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Die Geschichte von Surenthini - Bundesamt für Migration

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Lehrerinformationen zu den Arbeitsaufträgen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> eines tamilischen Mädchens<br />

Wer bin ich?<br />

In der Schweiz lebt eine der im Verhältnis zur einheimischen Bevölkerung grössten<br />

Tamilengruppen Europas. Der Grossteil der Tamilen in der Schweiz sind anfangs der<br />

1980er Jahre als Flüchtlinge eingewandert. <strong>Die</strong> gesellschaftliche, politische und<br />

wirtschaftliche Ausgrenzung der Tamilen durch die singhalesische Mehrheit führte im<br />

Juli 1983 zu schrecklichen Progromen gegen die Tamilen und löste eine<br />

Massenflucht aus. Momentan sind in der Schweiz etwa 40'000 Personen sri<br />

lankischer Abstammung gemeldet. <strong>Die</strong> grösste tamilische Gruppe in der Schweiz ist<br />

im Kanton Bern wohnhaft.<br />

Allgemeine Informationen zu <strong>Migration</strong>sgründe/<strong>Migration</strong>sfolgen finden Sie unter:<br />

www.bfm.admin.ch/index.php?id=24<br />

Schule und Freizeit<br />

Dadurch, dass die Kinder normalerweise schneller und besser Deutsch und Mundart<br />

lernen, sind sie ihren Eltern in gewissen Situationen überlegen. <strong>Die</strong> Hierarchien<br />

innerhalb der Familie werden dadurch umgekehrt und dies kann einerseits zu<br />

Frustrationen der Eltern, aber auch zur Überforderung der Kinder führen.<br />

Es gibt Situationen, über die tamilische Eltern mit ihren Kindern traditionellerweise<br />

nicht sprechen würden (Tabus), und wenn sie dann gerade in diesem Moment auf<br />

die Übersetzung ihrer Kinder angewiesen sind, kann das <strong>für</strong> alle Beteiligten sehr<br />

schwierig werden.<br />

Pubertätsfest/das „grosse Frau Fest“<br />

In vielen Kulturen werden wichtige Lebensabschnitte durch Rituale gekennzeichnet.<br />

Auch bei uns ist es üblich, dass die Anwesenden anschliessend an das Ritual<br />

gemeinsam essen. In der Schweiz gibt es beispielsweise Rituale bei der Taufe eines<br />

Kindes, der Hochzeit oder der Beerdigung. Oft gibt es <strong>für</strong> diese Anlässe auch<br />

bestimmte – ungeschriebene – Kleidervorschriften.<br />

Im hinduistischen Sri Lanka wird die Pubertät eines Mädchens ganz besonders<br />

gefeiert. Sie zelebriert die Geschlechtsreife eines Mädchens und verkündet, dass<br />

dieses nun heiratsfähig ist.<br />

Während des Rituals, das in drei Phasen verläuft, wird das Mädchen zuerst rituell<br />

abgesondert (es muss zuhause bleiben und eine bestimmte Diät einhalten). Später<br />

wird es durch einen Brahmanenpriester anlässlich einer religiösen Zeremonie im<br />

Familienkreis rituell gereinigt. Zuletzt gibt es ein grosses Fest mit oft Hunderten <strong>von</strong><br />

geladenen Gästen, welche zur offiziellen Feier und dem anschliessenden Essen<br />

geladen sind. An diesem Fest wird das Mädchen erstmals in einen Sari gekleidet und<br />

reich mit Gold und Blumen geschmückt. Sie ist nun in die Welt der Frauen<br />

eingetreten.

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