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Ausgabe 2005 - Pfarrer- und Pfarrerinnenverein

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B 4297KORRESPONDENZBLATTHerausgegeben vom <strong>Pfarrer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong>innenvereinin der evangelisch-lutherischen Kirche in BayernNr. 1 Januaar <strong>2005</strong> 120. JahrgangLinie gef<strong>und</strong>enInhaltWährend die Feuerwehrleute draußenmit einer großen Hebebühne vor demmodern-zweckmäßigen Tagungungszentrumin Amberg eine riesige Tanneals Christbaum installierten, musstesich die Synode drinnen eher mit Diesseitigembeschäftigen, Gesetze verabschieden<strong>und</strong> den Haushalt beschließen.Bei den Haushaltsberatungen zeigtesich, dass die Synodalen inzwischenauch mit großen Zahlen versiert umgehenkönnen <strong>und</strong> vor allem eine eindeutigeLinie gef<strong>und</strong>en haben: Die Konsolidierungder Kirchenfinanzen wird wiegeplant <strong>und</strong> mit großer Selbstdisziplindurchgezogen. Auch wenn im Einzelfallnoch so gute Gründe für eine Lockerungder Sparvorgaben sprechen, ist die Synodenicht mehr gewillt, das Haushaltspaketaufzuschnüren, weil sonst ebendas ganze Sanierungsprogramm insRutschen kommen könnte. Denn dasGesamtbild kirchlicher Solidarität würdegestört, »indem wir ellenlang diskutierenmüssten über mögliche Gegenfinanzierungen«,gab der Synodale StephanBergmann als General-Linie vor.Vor diesem synodalen Hintergr<strong>und</strong> hattees der Finanzreferent Claus Meiernicht allzu schwer, eine breite Zustimmungzu seinem Haushalt zu finden.Wie gewohnt trug der Finanzchef ruhig,übersichtlich <strong>und</strong> sachlich seinZahlenwerk vor. Während der Synodeverlor er nur kurz die Orientierung, alser per Handy vor dem Lokal Auskunfteinholen musste, in welchem Raum seinTeam bei einer – wohlverdienten – kleinenFeier saß.Die Synode hat aber offensichtlich nichtnur bei den wahrlich nicht leichtenHaushaltsberatungen ihre Linie gef<strong>und</strong>en,sondern auch in ihrem Arbeitsstil.Unter der bewusst »geschwisterlichen«Führung des Präsidiums werden die einzelnenVerzahnungen der kirchlichenEntscheidungs-Instanzen zunehmendtransparent: Zum ersten Mal berichtetenim Anschluss an die Meier-Rede dieeinzelnen Referatsleiter über den Standder Konsolidierung in ihrem Bereich. Beider Zuarbeit für die verschiedenen Entwürfeder Vorlagen konnten die Synodalenfast in einer Art Workshop denReferenten des Landeskirchenamts überdie Schulter sehen <strong>und</strong> beispielsweisemitverfolgen, wie an dem Laptop derSatzungs-Oberkirchenanwältin SusanneHenninger die einzelnen Veränderungenin die »Leitlinien kirchlichen Lebens«eingearbeitet wurden, die dannauf jeweils verschiedenfarbigem Papierwiederum zur Beratung an die Synodegingen.Gef<strong>und</strong>en hat die Synode auch ein gewissesSelbstbewusstsein, das etwa inZusammenhang mit kirchenleitendenErklärungen bei der Kopftuch-Fragedeutlich wurde.Noch etwas auf der Suche ist die Synodehingegen nach einem zügigenDiskussionsstil. Die Mahnung von PräsidentinSchülke, sich doch bitte stärkerauf die synodalen Spezialisten inden Ausschüssen zu verlassen, fruchtetenur zum Teil. Und wie insbesonderedie lange Debatte zu den Anträgen zurAbänderung des »Dreiervorschlags« beiPfarrstellenbesetzung zeigte, neigen vorallem Theologen zu einem f<strong>und</strong>ierten»Aber – Auch«: Zuerst wird bek<strong>und</strong>et,dass man die Gründe der Antragstellersehr wohl verstehen könne, sie gerade-■■■ArtikelAchim Schmidt,Linie gef<strong>und</strong>en 1Christoph Saumweber,Kleines Plädoyer für eine leidenschaftlicheKirchenmusik 2Karl Rathgeber,Großes Plädoyer für dieHochschule für Kirchenmusik 4Martin Ost,Liebe Leserin, lieber Leser 14Lindner/Morath/Peetz,Zehn Jahre EG für Bayern 5Helmut Schneider,Die Last des Christophorus 6Heimfried Heller,Ordination -etwas Besonderes? 7AusspracheErwin Weichselmann,Mobbingkompetenz 8Dr. Frieder Harz,Beide Seiten hören! 9Harald Wildfeuer,Entdecke die Möglichkeiten 10Horst Schall,Wirklich krisensicher 12Helga Schadeberg,Akademie für Bettelvögte 12Dieter Knoch,Zum Beugen zum Dritten 13Hinweis<strong>Pfarrer</strong>Innenverein,Beitritte <strong>und</strong> Austritte 2004 14Gottesdienstinstitut,Wettbewerb neue Lieder 9Wettbewerb Nachwuchsbands 11■ Ankündigungen 15KORRESPONDENZBLATT S. 1Nr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


zu teile, schließlich aber vielleicht dochzu einer etwas anderen Auffassungkommen müsse. Da wird dann allzuleichtaus einem gut Abgewogenen einfade Abgehangenes.Deshalb nimmt es nicht allzusehr W<strong>und</strong>er,dass die Synode in der Frage desDreiervorschlags zu keiner Entscheidungkam, sondern das – gerade für dieKirchenvorstände – drängende Problemvertagte.Dabei hatte Landesbischof JohannesFriedrich mit einem energischen Appell,bei dem er zum Erstaunen mancherSynodalen die ganze Wucht seines Amtes<strong>und</strong> seiner Person zum Tragenbrachte, mit guten Argumenten für dieBeibehaltung der bisherigen Praxis geworben.Pflicht genommen, sondern bekanntefrank <strong>und</strong> frei, dass er – wie jeder normaleMensch – diesen Termin gernewahrnehme. Wie überhaupt JohannesFriedrich immer noch den Eindruckmacht, dass ihm bei allen Schwierigkeitennicht (nur) eine Last auf die Schultergelegt sei, sondern dass er sein Amtimmer noch mit Freude ausübt. DieseHaltung sollte vielleicht dem ein oderanderen derzeit völlig niedergedrücktenKirchenmenschen zum Vorbild gereichen.Zum halbwegs guten Schluss: Die Synodehat sich nach ihrer ersten Amtshälftegef<strong>und</strong>en. Die wichtigen Themenfür die zweite Hälfte der Periode sindbenannt, die Bälle liegen zumindest aufdem Spielfeld. Jetzt ist es an der Synode,sie auch ins Tor zu schießen. DieChancen für einen erfolgreichen Abschluss– mitunter auch im Doppelpasszwischen Synode <strong>und</strong> Landeskirchenrat– sind jedenfalls nicht schlecht.Achim Schmid,epd-Redakteur in MünchenKleines Plädoyer für eine leidenschaftlicheKirchenmusikZu einer tragfähigen Entscheidung kamdie Synode immerhin bei der praktischenUmsetzung der VELKD-»Leitlinienkirchlichen Lebens«. Gerade bei derZulassung zum Patenamt oder der Beschränkungder Trausprüche auf die Bibelwurde evangelisch-lutherische Identitätspürbar, die sich wie ein Gr<strong>und</strong>tenordurch die ganze Synode zog.Bei den Beratungen zu den »Leitlinien«hatte die Synode ihre stärksten Momente,weil sie sich in diesen Diskussionenüberzeugend mit den Essentialsvon Kirche <strong>und</strong> Glauben befasste. Andiesen Punkten wurde offensichtlich,dass die Synode eben doch mehr ist alsein reines beschließendes »Kirchenparlament«.Diese spirituelle Dimensionwar auch bei den Mittagsgebeten,einigen Andachten <strong>und</strong> vor allem beidem liebevoll-theologisch formulierten»Reisesegen« der Ständigen BischofsvertreterinSusanne Breit-Keßler greifbar.Diese kurze Besinnung schlug eineBrücke zwischen den Synodenthemen<strong>und</strong> den Wurzeln des Glaubens. Da wardann nicht nur bei den Christbaum-Feuerwehrleuten ein Verweis auf Transzendenz,sondern auch im nüchternenPlenum.Eingesprungen war die Münchner Regionalbischöfinfür den Landesbischof,der am letzten Synodentag einen Terminmit dem B<strong>und</strong>espräsidenten imZusammenhang mit dessen Nahost-Reise hatte. Und dieser Vorgang konnte,wie auch die Andacht seiner Vertreterin,durchaus ein Motivationsschubsein. Denn der Bischof fühlte sich nichtsauertöpfisch-protestantisch in dieS. 2 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong>Beim Abschied von meiner letztenGemeindestelle spielten am Ende desGottesdienstes zu meiner riesigenÜberraschung unser Kantor <strong>und</strong> der Leiterdes Posaunenchors ein Stück vonGeorge Gershwin. Diesen Wunsch hatteich mal beiläufig erwähnt in der Überzeugung,dass er nicht zu verwirklichenist. Weil die beiden sich dennoch darangesetzt haben <strong>und</strong> ich diese Musik mag,erinnere ich mich heute noch gern <strong>und</strong>dankbar zurück. Viele liebevolle <strong>und</strong> mitMühe verfassten Abschiedsreden sindmir leider nicht mehr präsent. Die Erinnerungan die Musik ist geblieben.Musik ist ein eigener Bereich des Menschen,nahe an der Sprache, nahe amVerstand <strong>und</strong> nahe am Herzen. Sie isteigene <strong>und</strong> eigenständige Ausdrucksform.Sie verbindet, weil gemeinsameMusik in jeglicher Form von Liedern sogarSprachbarrieren überschreiten kann.Sie schafft Freiheit <strong>und</strong> Selbstsein, weiljeder Mensch eigene Melodien vor sichhinsummen oder trällern kann. Die Gedankensind frei, vor allem wenn siegesungen werden.Bei Rockkonzerten wie den Rolling Stonesoder Anastacia w<strong>und</strong>ere ich michmanchmal, wie gut die Fans scheinbarEnglisch können. Kaum klingen die erstenTöne bekannter Songs an, erhebensich abertausende Kehlen <strong>und</strong> singenmit. Musik <strong>und</strong> Text gehören zusammen.Wer die Musik kennt, eignet sichschnell auch den dazugehörigen Textan. Und umgekehrt: wer einen Liedtextkennt, kann meist auch die Musik dazuintonieren. Musik ist also nahe an derSprache. Sie ist wie eine eigene Sprachwelt.Deshalb verblassen manche Texteschnell, wenn sie von der Musik losge-löst abgedruckt oder vorgetragen werden.Dann wirken sie dünn, simpel oderschlicht befremdlich so wie die »Freude,schöner Götterfunken, Tochter ausElysium.« Nur in der Verbindung mit derMusik bekommen viele Liedtexte ihrenWert, werden zuweilen Ausdruck desLebensgefühls einer ganzen Generation.Übrigens: ohne die dazu gehörigeMusik verblassen die Englischkenntnissevieler Fans ganz schnell.Auch wenn berühmte Songs wie z.B.»Satisfaction« zufällig beim Herumklimpernmit der Gitarre entstanden sind,so ist Musik planbar <strong>und</strong> verlangt denVerstand. Die Reformation war geradeauch deshalb so erfolgreich, weil es ihrgelungen ist, ihre theologischen Überzeugungenin volksnahe Lieder umzusetzen.Nun konnte sich jeder <strong>und</strong> jedeauf den Glauben einen Reim machen. 1Die Reformation ist eine »Singbewegung«2 , »gewissermaßen eine Reformationvon unten«. 3 Theologie wird vonden Reformatoren in knappe Texte umgesetzt<strong>und</strong> mit (damals) gängigen Melodienverwoben. Musik <strong>und</strong> Text bildeneine enge hermeneutische Einheit.Deshalb ist es gewissermaßen auch problematisch,Liedtexte von ihrer Musikzu lösen <strong>und</strong> sie Distanz voraussetzendenliterarischen Analysemethoden zuunterwerfen. Zum wissenschaftlichenVerstehen ist eine solche Vorgehensweiseunerlässlich. Zur Adaption derBotschaft dieser Texte trägt eine solcheDifferenzierung nur wenig bei. Vielleichtwird man eines Tages auch dieSongs der Rolling Stones wissenschaftlichsezieren <strong>und</strong> prüfen. Die Fans werdenihren Hit jedoch nur im Originalso<strong>und</strong>lieben.


