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100 Jahre Turnen und Sport in Neuenhaus<br />
Kurzfassung von Ferdinand Pötter<br />
Der TuS Neuenhaus begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Dabei hätten wir eigentlich<br />
150 Jahre Turnen und Sport in Neuenhaus feiern müssen, denn bereits um 1855 kam es<br />
zur Gründung eines Turnvereins in Neuenhaus. Wir können somit mit Stolz sagen: Die Wiege des<br />
Grafschafter Sports stand bei uns in Neuenhaus. In den 50er und 60er Jahren des vorvorigen<br />
Jahrhunderts hat sich dieser Verein positiv entwickelt und genoss hohes Ansehen. Bei Festen<br />
hier im Ort waren die Turner immer dabei, so z.B. beim Schützenfest 1864, wie eine Anzeige<br />
der damaligen Zeitung beweist. Auf Anregung der Turner wurde an der hiesigen Schule eine<br />
regelmäßige Sportstunde eingeführt. Leider hat sich der Verein nicht gehalten und ist um 1880<br />
aufgelöst worden.<br />
Rund 25 bis 30 Jahre später kam es am 8. Dez.1907 zur Neugründung des Turnvereins Neuenhaus.<br />
31 junge Männer trafen sich im Saal des heutigen Deutschen Hauses. Dieses waren die<br />
ersten Mitglieder unseres heutigen Vereins. Geturnt wurde im Saal des Deutschen Hauses.<br />
1912 war für den jungen Verein ein ganz besonderes Jahr. Am Dackhorstweg wurde von der<br />
Stadt eine Turnhalle gebaut. Sie hatte zwar nur eine Größe von 8 x15 m, aber mit dem vor der<br />
Halle liegendem Turnplatz, auf dem Leichtathletik und Spiele betrieben wurden, war diese Halle<br />
Mittelpunkt unseres Vereins.<br />
Bereits ein Jahr nach Vereinsgründung wurde der Trommel - und Pfeifenchor gegründet und<br />
1913 eine Gesangsabteilung ins Leben gerufen. Leider stoppte der 1.Weltkrieg ab Herbst 1914<br />
die positive Entwicklung. Von den insgesamt 124 Mitgliedern im Jahr 1914 wurden 114 zum<br />
Kriegsdienst verpflichtet und das Turnen kam gänzlich zum Erliegen.Aber bereits 1919 wurde der<br />
Turnbetrieb wieder aufgenommen. In Eigenleistung wurde die kleine Halle renoviert, die während<br />
des Krieges von Soldaten als Feldküche benutzt worden war.<br />
Anfang der 20er Jahre kam Paul Koopmann nach Neuenhaus und schloss sich dem Turnverein an.<br />
Er hatte fortan großen Einfluss auf die Entwicklung des Vereins. Die Schwimmabteilung wurde<br />
gegründet, Frauen- und Kinderturnen wurden angeboten.<br />
1921 konnte endlich eine Vereinsfahne angeschafft werden. Sie kostete 3.500,00 Mark, für damalige<br />
Verhältnisse sehr viel Geld. Zur Fahnenweihe wurde ein Turnfest mit vielen auswärtigen<br />
Vereinen durchgeführt. Noch heute ist die jetzt 86 Jahre alte Fahne bei besonderen Veranstaltungen<br />
des Vereins oder bei Turnfesten dabei.<br />
1928 wurden die ersten <strong>Handball</strong>spiele durchgeführt.<br />
Zu dieser Zeit wurde Hermann Lankhorst – seit 1920 Mitglied des Vereins - in den Vorstand gewählt<br />
und war bis 1986, d.h. 58 Jahre für den Verein in verschiedenen Positionen tätig. Hermann<br />
Lankhorst hat in dieser Zeit - wie kein anderer - den Verein entscheident geprägt und gestaltet,<br />
(siehe Bericht in der Chronik).<br />
Nach 1933 wurde Turnen und Sport mehr und mehr politisch vereinnahmt.<br />
Am 1. April 1937 kam es auf höheren Befehl zum Zusammenschluss der beiden Neuenhauser<br />
Vereine Turnverein Neuenhaus von 1907 und dem Sportverein Borussia Neuenhaus von 1908<br />
zum Turn- und Sportverein Neuenhaus O7/O8.<br />
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