Sigulda und haben die<br />

Rodelbahn und die örtlichen Sehenswürdigkeiten<br />

bewundert. Die Stadt liegt direkt am Tal der Gauja und<br />

auf der anderen Seite liegt eine weitere kleine Stadt mit<br />

einem Kinderkrankenhaus (wie wir vermuten). Da dieses<br />

Krankenhaus sehr schön aussah, mussten wir natürlich<br />

durch das ganze Tal und über einen Fluss wandern um<br />

dann auf der anderen Seite festzustellen, das es eine<br />

Gondelbahn nach drüben gibt.<br />

Wir besuchen aber auch gerne auch die örtliche Kneipe in Ainazi. Hier im „Arizona“, so heißt das Lokal<br />

witzigerweise, haben wir bereits einen guten Bekannten. Es ist der ehemalige Lehrer von unserem hiesigen<br />

Meister Aivis. Der alte Herr ist immer bemüht sich mit uns auf Deutsch zu unterhalten.<br />

Leider sind in Ainazi alle Einwohner irgendwie verschwunden, junge Leute gibt es kaum und wenn es dunkel ist<br />

sucht man oft vergebens nach einem beleuchteten Fenster, es erinnert teilweise an eine Geisterstadt. Wir<br />

vermuten, dass es an den Sommerferien liegt. Zusammenfassend möchten wir in einem Satz berichten:<br />

„So wie es hier ist, hätten wir es uns nicht vorstellen können, aber es ist wirklich einfach schön hier!“<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Drei Bauzeichner und ein Kfz- Mechatroniker berichten aus Sevilla<br />

Rebecca S. "Mein Architekturbüro"<br />

Ich kam am ersten Arbeitstag mit Herzklopfen zur Arbeit. Meine Chefin Mabel empfing mich sehr<br />

herzlich und zeigte mir ein bisschen das Büro. Es ist sehr klein und mit mir arbeitet hier noch die<br />

Architekturstudentin Mamen, die ich sehr lieb gewonnen habe.<br />

Mittlerweile hat meine dritte Woche begonnen<br />

und ich fühle mich sehr wohl hier auf der<br />

Arbeit. Die Verständigung ist ein bisschen<br />

schwierig, da meine Chefin sehr schnell spricht<br />

und sie teilweise etwas mehrmals wiederholen<br />

muss, da ich es nicht verstehe.<br />

Dennoch haben wir uns bisher immer<br />

verstanden, auch wenn es manchmal ein<br />

bisschen länger gedauert hat. Die Aufgaben<br />

die ich bekomme sind alle zu bewältigen und<br />

ich freue mich jedes Mal wenn ich wegen<br />

meiner schnellen Arbeitsweise und meiner<br />

sauberen Zeichnungen gelobt werde. Hier in<br />

Spanien arbeitet man eben immer ein bisschen<br />

langsamer, und auch nicht allzu genau.<br />

Die Arbeit macht mir Spaß und wann immer ich Zeit habe unterhalte ich mich mit Mamen, um mein<br />

Spanisch ein bisschen zu verbessern. Ich verstehe mittlerweile sehr viel und das macht mich doch<br />

sehr glücklich, denn man merkt das man kleine Fortschritte macht. Ich bin gespannt was mich hier auf<br />

der Arbeit noch erwartet. Ich bin zufrieden und fühle mich wohl hier!<br />

Sarah S.<br />

Die Aufregung wurde mit jedem Tag größer. Das zweite Mal in meinem Leben das ich fliegen würde<br />

und dann auch noch für 8 Wochen in ein Land das unterschiedlicher, als Deutschland, nicht sein<br />

konnte.<br />

Am Sonntag den 09.09.2007 ging es Morgens um 9.30 Uhr zum Flughafen, der Flieger sollte um<br />

11.30 Uhr starten.<br />

Erstmal einchecken und dann das letzte gemütliche Zusammensitzen mit der Familie genießen.<br />

Als wir dann im Flieger saßen, hatten meine Mitpraktikantin und ich schon ein sehr komisches Gefühl<br />

im Bauch. Acht Wochen weg von zu Hause, weg von der gewohnten Umgebung, der Familie und den<br />

Freunden. Leben und arbeiten in einem für uns fremden Land mit einer Sprache die wir nicht richtig<br />

beherrschen.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Mit Zwischenlandung in Palma de Mallorca<br />

sind wir um 17.00 Uhr, mit dem Air- Berlin-<br />

Flieger, in Sevilla gelandet.<br />

Wir hatten keine Probleme unsere Koffer zu<br />

bekommen und als wir zum Ausgang kamen<br />

stand Caroline schon draußen und hat auf uns<br />

gewartet.<br />

Für die nächsten 2 Monate würde sie uns ein<br />

zu Hause geben.<br />

Zu dritt, mit drei Koffern und dem Handgepäck<br />

rein in einen kleinen Peugeot und ab nach<br />

Rochelambert, eines der vielen Viertel von<br />

Sevilla.<br />

Bei Caroline angekommen wurden wir gleich von Francesca, ihrer Mitbewohnerin, begrüßt.<br />

Alles lief sehr herzlich und offen ab, hier sind „besos“ einfach normal, aber man muss sich daran<br />

gewöhnen, weil man in Deutschland einfach nur die Hand gereicht bekommt.<br />

Es ging sofort los mit Spanisch und wir standen da und haben versucht uns mit Händen und Füßen zu<br />

verständigen, es war eine halbe Katastrophe, aber irgendwie hat es doch noch geklappt.<br />

Björn G. Bauzeichner<br />

Hallo liebe Teilnehmer...<br />

wie auch ihr nehme ich an dem Leonardo <strong>Projekt</strong> teil.<br />

Mal abgesehen davon das ich dieses <strong>Projekt</strong> für ein schönes und sinniges <strong>Projekt</strong> halte mit dem man<br />

Unmengen von Erfahrungen sammeln kann, ist dieses <strong>Projekt</strong> auch eine Herausforderung.<br />

Nur wenige waren zuvor schon mal so lange so weit weg von zu Hause, Freunden, Bekannten, dem<br />

Partner, einfach von allem was einem lieb ist.....<br />

....Sprachschule<br />

Nach einem sehr schönen ersten Wochenende in Sevilla begann am Montag der Schulalltag.<br />

In der Schule traf ich bekannte Gesichter aus der Heimat die auch an dem <strong>Projekt</strong> teilnahmen.<br />

Zusammen schlugen wir uns die ersten beiden Wochen durch den Unterricht. Wobei die<br />

Sprachkenntnisse bei uns allen unterschiedlich waren.<br />

Aber die Lehrer in der Schule waren alle mehr als nur nett und so fiel es einem leicht sich in der<br />

Schule sehr wohl zu fühlen. Ich lernte sehr viele neue Leute kennen und es wurden einige neue<br />

Freundschaften geschlossen die garantiert auch über Sevilla hinaus halten werden. Das kulturelle<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Programm der Sprachschule war überaus interessant. Es hat mir viele weitere schöne Seiten von<br />

Sevilla näher gebracht die ich sonst bestimmt nicht gesehen hätte. Und so fiel es mir nach 2 Wochen<br />

sehr schwer, zu erkennen, dass nun der Arbeitsalltag auf einem zukommt.<br />

Die Arbeitswelt in Sevilla<br />

Der erste Arbeitstag in Sevilla sollte nun beginnen.<br />

Ein neues Buero, neue Mitarbeiter, ein neues Programm,<br />

vieles noch Unbekanntes. Die Aufregung war enorm und<br />

wurde mit jeder Minute immer größer, doch genauso<br />

schnell und sogar noch schneller verging diese<br />

Aufregung im Buero, als ich sehr freundlich und herzlich<br />

begrüßt wurde. Und ich mich nach ein paar spanischen<br />

Sätzen sogar auf deutsch unterhalten konnte.<br />

Der Chef des Architektenbüros Prof. R.V. war überaus<br />

freundlich und erklärte mir ausführlich die Strukturen im<br />

Buero, die Arbeitsabläufe und natürlich wurden auch die<br />

Mitarbeiter vorgestellt. Anschließend zeigte mir Rafael<br />

meinen Arbeitsplatz für die nächsten 6 Wochen und gab mir meinen ersten Arbeitsauftrag.<br />

PETER Z. KFZ-MECHATRONIKER<br />

Sonnige Grüße aus Spanien!<br />

Vom ersten Schock über die Unterkunft habe ich mich bereits erholt und fühle mich nun sehr wohl.<br />

Die Lehrer bei Clic sind recht locker und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Mit den Mitschülern<br />

bilden sich schnell Gruppen, die dann den ganzen Tag miteinander verbringen.<br />

Meine Gruppe ist sehr international, wodurch ich gezwungen bin den ganzen Tag (außer in der<br />

Schule) Englisch zu sprechen <strong>–</strong> was ja auch nicht schlecht ist!<br />

Ich bin in meinem Betrieb gewesen und habe<br />

mich dort vorgestellt. Ich habe auch mit dem<br />

Meister von Toyota abgemacht, dass ich dort<br />

am Montagmorgen um 9.00h mit der Arbeit<br />

anfange. Den Herrn R. habe ich nicht kennen<br />

gelernt, weil er nicht im Hause war. Aber der<br />

Meister hat telefonisch Kontakt aufgenommen.<br />

Also scheint alles in Ordnung zu sein.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 7 Thorben H. und Daniel S. - zwei Elektroniker berichten aus Sassuolo/IT<br />

Hallo aus Italien,<br />

Die ersten Wochen waren sehr abenteuerlich. Es fing damit an, dass wir die ersten Tage keinen<br />

Kühlschrank hatten.<br />

Unsere Waschmaschine kam auch erst mit zweiwöchiger Verspätung, was der Grund für einen<br />

kleinen Streit mit dem Vermieter war. Als wir endlich soweit alles geregelt hatten, fiel der komplette<br />

Strom beim Essen machen und Wäsche waschen aus.<br />

Jetzt klappt es mit der Wohnung soweit ganz gut.<br />

Das einzige Problem, was wir noch haben, ist, dass die Heizung nicht funktioniert.<br />

Der Weg zur Arbeit<br />

.... und was wir mit den Mädels<br />

durchmachten.<br />

Das Wohnen mit den Mädels hatten wir<br />

uns auch schlimmer vorgestellt als es ist.<br />

Sie haben zwar die komplette Wohnung<br />

umgestellt und uns die Kleiderbügel,<br />

Schreibtisch und die warmen Decken<br />

geklaut als wir einkaufen waren, aber sonst<br />

läuft alles glatt.<br />

Um zur Arbeit zu kommen mussten wir erstmal einige Probleme lösen, wie z.B. ein günstiges<br />

Busticket nach Sassuolo zu finden.<br />

Wir haben uns zuerst eine Buskarte (prepaid- card) besorgt und sind damit die erste Woche gefahren.<br />

Allerdings wurde uns das auf Dauer zu teuer, da wir pro Tag etwa 6€ Fahrgeld verbrauchten.<br />

Wir haben uns dann noch mal bei Stefano erkundigt ob es vielleicht doch noch etwas Günstigeres<br />

gibt. Er hat dann für uns bei der Fahrgesellschaft angerufen und sich erkundigt.<br />

Als wir dann am nächsten Morgen zur Schule kamen hatte er was gefunden, wir hätten mit einer<br />

anderen Karte für 10€ 11 mal nach Sassuolo fahren können. Allerdings hatte sich das Problem schnell<br />

erledigt, da wir einen Arbeitskollegen (Andrea) bei Italvibras haben, der ebenfalls aus Modena kommt<br />

und uns direkt vor der Haustür abholt.<br />

Am Freitag haben wir mit Stefano die Firma besucht und schon mal einige Formalitäten geklärt.<br />

Als Appetithäppchen werden wir dann noch täglich von der Firma zum Essen eingeladen.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Die Arbeit bei Italvibras<br />

Am ersten Arbeitstag wurde uns erst einmal die Firma<br />

gezeigt.<br />

Es arbeiten ca. 120 Leute bei Italvibras und stellen<br />

Vibrationsmotoren her. Der größte Vibrationsmotor der<br />

bei Italvibras hergestellt wird, hat eine maximale<br />

Zentrifugalkraft von 25.000 kN.<br />

Die Vibrationsmotoren werden z.B. für Bohrinseln, Silos<br />

etc. benötigt.<br />

Daniel wurde für die ersten 2 Wochen ins Controll-<br />

Department geschickt.<br />

Im Controll- Department werden die verschiedenen<br />

Motorenteile, die in Gefahrenbereichen eingesetzt<br />

werden, 100% genau mit einem Lasersystem vermessen. Daniels Aufgaben bestanden darin die<br />

Laser zu bedienen.<br />

Thorben wurde in den Montagebereich der Spulen gebracht. Wo er bis heute noch ist.<br />

Am ersten und zweiten Arbeitstag bekam er eine kurze Einweisung in alle Maschinen.<br />

Im Montagebereich werden die Spulen für den Motor gewickelt und verdrahtet.<br />

Obwohl wir uns die Arbeit ganz anderes und näher mit unserem Berufsfeld verbunden vorgestellt<br />

hatten, macht sie uns viel Spaß.<br />

Das war’s dann auch schon wieder. Schöne Grüße aus dem warmen Italien.<br />

Daniel und Thorben<br />

Flow 8 Anastasia L., Yvonne G., Jennifer K. 3 Bauzeichnerinnen berichten aus Modena<br />

Hallo ihr Lieben,<br />

sehr viel zu erzählen habe ich noch nicht, weil wir ja erst eine Woche hier sind.<br />

Aber für eine erste Mail reicht es denke ich schon mal.<br />

Es ist hier alles sehr teuer.<br />

Uns geht es hier sehr gut. Das Wetter ist klasse 30° sind gut auszuhalten und in der Wohnung kann<br />

man es auch zwei Monate aushalten. Wir haben am ersten Tag erstmal alles umgestellt was man<br />

irgendwie bewegen konnte. Jetzt schlafen wir drei Mädels in einem Zimmer und die beiden Jungs in<br />

dem anderen Zimmer. Im Wohnzimmer stand vorher ein Bett das haben wir zu uns ins Zimmer geholt<br />

und jetzt können wir das Wohnzimmer alle zusammen nutzen. Die Jungs hätten fast die Krise<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

gekriegt, als die gesehen haben, was wir mit der Wohnung gemacht haben. Na ja da müssen sie nun<br />

durch…<br />

Die ersten Tage waren ein bisschen stressig, weil wir uns<br />

mit so einigem kram rum ärgern mussten…wie zum<br />

Beispiel dem Kühlschrank der die ersten Tage nicht<br />

funktionierte, sodass wir nur das einkaufen konnten, was<br />

wir auch essen konnten. Also mussten wir der<br />

Hausverwaltung irgendwie klar machen, dass wir einen<br />

neuen Kühlschrank brauchen. Da die aber kein Englisch<br />

verstehen, mussten wir ihnen mit Händen, Füßen und<br />

Lexikon klar machen, was wir wollen. Aber jetzt haben<br />

wir auch einen neuen Kühlschrank…jetzt fehlt uns nur<br />

noch eine Waschmaschine, denn so langsam gehen uns<br />

die Klamotten aus. Aber das kriegen wir auch noch hin.<br />

Donnerstag und Freitag waren wir dann in der Schule. Donnerstag waren wir in drei Klassen und<br />

Freitag eigentlich nur in einer neuen Klasse, weil wir die andere schon Donnerstag kennen gelernt<br />

haben. Die haben dann Kuchen für uns gebacken…total süß...also die Klasse. Samstagnachmittag<br />

haben wir uns dann mit ein paar Mädels getroffen und nächsten Freitag und Samstag treffen wir uns<br />

noch mit ein paar Leuten. Ich find das total klasse wie die sich hier alle um uns kümmern…die ersten<br />

haben schon gesagt, wenn wir wieder fahren, wollen die eine Abschiedsparty für uns machen…<br />

So und morgen (Montag, 17.09.) ist nun unser erster Arbeitstag. Und ich glaube wir sind alle gleich<br />

mehr oder weniger nervös.<br />

So ich glaube jetzt habt ihr erstmal genug gelesen später gibt es dann mehr…<br />

Berichte aus den Architekturbüros in Modena<br />

Unser Praktikum hier in Modena geht jetzt so langsam dem Ende zu und eigentlich wollen wir noch<br />

gar nicht nach Hause. Das Arbeiten in den Architektenbüros macht uns allen dreien sehr viel Spasz<br />

und auch das Leben hier ist sehr schön.<br />

Anastasia L.<br />

Der Arbeitsalltag in meinem Betrieb lässt sich nicht mit dem aus Deutschland vergleichen. Im Buero<br />

herrscht viel mehr Ruhe und Konzentration. Aber nur so lange der Chef da ist. Wenn er weg ist, dann<br />

wird ab und zu auch mal ein Witz erzählt. Die Mitarbeiter untereinander sind sehr aufgeschlossen und<br />

hilfsbereit. Pünktlichkeit ist hier an erster Stelle geschrieben. Außer dem Chef, spricht hier keiner<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Englisch. Was sehr vorteilhaft für mich persönlich war. Denn so konnte ich meine Italienischkenntnisse<br />

ein wenig verbessern.<br />

Nach einigen Tagen verstand ich auch immer mehr von<br />

dem was um mich herum geredet wurde. Doch das<br />

Sprechen fiel mir sehr schwer. Verständigungsprobleme<br />

gab es bei uns jedoch recht selten. Der Chef Massimo B.<br />

hat mir am ersten Tag das Buero und meinen<br />

Arbeitsplatz gezeigt. Das Buero ist sehr schön und<br />

ziemlich modern eingerichtet. Nach einer kurzen<br />

Einweisung in das Programm, durfte ich auch gleich<br />

etwas an bestehenden <strong>Projekt</strong>en ändern. Ich zeichne mit<br />

ArchiCAD 11. Da ich mir das Programm bereits in<br />

Deutschland angesehen habe, fiel es mir nicht sehr schwer mit der italienischen Version klar zu<br />

kommen. Das Buero ist sehr klein, und die Arbeitsplätze sind hier alle mit einer Scheibe abgetrennt.<br />

Die zeichnerischen Aufgaben bekomme ich vom Chef. Meist sind es kleine Änderungen die ich für ihn<br />

mache. Momentan ändere ich die große Anlage von Ferrari in Maranello. Die fertigen Pläne muss ich<br />

dann plotten, schneiden und falten. Die Arbeit hier macht mir Spaß. Obwohl ich zwischendurch auch<br />

mal nichts zu tun habe. Ich fahre jeden Morgen etwa 15 Minuten mit dem Fahrrad zur Arbeit. Meine<br />

Arbeitszeiten sehen folgendermaßen aus: Montag-Freitag von 8:30-19:00 Uhr. Die Mittagspause ist<br />

von 12:30-15:00 Uhr. Manchmal durfte ich die Mittagspause durchmachen, und dann schon um 17:00<br />

Uhr gehen. Es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung in einem anderen Land zu leben, dort zu arbeiten<br />

und die Kultur der Kollegen kennen zu lernen. Nutzt diese Chance Leute, wenn ihr sie bekommt.<br />

Yvonne G.<br />

Unser Büro ist nicht besonders groß, dafür aber besonders chaotisch. Wir gehen jeden morgen alle<br />

zusammen Cafe trinken und mein Chef hat mir gleich am ersten Tag gesagt, dass das kein seriöses<br />

Büro ist. Deswegen sind auch die Arbeitszeiten sehr flexibel. Wichtig ist nur, dass jeder seine Stunden<br />

ableistet. So konnte ich mir meine Arbeitszeiten aussuchen und arbeite jetzt von 9:00 Uhr bis 17:00<br />

Uhr.<br />

Mein Chef hier ist sehr kreativ. Er entwirft nicht nur<br />

Häuser, sondern auch Handtaschen und seit neustem<br />

auch Fliesen. Ich habe das große Glück gehabt, dass ich<br />

in all seine Tätigkeiten einmal reinschnuppern durfte und<br />

so habe ich nicht nur Zeichnungen geändert, sondern<br />

sogar einen Entwurf für ein Mehrfamilienhaus für ihn<br />

gezeichnet. Vor ein paar Tagen habe ich auch noch<br />

angefangen für ihn Fliesen zu entwerfen. Er beachtet<br />

meine Entwürfe mit und bringt sie in seine Vorschläge mit<br />

ein. Ich darf hier zu allem meine Meinung sagen und<br />

meine eigenen Ideen einbringen.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Jennifer K.<br />

Ich komme gut mit meinen Arbeitskollegen aus. Wir waren an einige Wochenenden zusammen<br />

unterwegs und gehen mittags oft zusammen essen. Am Anfang habe ich viel mit Exceltabellen<br />

gearbeitet und gerechnet. Die letzten Wochen habe ich mehr mit Schaltplänen zu tun gehabt. Ab und<br />

zu muss ich auch mal Pläne drucken, schneiden und falten. Ich sitze im 9. Stock, zusammen mit 4<br />

Kollegen in dem Büro.<br />

Zu Anfang bin ich immer zwischen zwei Büros<br />

gewechselt, je nach Arbeit. Die Kommunikation ist, je<br />

nach Kollegen, verschieden. Mit dem einen kann man nur<br />

auf Italienisch reden, andere können gut Englisch und<br />

zwei können sogar Deutsch. Alle helfen mir ein bisschen<br />

Italienisch zu lernen. Ich fühle mich recht wohl dort und<br />

eigentlich will ich gar nicht nach Hause. Arbeiten muss<br />

ich immer von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr und habe 2<br />

Stunden Mittagspause, die ich mir selber einteilen darf.<br />

In unserer Freizeit erkunden wir meistens Modena. Wir finden, dass Modena eine schöne Stadt ist. Es<br />

ist kein Urlaubsort, aber leben kann man hier doch sehr gut. Denn man hat alles was man braucht und<br />

es ist nicht so überlaufen. Also es ist keine Großstadt. Man kann eigentlich überall zu Fuß oder mit<br />

dem Fahrrad hinkommen. Aber wir haben auch schon andere Städte von Italien gesehen. Wir waren<br />

in Venezia (Venedig), Firenze (Florenz) und Milano (Mailand). Das sind auch alles schöne Städte aber<br />

es sind halt Touristenstädte und deswegen gibt es dort sehr viele Märkte und Läden. Vom normalen<br />

Leben in diesen Städten haben wir im Gegensatz zu Modena nichts mitbekommen.<br />

Eigentlich sollten wir hier ja in Gastfamilien untergebracht werden, so dass wir gar nicht in die<br />

Versuchung kommen Deutsch zu sprechen, aber da wurde nichts draus und so leben wir, zusammen<br />

mit zwei Jungs aus Deutschland, in einem Appartement. Wir verstehen uns untereinander sehr gut<br />

und versuchen uns auch, so gut es geht, auf Englisch und Italienisch zu unterhalten.<br />

Flow 9- Oliver M. - Ein Tischler berichtet aus Cividale del Friuli / IT<br />

Seit 4 Wochen arbeite ich schon in Italien, somit bin ich bei der Hälfte meines Auslandspraktikums<br />

angelangt. Die ersten 2 Wochen waren ziemlich hart für mich, weil ich alleine in ein fremdes Land<br />

gefahren bin und nur meine Tutorin von E-Mails schreiben her kannte. Mein Italienisch ist noch nicht<br />

so gut und englisch sprechen hier nur wenige. Ich wurde aber gut aufgenommen. Nach 4 Wochen<br />

muss ich sage, dass ich mich schon viel wohler fühle. Die Gründe dafür könnt Ihr im folgenden Bericht<br />

herausfinden.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Die beiden ersten Tage<br />

Am 9. September 2007, einem Sonntagmorgen um 6.18<br />

Uhr fuhr mein Zug in Bremen Richtung Udine ab. Gegen<br />

20.00 Uhr kam ich endlich in Udine an, wo meine Tutorin<br />

Lorella D. schon auf mich wartete. Mit dem Auto brachte<br />

sie mich ins Convitto/Internat in Cividale del Friuli.<br />

Um 7.00 Uhr stand ich auf, machte mich fertig und traf<br />

Lorella wie vereinbart vor dem Convitto. Wenige Minuten<br />

später kam dann auch mein ‚neuer Chef’ Marco. Nach<br />

einem Smalltalk und der Übergabe meines<br />

Gastgeschenkes fuhr ich mit Marco zu seiner Firma. Dort angekommen stellte er mich erst einmal den<br />

Mitarbeitern vor. Passend zur meiner Arbeitskleidung habe ich einen Tischlerkittel mit Firmenlogo<br />

bekommen. Meine erste Tätigkeit war Kiefernleisten mit einer 45° Phase an der Fräse fräsen. Danach<br />

musste ich die Leisten auf Länge schneiden.<br />

Arbeit - Lavoro<br />

Die Arbeit hier in Italien macht mir sehr viel Spaß. Hier<br />

wird nicht, wie in den meisten Tischlerfirmen in<br />

Deutschland in Serie, sondern auf Präzision und Sorgfalt<br />

gearbeitet. Man baut nämlich meistens Unikate und nicht<br />

z.B. 10 Stück von einer Sorte. Es ist deshalb nicht so<br />

hektisch. Alle Mitarbeiter sind sehr nett, sie loben mich oft<br />

und helfen mir.<br />

Aus den fertigen Kiefernleisten musste ich dann 3<br />

Blumenboxen und 2 Geländer bauen. Nachdem sie<br />

verleimt und verschraubt waren, musste ich sie noch<br />

allesamt beizen.<br />

Als nächstes musste ich aus einer 72er Kiefernbohle eine<br />

Rahmengartentuer bauen. Das machte mir richtig Spaß,<br />

weil ich, die Tür vom Anfang bis zum Ende allein gebaut<br />

habe. Vom Abrichten + Hobeln, über Fräse einstellen +<br />

Durchführen bis zum Verleimen + Beizen.<br />

Die restlichen 4 Wochen arbeite ich nun mit einem Gesellen zusammen an dem <strong>Projekt</strong> Wandschrank.<br />