Kirchenlieder sind Verkündigung, indemsie einen Eindruck schaffen, Sänger <strong>und</strong>Sängerinnen ansprechen <strong>und</strong> als vonaußen kommendes Wort zur Begegnungmit Gesetz <strong>und</strong> Evangelium führen.In diesem Sinne haben die Reformatorenbiblische Worte <strong>und</strong> Motive inReimform gebracht. Diese Lieder greifendas Spannungsverhältnis von Indikativ<strong>und</strong> Imperativ auf, die Rechtfertigungsbotschaftwird verquickt mit demAppell zu geschwisterlichem Verhalten<strong>und</strong> angemessenem Dienen in der Welt.In Zeiten der konkurrierenden Konfessionendienten Kirchenlieder dadurchauch der Vergewisserung nach innenwie der Abgrenzung nach außen.Musik gibt Gestimmtheiten <strong>und</strong> Haltungenwider. Mit Spirituals haben sichunterdrückte Farbige die Seele von derFronherrschaft weißer Farmer frei gesungen.Mit Rock’n Roll ist eine ganzeGeneration der Spießigkeit ihrer Elternentflohen. Die Antiatomkraftbewegunghat der Idee des passiven Widerstandsin Mut machende Lieder gehüllt. AmKirchentag werden U-Bahn-Wagenzum Chorraum. Mit Hymnen haben dieMenschen aller Jahrtausende Gott gedanktfür Ernte <strong>und</strong> Wohlergehen, fürihr Leben <strong>und</strong> für das unverfügbare segensvolleHandeln seines machtvollenWirkens mitten in der Gegenwart.Danklieder sind Herzenslieder. Der einzelneMensch drückt seine Erleichterung<strong>und</strong> sein Glück aus, indem er singendden lobt, von der seine Lebensgemeinschaft<strong>und</strong> ihre geistlichen Repräsentantenbekennen, dass dieser derSchöpfer <strong>und</strong> Bewahrer des Lebens ist.So binden Lieder die Einzelnen in ihreGesinnungs- <strong>und</strong> Bekenntnisgruppe ein.Sie repräsentieren den common sense<strong>und</strong> gründen zugleich in tiefen Gefühlen<strong>und</strong> Überzeugungen derer, die sieanstimmen.Dass diese Bindung an die Gefühlsweltauch lebenszyklische <strong>und</strong> therapeutischeFunktion hat, wissen wir aus Ritualen.Im »Kind, du bist uns anvertraut«bek<strong>und</strong>et die Taufgemeinde ihre Hoffnungauf Christus angesichts der fragmentarischen<strong>und</strong> zerbrechlichen Welt.Trotz Lebkuchen <strong>und</strong> Zimtsternen, derenVerkaufsstände die Supermarktgängeab September versperren, beginnt fürviele traditionelle Kirchgänger emotionalder Advent <strong>und</strong> die Weihnachtsfestzeitin dem Moment, wenn die erstenerkennbaren Töne von »Macht hoch dieTür« in der Kirche erschallen. Im »Befiehldu deine Wege« können Kummer<strong>und</strong> Depression vor Gott getragen werden.»So nimm denn meine Hände« ist,selbst wenn es von hitze- <strong>und</strong> kältegeschädigtenKassetten verzerrt am Friedhofabgespielt wird, ein tiefer Anker angesichtsdes Todes sowie Ausdruck desBewusstseins der eigenen Machtlosigkeit<strong>und</strong> des Angewiesenseins auf Gotteshöhere Macht.Konsequenzen:Mut zu den Top 100!Wenn es stimmt, dass sich in Liedernder einzelne Mensch mit der Gestimmtheit,Haltung <strong>und</strong> Überzeugung seinerLebensgemeinschaft verbindet, dannsollten diese gemeinschaftlich vermittelten<strong>und</strong> bewährten, gern gesungenen<strong>und</strong> bekannten Lieder auch im Gottesdienstregelmäßig verwendet werden.Niemand käme auf den Gedanken, dasGlaubensbekenntnis, in dem sich in altkirchlicherZeit Gr<strong>und</strong>überzeugungendes christlichen Glaubens verdichtethaben, über Wochen (<strong>und</strong> Monate) wegenWiederholungsgefahr aus dem Gottesdienstzu verbannen. Bei gängigen,gern gesungenen Liedern ist eine solcheScheu eher zu beobachten. Warumeigentlich?Neue Lieder brauchen Zeit!Nicht jedes neue Lied erschließt sichbeim ersten Singen <strong>und</strong> schon gar nicht,wenn die Gemeinde es ohne vorherigesÜben vom Blatt singen soll. Deshalbkönnen Gottesdienste emotional enttäuschendwirken, wenn gut gemeintgleich mehrere neue <strong>und</strong> für die Mehrheitder Gottesdienstbesucher unbekannteLieder gesungen werden sollen.Dann freuen sich vielleicht noch dasBrautpaar oder die Konfirmanden, diediese Lieder unbedingt wünschten, aberim Kirchenschiff herrscht betretenesSchweigen.Lieder sollen Eindruck <strong>und</strong> Ausdrucksein!Bedauerlicherweise werden mancheLieder zu sehr unter dem Gesichtspunktder Verkündigung als verlängerte Predigtausgewählt, nicht jedoch als Antwortauf Evangelium <strong>und</strong> Predigt. Undleider entdecke ich nicht zuletzt auchin manchen neueren Liedern selbst kleine,allzu gesetzliche Predigten zu besserem,geheiligtem Leben <strong>und</strong> Handeln.Wird hier die Dosierung zu einseitig,kann die Balance zwischen Eindruck<strong>und</strong> Ausdruck verloren gehen. Wenn z.B.eine Aktionsgruppe sich ihr Handelndurch appellhafte Lieder bestätigt, hatdas seinen durchaus passenden Sitz imLeben. Falls aber in der gemischten Gottesdienstgemeindegesungene Appelleoder die Dauerverkündigung die Oberhandgewinnen, dürfte dies meist an derunterschiedlichen Gestimmtheit vorbeigehen<strong>und</strong> vorbeirauschen. Auf dieBalance kommt es an. Wenn das fremde,externe Wort mich ergreift, braucheich Raum, diesem Ereignis einenAusdruck zu geben.Lieder aus dem Religionsunterricht<strong>und</strong> der Kirchengemeinde vernetzen!Im Religionsunterricht lernen die Kinderviele neue <strong>und</strong> oft begeistert gesungeneLieder. Kommen die Kinder jedochin die Kirche, warten sie manchmalselbst in Familien- oder Kindergottesdienstenvergeblich darauf, auch hierdiese Lieder singen zu können. Schule<strong>und</strong> Gemeinde vermitteln nicht seltenaus Unkenntnis voneinander paralleleine eigene Liedwelt – <strong>und</strong> schwächensich dadurch gegenseitig. Warum nichtReligionslehrer <strong>und</strong> –lehrerinnen nachden von ihnen im Unterricht verwendetenLiedern fragen <strong>und</strong> in zeitlicherNähe im Gottesdienst berücksichtigen?Liedblätter müssen ansprechendsein!Liedblätter werden nicht selten als»Liedzettel« angekündigt <strong>und</strong> ihr Erscheinungsbildwird dieser Bezeichnungin trauriger Weise gerecht. Doch sindwohl die meisten von uns mit so vielen,hektisch beschriebenen Zetteln im Alltagarbeitsreich umgeben, dass Liedblättersich davon tunlichst unterscheidensollten. Es geht nicht nur um eineHommage an unsere designverwöhntenAugen. Es geht vielmehr um die Wertigkeitder sich in den Liedern vielfältigäußernden Glaubensbewegung. Wennauch optischer Eindruck zum Ausdruckführt, dann singt man einen schlampigenLiedzettel herunter, während eingut gestaltetes Liedblatt eben Spaßmacht, mitzusingen oder wenigstensmitzulauschen.Lieder in der Seelsorge?Liedtexte haben als Gebete einen festenPlatz in der Seelsorge. Lieder auch? Manmuss nicht nur auf Naturvölker verweisen,bei denen die Medizinmänner <strong>und</strong>Schamanen über den Hilfesuchendensingen. Fast natürlich wissen Erwachsene,wie sehr ein sanftes Lied oder einSummen ein weinendes Kind trösten<strong>und</strong> beruhigen kann. In meiner Ausbil-KORRESPONDENZBLATT S. 3Nr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


dung im Predigerseminar war die Fragenach dem richtigen Ort für ein Gebetbeim Seelsorgebesuch eine drängendeFrage. Kann es auch einen solchen Ortfür einen passenden Liedvers geben?Musik ist mehr als Lieder. Aber Liedersind schon ziemlich viel!Die Musik in der Gemeinde <strong>und</strong> insbesondereim Gottesdienst ist wesentlichweiter gespannt als die Lieder, die wirgemeinsam singen. Doch hier enden fürmusikalisch wenig ausgebildete Menschenwie mich rasch die eigenen Möglichkeiten.Einen Gershwin kann ichnicht vorspielen, einen Bach oder Regerauch nicht. Umso wichtiger ist die Kooperationmit den ehren- <strong>und</strong> hauptamtlichenKirchenmusikern <strong>und</strong> –musikerinnen.Sie können mit ihrer Professionalitätbeitragen, dass das Evangeliumzum Klingen kommt zur Freude derer,die der Musik lauschen <strong>und</strong> zum LobGottes.Christoph SaumweberLeiter des Theologischen Prüfungsamtesder ELKB, München1. so Johannes Block, Verstehendurch Musik, Kerygma <strong>und</strong>Dogma 2004/2, S. 154.2. ebenda3. ebendaGroßes Plädoyer für die Hochschule fürKirchenmusikDer Landesstellenplan für Kirchenmusikist in die kirchenöffentliche Diskussiongeraten, wodurch auch die Fragenach dem zukünftigen Sinn der Ausbildungvon hauptberuflichen Kirchenmusikerinnen<strong>und</strong> Kirchenmusikern gestelltwird. Der Bayerische Kantorenkonventhat sich schon im Oktober letzten Jahresausführlich mit dieser Problematikbefasst.Als Verantwortlicher für die Ausbildungerlaube ich mir, zehn Thesen zu formulieren,warum es gut <strong>und</strong> richtig ist,dass die Evangelisch-Lutherische Kirchein Bayern eine Hochschule für evangelischeKirchenmusik betreibt, obwohlvielleicht in den nächsten Jahren keineKirchenmusiker/innen neu eingestelltwerden können.1. Die Kirche hat eine gr<strong>und</strong>sätzlicheAusbildungsverpflichtung, zuletztfestgestellt im »Bildungskonzept«unserer Landeskirche.2. Die Väter der Reformation wussten,dass der Glaube »ym Schwange«bleiben muss <strong>und</strong> es dazu vor allemder Schulen <strong>und</strong> der Musik bedarf.Das verpflichtet vor allem lutherischeKirchen <strong>und</strong> Kirchen in einemnicht-evangelischen oder gar säkularenUmfeld.3. Die Kirche bildet selbst aus, da sieaus guten Gründen die Ausbildungfür Berufe mit theologischen <strong>und</strong>diakonischen Aufgaben, wozu ichauch die Kirchenmusik zähle, nichtallein dem Staat überlässt.4. Die Kirche bildet in vielen Bereichenaus, ohne dass den Absolventinnen<strong>und</strong> Absolventen anschließend einArbeitsplatz in der Kirche gebotenwerden kann. Gleiches gilt für alleAusbildenden, seien es das Handwerk,die Wirtschaft <strong>und</strong> der Staat.Stellen Sie sich bitte eine Gesellschaftvor, die nur noch für einenscheinbar berechenbaren Bedarfausgebildet. Eine solche Gesellschaftist 1989 Gott sei Dank untergegangen.5. Im Zusammenhang mit der vomHerrn Landesbischof in seinemBischofsbericht vor der Synode angemahntenMission nach innen <strong>und</strong>außen ist festzustellen, dass lautStatistik der ELKB die Kirchenmusikwie keine andere kirchliche Aktivitätgeeignet ist, dieses zu leisten.6. Unabhängig von der derzeitigen finanziellenSituation der ELKB sorgensich die Landeskirchenmusikdirektorenaller EKD-Kirchen seit einigenJahren, dass nicht mehr genügendjunge Leute Kirchenmusikstudieren, um den Bedarf zu dekken.7. Wir bilden nicht nur für die ELKBaus. In Bayreuth studieren jungeLeute aus ganz Deutschland <strong>und</strong>dem Ausland. Absolventinnen <strong>und</strong>Absolventen gehen nach ganzDeutschland <strong>und</strong> ins Ausland.8. Ein Abschluss in Bayreuth qualifiziertnicht nur für eine Kirchenmusikstelle,sondern auch für den Berufdes Musikschullehrers <strong>und</strong> desMusikers allgemein. Ohne studierteKirchenmusiker/innen wird es inabsehbarer Zeit auch keine ehrenamtlichen<strong>und</strong> nebenberuflichenKirchenmusik/innen mehr geben.9. Der Staat bezuschusst die Hochschulefür Kirchenmusik in Bayreuth,nicht zuletzt deshalb, weil dieAbsolventinnen <strong>und</strong> Absolventenauch außerhalb der Kirche tätig seinkönnen.10. Junge Leute, die im Jahr <strong>2005</strong> ihrStudium beginnen, werden frühestens2010 auf den Arbeitsmarktkommen. Wer im Jahr 2010 beginnt,wird dann 2015 zur Verfügung stehen.Was wird sein, wenn wir danndie Hochschule nicht mehr hätten,die Kirche aber ab 2015 wieder einstellenkann? Ich erinnere daran,dass bei den Theologen dieses Phänomenderzeit spürbar ist.Was aber am wichtigsten ist:Die Hochschule für Kirchenmusik inBayreuth ist keine Institution um ihrerselbst willen oder gar ein fragwürdigerKostenfaktor. Hier studieren jungeMenschen nach erfolgreicher kirchlicherSozialisation (was man auch innereMission nennen kann).Sie studieren in Bayreuth, weil sie ihreAusbildung bei der Kirche machenmöchten, weil sie anschließend in einenkirchlichen Beruf gehen wollen.Es ist unsere Verpflichtung, das kirchlicheInteresse dieser jungen Leute ernstzu nehmen <strong>und</strong> ihnen ein kirchlichesAngebot zu machen!!!Prof. i.K. Karl Rathgeber,BayreuthS. 4 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


