Ohne Training zum Pokal - DIE NOVUM - medienMITTWEIDA
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<strong>DIE</strong> <strong>NOVUM</strong><br />
02. Ausgabe Jeden Mittwoch für Mittweida<br />
19. Januar 2011<br />
Zusatzstoff Dioxin<br />
Wie unter Profitdruck die Qualität von<br />
Lebensmitteln leidet, weil die Verbraucher<br />
günstige Preise erwarten. – Seite 3<br />
Das ist Wahnsinn! Unsere Truppe<br />
trifft sich nach knapp 20 Jahren<br />
wieder und holt den <strong>Pokal</strong>“, schwärmte<br />
Olaf Scholz, Spieler der siegreichen<br />
Südwestkicker und mit sechs<br />
Treffern Torschützenkönig. Bei dem<br />
Sponsorenturnier des SV Germania<br />
Mittweida am vergangenen Sonntag,<br />
musste sich das Team der Sparkasse<br />
Mittelsachsen im Finale mit einem<br />
0:2 geschlagen geben. Den vom Baugeschäft<br />
Rudolf Braune aus Weinsdorf<br />
gestifteten Wanderpokal streckten<br />
die Südwestkicker in die Höhe. „Wir<br />
brauchten kein <strong>Training</strong>! Entweder<br />
die Chemie passt oder nicht. Das zeigt<br />
sich auf dem Platz“, erklärt Scholz das<br />
Erfolgsrezept seiner Auswahl, die vor<br />
mehr als zwei Jahrzehnten schon einmal<br />
miteinander die Fußballschuhe<br />
geschnürt hatte.<br />
Die knapp 100 Zuschauer verfolgten<br />
in der Sporthalle am Schwanenteich<br />
gebannt die insgesamt 27 Spiele der<br />
Zschopautaler vs. Euro<br />
Die regionale Währung soll die lokale<br />
Wirtschaft ankurbeln - bisher nur mit<br />
wenig Erfolg . – Seite 7<br />
<strong>Ohne</strong> <strong>Training</strong> <strong>zum</strong> <strong>Pokal</strong><br />
Eine Sache der Ehre: Zehn regionale Teams spielten<br />
im großen Sponsorenturnier des SV Germania Mittweida<br />
angetretenen zehn Mannschaften.<br />
Hektisch wurde es allerdings vor dem<br />
Spiel des Regiobus-Teams gegen die<br />
Novum- Fußballer um Platz sieben.<br />
Aufgrund der kurzfristig anberaumten<br />
Basketball-Regionalligapartie der<br />
Mittweidaer Lions gegen die TSG<br />
Markkleeberg mussten die Positionen<br />
drei bis sieben aus Zeitmangel durch<br />
Neunmeterschießen ermittelt werden.<br />
„Das ist natürlich unglücklich. Die<br />
Spielplanungen werden vom Sportund<br />
Kulturbetrieb angesetzt. Hätten<br />
wir das gewusst, wären die Partien eher<br />
angepfiffen worden“, sagte Germania-<br />
Präsident Harald Kaehs.<br />
So wurde auch das kleine Finale um<br />
Platz drei nicht durch die geplante<br />
zehnminütige Spielzeit einer Partie<br />
entscheiden. Das Team der Lackiererei<br />
Raßmann Mittweida verlor mit 5:6 im<br />
Neunmeterschießen gegen die Einsiedler<br />
Brauhaus Auswahl aus Chemnitz.<br />
Dennoch – angefeuert von Trommel-<br />
wirbeln und lautstarker Unterstützung<br />
von den Rängen - zeigten die Spieler<br />
vollen Einsatz und brillierten durch so<br />
manche gute Spielkombination.<br />
„Das Turnier war wirklich von hoher<br />
Qualität“, urteilte Kaehs nach<br />
der Siegerehrung und stellte auch<br />
die gute Zusammenarbeit mit den<br />
Vereinsförderern und Sponsoren heraus.<br />
Zudem hätten die Auftritte der<br />
Hochschul-Teams von 99drei Radio<br />
Mittweida und der Novum für<br />
frisches Blut gesorgt. Auch wenn es<br />
nicht alle Mannschaften so genau<br />
mit einer der Antrittsvoraussetzungen<br />
nahmen. Unter den auflaufenden vier<br />
Feldspielern und dem Torhüter sollte<br />
sich kein Vereinsspieler befinden, um<br />
den Hobbycharakter des bereits <strong>zum</strong><br />
zehnten Mal durchgeführten Turniers<br />
zu erhalten. „Diese Regelung wollen<br />
wir im kommenden Jahr dann entweder<br />
stärker kontrollieren oder uns<br />
etwas anderes einfallen lassen“, sagte<br />
Zum Geburtstag<br />
Das einst so verpönte und belächelte<br />
Onlinelexikon Wikipedia feiert seinen<br />
10. Geburstag. – Seite 9<br />
Georg Meyer<br />
Michael Schmidt, Pressesprecher des<br />
SV Germania. Vor dem Sponsorenturnier<br />
zeigten bereits gemischte Teams<br />
aus den verschiedenen Germania-<br />
Altersklassen ihr Können am runden<br />
Leder. Am Ende siegte die Mannschaft<br />
der „Blaumänner“, unter anderem mit<br />
dem Spieler der ersten Männermannschaft,<br />
Silvio Grötzsch, der gleichzeitig<br />
auch bester Torschütze wurde.<br />
Auch Kassierer Diether Glähser zeigte<br />
sich mit dem Mittweidaer Fußball-Sonntag<br />
zufrieden. „Wir haben<br />
Spenden in Höhe von 124 Euro eingenommen“,<br />
wusste der 67-jährige<br />
zu berichten. Seit nunmehr 38 Jahren<br />
begrüßt das Germania-Urgestein die<br />
Zuschauer am Einlass – auch seine<br />
kürzliche Hüft-OP hindert ihn nicht<br />
am Einsatz für seinen Verein. Er habe<br />
schon viele Sieger und Verlierer am<br />
Kassenhäuschen vorbeigehen sehen, so<br />
natürlich auch bei diesem Turnier.<br />
Alexander Kias
2 die novum Politik und Wirtschaft<br />
19. Januar 2011<br />
Kein Gewinn an der Pleite<br />
Eine Staatsinsolvenz könnte Anleger mit ins Gläubiger-Boot nehmen. Beim nächsten EU-Gipfel steht sie jedoch nicht auf der Agenda<br />
Stabile öffentliche Finanzen sind für<br />
die Zukunft eines gemeinsamen<br />
Europas von größter Bedeutung. Eine<br />
Stärkung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes<br />
ist daher unerlässlich“,<br />
äußerte kürzlich der deutsche Wirtschaftsminister<br />
Rainer Brüderle. Bei der<br />
Vorstellung der neuesten Ergebnisse des<br />
Wissenschaftsbeirates forderte er unter<br />
anderem eine Insolvenzverordnung für<br />
Länder der Euro-Währungsunion. Zahlungsunfähige<br />
Länder sollen so einfacher<br />
aus der Pleite geführt werden. Grundsätzlich<br />
planen bei einer Insolvenz die<br />
Schuldner und Kreditgeber gemeinsam<br />
eine Aufteilung des noch vorhandenen<br />
Vermögens. dabei müssen Gläubiger<br />
meist auf einen Teil des gewährten<br />
Kredits verzichten. Brüderle zufolge,<br />
soll die für Unternehmen allgemein<br />
gültige Praxis auch auf Staatshaushalte<br />
innerhalb der EU übertragen werden.<br />
Zahlungsunfähig werden Länder, wenn<br />
ihre Schulden selbst durch höhere Steuereinnahmen<br />
nicht abgebaut werden<br />
können. Schon während der Griechenland-Krise<br />
im Mai letzten Jahres wurde<br />
von Finanzminister Schäuble über eine<br />
geordnete Insolvenz nachgedacht.<br />
doch noch ist von konkreten Schritten<br />
beim Insolvenzfall nichts zu hören. Auf<br />
nachfrage im Wirtschaftsministerium<br />
Weniger als drei Millionen Arbeitslose<br />
wollen wir nicht feiern,<br />
sondern in Arbeit bringen.“ das<br />
war kürzlich auf den Werbebannern des<br />