Mein Chef Marco meint, dass ich dabei viel lernen kann.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Schule - Scuola<br />

Freitags und samstags bin ich vormittags in der<br />

Berufschule in San Giovanni. Dort checke ich erst meine<br />

E-Mails und danach gehe ich entweder in einen<br />

Workshop, wo ich sehen kann wie Schüler z.B. einen<br />

Stuhl entwerfen und bauen oder gehe in sämtlichen<br />

Unterrichtstunden (Technisches Zeichnen, Mathe,<br />

Englisch). Leider gibt es keinen Sprachunterricht für<br />

Ausländer. So kann ich<br />

mein Italienisch nur durch täglichen Gebrauch<br />

verbessern. Dass finde ich schade, weil mein Italienisch<br />

wie erwähnt nicht so gut ist.<br />

Unterkunft - Allogio<br />

Die ersten beiden Tage habe ich im Convitto in Cividale<br />

gewohnt, danach musste ich ins Convitto in San Pietro<br />

umziehen (10 Km von Cividale). San Pietro ist sehr klein und dementsprechend ist dort nicht viel los.<br />

Meine Tutorin hat zum Glück dafür gesorgt, dass ich am Wochenende in Cividale wohnen kann. Da<br />

gefällt es mir mehr, weil da mehr Gesellschaft ist.<br />

Freizeit - Tempo libero<br />

In meiner Freizeit bin ich in der Woche fast jeden Tag auf<br />

dem Sportplatz um Fußball zu spielen. Der Mann von<br />

meiner Tutorin kennt den Präsidenten von A.S.D.<br />

Valnatisone, dass ist der Fußballverein in San Pietro. Er<br />

organisierte für mich, dass ich da mittrainieren kann.<br />

Darüber war ich sehr glücklich. Das Team trainiert 3-4<br />

mal in der Woche, dass kam mir sehr entgegen.<br />

Sonntags fahr ich dann immer mit zum Ligaspiel und<br />

kann leider nur zugucken, aber das ist okay. Die Mannschaft hat mich richtig gut aufgenommen. Lucaein<br />

Spieler übersetzt mir die Trainingseinheiten in Englisch, damit ich es dann auch verstehen kann.<br />

Auch sonst ist Luca die Person, die mir alles zeigt und erzählt. Ich freute mich sehr über einen<br />

Trainingsanzug mit Vereinsnamen und Logo, den ich geschenkt bekam.<br />

Wenn mal kein Fußball ansteht, verbringe ich die Zeit im Convitto. Im Convitto wohnen auch Niko,<br />

Simon und Luigi. Mit denen spiele ich dann Videospiele oder gehe in den Aufenthaltsraum, wo wir<br />

dann Tischkicker gegen andere Internatsschüler spielen. Ich hab noch 2 Deutsche aus Mittelfranken<br />

kennen gelernt (Saskia & Samuel), die wohnen aber leider in Cividale, deshalb sehe ich sie in der<br />

Woche nur kurz und sonst nur am Wochenende. Das finde ich schade.<br />

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allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Am Abend<br />

In der Woche gehe ich immer früh ins Bett, weil ich ja am<br />

nächsten Tag arbeiten muss. Am Freitag geht der größte<br />

Teil des Fußballteams und somit auch ich vorerst in die<br />

örtliche Bar. Dort werden dann 1-2 Bier getrunken und<br />

danach essen wir entweder in ein Restaurant Pizza oder<br />

fahren gleich nach Cividale in sämtlichen Bars.<br />

Samstags bin ich ja dann sowieso in Cividale. Somit kann<br />

ich dann mit Saskia & Samuel ausgehen. Wir gehen<br />

dann meistens mit den Argentiniern, die ebenfalls im<br />

Convitto wohnen in eine Bar für Jugendlich, wo ab und zu Live Auftritte von kleinen Bands sind.<br />

Nächsten Samstag ist in Cividale dann das so genannte „Oktobercividalefest“. Dort geht meine<br />

gesamte Mannschaft hin. Da freue ich mich schon drauf.<br />

Fazit<br />

Nach anfangs schwieriger Zeit, gefällt es mir jetzt sehr. Wenn man das <strong>Projekt</strong> alleine machen<br />

möchte, muss man sehr mutig und aufgeschlossen sein, weil die erste Zeit nicht sehr leicht ist. Wenn<br />

man dann aber Anschluss gefunden hat, machst es sehr viel Spaß und es gibt einem dann viel<br />

Selbstvertrauen. Vielleicht wäre es einfacher, wenn man zumindest zu zweit unterwegs ist? Aber das<br />

hätte eventuell wieder den Nachteil, dass man sich weniger auf die Menschen am Ort einstellen<br />

würde.<br />

Flow 10 <strong>–</strong> Modena - ausgefallen<br />

An dieser Stelle hätte ein weiterer Begünstigter der Europäischen Fördergelder - ein Bankkaufmann -<br />

von seinem Praktikum in der Emilia Romagna berichten sollen.<br />

Leider sah sich keine der zahlreichen großen und kleinen Banken in der Europäischen Region Emilia<br />

Romagna in der Lage unserem Bewerber einen Praktikumsplatz für anzubieten.<br />

Verschiedene ernsthafte Zusagen wurden wieder zurückgenommen und so waren letztlich alle<br />

Anstrengungen für diesen Bewerber umsonst.<br />

Die <strong>Projekt</strong>leitung bedauert dies sehr, da der Bewerber sich gewissenhaft durch einen Sprachkurs<br />

vorbereitete und auch sein Arbeitgeber das angestrebte Praktikum sehr begrüßte.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 11 Lena T. und Jasna M. zwei Kauffrauen berichten aus Sassuolo/IT<br />

Nachdem wir am Flughafen in Bologna angekommen waren, und dort mutterseelenallein standen,<br />

überraschte uns das Heimweh in vollen Zügen. Keine Spur mehr von Vorfreude<br />

Die ersten Tage<br />

Nach einer Stunde ging es mit dem Bus weiter nach<br />

Modena. Dort empfingen uns die anderen Praktikanten,<br />

die schon einen Monat in Modena und Sassuolo arbeiten.<br />

Beim Apartmenthaus angekommen, erlebten wir eine<br />

erste unangenehme Überraschung. Es gab keine<br />

Schlüssel für unsere Wohnung! So übernachteten wir<br />

ganz abenteuerlich auf 2 viel zu kurzen und unbequemen<br />

Sofas. Am nächsten Tag machten wir uns im<br />

Morgengrauen auf den Weg zu unsere neuen<br />

Arbeitsstelle, welche in Sassuolo ca. 30 min. mit dem<br />

Auto und ca. 2 Stunden mit Bahn von unserer Wohnung<br />

entfernt liegt! Nach einer kleinen Einführung durch<br />

Stefano T., unseren Ansprechpartner vor Ort, ging der Arbeitstag auch schon voll los. Die Arbeitszeit<br />

ist Mo. Di. Do. u. Fr. von 8.30 Uhr <strong>–</strong> 12.30 Uhr und am Nachmittag von 14.30 Uhr <strong>–</strong> 18.30 Uhr. So<br />

bleibt immer wenig Zeit zum Einkaufen von Lebensmitteln! Die Firmen sind toll, die Arbeitskollegen<br />

sehr nett und freundlich und so besserte sich das Heimweh langsam. Außerdem hatten wir auch<br />

schon einen netten Arbeitskollegen gefunden, der uns in seinem Auto jeden Tag von Modena aus mit<br />

zur Arbeit nimmt. Mit ihm fahren wir auch zurück. Am Montagabend erhielten wir dann um ca.<br />

21.00Uhr unsere eigene Wohnung, in der wir natürlich wie die auch die anderen Praktikanten zuvor,<br />

nicht die zugesagte Waschmaschine vorfanden. Ganz zu schweigen davon das die Heizung auch<br />

nicht funktionierte.<br />

... aber das wird schon...<br />

So endete unsere zweite Nacht in unseren kleinen und<br />

klapprigen Betten, ziemlich kühl und ungemütlich- aber<br />

man gewöhnt sich an alles! Unser Tutor Stefano, hatte<br />

angeboten, jeweils mittwochs mit uns touristische<br />

Fahrten zu unternehmen. Nach der ersten tollen Tour mit<br />

ihm nach Mailand verflog das Heimweh dann<br />

vollkommen und seitdem können wir das Wetter, die<br />

schöne Stadt und das leckere Essen ohne<br />

Seelenschmerz sehr genießen! Wir sammeln hier viele neue Erfahrungen, erkunden ein neues Land,<br />

lernen ein anderes Arbeitsleben kennen und sehen wie ein Leben ohne Eltern, ganz auf sich allein<br />

gestellt, abläuft! Diese Erfahrungen kann uns keiner mehr nehmen.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Auch wenn man Anfangs lieber wieder umgekehrt wäre denken wir nun, das uns dies ein ganzes<br />

Stück auf dem Weg zum Erwachsen-Werden voran bringt. Ups- jetzt müssen wir aber auch arbeiten.<br />

Im nächsten Bericht schreiben wir Euch dann, was wir hier eigentlich in den beiden Betrieben machen.<br />

Versprochen!<br />

Ciao, ciao Jasna & Lena<br />

Unsere Firmen<br />

Unsere Firmen sind in einem Gebäude und handeln mit<br />

Keramikplatten.<br />

Unsere Firmen heißen Cotto D’Este und Fiordo, sie<br />

stammen aus einer Gruppe mit dem Namen<br />

Panariagroup Industrie Ceramiche SPA. Zu dieser<br />

Gruppe gehören ebenfalls die Firmen Ceramiche Lea,<br />

Panaria, Margres, Novagres, Florida Tile und Lea North<br />

America.<br />

Cotto D’Este gibt es seit 12 Jahren und Fiordo seit 15 Jahren. Es ist ein Familienbetrieb, der Familie<br />

Moussini. Insgesamt sind hier ca. 140 Personen beschäftigt.<br />

Wir sitzen beide in der Export-Abteilung, wo viele verschiedene Sprachen gesprochen werden<br />

können. Unsere Brückensprache ist jedoch Englisch.<br />

Unser Arbeitstag beginnt um 08.30 Uhr und geht erstmal bis 12.30 Uhr, dann haben wir 2 Stunden<br />

Pause in denen wir mit unseren Arbeitskollegen essen gehen.<br />

Um 14.30 Uhr geht die Arbeit dann wieder los, um 18.30 Uhr endet dann unsere langer Tag.<br />

Jasna’s Aufgabenbereich bei Cotto D’Este ist es, Aufträge einzugeben, Aufträge einzuscannen und zu<br />

archivieren. Lena’s Aufgabenbereich bei Fiordo ist es Excel-Tabellen von allen Agenten, die für Fiordo<br />

arbeiten zu erstellen, Briefe und Flyer in Umschläge zu verpacken und ebenfalls Aufträge<br />

einzuscannen und zu archivieren.<br />

Alle Arbeitskollegen sind sehr nett, hilfsbereit und aufmerksam.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 12 - sieben Praktikanten berichten aus Logroño/ES<br />

Dennis B. Kaufmann für Spedition und<br />

Logistik berichtet aus Logroño<br />

Ich arbeite hier bei einem spanischfranzösischen<br />

Konzern, in einem<br />

Gewerbegebiet in ca. 15 km Entfernung<br />

von der Stadt. Nach Aussage der<br />

Mitarbeiter ist es das "größte<br />

Zigarettenwerk Südeuropas".<br />

Dort sitze ich in der Logistik-Abteilung und<br />

organisiere den Transport der Endprodukte<br />

zu verschiedenen Umschlagslagern und<br />

anderen Produktionsstätten in ganz<br />

Europa.<br />

Nach einer Eingewöhnungsphase von ca. 3 bis 4 Tagen konnte ich schon relativ gut mit dem für mich<br />

bis dahin neuen Computersystem SAP umgehen.<br />

Die Mitarbeiter sind sehr bemüht, mir den Aufenthalt hier in Ihrem Betrieb so angenehm wie möglich<br />

zu gestalten.<br />

Trotz des Spanisch-Vorbereitungskurses gab es natürlich zu Beginn ein paar sprachliche<br />

Schwierigkeiten, aber mittlerweile habe ich durch Zuhören und Lesen sehr gute Spanischkenntnisse<br />

erlangt, die mich später sicherlich im Arbeitsleben noch weiterbringen werden. Mein ständiger<br />

"Wegbegleiter" das D-Es-Wörterbuch wird nun nur noch in "Notsituationen" benutzt, oder wenn ich mir<br />

wirklich nicht sicher bin, wie ich mich ausdrücken soll. (oben ein Bild von mir an meinem Arbeitsplatz )<br />

Florian R. Groß- und<br />

Außenhandelskaufmann berichtet von<br />

seinem Arbeitsplatz<br />

Zwischen meiner Wohnung in der Residencia<br />

und meinem Arbeitsplatz liegen gerade mal<br />

15 Minuten Fußweg. Hier im Media Marka<br />

Logroño arbeite ich in der Disposition. Der<br />

“Media Markt” liegt neben einem<br />

Einkaufszentrum. Daher herrscht hier ein<br />

sehr hohes Kundenaufkommen. Davon<br />

bekomme ich allerdings nicht sehr viel mit, da<br />

sich die Verwaltungsräume oberhalb des<br />

Marktes befinden. Von hier oben kann man das direkte Geschehen im Laden nicht beobachten.<br />

Ich bin hauptsächlich damit beauftragt, die Zahlungen zu überwachen und die Wareneingänge zu<br />

kontrollieren. Da das „WWS“ hier so ähnlich aufgebaut ist, wie das in meinem Ausbildungsbetrieb in<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Deutschland, war es für meine Kollegen nicht ganz so schwer, es mir zu erklären.<br />

Es macht wirklich Spaß, in einem anderen Land zu arbeiten. Die ersten ein, zwei Tage waren zwar ein<br />

bisschen kompliziert, da ich kaum Spanisch sprach und die Mitarbeiter kaum Englisch. Doch dies<br />

hatte sich auch schnell eingependelt, so dass wir jetzt zusammen einen Spanisch-Englisch-Mix<br />

sprechen.<br />

Ich wurde hier im Betrieb wirklich freundlich aufgenommen und die Mitarbeiter sind sehr interessiert,<br />

wie es ist, in Deutschland zu arbeiten und wollen auch alles über mich persönlich erfahren.<br />

Mehrfach konnte ich sogar schon, meinen Kollegen deutsche Texte übersetzen. Da “Media Markt” ein<br />

deutsches Unternehmen ist, das hier in Logroño eine Zweigstelle eröffnet hat, kann es auch<br />

passieren, dass uns hier im Buero deutsche Schriftstücke erreichen.<br />

Besonders mein Chef macht auf mich den Eindruck, als würde er sehr viel von diesem <strong>Projekt</strong> halten<br />

und er ist sehr freundlich zu mir.<br />

Demet Ö. Verkäuferin berichtet<br />

Ich mache mein Praktikum beim Eroski Supermarkt. Dort<br />

arbeite ich mit meinen spanischen Kolleginnen<br />

zusammen in einem Buero. Es kann dort auch keiner<br />

Englisch. Für mich ist das von Vorteil. So kann ich besser<br />

Spanisch lernen.<br />

Ich habe in meinem Betrieb die Aufgabe die<br />

Preisschilder, die gedruckt werden, passend zu<br />

schneiden und zu sortieren. Am Computer bearbeite ich<br />

Aufträge und kontrolliere die eingehenden Rechnungen.<br />

Ich fühle mich sehr wohl in meinem Praktikumsbetrieb. Die Kollegen sind auch alle voll nett.<br />

Zusammen mit den anderen Mitarbeitern habe auch schon einen Vortrag über korrekte Tätigkeiten<br />

des Kassierers bekommen. Das war sehr interessant.<br />

Logroño ist eine sehr schöne Stadt. Es gibt hier viel zu sehen. Am Abend machen sich die Spanier<br />

etwas chic und gehen mit der ganzen Familie in die Altstadt in die "Calle del Laurel"<br />

http://www.callelaurel.net/ , der Gasse mit den vielen Bars und wenn die Bars so gegen 0:00h<br />

schließen, kommen die Jugendlichen. Für die Jugendlichen gibt es dann andere Bars die nach 0:00h<br />

erst öffnen. Wir waren auch schon dort und haben das Nachtleben getestet. Es ist sehr interessant<br />

und nicht zu vergleichen mit dem in Deutschland.<br />

Das Studentenwohnheim hier ist sehr klasse. Ich wohne mit Kirsten und Astrid in einem Zimmer. Es ist<br />

ein geräumiges und gemütliches Zimmer. Wir haben sogar eine Mini- Küche und einen Balkon mit<br />

einer schönen Aussicht. Neben unserer Residencia ist ein 16 km langer Park. Wir waren schon sehr<br />

oft in dem Park. Es ist einfach traumhaft im Park und das Wetter war bis jetzt auch sehr schön. Wir<br />

hatten 20° <strong>–</strong> 25° Sonnenschein und nur abends wurde es etwas windig.<br />

Dieses Praktikum empfehle ich jedem. Es ist eine Erfahrung wert um das Leben der Spanier kennen<br />

zu lernen. Ich finde mein Praktikum in Spanien klasse und genieße jede Minute hier.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Astrid S. Verwaltungsfachangestellte - berichtet<br />

Hola: Ich wollte Euch mal eine kleine Zwischenmeldung schicken und schreiben wie es uns hier so<br />

ergeht. Mit den Betrieben sind wir alle zufrieden und kommen dort auch sehr gut klar. Unsere<br />

Residencia ist auch sehr schön. Wir haben hier schon ein paar nette Leute kennen gelernt. Die Stadt<br />

Logroño ist echt super. Wir wollen uns nächste Woche die Kathedrale mal von innen anschauen.<br />

Durch meine Arbeit hier in der Katholischen Verwaltung war es möglich, dass ich uns eine Führung<br />

organisieren konnte.<br />

Das Wetter meint es ebenfalls sehr gut mit uns und wir haben schon viel Sonne abbekommen.<br />

Wie bereits geschrieben, mache ich mein Praktikum bei<br />

der Katholischen Verwaltung der Diócesis de Calahorra y<br />

La Calzada - Logroño und bei der Caritas Diocesana de<br />

La Rioja.<br />

Meine beiden Betriebe gefallen mir sehr gut.<br />

Warum arbeite ich in zwei Betrieben? Sr. Rodriguez <strong>–</strong><br />

mein Tutor in der Firma, betreut auch die <strong>Projekt</strong>e der<br />

Caritas.<br />

Meine Arbeit besteht darin, dass ich mich hauptsächlich<br />

um die Vervollständigung und Überprüfung der<br />

Personaldateien des Bistums kümmere. Mit den Mitarbeitern komme ich gut zurecht. Hauptsächlich<br />

habe ich mit Herrn Rodriguez zu tun, der sehr gut Deutsch sprechen kann. Bei Caritas sprechen die<br />

Mitarbeiter nur Spanisch, nur die beiden Damen die mich dort betreuen können etwas Englisch. Aber<br />

so lerne ich auch besser Spanisch zu sprechen. Die allbekannte "Siesta" wird hier auch nicht so<br />

streng genommen. Viele haben zwar um 14Uhr Feierabend, aber sie gehen dann Einkaufen oder<br />

gehen Mittagessen. Spanien gefällt mir trotz meiner kleinen Sprachschwierigkeiten sehr gut, man<br />

überwindet sich auf fremde Menschen zuzugehen und kann sich auch so sehr gut verständigen.<br />

Ich bin froh das ich die Möglichkeit bekommen habe an diesem <strong>Projekt</strong> teilzunehmen und finde es<br />

echt toll wie viele Erfahrungen und Eindrücke man dabei sammelt.<br />

Kirsten S. Kauffrau im Groß- und Außenhandel<br />

Ich arbeite bei der Firma Wuerth España S.A., ein<br />

kaufmännischer Betrieb, der sich im Industriegebiet<br />

nahe Logroño befindet. Die Firma ist riesig, sie hat<br />

sogar ein eigenes Museum!<br />

Bereits am ersten Tag habe ich gemerkt, dass hier ein<br />

sehr gutes Betriebsklima und eine angenehm ruhige<br />

Atmosphäre herrschen. Es wird sehr viel gelacht und es<br />

scheint als ob Streit oder Mobbing Fremdwörter sind!<br />

Ich bin in der Einkaufsabteilung tätig und habe meinen eigenen Aufgabenbereich, den ich<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

selbstständig bearbeiten kann. Dazu gehören vor allem Bestellungen tätigen sowie Lieferscheine<br />

erstellen. Mir wurde sogar ein eigener Schreibtisch mit einem PC zur Verfügung gestellt. Da meine<br />

Betreuerin gerade einen Englisch- und sogar einen Deutschkurs belegt, gibt es keinerlei<br />

Verständigungsprobleme. Wir unterhalten uns hauptsächlich auf Englisch, teilweise aber auch auf<br />

Spanisch.<br />

Die Mittagspause wird in der gemeinsamen Kantine verbracht. Man ist regelrecht begeistert wenn man<br />

vor der Auswahl der Menüs steht. Es gibt eine Vorspeise und ein Hauptgericht. Dabei kann man<br />

jeweils zwischen drei Gerichten wählen. Dazu gibt es noch eine Riesenauswahl an Salaten, Nachtisch<br />

und Obst. Getränke gibt es ebenfalls. Für zwischendurch stehen Automaten mit jeglichen Sorten an<br />

Kaffee, Tee oder Kakao zur Verfügung <strong>–</strong> kostenlos!!! Eine längere Siestapause kennen wir hier bei<br />

Wuerth nicht. Gestern habe ich in meinem Betrieb sogar zwei deutsche Praktikanten aus Baden-<br />

Württemberg getroffen! Nach der Arbeit gibt es hier genügend Möglichkeiten seine Freizeit zu<br />

verbringen. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe, dieses Praktikum zu machen. Man sammelt<br />

hier eine Menge Erfahrungen, die man niemals vergessen wird!<br />

Aron W. Kaufmann im Groß- und Außenhandel<br />

Nun sind wir schon zwei Wochen in Logroño, Zeit für<br />

einen ersten Rückblick.<br />

Mein Praktikumsbetrieb befindet sich zu Fuß ca. 25 min<br />

von der Residencia. Die Hauptaufgaben in dem kleinen<br />

medizintechnischen Betrieb bestehen für mich darin, den<br />

Lieferwagen zu bepacken und bei der Auslieferung der<br />

Waren zu helfen sowie Ablage der Rechnungen,<br />

Lieferscheine und Angebote.<br />

Das Arbeitsklima im „oficina“ ist sehr herzlich, ich fühle<br />

mich dort wohl. Trotz einiger Sprachbarrieren gefällt es<br />

mir in der Hauptstadt La Riojas sehr gut!<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Hendrik R. Kaufmann für Spedition und Logistik<br />

berichtet aus Logroño<br />

Ich mache mein Praktikum in einer Nationalen<br />

Spedition, die ca. 15 km außerhalb von Logroño liegt.<br />

Dort arbeite ich im Lagerbüro- und verwalte die Einund<br />

Ausgänge. Hier im Lager wird hauptsächlich Kaffe<br />

und Essig eingelagert. Täglich gehen 5-10 Lkw voll<br />

beladen raus, an Supermärkte und Großhändler.<br />

Hauptsächlich verständige ich mich mit Englisch, dies<br />

können aber nur sehr wenige und so bin ich immer<br />

wieder auf mein Spanisch angewiesen. Dies verbessert sich jedoch durch häufige Benutzung, im<br />

Betrieb und im Alltag. Das Arbeitsklima hier in dem Betrieb wurde mir von einem Ex-Praktikanten als<br />

familiär beschrieben. Dies kann ich auch nur bestätigen, da ich mich hier sehr wohl fühle.<br />

Ich habe bisher in meinem Praktikum viel gelernt, über die Arbeit und über das Leben hier in Spanien.<br />

Es kommt einem so vor als würden die Uhren hier langsamer laufen, die Menschen lassen sich mit<br />

vielem, was sie machen, sehr viel Zeit.<br />

Alles in allem fühle ich mich hier sehr wohl und hoffe das die letzten 2 Wochen genauso schön<br />

werden.<br />

Flow 13 4 Praktikanten berichten aus Torun/PL<br />

Wohnung und Schule<br />

Ich war in der Stadt Torun in Polen. Dort habe ich mein<br />

Auslandspraktikum absolviert. Ich habe dort im Internat<br />

mit drei anderen Praktikanten der Berufsbildenden<br />

Schule Syke gewohnt. Die Wohnung hatte ca. 60 m2. Die<br />

Wohnung war ein bisschen altmodisch aber für unsere<br />

Zwecke ausreichend eingerichtet. Wir hatten im<br />

Wohnzimmer sogar einen Fernseher mit polnischen<br />

Kanälen. Am ersten Abend wurden wir von unseren<br />

Betreuern zum Essen eingeladen. Danach haben sie uns<br />

noch ein bisschen die Altstadt gezeigt. Am ersten Sonntag haben sie uns vom Internat abgeholt und in<br />

die Altstadt gebracht. Dort haben wir einen Schüler und 4 Schülerinnen kennen gelernt. Am nächsten<br />

Tag haben wir die Schule besucht. Als erstes haben wir die Direktorin kennen gelernt. Ich habe in der<br />

Schule am Englisch Unterricht teilgenommen. Dies war sehr interessant. Die Schüler haben mich über<br />

mein Leben in Deutschland ausgefragt. Nach der Unterrichtsstunde haben wir uns mit unseren<br />