mit dem Titel »Ein Gesangbuch hat Folgen«wieder erinnerte? Sind die kalkuliertenFolgen des Buches eingetreten?Das Fenster-»Kreuz« auf dem Cover istals »Corporate Design« auf Briefköpfe<strong>und</strong> Gemeindeplakate gewandert. Aberist das Ziel erreicht, aus Anlass diesesBuches vor allem mit den zur Kirche Distanziertenin Kontakt zu bleiben <strong>und</strong>Kirche als Evangelisch-Lutherische Kirchein Bayern zu profilieren?Das Öffentlichkeitskonzept war ein Teilerfolgohne längere Nachwirkung. DerAnsatz wurde nicht weiter durchgehalten.Aber er hat gezeigt, dass die Kirchedort, wo sie Profil zeigt <strong>und</strong> investiert,wo sie von ihrem Gr<strong>und</strong> her, an demsich ja das Gesangbuch orientiert, nachvorne blickt, gehört wird.In der Zwischenzeit ist so manche Öffentlichkeitskampagneder Kirchen inDeutschland gestartet worden. Es istdeshalb gut, sich an diese Besonderheitzu erinnern: es geht um die Inhalte derBotschaft. Wenn dann eine interessanteGestalt <strong>und</strong> ein greifbares Angebotdazukommen, dann ist das umso besser.Aber die Reihenfolge muss stimmen.Vor zehn Jahren waren mutige Aussagen,wie die eines Landwirts zum Abschlussder Rothenburger Dekanatssynodeim Dezember 1994 nicht selten:»Ich habe es nicht geglaubt, aber jetztweiß ich, dass wir mit dem Gesangbucheine Erneuerung unserer Kirche bekommenkönnen.« Das konnte es nicht leisten.Aber es hat vieles von seinem Ansprucheinlösen können. Menschen habenAntwort gef<strong>und</strong>en. In Zeiten derKnappheit ist es gut, sich daran zu erinnern,dass Kirche ihre Botschaft nichtverstecken muss, ja nicht versteckendarf.Das Gesangbuch gibt es. Man muss esweder neu erfinden noch neu kaufen.Es ist eines der einfachsten Mittel, mitMenschen über seine Inhalte in Kontaktzu treten. Besonders in dieser Hinsichthat das ehemals »neue« Gesangbuchauch nach zehn Jahren noch seine Zukunftvor sich.Dr. Herbert Lindner, <strong>Pfarrer</strong> i.R.,Reinhold Morath, <strong>Pfarrer</strong> <strong>und</strong>Kirchenmusiker am Gottesdienstinstitut,Hans Peetz, Dekan, BayreuthDie Last des ChristophorusGedanken zur OrdinationDie Ordination ist ohne das »Priestertumaller Gläubigen« nicht denkbar <strong>und</strong>stellt nur eine spezifische Verdichtungdieses Status auf eine bestimmte Persondar. Jeder kann jedem »ein Christus«sein. Daran darf nicht gerüttelt werden.Aber das gilt immer nur sehr situationsbedingt.Es muss darüber hinaus immereine kompetente, berufene Ansprechpersonda sein. Sie sollte auch unter allenUmständen immer verfügbar sein.Wo sie das aus welchen Gründen auchimmer nicht ist, tritt potenziell einMangel ein. »Dem anderen ein Christussein« beschreibt das eigentliche, priesterlicheTun: Der »Priester« leiht demunsichtbar gegenwärtigen Gott stellvertretendSichtbarkeit, Gestalt, Stimme,Handeln. Er spricht <strong>und</strong> handelt imNamen Gottes. Für den Gläubigen istdiese Sichtbarkeit seelsorgerliche Hilfe,verschafft ihm Anschauung, wo sonstdas Auge nichts sieht, das Ohr nichtshört usw. Die mit allen fünf Sinnenwahrnehmbare Realität des »Priesters«ist für den Gläubigen eine Brücke zuGott (Pontifex). Sie bedeutet hohe Verantwortung<strong>und</strong> Last.Mir wurde das schon als Schüler zu einemAha-Erlebnis, als ich wartend voreiner englischen Jugendherberge mitanderen deutschen Jugendlichen zusammenstand.Einer blickte auf das Zeichender evangelischen Jugend, das»Kugelkreuz«, auf meinem Revers <strong>und</strong>sagte: Na, da sind wir ja alle beieinander!Ich war hier einziger Vertreter derKirche überhaupt unter Atheisten, Kommunisten<strong>und</strong> wie sie sich jeweils zu erkennengaben. Etwas wie die »Last desChristophorus« lag plötzlich auf mir.Genau so stellte meine Frau in ihrerSchule als Religionslehrerin innerhalbdes Kollegiums die Vertreterin der evangelischenKirche dar, natürlich nebendem zuständigen <strong>Pfarrer</strong>. Aber dieserkonnte nur sehr sporadisch präsentsein. So lag die »Last des Christophorus«weitgehend auf ihrer Schulter. Das wurdevom Kollegium ernst <strong>und</strong> vielseitigin Anspruch genommen. Gelegentlichreichte die Kompetenz meiner Fraudann auch nicht aus bzw. sie brauchtemeine theologische Beratung. Aber ihrWort galt als das Wort der evangelischenKirche.Da es aber eben diese Kirche als Institutiongibt mit ihren vielfachen Ausprägungenin den Gemeinden, muss sichdas Priestertum aller Gläubigen - ohnees im einzelnen aufheben zu müssen -in einem ausdrücklichen »Amt« verdichten.Die Institution braucht klare Verhältnisseinnerhalb der eigenen Organisation.So liegt es nahe, bestimmtePersonen unter bestimmten Voraussetzungen,die variabel sein können, in diesesAmt zu berufen. Entscheidend istdie jeweilige Kompetenz der betreffendenPerson, die sie für dieses Amt qualifiziert.Dabei wird es nicht ohne eingewisses Maß an theologischem Wissenabgehen. Es gehören aber auch charakterlicheEignung, Selbstbeherrschung,Mut, selbständige Meinungsbildung,ausreichende Entscheidungsfähigkeit<strong>und</strong> manches andere dazu.Zum Amt eignet sich also nicht jedeoder jeder. Damit besteht die Problematikder richtigen Auswahl der Amtsträger,Fehler inbegriffen.Wer auswählt <strong>und</strong> wer in das Amt beruftist zwar nicht gleichgültig, abersek<strong>und</strong>är. Da jeder Getaufte am Priestertumaller Gläubigen teil hat, istauch jeder ohne weiteres würdig, zusammenmit anderen Auswahl <strong>und</strong> Berufungmit vorzunehmen. Die Mehrzahlist notwendig. Erstens werden dadurchEntscheidungsfehler vermieden. Zweitenskommt die »Verdichtung« vor allemdadurch zum Ausdruck, dass ebenviele ihr Priestertum auf eine Personabstellen, ohne es deshalb selber einzubüßen.Aber innerhalb der Gemeinschaftresp. der Gemeinde ist nun dieeine Person bestimmt unter dem Konsensaller, priesterlich zu wirken. DieOrdination ist damit eine rein pragmatischeMaßnahme, das Eigenleben derGemeinschaft geordnet zu gestalten.Die oder der Ordinierte ist demnach befugt,in der Gemeinschaft (Kirche) allgemeinpriesterlich zu wirken. Durch dieInstallation, die äußerlich als Ordinationsgedächtnisvollzogen wird, Gedankenzur Ordination wird die oder der Ordiniertespeziell in eine genau definierteGemeinde hineingestellt <strong>und</strong> vondieser in ihrer oder seiner Funktion akzeptiert.Dies wird aber immer ein zeitlichbefristetes Verhältnis bleiben. DieOrdination selbst hingegen hält bis zumTod.Die ordinierte Person umgibt ausdrücklichkein Heiligenschein. Gleichwohlsollte sie für andere ohne große MüheS. 6 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


als Funktionsträger erkennbar sein. Wiebei anderen Funktionsträgern auch -z.B. der Soldat - eignet sich dafür dieKleidung. Es können aber auch Anstecker,Pektorale, Stola <strong>und</strong> dergleichensein. Die liturgische Kleidung istvor allem notwendig für die Kinder, dieklare Bilder brauchen, <strong>und</strong> bei größerenVersammlungen. Der leitende Liturg alsquasi Anschauung des ansonsten unsichtbargegenwärtigen Gottes mussauch vom letzten Platz aus erkennbarsein. Die äußere Kennzeichung desFunktionsträgers ist leider geeignet,missbraucht zu werden. Wenn z.B. dasPektorale in Gold, Silber <strong>und</strong> Blech zuRangabzeichen» degeneriert, dann istschon etwas falsch gelaufen. HelmutMaier-Frey sagt im Deutschen <strong>Pfarrer</strong>blatt(Ausg. 8104, S. 401) zur Thematik:»Unsere Gaben sind sehr verschieden,nicht aber der Grad unseres pastoralenAdels.« Die nicht begründbare,konsistoriale Überheblichkeit von manchenKollegen in leitenden Funktionenist deshalb unerträglich.»Die zum Pfarramt Ordinierten sind <strong>und</strong>bleiben eine besondere Gruppierung inder Kirche«. (a.a.O.) Es muss jemand dasein, »der in der w<strong>und</strong>ervoll chaotischenFülle der Charismata mit ihrer Zentrifugalkraftdie Verantwortung dafürträgt, dass die Gaben zentripetal ... eingesetztwerden«. Die ordinierte Personist Teil der Gemeinde <strong>und</strong> zugleich Gegenüberder Gemeinde. Die Ordination»bindet ein in die apostolische Kontinuitätder Kirche.« (Raschzok) Manmuss deshalb nicht gleich von »göttlichemRecht« sprechen, wenn man dasAmt des Ordinierten als das von Christuseingesetzte apostolische Amt ansieht.Wie immer dem sei, die ordiniertePerson befindet sich in einem empfindlichenSonderstatus. Nicht nur inder Liturgie - dort auf jeden Fall - leihtdie ordinierte Person ihre Sichtbarkeitbzw. Leiblichkeit dem unsichtbarenGott. Damit steht sie in einem Grenzbereich,der sie schutzbedürftig macht.Sie ist nicht vor Fehlhandlungen gefeit<strong>und</strong> braucht deshalb so etwas wie eineImmunität vor Angriffen, vergleichbarden gewählten Politikern.Wie dort ist das kein Freibrief. Die Immunitätkann aufgehoben werden. Aberdie Ordinierten wie die Politiker dürfennicht zum Freiwild werden, an denensich jedermann beliebig das Mütchenkühlen kann. Das gilt erst recht für denUmgang der Kirchenleitung <strong>und</strong> derenBedienstete mit den Ordinierten. Nichtnur weil die Kirchenleitung selber überwiegendaus Ordinierten rekrutiert wirdist es eine ihrer vornehmsten Aufgaben,die Ordinierten unter allen Umständenzu schützen, sondern wegen deren pastoralenAdels. Das erste Ordinationsformularvon 1535 in Wittenberg hattebewusst <strong>und</strong> ausdrücklich als Vorlagedie Bischofsweihe.(a.a.O.) Nota bene istdas Amt der Bischöfe letzten Endes nureine seinerseitige Verdichtung des allgemeinenBischofsamtes aller OrdiniertenWer sich an den Ordinierten vergreift,vergreift sich an der Ursubstanzder Kirche überhaupt. Die Anpassungihrer Besoldung an die staatlichen Regelnfür die Beamten z.B. ist das Mindeste,was zu sein hat <strong>und</strong> dem hohenAmt eher unangemessen. Vorbild müsstedie Besoldung der Richter sein, dieein vergleichbar hohes Amt tragen.Was sich die (Ordinierten der) Kirchenleitungen,assistiert von pseudodemokratischenSynoden, hier in Vergangenheit<strong>und</strong> Gegenwart gegenüber dengleich Geadelten erlaubt haben <strong>und</strong> immerwieder erlauben, ist zum Teil unsäglich,während sie selber in staatlicherBesoldung stehen. Ein solches Systemist innerlich krank. Die Leidtragendensind die Ordinierten <strong>und</strong> im Gefolgedie Gemeinden. Die Austrittswellespricht eine deutliche Sprache. WennRespekt nur als Einbahnstraße von »unten«nach »oben« <strong>und</strong> entsprechendeHerablassung der »Oberen« gegenüberden »Untertanen« herrschen, dann hatdie Kirche schon verloren. Dann wird dieAgonie weiter gehen bis die Kirche endlichbedeutungslos geworden ist. Soeine Kirche wird nicht gebraucht. Sie istlächerlich. Im Gr<strong>und</strong>e verharrt die Kirchenoch in den feudal-konsistorialenStrukturen des 19.Jahrh<strong>und</strong>erts. Siekann allerdings mit der immer noch vorhandenenObrigkeitshörigkeit in der<strong>Pfarrer</strong>schaft <strong>und</strong> in den Gemeindenrechnen. Die demütigende Erziehungder ersten Hälfte des 20.Jahrh<strong>und</strong>ertsist immer noch wirksam.Die »Welt« aber hat einstweilen ihreReligiosität entdeckt <strong>und</strong> verlangt nachdem priesterlichen Amt, nach demPontifex. Wer sonst als die evangelischeKirche kann das Priesteramt unverfälscht<strong>und</strong> legitim anbieten?! Das wärewie gesagt vornehmste Aufgabe derKirchenleitung. Andere Aufgaben werdendadurch nicht unwichtig, aber siesind sek<strong>und</strong>är. Das apostolische Amt istviel zu wichtig, als dass es einer unzureichendenKirchenstruktur ausgesetztbleibt. Von der Besinnung auf das Wesender Ordination erhoffe ich mirdurchaus eine Wirkung. Die Kolleginnen<strong>und</strong> Kollegen der Kirchenleitung sindkeine Fürsten, zu denen »aufgeschaut«werden müsste <strong>und</strong> zu denen man nurging, wenn man gerufen wurde. DieDamen <strong>und</strong> Herren haben innerhalb desGanzen einen spezifischen Dienst zuleisten, nicht weniger <strong>und</strong> nicht mehr.Insofern ist das Kirchenamt ein Dienstleistungsbetrieb,der alles tun muss,damit die apostolischen Amtsträgermöglichst reibungsfrei arbeiten können.Wo das nicht geschieht, bleibt die Weltje länger je mehr den Gurus <strong>und</strong> Scharlatanenüberlassen. Kirche quo vadis?Helmut Schneider<strong>Pfarrer</strong> i. R., NürnbergOrdination - etwas Besonderes?Ordination, das markanteste Datum imLeben eines <strong>Pfarrer</strong>s <strong>und</strong> darum einerJubiläumsfeier würdig?Daß ich durch eine plötzliche Erkrankungan der Teilnahme (50J.) verhindertbin, bedeutet wohl, daß unsere Art derFeier noch nicht das Eigentliche ist. Sowill ich versuchen, darüber zu reflektieren.Schon über ein Jahr vor meiner Ordinationdurch »vorläufige Beauftragung«»den vollen Dienst des <strong>Pfarrer</strong>s ausübenzu dürfen (müssen!)«, zeigte für michschon eine gewisse Bedeutungslosigkeitder amtlichen Feier der Ordination.Aus meiner Studienzeit ist mir nicht inErinnerung, daß über die Bedeutung derOrdination etwas besonderes gelehrtwurde. Sie gehört halt, wie manches andereauch, zum formalen Ablauf imkirchlichen Dienst.Meiner Meinung nach ist sie dann auchkeiner besonderen Jubiläumsfeier würdig.Sie bleibt ein Stück der menschlichenvergänglichen Gestalt der Kirche,die es ja auch nicht fertig bringt, sichals die EINE darzustellen, die sie docheigentlich sein sollte. Deswegen habeich versucht, über die Bedeutung derOrdination nachzudenken:meinen Konfirmanden habe ich in dasHeft geschrieben (etwa in ähnlichemWortlaut):KORRESPONDENZBLATT S. 7Nr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


