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Tagungsband 2. KLIWAS-Statuskonferenz am 25. und 26

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AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS AUF DIE DONAU<br />

Auswirkungen des Klimawandels<br />

auf die Donau<br />

Einfluss des Klimawandels auf<br />

mög liche Änderungen des Abfluss<br />

regimes an der Donau im<br />

20. <strong>und</strong> 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Bastian Klein, Imke Lingemann, Peter Krahe<br />

& Enno Nilson (alle BfG)<br />

1 Einleitung<br />

Mit einer Länge von <strong>2.</strong>857 km <strong>und</strong> einer Ges<strong>am</strong>teinzugsge-<br />

bietsfläche von ca. 800.000 km² ist die Donau der größte<br />

Strom Mittel- <strong>und</strong> Südosteuropas. Das Unter su chungs-<br />

gebiet in <strong>KLIWAS</strong> (siehe Abb. 1), obere Donau bis zum<br />

Pegel Achleiten an der Deutsch- Österreichischen Grenze,<br />

umfasst eine Einzugsgebietsfläche von 76.600 km². Ob-<br />

wohl dieses Gebiet nur ca. 9 % der Ges<strong>am</strong>tfläche ent-<br />

spricht, entspringen ihm (1.420 m³/s <strong>am</strong> Pegel Achleiten)<br />

ca. 22 % des Ges<strong>am</strong>tabflusses der Donau (ca. 6.500 m³/s<br />

<strong>am</strong> Kap Ismail). Somit hat dieses Gebiet eine wichtige<br />

Funktion als so genanntes „Wasserschloss“ für die Donau-<br />

N<br />

Heitzenhofen<br />

Schwabelweis<br />

Pfelling<br />

Kelheim<br />

Plattling<br />

Hofkirchen<br />

Donauwoerth<br />

Achleiten<br />

Neu-Ulm<br />

Kajetansbruecke<br />

Donau Donau<br />

Naab Naab<br />

Isar Isar<br />

Inn Inn<br />

Schaerding<br />

Oberaudorf<br />

Burghausen<br />

Speicher<br />

Gletscher<br />

0 25 50 100 150 200<br />

km<br />

Abb. 1: Untersuchungsgebiet obere Donau bis zum Pegel<br />

Achleiten<br />

Unterlieger. Mögliche Änderungen im Wasserhaushalt<br />

in Folge des Klimawandels haben daher große Auswir-<br />

kungen auf das ges<strong>am</strong>te Einzugsgebiet.<br />

Wie bei den anderen untersuchten Flussgebieten<br />

Rhein (Nilson et al, in diesem Band) <strong>und</strong> Elbe ( Horsten<br />

et al., in diesem Band) des Projektes „Wasserhaushalt,<br />

111<br />

Wasserstand <strong>und</strong> Transportkapazität“ (Projekt 4.01) wird<br />

auch an der Donau ein Multi-Modell-Ansatz angewendet,<br />

um die Auswirkungen <strong>und</strong> Unsicherheiten des Klima-<br />

wandels auf den Wasserhaushalt zu quantifizieren.<br />

2 Beobachtete Änderungen im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Das Abflussregime der oberen Donau ändert sich in Fließ-<br />

richtung durch die südlichen alpinen Zuflüsse (Iller, Lech,<br />

Isar <strong>und</strong> Inn) von einem Regen dominierten (pluvial) Ab-<br />

flussregime zu einem Schnee dominierten (nival) Abfluss-<br />

regime. Insbesondere der Inn führt zu einer starken<br />

Änderung des Abflussregimes, da er bei der Mündung<br />

einen ähnlichen mittleren Abfluss wie die Donau selbst<br />

hat. Nach dem Zus<strong>am</strong>menfluss mit dem Inn <strong>am</strong> Pegel<br />

Achleiten hat die Donau ein nivales Abflussregime mit<br />

einem deutlichen Maximum im Sommer (siehe Abb. 2).<br />

Wird das Abfluss-Regime (hier beschrieben durch die<br />

mit dem mittleren Abfluss normierten langjährigen Mo-<br />

natsmittelwerte, die so genannten Pardé-Koeffizienten)<br />

für unterschiedliche Zeitscheiben ausgewertet, können<br />

Änderungen über die Zeit erkannt werden.<br />

Abb. 2 zeigt, dass sich das Abflussregime für den Pegel<br />

Achleiten während der vergangenen 100 Jahre geändert<br />

hat. Es zeigt eine Abnahme der mittleren monatlichen<br />

Abflüsse im Sommer <strong>und</strong> eine Zunahme im Winter. Die<br />

Ursachen hierfür können in einer Veränderung des<br />

Schnee- <strong>und</strong> Niederschlagsregime in der Vergangenheit,<br />

aber auch in anthropogenen Einflüssen wie Talsperren-<br />

<strong>und</strong> Speicherausbau liegen. Der durch die bisherigen<br />

Untersuchungen in <strong>KLIWAS</strong> erwartete Einfluss<br />

des Klimawandels führt zu einer ähnlichen Veränderung<br />

des Abflussregimes wie der Einfluss von Talsperren<br />

<strong>und</strong> Speichern (Abnahme der Abflüsse im Sommer <strong>und</strong><br />

Zunahme im Winter). Daher kann der jeweilige Anteil<br />

an der Änderung nur schwer quantifiziert werden.

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