Bundesministeriums für Arbeit (BMA)<br />
zu lesen. Arbeitsministerin Ursula von<br />
der Leyen (CdU) ließ die deutschen<br />
Innenstädte mit der Erfolgsmeldung<br />
der Regierung plakatieren. die Arbeitslosigkeit<br />
war erstmals wieder unter die<br />
drei-Millionen-Grenze gefallen. Ein<br />
Grund für übermäßigen Jubel?<br />
Eine genauere Betrachtung der statistischen<br />
Zahlen der Bundesagentur für<br />
Arbeit lohnt durchaus. In deutschland<br />
erhielten im dezember 2010 mehr 5,52<br />
Millionen Menschen Arbeitslosengeld I<br />
oder II. Jedoch gelten davon gerade mal<br />
drei Millionen Menschen als arbeitslos.<br />
das höhere Arbeitslosengeld I (ALG I)<br />
beziehen lediglich etwa 817.000 Menschen.<br />
Sie sind maximal zwölf Monate<br />
ohne Arbeit. der überwiegende Teil der<br />
Erwerbslosen erhält das deutlich niedrigere<br />
Arbeitslosengeld II (ALG II).<br />
Ein ALG II-Empfänger, hat ein Jahr<br />
oder länger keine sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung mehr ausge-<br />
ist unklar, ob das Thema Insolvenz überhaupt<br />
beim nächsten EU-Gipfel zur<br />
Sprache kommt.<br />
Beim Treffen im März soll zunächst<br />
der Lissabon-Vertrag geändert werden.<br />
Schnell hat man sich darauf geeinigt<br />
nach dem Auslaufen des Rettungsschirms<br />
von den Euro-Ländern und<br />
internationalen Währungsfonds, weiter<br />
Kredite für bedrohte Euro-Länder zur<br />
Verfügung zu stellen. Unter dem Stichwort<br />
Krisenmechanismus soll es möglich<br />
sein, dass Euro-Länder Staatsanleihen<br />
von Ländern ankaufen können,<br />
die von einem Staatsbankrott gefährdet<br />
sind. Bedingungen sollen dabei strenge<br />
Vorgaben zur Haushaltssanierung<br />
und eine grundsätzlliche Bedrohung<br />
der Stabilität des Euro sein. dieser Krisenmechanismus<br />
ersetzt den bis 2013<br />
bestehenden Rettungsschirm, aus dem<br />
beispielsweise Griechenland mit 110<br />
Milliarden unterstützt wird.<br />
doch laut Gutachten aus dem Wirtschaftsministerium<br />
ist genau der Punkt<br />
Stabilität nie bedroht gewesen. darin<br />
heißt es: „Tatsächlich gab es keine Währungskrise.<br />
Es handelte und handelt sich<br />
vielmehr um eine Krise der Überschuldung<br />
einzelner Euro-Mitgliedstaaten,<br />
namentlich Griechenlands.“ Mehr noch:<br />
das Eingreifen der Euro-Länder, allen<br />
voran deutschland mit rund 123 Milliarden<br />
Euro im Rettungsschirm, habe<br />
gegen das Bailout-Gebot des Maastrichter<br />
Vertrags verstoßen. demnach sollen<br />
Mitgliedsländer nicht für die Verbindlichkeiten<br />
anderer Länder haften.<br />
der wissenschaftliche Beirat bescheinigt<br />
dem Vorgehen der Euro-Länder<br />
sogar eine Fehlentwicklung. durch die<br />
Finanzspritze in Form des Rettungspakets<br />
haben vor allem Anleger profitiert,<br />
Arbeitsmarktzahlen auf dem Prüfstand<br />
Nur drei Millionen Arbeitlose, aber 5,5 Millionen Arbeitslosengeld I- oder II-Empfänger<br />
Von den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit werden nicht alle Arbeitslosen erfasst<br />
übt. Hier fängt die Bundesagentur für<br />
Arbeit (BA) an, die Zahlen zu verfälschen.<br />
4,7 Millionen ALG II-Bezieher<br />
sind ausgewiesen. nur zwei Millionen<br />
von ihnen gelten als arbeitslos. das sind<br />
nur 42 Prozent.<br />
Ganz ohne Arbeit sind diese Menschen<br />
jedoch nicht. Sie arbeiten immer<br />
häufiger im niedriglohnsektor. die<br />
Vergütung reicht meist nicht aus, um<br />
den Lebensunterhalt ihrer Familie zu<br />
sichern. Zahlreiche Arbeitnehmer sind<br />
inzwischen in Teilzeitarbeit, befristeten<br />
Arbeitsverhältnissen und Zeitarbeit<br />
beschäftigt. dieser Trend verstärkt sich<br />
seit Jahren.<br />
dazu kommen Menschen, die an arbeitsmarktpolitischen<br />
Maßnahmen teilnehmen,<br />
wie <strong>zum</strong> Beispiel Ein-Euro-Jobber.<br />
Weiterhin nicht als arbeitslos gelten in<br />
die in die risikoreichen griechischen<br />
Staatsanleihen investiert haben, ob<br />
sie in der Eurozone ansässig sind oder<br />
nicht. Sie erhalten ihr eingesetztes Kapital<br />
zurück, die Zeche zahlen die europäischen<br />
Steuerzahler. dagegen könnte<br />
eine Staatsinsolvenz vorgehen, denn in<br />
diesem Fall würden die Gläubiger, also<br />
Besitzer von Staatsanleihen an der Pleite<br />
mitbeteiligt.<br />
Jagoda Krolik<br />
In einem Gutachten fordert Bundeswirtschaftsminister Brüderle ein Insolvenzverfahren für<br />
Staaten. Steuerzahler könnten damit entlastet werden.<br />
Michael Senst<br />
der Statistik ALG II-Empfänger, die<br />
kleine Kinder betreuen oder Angehörige<br />
pflegen. Kranke oder durch Unfälle<br />
nicht arbeitsfähige Menschen werden<br />
ebenso nicht dazugezählt. Auch ältere<br />
Arbeitnehmer, die sich im Vorruhestand<br />
befinden, werden in der Statistik<br />
nicht berücksichtigt.<br />
BA-Chef Frank-Jürgen Weise räumt<br />
ein, dass gerade unter den älteren Arbeitnehmern<br />
die Arbeitslosigkeit leicht<br />
ansteigt. Heike Helfer, stellvertretende<br />
Sprecherin im BMA sagte gegenüber<br />
novum: „das Bundesarbeitsministerium<br />
wertet die von Ihnen zitierten<br />
Zahlen nicht als Erfolg. Wir beobachten<br />
aber eine Tendenz der Zunahme<br />
der Erwerbstätigenzahl in dieser Altersgruppe.“<br />
Ein Widerspruch und offenbar nicht<br />
der Einzige. Insgesamt ist der scheinbare<br />
Erfolg am Arbeitsmarkt wohl eher der<br />
neudefinition des Begriffes Arbeitslosigkeit<br />
im Sozialgesetzbuch zu verdanken.<br />
Ursula von der Leyens viel zitiertes<br />
„Jobwunder“ ist bei den Menschen in<br />
der Realität noch nicht angekommen.<br />
Holger Schuchardt<br />
Peter Schilling
19. Januar 2011 Hintergrund die novum 3<br />
Gerade in „Krisenzeiten“ verunsichern unsichtbare Inhaltsstoffe die Verbraucher.<br />
Eine Ministerin kämpft um ihren<br />
Posten. Im dioxinskandal hat Ilse<br />
Aigner, Bundesministerin für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />
sehr zurückhaltend gehandelt;<br />
nun steht sie in der Kritik von Medien<br />
und Politik. Für einen „Aktionsplan<br />
Verbraucherschutz in der Futtermittelkette“<br />
hatte sich Aigners Ministerium<br />
immerhin drei Wochen Zeit gelassen,<br />
dabei steht darin nichts Außergewöhnliches:<br />
Gefordert wird eine Zulassungspflicht<br />
für Futtermittelbetriebe, strengere<br />
Kontrollen und letztlich mehr<br />
Transparenz für den Verbraucher. Und<br />
an letzterer fehlte es im aktuellen Fall<br />
gewaltig, meint die Verbraucherzentrale<br />
Sachsen.<br />
Auch sächsische Hühner bekamen belastetes<br />