Betreuerinnen getroffen, die uns erzählt haben, wann wir am nächsten Tag zur Arbeit abgeholt<br />

werden.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Betrieb<br />

Ich habe dort für ein <strong>Projekt</strong> gearbeitet. Dieses <strong>Projekt</strong><br />

heißt Europjen Fundusz Soczial. Dies ist ein<br />

Europäischer Sozial Fond aus dem Studenten Geld<br />

bekommen. Aber auch andere <strong>Projekt</strong>e werden durch<br />

diesen Fond unterstützt. In dieser Abteilung haben 15<br />

Leute gearbeitet. Meine Kollegen waren alle sehr nett.<br />

Sie waren sehr hilfsbereit. In meiner zweiten<br />

Arbeitswoche habe ich eine Einladung vom Betrieb<br />

bekommen. Die Abteilung traf sich in der Woche zum<br />

Billard spielen. Dies war ein sehr interessanter Abend.<br />

Freizeit<br />

Einen Tag waren wir mit zwei Schülerinnen in einer Halle<br />

klettern. Dies war ein sehr tolles Erlebnis für mich, da ich<br />

vorher noch nie klettern war. Mit den Schülern war ich<br />

dreimal in einem Pub. Dies war sehr schön, man hat<br />

auch mal so das Nachtleben von Polen kennen gelernt.<br />

Es ist etwas anders als in Deutschland. Bei uns<br />

schließen die Diskotheken so gegen 6 Uhr, der Pub, in<br />

dem wir waren, hat um 4 Uhr geschlossen. Ich bin einen<br />

Tag mit einer Klasse nach Warschau gefahren. Dort haben wir das Polnische Parlament angeschaut.<br />

Der Sitzungssaal ist so ähnlich aufgebaut wie der in Deutschland. Danach sind wir in die polnische<br />

Börse in Warschau gefahren. Wir waren auch in der polnischen Nationalbank. Dort wurde uns gezeigt<br />

wie man Falschgeld von echtem Geld unterscheidet. Außerdem war eine Münzsammlung von alten<br />

polnischen Zlotys zu sehen. Als letztes waren wir in so einem Turm, der ein Geschenk von Stalingrad<br />

war. Von der Aussichtsplattform konnte man Warschau von oben sehen. Es war eine sehr schöne<br />

Aussicht. Die Lebensmittel in Polen sind sehr günstig. Ich war fast jeden Tag im Restaurant oder<br />

Pizzeria essen, da es sehr günstig war und sehr gut geschmeckt hat. Eine 32 cm Durchmesser Pizza<br />

Salami, sehr gut belegt, hat 10 Zloty gekostet. In Euro sind das ca. 2,80 Euro. Die Mentalität in Polen<br />

ist ganz anders als in Deutschland, die Menschen sind viel aufgeschlossener. Alle die ich in Polen<br />

kennen gelernt habe waren sehr hilfsbereit. Ich habe während meines Auslandspraktikums sehr viel<br />

über mich selbst gelernt. Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich einige Menschen kennen<br />

gelernt, mit denen ich weiter Kontakt haben werde. Dieses Auslandspraktikum hat mir sehr viel Spaß<br />

gemacht, ich kann einfach nur sagen, dass es eine sehr schöne Erfahrung ist und ich kann es jedem<br />

nur empfehlen. Sollte sich so eine Gelegenheit noch einmal ergeben, würde ich es ohne<br />

nachzudenken noch einmal machen.<br />

Maikel Sudau<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Bericht über das Praktikum von Wieland W. in Torun/Polen vom 06.10. <strong>–</strong> 02.11.2007<br />

....wir wurden von der Lehrerin der Klasse vorgestellt und wurden von den Schülern mit Fragen<br />

überschüttet und lernten die polnischen Menschen ein wenig besser kennen. Sie sind viel offener und<br />

freundlicher als die jungen Leute in Deutschland und haben keine Scheu davor, fremde Menschen<br />

anzusprechen und sich mit ihnen zu unterhalten....<br />

Wohnung und Kontakt mit polnischen Schülern<br />

Unsere Reise begann am 06.10.2007, einen Tag später<br />

als geplant, da am Vortag die Bahn gestreikt hat. Wir<br />

kamen am Samstagabend in Torun an und wurden dort<br />

herzlich von unseren 3 Betreuerinnen, alle 3<br />

Deutschlehrerinnen die an einer polnischen Schule<br />

unterrichten, empfangen und zu unserem Quartier<br />

gebracht. Unsere Wohnung war eine 4-Zimmer-Wohnung<br />

im Erdgeschoss eines kleinen Hauses wo wir mit 4<br />

Personen gewohnt haben. Die Wohnung lag genau<br />

neben einem Schulinternat, sodass es nur ca. 200 Meter bis zur Schule war. Vor der Haustür war eine<br />

Bushaltestelle, von wo aus wir gut in die Innenstadt gekommen sind. Wir hatten ungefähr 1 Stunde,<br />

nachdem man uns zu unserer Wohnung gebracht hatte, als man uns wieder abholte und zu unserem<br />

ersten polnischen Essen in Torun in einem Restaurant einlud. In dem Restaurant gab es die<br />

landesüblichen Pirogen zu essen und wir haben einen schönen ersten Abend in der Stadt verbracht.<br />

Am nächsten Tag wurden wir morgens von den Betreuerinnen abgeholt und in die Innenstadt<br />

gebracht, wo sie ein erstes Treffen mit ein paar polnischen Schülern organisiert hatten. Nach einem<br />

kurzen bekannt machen, verabschiedeten wir uns von den Lehrerinnen und wurden von den Schülern<br />

durch die Stadt begleitet, wo sie uns alles zeigten. Wir gingen am Nachmittag mit ihnen zusammen<br />

essen und sie sagten uns, dass sie uns am Montagvormittag abholen würden und mit in die Schule<br />

nehmen würden. Als wir in der Schule ankamen, die man nicht mit den unserigen in Deutschland<br />

vergleichen kann, da sie wesentlich schlichter war und alles einfach älter war, wurden wir in die<br />

Bücherei gebracht, wo sich die Schulleiterin vorstellte und uns Hilfe bei Problemfällen anbot. Wir<br />

machten jeweils zu zweit für 1 Stunde im Unterricht mit. Jeweils zu zweit im Deutsch <strong>–</strong> und<br />

Englischunterricht. Wir wurden von der Lehrerin der Klasse vorgestellt und wurden von den Schülern<br />

mit Fragen überschüttet und lernten die polnischen Menschen ein wenig besser kennen. Sie sind viel<br />

offener und freundlicher als die jungen Leute in Deutschland und haben keine Scheu davor, fremde<br />

Menschen anzusprechen und sich mit ihnen zu unterhalten. Da wir an diesem Tag nur eine Stunde in<br />

der Schule Unterricht hatten, waren wir für den Rest des Tages ein wenig die Stadt erkunden und<br />

haben zusammen mit unseren Betreuerinnen unsere Monatsbustickets gekauft, da wir einen<br />

Anfahrtsweg zum Betrieb von ungefähr einer Stunde hatten.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Die ist ein Blick auf die Einkaufsstraße in der Altstadt<br />

von Torun. Das große, rote Gebäude in der Mitte ist<br />

das ehemalige Rathaus in welchem jetzt ein Cafe und<br />

ein Lebkuchengeschäft untergebracht sind.<br />

Der 09.10.2007 war unser erster Arbeitstag. Wir wurden<br />

um 9:00 Uhr morgens von der Schule aus abgeholt.<br />

Man zeigte uns welchen Bus wir nehmen mussten und<br />

wo wir in welche Linie umsteigen mussten um zum<br />

Betrieb zu kommen. Als wir in unserm Betrieb „Interset<br />

Sp. z o.o.“ in Lubicz ankamen, ein kleines Dorf was noch mit zu Torun gehört, wurden wir von dem<br />

Chef der Spedition in Empfang genommen und ein wenig durch das Gebäude geführt. Der Chef<br />

konnte ein wenig Deutsch und wir konnten uns mit ihm unterhalten. Wir haben in einem Büro mit 3<br />

weiteren Mitarbeitern gearbeitet, die sehr freundlich und geduldig zu uns waren und uns immer etwas<br />

angeboten haben, z.B. Kamme oder Tee oder was zu essen. Eine Mitarbeiterin konnte nur Polnisch,<br />

die zweite konnte Polnisch und Englisch und der dritte, ein junger Mann, der erst seit 2 Jahren in dem<br />

Betrieb arbeitet, konnte Deutsch. Er hat uns die meiste Zeit erklärt was wir machen sollten und hat uns<br />

auf alle Fragen, die wir hatten, eine Antwort gegeben. Die Hauptsprache zur Verständigung war<br />

Englisch wobei wir uns bemühten ein wenig Polnisch zu erlernen, was sich jedoch als äußert<br />

schwierig herausstellte. Die Arbeit in der Spedition stellte sich als die selbige heraus, die ich auch in<br />

Deutschland mache und stellte somit kein allzu großes Problem dar. Wir haben als Hauptaufgabe an<br />

einem Computer gesessen und Rückfrachttouren für die LKW gesucht die überall in Europa verstreut<br />

waren. Wir haben bei Firmen angerufen und meist auf Englisch nach einer Tour gefragt, außer bei<br />

deutschen Firmen, wo wir selbstverständlich Deutsch sprechen konnten. Ansonsten haben wir<br />

Tachoscheiben sortiert und die Ablage, also Frachtbriefe die abgerechnet worden sind, wegsortiert.<br />

Da wir maximal 6 Stunden arbeiten sollten, hatte wir am Nachmittag Zeit für den Sprachkurs und auch<br />

um später gemeinsam etwas in der Altstadt zu unternehmen sowie die Stadt und die Leute ein wenig<br />

besser kennen zu lernen.<br />

Eine besondere Einladung<br />

Über die ganze Zeit hinweg haben wir eigentlich nie einen so genauen Einblick in die polnische Kultur<br />

und die Gastfreundschaft bekommen, wie in den letzten 3 Tagen. Einer der polnischen Schüler hat<br />

uns gezeigt wo er wohnte, worauf wir ihn fragten ob wir uns denn mal seine Wohnung anschauen<br />

könnten. Er rief seine Eltern an und die sagten sofort, dass es okay sei. Wir gingen hoch und uns<br />

wurde die gesamte Wohnung gezeigt. Wir konnten uns mit dem Vater unterhalten, da dieser Deutsch<br />

konnte und der erzählte uns, wo er früher in Deutschland gearbeitet hat. Als man uns dann noch zu<br />

einem typischen polnischen Gericht einlud, sind wir noch zu Abendessen geblieben und haben mit der<br />

ganzen Familie zu Abend gegessen und haben noch lange geredet. Am darauf folgenden Abend war<br />

der „Allerheiligen“, ein Feiertag in Polen, wo man der Verstorbenen gedenkt und den man mit der<br />

Familie verbringt. Am Abend werden auf den Friedhöfen auf jedem Grabmal mehrer Kerzen als<br />

Erinnerung aufgestellt, sodass ein Lichtermeer entsteht. An diesem Abend verstand ich, wie<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

ausgeprägt der Katholizismus in Polen ist und wie wichtig es den Leuten damit ist, womit ich sie auch<br />

besser verstehen konnte, in ihrer Art und ihrem Tun, denn diesen Anblick werde ich nicht so schnell<br />

vergessen. Unsere Rückfahrt haben wir am 02.11.2007, mit schwerem Herzen angetreten, da wir<br />

Polen nicht verlassen wollten, so wenig wie die Menschen die wir dort kennen gelernt haben. Wir<br />

haben uns jetzt schon wieder zu einem Treffen verabredet und wollen sie unbedingt wieder sehen.<br />

Bernhard B. Torun<br />

Mein Auslandspraktikum ging vom 06.10.2007 bis zum 02.11.2007. Mein Zielland war aufgrund vieler<br />

Faktoren Polen. Zum ersten habe ich das Land noch nie besucht und zum zweiten wollte ich für mich<br />

entdecken, ob diese ganzen Vorurteile, die man gegen dieses Land hat berechtigt sind. Eins vorab<br />

alle Vorurteile sind völlig daher geholt. Ich sage, man sollte das Land selber besuchen und dann<br />

entscheiden ob alles wahr ist was so erzählt wird.<br />

Wir sind am 06.10.2007 um 9:00 Uhr vom Bahnhof in Bremen aufgebrochen. Die Fahrt führte über<br />

Hannover, Berlin, Poznan und dann zu unserem Ziel Torun. 4 Praktikanten waren in Torun<br />

untergebracht und 4 Praktikanten mussten von Torun aus noch mal 3 Stunden Zugfahrt zurücklegen<br />

um Ihre Stadt Olstyn zu erreichen.<br />

Als wir Toruner nach ca. 13 Stunden Zugfahrt am Bahnhof ankamen warteten schon 3 polnische<br />

Lehrerinnen auf uns, um uns in Empfang zu nehmen. Sie hießen Beata, Magda und Eva und waren<br />

unsere Kontaktpersonen für die nächsten 4 Wochen. Wir luden unser Gepäck in die Autos von Eva<br />

und Magda und fuhren mit ihnen zusammen zu unserem Appartement, das ungefähr 20 Minuten<br />

Fußmarsch von der Altstadt Torun entfernt lag. Es war eine 40 qm Wohnung mit 2 Zimmern, Küche<br />

und Bad. Wir schliefen jeweils zu zweit in den zwei Zimmern, wovon das eine Zimmer auch unser<br />

Wohnzimmer war. Das hieß, dass die beiden Auserwählten in dem Wohnzimmer jeden Tag ihr Bett<br />

abbauen und aufbauen mussten, was aber kein Problem darstellte. Es gab einen Fernseher mit 3<br />

Programmen auf Polnisch. Dazu sei gesagt, dass sich das polnische Fernsehen vom deutschen<br />

Fernsehen doch sehr unterscheidet. Zum Beispiel guckt man einen englischen Film, so läuft im<br />

Hintergrund der orginal Ton in Englisch, aber im Vordergrund spricht ein polnischer Übersetzer den<br />

männlichen Part und auch den weiblichen Part des Films.<br />

Außerdem erwartete uns in der Wohnung ein gefüllter Kühlschrank, der von unseren Betreuerinnen für<br />

uns bereit gesellt worden war.<br />

Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten sind wir mit unseren Betreuerinnen in die Altstadt<br />

gefahren um den ersten Abend mit einem Besuch in einem polnischen Restaurant abzuschließen. Das<br />

Restaurant war bekannt für seine Peroggi. Das sind Teigtaschen mit Füllung. Ich bestellte mir Peroggi<br />

mit Spinatfüllung und Gorgonzolasoße, sowie mein erstes polnisches Bier. Das Essen war sehr lecker<br />

und nachdem wir fertig gegessen hatten, zeigten uns unsere Betreuerinnen ein bisschen von der<br />

Altstadt. Am Ende des Tages fielen wir alle erschöpft in unsere Betten in unserem Appartement.<br />

Am nächsten Tag gingen wir mit Beata in die Altstadt, wo wir uns mit 5 polnischen Schülern trafen. Sie<br />

hießen Christoffer, Magda, Dominka, Mischa und Anja und waren alle 17 Jahre alt. Wir zogen mit<br />

Ihnen durch die Stadt und sie zeigten uns alle Sachen die für uns von Bedeutung sein konnten. Zum<br />

Beispiel Restaurants, Shops und ein großes Einkaufzentrum, in dem man alles bekommen konnte<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

was das Herz begehrt. Zum Abschluss gingen wir mit den Schülern noch in ein Restaurant, aßen<br />

etwas und versuchten uns besser kennen zulernen. In den nächsten Wochen arbeitete ich bei der<br />

Firma Thyssen Krupp Energostal in Torun. In der Firma waren ca. 100 Personen beschäftigt. Die<br />

meisten Mitarbeiter waren im Alter von 20-30 Jahren und sehr freundlich. Die Verständigung erfolgte<br />

meist über Englisch und Deutsch. Die Arbeitszeiten waren von 9.00-14.00 Uhr und der<br />

Praktikumsinhalt war das man jede Abteilung der Firma durchlaufen hat um zu sehen was jede<br />

Abteilung so leistet und was die Firma alles verkauft und herstellt. Mein Fazit für die Firma Thyssen<br />

Krupp Energostal ist nur positiv man wurde wunderbar behandelt und hat vieles gelernt für das<br />

spätere Berufsleben. Am Nachmittag hatten wir dann immer noch einen Polnisch Sprachkursus.<br />

Außerdem haben wir in Torun natürlich auch die Discotheken und Bars besucht. Wir gingen immer mit<br />

unseren neunen Freunden feiern und haben dabei unsere polnisch Sprachfähigkeiten verbessert. Wir<br />

haben viele Aktivitäten ausprobiert wie zum Beispiel: Bowling, Klettern und vieles mehr.<br />

Mit einer Schulklasse haben wir außerdem die polnische Hauptstadt Warschau besucht. Wir haben<br />

das polnische Parlament, die National Bank, sowie die Börse besichtigt.<br />

Ein Praktikant und ich haben noch die Stadt Olstyn besucht. Dort trafen wir die anderen Praktikanten<br />

und feierten den Geburtstag einer Praktikantin. Wir schliefen in dem Haus der deutschen Minderheiten<br />

in Olstyn. Man kann sagen das Olstyn eine wunderschöne Stadt.<br />

Nach 4 Wochen Polen war das Abenteuer Polen dann leider auch wieder vorbei. Wir fuhren mit<br />

Tränen in den Augen wieder nach Hause, weil wir so tolle und interessante Leute kennen gelernt<br />

hatten. Nach 15 Stunden Heimfahrt waren wir wieder zu Hause.<br />

Flow 14 4 Praktikanten berichten aus Olsztyn/PL<br />

In Olsztyn klappt alles bestens. Sind schon alle mit dem Praktikum angefangen und sind alle sehr<br />

zufrieden mit den Betrieben. Außerbetrieblich läuft auch alles bestens. Haben ein paar Jugendliche<br />

aus der Schule und dem Internat kennen gelernt und unternehmen zwischendurch mal was mit dem<br />

einen oder anderen.<br />

Wir wollten den PK bitten, wenn Sie die Zeit dazu finden, uns eine knappe Auflistung der zu<br />

schreibenden Berichte zu schicken. Wir wollten alle Berichte, je nach freier Zeit, hier schreiben. So<br />

kann man die Eindrücke am besten festhalten.<br />

Zu den Bildern für den Bericht gibt es bis jetzt nicht viel Gutes zu berichten, außer, dass wir fleißig am<br />

`knipsen` sind. Das Problem jedoch besteht darin, dass wir kein Verbindungskabel zum PC haben.<br />

Die versuche ein Kabel zu finden sind bis jetzt gescheitert. Bleiben aber dran, eins zu finden.<br />

Gruß ,<br />

Die 4 Olsztyner<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Der angehende Bürokaufmann Andreas M. berichtet<br />

über sein Praktikum<br />

Ich habe mein Praktikum in einem riesigen<br />

Baustoffhandel gemacht. Der Betrieb hatte in Olsztyn<br />

seinen Hauptsitz und einem betriebseigenen Baumarkt<br />

neben dem Büro. Weiterhin waren insgesamt 8 weitere<br />

Filialen im Raum Olsztyn angesiedelt. Am ersten Tag<br />

sind wir mit beiden Betreuern und allen 4 Praktikanten<br />

zur Hauptverwaltung gegangen. Dort hat uns der<br />

Geschäftsführer etwas über den Betrieb, dessen<br />

Geschichte und Entwicklung im Laufe der Zeit erzählt. Am Dienstag durfte ich dann mein Praktikum<br />

anfangen. Eine meiner Hauptaufgaben war es Rechnungen nach Rechnungsnummern zu sortieren.<br />

Dies habe ich dann fast 3-mal in der Woche für ein bis zwei Std. gemacht. Danach habe ich dann<br />

andere Abteilungen kennen gelernt oder war mit meiner Betreuerin unterwegs. Einer der ersten<br />

Abteilungen, die mir gezeigt wurde, war der Einkauf. Dort habe ich dann während meines Praktikums<br />

insgesamt 3 Tage gearbeitet. Weitere Abteilungen waren EDV, Lager oder Baumarkt. In der<br />

verbleibenden Zeit des Praktikums war ich oft mit meiner Tutorin im Betrieb unterwegs. Wir haben z.<br />

B. noch zwei weitere Baumärkte besucht und dort die Mitarbeiter kennen gelernt. Weiterhin besuchte<br />

ich auch eine Produktionsanlage für Styropor, an der „mein Betrieb“ die Mehrheitsanteile hält. Dort<br />

haben mir die Kollegen die einzelnen Schritte der Styroporherstellung gezeigt und ausführlich erklärt.<br />

Es war sehr interessant zu sehen, wie aus kleinem Granulat 5 m hohe Styroporblöcke entstanden<br />

sind. Jede 6 Minuten entstand so ein großer Block, der dann ein paar Tage im Lager trocknen musste.<br />

Blöcke, die schon getrocknet waren, hat man dann mit heißen Drähten maschinell innerhalb von<br />

Minuten genau zerlegt, zugeschnitten und verpackt.<br />

Schule / Internat<br />

In der ersten Woche in Polen hatten wir am Montag einen<br />

Termin beim Schuldirektor, mit dem wir über das Praktikum<br />

gesprochen haben. Er war sehr interessiert an uns und hat<br />

viele Fragen gestellt. Am meisten hat Ihn interessiert,<br />

warum wir Polen als Praktikumland ausgesucht haben und<br />

wie wir uns das vorgestellt haben.<br />

Der Schullalltag sieht in Polen ganz anders aus als in<br />

Deutschland.<br />

Die Schule fängt meistens um ca. 12 Uhr an und geht dann bis ca. 19 Uhr. Die Schüler haben auch<br />

mehr Fächer als in Deutschland. Sie müssen z. B. neben der englischen Sprache auch Deutsch<br />

lernen. Das Schulgebäude ist relativ groß und ist bestens ausgestattet. Jedoch ist das Gebäude etwas<br />

älter, was man zwischendurch an dem Innenputz sieht. Neben der Schule ist gleich das Internat. Dort<br />

war das Haus praktisch in zwei Hälften geteilt, wo in der einen Hälfte die Jungs und in der anderen<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Hälfte die Mädchen übernachtet haben. Es gab strenge Vorschriften, wie z. B. dass man sich jeden<br />

Tag, auch am Wochenende, ab 21 Uhr nur im Internat auf seinem Zimmer aufhalten durfte. Was das<br />

Wochenende betrifft, galt diese Vorschrift nur für Schüler, die über das Wochenende im Internat<br />

geblieben sind. Viele Schüler sind aber auch über das Wochenende nach Hause gefahren. Es gab<br />

auch Möglichkeiten mal bei der Freundin oder bei dem Freund außerhalb des Internats privat zu<br />

übernachten.<br />

Gastfreundliches Polen<br />

Die Menschen mit denen wir in Polen zu tun hatten, waren alles aufgeschlossene und liebe Personen.<br />

Wir wurden auch privat zum Mittagessen eingeladen, wo der Tisch sehr groß und voll war. Dort sind<br />

wir dann auch gleich zum Abendessen geblieben. Man hat uns in Olsztyn sehr gerne aufgenommen<br />

und gerne gesehen. Wenn man als Gast in Polen ist, wird man behandelt wie ein König, was<br />

zwischendurch schon fast unangenehm war. So wurden wurden wir z. B. im Internat beim<br />

Abendessen an einen gedeckten Lehrertisch gesetzt und uns wurde das Essen gebracht, während die<br />

Schüler in der Schlange standen, um sich Essen zu holen. Es war auch nicht üblich für die Schüler<br />

den Tisch zu decken. Jeder Schüler hat sich sein Teller selber geholt, was wir auch für uns als<br />

selbstverständlich empfunden hätten. Alle waren hilfsbereit und haben immer alles liegen uns stehen<br />

gelassen um uns zu unterstützen.<br />

Fazit<br />

Es war ein Monat, indem ich viel gelernt und mich weiter<br />

entwickelt habe. Ich habe viel gesehen und erlebt. Ich<br />

kann es nur weiter empfehlen. Man fährt mit einem<br />

gemischten Gefühl hin und kommt voller positiver<br />

Eindrücke wieder. Ich habe sehr viele Leute kennen<br />

gelernt und möchte mit denen den Kontakt auch auf<br />

jeden Fall aufrecht erhalten. Um das mal klar<br />

festzuhalten. Uns wird hier eine Chance geboten sich bei<br />

späteren Bewerbungen von der Masse abzuheben,<br />

etwas zu erleben und mal über den Tellerrand zu schauen. Ich habe sehr viel Spaß gehabt und würde<br />

es ohne zu zögern noch einmal machen. In diesem Sinne möchte ich mich recht herzlich bei allen<br />

bedanken, die dieses <strong>Projekt</strong> auf die Beine gestellt haben, die unser Praktikum so tadellos geplant<br />

haben und die uns so toll als unsere Tutoren vor Ort mit Rat und Tat Seite standen.<br />

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Flow 15 Anke B. - eine Bauzeichnerin berichtet aus Logroño/ES<br />

Mein Praktikum in Logroño sollte am 25. September beginnen, ich hatte jedoch das Glück schon eine<br />

Woche eher, am 16.September, nach Bilbao zu fliegen, um von dort dann einen Bus nach Logrono zu<br />

nehmen und an dem dortigen Weinfest teilzunehmen. Ich war überrascht von der Hilfsbereitschaft der<br />

Spanier, jedoch auch sehr frustriert, dass meine Sprachkenntnisse nicht im Geringsten ausreichten,<br />

um mich zu verständigen. Ich konnte gerade mal meine Busfahrkarte nach Logroño auf Spanisch<br />

kaufen.<br />

Meine erste Woche<br />

Die Fahrt von Bilbao nach Logroño war sehr angenehm,<br />

ich konnte endlich zur Ruhe kommen und die schöne<br />

Landschaft genießen. Wir fuhren an vielen Weinfeldern<br />

vorbei <strong>–</strong> schließlich ist La Rioja bekannt für den guten<br />

Wein- es war ein Atemraubender Anblick.<br />

Jedoch war ich sehr erleichtert als ich endlich nach einer<br />

ca. zweistündigen Fahrt in Logroño ankam und mich eine<br />

spanische Lehrerin, die auch Englisch spricht, und eine<br />

spanische Schülerin, die ebenfalls Bauzeichnerin lernt, von el Estacion de Autobuses abholten und ich<br />

nicht alleine war. Ich konnte mich endlich verständigen und sie brachten mich zu meiner Unterkunft.<br />

