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So wie es nur eine Autorität über uns gibt und ihre Macht - St. Hedwig

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12<br />

Die G<strong>es</strong>chichte vom Leiden,<br />

<strong>St</strong>erben, Hinabsteigen in das<br />

Reich d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong> <strong>und</strong> Auferstehen<br />

ist die größte Lieb<strong>es</strong>g<strong>es</strong>chichte<br />

aller Zeiten. Gott liebt<br />

<strong>uns</strong> Menschen! Er liebt <strong>uns</strong>,<br />

selbst wenn viele di<strong>es</strong> nicht<br />

mehr wissen oder wahr haben<br />

wollen. Gott rettet die Menschen<br />

durch den Tod <strong>und</strong> die<br />

Auferstehung sein<strong>es</strong> <strong>So</strong>hn<strong>es</strong>.<br />

Am Gründonnerstag gedenken<br />

wir der enormen Lieb<strong>es</strong>tat<br />

<strong>uns</strong>er<strong>es</strong> Herrn, als er <strong>uns</strong> s<strong>eine</strong>n<br />

Leib zum Vermächtnis hinterließ.<br />

Mit der Einsetzung d<strong>es</strong><br />

Abendmahl<strong>es</strong> deutete er s<strong>eine</strong>n<br />

bevorstehenden Tod als <strong>eine</strong>n<br />

Tod für <strong>uns</strong>. Die Fußwaschung,<br />

die in der M<strong>es</strong>se vollzogen wird,<br />

ist Ausdruck der dienenden Hingabe<br />

J<strong>es</strong>u. Die Kommunion wird<br />

an di<strong>es</strong>em Abend unter beiden<br />

G<strong>es</strong>talten gereicht. Dabei können<br />

Sie entscheiden, ob Sie die<br />

in den Kelch getauchte Hostie in<br />

der M<strong>und</strong>kommunion empfangen<br />

oder aus dem Kelch selbst<br />

trinken wollen.<br />

Die Orgel verstummt nach<br />

dem Gloria bis zum feierlichen<br />

Gloria der Osternacht. Am Ende<br />

der M<strong>es</strong>se wird das Allerheiligste<br />

in die Kapelle gebracht. Der<br />

Altar wird entblößt. Jeglicher<br />

Schmuck verschwindet. Wie der<br />

Herr in jener Nacht die <strong>St</strong>adt<br />

verlassen hat, um draußen am<br />

Ölberg zu beten, so verlassen<br />

auch wir mit ihm die Kirche<br />

<strong>und</strong> halten in der Kapelle vor<br />

dem Allerheiligsten die Ölbergandacht.<br />

Danach können<br />

wir bis Mitternacht der Bitte<br />

J<strong>es</strong>u nachkommen: „Bleibet<br />

hier <strong>und</strong> wachet mit mir.“<br />

Der Karfreitag ist dem Gedächtnis<br />

d<strong>es</strong> Leidens <strong>und</strong> <strong>St</strong>erbens<br />

J<strong>es</strong>u gewidmet. Zur Tod<strong>es</strong>st<strong>und</strong>e<br />

J<strong>es</strong>u versammeln wir<br />

<strong>uns</strong> zur Liturgie. Kantoren singen<br />

die Johann<strong>es</strong>passion. Wir<br />

verehren das Kreuz mit Blumen,<br />

die wir in die Kirche mitbringen,<br />

<strong>und</strong> halten die Großen Fürbitten<br />

für die Kirche <strong>und</strong> die<br />

ganze Welt. Am Karfreitag <strong>und</strong><br />

Karsamstag findet nach altem<br />

Brauch k<strong>eine</strong> Eucharistiefeier<br />

statt.<br />

Der Karsamstag ist der Grab<strong>es</strong>ruhe<br />

J<strong>es</strong>u geweiht. In <strong>uns</strong>erer<br />

w<strong>es</strong>tlichen Kirche hat di<strong>es</strong>er<br />

Tag leider k<strong>eine</strong> so große Bedeutung<br />

im Bewusstsein der<br />

Gläubigen. An di<strong>es</strong>em Tag jedoch<br />

hat der Abstieg J<strong>es</strong>u<br />

s<strong>eine</strong>n Tiefpunkt erreicht. Im<br />

Glaubensbekenntnis sprechen<br />

wir „Hinabg<strong>es</strong>tiegen in das<br />

Reich d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong>“. J<strong>es</strong>us ist tot,<br />