Futtermittel – ein Hersteller aus<br />
Sachsen-Anhalt hatte zwei sächsische<br />
Geflügelbetriebe beliefert. „nachdem<br />
die Information über kontaminiertes<br />
Futter an unser Ministerium gelangt<br />
war, wurden sofort Sperrverfügungen<br />
für die betroffenen Betriebe verhängt<br />
und innerhalb einer Woche eine komplette<br />
Untersuchung durchgeführt“,<br />
beruhigt der Pressesprecher des Sächsischen<br />
Ministeriums für Verbraucherschutz<br />
Ralph Schreiber. Gefahr für den<br />
Verbraucher hätte keine bestanden,<br />
denn alle Tests ergaben dioxinwerte<br />
unterhalb des vorgeschriebenen Grenz-<br />
wertes. Ein bitterer Beigeschmack<br />
bleibt dennoch, denn die Auslieferung<br />
der belasteten Fette „durfte nicht passieren,<br />
war kein Versehen und auch<br />
kein menschlicher Fehler. Hinter dem<br />
System steckt oft der Faktor der Profitsteigerung“,<br />
bemängelt Jan Müller,<br />
Referent für Verbraucherinformation<br />
der Verbraucherzentrale Sachsen. Ähnlich<br />
sieht das auch dr. Edmund Haferbeck<br />
von der Tierrechtsorganisation<br />
PETA deutschland: „die größte Lüge<br />
fängt bereits damit an, dass jeder von<br />
Landwirtschaft spricht, obwohl es sich<br />
um hochkonzentrierte Gewerbeunternehmen<br />
handelt. diese binden kleine<br />
Betriebe mittels strenger Verträge an<br />
sich. Mit Landwirtschaft hat das nichts<br />
mehr zu tun.“ Folglich leidet auch die<br />
Qualität der nahrungsmittel.<br />
Du bist, was du isst<br />
nach Gammelfleisch, Hormon- und<br />
Salmonellenskandalen der Vergangenheit<br />
sind Verbraucher hellhörig geworden.<br />
Schließlich ist die Gesundheit<br />
auch primär eine Frage der Ernährung:<br />
du bist, was du isst. doch unverständliche<br />
Inhaltsangaben und sehr diskrete<br />
Warnhinweise machen eine bewusste<br />
Ernährung nicht gerade einfach. „Es<br />
geht nicht nur um dioxin, sondern<br />
letztlich auch um die Gesamtqualität<br />
Demokratie auf dem Teller<br />
von Lebensmitteln. Rückstände unterschiedlichster<br />
Art sind fast überall<br />
zu finden“, erklärt Prof. Bernhard<br />
Watzl, Institutsleiter für Physiologie<br />
und Biochemie der Ernährung des Max<br />
Rubner-Instituts in Karlsruhe. Häufig<br />
sei Obst und Gemüse mit Pflanzenbehandlungsmitteln<br />
belastet, die im konventionellen<br />
Anbau eingesetzt werden.<br />
Gründe für den Einsatz der Hilfsmittel:<br />
makelloses Aussehen und ein möglichst<br />
hoher Ertrag. Alternativen bieten hier<br />
Biolebensmittel, die laut Berichten zur<br />
Rückstandsbelastung meistens frei von<br />
Behandlungsmitteln sind. Außerdem<br />
gilt: Je geringer der Verarbeitungsgrad<br />
eines Produkts, umso sicherer ist es<br />
auch.<br />
Zusatzstoffe in Lebensmitteln<br />
nach Ansicht des Lebensmittelexperten<br />
Professor Watzl gibt es bei Zusatzstoffen<br />
kaum Grund zur Sorge: Hochwertige<br />
Produkte hätten in der Regel<br />
keine oder nur wenig Zusatzstoffe. „Von<br />
der gesundheitlichen Seite ist es bis auf<br />
wenige Ausnahmen, nämlich dann,<br />
wenn es um Allergien und Unverträglichkeiten<br />
geht, kein großes Thema“,<br />
erklärt Watzl. Je mehr ein Lebensmittel<br />
allerdings verarbeitet werde, desto mehr<br />
Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffe<br />
benötige die Industrie. Besonders<br />
Wie ein Lebensmittelskandal<br />
Deutschland verunsichert<br />
wenn es um Aromen geht, „ist es eine<br />
Entscheidung des Verbrauchers, wie viel<br />
Geschmack er sich antun will.“ denn<br />
synthetisch hergestelltes Aroma kommt<br />
selten an das Original heran. Außerdem<br />
ist es gesünder, „eher wenig verarbeitete<br />
Lebensmittel zu essen, die die Bezeichnung<br />
Lebensmittel auch verdienen“, so<br />
Watzl.<br />
das Problem ist einfach skizziert: der<br />
Kunde verlangt mehr Lebensmittel zu<br />
günstigeren Preisen. Jan Müller von der<br />
Verbraucherzentrale Sachsen beschreibt<br />
es so: „die Menschen pflegen ihr Auto,<br />
lassen durchsichten machen und geben<br />
dafür verhältnismäßig viel Geld aus. Für<br />
Lebensmittel sind sie dazu aber nicht<br />
bereit.“ Folglich müsse der Kunde damit<br />
rechnen, dass die Qualität entsprechend<br />
schlechter ausfällt. dafür bedienen die<br />
Produzenten den Markt kostengünstig.<br />
Besonders im Bereich der tierischen<br />
Produkte geht das nach Meinung von<br />
dr. Haferbeck von PETA oft auch auf<br />
Kosten der Tiere: „der Verbraucher<br />
verhält sich heuchlerisch, wenn er auf<br />
der einen Seite sagt, Tierschutz, Sicherheit<br />
und gute Lebensmittel wären ihm<br />
wichtig und er dann Fleisch im discounter<br />
kauft, wo es nur auf den Preis<br />
ankommt.“ denn demokratie findet<br />
nicht nur in der Politik, sondern auch<br />
täglich auf unserem Teller statt.<br />
Christopher Gaube<br />
Antje Gothe
4 die novum<br />
Hochschule und Wissenschaft<br />
19. Januar 2011<br />
Für die meisten Menschen sind Warteschlangen<br />
ein notwendiges Übel,<br />
um in eine Konzerthalle eingelassen zu<br />
werden oder die Sicherheitskontrolle<br />
am Flughafen zu passieren und in den<br />
langersehnten Urlaub abzuheben. Nur<br />
Wenige sehen in den Menschenlinien<br />
etwas ganz anderes: Ein mathematisches<br />
Problem.<br />
Der kurios klingende Begriff Warteschlangentheorie<br />
offenbart nicht sofort<br />
die Komplexität des Themas. Seit der<br />
dänische Mathematiker Agner Erlang<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts die Warteschlangentheorie<br />
begründete, wurden<br />
ihr unzählige wissenschaftliche Arbeiten<br />
gewidmet. „Trotzdem konnten<br />
viele Probleme bis heute nicht zufriedenstellend<br />
gelöst werden“, erklärt der<br />
Mathematiker Thomas Hanschke. Der<br />
Präsident der TU Clausthal ist unter<br />
anderem Experte für Warteschlangen<br />
und weiß, dass sich diese Wissenschaft<br />
eher selten mit einfachen Supermarktschlangen<br />
beschäftigt. „Mathematisch<br />
besonders schwierig zu behandeln sind<br />
Netzwerke von Warteschlangen, wie<br />
sie bei Produktions- und Computersystemen<br />
auftreten“, so Hanschke.<br />
Genau das begeistert ihn jedoch an<br />
dem Fachgebiet: „Die Warteschlangentheorie<br />
führt viele mathematische<br />
Disziplinen wie die Wahrscheinlichkeitstheorie,<br />
stochastische Prozesse,<br />
Statistik und Theorie der Differentialund<br />
Integralgleichungen zusammen<br />
und erweist sich somit als sehr vielschichtig<br />
und anspruchsvoll.“<br />
Olaf Schubert am Mikrofon für die<br />
Hochschule Mittweida: Der vielfach<br />