Meine Unterkunft ist ein Studentenwohnheim „Residencia Universitaria La Riberia“. Es ist unglaublich,<br />

wie viele Nationen hier vertreten sind.<br />

Die Residencia ist sehr modern und gut ausgestattet. Wir haben hier einen Internetraum, einen<br />

Aufenthaltsraum und einen kleinen Trainingsraum, die wir kostenlos nutzen können.<br />

Ebenfalls besitzt die Residencia einen Waschraum, in denen Waschmaschinen und Trockner zur<br />

Verfügung stehen. Zudem gibt es bestimmte Termine, an denen dreckige Bettwäsche und Handtücher<br />

abgegeben werden können. Utensilien zum Reinigen der Zimmer werden ebenfalls bereitgestellt<br />

(Wischer und Besen), sowie ein Bügelbrett und ein Bügeleisen.<br />

Die Zimmer sind gut ausgestattet mit einem kleinen Bett, einem Schreibtisch, einem Schrank und<br />

jedes Zimmer besitzt ein eigenes Badezimmer.<br />

Ich wohne in einem Einzelzimmer, teile die Küche jedoch mit meiner Zimmernachbarin. Das ist sehr<br />

angenehm, da man somit den Kontakt aufrecht erhält und nicht in alleine in seinem Zimmer dem<br />

Heimweh verfällt.<br />

Die erste Woche war für mich jedoch sehr anstrengen, nicht nur weil ich riesige Probleme mit der<br />

Sprache hatte, sondern weil mich auch meine Heimweh plagte.<br />

Ich kannte hier niemanden außer der Lehrerin und der Schülerin. Die Lehrerin konnte ich nicht<br />

anrufen, da sie arbeiten musste und so wie ich das verstanden habe, sollte ich die Schülerin auch nur<br />

anrufen, wenn ich auf das Weinfest wollte.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

San Mateo<br />

Das Weinfest heißt „Fiesta de la Vendimia Riojana“, ist<br />

hier jedoch als „San Mateo“ bekannt, da es mit dem Fest<br />

zu Ehren des Heiligen Matthäus (San Mateo)<br />

zusammenfällt, welches am 21.September stattfindet.<br />

Vom 15. <strong>–</strong> 22. September fanden jeden Tag andere<br />

Festlichkeiten statt. Jeden Abend wurde um 23 Uhr ein<br />

riesiges Feuerwerk gestartet, was man gut aus dem Park<br />

neben der Residencia bewundern konnte. Dazu kamen<br />

während des Tages mehrere Festumzüge, Konzerte von<br />

Kapellen, Kinderbelustigung und natürlich auch<br />

traditionelle Zeremonien, wie zum Beispiel am<br />

21.Septemeber. Hier werden auf der „Paseo del Espolon“<br />

Weintrauben mit den Füßen eingestampft, um der Virgen<br />

der Valvanera <strong>–</strong> Patronin der Rioja- den erste Most zu<br />

reichen. Am selben Tag findet auf dem „Plaza de Mercado“ im Zentrum der Stadt ein Fest statt, bei<br />

dem typische Spezialitäten aus der Provinz Rioja und Wein gereicht werden. Auch die jungen Leute<br />

kommen nicht zu kurz, wie auf Schützenfesten wurde hier ein Zelt aufgebaut, wo richtig gefeiert<br />

wurde. Ebenfalls laden die zahlreich vertretenen Tanzbars zum Feiern ein.<br />

Somit war die erste Woche, die ich Logroño besuchte, richtig was los. Ich hab da nur leider nicht allzu<br />

viel davon mitbekommen. Konnte mich hier nicht richtig an jemanden wenden und habe mich ehrlich<br />

gesagt auch auf Grund meiner sprachlichen Probleme nicht getraut jemanden zu fragen.<br />

Nach und nach traf ich hier in der Residencia dann auch Leute, mit denen ich mich verständigen<br />

konnte, mit denen ich mich dann auch abends auf in die Stadt zum Feiern machte. Die Spanier gehen<br />

hier sehr spät weg, was für mich eine richtige Umstellung war. Die Bars und Diskotheken öffnen hier<br />

erst ab 1 Uhr nachts und es wird bis in den Morgen reingefeiert. So kam man teilweise erst wieder zu<br />

einer Uhrzeit in der Residencia an, zu der man teilweise in Deutschland aufsteht oder zu arbeiten<br />

beginnt. Sehr ungewohnt. Aber auch klasse mal zu sehen, wie die Spanier hier so feiern.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Im Architekturbüro<br />

Dann war die erste Woche auch schon rum und ich hab mich auf zu meinem Arbeitsplatz gemacht,<br />

was mir doch mehr Probleme bereitete als ich gedacht hatte. Ich war den Montag nach meiner<br />

Ankunft den Weg zu meiner Arbeitsstelle zu Fuß gegangen, mir wurde dann jedoch erklärt, wie ich mit<br />

den Bussen fahren kann. Das wollte ich natürlich an meinem ersten Arbeitstag auch machen und stieg<br />

in den ersten Bus ein, was eigentlich auch kein Problem war. Ich kam da an, wo ich hin wollte. Nur<br />

dann war ich etwas irritiert auf welcher Seite ich in den nächsten Bus steigen musst. Ich komme mehr<br />

oder weniger vom Land und fahre nie mit dem Bus. Für mich als Landei war es sehr schwierig und bin<br />

dann doch glatt in den falschen Bus gestiegen und in einen ganz anderen Ort gefahren. Tja, das<br />

kommt halt auch mal vor. Ein bisschen beschämt kam ich dann aber doch eine Stunde später als<br />

geplant auf der Arbeit an und lernte dann auch meinen Chef Gaspar kennen. Er ist sehr nett und hilft<br />

mir, wo er nur kann. Die Verständigung war am Anfang sehr schwer. Meine Arbeitskollegin Kristina<br />

spricht Englisch und musste somit jedes Wort übersetzen, was Gaspar oder ich sagten. Mittlerweile<br />

spricht Gaspar sogar ein bisschen Englisch und ich bringe dann doch schon ab und zu ein paar Sätze<br />

auf Spanisch heraus, da ich hier an einem Sprachkurs an der Universität teilnehmen kann. Das ist<br />

echt eine Erleichterung, da ich merke, dass ich doch nicht ganz unfähig bin, Spanisch zu verstehen.<br />

Meine Arbeit macht mir Spaß, nach dem Einarbeiten in ein paar bestehende <strong>Projekt</strong>e darf ich nun an<br />

dem PC zeichnen. Ich zeichne mit AutoCAD, womit ich auch in Deutschland zeichne. So fällt es mir<br />

ziemlich leicht zu zeichnen, wenn mir auch viele Kürzel nicht einfallen, die das Arbeiten schneller<br />

machen. Meine Aufgabe ist es momentan die Arbeiten des deutschen Architekten Mies van der Rohe<br />

kennen zu lernen und sein Farnsworth House zu zeichnen. Dieses Haus wurde 1950/51 gebaut und<br />

ist eines der bedeutendsten Bauten der Welt, da es noch heute so modern ist. Es ist unglaublich, wie<br />

ein Mensch damals solch einen Idee hatte, dieses Haus damals nicht im Geringsten in den Stil der<br />

Architektur passte, heute aber ausgesprochen modern ist und das nach so vielen Jahren. Sehr<br />

faszinierend. Es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung in einem anderen Land zu leben und deren<br />

Kultur kennen zu lernen. Nutzt diese Chance, wenn ihr sie bekommt.<br />

Flow 16 - Malte E. Bauzeichner berichtet aus Lettland<br />

Labdien an alle,<br />

Am Samstag, den 15. September um 13:25 Uhr landete mein Flieger in Riga, der lettischen<br />

Hauptstadt und zugleich größten Stadt des Baltikums.<br />

Ich wurde am Flughafen von der Gastmutter abgeholt und es ging mit dem Auto zur Wohnung, welche<br />

im grünen Babite, ca. 10km von Riga entfernt, liegt. Als wir angekommen waren und ich den<br />

Wohnblock von außen betrachtete, habe ich schon einen kleinen Schrecken bekommen, da er von<br />

außen doch einen ziemlich alten und mitgenommenen Zustand vermuten lässt.<br />

Als ich dann jedoch die Wohnung betrat, erlebte ich eine sehr positive Überraschung. Alles war ganz<br />

neu renoviert und auch sehr schön eingerichtet.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Ich habe mein eigenes Zimmer und sogar Internet rund um die Uhr.<br />

Ich wohne dort mit der Mutter Sandra und den zwei Söhnen D�vis (15) und K�rlis (18). Der älteste<br />

Sohn J�nis (24) ist schon ausgezogen und wohnt mit seiner Freundin zusammen. Der Vater lebt mit<br />

den Grosseltern im etwa 1,5 Autostunden entfernten Landhaus in Tukums. Hier ist er als Förster tätig.<br />

Die Kommunikation klappt auch bestens, da alle Söhne englisch sprechen und die Mutter sogar sehr<br />

gut deutsch.<br />

In der ersten Woche hatte ich einen interkulturellen Sprachkurs mit einer jungen Waldorf-Lehrerin, aus<br />

Riga. Dies erwies sich jedoch als nicht so einfach, da sie nicht so gut englisch sprach und auch kein<br />

Wort deutsch verstand. Die Übungsblätter von ihr waren auch alle auf Englisch, so musste ich erstmal<br />

alles auf Deutsch und dann auf Lettisch übersetzen. Obwohl ich mein Lettisch kaum verbessern<br />

konnte, war diese erste Woche ausgesprochen hilfreich für meinen weiteren Aufenthalt in der mit<br />

Abstand größten Stadt Lettlands. Die immer sehr engagierte junge Frau zeigte mir wie ich überall hin<br />

komme und das Riga Verkehrsnetz, mit Zug, Straßenbahn und Trolleybus am besten nutze. Des<br />

Weiteren führte sie mich durch Alt-Riga und zig Museen wie z.B. Rigas Automuseum, das<br />

Kriegsmuseum und das Freiluftmuseum.<br />

Rigas Celtniecibas Koledza<br />

Außerdem habe ich an 3 Tagen das "Rigas Celtniecibas Koledza" besucht, was sehr interessant war.<br />

Dort habe ich zum Thema Perspektive ein paar Würfel mit Bleistift gezeichnet, einen Grundriss für ein<br />

Einfamilienhaus sowie eine passende Raumaufteilung ausgedacht und zeichnerisch umgesetzt. Die<br />

kreative Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Lehrerin, die mich dort betreut hat, war auch<br />

äußerst nett und hilfsbereit.<br />

Im Architekturbüro<br />

In der nächsten Woche startete ich dann mein siebenwöchiges Praktikum in dem Architekturbüro,<br />

welches direkt im Herz von Riga, der Altstadt liegt.<br />

Ich fahre jeden Morgen etwa 20 Minuten mit der Bahn und anschließend lauf ich noch einmal 20<br />

Minuten durch die komplette Alt-Stadt um dann das Bürogebäude zu erreichen.<br />

Der Chef Sergejs N. hat mir am ersten Tag das zweistockige Büro und meinen Arbeitsplatz für die<br />

ersten 2 Wochen gezeigt.<br />

Auch hier war ich sehr erstaunt, was sich hinter der unscheinbaren Fassade des Hauses befand.<br />

Das Büro ist sehr schön und ziemlich modern eingerichtet. Als Kontrast dazu, befindet sich im inneren<br />

ein Stück der alten Befestigungsmauer vom alten Riga. Die Stadtmauer wurde im Jahr 1208 zum<br />

Schutz der Reichen errichtet und war das erste Bauwerk in Riga. Sie führt durch das komplette<br />

Architekturbüro. Im Büro sind alle sehr nett zu mir und ich kann mich gut auf Englisch verständigen.<br />

Einige sprechen auch einwenig deutsch.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Von der jungen Architektin Liga Z. bekomme ich meine Zeichenaufgaben. Sie arbeitet zurzeit an<br />

einem Hotel, welches momentan hier in Riga neu gebaut wird.<br />

Hierfür habe ich bisher unter anderem eine Fluchttreppe gezeichnet und einen Schnitt durch einen<br />

Überwachungsraum entwickelt. Meist sind es kleine Änderungen in Grundrissen oder Schnitten, die<br />

ich für sie mache.<br />

Außerdem habe ich mit Liga die Baustelle besichtigt und konnte so einen guten Eindruck von dem<br />

entstehenden Gebäude bekommen. Es ist sehr interessant, da es eine sehr moderne Fassade<br />

bekommt. Die beiden Häuser, die direkt an das neue Hotel anschließen, sind hingegen ziemlich alt<br />

und erinnern an den Jugendstil.<br />

Zeichenarbeit<br />

Das Zeichnen am PC, erwies sich jedoch als<br />

nicht so einfach, da hier im Büro mit AutoCAD<br />

gearbeitet wird. An meinem heimischen<br />

Arbeitsplatz zeichne ich ja sonst mit Allplan<br />

von Nemetschek. Doch nach und nach<br />

gewöhnte ich mich daran und mittlerweile<br />

klappt das auch schon echt gut.<br />

Das Zeichenprogramm ist aber bei weiten nicht<br />

der einzige Unterschied zwischen der Arbeit<br />

hier und der im heimischen Deutschland.<br />

Es macht den Anschein, dass die Leute hier<br />

kommen, gehen und Pause machen wann sie<br />

möchten. Es herrscht ein viel lockeres<br />

Arbeitsklima. Der eine schläft einfach mal eine<br />

Runde an seinem Arbeitsplatz, der andere<br />

surft im Internet, spielt oder hört über<br />

Kopfhörer seine Musik. Das Radio lauft die<br />

ganze Zeit und das auch nicht nur dezent im<br />

Hintergrund. Wenn jemand Geburtstag hat<br />

wird er mit Blumen überhäuft und zu<br />

besonderen Anlässen gibt es auch gerne mal<br />

einen Wein oder Jim-Beam-Cola für alle.<br />

In Deutschland habe ich so ein Arbeitsklima<br />

noch nie erlebt. An die Arbeitseinstellung<br />

konnte ich mich schneller gewöhnen als an<br />

das Zeichenprogramm. Trotz alledem habe ich<br />

meine festen Arbeitszeiten. Ich komme jeden<br />

Tag um 9.00 Uhr und habe immer so gegen<br />

18.00 Uhr Feierabend, wobei ich eine Stunde<br />

Mittagspause mache. Diese verbringe ich<br />

meist bei McDonalds (man weiß, was man<br />

bekommt und es ist billiger als in Deutschland<br />

:-D) oder in kleinen Restaurants in der Altstadt.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 17 Vanessa und Annika - zwei Bauzeichnerinnen - berichten aus Logroño<br />

¿Und wo sind die guten deutschen Kartoffeln?<br />

Unsere ersten 3 Wochen<br />

Hola en Alemania:<br />

Unsere ersten 3 Wochen sind nun rum und wir haben<br />

viel erlebt. Freitag und Samstag war Karneval und ich<br />

wusste nicht, dass auch die Spanier das gerne feiern..<br />

Überall in der Stadt waren Bühnen aufgebaut und es<br />

wurden Kostüme vorgestellt.<br />

Unsere Freizeit verbringen wir viel mit unseren<br />

Freunden aus Brasilien und Wales die wir beim<br />

Sprachkurs kennen gelernt haben. Der Sprachkurs<br />

war richtig gut, doch leider zu kurz. Ich hätte es besser gefunden wenn wir noch nebenbei eine<br />

Abendschule gemacht hätten.<br />

Meine erste Woche bei meiner Arbeit war super. Meine Arbeitskollegen sind sehr nett und geben sich<br />

viel Mühe mir alles zu erklären und zu zeigen. Außerdem habe ich aus dem 18. Stock eine super Sicht<br />

auf die ganze Stadt und so macht das Arbeiten noch mehr Spaß. Das wir nur 6 Std. am Tag arbeiten<br />

müssen ist auch eine tolle Sache, aber die 2,5 Std. Siesta dazwischen sind sehr anstrengend. Also ist<br />

man dann auch erst um 18.30 wieder Zuhause.<br />

Über die Unterkunft kann man nicht meckern. Das einzige Problem ist dass das Zimmer für 2<br />

Personen einfach zu klein ist. Das Essen ist gut bis auf die Tatsache, dass es viel Pommes Frites und<br />

Chips zu essen gibt. ¿Und wo sind die guten deutschen Kartoffeln? Die fehlen uns doch am meisten<br />

hier. :-) Ich bin schon sehr gespannt wie die nächsten<br />

5 Wochen werden.<br />

Also als wir hier angekommen sind und unser Zimmer<br />

gesehen haben, dachten wir erst mal "was ist das denn<br />

hier" total das kleine Zimmer mit einem Hochbett und<br />

einem Badezimmer drin. Mittlerweile haben wir uns<br />

schon daran gewöhnt.<br />

Beim Sprachkurs haben wir einige Leute kennen<br />

gelernt, mit denen wir auch schon öfters weg waren. In<br />

unserer Freizeit waren wir schon schwimmen und haben uns den Rio Ebro angeguckt. Die Arbeit<br />

macht mir, wie in Deutschland auch, Spaß. In meiner ersten Arbeitswoche habe ich Ansichten von<br />

alten Mauern/Wänden gezeichnet. Zwischendurch habe ich Pläne geschnitten und gefaltet. Die Pläne<br />

werden übrigens anders gefaltet. Im Moment zeichne ich Ansichten von einem Haus, von dem ich<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

keine Maße habe und ich somit alles über Fotos und mit Hilfe der Flurkarte herausfinden muss.<br />

Meine Arbeitskollegen sind alle super nett und wer arbeitet nicht gerne nur 6 Stunden am Tag. Die<br />

Zeit vergeht wie im Flug, schon ist die Hälfte vorbei.<br />

lg Annika<br />

Meine Arbeit<br />

Die dritte Woche in Logroño begann mit unserem<br />

ersten Arbeitstag im Architektenbüro. Mein<br />

Arbeitsplatz liegt im 18. Stockwerk und somit habe ich<br />

eine super Sicht auf Logroño von meinem<br />

Arbeitsplatz. Meine 6 Stunden die ich nur arbeiten<br />

muss darf ich mir selber in dem Zeitraum von 9.30-<br />

20.30 Uhr einteilen, was natürlich super für einen<br />

Langschläfer wie ich einer bin ist.<br />

Mein Chef (hier auf dem Bild seht Ihr ihn und meine Kollegen) begrüßt mich jeden morgen mit : "Hola,<br />

guten Morgen ?Que tal?".<br />

Von meinen 5 Arbeitskollegen wurde ich herzlich aufgenommen und sie geben sich viel Mühe mir<br />

alles zu erklären und zu zeigen. Auch das Verständigen klappt, ist zwar ein Mix aus englisch und<br />

spanisch aber wir verstehen uns. :-)<br />

In der ersten Woche habe ich gleich drei Aufträge bearbeitet und ich war froh das ich alles so gut<br />

hinbekommen habe, denn normalerweise komme ich aus der Ingenieurbranche und zeichne nur<br />

Stahlbetonteil. Auch das Zeichenprogramm ist ein anderes doch von Tag zu Tag wird’s immer besser.<br />

Das Möblieren der gezeichneten Wohnungen/Häuser macht richtig Spaß und ich lerne viel über das<br />

Einzeichnen der Elektrizität und der Entwässerung.<br />

In der dritten Woche sind wir dann in einem Vorort von Logroño und haben ein Haus aufgezeichnet<br />

und vermessen. Dieses Haus durfte ich dann zeichnen was nicht ganz so leicht war da es nicht<br />

wirklich viele gerade Wände gab. Viele waren ausgebeult oder waren unterschiedlich dick, aber mit<br />

etwas Hilfe und hier etwas mehr und da etwas weniger habe ich es doch noch geschafft das die<br />

Zeichnung wie eine Zeichnung aussah.<br />

Ich bin sehr gespannt was mich die letzten 2 Wochen noch alles so erwartet.<br />

Unter „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ Bilder findet Ihr auch ein großes Foto aus dem Fenster im 18. Geschoss mit Blick<br />

aus dem Büro über Logroño.<br />

Auch gibt es dort noch ein Bild mit meinen Kollegen.<br />

Hasta luego<br />

Vanessa<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 18 Anna und Catharina <strong>–</strong> Bauzeichnerinnen - berichten aus Sevilla<br />

Buenas tardes - wir beide sind gut angekommen und wurden freundlich von Manuela unserer<br />

Vermieterin empfangen. Wir haben uns auch schon ein paar Mal die Parade La Cabalgata de los<br />

Reyes Magos angesehen. War toll.<br />

Hola, ¿Qu'e tal?<br />

Ich hoffe, dass das Wetter in Deutschland angenehm ist. Hier waren es gestern einmal schon 20<br />

Grad, dabei kann man sich kaum vorstellen, das es erst Jahresanfang ist! Aber Sevilla ist wirklich<br />

recht schön. Wir haben gestern von der Sprachschule „Clic“ eine kleine Stadtführung bekommen und<br />

wir wurden in unsere Klassen eingeteilt (ich bin sozusagen in die erste Klasse gekommen, also die für<br />

die Anfänger)<br />

Heute können Anna und ich auch zum ersten Mal Lebensmittel einkaufen gehen, denn Montag war ja<br />

offiziell Feiertag und da hatte kein Supermarkt auf.<br />

Unsere ersten zwei Wochen<br />

Jeweils pünktlich um 9:00h begann „drüben in Sevilla“<br />

unser Sprachunterricht in der Sprachschule „Clic<br />

international house“. „drüben“, weil wir in Triana einem<br />

Stadtteil auf der anderen Seite des Rio Guadalquivir<br />

wohnen und weil man „hier bei uns“ sagt: „wir gehen<br />

rüber nach Sevilla.“<br />

Clic<br />

In der Sprachschule lernen wir entsprechend unseren<br />

Vorkenntnissen in kleinen, unterschiedlichen<br />

Gruppen.<br />

Da die Sprachschüler von Clic aus der ganzen Welt<br />

kommen, wird nur auf Spanisch unterrichtet. Das<br />

klappt wirklich gut und wir machen richtig Fortschritte.<br />

Bei Clic stehen uns immer die PC und das Internet<br />

zur Verfügung. Auch werden viele Unternehmungen<br />

und Ausflüge angeboten. Nach dem Ablauf der<br />

Sprachschule am Ende der ersten beiden Wochen<br />

gelten alle diese Angebote auch weiter. Außerdem ist Eva W. auch für uns da, wenn wir mal wirklich<br />

ein besonderes Problem haben sollten. Das ist so über das <strong>Projekt</strong> geregelt. Also Ihr seht, es geht uns<br />

gut hier, obwohl wir echt fleißig büffeln müssen.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Die Zeit verfliegt<br />

Mittlerweile hat schon unsere vierte Arbeitswoche angefangen und wir können gar nicht glauben, dass<br />

in gut zwei Wochen schon alles wieder vorbei sein soll. Wir haben uns hier gerade richtig eingelebt.<br />

(Bild unten: das Gebäude des Baukonzerns )<br />

Die Kollegen haben immer Zeit für uns<br />

Die Kollegen haben uns freundlich und nett<br />

aufgenommen und die Arbeit macht echt Spaß.<br />

Heute müssen Pläne für ein großes Gerichtsgebäude in<br />

Córdoba eingereicht werden, deshalb ist im Moment alles<br />

etwas hektisch und stressig.<br />

Aber für uns haben sie immer Zeit.<br />

Mitarbeit<br />

am <strong>Projekt</strong><br />

Wir mussten die Grundrisse von diesem<br />

Gerichtsgebäude bemaßen. und anschließend die<br />

Grundflächen von jedem Raum ermitteln. Das ging mit<br />

Hilfe von Polygonlinien und zusätzlich haben wir eine<br />

Excel-Tabelle angelegt. Später haben wir Fenster an<br />

vorgegebenen Stellen in das Gebäude eingesetzt,. Seit<br />

dieser Aufgabe arbeite ich (Anna) hier mit AutoCad,<br />

weil der geplante Datentransfer zwischen meinem<br />

Allplan und AutoCad nicht funktionierte. Deshalb hab ich für alles etwas länger gebraucht. Die beiden<br />

Programme haben doch ein paar wesentliche Unterschiede, und da ich auch die AutoCad Icons noch<br />

nicht kannte, war es anfangs wirklich schwierig, bestimmte Funktionen zu finden.<br />

Die Grundrisse des Gerichtsgebäudes wurden in unterschiedlich farbige Sektoren eingeteilt. Da diese<br />

ständig verändert wurden, mussten wir diese Flächen wiederholt aktualisieren, indem wir die<br />

Polygonlinien versetzten. Anschließend mussten wir auch von diesen kompletten Sektoren die<br />

Grundflächen ermitteln. Und gerade eben <strong>–</strong> noch kurz vor der Abgabe -, haben wir noch einmal<br />

schnell die Grundflächen aller Räume sowie die Excel-Tabellen aktualisiert und korrigiert.<br />

Desayuno<br />

Unsere Arbeitszeiten sind hier etwas anders als in<br />

Deutschland. Wir fangen morgens um halb neun an und<br />

haben von zwei bis vier Uhr Mittagspause. Dann wird<br />

noch mal bis sieben Uhr gearbeitet. Um ca. zehn Uhr<br />

morgens gibt es immer eine kleine Frühstückspause, die<br />

alle zusammen verbringen. Dann wird Brot auf einem Grill<br />

(ja, Grill) getoastet und dazu gibt es dann Olivenöl oder<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

gesalzene Butter. Es gibt sogar eine Liste, auf der steht, wer an welchem Tag der “Grillmeister” ist.<br />

Natürlich haben wir die Angebote von Clic genutzt und sind mit den Kursteilnehmern nach der<br />

