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IMB Management Forum IMB Symposium - FHW Berlin School of ...

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4 Leitartikel<br />

SemesterJournal 1/11 SemesterJournal 1/11 Titelthema: Die vernetzte Hochschule<br />

5<br />

Die vernetzte Hochschule<br />

„Vernetzung“ und „Netzwerk“ sind zu Modeworten geworden, die häufig nur noch benutzt werden, um zu bezeichnen, dass<br />

Personen oder Organisationen irgendwie miteinander zusammenhängen oder miteinander zu tun haben. Dabei definieren<br />

die Organisationswissenschaften Netzwerke präzise und grenzen sie von den anderen beiden idealtypischen Organisationsformen<br />

sozialer und ökonomischer Prozesse – Märkten und Hierarchien – klar ab.<br />

Text: Bernd Reissert<br />

Für öffentliche Hochschulen sind die<br />

Beziehungen zu ihrer Umwelt dank der<br />

Freiheit von Wissenschaft, Forschung<br />

und Lehre in aller Regel nicht hierarchisch<br />

gestaltet, und sie sind auch<br />

nur in kleineren Teilbereichen – etwa<br />

bei der entgeltfinanzierten Weiterbildung<br />

– marktförmig. Das Konzept des<br />

Netzwerks mit seinen – im Vergleich<br />

zu Hierarchien und Märkten – viel<br />

komplexeren Austauschbeziehungen ist<br />

also <strong>of</strong>fenbar besonders gut geeignet, die<br />

Beziehungen öffentlicher Hochschulen<br />

mit ihrer Umwelt zu charakterisieren.<br />

Die diversen Beiträge dieser Ausgabe<br />

des SemesterJournals machen die Vielfalt<br />

dieser netzwerkartigen Beziehungen<br />

der Hochschule für Wirtschaft und<br />

Recht (HWR) <strong>Berlin</strong> zur „Außenwelt“<br />

greifbar. Es wird deutlich, dass das Bild<br />

vom Elfenbeinturm, in dem einzelne<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