ausgezeichnete Kabarettist konnte<br />
von Studenten im Rahmen eines crossmedialen<br />
Projektes als Sprecher für<br />
eine humorvolle Neusynchronisation<br />
des Filmes „Der Name der Rose“ gewonnen<br />
werden.<br />
Leitwort in den Studiengängen Medienmanagement<br />
und -technik ist für<br />
alle Fünftsemester momentan „Crossmedia“.<br />
Das steht für die Verbindung<br />
mehrerer Medienkanäle wie Video,<br />
Radio, Print sowie der Online-Medien.<br />
Seit diesem Wintersemester wird<br />
dies <strong>zum</strong> ersten Mal von Dr. Tamara<br />
Huhle aus Stuttgart unterrichtet. Statt<br />
Theorie setzt die Geschäftsführerin eines<br />
Medienunternehmens getreu dem<br />
„Mittweidaer Modell“ auf praxisorientiertes<br />
Arbeiten. Medienstudenten<br />
bekommen die Möglichkeit, das Gelernte<br />
bei der Kooperation mit realen<br />
„Pulsierende Dynamik“<br />
Warteschlangentheoretiker helfen Flughäfen beim Kerosinsparen und wissen, warum der Kunde<br />
an der kürzesten Supermarktschlange nicht immer am schnellsten bedient wird<br />
Auch Mathematiker Christian Hesse<br />
schätzt die „vielen interessanten und<br />
modernen Erkenntnisse“, die auf dem<br />
Gebiet gewonnen werden. Der Professor<br />
für mathematische Stochastik<br />
studierte in Gießen und an der Harvard<br />
Universität, lehrt an der Universität<br />
Stuttgart und interessiert sich neben<br />
vielen anderen mathematischen Gebieten<br />
eben auch für den Zufallsvorgang<br />
Warteschlange.<br />
Zeit und Geld sparen<br />
Die Theorie des Anstehens erweist sich<br />
auch in der Praxis als hilfreich, wie<br />
Hesse erklärt: „Zum Beispiel kann man<br />
beweisen, dass der sogenannte amerikanische<br />
Schlangentyp viel effektiver<br />
ist, als der in Supermärkten verwendete<br />
Schlangentyp.“ Bei der amerika-<br />
nischen Version stehen alle Kunden in<br />
einer Schlange und verteilen sich dann<br />
auf die freiwerdenden Schalter. In<br />
Deutschland wird das bei Postfilialen<br />
oder Check-in-Schaltern an Flughäfen<br />
schon praktiziert.<br />
Die praktische Umsetzung der wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse ist jedoch<br />
nicht immer leicht. „Das Problem ist,<br />
dass viele Firmen nicht wissen, dass<br />
Warteschlangen ein mathematisches<br />
Thema sind und an wen sie sich wenden<br />
sollen“, sagt Prof. Thomas Hanschke.<br />
„Allerdings gibt es in Deutschland<br />
– anders als in den USA – auch nur<br />
ganz wenige mathematische Institute,<br />
die sich mit Warteschlangenproblemen<br />
befassen.“ Dabei lassen sich damit<br />
nicht nur Wartezeiten sondern auch<br />
Ausgaben verringern. 70.000 gesparte<br />
Tonnen Kerosin pro Jahr verdankt<br />
der Frankfurter Flughafen den Wissenschaftlern<br />
der TU Clausthal. Nach<br />
deren Erkenntnissen wurde 2004 die<br />
Flugplanstruktur optimiert und somit<br />
Warteschleifen wesentlich verkürzt.<br />
Letztendlich kann die Theorie nur<br />
einen Mittelwert bilden, aber keine<br />
Aussage über die Wartezeiten von Einzelpersonen<br />
treffen. Gerade im Supermarkt<br />
hat man oft das Gefühl, sich an<br />
der falschen Kasse angestellt zu haben.<br />
„Die meisten Menschen neigen dazu,<br />
sich einfach an der kürzeren Schlange<br />
anzustellen. Das bedeutet aber noch<br />
nicht, dass man dort tatsächlich früher<br />
bedient wird“, verdeutlicht Prof.<br />
Hesse. „Warteschlangen haben ihre<br />
Crossmediales Mittweida<br />
In Mittweida erstellen Medienstudenten – genau wie reale Werbeagenturen auch – Imagekampagnen<br />
Unternehmen und Projekten wie dem<br />
Onlineportal <strong>medienMITTWEIDA</strong><br />
oder dem Swan Lake Award sofort<br />
umzusetzen. „Der Projektablauf bei<br />
den studentischen Agenturen ist in<br />
aller Regel gleich den Auftragsbearbeitungen<br />
in einer Agentur „draußen“. Es<br />
gibt auch hier denselben Arbeitsablauf,<br />
dieselben Verantwortlichkeiten und<br />
Planvorgaben“, erklärt Tamara Huhle.<br />
„Was in der Praxis jedoch wesentlich<br />
strenger gehandhabt wird, ist die Prüfung<br />
der Machbarkeit.“<br />
So entwickelten Mittweidaer Studierende<br />
Konzepte für das Mentoring<br />
Netzwerk Sachsen, welches überdurchschnittlich<br />
engagierten und promovierenden<br />
Studenten die Möglichkeit<br />
gibt, von einer berufserfahrenen Person<br />
gefördert und beraten zu werden.<br />
Das Team erstellt eine Imagekampagne,<br />
die das Ansehen des Projektes und<br />
die Aufmerksamkeit der Unternehmen<br />
Ivo Kljuce<br />
erhöhen soll. Die Stadt Mittweida und<br />
ihre Freizeit- und Weiterbildungsangebote<br />
bekommen aus studentischer<br />
Hand ein neues Erscheinungsbild<br />
verpasst: Dafür wird eine neue Internetseite<br />
für Mittweida entwickelt und<br />
passend dazu gestaltet die Gruppe ein<br />
Prospekt, welches durch ein frisches<br />
farbenfrohes Aussehen ins Auge sticht<br />
und bald an der Hochschule und an<br />
den öffentlichen Einrichtungen in<br />
Mittweida ausliegen wird.<br />
Um bei all den Projektgruppen nicht<br />
den Überblick zu verlieren, wurde eine<br />
Agentur beauftragt, die verschiedenen<br />
Teams zu überwachen und zu unterstützen.<br />
„Unsere Monitoring-Agentur<br />
„crossover“ begleitet die einzelnen<br />
Teams bei ihrer Arbeit“, berichtet Leiterin<br />
Monique Grosser. „Auf Twitter,<br />
Facebook und unserem Blog www.<br />
comonitoring.bplaced.net/wordpress<br />
dokumentieren wir die Ergebnisse. So<br />
Prof. Dr. Thomas Hanschke (oben) und Prof. Dr.<br />
Christian Hesse (unten) betrachten Warteschlangen<br />
aus mathematischer Sicht.<br />
eigene pulsierende Dynamik, die stark<br />
von Unregelmäßigkeiten geprägt ist.“<br />
Nicht nur die Anzahl der anstehenden<br />
Menschen spielt eine Rolle. Die Geschwindigkeit<br />
der Kassierer, die Warenmenge<br />
oder ob mit Bargeld oder<br />
EC-Karte bezahlt wird, wirken sich<br />
ebenfalls auf die Wartezeit aus. „Stellen<br />
Sie sich in einer sich schnell bewegenden<br />
Schlange mit nur wenigen hoch<br />
aufgefüllten Einkaufswagen an, selbst<br />
wenn diese nicht die kürzeste Schlange<br />
ist“, empfiehlt Hesse.<br />
Trotz allem wissenschaftlichen Bewusstsein:<br />
Um das Anstellen selbst<br />
kommen auch die Warteschlangentheoretiker<br />
nicht herum.<br />
Annegret Hintze<br />
können Gruppen ihre eigene Arbeit<br />
und die der Konkurrenz mitverfolgen.“<br />
So wurde beispielsweise über die<br />
Teamleiter sowie die Umsetzungsweise<br />
der einzelnen Projekte berichtet.<br />
Diese Woche werden alle Agenturen<br />
ihre Arbeit Studenten, Professoren<br />