Schulzeit oder am Wochenende viel unterwegs.<br />

Plaza de Espana y Parque de María Luisa<br />

Obwohl auch hier zurzeit Winter ist, waren wir vom<br />

Park und dem Wetter (ca. 22°) mehr als begeistert.<br />

Museo de Bellas Artes de Sevilla<br />

In diesem Museum haben wir viele Gemälde mit<br />

christlichen Motiven gesehen und auch einige von<br />

Velázquez und Murillo.<br />

Dieses sehr bekannte Werk wurde von Morillo auf<br />

eine Serviette gemalt. "Virgen de la Servilleta"<br />

Palacio de la Condesa de Lebrija<br />

In diesem Palast kann man sehen, wie<br />

wohlhabende Leute gelebt haben. Sehr<br />

beeindruckend war das Vermischen von römischen<br />

und mittelalterlichen Merkmalen.<br />

Auch der spanische Platz war sehr beeindruckend. An<br />

dem halbrunden Bau hat jede Provinz Spaniens einen<br />

eigenen Bereich mit einem bunt gefliesten Bild und<br />

einem entsprechenden Ausschnitt aus der Landkarte<br />

des Landes.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

La Giralda Cádiz und Strand<br />

Da das Wetter so fantastisch war, haben wir den Tag<br />

genutzt um uns Sevilla mal von oben anzuschauen.<br />

Doch zunächst haben wir die Kathedrale mit ihren<br />

vielen schönen Details besichtigt. Diese ist die größte<br />

gotische Kathedrale auf der Welt. Der lange Weg auf<br />

die Giralda hat sich gelohnt (h = 96m)<br />

Nachdem wir uns die Kathedrale von Cádiz<br />

angesehen und auch ein bisschen von der Messe<br />

miterlebt haben, machten wir uns auf den Weg zu<br />

einem Geheimtipp: Ein wunderschöner Strand<br />

zwischen ‚Conil de la Frontera’ und ‚Barbate’!<br />

Flow 19 Konny W. - Zimmerin - schreibt am 13.1.08 um 18:22h per SMS:<br />

Hallo ... ich bin gut angekommen. Es regnet. Viele Grüße Konny<br />

Wohnung<br />

Ich bin sehr froh, hier mit Sevillanern zu wohnen.<br />

Es ist eine Wohnung mit zwei Mitbewohnerinnen,<br />

die mich sehr herzlich aufnehmen in ihrer kleinen<br />

WG. Allerdings ist es sehr weit zum Zentrum, was<br />

mich dazu gebracht hat, mir nach einer Woche ein<br />

Fahrrad zu kaufen. Die beiden zeigen mir ihr<br />

Sevilla wie sie es kennen, nicht wie andere<br />

Touristen es wahrnehmen, deshalb würde ich<br />

anderen immer raten auch privat zu wohnen.<br />

Sprachkurs<br />

Ich hab den 2 Wochen Sprachkurs mit<br />

Freuden absolviert, hatte einen gut<br />

strukturierten, sehr herzlichen, humorvollen<br />

Lehrer. Bin trotz einiger Vorkenntnisse in den<br />

Kurs a1 eingeteilt worden, was vermutlich auch<br />

gut war. Ich verstehe sehr viel, wenn die<br />

Menschen langsam sprechen und mit mir<br />

persönlich. Leider kann ich aber so gut wie<br />

überhaupt nicht sprechen. Fühle ich mich<br />

manchmal wie blockiert oder wie in etwa auf<br />

dem Niveau einer Dreijährigen...<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Firma<br />

Die Firma ist super, eine große Firma mit in<br />

etwa 50- 60 Angestellten. Seit vielen Jahren<br />

restauriert sie die Kathedrale von Sevilla, was<br />

ein unglaubliches, riesiges Gebäude ist.<br />

Ich finde das Betriebsklima angenehm und<br />

bisher alle Kollegen sympathisch. Ich verstehe<br />

den Akzent zwar nicht immer - das "s" scheint<br />

unbeliebt und fällt deshalb weg... - andere<br />

Frauen, die handwerklich arbeiten, hab ich hier<br />

noch nicht getroffen.<br />

Also arbeite ich zwischen Touristen und<br />

Kirchenchorälen, manchmal auch im Palacio ,<br />

10 Minuten entfernt.<br />

Ich bin mit dem einzigen Zimmermann hier<br />

immer unterwegs, der sehr nett ist, sich zur<br />

Aufgabe gemacht hat mir (im Kran beim<br />

streichen) das spanische " r" beizubringen,<br />

Humor hat, seit 20 Jahren restauriert... und<br />

Bauschaum liebt.<br />

Wir fangen um viertel vor 8 an und arbeiten bis<br />

um 4 mit einer Pause um 11 von einer<br />

Viertelstunde. In der Kathedrale ist es kühl<br />

aber auch trocken. Viele Gänge gibt es hier<br />

und Wendeltreppchen und Räume, in die die<br />

Touristen natürlich nicht dürfen. Das ist sehr<br />

spannend. Außerdem gibt es eine Orgel, die<br />

bis auf die Pfeifen vollständig aus Holz ist,<br />

enorm riesig, von oben bis unten mit<br />

Holzschnitzereien besetzt.<br />

Heute <strong>–</strong> ich bin nun schon fast 4 Wochen in<br />

der Firma - habe ich die Außenseite des<br />

riesigen Hauptportals gestrichen. Dieses Portal<br />

ist sehr alt und innen sehr schön geschnitzt.<br />

Außen ist es mit Kupfer beschlagen.<br />

Ansonsten haben wir Türschlösser<br />

ausgetauscht, Schubladenschlösser<br />

eingebaut, provisorische Trennwände gebaut,<br />

dort Türen eingebaut, Fußbodenlager auf der<br />

Baustelle verlegt, darauf Platten geschraubt,<br />

das Hauptportal innen gesäubert, gestrichen,<br />

herausgebrochene Teile eingesetzt, Bilder in<br />

Kapellen auf und abgehängt, diverse<br />

anfallende Arbeiten.... in den meisten Fällen<br />

arbeiten wir zu zweit. ich reiche häufig<br />

Werkzeug an und hole fehlendes, lerne<br />

Werkzeugnamen....<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 20 Die Elektroniker Oliver und Ruben berichten aus Torun 13.1. - 8.3.<strong>2008</strong><br />

Oliver S. schreibt sofort nach der Ankunft am<br />

13.1.08 um 17:50 per SMS:<br />

"Hallo! Wir sind gut angekommen und wurden<br />

bereits herzlichste empfangen. Schöne Grüße<br />

Ruben und Oliver<br />

Nach zwei Wochen berichten Oliver und<br />

Ruben ausführlich über ihre ersten Tage in<br />

Torun<br />

Nach einer 11 stündigen Fahrt mit dem PKW<br />

hatten wir endlich unser Ziel erreicht: TORUN.<br />

Dort erwarteten uns bereits Teresa und Kris<br />

(Bild 1, l. Teresa, r. Kris), unsere Betreuer.<br />

Nach einer herzlichen Begrüßung führten Sie<br />

uns zu unserem neuen Zuhause für die<br />

nächsten 2 Monate in Polen, welches direkt an<br />

das Schulgebäude angrenzt. Eine kleine<br />

Wohnung mit 2 Zimmern, Küche und WC.<br />

Nikolaus Kopernikus, eigentlich Nikolas Koppernigk,<br />

(latein.: Nicolaus Copernicus, poln.: Miko�aj Kopernik)<br />

(* 19. Februar 1473 in Thorn; † 24. Mai 1543 in<br />

Frauenburg) wurde mit seinen Theorien von der<br />

Bewegung der Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne zu<br />

einem der bedeutendsten Astronomen des Abendlandes.<br />

Erstes Einleben<br />

Am ersten Tag wurden wir dem Direktor der<br />

Schule und des Internates vorgestellt. Nach<br />

diesem Treffen zeigten uns Teresa und Kris<br />

die Schule, welche sich auf die Ausbildung der<br />

Bereiche: Elektrotechnik, Informatik und<br />

Mechatronik spezialisiert hat. Außerdem<br />

zeigten sie uns die besten<br />

Einkaufsmöglichkeiten in unserer Nähe.<br />

Da Torun der Geburtsort des Lebkuchens ist,<br />

besuchten wir am zweiten Tag das Museum<br />

zur Geschichte des Lebkuchens. Dort formten<br />

und buken wir selbst einen Lebkuchen.<br />

Nach dem Museumsbesuch besichtigten wir<br />

die Altstadt von Torun.<br />

Außerdem ist Torun durch den berühmten<br />

Astronomen Nikolaus Kopernikus bekannt<br />

geworden, da er hier das Licht der Welt<br />

erblickte (Bild 2: im Hintergrund Statue von<br />

Nikolaus Kopernikus). Dies spiegelt sich in der<br />

Stadt wieder durch Denkmäler und Gebäude,<br />

die nach ihm benannt wurden (z.B.:<br />

Universität, Einkaufszentren, Straßen, …).<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Die Schule "ZSMEIE"<br />

Die darauf folgenden Tage besuchten wir die Schule.<br />

Hier lernten wir den Alltag der polnischen Schüler<br />

kennen. Sie haben verschiedene Unterrichtsfächer,<br />

bestehend aus: Deutsch, Polnisch, Englisch und<br />

Sport. Außerdem haben sie Unterrichtsfächer welche<br />

sich auf ihre Spezialisierung beziehen. Anders als in<br />

Deutschland besteht die Ausbildung fast<br />

ausschließlich aus theoretischem Unterricht (Schule)<br />

und geht über einen Zeitraum von 4 Jahren.<br />

Zusätzlich bekamen wir nach dem Mittag bis Abends<br />

immer Polnischunterricht, von Teresa und Kris. Hier<br />

erlernten wir Grundkenntnisse der Polnischen<br />

Sprache. Durch den Besuch der Schule schlossen wir<br />

neue Freundschaften mit Schülern, welche uns<br />

einluden etwas mit ihnen zu unternehmen. Wir stellten<br />

fest dass ein Teil der Schüler englisch sprechen<br />

konnte. Das war für uns neu, da wir außerhalb der<br />

Schule nur wenige Personen trafen die der englischen<br />

Sprache mächtig waren.<br />

Kurzbericht über die Firma<br />

Die zweite Woche<br />

In der zweiten Woche besuchten wir ebenfalls die<br />

Schule, in der wir weiterhin dem Unterricht<br />

beiwohnten. Auch setzten wir den begonnenen<br />

Polnischkurs fort.<br />

Am Ende der Woche gingen wir in das Planetarium<br />

von Torun, in dem eine Vorführung über die<br />

Entstehung des Lebens auf Erden gezeigt wurde (Bild<br />

3: <strong>Projekt</strong>or im Planetarium). Ab Montag werden wir<br />

dann in unserem Betrieb arbeiten. Aber davon<br />

berichten wir später.<br />

In der dritten Woche starteten nun endlich unsere 6-wöchigen Praktika. Am ersten Tag fuhren wir in<br />

Begleitung von Teresa und Kris zum Hauptsitz der Firma ENERGA Torun. Das ist ein<br />

Energieversorgungsunternehmen. Dort erwartete uns bereits der Sicherheitsbeauftragte, der uns über<br />

die allgemeinen Sicherheitsregeln des Betriebes unterrichtete. Zum Glück hatten wir unsere<br />

„Dolmetscher“ mit, da die Belehrung ausschließlich auf Polnisch war.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Reparaturen, Messungen, Proben<br />

Begrüßung<br />

Die darauf folgenden Tage fuhren wir mit dem Auto zu<br />

einzelnen unterschiedlichen Arbeitsplätzen. Wir<br />

führten Messungen in Umspannwerken aus,<br />

lokalisierten Kabelbrüche, untersuchten mit einer<br />

Wärmebildkamera die einzelnen Außenleiter an<br />

Übergangspunkten und entnahmen Ölproben von<br />

Transformatoren. Die daraus resultierenden<br />

Ergebnisse wurden protokolliert, zu den Akten gelegt<br />

oder zu anderen Abteilungen geschickt.<br />

Am 2. Tag fuhren wir zu einer anderen Abteilung, wo<br />

wir unser Praktikum begannen. Der Chef dieser<br />

Abteilung begrüßte uns herzlich und führte uns zu<br />

unserem Arbeitsplatz für die nächsten 2 Wochen. Der<br />

dortige Leiter zeigte uns das Firmengelände.<br />

(Bild: Autotransformator)<br />

Kollegen<br />

Trotz mancher Verständigungsprobleme bauten wir<br />

schnell gute Beziehungen zu den Mitarbeitern auf., was<br />

sich über die Arbeit hinaus auswirkte. (Bild: Kaffeeklatsch<br />

der Abteilung)<br />

Zum Abschluss des Sprachkurses erhielten wir noch eine<br />

Urkunde, die uns bestätigt, dass wir gelernt haben uns in<br />

einfach strukturierten alltäglichen Situationen auf<br />

Polnisch zu verständigen.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 21 Nils K. Bankkaufmann berichtet aus Logroño / La Rioja<br />

Per SMS: 2.3. 16:40h<br />

Bin hier gut angekommen. Sr. P. hat mich freundlich in Empfang genommen und mich zur Wohnung<br />

geführt. Morgen geht’s um 9:00h los. Nils<br />

Moin Moin - Viele Grüße aus Logroño.<br />

Ich bin hier nicht in dem Studentenwohnheim untergekommen sondern in einer WG mit 2 jungen<br />

Spanierinnen. Wie ich aus Reaktionen anderer <strong>–</strong> es gibt hier wenige deutsche Studenten - erfahren<br />

habe, ist das die deutlich bessere Unterkunft, da die im Wohnheim ziemlich klein sind und das Essen<br />

auch nicht berauschend sein soll. Ich wurde von den beiden Spanierinnen freundlich in Empfang<br />

genommen und in der Wohnung herumgeführt. Diese ist für spanische Verhältnisse ganz schön<br />

großzügig. Die Wohnung befindet sich zwischen der Universität und dem Stadtzentrum. Die beiden<br />

Spanierinnen studieren hier in Logroño und fahren am Wochenende normalerweise zurück nach<br />

Hause um dort zu arbeiten.<br />

Freizeit - Día de la Juventud <strong>2008</strong> (o Quintada)<br />

Da ich in der WG untergekommen bin, habe ich gleich automatisch Kontakt mit spanischen<br />

Einheimischen gefunden. Diese haben mir auch gleich viel gezeigt und mich auch immer mit<br />

eingeplant. Das erste Wochenende bin ich mit der einen Mitbewohnerin in ihr 50 km entferntes<br />

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Heimatdorf gefahren. Dort fand das jährliche Dorffest statt. Dies wird von der dortigen Landjugend<br />

veranstaltet und ausgerichtet. Die Jugend besteht aus ca. 30 Personen. Am Freitagabend haben sich<br />

alle getroffen und den Tagsablauf für den folgenden Sonnabend besprochen. Am nächsten Tag haben<br />

sich dann alle um 1 Uhr getroffen und zusammen einen großen Topf Eintopf gekocht. Dieser wurde<br />

danach an einer großen Tafel im Dorfgemeinschaftshaus verspeist.<br />

Mein Arbeitsplatz die Caja Rioja.<br />

Dies ist die örtliche Landesbank, dort wurde<br />

ich offen und herzlich aufgenommen. Ich bin<br />

dort in der Auslandsabteilung eingesetzt, diese<br />

besteht aus 3 Mitarbeitern, einem<br />

Abteilungsleiter und zwei Mitarbeiterinnen. Die<br />

Aufgaben sind ähnlich denen in Deutschland.<br />

Zum Aufgabenfeld zählen der<br />

Auslandszahlungsverkehr,<br />

Dokumentenverkehr und Scheckverkehr. Im<br />

Gegensatz zu Deutschland muss hier noch viel<br />

Statistik für die Banco de España erledigt<br />

werden. Das Betriebsklima ist außerordentlich<br />

Anschließend gab es einen Umzug durch das<br />

300 Seelendorf, und dann wurde bis um 5 Uhr<br />

morgens gefeiert. Auf dieser Feier haben sich<br />

dann auch die restlichen Bewohner des Ortes<br />

eingefunden. Das war das wirkliche Spanien,<br />

denn Logroño ist nicht so die typisch<br />

spanische Stadt. Hier gibt es auch viele<br />

Einwanderer und sogar Häuser in<br />

Blockbauweise. Daher spiegeln die Dörfer<br />

außerhalb der Landeshauptstadt eher das<br />

echte spanische Leben wieder.<br />

freundlich hier. Jeder begrüßt den anderen<br />

wenn man sich sieht und alle „duzen“ sich. Im<br />

Großen und Ganzen macht mir das Arbeiten<br />

Spaß.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Flow 22 Erika - Bauzeichnerin - berichtet aus Riga 2.2.-29.2.08<br />

Die Anreise und die ersten Stunden im fremden Land<br />

Schon im Check-In in Bremen sehe ich viele Frauen,<br />

die einen Pelz-Mantel tragen! Ich fliege also in ein<br />

Land in dem es etwas kälter ist!<br />

Nach dem Start werden unter mir Häuser, Autos,<br />

Strassen immer kleiner, bis ich nur noch die<br />

Landschaft in Felder einteilen kann. Einige Zeit später<br />

kann ich durch die flauschigen Wolken, die heute<br />

besonders weiß sind, nichts mehr erkennen. Der klare<br />

Himmel über mir ist hellblau.<br />

Unter mir die Wolken, sie erinnern mich an eine<br />

Badewanne mit sehr viel Schaum!<br />

So in Gedanken versunken genieße ich den Flug.<br />

Der Anblick aus dem kleinen dreckigen Fenster ist<br />

ATEMBERAUBEND FANTASTISCH!<br />

Im Starptautisk� lidosta "R�ga" öffnet sich die<br />

automatische Schiebetür, und eine Menschenmenge<br />

eilt raus und ich mittendrin!<br />

So übersehe ich meine Gastmutter. Tja...aber nach einer langen Stunde finden wir uns in dem kleinen<br />

Foyer des großen Flughafen Riga. Die Autotuer klappt zu und die Reise geht los in die kleine Stadt<br />

Babite nahe Riga. Im Haus ist mein Zimmer eingerichtet und meine Gastfamilie hat mich herzlich<br />

aufgenommen. Abends geht es mit meinem Gastbruder Karlis und seinen Freunden los. Wir landen in<br />

einer hübschen Einkaufs-Galerie, wo wir in einem Imbiss essen. Danach geht die Reise ins Go-Planet,<br />

und dann spielen wir noch paar Runden Billard. Zuhause machen wir es uns gemütlich und schauen<br />

noch einen Comedy- Film an. Müde und kaputt falle ich ins Bett.<br />

Der erste Arbeitstag<br />

Netterweise haben Peter (er hat im Sommer hier sein<br />

Praktikum gemacht) und sein Freund einen Tag von<br />

ihrem Urlaub für mich geopfert um mir bei dem<br />

Papierkram zu helfen. Wie verabredet trafen wir uns<br />

am ersten Montag um 8:00h an der Bahnhofsuhr in<br />

Riga. Die Jungs leisteten mir echt gute Gesellschaft.<br />

Wir hatten viel Spaß, und soviel wie an dem Tag hab<br />

ich schon lange nicht gelacht! Ohne die beiden hätte<br />

ich es nicht mal bis zur ersten Station geschafft<br />

(EHRLICH).... Inna J. in der Schule.<br />

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allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Nach langem Suchen fanden wir auch Alida (meine Sprachlehrerin) in einer anderen Schule. Wir<br />

machten uns bekannt und verabredeten uns für die nächsten Tage. Danach suchten wir die<br />

Bauzeichner-Schule auf wo wir Aiva D. nicht antrafen. Ich lernte sie dann abends kennen.<br />

Danach ging die Reise los zum Architekturbüro- von Dace K.<br />

Inzwischen war es schon 13.00h. Nach etwas längerer Suche fanden wir das Haus!(siehe Bild unten)<br />

Von außen sah es schon gut aus und von innen noch besser. Unter unserem Buero ist eine Sunset-<br />

Bar...na ja. Meine Kollegen haben mich freundlich aufgenommen. Ich musste gleich mit raus und<br />

mithelfen einige Workshop-Plakate im Rathaus, in der Architektenkammer und im Ministerium<br />

aufzuhängen. Dace kommt, soweit ich es mitbekommen hab, erst in den nächsten Tagen in Riga an .<br />

Interkultureller Sprachkurs<br />

Am letzten Tag machten wir noch eine Stadtführung. Mir<br />

hat es mit Alida sehr gut gefallen. Eine sehr nette Frau,<br />

sehr sympathisch und ich würde sie jedem weiter<br />

empfehlen. Alida führte mich im Verlauf des<br />

interkulturellen Sprachkurses immer am Nachmittag der<br />

ersten Woche durch die 'komplette 'Altstadt'!!! Wir<br />

besuchten unter anderem: Die St. Petruskirche...die<br />

Orthodoxe Kathedrale... das Schwarzhäupterhaus.... das<br />

Rathaus (sehr schönes Gebäude) ... viele Geschäfte<br />

(RIMI, Buchhandlung, New Yorker)... die lettische<br />

Nationaloper...die Konzerthalle...einen kleinen Basar...sehr viele Museen...viele bekannte<br />

Gassen...die Freiheitsstatue...den Erholungspark „LIDO“ (dort haben wir auch zusammen<br />

gegessen)...die Kunstgalerie...und noch vieles mehr. So habe ich viel von Riga gesehen und<br />

gleichzeitig immer die lettische Sprache an vielen Beispielen und in vielen Situationen kennen gelernt.<br />

Alida hat mir meine Fragen bereitwillig beantwortet. Außerdem spricht sie sehr gutes Deutsch. Unsere<br />

gemeinsame Zeit habe ich echt genossen. Das wird eine liebenswerte Erinnerung für mich bleiben.<br />

Hier im Buero ist viel zu tun<br />

Ich zeichne nun schon an einem zweiten <strong>Projekt</strong>. Aber die Arbeitsweise ist ein bisschen anders als in<br />

Deutschland. Am Anfang war ich ein bisschen irritiert. Jeder ging raus und rein wann er wollte. Über<br />

das Chat-Programm SKYPE unterhalten wir uns im Buero. Wenn ich Fragen habe, frage ich per Chat<br />

auch Hanka, die hier meine Tutorin ist. Also daran muss man sich gewöhnen. Ich finde dadurch geht<br />

etwas ganz Wichtiges verloren. Die menschliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht. Alle<br />

sitzen vor dem Com und schreiben ganz wild, aber keiner redet 'laut'! Man hört nur die Tasten<br />

klappern! (das finde ich persönlich sehr negativ!!) Ab und zu findet ein kleines Gespräch statt, aber<br />

das war’s dann auch schon. Trotzdem ist ein lockeres Arbeitsklima. Das Radio läuft hier den ganzen<br />

Tag und zusätzlich hat noch jeder Kopfhörer auf und hört damit seine eigene Musik. Ich zeichne hier<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

mit Allplan. Das Programm wurde extra für mich installiert. Suuuuper!!! Alle anderen Kollegen arbeiten<br />

hier mit AutoCad. Für mich ist diese Lösung toll, denn so fällt es mir leichter zu zeichnen weil ich<br />

Allplan aus der Schule kenne.<br />

Meine Zeichenarbeit erledigte ich mit dem extra für mich installierten Programm Nemetschek Allplan.<br />

Nachdem ich in der Berufsschule in Deutschland bisher nur die Grundschritte des Zeichenprogramms<br />

Nemetschek erlernt hatte, kann ich nun nach 4 Wochen Anwendung innerhalb des Praktikum damit<br />

ohne Probleme arbeiten. Ich habe jede Menge neuer Befehle und Funktionen gelernt und kann jetzt<br />

mit dem Programm schneller und effektiver zeichnen. Für einen Alt <strong>–</strong> und einen Neubau zeichnete ich<br />

Deckenspiegel, Grundrisse und Wandabwicklungen für folgende Räume : Damen- und Herren- sowie<br />

Behinderten- Toiletten, Duschräume, Treppenhäuser, Flure, Windfänge und einen kleinen<br />

Verkaufsraum. Die kreisbogenförmigen Grundrisse des Showrooms, des Restaurants, der Bar und der<br />

Korridore waren schon ungewöhnlich und die dazugehörigen Mantelabwicklungen empfand ich als<br />

echte Herausforderung. Für alle Räume habe ich auch Flächenermittlungen für Fußboden, Decke und<br />

Wand erstellt. Die Werte wurden anschließend in eine Materialtabelle eingefügt, die für jeden<br />

einzelnen Raum erstellt wurde. Alle Zeichnungen wurden beschriftet und bemaßt. Zwischendurch gab<br />

es dann auch immer diverse Änderungen einzupflegen.<br />

An meine 'neue' Familie habe ich mich relativ schnell gewöhnt! Meine Gastmutter spricht mit mir<br />

deutsch, der Vater russisch und die beiden Söhne englisch.<br />

Ich habe hier viele neue Leute kennen gelernt. Diese Leute waren ALLE sehr freundlich zu mir.<br />

Besonders fällt mir auf, dass man hier auf mich eingeht und für eventuelle Fragen bereitwillig seine<br />

Zeit opfert. Man hat mich so herzlich aufgenommen, dass ich die Menschen hier sicherlich schon bald<br />

vermissen werde. Zusammen mit anderen Jugendlichen habe ich meine Abende am Wochenende<br />

verbracht. Sehr lustig war auch der Girlsabend. Wir haben bis in die Nacht um 2:00h viel gelacht und<br />

mega viel Spaß gehabt. Wir sind alle sehr zusammen gewachsen und ich bin jetzt schon traurig wenn<br />

ich an den Abschied denke.<br />

Mir ist aufgefallen, dass das Preis- Verhältnis hier sehr schwankt. Also zum Beispiel hat mich die<br />