Gott<strong>es</strong> <strong>So</strong>hn ist in das Reich<br />

d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong> hinabg<strong>es</strong>tiegen, damit<br />

wir selbst im Tod noch zu<br />

Gott finden können. Um di<strong>es</strong>en<br />

Tag im Bewusstsein aufzu-<br />

werten, werden wir am Vormittag<br />

die Trauermetten, das <strong>St</strong><strong>und</strong>engebet<br />

der Kirche halten. Im<br />

Verlauf werden die berühmten<br />

Klagelieder d<strong>es</strong> Jeremias g<strong>es</strong>ungen.<br />

Die Osternacht ist der Gott<strong>es</strong>dienst<br />

im Jahr. In di<strong>es</strong>er<br />

Nacht der Nächte ist das Unmögliche<br />

wahr geworden:<br />

J<strong>es</strong>us ist von den Toten erstanden<br />

<strong>und</strong> öffnet <strong>uns</strong> so den Weg<br />

zum ewigen göttlichen Leben.<br />

In di<strong>es</strong>er Nacht ereignet sich<br />

<strong>uns</strong>ere Erlösung. Die Feier der<br />

Osternacht verläuft in vier Teilen:<br />

Lichtfeier (auf dem Kirchenvorplatz),Wortgott<strong>es</strong>dienst,<br />

Tauffeier <strong>und</strong> Eucharistiefeier.<br />

In di<strong>es</strong>er Liturgie geht<br />

<strong>es</strong> um die Erneuerung der alten<br />

Schöpfung durch die Erlösungstat<br />

J<strong>es</strong>u Christi. Das Osterfeuer<br />

steht für die alte Schöpfung.<br />

Aus di<strong>es</strong>em Feuer geht<br />

das Licht der neuen Schöpfung<br />

der Osterkerze hervor. Mit<br />

<strong>eine</strong>m Kreuzstab werden die<br />

Pforten der Kirche geöffnet.<br />

Christus, das Licht der Welt, zieht<br />

in <strong>uns</strong>ere Dunkelheit ein. Nach<br />

dem Lob d<strong>es</strong> Licht<strong>es</strong>, dem feierlich<br />

g<strong>es</strong>ungenen Exultet, erinnert<br />

sich die Gemeinde an die<br />

Großtaten Gott<strong>es</strong> im Alten<br />

B<strong>und</strong>. Beginnend bei der<br />

Schöpfung <strong>über</strong> den Auszug<br />

aus dem Tod<strong>es</strong>haus Ägyptens<br />

gehen wir in Gedanken den<br />

langen Weg d<strong>es</strong> Volk<strong>es</strong> Gott<strong>es</strong><br />

im Alten B<strong>und</strong> nach, das auf<br />

s<strong>eine</strong>n M<strong>es</strong>sias gewartet hat.<br />

Der Weihnachtsg<strong>es</strong>ang d<strong>es</strong> Glorias<br />

markiert das Eintreten d<strong>es</strong><br />

M<strong>es</strong>sias in der Welt. War bis zu<br />

di<strong>es</strong>em Zeitpunkt die Kirche<br />

noch dunkel, so erstrahlen nun<br />

alle Lichter. Die Orgel <strong>und</strong> die<br />

Glocken, die drei Tage lang<br />

sch<strong>wie</strong>gen, ertönen nun zu<br />

neuem Jubel. Auch das österliche<br />

Halleluja, das wir in den<br />

Vierzig Tagen vermisst haben,<br />

wird <strong>uns</strong> nun <strong>wie</strong>der g<strong>es</strong>chenkt.<br />

Christus ist auferstanden.<br />

Halleluja! Die Weihe<br />

d<strong>es</strong> Taufwassers erinnert <strong>uns</strong><br />

an <strong>uns</strong>ere eigene Taufe, in der<br />

<strong>uns</strong> ganz persönlich die Erlösung<br />

g<strong>es</strong>chenkt wurde. Die<br />

Austeilung d<strong>es</strong> Taufwassers<br />

mahnt <strong>uns</strong>, auch wirklich als<br />

Getaufte <strong>und</strong> Erlöste zu leben.<br />

Für die Lichtfeier werden vor<br />

dem Gott<strong>es</strong>dienst kl<strong>eine</strong> Osterkerzen<br />

zum Kauf (1,50 €) angeboten.<br />

Nach der Liturgie geht<br />

die Feier im <strong>Hedwig</strong>ssaal mit<br />

<strong>eine</strong>m fröhlichen Agapemahl<br />

weiter.<br />

Di<strong>es</strong>e Drei-Tage-Feier ist<br />

Zentrum <strong>und</strong> Angelpunkt d<strong>es</strong><br />

g<strong>es</strong>amten Kirchenjahr<strong>es</strong>. Die<br />

bewusste <strong>und</strong> glaubende Mitfeier<br />

di<strong>es</strong><strong>es</strong> dreigeteilten Gott<strong>es</strong>dienst<strong>es</strong><br />

will <strong>uns</strong> zu österlichen<br />

Menschen machen. Herzliche<br />

Einladung an alle.

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