Gott beruft Menschen zum Dienst derVerkündigung <strong>und</strong> Seelsorge. Die Kirchebestätigt in der Ordination diese Berufung.So weit kurz <strong>und</strong> eindeutig. Ichwill aber noch etwas hinzufügen, da ichhier etwas deutlicher werden möchte,was der Kritik bedarf.Als ich mich bei Georg Merz zum Studiumanmeldete, waren wir nach einemguten Gespräch schon zur Verabschiedungaufgestanden. Da fragte michHerr Merz ganz unvermittelt: »Was habenSie bisher studiert?« Meine Antwort:»Maschinenbau.« Darauf er: » ZumGlück nicht Jura!« - nach meinem fragendenBlick sagte er weiter: »Aus einemJuristen wird nie ein guter Theologe.«Dieses Gespräch mit Herrn Merzhat wohl mein Verhältnis zur »Kirche«<strong>und</strong> »Amt« dauerhaft geprägt. Und -vordergründig gesehen - an der kirchlichenJuristerei bin ich letztendlich gescheitertbis zu meinem Wartestand.Aber ich durfte meiner Linie treu bleiben,nicht zuletzt durch den Ruf von W.Rupprecht <strong>und</strong> Klaus Diegritz.Ordnung ist eben nicht gleich Gesetz.Von daher will ich nun versuchen,den Begriff Ordinationzu deuten:Die Ordination ist gr<strong>und</strong>legend wichtigfür Leute, die nicht bewußt einen RufGottes vernommen haben. Die Kirchemißt ihr dazu genügend Bedeutung zu:1. Gültig auf Lebenszeit <strong>und</strong> nur aufhebbarin besonders schweren Fällen.2. Die Kirche verpflichtet sich, dem OrdiniertenRaum für seinen Auftragzu geben (Amt).3. Die Kirche verpflichtet sich zur Alimentationauf Lebenszeit.Und für die, die sich vor Gott berufenwissen, bedeutet die Ordination einegewisse Sicherheit der Amtskirche gegenüber,Freiheit für unseren Auftrag,Hilfe in gewissen schwierigen Situationen,Erlaubnis zur Gelassenheit, wennKichengesetze oder ähnliches den Seelsorgedienstbehindern wollen. (s. Gg.Merz) Auch hilft es zu sehen, daß esnicht wenige Menschen gibt, die im NamenGottes Seelsorge treiben, predigen<strong>und</strong> Diakonie üben ohne kirchlichenAuftrag. Denn der Geist Gottes weht,wo ER will.Heimfried Heller, <strong>Pfarrer</strong> i.R.,IllertissenAusspracheMobbingkompetenzzu: Schwamm drüber? in Nr. 11/04Mobbing ereignet sich täglich. Es beginntmeist in Abwesenheit des Betroffenenhintergründig im Zwielicht, woüber jemanden ohne Nachfragen nachtatsächlichem Anlass oder geschehenerSchuld aburteilend gesprochen wird.Im Deutschen <strong>Pfarrer</strong>blatt (S. 563 ff. )<strong>und</strong> im bayerischen KORRESPONDENZBLATT(S. 152 ff.) jeweils in der Nr. 11 des November2004 haben Klaus Weber, Verbandsvorsitzenderder Vereine evang.<strong>Pfarrer</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong> in Deutschlande.V. <strong>und</strong> Ulrich Finke, Dekan i. R. dasThema als Problem innerhalb der Kircheaufgegriffen.Wer selber Mobbing erleidet oder erlittenhat, leidet unbewusst <strong>und</strong> erfährtirgendwann immer deutlicher bewusst,dass es um ihn <strong>und</strong> seine Person geht,<strong>und</strong> er erschrickt.Er fühlt die Leere fehlenden Rechts <strong>und</strong>hat das Gefühl der Ohnmacht. Er ahntGefahren des »burn out«.Wer einmal auf diese Weise »unter dieRäuber gefallen« ist, verharmlost nichtmehr seine Situation <strong>und</strong> seine Gegner.Er wünscht ähnliche Erfahrungen nichteinmal seinem größten Feinde.Kann er damit rechnen, dass irgend jemandvom sicheren Ufer her einen Rettungsringzuwirft <strong>und</strong> ihn herausziehtaus dem Strudel seiner Gedanken <strong>und</strong>Gefühle?Hilfe zum Selbstwertgefühl muss voninnen her wachsen. Es wird überlebensnotwendig,offen <strong>und</strong> deutlich zu redenmit Anderen, die nachzufragen beginnen.Ihnen ist er als Betroffener offensichtlichnicht gleichgültig.Er muss lernen, wie ein Kanufahrernicht in der Luft oder im Nebel herumzustochern<strong>und</strong> nach Schuldigen zu suchen,sondern sein Paddel ins Wasserzu tauchen <strong>und</strong> in die Richtung Fahrtzu gewinnen, in der er sich erneut bewusstmacht, wo er wem dienen will<strong>und</strong> zu dienen hat.Jeder kann Täter sein oder Opfer werden.Das Böse liegt <strong>und</strong> lauert in jedemMenschen.Kirchengemeinde hat es in der gegenwärtigan christlicher Verkündigungwenig oder nicht interessierter Gesellschaftschwerer. Ehrenamtliche, neben<strong>und</strong>hauptamtliche Mitarbeiter in derKirchengemeinde, <strong>Pfarrer</strong>, Dekane, Regionalbischöfe,Synodale, Theologen<strong>und</strong> Juristen bis zum Landesbischofkönnen betroffen sein.Die Frage nach konkreter Schuld drängtsich auf sowie nach Mobbing - Kompetenz.Gibt es das überhaupt? Kompetenzerlernen wollen, hieße, sich anmöglichen Hilfestellungen für das Opferzu orientieren, statt nur auszuhorchen.Mir fällt das Gleichnis vom »barmherzigenSamaritaner« ein ( Lk 10 / 25 - 37 ),der nicht als Kirchenleitender vorgestelltwird. Er wird im Zusammenhangder Kontexte aus dem Alten <strong>und</strong> NeuenTestament <strong>und</strong> im Hinblick auf das dreifacheGebot der Liebe zu Gott, zumNächsten <strong>und</strong> zu sich selbst verkündetals ein Mensch, der als Christ exemplarischhandelte. Er half dem, der unterdie Räuber gefallen war <strong>und</strong> hilflos dalag.»Mobbing« gibt es vermutlich, seit Menschenauf der Erde wohnen. Der ApostelPaulus, der in anderen gesellschaftlichen,politischen <strong>und</strong> religiösen Umweltbedingungenlebte <strong>und</strong> wirkte, bliebnicht verschont. Er nennt die »Überapostel«,die auf synkretistischen Abwegen<strong>und</strong> in geistlichem Hochmut dielautere Selbstlosigkeit des Apostels inZweifel zogen <strong>und</strong> ihm einen Mangelan machtvollen Geisterweisen in Korinthvorwarfen (s. 2. Kor. 10 f. ).Wer entscheidet, was »Mobbing« ist<strong>und</strong> was nicht? Sobald eine Person als»unmöglich« oder »untragbar« hingestelltwird, fallen harte Urteile. Gesprächemit dem Betroffenen <strong>und</strong> mit Beteiligtenaus dem Umkreis können zurKlärung beitragen. Sie sollten bei konkretemAnlass auf keinen Fall unterlassenwerden.Wer ist für Kirchengemeindeglieder <strong>und</strong>Mitarbeitende verantwortlich? WelcheFolgen kann der Vorgang nach sich ziehen?Und welche Maßnahmen sind zuentscheiden <strong>und</strong> durchzuführen? DasBild vom Tretminenfeld erscheint angebracht.Umso wichtiger ist, Ursachen offen zuS. 8 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