Monatskarte für die tägliche Bahnfahrt 12,53 Lats gekostet, soviel wie meine neue Mütze. Das ist echt<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

voll unbegreiflich. In meiner Freizeit bin ich mit Karlis auch ein paar Mal zum Schwimmen gefahren.<br />

Schwimmen kostet für ca. 2Stunden 3 Lats .... dass sind immerhin 4,28 Euro. Für ein Schwimmbad<br />

mit nur einem Becken ist das nicht gerade billig. Öffentliche Verkehrsmittel dagegen sind sehr<br />

preiswert. Aber Kleidung, Schuhe etc. sind sogar manchmal teurer als in Deutschland. Es kommt<br />

natürlich auch drauf an, wo diese produziert sind. Aber Kleidung und Schuhe von einigermaßen<br />

'normaler' Qualität sind hier teuer. Tja ... was hier den Modegeschmack der Leute betrifft, muss man<br />

schon öfter mal schmunzeln Zur Arbeit oder in die Schule mit 10 cm Absätzen gehen (oder noch<br />

höher), das ist hier ganz normal ***grins***.<br />

Ich schicke anbei Bilder die ich vom Aussichtsturm<br />

der St. Petruskirche gemacht habe. An dem Tag war<br />

leider nicht so gutes Wetter, aber nicht immer ist in<br />

Riga Sonnenschein und das ist auch mal gut das man<br />

Riga von einer anderen Seite kennen lernt! Ich hab<br />

noch keine Minute bereut dass ich hier im 'Winter' bin.<br />

Ich habe hier so viele neue Leute kennen gelernt.<br />

Diese Leute waren ALLE sehr freundlich zu mir.<br />

Besonders fällt mir auf, dass man hier auf mich<br />

eingeht und für eventuelle Fragen bereitwillig seine<br />

Zeit opfert. Man hat mich so herzlich aufgenommen,<br />

dass ich die Menschen hier sicherlich schon bald<br />

vermissen werde.<br />

Für den letzten Donnerstag haben meine Gasteltern<br />

einen Besuch in der lettischen Nationaloper geplant.<br />

Whow <strong>–</strong> da ich selbst noch nie eine Oper live erlebt<br />

habe, wird auch das für mich ein neues Erlebnis sein.<br />

Wie vermutet war es ein super Ereignis. An dem Abend wurde ein Balletttanz von Anna Karininja<br />

(berühmtes russisches Drama) vorgeführt. Die Innenausstattung des Opernhauses war bedingt durch<br />

seine überreichen Verzierungen beeindruckend.<br />

Abschiedstag<br />

An meinem letzten Arbeitstag haben meine Bürokollegen an einer Preisverleihung des Workshops<br />

European teilgenommen. Der Workshop beinhaltete die Aufgabe eine Bauinsel städtebaulich zu<br />

gestalten. Teilgenommen haben Jungarchitekten bis 40 Jahre aus ganz Europa. Der Sieger stammt<br />

aus Italien.<br />

Traditionsgemäß verabschiedete ich mich im Büro mit Kaffee und Kuchen. Als Abschiedsgeschenk<br />

habe ich ein Buch über lettische Sehenswürdigkeiten und heimische Pralinen erhalten. Bedrückt<br />

verließ ich nach zahlreichen Umarmungen meine lieb gewonnene lettische Arbeitsstelle.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Den Abschluss des Tages bildete eine Party in einem Landhaus. Nach durchfeierter Nacht habe ich<br />

meinen Koffer gepackt und mich anschließend von meiner Gastfamilie mit Blumen und Pralinen<br />

verabschiedet. Geschlafen habe ich dann im Flugzeug. Der Schlaf dauerte nicht lange, da ich von<br />

Sturm „Emma“ wachgerüttelt wurde. Trotz wackliger Landung bin ich gesund angekommen!<br />

Ich staune nun wie schnell die Zeit verging. Ich habe viel dazu gelernt. Mein Lernaufenthalt in Riga<br />

war in jeder Hinsicht perfekt organisiert und verlaufen. Diese gewonnen Erfahrung werden mich immer<br />

begleiten.<br />

Mein Fazit: Jeder sollte versuchen eine Zeit im Ausland leben und zu arbeiten, um neue Erfahrungen<br />

etc. zu sammeln. Mich hat die Zeit reifer und selbstständiger werden lassen. Und an dieser Stelle<br />

möchte ich mich herzlich bei meinem <strong>Projekt</strong>koordinator bedanken, der mir unzählige Fragen<br />

beantwortet hat und mir dadurch eine sorgenfreie Fahrt nach Riga und auch zurück ermöglicht hat<br />

!!!!!!! Das <strong>Projekt</strong> ist einfach KLASSE organisiert und deshalb würde ich jederzeit gerne wieder so ein<br />

Praktikum machen, denn ich weiß dass bei diesem <strong>Projekt</strong> alles Rechtens zugeht.<br />

<strong>DA</strong>NKE!<br />

Flow 23 Jennifer Malerin berichtet aus Riga - Babite - J�rmala 29.3-24.5.08<br />

..und hier wohne ich<br />

.<br />

Das ist meine erste Reise ins Ausland ohne meine<br />

Eltern. Zuerst hatte ich etwas Angst, doch die hat<br />

sich schnell gelegt. Meine Gastfamilie hat mich sehr<br />

nett empfangen. Meine Gastmutter (Sandra) spricht<br />

deutsch, die beiden Söhne und der Vater sprechen<br />

englisch. Zuerst dachte ich, dass es bestimmt etwas<br />

schwierig wird sich mit den Söhnen zu verständigen,<br />

aber es geht sehr gut.<br />

Wir wohnen in dem kleinen Ort Babite an der<br />

Bahnstrecke Riga-Jurmala. Das ist 10km außerhalb<br />

der Landeshauptstadt Riga. Mit der Bahn sind es 5<br />

Stationen bis Riga. Nach dem Ende des<br />

interkulturellen Sprachkurses werde ich dann nach<br />

Jurmala an die Küste fahren. Dort werde ich<br />

arbeiten. Nächste Woche besuche ich dort schon<br />

mal meinen neuen Chef und die Baustelle.<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

Interkultureller Sprachkurs und Schule in Riga<br />

Am Montag den 31.3. habe ich mich mit meine<br />

Sprachlehrerin Alida am Hauptbahnhof in Riga getroffen.<br />

Von dort sind wir mit der Straßenbahn zur Schule<br />

gefahren und haben mit der Schulleiterin die Formalitäten<br />

geklärt. Bisher bin ich vormittags von Babite per Bahn<br />

und Straßenbahn in die Schule nach Riga gefahren. Der<br />

Unterricht ist nicht ganz so wie bei uns, aber sehr<br />

interessant. Die Schüler machen was sie wollen und die<br />

Unterrichtsstunden dauern nur 40 Minuten.<br />

Arbeit<br />

Meine Arbeitsstelle ist mit dem Zug 4 Stationen<br />

entfernt von meinem Wohnort. Sie befindet<br />

sich in Dzintari bei Jurmala . Ich fahre ca. 15<br />

Minuten mit dem Zug und habe dann noch<br />

einen Fußweg von etwa 8 Minuten. Das Haus,<br />

das wir restaurieren, ist eine ungefähr 120<br />

Mit Alida in Riga<br />

Nach der Schule bin ich dann mit Alida nach Riga<br />

gefahren, dort haben wir uns schon vieles angesehen wie<br />

z.B. das Freiheitsdenkmal, die Oper, das Rathaus, die<br />

Domkirche und ein wenig den Jugendstil der Häuser in<br />

der Altstadt. Riga ist eine sehr interessante Stadt in der<br />

es viel zu sehen gibt. Es gibt sogar die Bremer<br />

Stadtmusikanten. Es macht mir viel Spaß mit Alida die<br />

Stadt zu erkunden. Hier seht Ihr das Schwarzhäupterhaus<br />

- ein Zunft- oder Gildehaus aus der Hansezeit<br />

Jahre alte Villa und hat zum Teil eine<br />

Metallfassade. Die Villa Mohrberg wurde von<br />

dem lettischen Unternehmer Mohrberg<br />

errichtet. Vorbild für die Villa war das Schloss<br />

Babelsberg in Potsdam. Vilnis erklärte mir,<br />

dass das Schloss Babelsberg damals nach<br />

den Plänen eines berühmten Architekten mit<br />

Namen Friedrich Schinkel gebaut wurde. Der<br />

lettische Selfmademan, der vom einfachen<br />

Bauern und Handwerker zum unglaublich<br />

reichen Unternehmer wurde, nahm dieses<br />

Schloss damals als Vorbild für den<br />

Holzrahmenbau, den er mit einer im Baltikum<br />

einmaligen Metallfassade gegen die Witterung<br />

schützte. In der Zeit, die ich bisher auf der<br />

Baustelle verbracht habe, habe ich mehrere<br />

Türen geschliffen, Fensterrahmen gestrichen<br />

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<strong>LEONARDO</strong> <strong>DA</strong> <strong>VINCI</strong> MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„<strong>MA</strong>-QUEM““<br />

und gespachtelt. In den letzten Tagen lernte<br />

ich dann noch unter Anleitung eines<br />

Restaurators eine alte Malertechnik. Wir<br />

ahmten wertvollere Holzarten mit einer stark<br />

pigmentierten Lasur nach. Dabei verwendeten<br />

wir spezielle Werkzeuge wie Kämme und<br />

Pinsel.<br />

Wenn ich wieder nach Syke fahre kommen die<br />

Stuckateure. Sie reinigen die tollen<br />

Stuckdecken und bessern kleine Schäden aus.<br />

Dann werden die Deckenmalereien restauriert.<br />

Leider bin ich dann nicht mehr dabei.<br />

Freizeit<br />

In meiner Freizeit erhole ich mich meistens von<br />

der Arbeit oder fahre nach Riga um mir dort ein<br />

paar Sehenswürdigkeiten wie z.B. das<br />

Schwarzhäupterhaus, die Oper, das Rathaus,<br />

die Altstadt und diverse Jugendstil Häuser<br />

anzusehen. Ich habe mit meiner Gastfamilie<br />

schon die Oper in Riga besucht und habe mir<br />

die Oper La Traviata angesehen, es hat mir<br />

sehr gut gefallen.<br />

Dieses <strong>Projekt</strong> wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt<br />

allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.<br />

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SYKER KURIER IM WESER KURIER<br />

TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ<br />

Freitag 17. Novemberg <strong>2006</strong><br />

In Logroño auch den berühmten Rioja-Wein verkauft<br />

Stadt-Azubi Olga Koschelkowa sammelte bei einem Verwaltungspraktikum in Spanien neue berufliche und kulturelle Erfahrungen<br />

beim Fremdenverkehrsamt. "In Logroño gibt<br />

es sehr viele Touristen, darunter auch viele<br />

Deutsche", berichtet sie. Christliche Pilger<br />

reisen dorthin, um die Grabstätte des Apostels<br />

Jakob in Santiago de Compostela zu besuchen.<br />

"Mitarbeiterinnen des Fremdenverkehrsamtes<br />

haben mir viel Sehenswertes gezeigt, das ich<br />

auch den deutschen Touristen weiter<br />

vermitteln konnte", freut sich Olga, auch<br />

ihren persönlichen Horizont erweitert zu<br />

haben. Weinverkauf im Verkehrsamt<br />

inklusive - ebenso wie der Besuch der Bodegas<br />

Juan Alcorta, mit 70 000 Fässern die größte<br />

Kellerei Spaniens. "Besonders schön ist der<br />

Weg dorthin, der mitten durch die Weinberge<br />

führt", sagt die junge Frau, die in ihrer<br />

Freizeit auch das Kellereimuseum besucht und<br />

eine Städtereise nach San Sebastian<br />

unternommen hat. Untergebracht war sie in<br />

einem Studentenwohnheim. Gut betreut fühlte<br />

sie sich von deutschen und spanischen<br />

Tutoren. In den ersten Tagen in Logroño hat<br />

Friederich Soller von den Berufsbildenden<br />

Schulen die insgesamt neun Praktikanten<br />

begleitet. Darüber hinaus stand stets ein<br />

Ansprechpartner von der Partnerschule I.E.S.<br />

Comercio zur Verfügung. Besonders gefallen<br />

hat Olga, dass die meisten Spanier, wie sie<br />

erfahren hat, den größten Teil ihres Leben im<br />

Freien verbringen. "Besonders die Abende auf<br />

den belebten Plätzen und in den Gassen der<br />

Stadt waren ein Erlebnis". Das wird sie im<br />

heimischen Syke vermissen.<br />

Von unserem Redakteur<br />

Frank Bagdatopulos<br />

Mit Señor Francisco, dem Sheriff von Logroño: Olga Koschelkowa, Auszubildende der Stadt Syke,<br />

besuchte beim Verwaltungspraktikum in Spanien auch Polizei und Feuerwehr. Foto: FR<br />

zunächst die Außenstellen Polizei,<br />

Feuerwehr, Fundamt und<br />

Knöllchenabteilung kennen gelernt",<br />

berichtet Olga. Der Schwerpunkt ihrer<br />

Tätigkeit lag aber dann für drei Wochen<br />

Mobilitätsfonds "Ausbildung in Europa"<br />

finanzierten Praktikums frei. Die angehende<br />

Verwaltungsfachangestellte erhielt einen<br />

Praktikumplatz nach Maß - bei der Verwaltung in<br />

Logroño. "Da habe ich in der ersten Woche<br />

SYKE. Eigentlich sei der Wunsch, ein<br />

paar Wochen ins Ausland zu gehen, bei<br />

den Auszubildenden der Syker<br />

Stadtverwaltung bislang nicht<br />

besonders ausgeprägt, bedauert<br />

Bürgermeister Harald Behrens. Das<br />

könnte sich ändern. Gerade ist Olga<br />

Koschelkowa (22) von einem<br />

vierwöchigem Verwaltungspraktikum<br />

aus dem spanischen Logroño, der<br />

Hauptstadt der bekannten Weinregion<br />

La Rioja, zurückgekehrt. Mit<br />

leuchtenden Augen berichtet sie von<br />

neuen beruflichen und kulturellen<br />

Erfahrungen. Im Fachgymnasium<br />

Wirtschaft der Berufsbildenden<br />

Schulen Syke hatte die junge Frau, die<br />

1994 aus Kasachstan nach Deutschland<br />

gekommen ist, bereits drei Jahre lang<br />

Spanisch gelernt. "Das weckte mein<br />

Interesse an dem Land", erzählt sie. Sie<br />

hat sich freiwillig gemeldet, als die BBS<br />

im Rahmen einer Schulpartnerschaft<br />

mit der Schule I.E.S. Comercio in der<br />

Region La Rioja die Möglichkeit zum<br />

Auslandspraktikum bot. Ihr Chef, der<br />

Bürgermeister, freute sich über die<br />

Initiative - und stellte sie für die Dauer<br />

des aus dem so genannten


KREISZEITUNG<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 16. November <strong>2006</strong><br />

„Das Leben spielt sich in Spanien draußen ab“<br />

Olga Koschelkowa absolvierte Auslandspraktikum in Logroño / Azubi im Syker Rathaus<br />

In Erinnerung geblieben ist ihr<br />

auch der Besuch der Bodega<br />

Juan Alcorta mit 70 000 Fässern<br />

Wein die größte Bodega in<br />

Spanien. Man erreicht sie über<br />

einen Weg, der mitten durch die<br />

Weinberge führt...........................<br />

Koschelkowa lebt seit 1994 in Syke<br />

und hat das Fachgymnasium<br />

besucht. Das Interesse an Spanien<br />

erfolgte über die Sprache, die sie<br />

nun vertiefen konnte. In Logroño<br />

war die 22-Jährige unter anderem<br />

bei der Feuerwehr, der Polizei, der<br />

Knöllchenabteilung und im<br />

Fremdenverkehrsamt.<br />

SYKE (VOG) Sie hat Tapas probiert,<br />

Rioja-Wein verkauft, ihre Spanisch-<br />

Kenntnisse vertieft und eine neue<br />

Kultur kennen gelernt: Olga<br />

Koschelkowa. Die angehende<br />

Verwaltungsfachangestellte (22) hat<br />

im spanischen Logroño ein<br />

Auslandspraktikum (29. September<br />

bis 29. Oktober) absolviert.<br />

Logroño liegt am Jakobsweg und<br />

sei Ziel vieler Touristen, sagt die<br />

Auszubildende, die im<br />

Tourismusinformationszentrum<br />

neben Infomaterial auch den<br />

bekannten Rioja-Wein verkauft hat.<br />

Im Fremdenverkehrsamt habe sie<br />

viel über die Stadt und ihre<br />

Geschichte erfahren, resümiert die<br />

angehende<br />

Verwaltungsfachangestellte.<br />

Olga Koschelkowa bei der Feuerwehr in Logroño Foto: Privat<br />

Die Augen der jungen<br />

Auszubildenden leuchten, wenn sie<br />

über ihre Zeit in Spanien spricht.<br />

Die Augen ihrer vorgesetzten im<br />

Syker Rathaus auch. „Ich freue<br />

mich über ihr Engagement“, erklärte<br />

gestern Bürgermeister Dr. Harald<br />

Behrens und äußerte gleichzeitig<br />

sein Bedauern, dass das Angebot<br />

eines Auslandspraktikums von so<br />

wenigen jungen Leuten<br />

angenommen werde. Olga<br />

Koschelkowa ist der erste Azubi in<br />

der Syker Verwaltung, der die<br />

Chance wahrgenommen hat.<br />

Und was hat sie besonders<br />

beeindruckt? „Das Leben spielt sich<br />

in Spanien draußen ab“, sagt die<br />

22-Jährige und deutet damit<br />

Unterschiede zu Deutschland an.<br />

Region La Rioja. So hat der Syker<br />

Berufsschullehrer Friedrich Soller<br />

die Praktikantengruppe die ersten<br />

Tage in Logroño begleitet. Die<br />

gebürtige Kasachin Olga<br />

Berufsbildenden Schulen Syke<br />

den Kontakt herbeigeführt. Die<br />

BBS pflegt eine Kooperation mit<br />

der spanischen Partnerschule<br />

I.E.S. Comercio in der Wein-<br />

Finanziert vom Kultusministerium in<br />

Hannover, haben die


KREISZEITUNG<br />

*die Bezeichnung lautet richtig: Europass Mobilität“<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 Sonnabend, 14. April 2007 Nr. 87<br />

„Europässe“ als<br />

Lohn für Engagement<br />

Landkreis <strong>–</strong> Mit einem Praktikum im<br />

Ausland haben 16 Auszubildende aus<br />

Syke sich besonders qualifiziert. Dafür<br />

erhielten sie jetzt im Syker Rathaus<br />

offiziell den „Europass Berufsbildung“*<br />

Landkreis Diepholz<br />

„Europässe“ belohnen<br />

Engagement<br />

Erfolgreiche Auslandspraktika<br />

LANDKREIS (bw) Mit einem Praktikum im Ausland<br />

haben 16 Auszubildende aus Syke sich besonders<br />

qualifiziert und erhielten am Donnerstag im<br />

Rathaus offiziell den „Europass Berufsbildung“*<br />

überreicht.<br />

Um diese Leistungen zu würdigen, waren auch der<br />

Vize-Präsident der Industrie- und Handelskammer,<br />

Ludolf Roshop, der Vize-Präsident der Vereinigung<br />

der Handwerkskammern in Niedersachsen,<br />

Jürgen Hemmerling und Wolfgang Köhler vom<br />

Kultusministerium in Hannover nach Syke<br />

gekommen.<br />

Übergabe der Europässe im Syker Rathaus<br />

Bürgermeister Dr. Harald Behrens freute sich,<br />

alle Gäste im Rathaus begrüßen zu können.<br />

Der „Europass Berufsbildung“* bestätigt, dass<br />

der Inhaber einen oder mehrere Ausbildungsabschnitte<br />

in einem EU-Land absolviert und<br />

damit seine berufliche Kompetenz erweitert hat .<br />

Die Jugendlichen waren in Polen oder Spanien.<br />

Sie gehörten so unterschiedlichen Berufen wie<br />

Kaufmann, Bürokaufmann, Verwaltungsfachangestellter,<br />

oder dem KFZ-Handwerk an.<br />

Auch 30 Ausbilder aus den Betrieben der BBS-<br />

Syke waren gemeinsam mit Lehrern in die<br />

Partnerkommunen in Spanien, Italien, Polen und<br />

Lettland gereist, um sich vor Ort vertraut zu<br />

machen und weitere Praktika vorzubereiten.<br />

Der Geschäftsführer der Kfz-Techniker-Innung,<br />

Gerhard Michalak, machte deutlich, dass aus die<br />

anderen Länder interessante Ausbildungskonzepte<br />

haben: „Die Auszubildenden dort scheinen<br />

oft viel reifer zu sein.“<br />

Für den Schulleiter der BBS, Klaus Stratemann,<br />

fordere das „duale System“ der Praktika<br />

gemeinsames Handeln von Schule und Betrieb<br />

und verbessere damit die schon vorhandene<br />

Basis.<br />

Wie der Organisator des <strong>Projekt</strong>es, Knut<br />

Hancker berichtete, bereiten sich 44 weitere<br />

Praktikanten derzeit auf ihren Auslandsaufenthalt<br />

vor. Sie folgen dem Beispiel ihrer 16 Mitschüler.<br />

................................


WESER KURIER<br />

TAGESZEITUNG FÜR BREMEN UND NIEDERSACHSEN<br />

Dienstag 17. April 2007<br />

Azubis mit internationalen Kontakten<br />

EU ermöglicht Lehrlingen Praktika im Ausland / 47 Europässe für Teilnehmer aus Syker Berufsschule<br />

Ausbilder aus Italien nach Syke und Oldenburg kommen, um<br />

dort die Situation für ihre Lehrlinge zu erkunden.......................<br />

werker, Bauzeichner, Mechatroniker, Bürokaufleute, Spediteure,<br />

Bankkaufleute oder Verwaltungsfachangestellte bis zum<br />

Rechtsanwalt- und Notarfachangestellte können an diesen<br />

Praktika teilnehmen.<br />

Ludolf Roshop (IHK Hannover) und Jürgen Hemmerling,<br />

Vize-Präsident der Vereinigung der Handwerkskammern<br />

Niedersachsen, sowie Wolfgang Köhler vom niedersächsischen<br />

Kultusministerium überreichten die Pässe. BBS-Schulleiter<br />

Oberstudiendirektor Klaus Stratemann versicherte, die<br />

Auszubildenden seien während ihrer Zeit im Ausland<br />

keineswegs von der Berufsschule "abgekoppelt": Per Internet<br />

nehmen sie quasi in einem virtuellen Klassenzimmer weiter am<br />

regulären Unterricht teil und schreiben sogar Klassenarbeiten. In<br />

diesem Zusammenhang betonte Stratemann die Bedeutung und<br />

Vorteile der so genannten Dualen Ausbildung.<br />

Der Landkreis Diepholz unterstütze nach Kräften die Arbeit<br />

der Schule. Er lobte das Engagement seiner Kollegen Friedrich<br />

Soller und Knut Hancker, die die Praktika organisieren. Sie<br />

erhielten ebenfalls einen Europass. Hancker erklärte, dass im<br />

Rahmen des europäischen Mobilitätsprojektes zunächst 30<br />

Ausbilder aus Betrieben mit Lehrerinnen und Lehrern an die<br />

Standorte der 15 Partnerschulen in europäische Städte entsandt<br />

wurden, wo sie verlässliche Partnerfirmen gefunden haben.<br />

Die ersten 16 Praktikanten sind bereits wieder zurück. Weitere<br />

44 Praktikanten bereiten sich gegenwärtig auf Ihren<br />

Auslandsaufenthalt vor. Im Laufe des Jahres werden auch<br />

Von unserem Redakteur<br />

Horst Frey<br />

SYKE. Im vergangenen Jahr erhielten sechs Lehrlinge aus dem<br />

Landkreis Osterholz als Auszeichnung für Auslandspraktika so<br />

genannte Europässe, zwölf waren es im Land Bremen. 47<br />

Europässe haben nun im Syker Ratssaal sowohl Auszubildende<br />

und Lehrer der Berufsbildenden Schulen (BBS) des Landkreises<br />

Diepholz als auch Firmenchefs für ihr Engagement im EU-<br />

Austausch überreicht bekommen.<br />

Firmen in Syke und Umgebung haben es offenbar erkannt: Die<br />

Europäische Union nützt ihnen und auch dem Nachwuchs. Ein<br />

Auslandsaufenthalt mit dem EU-Programm "Leonardo da Vinci"<br />

bringt nicht nur Auszubildenden Vorteile: Auch für Firmen können<br />

sich Auslandspraktika ihrer Lehrlinge lohnen. Die Zimmerei von<br />

Benno Tamsen in Stuhr beispielsweise ist über einen Aufenthalt<br />

zweier Lehrlinge in Lettland und in Spanien an einen Auftrag für<br />

80 Ferienhäuser gekommen. Dieser und ähnliche Erfolge wurden<br />

im Ratssaal gewürdigt. Sykes Bürgermeister Harald Behrens<br />

brachte den funktionierenden Austausch in seinen Grußwort auf<br />

den Punkt: "Es ist schön zu wissen, dass unsere Firmen europäisch<br />

denken."<br />

Auch für die Auszubildenden sei das Praktikum in einer Firma in<br />

Italien, Spanien, Lettland oder Polen ein Schlüsselerlebnis. Dabei<br />

sind Sprachkurse Pflicht. Mit dem Europass können die<br />

Auszubildenden bei Bewerbungen auf ihre europäischen Kontakte<br />

verweisen. Berufsaspiranten wie angehende Maler, Bauhand


WEITERE BILDER VON DER ÜBERGABE<br />

DER EUROPÄSSE<br />

am Donnerstag dem 12.04.2007 im Rathaus der Stadt Syke um 19:00h<br />

Wolfgang Köhler<br />

Kultusministerium Niedersachsen; Referat 45/46 Nichtschulische Berufsbildung<br />

