So wie es nur eine Autorität über uns gibt und ihre Macht - St. Hedwig
So wie es nur eine Autorität über uns gibt und ihre Macht - St. Hedwig
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Die G<strong>es</strong>chichte vom Leiden,<br />
<strong>St</strong>erben, Hinabsteigen in das<br />
Reich d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong> <strong>und</strong> Auferstehen<br />
ist die größte Lieb<strong>es</strong>g<strong>es</strong>chichte<br />
aller Zeiten. Gott liebt<br />
<strong>uns</strong> Menschen! Er liebt <strong>uns</strong>,<br />
selbst wenn viele di<strong>es</strong> nicht<br />
mehr wissen oder wahr haben<br />
wollen. Gott rettet die Menschen<br />
durch den Tod <strong>und</strong> die<br />
Auferstehung sein<strong>es</strong> <strong>So</strong>hn<strong>es</strong>.<br />
Am Gründonnerstag gedenken<br />
wir der enormen Lieb<strong>es</strong>tat<br />
<strong>uns</strong>er<strong>es</strong> Herrn, als er <strong>uns</strong> s<strong>eine</strong>n<br />
Leib zum Vermächtnis hinterließ.<br />
Mit der Einsetzung d<strong>es</strong><br />
Abendmahl<strong>es</strong> deutete er s<strong>eine</strong>n<br />
bevorstehenden Tod als <strong>eine</strong>n<br />
Tod für <strong>uns</strong>. Die Fußwaschung,<br />
die in der M<strong>es</strong>se vollzogen wird,<br />
ist Ausdruck der dienenden Hingabe<br />
J<strong>es</strong>u. Die Kommunion wird<br />
an di<strong>es</strong>em Abend unter beiden<br />
G<strong>es</strong>talten gereicht. Dabei können<br />
Sie entscheiden, ob Sie die<br />
in den Kelch getauchte Hostie in<br />
der M<strong>und</strong>kommunion empfangen<br />
oder aus dem Kelch selbst<br />
trinken wollen.<br />
Die Orgel verstummt nach<br />
dem Gloria bis zum feierlichen<br />
Gloria der Osternacht. Am Ende<br />
der M<strong>es</strong>se wird das Allerheiligste<br />
in die Kapelle gebracht. Der<br />
Altar wird entblößt. Jeglicher<br />
Schmuck verschwindet. Wie der<br />
Herr in jener Nacht die <strong>St</strong>adt<br />
verlassen hat, um draußen am<br />
Ölberg zu beten, so verlassen<br />
auch wir mit ihm die Kirche<br />
<strong>und</strong> halten in der Kapelle vor<br />
dem Allerheiligsten die Ölbergandacht.<br />
Danach können<br />
wir bis Mitternacht der Bitte<br />
J<strong>es</strong>u nachkommen: „Bleibet<br />
hier <strong>und</strong> wachet mit mir.“<br />
Der Karfreitag ist dem Gedächtnis<br />
d<strong>es</strong> Leidens <strong>und</strong> <strong>St</strong>erbens<br />
J<strong>es</strong>u gewidmet. Zur Tod<strong>es</strong>st<strong>und</strong>e<br />
J<strong>es</strong>u versammeln wir<br />
<strong>uns</strong> zur Liturgie. Kantoren singen<br />
die Johann<strong>es</strong>passion. Wir<br />
verehren das Kreuz mit Blumen,<br />
die wir in die Kirche mitbringen,<br />
<strong>und</strong> halten die Großen Fürbitten<br />
für die Kirche <strong>und</strong> die<br />
ganze Welt. Am Karfreitag <strong>und</strong><br />
Karsamstag findet nach altem<br />
Brauch k<strong>eine</strong> Eucharistiefeier<br />
statt.<br />
Der Karsamstag ist der Grab<strong>es</strong>ruhe<br />
J<strong>es</strong>u geweiht. In <strong>uns</strong>erer<br />
w<strong>es</strong>tlichen Kirche hat di<strong>es</strong>er<br />
Tag leider k<strong>eine</strong> so große Bedeutung<br />
im Bewusstsein der<br />
Gläubigen. An di<strong>es</strong>em Tag jedoch<br />
hat der Abstieg J<strong>es</strong>u<br />
s<strong>eine</strong>n Tiefpunkt erreicht. Im<br />
Glaubensbekenntnis sprechen<br />
wir „Hinabg<strong>es</strong>tiegen in das<br />
Reich d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong>“. J<strong>es</strong>us ist tot,<br />
Gott<strong>es</strong> <strong>So</strong>hn ist in das Reich<br />
d<strong>es</strong> Tod<strong>es</strong> hinabg<strong>es</strong>tiegen, damit<br />