Auf welch tönernen Füßen die Argumentationvon Finke steht, zeigtfolgendes Beispiel: Der These, »dieKV-Mehrheit war zunehmend isoliert<strong>und</strong> mied ihre Gemeinde«, stehtentgegen, dass alle Kirchenvorstandsmitgliederaus dem SprengelOstufer vor wenigen Monaten mithoher Stimmenzahl wieder in denKirchenvorstand der neuen GemeindeBerg gewählt wurden – bei fastgleich hoher Wahlbeteiligung wie inStarnberg.4. Pfr. Kunas repräsentiert m.E. eine»<strong>Pfarrer</strong>skirche«, in der der Inhaberder (ersten) Pfarrstelle danachstrebt, die Gemeinde zu seinem»Ebenbild« zu formen, in Frömmigkeitsstilwie in Vorstellungen vomGemeindeaufbau; im Einfordern kritikloserZustimmung zu seinem Verhaltenwie zu seinen Vorstellungenvom Gemeindeleben. Dazu passenkeine kritischen Mitdenker, die etwaim Kirchenvorstand ihr Recht aufMitverantwortung wahrnehmen<strong>und</strong> gegebenenfalls auch einfordern.Da werden alle diejenigen zu»Gegnern« <strong>und</strong> »Feinden«, die sichtrauen, ihrem <strong>Pfarrer</strong> auch »auf dieFinger zu schauen« (in diesem Sinnehatte es früher Landesbischofvon Loewenich formuliert).Verdächtig sind mir da die Formulierungenvon Kunas, in denen erimmer wieder vom nötigen Aufbrechender Verkrustungen spricht –als Voraussetzung eines Aufbruchsin der Gemeinde. Im Klartext heißtdas: bisherige Strukturen einer engagierten<strong>und</strong> auch selbstbewusstenMitarbeiterschaft müssen zerbrochenwerden, damit der Neueseine Getreuen um sich sammeln<strong>und</strong> mit ihnen den Neubau der Gemeindein seinem Sinne vollziehenkann. Sein Vorteil war, dass er in liebenswürdiger<strong>und</strong> fre<strong>und</strong>licher Artauf Menschen zugehen <strong>und</strong> sie fürseine Anliegen gewinnen konnte.Sein Pech war, dass der bisherigeKirchenvorstand in seiner Mehrheitseine Amtsverpflichtung wirklichernst genommen hat. Zum Schadenfür die ganze Gemeinde wurde, dasssich dieser Konflikt weit über einJahr hinzog.Prof. i.K. Dr. Frieder Harz,<strong>Pfarrer</strong>, BergS. 10 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong>Entdecke die Möglichkeiten(auch) zu: s.o.Der Wahlspruch von IKEA: »Entdeckedie Möglichkeiten!« ist auch ein gutesMotto für die Kirchenvorstandsarbeit.Angesichts zahlreicher Veränderungenin unserer Kirche steht Gemeindeleitungvor schwierigen Herausforderungen<strong>und</strong> sie stellt sich diesen in beeindruckenderWeise. Jedenfalls ist dasein Fazit aus zahlreichen Kirchenvorstandsberatungendes vergangenenJahres. Tapfer bemühen sich in allemWandel die meisten Kirchenvorständedarum, sich nicht von ihren Defizitengefangen nehmen zu lassen, sondernihre Potentiale auszuloten. Vielfach geschiehtdas dort, wo Kirchenvorständeneu über die Frage nachdenken, was derkonkrete Auftrag ihrer Gemeinde ist.Oder dort, wo sie neue Wege zu den distanzierterenGemeindemitgliedern ausprobieren.Und auch dort, wo sie überden eigenen Kirchturm hinausblicken<strong>und</strong> mit den Nachbarn kooperieren.Manchmal bahnen sich Veränderungenaber auch konfliktträchtig ihren Weg.Doch können gerade auch Schwierigkeiten<strong>und</strong> sogar aufgebrochene Konfliktenoch die Gelegenheit bieten, neueMöglichkeiten zu entdecken <strong>und</strong> dienötige Veränderungsenergie freizusetzen.Ein aktuelles Beispiel: DerKonflikt in StarnbergWeit über die Grenzen der Gemeindehinaus hat der Konflikt in Starnberg fastzwei Jahre lang viel öffentliche Aufmerksamkeitbeansprucht. Sogar überregionaleZeitungen wie die »Süddeutsche«berichteten immer wieder ausführlichdavon. Vor kurzem hat UlrichFinke im KORRESPONDENZBLATT (11/2004)eine ausführliche Bilanz dieses Konfliktes<strong>und</strong> seiner Folgen versucht. Unterder Überschrift »Schwamm drüber?«schreibt er: »Die Ehrenamtlichen, spezielldie Kirchenvorsteherinnen <strong>und</strong>Kirchenvorsteher (...) sind der großeSchatz unserer Kirche. Die meisten leistenHervorragendes. Daneben gibt esaber das Schielen nach Macht, Ansehen<strong>und</strong> Selbstdarstellung – auch in den›besseren Kreisen‹. Manche sind sehrdarauf angewiesen, ›durch Dienen zuherrschen‹. (…) Und hin <strong>und</strong> wieder gibtes selbstherrliche Kirchenvorsteherinnen<strong>und</strong> Kirchenvorsteher, die den<strong>Pfarrer</strong> als ihren Befehlsempfänger ansehenmöchten <strong>und</strong> nicht merken, wannes Zeit ist, aufzuhören. Das partnerschaftlicheMiteinander von Amt <strong>und</strong>Gemeinde immer wieder auszutarieren,könnte zunehmend zur Aufgabe kirchenleitenderOrgane, vor allem dermittleren Ebene, werden.« (aaO., S. 154)Im Ansatz ist Finke durchaus zuzustimmen.Zwei Anmerkungen erscheinenjedoch notwendig:Erstenserweckt seine Darstellung den Eindruck,als stünden Kirchenvorstände hauptsächlichin der Gefahr, zu selbstherrlichaufzutreten <strong>und</strong> die Hauptamtlichen alsAufsichtsratsmitglieder zu beaufsichtigen.Häufig gibt es ja auch den umgekehrtenFall: Da vergessen <strong>Pfarrer</strong>innen<strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong>, den Kirchenvorstand in ihreEntscheidungen angemessen mit einzubeziehen<strong>und</strong> als Partner in der Gemeindeleitungernst zu nehmen. UndKirchenvorsteherinnen <strong>und</strong> Kirchenvorsteherertragen die Pfarrherrlichkeit ihrerHauptamtlichen geduldig wie einSchicksal bis hin zur Selbstverleugnung.Zweitenshat gerade der »Fall Starnberg« gezeigt,wie sehr auch <strong>und</strong> gerade Dekanen <strong>und</strong>Regionalbischöfen im Konfliktfall dieHände geb<strong>und</strong>en sind. Leitung übt immerauch Aufsicht aus <strong>und</strong> kann davonauch im Konfliktfall nicht absehen. GeradeKonfliktbegleitung <strong>und</strong> Mediationerfordern jedoch eine große beraterischeUnabhängigkeit. Leitung kann dafürdie Rahmenbedingungen bereitstellen,wie es in Starnberg ja geschehenist. Und sie kann diesen Prozess durchklare Entscheidungen unterstützen,wenn diese nötig werden.Ein spannendes Miteinander:Pfarramt <strong>und</strong> KirchenvorstandDas von Finke angesprochene partnerschaftlicheMiteinander von Amt <strong>und</strong>Gemeinde, besser: Pfarramt <strong>und</strong> Kirchenvorstand,stellt immer wieder einklassisches Konfliktpotential dar. Zunächst:Die Kirchengemeindeordnunglegt auf die Zusammenarbeit von <strong>Pfarrer</strong>innen<strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong>n mit Kirchenvorsteherinnen<strong>und</strong> Kirchenvorsteherngrößten Wert (§ 19 KGO). Und das mitgutem Gr<strong>und</strong>: <strong>Pfarrer</strong>/innen sind geboreneMitglieder im Kirchenvorstand <strong>und</strong>– wenn nicht durch Wahlvorsitz andersgeregelt – dessen Vorsitzende. GelingendeGemeindeleitung setzt also gelingendeZusammenarbeit zwischen<strong>Pfarrer</strong>/innen <strong>und</strong> den übrigen Mitgliederndes Kirchenvorstandes immer wiedervoraus. Doch tritt neben diese –


theologisch begründete – Gleichheitauch immer wieder eine – durch unterschiedlicheFunktionen bedingte –Unterschiedenheit.In der Ausübung des geistlichen Amtes– insbesondere in der Seelsorge <strong>und</strong> derVerkündigung – sind <strong>Pfarrer</strong>innen <strong>und</strong><strong>Pfarrer</strong> weitgehend unabhängig vomKirchenvorstand. In der Verkündigungsind sie Schrift <strong>und</strong> Bekenntnis <strong>und</strong> demeigenen Gewissen verpflichtet. Dasführt dazu, dass auf der Kanzel gelegentlichauch unbequeme Wahrheitenvertreten werden müssen, die Kritik <strong>und</strong>Widerspruch auslösen können. Die seelsorgerlicheVerantwortung kann dem<strong>Pfarrer</strong> bzw. der <strong>Pfarrer</strong>in kein KirchenvorstandabnehmenUmgekehrt hat auch der Kirchenvorstandals gewählte Gemeindevertretungin bestimmten Fällen eine Funktion alsGegenüber zum geistlichen Amt. Ernimmt diese insbesondere dann wahr,wenn er bei der Besetzung einerPfarrstelle mitwirkt. Im Rahmen seinerMitverantwortung hat ein Kirchenvorstandauch immer das Recht <strong>und</strong> notfallsdie Pflicht, seinen geistlichen MitgliedernRückmeldungen auf ihre Arbeit<strong>und</strong> ihr Auftreten in der Gemeinde zugeben. In schwierigen Fällen kann allerdingseine gedeihliche Zusammenarbeitnicht mehr unbedingt vorausgesetztwerden: Die letzte Konsequenz istdann ein Stellenwechsel. Oder aber derKirchenvorstand wird aufgelöst <strong>und</strong> neugewählt.In diesem spannungsvollen Miteinander<strong>und</strong> Gegenüber von Pfarramt <strong>und</strong> Kirchenvorstandwirkt bis heute einekirchenpolitische »Notlösung« der Reformationszeitnach. Der Amtsträgerwurde dabei »von oben« durch denLandesherrn bestimmt, die Ortsgemeindewählte ihre Vertreter sozusagen»von unten« selbst. Dieser Konstellationentsprach die Arbeitsteilung, der zufolgeder <strong>Pfarrer</strong> für die Führung desPfarramtes <strong>und</strong> die geistliche Versorgungder Gemeinde zuständig war,während die Gemeinde für die nötigeInfrastruktur vor Ort (Kirche, Pfarrhausetc.) zu sorgen hatte. Im Großen <strong>und</strong>Ganzen entspricht diese »klassische«Aufgaben- <strong>und</strong> Rollenverteilung demkatholischen Modell mit Pfarrgemeinderat<strong>und</strong> Kirchenverwaltung. Auchwenn der Kirchenvorstand in der evangelischenKirche die Mitverantwortungfür die geistliche Gemeindeleitung hat,nehmen doch in der Praxis zahlreicherKirchenvorstandssitzungen die Verwaltungsaufgabenden weitaus größerenTeil der Tagesordnung ein. In einer ArtGegenbewegung kommt es aber auchzu der umgekehrten Variante: Dannverstehen sich Ehrenamtliche als eineArt »Aufsichtsrat«, vor dem die Hauptamtlichenihre gesamte Arbeit zu verantwortenhaben. Im Starnberger Konfliktscheint in der Tat dieses AufsichtsratsmodellPate gestanden zu haben.Gemeinsam leiten:Konziliarität als geistlicheGr<strong>und</strong>haltungWeiter führen könnte an dieser Stelleein neues Paradigma: »Wir leiten Gemeindegemeinsam, kompetent <strong>und</strong>zielgerichtet!« Hauptamtliche <strong>und</strong> gewählte<strong>und</strong> berufene Ehrenamtliche imKirchenvorstand machen dabei sichbewusst: Wir sind weder Pfarrgemeinderatnoch Aufsichtsrat. Nur gemeinsamsind wir Gemeindeleitung. Dabeiorientieren wir uns am Vorbild der frühkirchlichenKonzilien <strong>und</strong> dem zeitgenössischen»Konziliaren Prozess zu Frieden,Gerechtigkeit <strong>und</strong> Bewahrung derSchöpfung«. Konziliarität bedeutet: UnsereGemeinsamkeit entsteht geradeauf dem Hintergr<strong>und</strong> vorhandener Vielfalt<strong>und</strong> Verschiedenheit. Nicht derGleichklang, sondern der immer wiederneu herzustellende Einklang ist das Ziel.<strong>Pfarrer</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong> sind anders.Kirchenvorsteherinnen <strong>und</strong> Kirchenvorsteherauch. Und sie können sich gutergänzen. – Ein solches Verständnis vonLeitung in der Ortsgemeinde hätte vielfür sich. Zum einen entspricht es demreformatorischen Prinzip des allgemeinenPriestertums viel besser als das auspragmatischen Gründen damals entstandenelandesherrliche Summepiskopat<strong>und</strong> die daraus resultierende Gegenüberstellungvon Amt <strong>und</strong> Gemeinde.Zum anderen steht es im guten Einklangmit den rechtlichen Bestimmungenin der Kirchengemeindeordnung:»<strong>Pfarrer</strong>innen <strong>und</strong> Kirchenvorsteher <strong>und</strong>Kirchenvorsteherinnen wirken bei derLeitung der Kirchengemeinde zusammen;sie stehen in Verantwortung füreinanderim Dienst an der Gemeinde<strong>und</strong> sind sich darin gegenseitige HilfeWalter Habdank,Holzschnitt »Paulus im Gefängnis«40x60 s/w, Farbholzschnitt »Anbetungder Hirten«, 70x60, gerahmt,umständehalber zu verkaufen (VB60/80 Euro)Bernd Seufert, Tel.: 0171 / 44 89 660oder 0176/ 50 10 71 17schuldig.« (KGO § 19) Schließlich trägtes auch der immer wieder gewünschtenBeteiligung der übrigen GemeindemitgliederRechnung. Ein Kirchenvorstand,der immer wieder ganz bewusstdas Gespräch mit den übrigen Gemeindemitgliedernsucht, wird einen ganzanderen Rückhalt in der Gemeinde habenals einer, der einsam oder selbstherrlichvor sich hin arbeitet. In der Tatfördert Konziliarität nicht nur Amtsträger<strong>und</strong> repräsentative Leitungsstrukturen,sondern in hohem Maße die stärkereBeteiligung der gemeindlichen Basisan den Entscheidungsprozessen. ÖffentlicheKirchenvorstandssitzungen,Wünsche <strong>und</strong> Anträge von Gemeindemitgliedernan den Kirchenvorstand,Gemeindeversammlungen oder gar»Gemeindekongresse« <strong>und</strong> Zukunftskonferenzenzu wichtigen Fragen desGemeindelebens oder zu strittigen Themenwären dann nicht die Ausnahme,sondern ein selbstverständlicher Bestandteileiner konziliar geprägten Kulturin unseren Gemeinden. In vielen Fällenist das Kirchenrecht diesbezüglichweiter als die derzeitige gemeindlichePraxis. Für die Kirchenvorstände ergäbesich hier ein breites Betätigungsfeld,ganz nach dem Motto: »Entdecke dieMöglichkeiten!«Harald Wildfeuer<strong>Pfarrer</strong> im Amt für GemeindedienstReferent für Gemeindeleitung <strong>und</strong>KirchenvorstandsabeitWettbewerb fürNachwuchsbandsDie bayerische Musikgruppe »JERI-CHO« (Schweinfurt) schreibt ausAnlass ihres 30-jährigen Bestehenseinen Wettbewerb für Nachwuchsbandsaus. Das Höchstalter derBandmitglieder liegt bei 25 Jahren.Bewertet werden drei auf Ton- oderDatenträger eingesendete Stücke.Einsendeschluss ist der 4. April <strong>2005</strong>.Die Siegerband wird beim Jubiläumsfestvon »JERICHO« am 18. Juni <strong>2005</strong>präsentiert.Nähere Informationen <strong>und</strong> die ausführlicheAusschreibung sind erhältlichbeimGottesdienst-Institut der ELKBPostfach 44 04 4590209 Nürnbergsowie überandreas.schmidt@gottesdienstinstitut.orgKORRESPONDENZBLATT S. 11Nr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