Jürgen Hemmerling Klaus Stratemann<br />

Vize-Präsident der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen Schulleiter BBS-Syke<br />

Ehemalige <strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong> Praktikanten<br />

„MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE<br />

<strong>–</strong> QUALIFIKATION FÜR DEN<br />

EUROPÄISCHEN <strong>MA</strong>RKT“<br />

mit ihrem europass Mobilität


WEITERE BILDER VON DER ÜBERGABE<br />

DER EUROPÄSSE<br />

am Donnerstag dem 12.04.2007 im Rathaus der Stadt Syke um 19:00h<br />

Ehemalige <strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong> (AZUBIS) und MIP-FEP (AUSBILDER) Praktikanten<br />

mit ihrem europass Mobilität<br />

MIP-FEP = MULTINATIONALES INITIIERUNGSPROJEKT FÜR EUROPÄISCHE PRAKTIKA<br />

Das MIP-FEP <strong>Projekt</strong> ist abgeschlossen <strong>–</strong> die Resultate werden in Mobilitätsprojekten für Schüler<br />

und in der weiteren Zusammenarbeit mit den Kollegen der verschiedenen Länder im multinationalen<br />

Netzwerk abzulesen sein.<br />

Fotos: Dietrich Ahlers


SYKER KURIER IM WESER KURIER<br />

TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ<br />

Sonnabend 7. Juli 2007<br />

Junge Weyherin restauriert in Riga<br />

Alte Fassade wieder hergestellt / BBS-Schülerin Julia Audehm berichtet über ihr Praktikum in Lettland<br />

damit meine Probleme, wenn ich auf einer Leiter stand.<br />

Hier habe ich auf dem Gerüst des sechsstöckigen<br />

Hauses und sogar auf dem Dach des Gebäudes ohne<br />

Angst gearbeitet."<br />

ihres Praktikums gelernt hat, geht aus einem Zwischenbericht<br />

hervor, den die 17-Jährige Weyherin aus Lettland an Knut<br />

Hancker, dem Beauftragten der Auslandsprojekte, und ihrem<br />

Lehrer Bernd auf die Möglichkeit der Teilnahme am<br />

Leonardo-da-Vinci-Praktikum in Riga aufmerksam gemacht<br />

und war, nach deren Zusage, zur Vorbereitung nach Riga<br />

gereist. Dort hatte der Lehrer nicht nur mit dem zuständigen<br />

Firmenmanager, Andis Zeltins, alle notwendigen Modalitäten<br />

abgesprochen, sondern auch Zimmer für die Praktikantinnen<br />

gebucht.<br />

Julia Audehm: "Ich wurde am Flughafen von meiner<br />

Gastfamilie abgeholt. Alle Familienangehörigen helfen mir,<br />

wo sie können. Mit ihnen war ich auch öfter in Jurmala am<br />

Ostseestrand und wurde zu einem Konzert des Chores<br />

’Amadeus’ eingeladen. Inga, meine Gastgeberin, ist nämlich<br />

die Dirigentin dieses in Lettland sehr bekannten Chores".<br />

Und wie klappte es mit der Verständigung? Zunächst: Die<br />

Syker Schule vermittelt grundsätzlich keine Schüler ins<br />

Ausland, ohne sie nicht gründlich auf die Sprache sowie auf<br />

Land und Leute vorzubereiten. Im Februar besuchten Julia,<br />

ihre Mitschülerin, zwei Zimmerer und fünf Bauzeichner den<br />

von Ilze Kalnina geleiteten Lettisch-Kursus an der BBS.<br />

Daran schloss sich während der ersten <strong>Projekt</strong>woche in Riga<br />

ein interkultureller Sprachkursus an, der von der Lehrerin<br />

Alida Muizinika geleitet wurde. "Mit ihr habe ich sehr oft die<br />

Stadt besucht und einige Sehenswürdigkeiten in der<br />

Umgebung besichtigt. Wir haben uns überwiegend auf<br />

Lettisch unterhalten, so dass ich viel dazu gelernt habe",<br />

schreibt Julia. So weit der theoretische Teil.<br />

Nicht weniger positiv fällt der Bericht der Auszubildenden<br />

über ihren praktischen Einsatz auf der Baustelle aus. "Die<br />

lettischen Kollegen hatten gerade die Fassade eines alten<br />

Gebäudes in der Innenstadt eingerüstet. Ich hatte Glück, dass<br />

ich von Beginn der Fassadenrestaurierung an bis zu ihrem<br />

Abschluss nicht nur die einzelnen Arbeitsschritte verfolgen<br />

konnte, sondern aktiv daran beteiligt wurde."<br />

Von unserem Mitarbeiter<br />

Eckehard Schörken<br />

Gute Beurteilung<br />

Dass Julia ihre Bilanz nicht geschönt hat, geht auch aus<br />

der Beurteilung des Managers der Baufirma hervor.<br />

Andis Zeltins schreibt: "Julia ist fleißig, will viel Neues<br />

kennen lernen und alles genau wissen. Sie hat Interesse<br />

am gesamten Arbeitsablauf und an allen<br />

Restaurierungsschritten. Wir sind von ihrer<br />

Auffassungsgabe beeindruckt, und davon, wie schnell<br />

sie alles verstanden hat, wie und was sie machen soll.<br />

Wir sind sehr zufrieden." Ein besseres Zeugnis kann<br />

sich Julia nicht wünschen.<br />

Zurück in Weyhe wird Julia nach Abschluss des<br />

Berufsgrundbildungsjahres Farbtechnik die Ausbildung<br />

in einem heimischen Betrieb fortsetzen. Ihre Mitschüler<br />

aus dem Lettisch-Kursus haben inzwischen weiterhin<br />

die Schulbank gedrückt. Am 21. Juli werden die beiden<br />

Zimmerer und die Bauzeichner nach Lettland<br />

aufbrechen. Während die Bauzeichner in verschiedenen<br />

Architekturbüros in Riga arbeiten werden, machen die<br />

Zimmerer ihr Praktikum bei einem Blockhaus-<br />

Hersteller in Aninzi an der Grenze zu Estland.<br />

SYKE. Vor acht Wochen bestiegen Julia<br />

Audehm und eine Mitschülerin den Flieger,<br />

der die beiden jungen Frauen nach Riga, die<br />

Hauptstadt Lettlands, brachte. Beide sind<br />

Schülerinnen des Berufsgrundbildungsjahres<br />

Bautechnik an den Berufsbildenden Schulen<br />

Syke. Heute kehrt die 17-jährige allein<br />

zurück, die ältere Schulkameradin stand das<br />

Praktikum nicht durch.<br />

Sie hat nach zehn Tagen aufgegeben. Wie Julia<br />

Audehm in Riga aufgenommen wurde, wo sie<br />

wohnte, wie sie sich mit den Gastgebern<br />

verständigte, und vor allem, was sie während<br />

Praktikantin Julia Audehm aus Weyhe hat in Riga viel<br />

gelernt ESO/FOTO: FR<br />

Die freundlichen Kollegen hätten sie in die<br />

Besonderheiten der Fassadenrestaurierung mit<br />

architektonischen Elemente eingeweiht, so dass sich<br />

Julia jetzt sicher ist, künftig solche Arbeiten<br />

selbständig ausführen zu können.<br />

Und noch eines hat die 17-Jährige gelernt, ihre<br />

Höhenangst zu überwinden. "Daheim hatte ich schon<br />

An dieser Fassade hat Julia Audehm ihre Höhenangst<br />

überwunden ESO/FOTO: FR


KREISZEITUNG<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 Juli 2007<br />

„Jetzt kann ich eine Fassade restaurieren“<br />

Julia Audem arbeitet als Praktikantin in Lettland/ „Leonardo da Vinci <strong>Projekt</strong>“ macht es möglich<br />

dieses<br />

Praktikum<br />

kann ich jetzt<br />

selbständig<br />

eine Fassade<br />

restaurieren<br />

und weiß<br />

zugleich auch,<br />

was für eine<br />

harte Arbeit<br />

das ist.“<br />

Schon in Syke hatte Julia<br />

begonnen, lettisch zu lernen und<br />

hatte so einen guten Start als sie<br />

am 12. Mai nach Lettland fuhr.<br />

„Als ich in Riga ankam, hatten<br />

die Kollegen gerade die Fassade<br />

eines alten Hauses in der<br />

Innenstadt eingerüstet und<br />

waren dabei , die Fangnetze zu<br />

montieren“, schreibt Julia. Das<br />

Haus hatte sechs Geschosse<br />

und es wurde teilweise in 20<br />

Metern Höhe gearbeitet.<br />

STUHR Ein begeisterter Brief aus<br />

Lettland erreichte dieser Tage die<br />

Berufsbildenden Schulen in Syke.<br />

Julia Audehm, die das Berufsgrundbildungsjahr<br />

Bautechnik absolviert,<br />

berichtet von ihrem Auslandspraktikum<br />

in Riga. Als jüngste<br />

Teilnehmerin des Leonardo Da Vinci<br />

Prjjektes <strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ arbeitete sie<br />

bei einer Fassadenrenovierung in<br />

Riga mit.<br />

In Riga hilft Julia bei der Restaurierung einer Fassade.<br />

Auch ihr Chef<br />

in Lettland,<br />

Andis Zeltins,<br />

ist zufrieden<br />

mit seiner<br />

deutschen<br />

Mitarbeiterin:<br />

„Julia will<br />

Neues lernen<br />

Architekturbüros in Riga und bei<br />

einem Blockhaus-Hersteller in<br />

Ainazi an der Grenze zu Estland<br />

für acht Wochen einen Teil ihrer<br />

Ausbildungszeit verbringen<br />

werden.<br />

heimischen Fachbetrieb fortsetzen.<br />

Ihre Mitschüler aus dem<br />

Lettischkurs haben inzwischen<br />

fleißig weiter gelernt, und so<br />

werden die beiden Zimmerer und<br />

die Bauzeichner Ende Juli nach<br />

Lettland aufbrechen, wo sie in<br />

und viel wissen, sie hat Interesse<br />

am gesamten Arbeitsablauf und an<br />

allen Restaurierungsschritten.“<br />

Am 7. Juli kommt Julia nun zurück<br />

und wird dann nach Abschluss des<br />

Berufsgrundbildungsjahres „Farbtechnik“<br />

ihre Ausbildung in einem<br />

Julia bezeichnete es als großen<br />

Glücksfalls, an einem solchen<br />

<strong>Projekt</strong> mitarbeiten zu dürfen:<br />

„Ich konnte jeden Arbeitsschritt<br />

verfolgen und habe an allen<br />

Aufgaben mitgearbeitet.“<br />

Die Arbeitskollegen hätten ihr<br />

alles genau erklärt, sie mit den<br />

Besonderheiten einer<br />

Restauration an<br />

architektonischen Elementen<br />

und der Hausfassade vertraut<br />

gemacht. Julia: „ Durch die<br />

Julia Audehm arbeitet derzeit in<br />

Lettland


KREISZEITUNG<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 12. Juli 2007<br />

„In Lettland für die Zukunft lernen“<br />

Zimmermeister Benno Tamsen schickt Auszubildende für zwei Monate ins Baltikum<br />

Betriebe schauen. Vielleicht<br />

seien die Praktika im<br />

Handwerk noch zu wenig<br />

bekannt.<br />

Tamsen kritisierte einen<br />

nicht namentlich genannten<br />

Innungsbetrieb aus der<br />

Region, der einem Auszubildenden<br />

ein Praktikum<br />

zugesichert, sich dann aber<br />

nicht mehr an den Vertrag<br />

gebunden gefühlt habe. „Dies<br />

ist ein schlechtes Zeichen für<br />

den Lehrling und den<br />

ausländischen<br />

Partnerbetrieb.“ Tamsen will<br />

sich dafür einsetzen, dass der<br />

betreffende Betrieb vorerst<br />

nicht mehr ausbilden darf und<br />

hat den Lehrling übernommen.<br />

arbeiten und lernen,<br />

Holzverbindungen herzustellen.<br />

Anschließend beschäftigen sie<br />

sich mit der besonderen<br />

Holzbauweise wie sie in<br />

Lettland praktiziert wird.<br />

Diese Erfahrungen kommen<br />

ihnen womöglich in Zukunft<br />

zugute. Zimmermeister Tamsen<br />

berichtet, dass ehemalige<br />

Auszubildenden nach ihrem<br />

Praktikum in Lettland heute<br />

Aufträge in ganz Europa<br />

erledigen und Holzhäuser nach<br />

lettischer Bauweise aufstellen.<br />

Der Obermeister der<br />

Zimmerinnung bemängelt, dass<br />

immer noch zu wenig<br />

angehende Handwerker die<br />

Chance nutzen, im<br />

europäischen Ausland ein<br />

Praktikum zu absolvieren,<br />

während Auszubildende aus<br />

kaufmännischen Berufen<br />

zahlreich in ausländische<br />

STUHR (PE) So allmählich<br />

denken Sascha Kellemann<br />

und Jonas Bußjäger schon an<br />

das Kofferpacken: In der<br />

kommenden Woche reisen<br />

die beiden Auszubildenden<br />

der Firma Benno Tamsen für<br />

zwei Monate nach Lettland. In<br />

Ainazi, nahe der estnischen<br />

Grenze absolvieren die<br />

jungen Männer aus Leeste<br />

und Melchiorshausen ein<br />

Praktikum. Besonders<br />

interessieren sich die<br />

Jugendlichen für die lettische<br />

Bauweise der Blockhäuser.<br />

Ein paar Brocken Lettisch<br />

haben die beiden Lehrlinge<br />

schon gepaukt, und ihre<br />

Zwischenprüfung an der<br />

Berufsschule in Syke haben<br />

sie erfolgreich in der Tasche .<br />

Im Baltikum wollen Sascha<br />

Kleemann und Jonas Bußjäger<br />

zunächst mit Kiefernholz<br />

Zimmermeister Benno Tamsen (l.) schickt seine Lehrlinge Sascha<br />

Kleemann und Jonas Bußjäger nach Lettland Foto: pe


SYKER KURIER IM WESER KURIER<br />

TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ<br />

Sonnabend 21. Juli 2007<br />

Junge Handwerker reisen im Auto nach Riga<br />

Planer fliegen heute hinterher / Sechs BBS-Schüler auf Auslandpraktikum in Lettland / Ein "Nachzügler" folgt im September<br />

weiterkommen", erklärt die angehende<br />

Bauzeichnerin.........................................................<br />

....Die beiden Zimmerer, Jonas Bussjäger und Sascha<br />

Kleemann, die nicht mit dem Flieger, sondern mit dem<br />

Auto unterwegs sind, weil sie umfangreiches Werkzeug<br />

im Kofferraum haben: "Wir wollen lernen, Gulbuve-<br />

Blockhäuser zu bauen." "Das sind hochwertige,<br />

massive Blockhäuser, die überall in Lettland stehen. Sie<br />

werden in einer bei uns nicht verwendeten Technik aus<br />

ganzen Stämmen gebaut und sind mit Steinwolle<br />

hervorragend isoliert", erklärt Knut Hancker, der BBS-<br />

Koordinator für alle Auslandspraktika...................<br />

...Seit Februar hatten sich die sieben Lehrlinge auf ihr<br />

Praktikum im Baltikum vorbereitet. Ilze Kalnina aus<br />

Lettland hatte ihnen nicht nur Sprachunterricht erteilt,<br />

sondern ihnen auch einen Einblick in die Kultur des<br />

Landes gegeben. "Der Unterricht am Abend war für die<br />

Schüler zwar eine zusätzliche Belastung, aber<br />

hochmotiviert, haben sie ihr Ziel erreicht", lobt Kalnina<br />

die jungen Leute.....................................................<br />

..Am vergangenen Mittwoch, dem letzten<br />

Unterrichtstag vor der Abreise, war Julia Audehm in<br />

die Schule gekommen . Die junge Weyherin hatte<br />

gerade ihr Praktikum in Riga beendet. Sie berichtete<br />

über ihren Aufenthalt, über ihre Erfahrungen mit den<br />

lettischen Kollegen und über ihre freundliche und<br />

hilfsbereite Gastfamilie, bei der einige der jetzt<br />

gestarteten Praktikanten wohnen werden.............<br />

....Wenn sie am 15. September zurückkehren, besteigt<br />

Malte Ellberg aus Oldenburg das Flugzeug, das ihn<br />

nach Riga bringen wird. Der "Nachzügler" wird nicht<br />

von Schulkameraden begleitet und nicht in einer<br />

Gastfamilie unterkommen, sondern in einem Hotel<br />

wohnen, und zwar in einem Zimmer mit Meerblick, der<br />

für das Alleinsein entschädigt, meint seine<br />

Sprachlehrerin.<br />

Von unserem Mitarbeiter<br />

Eckehard Schörken<br />

SYKE. Gestern stiegen zwei junge Männer<br />

in aller Herrgottsfrühe in ihr Auto, um ins<br />

ferne Lettland zu fahren. Heute folgen ihnen,<br />

aber wesentlich bequemer, zwei Frauen und<br />

zwei weitere Männer mit dem Flieger. Alle<br />

sind Schüler der Berufsbildenden Schulen<br />

(BBS) Syke.<br />

Die Lettischlehrerin Ilze Kalnina zeigt auf der Landkarte, wohin die Reise geht. Acht Wochen lang werden sieben BBS-Schüler als Praktikanten in<br />

Riga und Ainazi arbeiten. Koordinator des <strong>Projekt</strong>es ist BBS-Lehrer Knut Hancker ( rechts) ESO-FOTO:ECKEHARD SCHÖKEN<br />

Eikenroth aus Wildeshausen und seine Kollegin<br />

Kathrin Hopster aus Fürstenau.Etwas anders gelagert<br />

sind die Motive, die Jessica Schaarmann aus Achim<br />

dazu bewog, acht Wochen in einem Architekturbüro<br />

in Riga zu arbeiten: "Der Hinweis auf mein<br />

Auslandspraktikum macht sich in meinem<br />

Lebenslauf gut, denn ich möchte beruflich<br />

Vorteil sind. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die<br />

die Schülerinnen und Schüler der BBS Syke mit ihrer Arbeit<br />

in Lettland verbinden................................................................<br />

...Bauzeichner Peter Bücken aus Hoya: "Ich möchte die<br />

Arbeitsmethoden dort kennen lernen. Ferner interessieren<br />

mich die Menschen in Lettland und deren Kultur." Ähnlich<br />

argumentieren auch die künftigen Bauzeichner Sebastian<br />

Während ihres zweimonatigen Praktikums in<br />

der lettischen Hauptstadt Riga und Ainazi<br />

werden sie in Büros und Werkstätten<br />

Erfahrungen sammeln, von denen nicht nur sie,<br />

sondern auch ihre Ausbildungsbetriebe<br />

profitieren werden. ..............<br />

...Die BBS Syke nimmt seit Jahren eine<br />

Vorreiterrolle ein, was Auslandspraktika<br />

anbelangt. Auf Spanien folgten Polen und jetzt<br />

Lettland sowie Italien als Ausbildungsländer.<br />

Im nächsten Jahr werden die Niederlande und<br />

Finnland mit ins Programm aufgenommen. Die<br />

Europaschule ist keine Vision mehr, sie ist<br />

Realität. .......................................................<br />

....Früher gingen die jungen Handwerker auf die<br />

Walz. In der Fremde erlernten sie<br />

handwerkliche Fähigkeiten, die ihnen der<br />

Meister daheim hätte niemals beibringen<br />

können, weil er sie in der Vielfalt selbst nicht<br />

besaß. Heute sind es die Auslandpraktika, die in<br />

Zeiten der Globalisierung von unschätzbarem


KREISZEITUNG<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 25. Juli 2007<br />

Leben und Arbeiten in Lettland <strong>–</strong> neue Erfahrungen<br />

Julia Audem berichtete von ihrem Praktikum in Riga / Weitere Auszubildenden sind bereits gestartet<br />

und Leuten finden.“ Berichtet<br />

Hancker. Wenn alle sechs<br />

Praktikanten im September<br />

zurückkommen, dann wird<br />

auch Malte Ellberg<br />

aufbrechen. Er lernt im<br />

gleichen Betrieb wie Kathrin in<br />

Oldenburg. Der Chef wollte<br />

beiden gerne die Gelegenheit<br />

zur Teilnahme am Praktikum<br />

geben aber zeitgleich war das<br />

nicht möglich.<br />

Über 70 Praktikanten hat<br />

Knuth Hancker mittlerweile ins<br />

Ausland geschickt. Seine<br />

Erfahrung: „Auch die<br />

Ausbildungsbetriebe<br />

profitieren von den<br />

Auslandspraktika.“ Wer zwei<br />

Monate in einem fremden<br />

Land gelebt und gearbeitet<br />

hat, werde aufgeschlossener<br />

gegenüber neuen Herausforderungen<br />

und gegenüber<br />

ungewohnten Situationen.<br />

hat, sind nun<br />

außer Jonas<br />

und Sascha<br />

noch Jessica<br />

Schaarmann<br />

(Walsrode) ,<br />

Kathrin Hopster<br />

(Oldenburg) ,<br />

Peter Bücken<br />

(Hoya) und<br />

Sebastian<br />

Eikenroth<br />

(Wildeshausen)<br />

in Lettland<br />

eingetroffen.<br />

Alle vier lernen<br />

den Beruf<br />

Bauzeichner/in<br />

und werden in<br />

Jonas Bussjäger, Julia Audehm, Sascha Kleemann, Ilze Kalnina, Malte Ellberg, Jessica Schaarmann, Kathrin<br />

Hopster, Sebastian Eikenroth und Peter Bücken (v.l.) stelen sich nac einem Ifo-Abend über Lettland zum Foto.<br />

verschiedenen Architekturbüros<br />

in Riga arbeiten.<br />

„Alle Praktikanten wohnen in<br />

lettischen Familien und wer-den<br />

so schnell Anschluss zu Land<br />

<strong>Projekt</strong>teilnahme im<br />

europäische Ausland.“<br />

Nachdem Julia Audehm als<br />

Malerin bereits ihr achtwöchiges<br />

Praktikum in Riga absolviert<br />

Sprachkurs absolviert.<br />

Hancker: „Das Erlernen der<br />

Grundlagen der Sprache des<br />

Gastlandes ist eine der<br />

Voraussetzungen für eine<br />

LANDKREIS - Gut angekommen<br />

in Ainazi in Lettland<br />

sind die beiden Zimmerer<br />

Sascha Kleemann aus Weyhe<br />

und Jonas Bussjäger aus<br />

Bassum. Beide sind<br />

Auszubildende der Zimmerei<br />

Benno Tamsen in Stuhr und<br />

Schüler der Berufsbildenden<br />

Schulen Syke (BBS). „Als<br />

Praktikanten des europäischen<br />

Leonardo-da-Vinci <strong>Projekt</strong>es<br />

werden beide für zwei Monate<br />

einen Teil ihrer Ausbildungszeit<br />

beim Gulbuve <strong>–</strong><br />

Blockhausbauer Aivis Indulis in<br />

Ainazi nahe der Grenze zu<br />

Estland verbringen.“ Berichtet<br />

Knuth Hancker, an den BBS<br />

Syke zuständig für<br />

Auslandspraktika.<br />

Gemeinsam mit sechs<br />

weiteren Auszubildenden hatten<br />

beide seit Februar bei Frau Ilze<br />

Kalnina einen Lettisch


KREISZEITUNG<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 14. August 2007<br />

Praktikanten arbeiten an der Planung von Großbauten mit<br />

Im Rahmen eines Leonardo-da-Vinci-<strong>Projekt</strong>es sind vier angehende Bauzeichner für zwei Monate in Riga<br />

erkunden. Zusammen mit der<br />

Sprachlehrerin besuchten wir in<br />

den ersten Tagen auch unsere<br />

Praktikumbetriebe und stellten<br />

uns dort vor”, heißt es in dem<br />

Brief aus Lettland weiter.<br />

Seit zwei Wochen benutzen die<br />

Praktikanten die Verkehrsmittel<br />

nun für ihren täglichen Weg zu<br />

den im Stadtgebiet der lettischen<br />

Metropole verstreut liegenden<br />

Architekturbüros. “Diese<br />

Architekturbüros gehören zu den<br />

Marktführern in Lettland”,<br />

schwärmen die jungen Leute und<br />

freuen sich: “Wir haben die<br />

Möglichkeit, an tollen lettischen<br />

Großprojekten mitzuwirken.”.<br />

Sie arbeiten zum Beispiel an<br />

den Zeichnungen für den<br />

Gebäudekomplex der neuen<br />

Polizeistation Rigas für etwa<br />

2000 Mitarbeiter oder auch an<br />

den Plänen für die vierte<br />

Stadtbrücke über die Daugava,<br />

den größten Fluss Lettlands.<br />

Gruppe lettischer Freunde zum<br />

Konzert der Rock- und Pop-Band<br />

„Brainstorm“ in Sigulda.<br />

Um die Sprache, die Kultur,<br />

sowie die Stadt kennenzulernen,<br />

absolvierten die Jugendlichen zu<br />

Beginn einen einwöchigen<br />

interkulturellen Sprachkurs.<br />

Geleitet wurde dieser von einer<br />

Waldorf-Lehrerin, aus Riga,<br />

welche sich sehr bemühte, den<br />

Praktikanten den Gebrauch der<br />

lettischen Sprache im Alltagsleben<br />

beizubringen. “Zusammen mit der<br />

Lehrerin erkundeten wir Museen,<br />

die riesigen Markthallen,<br />

verschieden Geschäfte und übten<br />

immer wieder den Gebrauch der<br />

Sprache”, schreiben die<br />

Praktikanten.<br />

Riga hält für seine fast 800.000<br />

Einwohner ein gut funktionierendes<br />

öffentliches Nahverkehrssystem<br />

bereit. “So hatten wird die<br />

Möglichkeit, mit Bussen,<br />

Trolleybussen oder mit<br />

Straßenbahnen Riga komplett zu<br />

spricht fließend Deutsch. „So<br />

fanden wir vom ersten Tag an den<br />

Kontakt zu vielen gleichaltrigen<br />

jungen Leuten, mit denen wir nach<br />

Feierabend und am Wochenende<br />

immer was unternehmen“,<br />

berichten Sebastian und Peter. Am<br />

vergangenen Wochenende waren<br />

die vier zusammen mit einer<br />

Kathrin Hopster. Sie wohnen<br />

bei einer Juristin mit guten<br />

Deutschkenntnissen in deren<br />

Einfamilienhaus.<br />

Sebastian Eikenroth und Peter<br />

Bücken wurden von einem<br />

Ehepaar aufgenommen, welches<br />

im gleichen Stadtteil wohnt. Die<br />

20jährige Tochter der Gasteltern<br />

LANDKREIS <strong>–</strong> Grüße aus Riga<br />

erreichen dieser Tage wieder die<br />

Berufsbildenden Schulen in Syke.<br />

Vier angehende Bauzeichner<br />

arbeiten im Rahmen eines<br />

Leonardo-da-Vinci-Praktikums für<br />

zwei Monate in Architekturbüros in<br />

Lettland.<br />

Reise und Aufenthalt werden mit<br />

dem Geld der Europäischen Union<br />

gefördert. Die Berufsbildenden<br />

Schulen haben dafür das <strong>Projekt</strong><br />

„<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ entwickelt: das<br />

Mobilitätsprojekt für Auszubildende<br />

zur Qualifikation auf dem<br />

europäischen Arbeitsmarkt. In<br />

diesem <strong>Projekt</strong> arbeiten 60<br />

Praktikanten bei Unternehmen in<br />

Spanien, Italien, Polen und<br />

Lettland.<br />

Die vier „Letten“ haben jetzt<br />

einen Praktikumbericht geschickt:<br />

„Schon bei der Ankunft in Riga<br />

wurden wir vier Praktikanten<br />

herzlich von unseren Gastfamilien<br />

am Flughafen empfangen.“<br />

schreiben Jessica Schaarmann und<br />

Die Praktikanten Kathrin, Jessica, Sebastian und Peter (v. l. ) in Riga.