und der Modulleiterin vorstellen. „Die<br />
Gruppen haben sehr zuverlässig, kreativ<br />
und selbstständig gearbeitet und<br />
die eine oder andere Wissenslücke mit<br />
Engagement ausgebügelt“, so Tamara<br />
Huhle. „Sehr gut fand ich auch, dass<br />
manchmal doch recht harte Kritik produktiv<br />
aufgenommen wurde.“<br />
In Zukunft soll die Idee, die hinter<br />
„crossover“ steht, für andere Projekte<br />
der Hochschule aufgegriffen werden.<br />
„Wichtig ist dabei auch, Vernetzungen<br />
mit anderen Fakultäten anzustreben“,<br />
wünschen sich Tamara Huhle und<br />
„crossover“.<br />
Julia Langefeld<br />
Alexander Herzog
19. Januar 2011<br />
Anzeige die novum 5
6 die novum<br />
Lokales<br />
19. Januar 2011<br />
deutschlands größter Rohstoff ist<br />
die Bildung. dabei haben die<br />
Schulen die Aufgabe, junge Menschen<br />
auf die Berufswelt vorzubereiten. Leider<br />
schaffen bundesweit etwa 60.000<br />
Schüler jährlich ihren Abschluss nicht.<br />
Besonders betroffen davon sind in Sachsen<br />
vor allem die Mittelschulen. Ein fehlender<br />
Abschluss führt meist in die Arbeitslosigkeit<br />
- die jungen Leute gelten<br />
in der Wirtschaft als ausbildungsunreif.<br />
Mit dem Förderprogramm „Bildungskette“<br />
hat das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung eine Möglichkeit<br />
auf den Weg gebracht, die Zahl der<br />
Schulabbrecher zu senken und damit<br />
einen Fachkräftenachwuchs zu sichern.<br />
„Senior Experts“, also Praktiker mit Berufsbildungserfahrung,<br />
sollen dabei gefährdete<br />
Schüler betreuen und fördern.<br />
„die Begleitung soll individuell besonders<br />
dazu beitragen, die Chancen der<br />
Jugendlichen auf eine berufliche Ausbildung<br />
deutlich zu verbessern“, erklärt<br />
Seine Liebe zur Kultur hat er <strong>zum</strong> Beruf gemacht<br />
– als Sport- und Kulturbeauftragter der Stadt<br />
Mittweida. Kultur begleitet Frank Schleußing bereits<br />
seit 30 Jahren. Konzerte der Genre Klassik,<br />
Jazz und Blues sowie sportliche Aktivitäten wie<br />
Ski-Langlauf und Radfahren zählen zu seinen<br />
Freizeitaktivitäten. Der gebürtige Mittweidaer<br />
war bereits mit 24 Jahren stellvertretender Präsident<br />
des örtlichen Karnevalvereines und später<br />
Leiter des Jugendclubhauses „Kristall“.<br />
Das der 54-Jährige anfangs den Beruf des Werkzeugmachers<br />
erlernte, hielt ihn nicht davon<br />
ab, in späten Jahren beruflich noch einmal von<br />
vorn zu beginnen. Er erfuhr von Bekannten das<br />
die Stadtverwaltung dringend neue Mitarbeiter<br />
suchte. Hier sah er seine Chance auf einen<br />
Neubeginn: Nachdem er kurzzeitig in Augsburg<br />
gearbeitet hatte, kehrte er bald wieder zurück in<br />
seine Heimatstadt. Nach zahlreichen Umschulungen<br />
ist er dann in den Bereich Sport und Kultur<br />
der Stadt gewechselt, und blieb dort - mittlerweile<br />
seit 16 Jahren. „Was mich an meinem<br />
Beruf fasziniert, ist, dass es keine direkte Grenze<br />
zwischen privaten und beruflichen Interessen<br />
Hand in Hand <strong>zum</strong> Abschluss<br />
Mit Hilfe von Berufspraktikern will Sachsen die Zahl der Schulabbrecher senken<br />
Gesichter Mittweidas<br />
Ein Mann mit Leidenschaft<br />
Experten aus der Wirtschaft reichen<br />
Schülern die Hand<br />
Michaela Barthel, Pressesprechrin der<br />
Bundesagentur für Arbeit Chemnitz.<br />
In Sachsen wurden 24 solcher Stellen<br />
Schleußing am<br />
Stadtrand von<br />
Chemnitz wohnt,<br />
fühlt er sich im<br />
Herzen immer noch<br />
als Mittweidaer<br />
Bürger<br />
Raika Heidemann Obwohl Frank<br />
gibt“, erzählt Schleußing über seine Arbeit.<br />
Auch am Wochenende unterwegs zu sein, stört<br />
ihn nicht: „Viele Veranstaltungen sind bereits zur<br />
Routine geworden, sodass die Arbeitsabläufe<br />
schon gut aufeinander abgestimmt sind.“ Immer<br />
auf Achse und die nächsten Termine schon<br />
im Blick. Seine Frau hat damit keine Probleme,<br />
ganz im Gegenteil - Sie ist häufig auf den Festen<br />
an seiner Seite.<br />
„Das Schöne an einer Kleinstadt ist, dass man<br />
sich hier kennt und viele Absprachen schnell<br />
zu Stande kommen“, denn das Team von Frank<br />
Schleußing organisiert die zahlreichen Veranstaltungen<br />
der Stadt nicht allein. Viele Partner<br />
aus der ansässigen Wirtschaft arbeiten mit ihm<br />
und seinem Team zusammen, um Jahr für Jahr<br />
die Kultur der Stadt zu bereichern. „Das Zusammenspiel<br />
zwischen uns und den anderen<br />
Veranstaltern ist mit den Jahren viel einfacher<br />
und unkomplizierter geworden“, erzählt Frank<br />
Schleußing. Derzeit arbeitet er gemeinsam mit<br />
seinen zwei Mitarbeitern an rund 40 Veranstaltungen<br />
in und um Mittweida für das Jahr 2011.<br />
Nadine Schmelter<br />
vergeben, was rund<br />
500 Schülern zu<br />
Gute kommt. „Ich<br />
habe die Ausschreibung<br />
verfolgt und war<br />
daran sehr interessiert.<br />
Ich freue mich darüber,<br />
dass es geklappt<br />
hat“, erklärt direktor<br />
Matthias Möbius der<br />
Johann-Gottlieb-<br />
Fichte-Mittelschule<br />
in Mittweida.<br />
An seiner Schule<br />
kommt Berufseinstiegsbegleiterin<br />
Ute<br />
Wiede seit dezember<br />
ein Mal pro Woche<br />
vorbei und betreut aktuell<br />
fünf Hauptschüler.<br />
dabei prüft sie in<br />
Einzelgesprächen die Berufseinstiegsfähigkeit<br />
und versucht, geeignete Praktikumsplätze<br />
für die Schüler zu finden.<br />
sxc.hu<br />
Insgesamt wird sie die Schüler drei Jahre<br />
begleiten, auch über den Abschluss<br />
hinaus. Voraussetzung war allerdings<br />
auch, dass die Eltern ihr Einverständnis<br />
für das Projekt geben.<br />
„die Schüler stehen dem Ganzen sehr<br />
offen gegenüber“, sagt direktor Möbius.<br />
„Ergebnisse sind noch abzuwarten,<br />
da das Projekt erst begonnen hat.“<br />
die Bildungslotsen setzen sich bereits<br />
in Klasse sieben mit Schülern und Schülerinnen<br />
auseinander, die schulische<br />
Probleme haben. Zusätzlich wird auch<br />
gezielt auf nicht-schulische Begabungen<br />
und Interessen geschaut, um die richtigen<br />
Berufe zu finden.<br />
Mit der Klasse neun haben die Schüler<br />
dann die Möglichkeit, durch Praktika<br />
in Betrieben ihren Fähigkeiten nachzukommen.<br />
Besonderes Augenmerk wird<br />
auf gezieltes Bewerbungstraining gelegt.<br />
dies soll den Übergang in eine Ausbildung<br />
erleichtern.<br />
Christoph Schubert<br />
Alles glänzt, so schön neu<br />
Mittweidas Baustellen erwachen aus dem Winterschlaf<br />
Unter dem Motto „Campusstadt –<br />
Stadtcampus, damit man in Mittweida<br />