Wirklich krisensicherzu: 13 gute Nachrichten.. in Nr. 11/04Ich finde die Idee von HermannRuttmann, »13 gute Nachrichten« zuverkünden, eine gute Idee.Eine »gute Nachricht« stößt mir allerdingsziemlich sauer auf. »Wenn unsalso ein Schüler im Gymnasium fragt,welcher Beruf noch Zukunftsaussichtenhat <strong>und</strong> über die nächsten 20 Jahrekrisenfrei sein wird, können wir ihm mitgutem Gewissen sagen ›<strong>Pfarrer</strong> in derELKB‹«.Dazu einige Anmerkungen:1. Wie kommt der Verfasser zu solchweitreichenden, vollm<strong>und</strong>igen Verheißungen?Meine Rechnung bezüglich der Zukunftsaussichten<strong>und</strong> Krisenfreiheitsieht das anders aus.Ich gehe mal aus von einem Faltblattder ELKB aus 2003.Und ich rechne ganz ohne betriebswirtschaftlicheKenntnisse.Beispieljahr 2002: Kirchenaustritte16803, das scheint bei 2,7 Mio Gemeindegliedernnicht viel, vor allem,wenn dem über 4000 Wiedereintrittegegenüberstehen.Auch in meiner Gemeinde tretenviele aus. Meine Beobachtung: Essind fast zu 100 % Kirchensteuerzahler,manchmal so finanziell potenteKirchensteuerzahler, dass einemdie die Spucke wegbleibt.Da aber nur mehr knapp ein Drittelder Mitglieder kirchensteuerpflichtigist, ist unsere Vergleichszahl damitnicht mehr 2,7 Mio, sondernnur mehr ca. 900.000. Und hiervontreten also die 16 Tausend aus.Dann sind das, mal angenommen essind mehrheitlich gute Kirchensteuerzahlergewesen, ca. 2 % Einnahmenverlustpro Jahr; in 10 Jahren20 % <strong>und</strong> in 20 Jahren, entgegender Behauptung der Krisensicherheitvon Herrn Ruttmann:schlappe 40 %, - sofern der Trendso anhält.Eine Gegenbewegung ist momentanja nun wirklich nicht in Sicht.Gekoppelt mit dem durch dasUnwort des »demografischen Faktors«bezeichneten Umstand, dassunsre Gesellschaft überaltert <strong>und</strong>damit auch immer weniger Kirchensteuerzahlerda sind, schaukelt sichdas Ganze noch höher.Ebenfalls noch zu berücksichtigenist die sicher noch lang andauerndeWirtschaftsflaute in Deutschland,d.h. enormer Druck auf die LöhneS. 12 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong><strong>und</strong> Arbeitsplätze als Opfer auf demAltar der Deregulierungspoltik in derEU <strong>und</strong> der mit religiösem Eifer betriebenenGlobalisierungspolitik weltweit.Keine oder kleine oder immer kleinerwerdende Löhne werden unshaushaltstechnisch massiv belastenin den nächsten Jahren (Jahrzehnten?).Das alles wäre noch zum dem finanziellenVerlust durch die Ausrittehinzuzurechnen.Ebenfalls zu Buche schlagen - wasaber in Zahlen kaum zu beziffern ist- obendrein die fehlenden geistlichen<strong>und</strong> die sich damit bedingendenfehlenden strukturellen Perspektivenfür diese Kirche, in der wirleben <strong>und</strong> arbeiten.Die hier herrschende Angst <strong>und</strong>Orientierungslosigkeit ist vielleichtder größte »Unkostenfaktor«, denwir uns seit Jahren leisten.Soll ich weiter machen?Lieber nicht – ich will ja nicht alsOberjammergauer ausgebuht werden.Ich möchte aber auch nicht wieweiland Norbert Blüm handeln:»Eins ist sicher – die Rente.« Ichdenke, er hat es damals schon bessergewusst.Wir könnten es auch besser wissen.Und krisenfrei scheint mir das allesnicht zu werden.2. Ich möchte doch eigentlich ganzanders werben für meinen Beruf alsmit Zukunftsaussichten <strong>und</strong> Krisenfreiheit:Die Vielfalt der Kontakte<strong>und</strong> der Herausforderungen, dieMöglichkeit, geistlich zu arbeiten,Menschen in den verschiedenstenKrisensituationen begleiten zu dürfen,Gott zu entdecken in so vielem,was uns (auch) beruflich Tag für Tagbegegnet….- ach, was fiele einemda alles noch ein.Ich will einfach nicht sagen müssen:du hast dann einen krisensicherenBeruf.Und ich kann es auch mit gutemGewissen nicht sagen (siehe Berechnungoben)Das ist eine in meinen Augen zwarzeitgemäße, aber trotzdem unzeitgemäßeVerkürzung unseres Berufesauf wirtschaftliche Faktoren.Wir <strong>Pfarrer</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong> solltendas nicht tun.Ich möchte solch einem Gymnasiasten(leider hat mich bisher nochkeiner so was gefragt – gibt’s diewirklich? ) antworten:»Komm, wir brauchen dich. Es gibtso viele Menschen in den Gemeinden,die auf dich <strong>und</strong> deine Ideen<strong>und</strong> deinen Traum von Gemeindewarten. Es wird nicht leicht, als<strong>Pfarrer</strong> zu leben <strong>und</strong> zu arbeiten.Und es ist keineswegs krisenfrei –wirtschaftlich nicht <strong>und</strong> auch persönlichnicht.Aber du wirst wachsen in diesenKrisen <strong>und</strong> mit dir die Menschen umdich herum.Es ist ein w<strong>und</strong>erschöner Beruf.Vielleicht der schönste von allen.«Horst Schall,<strong>Pfarrer</strong> in EggenfeldenAkademie für Bettelvögtezu: Die Kunst des Gebens in Nr. 12/04Sie kennen Bert Brechts Dreigroschenoper?Erinnern Sie sich an die Bettlerschule:da wird gelernt, wie man am besten einElend zur Schau stellt, um an Geld zukommen.Und da wird unseren <strong>Pfarrer</strong>n für 1650Euro Kursgebühr angeboten, professionelldas Betteln zu lernen! Und das ansieben »Wochenenden« - wieso eigentlichsieben? Sieben Zwerge, siebenSchwaben, siebenaufeinenstreich, siebenRaben, sieben Todsünden ... an super!Früher hat der <strong>Pfarrer</strong> seiner Gemeindeehrlich gesagt: »Die Heizung istkaputt. Wir brauchen eine neue. Wennihr könnt, helft mit.« Und das hat geklappt.Auf diese Weise wurden Gemeindezentren<strong>und</strong> vor vielen Jahrenganze Kirchen gebaut.Es passt nicht zur Aufgabe der Kirche -wie ich sie verstehe - solche Tagungendurchzuführen. Den Leuten den letztenCent herausquetschen »in finanziell äußerstangespannten <strong>und</strong> schwierigenZeiten« - das ist wirklich nicht Jesu Lehre.Ich betreue eine unverschuldet Langzeitarbeitslose,die ab Januar von 325Euro leben soll, sowie eine bettlägerigealte Dame im Altenheim. Ich weiß, wasF<strong>und</strong>-Raising-Briefe, die bei den beidenlanden, auslösen. Das Herz zerreißt esihnen, <strong>und</strong> sie möchten überall helfen -obwohl sie es nicht können. Die glaubennämlich beide, was da drinsteht.Und ich bin inzwischen zornig auf dietäglich eintreffende F<strong>und</strong>raising-Postvon Bethel - Jose Carreras - SOS-Kinderdorf- Seemannsmission - Kinderkrebsstiftung- Herrnhuter Missionshilfe- die Schwestern Maria - Pfennig-