KREISZEITUNG<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 23. August 2007<br />

Praktikanten lernen ungewohnte Arbeitsbedingungen kennen<br />

Die Zimmerer Jonas Bussjäger und Sascha Klee berichten aus dem lettischen Ort Ainazi an der Grenze zu Estland<br />

Deutschland, teilten die<br />

Praktikanten mit: „Es<br />

scheint, als ob die<br />

Mitarbeiter kommen und<br />

gehen wie es ihnen<br />

passt. „<br />

Auch das schnelle<br />

Arbeiten scheint nicht so<br />

wichtig, und hin und<br />

wieder würde auch gerne<br />

mal eine kleine Pause<br />

eingelegt. Jonas. „Nichts<br />

desto trotz wird bei der<br />

Arbeit auch einiges<br />

geschafft. Da die Leute<br />

hier nicht wie in<br />

Deutschland nach<br />

Stunden, sondern nach<br />

Leistung bezahlt werden,<br />

zählt für sie das<br />

Ergebnis.“<br />

Nebenher bauen die<br />

jungen Zimmerer an einer<br />

„lettischen Bank“. Die<br />

Besteht aus einem Tisch,<br />

zwei Sitzen und zwei<br />

Hockern. „Dabei lernen wir<br />

das Anzeichnen mit einem<br />

speziellen Zirkel“, schreibt<br />

Jonas. Dieser Zirkel habe<br />

am Ende zwei Wasserwaagen,<br />

eine für die<br />

waagerechte und eine für<br />

die senkrechte Ausrichtung.<br />

Jonas: „Das<br />

Anzeichnen damit ist sehr<br />

ungewohnt und am Anfang<br />

nicht einfach, aber nach<br />

mehrfacher Benutzung<br />

funktioniert es doch.<br />

Die Arbeit dort an der<br />

Grenze zu Estland sei<br />

auch ganz anders als in<br />

standen und hole den<br />

„Rückstand“ schnell auf.<br />

„Da wir hier als<br />

Zimmerer hergekommen<br />

sind, lässt Aivis Irmeis,<br />

Ganz anders<br />

als erwartet<br />

unser Chef, uns auch<br />

gleich mal beweisen, was<br />

wir so können“, berichtet<br />

Jonas Bussjäger. Die<br />

Praktikanten sollen eine<br />

alte Blockhaussauna renovieren.<br />

Eine wirklich<br />

interessante Arbeit, da<br />

man genau sieht, wie alles<br />

aufgebaut ist und wie so<br />

eine Konstruktion eigentlich<br />

hergestellt wird“, findet<br />

Jonas.<br />

Der Ort Ainazi ist sehr<br />

klein und hat wenige<br />

Bewohner. Die Praktikanten<br />

haben sich<br />

inzwischen mit dem<br />

alten Lehrer ihres<br />

jetzigen Chefs angefreundet<br />

und erfahren<br />

von ihm eine Menge<br />

über die Region.<br />

Um noch mehr vom<br />

Land kennenzulernen,<br />

sind die Zimmerer in<br />

ihrer Freizeit viel<br />

unterwegs. Überschattet<br />

war der Praktikumsauftakt<br />

von einer<br />

Krankheit und einem<br />

kurzen Krankenhausaufenthalt<br />

Saschas. Er<br />

habe alles gut über-<br />

LANDKREIS <strong>–</strong> „So wie es<br />

hier ist, hätten wir es uns<br />

nicht vorstellen können,<br />

aber es ist wirklich schön!“<br />

Die jungen Zimmerer<br />

Jonas Bussjäger und<br />

Sascha Kleemann lieferten<br />

einen begeisterten Bericht<br />

von ihrem Leonardo-da-<br />

Vinci-Praktikum in<br />

Lettland.<br />

Die beiden jungen<br />

Männer sind in Ainazi an<br />

der Grenze zu Estland im<br />

Einsatz. Sie sind in einer<br />

netten Gastfamilie untergebracht,<br />

hatten mit ihrer<br />

Ankunft am 21. Juli<br />

allerdings für Verwirrung<br />

gesorgt. Sie waren erst<br />

eine Woche später<br />

erwartet worden.


SYKER KURIER IM WESER KURIER<br />

TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ<br />

Freitag 9.November 2007<br />

Der Seelenschmerz war schnell überwunden<br />

17 Auszubildende der Berufsbildenden Schulen Syke absolvierten in Spanien, Italien und Polen Auslandspraktika<br />

Unterkunft doch ein Problem: „Das<br />

Wohnen mit den Mädchen hatten wir uns<br />

schlimmer vorgestellt. Sie haben uns<br />

zwar die komplette Wohnungseinrichtung<br />

umgestellt und uns die Kleiderbügel, den<br />

Schreibtisch und die warmen Decken<br />

geklaut, während wir einkaufen waren.<br />

Aber sonst läuft alles glatt“, berichteten<br />

die beiden.<br />

Tischlerlehrling Oliver Meyer aus<br />

Bassum hatte zu Anfang des Praktikums<br />

ganz andere Probleme. Die ersten<br />

Wochen waren für ihn ziemlich hart, weil<br />

er allein in einem fremden Land war,<br />

dessen Sprache er aber nur unzureichend<br />

beherrscht. Auf sich gestellt, fand sich<br />

aber nach kurzer Zeit gut zurecht, zumal<br />

er während der Arbeit in der Tischlerei in<br />

Lavoro (Italien) gelernt hat, sich zu<br />

verständigen. „Hier wird nicht, wie in den<br />

meisten Tischlereien in Deutschland, in<br />

Serie produziert, sondern in<br />

Einzelstücken. Ich musste zum Beispiel<br />

ganz alleine aus einer Kieferbohle eine<br />

Rahmengartentür anfertigen, und zwar<br />

von Anfang an bis zur Fertigstellung“,<br />

berichtet er stolz. Anschließend durfte er,<br />

gemeinsam mit einem Gesellen, einen<br />

Wandschrank bauen. Worüber sich<br />

Oliver besonders gefreut hat, war, dass<br />

die italienischen Kollegen nicht nur sehr<br />

hilfsbereit waren, sondern ihn auch<br />

gelobt haben. Weiter auf Seite 2<br />

Von unserem Mitarbeiter<br />

Eckehard Schörken<br />

Gruppenfoto mit Sprachlehrer: Dennis Block (hinten links), Astrid Schubert, Aron Winkelmann, Hendrik Reibert, Florian<br />

Rasche (zweite Reihe von links), Lehrer Oscar Vidal, Kirsten Sommer und Demet Özer (vorn). ESO/FOTO: BBS<br />

SYKE/STUHR. Sie sind jung,<br />

aufgeschlossen, beruflich hochmotiviert und<br />

wissbegierig. Die Rede ist von<br />

Auszubildenden, die für zwei Monate ins<br />

Ausland gehen, um sich dort weiterzubilden,<br />

die aber auch neugierig auf Land, Leute<br />

sind. Zum Beispiel die 17 Frauen und<br />

Männer, die auf Vermittlung der<br />

Berufsbildenden Schulen (BBS) Syke in<br />

Spanien, Italien und Polen gearbeitet haben.<br />

Als sie am 3. September zu ihren<br />

Auslandspraktika aufbrachen, war ihnen<br />

auferlegt worden, eine Art Berichtsheft zu<br />

führen. Einen Extrakt daraus übermittelten sie<br />

Knut Hancker, dem Koordinator für<br />

Auslandspraktika an den Berufsbildenden<br />

Schulen Syke per E-Mail. Hier ein paar<br />

Passagen daraus:<br />

Thorben Helmke aus Asendorf und Daniel<br />

Schumacher aus Weyhe, die künftigen<br />

Elektroniker, waren als Duo in Sassuolo<br />

(Italien) in einer Firma beschäftigt, in der<br />

Vibrationsmotoren produziert werden. Diese<br />

Motoren werden für Bohrinseln und Silos<br />

benötigt. Daniel musste im sogenannten<br />

Control-Department mit einem Lasersystem<br />

Motorenteile, die im Gefahrenbereich eingesetzt<br />

werden, auf 100-prozentige Genauigkeit testen.<br />

Thorben war im Montagebereich für Spulen<br />

tätig. Während beide in der Firma keinerlei<br />

Schwierigkeiten hatten, gab es in der


SYKER KURIER IM WESER KURIER<br />

TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ<br />

Freitag 9.November 2007<br />

Der Seelenschmerz war schnell überwunden<br />

17 Auszubildende der Berufsbildenden Schulen Syke absolvierten in Spanien, Italien und Polen Auslandspraktika<br />

eröffnet hatte. Deshalb kam es vor, dass auch deutsche Schriftstücke im Büro eingingen. “So konnte ich<br />

meinen spanischen Kollegen mehrfach deutsche Texte übersetzen. Besonders mein Chef machte auf mich<br />

den Eindruck, als würde er sehr viel von diesem <strong>Projekt</strong> halten und er war sehr freundlich zu mir.“<br />

Die vier Praktikanten, die in Olsztyn (Polen) arbeiteten, hatten technische Probleme bei der Übermittlung<br />

ihrer Berichte. Niclas Betzien aus Diepholz, Nicole Kiebler aus Weyhe, Andreas Meling aus Twistringen<br />

und Andre Stuve aus Bruchhausen-Vilsen werden ihrer Schule in einem Rückblick schildern, wie die<br />

Praktika verlaufen sind.<br />

Anastasia Lotz aus Syke absolvierte ihr Praktikum im italienischen Modena. Ihr sehr detaillierter Bericht<br />

endete mit einem Appell an alle Lehrlinge, die im Rahmen ihrer dualen Ausbildung die BBS Syke besuchen:<br />

„Es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, in einem anderen Land zu leben, dort zu arbeiten und dessen<br />

Kultur kennen zu lernen. Leute, nutzt diese Chance, wenn ihr sie bekommt!“<br />

Zurückgekehrt aus der „Fremde“, die für sie nun keine mehr ist, erfuhren die Schüler, dass ihre Schule die<br />

erst berufsbildende Europaschule in Niedersachsen ist. Wie berichtet, wurde ihr das Zertifikat des<br />

niedersächsischen Kulturministeriums am Montag ausgehändigt........................................................................<br />

Jasna Müller und Lena Tilger aus Stuhr waren als angehende Groß- und Außenhandelskauffrauen in zwei<br />

Firmen beschäftigt, die in Sassuolo (Italien) mit Keramikplatten handeln. „Wir sitzen in Exportabteilungen,<br />

in denen viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Unsere Verständigung erfolgt jedoch in<br />

Englisch.“ Der Arbeitstag war lang. Er begann um 8.30 Uhr und ging, mit einer zweistündigen Mittagspause,<br />

bis 18.30 Uhr. Sehr viel Zeit zum Einkaufen von Lebensmitteln blieb ihnen deswegen nicht. Das<br />

anfängliche Heimweh legte sich bald. „Nach der ersten tollen Autotour mit unserem Ansprechpartner<br />

Steffano nach Mailand, verflog schnell das Heimweh. Seitdem können wir das gute Wetter, die schöne<br />

Stadt und das leckere Essen ohne Seelenschmerz genießen.“<br />

„Es macht wirklich Spaß, in einem fremden Land zu arbeiten“, stellte Florian Rasche aus Twistringen<br />

schon kurz nach seiner Ankunft im spanischen Logroño fest. Als künftiger Groß- und<br />

Außenhandelskaufmann machte er sein Praktikum in einem Media-Markt. Er musste in der Disposition<br />

Zahlungen überwachen und Wareneingänge kontrollieren. Weil er kaum Spanisch sprach und die<br />

Mitarbeiter nur wenig Englisch, verständigten sie sich in einem Spanisch-Englisch-Mix. Als Vorteil<br />

empfand er, dass der Media-Markt ein deutsches Unternehmen ist, dass in Logroño eine Zweigstelle neu


KREISZEITUNG<br />

Syker Zeitung<br />

28857 Syke <strong>–</strong> Am Ristedter Weg 17 <strong>–</strong> Tel. 04242-58-0 <strong>–</strong> Fax: 58-179/238/332 7.November 2007<br />

"Qualifizierung ist besonders wichtig"<br />

Ausbildungsleiter Carsten Brünjes schickte Azubi Daniel Schumacher für Praktikum nach Italien<br />

Kam gut gelaunt zur Arbeit: Daniel Schumacher (18) aus Leeste. Im Hintergrund<br />

überprüft Azubi Christoph Berenz (l.) die Elektrizitätversorgung bei Stromzählern.<br />

Ausbildungsleiter Carsten Brünjes (M.) vom gleichnamigen Betrieb schaut seinen<br />

Lehrlingen über die Schulter. Foto: Schritt<br />

deutsche Azubis besonders<br />

kundenorientiert seien und<br />

normierte Vorgaben umsetzen. Den<br />

Weyher habe es natürlich<br />

interessiert, wie Verkabelungen in<br />

italienischen Bauwerken angeordnet<br />

sind. "Die Stromversorgung<br />

funktioniert tadellos, doch manche<br />

Italiener setzen Steckdosen und<br />

Schalter an Stellen, die ihnen<br />

gerade passen." Daniel<br />

Schumacher deutet in einer<br />

Neubauwohnung im Herzen von<br />

Leeste auf zwei Schalterreihen: "In<br />

Italien wären diese versetzt<br />

angebracht, nicht akkurat parallel<br />

wie bei uns." Und die Leitungsführungen<br />

wären kreuz- und quer<br />

angebracht und demnach nicht<br />

berechenbar.<br />

ihnen ins Nachtleben von<br />

Mailand, Venedig und Florenz<br />

eingetaucht. Viel Pasta mit<br />

variantenreichen Soßen habe er<br />

natürlich genossen. "Heimweh"<br />

habe er nicht gehabt: "Ich kann<br />

jedem ein Auslandspraktikum<br />

empfehlen."<br />

den drei BBS-Schülerinnen Anna<br />

Lotz, Jennifer Klotz und Yvonne<br />

Glander (Hoya) und dem weiteren<br />

Syker BBS-Schüler Thorben<br />

Helmke (Asendorf). Außerhalb der<br />

Arbeit habe Daniel Schumacher mit<br />

jungen Arbeitskollegen das Ferrari-<br />

Museum besichtigt und sei mit<br />

Als gewöhnungsbedürftig habe<br />

er die Pausenregelung angesehen.<br />

Schumacher: "Die Italiener arbeiten<br />

von 8 bis 18 Uhr, machen zwei<br />

Stunden Mittag. Wir machen<br />

dagegen eine Frühstückspause und<br />

legen nur eine halbe Stunde<br />

Mittagspause ein." Untergebracht<br />

war er in einem Appartement mit<br />

verschiedenen Maschinen<br />

eingesetzt. "Die italienischen<br />

Kollegen waren sehr nett",<br />

beschrieb Daniel Schumacher<br />

das positive Arbeitsklima. Sehr<br />

schnell hatte der Weyher sich<br />

einen ausgezeichneten Ruf<br />

"erarbeitet". Die italienischen<br />

Ausbildungsleiter hätten ihm<br />

rasch Komplimente ausgesprochen:<br />

Er arbeite "zu schnell"<br />

und "zu gründlich". Daniel<br />

Schumacher erklärt: "Azubis wie<br />

Angestellte müssen ein<br />

gestecktes Pensum schaffen,<br />

dabei muss die Qualität<br />

stimmen, aber der Weg zum Ziel<br />

sei freier als in Deutschland." Da<br />

er es gewohnt sei, "genau und<br />

exakt" zu arbeiten, habe er diese<br />

Arbeitsweise bei der Bestückung<br />

von Motoren ebenfalls angewandt,<br />

blickt er zurück und<br />

schmunzelt. Sein Berufsschullehrer<br />

Knut Hancker, ergänzt,<br />

dass der Leester den<br />

italienischen Lehrlingen im<br />

dritten Lehrjahr sogar<br />

"kilometerweit voraus ist." Er<br />

begründet dies damit, dass<br />

WEYHE / MODENA (sie)<br />

"Italiener arbeiten lässiger als<br />

Deutsche", bringt es Daniel<br />

Schumacher (18) aus Leeste auf<br />

den Punkt. Der Auszubildende des<br />

Leester Elektrofachbetrieb<br />

"Brünjes" verbrachte im Rahmen<br />

des europäischen Mobilitätsprogramm<br />

"Leonardo da Vinci" acht<br />

Praktikumswochen in Italien.<br />

Dieses Auslandspraktikum habe<br />

Ausbildungsleiter Carsten Brünjes<br />

deshalb unterstützt, weil ihm "die<br />

Qualifizierung der Mitarbeiter<br />

besonders wichtig ist". Schließlich<br />

würde das 20-köpfige Team ein<br />

großes Spektrum abdecken, dabei<br />

nicht nur Neubauten verkabeln,<br />

sondern auch die Verkabelung bei<br />

Neu- und Umbauten einer<br />

Warenhaus-Kette übernehmen.<br />

Brünjes wünscht sich, dass mehr<br />

Ausbildungsbetriebe dem Beispiel<br />

folgen, damit der "gute Ruf des<br />

Handwerks gefördert wird". Beim<br />

Weltmarktführer für Vibrationsmotoren,<br />

die beispielsweise auf<br />

Ölplattformen eingesetzt werden,<br />

war der 18-Jährige bis vergangenen<br />

Freitag in Sassulo an


Sulinger Wochenblatt 12.Dezember 2007<br />

Ab nach Spanien zum Sprung ins kalte Wasser<br />

Katharina Bülker geht für Praktikum nach Sevilla<br />

„Auch die Sulinger Stadtverwaltung wird von den Spanien-Eindrücken profitieren“<br />

SULINGEN (win). Auch eine Reise ins sonnige Spanien kann ein Sprung ins kalte Wasser sein <strong>–</strong> jedenfalls für Katharina Bülker. Die<br />

17-jährige Auszubildende absolviert seit Anfang August eine Ausbildung zur Bauzeichnerin bei der Stadtverwaltung und bereitet sich<br />

gerade auf ein Praktikum in Sevilla vor. „Das ist eine große Herausforderung für einen jungen Menschen“, sagt ihr „Chef“ Eckhard<br />

Sebode, Fachbereichsleiter für Planung und Bauordnung bei der Stadtverwaltung. Auch Katharina Bülker selbst empfindet das so.<br />

Schließlich ist sie erst seit kurzem Auszubildende bei der Stadt, und nun geht es schon ab ins Ausland. Dabei muss sie sehr viel<br />

Engagement zeigen, denn im Rahmen des EU-<strong>Projekt</strong>es „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ (Mobilitätsprojekte für Auszubildende <strong>–</strong>Qualifikation für den<br />

europäischen Markt), auch bekannt unter dem Namen „Leonardo da Vinci-<strong>Projekt</strong>“, werden hohe Anforderungen an die Teilnehmer<br />

gestellt. Zunächst geht es dabei in erster Linie um die Aneignung von Sprachkenntnissen des Gastlandes. Dass es ausgerechnet<br />

Spanien wird, war am Anfang nicht klar <strong>–</strong> genauso gut hätte es Katharina Bülker auch in den baltischen Raum verschlagen können<br />

oder nach Polen. „Das wäre mit der Sprache dann ganz schön schwierig geworden“, glaubt die 17-Jährige. Dass es nun doch ins<br />

sonnige Spanien geht, empfindet sie als glückliches Los.<br />

Steter Kontakt nach Sevilla<br />

versprochen<br />

SULINGEN (win). Das europäische<br />

<strong>Projekt</strong> „<strong>MA</strong>-<strong>QuEM</strong>“ (Mobilitätsprojekte<br />

für Auszubildende Qualifikation für den<br />

europäischen Markt) versteht sich nicht<br />

als Reiseveranstalter (Fortsetzung von<br />

der Titelseite). Zwar werden die<br />

Reisekosten für Praktikanten wie<br />

Katharina Bülker bezahlt, aber die<br />

Reiseplanung und die Unterkunft im<br />

Gastland organisiert<br />

jeder selbst. Im Fall der jungen<br />

Auszubildenden im Sulinger Rathaus<br />

gab es dabei Unterstützung von ihrem<br />

„Chef“ Eckhard Sebode. Er selbst<br />

begleitet das EU Programm<br />

schon länger und weiß, worauf zu<br />

achten ist. „Am wichtigsten sind<br />

natürlich die Sprachkenntnisse“,<br />

berichtet er. Zwar könne man sich im<br />

Gastbetrieb auch in Englisch<br />

verständigen, doch die<br />

Tätigkeitsberichte für die EU müssen<br />

zweisprachig verfasst werden <strong>–</strong> in Deutsch und in Spanisch. Bei Katharina Bülker steigt inzwischen das Lampenfieber. Denn auf sie<br />

warten ja nicht nur eine neue Kultur und Sprache <strong>–</strong> auch ein neuer Arbeitgeber wird sie fordern. Die „Grupo Ayesa“ ist ein führendes<br />

Planungs- und Ingenieurbüro in Andalusien und beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter. Hoch-, Tief- und Straßenbau gehören ebenso<br />

zum Leistungsspektrum wie der Eisenbahn-, Tunnel-, Brücken- sowie der Wasser- und Talsperrenbau. Hinzu kommen die<br />

Planungen für Windenergieanlagen. Entwürfe für Industrie, Flughafentechnik und Architektur runden das Angebot der Firma ab.<br />

Katharina Bülker wird im Bereich Tief- und Hochbau eingesetzt. Ihre spanischen Kollegen kennt sie bereits. Via Internet wurde ihr<br />

die Abteilung schon vorgestellt. Eckhard Sebode schwärmt von dem spanischen Unternehmen: „Die setzen die neueste Technik ein,<br />

und Katharina wird an <strong>Projekt</strong>en beteiligt sein, die wir ihr hier wohl nicht bieten könnten“. Daher sieht er die Vorteile des <strong>Projekt</strong>es<br />

nicht nur bei seiner Auszubildenden. Er ist überzeugt, dass auch sein Fachbereich von den Eindrücken profitieren wird, die<br />

Katharina in Spanien und<br />

bei „Grupo Ayesa“ gewinnen wird. Ein Blick in andere Kulturen sei schließlich auch für eine Stadtverwaltung von Nutzen <strong>–</strong> denn nur<br />

„im eigenen Saft zu schmoren“ sei unter heutigen Wettbewerbsbedingungen auch für eine Stadtverwaltung nicht mehr tragbar.<br />

Daher kann sich Sebode<br />

durchaus vorstellen, auch selbst einmal Praktikanten aus dem europäischen Ausland aufzunehmen. „Es ist ja nicht nur für den<br />

Auszubildenden eine Herausforderung <strong>–</strong> auch der Gastbetrieb muss sich auf seinen ausländischen Mitarbeiter einstellen“, gibt er zu<br />

bedenken. Und das wäre für eine Stadtverwaltung sicherlich ein Gewinn. Katharina Bülker jedenfalls freut sich auf die<br />

Herausforderung <strong>–</strong> und das nicht nur in beruflicher Hinsicht. Natürlich möchte sie auch die spanische Kultur kennen lernen, aber<br />

nicht nur als Touristin. Vielmehr glaubt sie, dass man im Alltag viel schneller einen Zugang zu den Menschen und deren<br />

Lebensumständen findet. Dennoch ist sie froh, nicht allein zu reisen. Zwei weitere Teilnehmer aus<br />

Deutschland werden zeitgleich mit ihr ihre Praktika bei „Grupo Ayesa“ absolvieren. Und auch aus der Heimat wird sie natürlich<br />

Unterstützung finden: „Wir werden bei Problemen helfen, so weit wir es können“, verspricht Eckhard Sebode. Wenn Katharina<br />

schließlich am 6. Januar in Richtung Spanien aufbricht,<br />

wird sie bestens vorbereitet sein <strong>–</strong> und dennoch, so glaubt sie, wird das alles schon recht spannend für sie werden, und auf keinen<br />

Fall wird es ein Urlaubsaufenthalt, bezahlt von der EU, werden.

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