gerne lebt, studiert und arbeitet“<br />
befinden sich bereits viele Bauprojekte<br />
in der Umsetzung. Wo einst in mühevoller<br />
Arbeit Leder verarbeitet wurde,<br />
sollen bald Wanderwege durch eine<br />
Grünanlage führen. dieses Schicksal<br />
sollen in diesem Jahr auch die alte Wäscherei<br />
an der Bahnhofstraße und die<br />
Kratzenfabrik an der Burgstädter Straße<br />
teilen. „Entlang des Altmittweidaer Baches<br />
soll so eine grüne Verbindung von<br />
den Randlagen der Innenstadt bis hin<br />
zur Altstadt geschaffen werden“, sagt Sebastian<br />
Killisch, Fachbereichsleiter für<br />
Ordnung und Bau der Stadt Mittweida.<br />
Allerdings befindet sich das Gelände<br />
der Kratzenfabrik noch nicht im Besitz<br />
der Stadt, was den Abriss bisher nicht<br />
möglich macht. Gefördert wird die<br />
Umwandlung der Farikbrachen durch<br />
den EFRE (Europäischer Fonds für Regionale<br />
Entwicklung). Zehn Millionen<br />
Viele Projekte sollen in Mittweida<br />
im Jahr 2011 beendet<br />
werden<br />
Euro stehen insgesamt dafür in Mittweida<br />
zur Verfügung, unter anderem auch<br />
für die Sanierung des städtischen Gymnasiums.<br />
dieses erhielt erst kürzlich<br />
neben neuen Fenstern und einer neuen<br />
Fassade sogar eine Photovoltaikanlage.<br />
demnächst soll das Gymnasium um einen<br />
neuen Gebäudekomplex mit Mensa<br />
und Bibliothek erweitert werden. „Gegen<br />
Ende dieses Jahres soll dann alles bis<br />
auf die Sporthalle generalüberholt sein“,<br />
erzählt Ralf Schreiber, erster Beigeordneter<br />
der Stadt Mittweida. damit auch<br />
gemeinnützige Einrichtungen, Vereine<br />
und Bewohnerinitiativen von der<br />
EFRE-Förderung profitieren können,<br />
vergibt die Stadt seit Mai letztes Jahres<br />
sogennante „kleine EFRE-Fonds“. die<br />
Angebote und Aktivitäten im kulturellen,<br />
sportlichen und sozialen Bereich<br />
sollen dadurch unterstützt werden. die<br />
erste Maßnahme war der Lichterlauf,<br />
den der TSV Fortschritt 2010 initiierte.<br />
Nadine Schmelter<br />
Michael Senst
19. Januar 2011<br />
Bunt, so groß wie eine Scheckkarte<br />
und mit Motiven aus der Region.<br />
Wer den Zschopautaler nicht kennt,<br />
könnte meinen, bei der Volksbank<br />
Mittweida oder der Kreissparkasse Mittelsachsen<br />
erhält man Spielgeld für Monopoly.<br />
Allerdings ist der Zschopautaler<br />
ein vollwertiges Zahlungsmittel, dass in<br />
über 120 Geschä� en entlang der Zschopau<br />
benutzt werden kann. Die Regionalwährung<br />
dient als ergänzendes<br />
Zahlungsmittel <strong>zum</strong> Euro und<br />
soll Dynamik in die lokale Wirtscha�<br />
bringen. Dieser Ansicht<br />
sind nicht nur Finanzexperten der<br />
Bundesbank, sondern auch Christian<br />
Schwerin, Vereinsvorsitzender<br />
vom Zschopautaler e.V. „Man<br />
hat einen größeren Anreiz in der<br />
Region einkaufen zu gehen, denn<br />
dadurch unterstüzt man automatisch<br />
gemeinnützige Vereine.“<br />
So gehen fünf Prozent des Umsatzes,<br />
der mit Zschopautalern erwirtscha� et<br />
wird, seit der Markteinführung im August<br />
2007, an einen von 43 lokalen Vereinen.<br />
Das Zahlungsmittel wird in über<br />
120 Geschä� en in den Städten Waldheim,<br />
Mittweida, Hainichen, Frankenberg<br />
und Augustusburg akzeptiert. Eine<br />
Waldemar Kancler, 72<br />
Rentner<br />
Das Thema Dioxin spielt für mich keine<br />
große Rolle. Wer sich so verunsichern<br />
lässt, hat keine Freude mehr. Irgendwie<br />
muss da jeder einen Kompromiss � nden.<br />
Allerdings kaufe ich, wann immer<br />
es mir möglich ist, bewusst ein. Zum<br />
Beispiel habe ich mir gerade Hirsch� eich<br />
gekauft. Der wächst in der freien Natur<br />
auf und ist bestimmt nicht durch Futtermittel<br />
belastet. Natürlich spielt auch der<br />
Preis eine Rolle.<br />
Lokales Die Novum 7<br />
Mit Geld spielt man nicht<br />
Der Zschopautaler � ndet<br />
als Regionalwährung in<br />
Mittweida derzeit noch<br />
keine große Resonanz<br />
Der Zschopautaler soll Geld in der Region halten<br />
kleine Sache gibt<br />
es aber dennoch zu beachten.<br />
„Die Zschopautaler sind ab dem Zeitpunkt<br />
des Umtauschs nur ein Viertel<br />
Jahr gültig. Das soll dazu animieren das<br />
Geld auch wieder auszugeben und nicht<br />
zu horten“, betont Christian Schwerin.<br />
In der � eorie eine gute Idee, die aber<br />
in der Praxis immer noch nicht so recht<br />
angenommen wird. Denn auch nach fast<br />
dreieinhalb<br />
Jahren ist<br />
das Projekt<br />
noch nicht richtig angelaufen.<br />
Gerade mal 300.000<br />
Taler wurden innerhalb dieser Zeit<br />
ausgegeben. Die Nachfrage bei Einzelhändlern<br />
in Mittweida hat gezeigt,<br />
dass der Euro beliebter ist. „Die Laufkundscha�<br />
nimmt den Zschopautaler<br />
sehr verhalten an. Es sind vor allem Vereinsmitglieder<br />
die mit dem Zschopautaler<br />
bezahlen und somit ihren Verein<br />
unterstützen wollen. Eigentlich schade,<br />
denn uns Händler kostet es im Prinzip<br />
nichts“, erklärt ein anonymer Händler.<br />
In aller Munde<br />
Annegret Auerbach, 31<br />
Ausbildungsplanerin<br />
Ich kaufe immer Bio und möglichst alles<br />
vom Bauern aus der Region. So trage<br />
ich zur Erhaltung der nahen Kleinbetriebe<br />
bei und weiß, was ich bekomme.<br />
Durch den Dioxinskandal hat sich bei<br />
mir nichts geändert, da ich auch vorher<br />
schon bewusst eingekauft habe. Immerhin<br />
trage ich auch Verantwortung für<br />
meine Familie. Deshalb gibt es bei mir<br />
nur frische Saisonware und auch keine<br />
verpackte Wurst.<br />
Christin Gertler<br />
Bernadette Wuttke, 22<br />
Studentin<br />
Eigentlich mache ich mir einen Einkaufszettel<br />
und hole, was ich brauche.<br />
Ich bin Studentin und da spielt der Preis<br />
eine große Rolle. Bei Eiern schaue ich<br />
aber immer auf die Seriennummer. Da<br />
muss es für mich die Null am Anfang<br />
sein, denn die steht für Freilandhaltung.<br />
Durch den aktuellen Lebensmittelskandal<br />
ändert sich für mich nicht viel. In<br />
zwei Wochen redet wahrscheinlich keiner<br />
mehr darüber.<br />
Weitere Geschä� sinhaber sehen<br />
das Problem in den Abgabestellen:<br />
„Wenn man mit dem<br />
Zschopautaler auch Dinge des<br />
täglichen Bedarfs, wie <strong>zum</strong><br />
Beispiel Lebensmittel bezahlen<br />
könnte, dann würde das<br />
Ganze wahrscheinlich mehr<br />
genutzt werden.“ Tatsächlich<br />
sind unter den über 120<br />
teilnehmenden Händlern<br />
vornämlich Fachgeschä� e,<br />
für <strong>zum</strong> Beispiel Unterhaltungselektronik<br />