selbstbezogen ihrer Pr<strong>of</strong>ession<br />

nachgehen, für eine Hochschule<br />

wie die HWR <strong>Berlin</strong> (und die meisten<br />

anderen Hochschulen auch) jeglicher<br />

Realität entbehrt. Jeder Versuch, die<br />

vielen Kooperationen und Verzahnungen<br />

auch nur ansatzweise zu erfassen<br />

und zu systematisieren, führt rasch zu<br />

einer langen Liste – ohne Anspruch auf<br />

Vollständigkeit.<br />

Die Hochschule mit ihren Lehrenden,<br />

Forschenden und Studierenden sowie<br />

dem Verwaltungs- und Servicepersonal<br />

arbeitet mit ihrer Umwelt auf sehr vielfältige<br />

und komplexe Weise zusammen:<br />

■ mit Wirtschaftsunternehmen in ihren<br />

Rollen als Praxisfeld, auf das ein berufsqualifizierendes<br />

Studium bezogen<br />

sein muss; als Praktikumsbetriebe für<br />

Studierende; als Abnehmer von Absol-<br />

ventinnen und Absolventen auf dem<br />

Arbeitsmarkt; als Auftraggeber oder<br />

Kooperationspartner in angewandter<br />

Forschung und Entwicklung sowie<br />

als Forschungsobjekt; im Bereich des<br />

Dualen Studiums auch als unmittelbarer<br />

Partner in der Qualifizierung von<br />

Studierenden;<br />

■ mit öffentlichen Verwaltungen und<br />

gemeinnützigen Organisationen in<br />

denselben Rollen; mit Politik und<br />

Verwaltung zusätzlich bei der politischen<br />

Steuerung des Hochschulsystems<br />

durch Hochschulrecht, staatliche<br />

Finanzierung und Hochschulverträge<br />

sowie in Projekten der Politikberatung<br />

durch die Hochschule;<br />

■ mit Partnerhochschulen im Ausland<br />

zur Verwirklichung des Austauschs<br />

von Studierenden und Lehrenden<br />

sowie zur Realisierung von Forschungskooperationen,Doppelabschlüssen<br />

und gemeinsamen Studienangeboten;<br />

■ mit Hochschulen im Inland: im Rahmen<br />

der Hochschulallianz UAS7 zum<br />

gegenseitigen Leistungsvergleich, zur<br />

gemeinsamen Entwicklung von Qualitätsstandards<br />

und der Erschließung<br />

internationaler Kooperationen sowie<br />

einer gemeinsamen hochschulpolitischen<br />

Positionierung; im Rahmen von<br />

Rektorenkonferenzen auf Bundes- und<br />

Landesebene zur hochschulpolitischen<br />

Abstimmung und Interessenvertretung;<br />

zum gemeinsamen Betrieb von<br />

Studiengängen (mit der HTW <strong>Berlin</strong><br />

und der BHT <strong>Berlin</strong> sowie der Universität<br />

Kassel); auf dezentraler Ebene<br />

zum wissenschaftlichen Austausch<br />

und zur Kooperation in Forschung<br />

und Entwicklung;<br />

■ mit nationalen und internationalen<br />

Akkreditierungsagenturen und<br />

Fachverbänden zur Evaluation und<br />

Qualitätssicherung von Studium und<br />

Lehre;<br />

■ mit An-Instituten zur externen Ergänzung<br />

der Hochschulaktivitäten in<br />

Forschung und Weiterbildung;<br />

■ mit Absolventinnen und Absolventen<br />

u. a. in Alumni-Netzwerken zur<br />

Bindung von Ehemaligen und zur<br />

Rückkoppelung und Nutzung von<br />

Praxiserfahrungen in Studium und<br />

Lehre;<br />

■ mit den externen Mitgliedern des<br />

Kuratoriums bei der Steuerung der<br />

Hochschule.<br />

Die enorme Vielfalt von Vernetzungen<br />

der HWR <strong>Berlin</strong> spiegelt den Reichtum<br />

der Hochschule mit ihrer breiten<br />

Orientierung auf den privaten, den<br />

öffentlichen und den gemeinnützigen<br />

Sektor, ihrer großen Varianz von<br />

Studienformen, ihrer Praxisnähe, ihrer<br />

Internationalität und ihrer Forschungsstärke<br />

wider. Sie ist Grundlage und<br />

Triebfeder für große Lebendigkeit und<br />

Anpassungsfähigkeit der Hochschule an<br />

Veränderungen ihrer Umwelt.<br />

Der Autor ist Präsident der Hochschule<br />

für Wirtschaft und Recht <strong>Berlin</strong>.<br />

Globale Partner – Globale Netzwerke<br />

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Hochschulen stellt kein Novum dar. Die HWR <strong>Berlin</strong> beschreitet jedoch neue<br />

Wege: Partnerschaften sollen in mehrerer Hinsicht intensiviert werden, und bilaterale Beziehungen sollen verstärkt Netzwerkcharakter<br />

erhalten.<br />

Text: Andreas Zaby<br />

Die HWR <strong>Berlin</strong> gehört hinsichtlich ihrer<br />

internationalen Ausrichtung zur Spitzengruppe<br />

der deutschen Fachhochschulen.<br />

Dies hat das am 3. Mai veröffentlichte<br />

Rankingergebnis 2011 des Centrums für<br />

Hochschulentwicklung (CHE) für das<br />

Fach Betriebswirtschaftslehre ergeben.<br />

Eine Reihe verschiedener Parameter wurde<br />

in diesem Zusammenhang berücksichtigt.<br />

Insbesondere bei Studierendenmobilitäten<br />

und Doppelabschlussprogrammen<br />

lag die HWR <strong>Berlin</strong> vorn.<br />

Bei über 130 aktiven Hochschulpartnerschaften<br />

in aller Welt und<br />

annähernd 400 Outgoing-Mobilitäten<br />

(gemessen in Auslandssemestern im<br />

akademischen Jahr 2010/11) wird klar,<br />

dass mit einer sehr großen Zahl unserer<br />

Partnerhochschulen nur einige wenige<br />

Studierende pro Jahr ausgetauscht<br />

werden. Vielfach findet darüber hinaus<br />

aber keine Zusammenarbeit statt.<br />

Unser Ziel ist es jedoch, mit einigen<br />

ausgewählten Partnern zunehmend in<br />

intensivere Partnerschaften einzutreten.<br />

Welche Vorteile können wir von<br />

dieser Strategie der „Schwerpunktpartnerschaften“<br />

erwarten?<br />

Zunächst soll die Zahl der Studierendenmobilitäten<br />

in den regulären<br />

Austauschbeziehungen erhöht werden<br />

(z. B. Erasmus). Der Betreuungs- und<br />

Beratungsaufwand gestaltet sich bei höheren<br />

Austauschzahlen pro Hochschule<br />

deutlich effizienter. Auch die Ausarbeitung<br />

sogenannter „strukturierter Programme“<br />

soll vorangetrieben werden.<br />

Die HWR <strong>Berlin</strong> hat bereits hervorragende<br />

Erfahrungen mit Programmen<br />

dieser Art gemacht, bei denen ganze<br />

Kohorten ins verpflichtende Auslandsstudium<br />

gehen (z. B. IBU-Studiengang<br />

mit der Anglia Ruskin University in<br />

Cambridge und Deutsch-Französicher<br />

Studiengang mit der ESCE in Paris) und<br />

die mit einem Doppelabschluss enden.<br />

Ähnlich angelegt sind Studiengänge wie<br />

„International Business <strong>Management</strong>“,<br />

bei denen das Auslandsstudium zwar<br />

verpflichtend ist, die Partneruniversität<br />

aber gewählt werden kann. Weitere<br />

Programme dieser Art sind geplant und<br />

entsprechende Anträge, insbesondere<br />

beim DAAD, sind gestellt.<br />

Ein besonders wichtiger Aspekt der<br />

Schwerpunktpartnerschaften ist die<br />

fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit.<br />

Über möglichst alle an der HWR<br />

<strong>Berlin</strong> vertretenen Disziplinen hinweg<br />

soll es zu einem regen Austausch<br />

kommen. Dieser soll auch Dozent/innen-<br />

und Mitarbeiter/innenmobilitäten

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