wir selbst im Tod noch zu<br />
Gott finden können. Um di<strong>es</strong>en<br />
Tag im Bewusstsein aufzu-<br />
werten, werden wir am Vormittag<br />
die Trauermetten, das <strong>St</strong><strong>und</strong>engebet<br />
der Kirche halten. Im<br />
Verlauf werden die berühmten<br />
Klagelieder d<strong>es</strong> Jeremias g<strong>es</strong>ungen.<br />
Die Osternacht ist der Gott<strong>es</strong>dienst<br />
im Jahr. In di<strong>es</strong>er<br />
Nacht der Nächte ist das Unmögliche<br />
wahr geworden:<br />
J<strong>es</strong>us ist von den Toten erstanden<br />
<strong>und</strong> öffnet <strong>uns</strong> so den Weg<br />
zum ewigen göttlichen Leben.<br />
In di<strong>es</strong>er Nacht ereignet sich<br />
<strong>uns</strong>ere Erlösung. Die Feier der<br />
Osternacht verläuft in vier Teilen:<br />
Lichtfeier (auf dem Kirchenvorplatz),Wortgott<strong>es</strong>dienst,<br />
Tauffeier <strong>und</strong> Eucharistiefeier.<br />
In di<strong>es</strong>er Liturgie geht<br />
<strong>es</strong> um die Erneuerung der alten<br />
Schöpfung durch die Erlösungstat<br />
J<strong>es</strong>u Christi. Das Osterfeuer<br />
steht für die alte Schöpfung.<br />
Aus di<strong>es</strong>em Feuer geht<br />
das Licht der neuen Schöpfung<br />
der Osterkerze hervor. Mit<br />
<strong>eine</strong>m Kreuzstab werden die<br />
Pforten der Kirche geöffnet.<br />
Christus, das Licht der Welt, zieht<br />
in <strong>uns</strong>ere Dunkelheit ein. Nach<br />
dem Lob d<strong>es</strong> Licht<strong>es</strong>, dem feierlich<br />
g<strong>es</strong>ungenen Exultet, erinnert<br />
sich die Gemeinde an die<br />
Großtaten Gott<strong>es</strong> im Alten<br />
B<strong>und</strong>. Beginnend bei der<br />
Schöpfung <strong>über</strong> den Auszug<br />
aus dem Tod<strong>es</strong>haus Ägyptens<br />
gehen wir in Gedanken den<br />
langen Weg d<strong>es</strong> Volk<strong>es</strong> Gott<strong>es</strong><br />
im Alten B<strong>und</strong> nach, das auf<br />
s<strong>eine</strong>n M<strong>es</strong>sias gewartet hat.<br />
Der Weihnachtsg<strong>es</strong>ang d<strong>es</strong> Glorias<br />
markiert das Eintreten d<strong>es</strong><br />
M<strong>es</strong>sias in der Welt. War bis zu<br />
di<strong>es</strong>em Zeitpunkt die Kirche<br />
noch dunkel, so erstrahlen nun<br />
alle Lichter. Die Orgel <strong>und</strong> die<br />
Glocken, die drei Tage lang<br />
sch<strong>wie</strong>gen, ertönen nun zu<br />
neuem Jubel. Auch das österliche<br />
Halleluja, das wir in den<br />
Vierzig Tagen vermisst haben,<br />
wird <strong>uns</strong> nun <strong>wie</strong>der g<strong>es</strong>chenkt.<br />
Christus ist auferstanden.<br />
Halleluja! Die Weihe<br />
d<strong>es</strong> Taufwassers erinnert <strong>uns</strong><br />
an <strong>uns</strong>ere eigene Taufe, in der<br />
<strong>uns</strong> ganz persönlich die Erlösung<br />
g<strong>es</strong>chenkt wurde. Die<br />
Austeilung d<strong>es</strong> Taufwassers<br />
mahnt <strong>uns</strong>, auch wirklich als<br />
Getaufte <strong>und</strong> Erlöste zu leben.<br />
Für die Lichtfeier werden vor<br />
dem Gott<strong>es</strong>dienst kl<strong>eine</strong> Osterkerzen<br />
zum Kauf (1,50 €) angeboten.<br />
Nach der Liturgie geht<br />
die Feier im <strong>Hedwig</strong>ssaal mit<br />
<strong>eine</strong>m fröhlichen Agapemahl<br />
weiter.<br />
Di<strong>es</strong>e Drei-Tage-Feier ist<br />
Zentrum <strong>und</strong> Angelpunkt d<strong>es</strong><br />
g<strong>es</strong>amten Kirchenjahr<strong>es</strong>. Die<br />
bewusste <strong>und</strong> glaubende Mitfeier<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> dreigeteilten Gott<strong>es</strong>dienst<strong>es</strong><br />
will <strong>uns</strong> zu österlichen<br />
Menschen machen. Herzliche<br />
Einladung an alle.