oder Schmuck.<br />
Aber auch die fehlende Aufgeschlossenheit<br />
der Bürger und einiger Firmen<br />
gegenüber der Regionalwährung führen<br />
einige Gewerbetreibende als Grund an.<br />
Vor allem die Gewohnheit spielt dabei<br />
eine wichtige Rolle, wie auch Schwerin<br />
bestätigt: „Die Leute die es einmal<br />
gemacht haben, zahlen auch regelmäßig<br />
mit dem Taler.“ Dass die Regeln der<br />
Währung vom Verein selbst bestimmt<br />
werden können ist eine Besonderheit,<br />
die gleichzeitig ein Nachteil für deren<br />
Ruf ist, weiß auch Schwerin: „Die<br />
Leute meinen eben, mit Geld spielt<br />
man nicht.“<br />
Erik Geipel<br />
Zurzeit berichten die Medien täglich über Neuigkeiten aus dem Dioxinskandal. Doch wie kaufen die Mittweidaer eigentlich ein<br />
und lassen sie sich momentan verunsichern?<br />
Sigrid Wagner, 66<br />
Rentnerin<br />
Beim Einkaufen gehe ich eigentlich davon<br />
aus, dass die Lebensmittel streng<br />
kontrolliert und sicher sind. Trotzdem<br />
schaue ich immer, ob etwas behandelt<br />
ist und woher es kommt. Jedenfalls bei<br />
den Eiern gehe ich auf Nummer Sicher,<br />
denn meine Tochter hat selbst Hühner<br />
im Garten. Wenn ich an Dioxin denke,<br />
habe ich schon ein komisches Gefühl.<br />
Jetzt versuche ich noch mehr zu schauen<br />
als ich es bisher getan habe.<br />
Fotos: Antje Gothe (4) / Redaktion Christopher Gaube
8 die novum<br />
Feuilleton<br />
19. Januar 2011<br />
die Fäkalsprache im Hip-Hop hielt<br />
vor über einem Jahrzehnt musikalisch<br />
Einzug in deutsche Kinderzimmer.<br />
Man machte es sich zur Aufgabe ein<br />
neues Bild für Sprache und urbane Sensibilisierung<br />
zu schaffen. Selbsternannte<br />
Gangster machten uns verbal klar, dass<br />
das Leben in deutschen Vorstadtghettos<br />
wie Berlin Kreuzberg mindestens<br />
genauso hart sei, wie in der new Yorker<br />
Bronx oder in South Central Los Angeles.<br />
Gewalt und drogenkonsum gehörten<br />
in den Songs genauso dazu, wie ein<br />
frauenfeindliches Weltbild. Selbst wenn<br />
der deutsche Hip-Hop-Gangster lediglich<br />
eine stilisierte Figur in Musikvideos<br />
gewesen ist, so war er doch unmittelbar<br />
nach den ersten Veröffentlichung bei<br />
den 14 – 18 Jährigen unter den „Top<br />
10“ der Berufswünsche. Anfangs noch<br />
belächelt entwickelte sich der „deutsche<br />
Gangster-Rap“ schnell zu einer der erfolgreichsten<br />
Strömungen im Bereich<br />
der Hip-Hop-Musik – angeführt vom<br />
Marionetten-König Sido mit silberner<br />
Totenkopfmaske und dem Label „Aggro-Berlin“.<br />
nicht ohne Grund erfolgten<br />
etliche Indizierungen von staatlicher<br />
Fujiya Miyagi – Ventriloquizzing The Green Hornet<br />
Fujiya….My..ai….was? Was ist das<br />
für ein name? das wird sich auch<br />
Herbert Grönemeyer gedacht haben,<br />
als er die vier Engländer 2007 zu seinem<br />
Label Grönland holte. die Antwort<br />
scheint ein paar Hintergründe der<br />
Band zu beleuchten: Miyagi ist der alte<br />
japanische Meister aus Karate Kid und<br />
Fujiya das Aufnahmegerät mit dem die<br />
Band ihre Alben produziert. Ja, und<br />
Ventriloquizzing ist das mittlerweile<br />
vierte Album. Feiner Gitarren-Elektro-<br />
Pop mit Anspruch. „Taiwanese Roots“<br />
strahlt im funky Rhythmusgewand und<br />
wird mit der unverkennbar lässigen<br />
Stimme von david Best umgarnt. Im<br />
Hintergrund bauen sich dazu Soundflächen<br />
zu einem schwebenden Ambient-<br />
Gebilde auf und verleihen dem Song die<br />
nötige Leichtigkeit. „Wie James Brown<br />
auf Valium“ beschreibt die Band ihre<br />
Musik selbst. „Tinsel and Glitter“ folgt<br />
Von der Skyline <strong>zum</strong> Bordstein<br />
Wie ein Label Opfer der eigenen Revolution wurde. Ein Nachruf von Michael Senst.<br />
Das „Kettensägen-Label“ hinterlässt nichts als verbrannte Erde.<br />
Seite. die Verherrlichung von Gewalt<br />
und sozial bedenklichen Inhalten war<br />
auch bei den Künstlern des Berliner<br />
Labels, wie B-Tight und Fler an der<br />
Tagesordnung. Medienkritiker unterstellen<br />
oft, dass den Gangsterattitüden<br />
klare Marketingstrategien zur Verkaufsförderung<br />
zu Grunde lagen. Emotionale<br />
Ausdrucksmittel von rebellierenden<br />
Künstlern seien diese nicht. Zumindest<br />
acidstag.wordpress.com<br />
diesem Motiv, ein behäbig groovender<br />
Bass, geradliniges Schlagzeug und eine<br />
angenehm schwelgende Melodie. Alte,<br />
kratzige Orgelklänge bemühen sich den<br />
klaren Sound aufzufrischen, durchaus<br />
mit Erfolg. Auch das frühlingshafte<br />
„Ok“ ist gelungen, wenn auch nah am<br />
Easy Listening gebaut. der heimliche<br />
Hit ist das ohrwurmartige „Yoyo“, dass<br />
mit schrillen Synthies und einer Menge<br />
Popappeal aufwartet. das Erbe von<br />
Bands wie „Kraftwerk“ oder „neu!“<br />
ist den elf Songs deutlich anzuhören.<br />
So auch beim letzten Stück „Universe“,<br />
dass sich monoton und völlig unaufgeregt<br />
durch den Kosmos treiben lässt.<br />
Insgesamt eine wirklich schöne und<br />
entspannte Platte. Einzig die wirklichen<br />
Überraschungsmomente bleiben auf<br />
Albumlänge aus.<br />
Alexander Warnke<br />
VÖ: 28.01.2011<br />
die hohen Verkaufszahlen des Berliner<br />
Labels unterstreichen dies. Und auch<br />
der Ende 2008 initiierte kostspielige<br />
Vertrieb über Universal legt die Vermutung<br />
nahe, dass Schmuddelrap und<br />
Jugendkultur aus finanzieller Sicht gut<br />
zusammen passten. „Saubermannkünstler“<br />
wie Jan delay und Blumentopf hatten<br />
da mit ihrer Interpretation von Hip-<br />
Hop das nachsehen.<br />
Seit Spiderman 2002 den Superhelden-Film<br />
wieder in unsere Kinos zurückgebracht<br />
hat, war es nur eine Frage<br />
der Zeit bis auch im Jahr 2011 ein neuer<br />
Held die Leinwände erobert.<br />
Brit Reid (Seth Rogen) ist der Sohn<br />
eines reichen Zeitungsbesitzers. Aber<br />
anstatt sich mit investigativem Journalismus<br />
zu beschäftigen, feiert er lieber<br />
Partys. Als sein Vater plötzlich stirbt,<br />
weiß er nichts mehr mit seinem Leben<br />
anzufangen. Zusammen mit Kato, dem<br />
Hausmechaniker des Verstorbenen, erfindet<br />
er den Superhelden „The Green<br />
Hornet“. nun versuchen beide den<br />
mörderischen Chudnovsky (Christoph<br />
Waltz) daran zu hindern, die ganze<br />
Stadt in seine Gewalt zu bringen.<br />
die ersten Streifen von Regisseur Michel<br />
Gondry handelten eher von zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen. Sein<br />
erster Versuch im Superhelden-Metier<br />
Michael Senst<br />
nach knapp neun Jahren war plötzlich<br />