parade - DLRG - Seemannsmission -<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> ... - <strong>und</strong> von der örtlichenKirchengemeinde sowieso. 29 Bettelbriefeallein im November!!!Das Elend der Welt in traurig dreinblikkendenKindern, bedrohten Tieren,schrecklich bunt beschriebenen Tragödien.Fotos. Unnütze Briefbeilagen inForm von Adressenaufklebern, Kalendern.Ich hätte zehn Kalender in derkleinen Stube meiner Betreuten aufhängenkönnen - einen sogar in Chinesisch.Und auf dieser will Kirche nun mithüpfen?Nein danke! Es sollten gescheitertesMünchen-Projekt <strong>und</strong> überteuerteBeraterverträge unserer Kirche eineLehre sein. Wer soll denn die 1650 Eurobezahlen - aus welchen Einnahmen sollensich denn diese Kosten refinanzieren??Die Kirchengemeinden sind ja angeblichpleite, <strong>und</strong> welcher <strong>Pfarrer</strong> soll sich dasprivat leisten können?Und wenn demnächst lila bebänderteSchreiben mit fre<strong>und</strong>lich lächelndenF<strong>und</strong>-Raisern drauf auftauchen sollten,dann werden sie mit den anderen Bettelbriefenin einem gnädig-großen PapierkorblandenHelga Schadeberg,Seminarrektorin d.D., CoburgZum Beugen zum DrittenZu: Fünf Antworten.. in Nr. 12/04Verehrter, lieber Bruder Sefranek,Ihrer Gliederung dieser Frage schließeich mich an <strong>und</strong> bemerke1. Zum langen Kampf um diese Fragenach der Ikone.Hier geht es gewiß um Christi Menschwerdung,die Inkarnation. Auf Monophysiten<strong>und</strong> Nestonaner möchte ichmich lieber nicht einlassen, sondern aufdie Hauptergebnisse dieses Jahrh<strong>und</strong>ertelangen Kampfes um Bilderverehrungin der Kirche: Dabei kann ein Blick aufbiblisch begründetes Dogma hilfreichsein: Hinsichtlich des christlichen Gottesdienstessind besonders im NeuenTestament zwei Gr<strong>und</strong>linien deutlich:Einmal das Dogma der RealpräsenzChristi in Brot <strong>und</strong> Wein des Hl. Abendmahles:(Matth. 26 <strong>und</strong> Parallelen), das»IST« der Konsekrationsworte; zweitensder Abbildcharakter des ganzen Gottesdienstes,(was zur Theologie, nicht zumDogma, hier: zu den »Adiaphora« zählt),den Dingen, die in Gottes Wort wedergeboten noch verboten sind (Epit.: X,1:die zum Schönen gehören (»decori«) indemder Gottesdienst nach Offenbarung4 <strong>und</strong> 5, auch 19,8 (das weiße Gewandder Kirche) etwas von der Herrlichkeitdes himmlischen Gottesdiensteswiderspiegeln kann <strong>und</strong> darf. Ichdenke an diesbezügliche Bemerkungenbei Hans v. Campenhausen, Kirchl. Amt& geistliche Vollmacht, Tübingen, 1953,S.90. Hermann Sasse, Corpus Christi, Erlangen1979, S.22. Hingewiesen werdenkann noch auf Hebräer 10,1. Die Stellediente der altkirchlichen, griechischenExegese (THEOPHYLAKT) für die Ansicht,dass der irdische Gottesdienst»Ikone« des himmlischen ist, (andersMichel, Hebr., Göttingen 1957, S.219f.).Bei AUGUSTIN in seinem Johanneskommentar- (Tractatus 80,3) wird realistischgesagt: »Das Wort (Gottes) trittzum Element ( Wasser, Brot <strong>und</strong> Wein,)<strong>und</strong> es entsteht ein Sakrament.« Gleichzeitigsagt AUGUSTIN an derselbenStelle: »...ein Sakrament, gleichsam einsichtbares Wort« - hier kommt der Abbildcharakterzum Vorschein.- Die griechische<strong>und</strong> lateinische Kirche habenbekanntlich das 7. ökumenische Konzilangenommen. Hier wird sowohl Bildhaftebekannt: »Brot <strong>und</strong> Wein werdenvor der Konsekration Abbilder genannt«als auch realistisch gesagt: »Nach derKonsekration werden sie eigentlich derLeib des Herrn <strong>und</strong> das Blut Christi genannt<strong>und</strong> sind es auch <strong>und</strong> werden sogeglaubt.« (Vgl. H.Sasse, Lc. S.27)Auch das lateinische Mittelalter liegtauf derselben Linie (THOMAS, s.III,75,1c; I/II, 101,2c) Wenngleich in derSache das 7. Konzil theologisch Richtigesanzielt - das irdische Abbild desGottesdienstes weist auf die verehrtehimmlische Herrlichkeit hin: (Denzinger601: eikona)) Wir beten den dreieinigenGott an, danach ehren wir auchEngel <strong>und</strong> Heilige (CA 21: De cultusanctorum)- so können wir doch nichteinfach wie das 7. Konzil behaupten,»Wenn einer alle kirchliche Überlieferung,sei sie schriftlich oder nicht, verwirft,der sei im Banne.« Den Kirchen(etwa, die das sola scriptura lehren),wird hier mit dem ANATHEMA gedroht,(Denzinger 609). Ist das 7. Konzil alsofür uns unumschränkt verbindlich ? -Unsere Lutherischen Bekenntnisschriftenhaben beide Linien aufgenommen:Das Sakrament als Abbild (»verbumvisibile«) in Apologie XIII, nr.5, (»dasäußere Zeichen (im Sakrament) ist wieein Gemäl(d)e, dadurch dasselbe bedeutetwird, das durchs Wort gepredigtwird« - <strong>und</strong> als Realität im großen Katechismus:hl. Taufe nr. 18, hl. Abendmahl:nr. 10.: wo AUGUSTINS Wort»accedit Verbum ad elementum et fitsacramentum« zitiert wird)Zu 2.:Hier ist ganz richtig gesagt: »Wir Lutherischenbeugen uns vor dem leibhaftiggegenwärtigen Herrn.« Wir betenChristus im Brot <strong>und</strong> im Wein an:»Daß aber Christus selbst, wahrer Gott<strong>und</strong> Mensch, im Abendmahl gegenwärtig,im wahren Brauch im Geist <strong>und</strong> inder Wahrheit <strong>und</strong> im Gottesdienst angebetetwerden soll, kann <strong>und</strong> wird niemandleugnen, er sei denn ein arianischerKetzer.« (Nach BSLK 1016, 26)Ich kann nur nicht verstehen, wiesonach Ihrer Meinung Lutheraner gerademit dem Konzil von 754 übereinstimmensollen, welches das Abendmahl nurals Typos, als Bild lehrte ?Zu 3.: Sollen wir uns vor dem leerenAltar verbeugen ?Hier würde ich zunächst einmal sagen;J a, beim Eintritt <strong>und</strong> Verlassen der Kirche,um den Herrn Christus zu ehren,dessen Abbild der Altar trägt. (Wer sichnicht verbeugt, ist darum kein Abtrünniger,in der Bilderfrage geht es ja umTheologie, nicht um Dogma..) Tiefer gesehen:Die Inkarnation erlaubt, aber erfordertnicht das Abbild Christi: Im AltenTestament war das Bilder anfertigenverboten: »denn ihr habt keine Gestalt(Gottes) gesehen« (Deut. 4,15f ).Aber im Neuen Testament heißt es vonChristus: Wer ihn sieht, sieht den Vater(nach Ich 14,8f)Der Gottesdienst kann ja Abbild derhimmlischen Herrlichkeit sein, wo dasGotteslamm nach Offenbarung 4 <strong>und</strong> 5geehrt wird .- Die Frage nach dem leerenAltar wird von Ihnen mit der Fragenach den »reliqua sacramenti« verb<strong>und</strong>en.In dieser schwierigen Frage halteich mich an die saubere, schriftgemäßeDefinition, die unsere lutherischen Bekenntnisschriftenin Sol.Decl. VII, BSLK5.1001 gegeben haben : »<strong>und</strong> heißt Allhier...Gebrauch (des Sakraments) vornehmlichnicht den Glauben, auch nichtallein den mündlichen Empfang, sonderndie ganze äußerliche, von Christusgeordnete Handlung des Abendmahls,(S. 1000; »in einer christlichen Zusammenkunft«):die Konsekration oder Wortder Einsetzung, das Austeilen <strong>und</strong> Empfangenoder mündlicher Empfang desgesegneten Brots <strong>und</strong> Weines, des Leibes<strong>und</strong> Blutes Christi....« Solange alsogesegnetes Brot <strong>und</strong> gesegneter Weinvom Altar Kommunikanten gereichtwerden, ist ganz gewiß die Gegenwartdes Leibes <strong>und</strong> Blutes Christi vorhan-KORRESPONDENZBLATT S. 13Nr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


den. Auch der Segen am Ende des Gottesdienstesbeendet nicht das Sakrament,- (wo steht das geschrieben ?)-wenn hier ein Kommunikant noch danachhinzukäme oder das Sakrament zuKranken getragen würde. (Vgl. Handreichungfür den seelsorgerlichen Dienst,Berlin 1958, S.65 <strong>und</strong> 283f.). Wie verfahrenwir am Besten mit den »reliquasacrementi« , wenn kein Kommunikantmehr kommt ? Das der Ehrfurcht vorden Worten Christi: »esset..., trinket...«am meisten Entsprechende ist wohl , die»reliqua« schon im Gottesdienst zu verzehren.Halten wir hier uns an die deutlichenAbendmahlsworte Christi , sogeraten wir nicht entweder auf die Abwegeder Profanisierung,- es wäregleichgültig, was mit den »reliqua« geschieht,-oder der unbiblischen Haltung,die Gegenwart Christi in den ElementenBrot <strong>und</strong> Wein unabhängig vonspäterem Empfang zu glauben. (BSLK S.1000)Zu 4:Bischöfe <strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong> in lutherischenKirchen sind von der Lehre her immerwieder gefragt, wie sie es mit der realenGegenwart Christi im Abendmahlhalten, ob das, was sie vom Altar herals konsekriertes Brot <strong>und</strong> konsekriertenWein zum mündlichen Empfang austeilen,wirklich der Leib <strong>und</strong> das BlutChristi sind - ob Bischöfe das auch vonihren <strong>Pfarrer</strong>n als Abendmahlsglaubender Kirche verlangen. (CA 10, CA28,20f.) - In der Selbständigen Evangelisch.-Lutherischen Kirche wird meistensbeim Sakrament gekniet.Zu 5: Die Frage nach der Verehrungbei einem Wegkreuz.Sie ist eigentlich schon oben bei derFrage nach der Anbetung Christi »imGeist <strong>und</strong> in der Wahrheit« beantwortet.Kreuze stehen auf vielen Bergen,nicht nur auf diesem oder jenem, woGott angebetet werden kann (Vgl. Joh.4, 19f). Zum Gebet für die Toten. LU-THER hat das doch unter die allgemeineVerheißung Christi gestellt, wirkönnten Gott um alles bitten, vgl.Matth. 21,22). Für das Weihwasser siehedas Sachregister In BSLK S. 1215.Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen,Ihr Dieter Knoch, <strong>Pfarrer</strong>.i.R in derSelbständigen Evangelisch - LutherischenKirche (SELK) , AltdorfLiebe Leserin, lieber Leser!Ein neuer Jahrgang des »Sprechsaal(s)für die Geistlichkeit« beginnt mit diesemHeft. Seit unter diesem etwas altertümlichenMotto das KORRESPON-DENZBLATT im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert gegründetwurde, haben sich viele neue»Sprechmöglichkeiten« für die Geistlichkeitergeben, haben Verkehrsmitteldie Entfernung zu den Nachbarnschrumpfen lassen. Trotzdem ist dasMotto von damals auch Leitmotiv fürheute: ein offener, freier <strong>und</strong> wedervon Kirchenleitung noch vom <strong>Pfarrer</strong>Innenvereinoder der Redaktion gesteuerterAustausch von Meinungenist immer noch unser Ziel. Heute würdeman vielleicht von einem »Chat-Room« sprechen. Nicht alles in solchen»Räumen« ist zu Ende gedacht, wennman es geschrieben hat, manches sehrspontan oder im ersten Zorn geschrieben,manches vielleicht theologischproblematisch. Aber gerade darüberkann man ins Gespräch kommen <strong>und</strong>im Austausch der Argumente die eigeneMeinung bilden, vielleicht auchkorrigieren. Und gerade in Zeiten, indenen unsere Kirche so gr<strong>und</strong>legendumgestaltet wird wie schon langenicht mehr, ist es wichtig, dass wir imGespräch bleiben <strong>und</strong> die unterschiedlichenErfahrungen, Sorgen <strong>und</strong>Hoffnungen austauschen. Für denVerein ebenso wie für die Kirchenleitungkann das KORRESPONDENZBLATT soeine Hilfe bei der Entscheidungsfindungsein. »Aussprachebeiträge« werdengr<strong>und</strong>sätzlich vollständig abgedruckt,Artikel, so weit wir Platz haben.Manche LeserIn scheint freilich dieBeiträge gr<strong>und</strong>sätzlich für »amtlicheMitteilungen« (um nicht zu sagen»nachrichten«) zu halten, als ob allesVereinslinie sei, was hier geschriebenBeitritte <strong>und</strong> Austritte 2004wird. Wenn jemand sich ärgert – nicht»glotzen« oder bei Klaus Weber beschweren,sondern schreiben! AuchKirchenleitende müssen nicht leiden –sie können auch in die Tasten greifen!So kann unser Blatt das bleiben, wases seit Jahrzehnten ist: das wahrscheinlichlebendigste <strong>und</strong> »gelesenste«Blatt unserer Kirche.Ein paar Bitten zum Schluß dieser »Leserin«<strong>und</strong> am Beginn des Jahres:1. Vergessen Sie auch auf e-Mailsnicht Ihren Postabsender. Der (gedruckte)Personalstand verrätnicht mehr viel, der im Intranet ist,sagen wir, im Aufbau.2. Wenn sie mir ein Manuskript faxen,wählen Sie bei ihrem Text einegroße Schriftart: das Fax verkleinert,besser wird das Schriftbildbeim faxen auch nicht – wennich nicht scannen kann, kostetmich das Abschreiben unmäßigviel Zeit.3. Freud-<strong>und</strong>-Leid-Meldungen kannich nur drucken, wenn ich das EinverständnisBetroffener oder ihrerAngehörigen habe. Ich kann ausZeitgründen nicht nachforschen,wer zuständig ist, wenn ich eineTodesanzeige bekomme (bekommeich sie von Angehörigen, nehmeich das als Einverständnis!).4. Ankündigungen bitte kurz <strong>und</strong>knapp, für Tagungsabläufe u.dgl.haben wir keinen Platz. Und denkenSie daran: Die Veranstaltungsollte für unseren LeserInnenkreisinteressant sein!Viel Spaß beim Lesen – wir freuen unsauf Ihre Rückmeldungen. Die müssennicht 50 Fußnoten haben <strong>und</strong> wennman ein wenig Humor spürt, ist esauch kein Schade. IhrMartin OstEintritte 2004Aschen Dagmar von Vikarin SchnelldorfAschen Sonja von Vikarin BurgthannAuernhammer Christa <strong>Pfarrer</strong>in z.A. FeuchtwangenBach Sandra <strong>Pfarrer</strong>in z.A. PuchheimBehrendt Heike Vikarin ÜchtelhausenBergner Michael Vikar HerzogenaurachBloch Uwe Vikar AltdorfBock Michael <strong>Pfarrer</strong> z.A AdelsdorfBrückner Ivar Vikar Lindflur-ReichenbergDegenkolb Michael <strong>Pfarrer</strong> z.A VestenbergS. 14 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


Dietscgh Ralf Vikar KulmbachEhresmann Armin Vikar NürnbergErffa Cordula von Vikarin LangensendelbachFreisleder Katarina Vikarin GräfelfingFritz Martin <strong>Pfarrer</strong> z.A GöttingenFritz Regina <strong>Pfarrer</strong>in z. A. GöttingenGastner Günter Vikar BayreuthGeißlinger Sebastian <strong>Pfarrer</strong> z.A LitzendorfGissbeck Annette Vikarin NürnbergGrabowski Raainer Vikar EichenauGraf Daniel Vikar EmskirchenGrell Michael Vikar BüchenbachGroß Miriam Vikarin NeusitzGschwender patricia Vikarin KolbermoorHennig Dr. Rainer <strong>Pfarrer</strong> LauensteinHerrmann Eckhard <strong>Pfarrer</strong> BaldhamKolberg Manfred Vikar Itzgr<strong>und</strong>Kronenberg Ursula <strong>Pfarrer</strong>in Vorra-ArtelshofenLehnes-de Fallois <strong>Pfarrer</strong>in FürthMänner Astrid Vikarin AltertheimMarkuske Sandra Vikarin WendelsteinMayer-Thormählen Anne <strong>Pfarrer</strong>in NürnbergMayer-Thormählen Ralph <strong>Pfarrer</strong> NürnbergMeißner Viktor Pfarrverw. I.Vorb. Simbach am InnMeyer zu Hörste Elisabeth <strong>Pfarrer</strong>in z.A FreystadtMößner Michaela Vikarin BayreuthMuschler Christian <strong>Pfarrer</strong> z:A. TannNagel Gunther Vikar KemptenNeiber Hans-Christian Vikar EbelsbachRabenstein Sabine Vikarin NürnbergReinhard Elisabeth <strong>Pfarrer</strong>in i.E. NeunkirchenRitter Manuel <strong>Pfarrer</strong> GräfelfingRühr Gerhard, Vikar PegnitzPeschke Charlotte Vikarin BayreuthSchemann Ulrike <strong>Pfarrer</strong>in AlzenauSchludermann Gisela <strong>Pfarrer</strong>in z.A MünchenSchludermann Vitus Vikar FFBSchmeckenbecher Thomas Vikar SendenSchmidt Roger Vikar NürnbergSchnabel Elke Vikarin LindauSchnütgen Arne <strong>Pfarrer</strong>in WeißenburgStargalla Sibylle <strong>Pfarrer</strong>in z.A ErlangenSchwager Ursula Vikarin NürnbergSegnitz Gottfried von <strong>Pfarrer</strong> OstheimStöhr Christine Vikarin AmbergTheiß Philiph Vikar PrienTopf Renate <strong>Pfarrer</strong>in z.A. ForchheimUrbanczyk Andrè Vikar IngolstadtWeggel Brigitte <strong>Pfarrer</strong>in z. A. Garmisch-P.Weise Dr. Edda Dekanin PassauWirth Hanna <strong>Pfarrer</strong>in WaldkraiburgZeitler Thomas Vikar NürnbergZiermann Cornelia <strong>Pfarrer</strong>in KemptenAustritte zum 31.12.2004Bezzel Hartmut <strong>Pfarrer</strong> HofGerhardt Rainer <strong>Pfarrer</strong> MeederGreiner Gottfried <strong>Pfarrer</strong> Bad TölzLauerbach Rudolf <strong>Pfarrer</strong> i.R. SchweinfurtMunzert Gerald <strong>Pfarrer</strong> CoburgRhinow Markus <strong>Pfarrer</strong> MünchenRostek Wolfgang <strong>Pfarrer</strong> PullachPreß Hartmut <strong>Pfarrer</strong> i.R. BambergUhl Fritz <strong>Pfarrer</strong> i.R. SonstigeVoltz Gerhard <strong>Pfarrer</strong> i.R. Bad NeustadtWilding Günter <strong>Pfarrer</strong> i.R. Bad TölzWirth Dieter <strong>Pfarrer</strong> HemhofenWolf Eberhard <strong>Pfarrer</strong> i.R. WürzburgZach Peter W. <strong>Pfarrer</strong> AugsburgAusgeschiedene Mitglieder nach § 5, 1 d der SatzungAltenfelder Karin <strong>Pfarrer</strong>in BuxtehudeAnetsberger Christine <strong>Pfarrer</strong>in z.A. OlchingFleischer Georg Vikar RosenheimTratz Herbert <strong>Pfarrer</strong> PleinfeldAnkündigungenLandvolkshochschuleHesselberg »Bei Wein <strong>und</strong> Verlorenheit, beibeider Neige«Gedichte von Paul Celan <strong>und</strong> improvisierteMusikSamstag, 15.01.<strong>2005</strong>, 20.00 – ca. 22.00 UhrWolfgang Schoberth (Saxophon <strong>und</strong> Flöte) <strong>und</strong>Bernd Reuther (Lesung) nehmen Sie mit in dieWelt der Niemandsrose, die Welt der Lyrik PaulCelans.Eintritt: 5,00 EuroLeitung: Prof. Dr. Wolfgang Schoberth (UniversitätBayreuth), Pfr. Bernd Reuther Trommelkurs: Freude am Trommeln4.02., 18.00 Uhr – 6.02.<strong>2005</strong>, 13.00 UhrKosten: Seminargebühr: 70,00 , Übernachtung<strong>und</strong> Verpflegung: EZ: 77,00 Euro, DZ: 67,50Euro / o.Ü.: 40,00 EuroTeilnehmerzahl: max. 12 PersonenReferent: Eberhard Adamzig, Rhythmuspädagoge Seminar »EGLI-Figuren - Beduinenzelt<strong>und</strong> Tiere«7.02., 15.00 Uhr – 11.02.<strong>2005</strong>, 13.00 UhrDer Kurs ist für Religionslehrer als Fortbildungsmaßnahmeanerkannt.Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, welchesgroße Tier (Kamel oder Esel) Sie fertigen möchten.Kosten: Seminargebühr: 80,00 Euro Übernachtung<strong>und</strong> Verpflegung: EZ: 160,00 Euro / DZ:141,50 Euro zusätzlich: Je nach Material fürdas Zelt <strong>und</strong> ein Kamel noch bis zu 90,00 EuroEine Teilnahme ohne Übernachtung ist nichtmöglich!Teilnehmer: mind. 9 PersonenReferentin: Ursula SchlierbachVerantwortlich: Dr. Christine MarxKORRESPONDENZBLATT S. 15Nr. 1 Jan. <strong>2005</strong>


PostvertriebsstückDt. Post AGEntgelt bezahlt<strong>Pfarrer</strong>- <strong>und</strong><strong>Pfarrer</strong>innenvereinRinnig 896264 AltenkunstadtFreud & Leidaus unseren PfarrhäusernGeheiratet haben:Cordula Zellfelder <strong>und</strong> Friedrich Kinkam 24.8. in Eiselfing (Schweinfurt)Gestorben sind:Hans-Dieter Höffgen, 72 Jahre, zuletztam Karlsgymnasium München-Pasing,am 2.11. in München (Witwe: Ruth)Ulrich Schieder, 84 Jahre, zuletzt inAusgburg, am 12.11.04Elisabeth Krüger, 86 Jahre, am 26.11.in Diespeck (Witwer: Wolfgang)Bündnis 2008Studiennachmittag Kirche nach der VolkskircheMontag, 14. Februar <strong>2005</strong>, 14.00 bis 19.00 UhrOrt: Caritas-Pirckheimer-Haus NürnbergReferenten: Dr. Kristlieb Adloff, Dozent desMissionsseminars Hermannsburg i.R.: »Taufe alsRestposten der Volkskirche oder als Umkehrzum Reich Gottes« - <strong>Pfarrer</strong>in Eliana Briante,Direktorin des Diakonischen Zentrums der Waldenserkirchein Riesi: .»Und ihr himmlischerVater ernährt sie doch« - Kirchenfinanzierungnach der VolkskircheTeilnehmerbeitrag: 12,00 - eingeschlossen istein Imbiss. Der Tagungsbeitrag wird beim Studiennachmittageingesammelt.Anmeldung bis 1. Februar <strong>2005</strong> bei <strong>Pfarrer</strong>inKirsten Jörgensen: Telefon: 0 81 78 - 9 66 55Fax: 0 81 78 - 90 66 56mail: kirstenjoerg@ eb.dePastoralkollegNeuendettelsau Abschließen. Aufbrechen. Andersleben19. bis 23. Oktober <strong>2005</strong>Manchmal fällt es schwer, abzuschließen <strong>und</strong>loszulassen. Auszug der Kinder, Stellenwechsel,Ruhestand... Was kann mitgehen, was musszurückbleiben, <strong>und</strong> wie gelingt das?Sich neu ausrichten, das Leben neu ordnen –das kann zum Segen werden. Der Kurs suchtexemplarisch nach Möglichkeiten, Wendepunktendes Lebens eine Gestalt zu geben.Leitung: Dr. Christian EyseleinMit Dr. Angelika-Benedicta Hirsch, Religionswissenschaftlerin,BerlinAnfragen <strong>und</strong> Anmeldung an das Büro desEvang.-Luth. Pastoralkollegs, Kreuzlach 13 b,91564 Neuendettelsau, Tel. 0 98 74 / 52 50,Fax 0 98 74 / 45 31E-Mail: evang@pastoralkolleg.deKSAEs sind noch Plätze frei in folgenem Fortbildungsangeboteiner PastoralpsychologischenIntensivwoche (KSA-Kurzkurs) Mitgehen <strong>und</strong> Aushalten - alsSeelsorgerIn im Umfeld des TodesMontag 21.2.<strong>2005</strong> - Freitag 25.2.<strong>2005</strong>Ort: Freising bei MünchenZielgruppe: Haupt- <strong>und</strong> ehrenamtliche SeelsorgerInnendie in ihrer Seelsorge (Gemeinde,Sonderseelsorge, Hospizarbeit, Trauerbegleitung)häufig mit Sterben, Tod <strong>und</strong> Trauer konfrontiertsind <strong>und</strong> sich für dieses Thema einReflexionszeit gönnen wollen.Veranstalter: Projektstelle Hospizarbeit <strong>und</strong>Fachstelle Supervision der Inneren MissionMünchen in Kooperation mit dem ArbeitskreisKSA in BayernLeitung: <strong>Pfarrer</strong> Frank Kittelberger, München,<strong>Pfarrer</strong>in Karoline Labitzke, Bad AiblingKosten: 250,- Euro Kursgebühr zuzügl. ca.180,- Euro Tagungskosten (ÜN & Vollverpflg.)Letzte Meldung»Männerr<strong>und</strong>e - Vorankündigungen:Am ... sind Männer wieder einmal untersich. Das Thema: ›Das Schweigen derMänner.‹ Gute Unterhaltung.«aus: Ankündgung im GemeindebriefEine ausführliche Kursausschreibung kann angefordertwerden: Frank Kittelberger,Gabelsbergerstr.6; 80 333 München.eMail: Frank.Kittelberger@i-dial.deAnmeldeschluß: 25. JanuarReligionspädagogischesZentrum Heilsbronn Studienreise nach Burg<strong>und</strong>16.05.05 (Pfingstmontag) bis 20.05.05Das Religionspädagogische Zentrum Heilsbronnbietet in den Pfingstferien eine Studienreisenach Burg<strong>und</strong> an. Von Dijon aus werden Ausflügeu.a. zu den weltbekannten Orten Cîteaux,Cluny <strong>und</strong> Fontenay gemacht. Ein halber Tagist dem Besuch von Taizé gewidmet, inklusiveTeilnahme an einem Gottesdienst.Ein Informationsblatt mit dem detaillierten Programmkann beim Leiter der Reise angefordertwerden: <strong>Pfarrer</strong> Dr. Johannes Ammon, ReligionspädagogischesZentrum, Postfach 1143,91 556 Heilsbronn,Tel.: 0 98 72 / 509 - 178, Fax: 0 98 72 / 509 -113; E-Mail: Ammon.rpz-heilsbronn@elkb.deNähere Informationen gibt es auch im Internet:www.rpz-heilsbronn.deKosten: 390,- Euro pro Person im Doppelzimmer(Einzelzimmer plus 85,- Euro)Auswärtige Teilnehmende können vom Vortagauf den Abreisetag im ReligionspädagogischenZentrum übernachten.ImpressumSchriftleitung: Martin Ost, Kirchplatz 3, 97348 Markt Einersheim,Tel. 0 93 26/9 99 80, Fax 9 99 82, eMail: Martin.Ost@t-online.dein Gemeinschaft mit Karin Deter (Nürnberg), Rosemarie Leipolz (Erlangen),Bernd Seufert (Nürnberg).Erscheint 11mal im Jahr (außer September) jeweils zum Monatsanfang.Den Text finden Sie auch auf der Internetseitewww.pfarrverein-bayern.deRedaktionsschluß ist der 15. des Vormonats.Anzeigen <strong>und</strong> Druck: Freim<strong>und</strong>-Druckerei Neuendettelsau,Ringstr. 15, 91 564 Neuendettelsau, Tel. 0 9874 / 6 89 39-0, Telefax -99.Bezug: Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 4,60 Euro einschließlich Postzustellgebühr.Bestellung über den <strong>Pfarrer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong>innenverein in Bayern.Änderungen der ständigen Anschrift (bei Wechsel der Wohnung) – auch vonMitgliedern des <strong>Pfarrer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pfarrer</strong>innenvereins – sind zu richten an denHerausgeber: <strong>Pfarrer</strong>/innenverein in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern e.V.,<strong>Pfarrer</strong> Klaus Weber, Rinnig 8, 96 264 Altenkunstadt,Telefon 0 95 72/79 05 00, Fax 79 05 01, e-Mail: info@pfarrerverein.deS. 16 KORRESPONDENZBLATTNr. 1 Jan. <strong>2005</strong>

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