Schluss. Am 01. April 2009 schloss das<br />
Berliner Label seine Pforten. Erhebliche<br />
Verkaufseinbrüche dürften nach<br />
dem Megahype zu dem schnellen Ende<br />
geführt haben. neben illegalen downloads<br />
der musikalischen Ergüsse gab es<br />
für den Absatzrückgang einen weiteren<br />
entscheidenden Grund: Man hatte erfolgreich<br />
eine junge Käuferschaft rekrutiert<br />
und umgepolt, dabei aber vergessen,<br />
dass diese auch älter wird. „Aggro<br />
Berlin“ hatte es schlichtweg versäumt,<br />
bei allem Erfolg mit seinen Fans inhaltlich<br />
und musikalisch zu wachsen und zu<br />
reifen. nach der Labelschließung hat<br />
Universal den verbliebenen Künstlern<br />
ein Auffanglager geboten. Jedoch dürfte<br />
dies nichts an dem nachfragerückgang<br />
ändern. denn die alten Anhänger dürften<br />
dem Pampers-Alter entwachsen und<br />
dem immer stetig gleichen Fäkalienbrei<br />
nach zehn Jahren überdrüssig sein.<br />
Novum-Redakteur Florian Harlaß ist<br />
anderer Meinung. Seinen Standpunkt<br />
<strong>zum</strong> Berliner Label lesen Sie nächste<br />
Woche im Feuilleton.<br />
blogs.coventrytelegraph.net<br />
scheint gelungen. Ein solider Film, der<br />
gute Action-Szenen zu bieten hat und<br />
den Zuschauer von Zeit zu Zeit auch<br />
<strong>zum</strong> Schmunzeln bringt.<br />
das größte Problem liegt bedauerlicherweise<br />
in Gondry’s eigentlicher Stärke<br />
– den Charakteren. In keiner Minute<br />
überzeugen die beiden Superhelden.<br />
Sie bleiben vom Anfang bis <strong>zum</strong> Ende<br />
unsympathisch, obwohl sie sich persönlich<br />
weiterentwickeln. Einzig Christoph<br />
Waltz’s Bösewicht wirkt zuweilen<br />
amüsant und unterhaltsam. Mit nicht<br />
einmal halb so viel Schauspielkunst, wie<br />
in „Inglourious Basterds“, spielt er seine<br />
Kontrahenten mühelos an die Wand.<br />
der erste Superheld des Jahres 2011 ist<br />
zwar ganz nett, wird aber nicht lange im<br />
Gedächtnis bleiben. daran kann auch<br />
jede Menge 3d nichts mehr ändern.<br />
Claudia Brückner<br />
VÖ: 13.01.2011
19. Januar 2011 Feuilleton die novum 9<br />
Wikipedia hat Geburtstag: Zehn Jahre weltweiter Wissensaustausch.<br />
Wer kennt es nicht? Ein Vortrag<br />
in der Schule über Goethe oder<br />
Kant, eine eskalierende diskussion am<br />
Kaffeetisch darüber, in welchem Jahr<br />
John Lennon erschossen wurde, oder<br />
einfach ein wahllos aufgegriffener,<br />
biologischer Fachbegriff von den beiden<br />
Professoren am nebentisch in der<br />
Mensa. Ständig treffen wir im Alltag auf<br />
kleine und große Wissenslücken, die es<br />
auszufüllen gilt. doch statt zu Hause<br />
im überfüllten Bücherregal nach geeigneten<br />
nachschlagewerken zu stöbern,<br />
wird das Smartphone gezückt und bei<br />
Wikipedia nachgeschaut. das alles geschieht<br />
nebenbei und meist mehrmals<br />
täglich. Wikipedia begleitet viele Menschen<br />
seit nunmehr zehn Jahren treu<br />
durch das dickicht der Informationsgesellschaft.<br />
Aller Anfang ist schwer<br />
Zu Themen jeglicher Art findet man seitenweise<br />
Informationen. da kann nicht<br />
einmal der Brockhaus mithalten. Im<br />
Gegensatz zu diesem berühmten nachschlagewerk<br />
mit über 300.000 Einträgen,<br />
trumpft die englische Ausgabe von<br />
Wikipedia mit 3,5 Millionen Begriffen<br />
auf – mehr als zehn mal so viele als im<br />
bibliothekenfüllenden dreißigbänder.<br />
Viele Wikipediaeinträge wurden in<br />
jede erdenkliche Sprache übersetzt. Für<br />
zahlreiche kleine Völker, in denen es<br />
keine vergleichbaren Formate, wie den<br />
Brockhaus, in ihrer Landessprache gibt,<br />
Der Menschheit größtes (Mach- ) Werk?<br />
Wikipedia feiert den zehnten Jahrestag – Zeit für eine Zwischenbilanz<br />
Antje Gothe<br />
stellt Wikipedia sogar das nachschlagewerk<br />
schlechthin dar. So liefert es beispielsweise<br />
mehr als 250. 000 Stichwörter<br />
in Ukrainisch und mehr als 100.000<br />
in Malaiisch.<br />
das war nicht immer so. Ganze zehn<br />
Jahre hat Wikipedia gebraucht, um<br />
sich zur heutigen Größe zu entwickeln.<br />
Angefangen hat alles mit einer kleinen<br />
Website namens „nupedia“. Es wurden<br />
Experten und Professoren eingeladen,<br />
sich zu einem bestimmten Fachgebiet<br />
zu äußern und Artikel zu verfassen.<br />
Ernüchterndes Resultat: Schlappe 20<br />
Einträge nach einem Jahr. Erst dann<br />
kam Gründer Jimmy Wales zusammen<br />
mit seinem Partner Larry Sanger<br />
die Idee: Man sollte allen nutzern der<br />
Website die Möglichkeit geben, neue<br />
Informationen zu erstellen, sowie alte,<br />
fehlerhafte Seiten zu bearbeiten oder<br />
auszubauen. die Resonanz war enorm.<br />
Millionen Freiwillige verfassen seitdem<br />
täglich Texte, Biografien und Artikel,<br />
überprüfen andere Seiten auf deren<br />
Wahrheitsgehalt und sichern stimmige<br />
Informationen vor gefährlichem Halbwissen.<br />
Innerhalb von nur zehn Jahren<br />
hat sich Wikipedia einen weltweiten<br />
namen gemacht.<br />
Klirrende Kassen müssten die logische<br />
Konsequenz für Gründer Jimmy Wales<br />
sein. doch genau das Gegenteil macht<br />
die Wiki-Story zu dem Phänomen,<br />
das sie heute verkörpert. Während Facebook-Gründer<br />
Zuckerberg und Co.<br />
sich heute als Milliardäre bezeichnen<br />
können, wirft Wikipedia keinen Gewinn<br />
ab. der Online-Gigant ist und<br />
bleibt werbefrei. Wikipedia lebt von<br />
der Freude des Menschen, sein Wissen<br />
publik zu machen, besser zu wissen, ja<br />
sogar klugzuscheißen. Kaum zu glauben<br />
– Menschen arbeiten für Menschen<br />
aus Freude am Wissen.<br />
Jeder verlässt sich auf Wikipedia<br />
doch kann man Wikipedia wirklich<br />
trauen? Verderben zu viele Köche vielleicht<br />
den Brei? Ja, man kann! Vor allem<br />
neutrale Stichworterklärungen,<br />
insbesondere in Bereichen der Technik<br />
und der naturwissenschaften, gelten als<br />
sehr verlässlich. Geisteswissenschaftliche<br />
Artikel sowie politische Themen<br />
lassen hingegen oftmals zu viel Platz für<br />
diskussionen und damit auch fehlerhaften<br />
Beiträgen. der enorme Einfluss<br />
Wikipedias wird nicht zuletzt auch<br />
dadurch deutlich, dass eine Vielzahl<br />
anderer Medien ohne zu zögern fehlerhafte<br />
Aussagen in ihre Berichterstattung<br />
übernehmen. So kam es, dass sich<br />
sowohl auf Spiegel-Online als auch in<br />
der Süddeutschen Zeitung plötzlich der<br />
name „Wilhelm“ als elfter Vorname des<br />
Verteidigungsministers Karl Theodor<br />
zu Guttenberg wiederfand. Kurze Zeit<br />
später gestand ein anonymer Wiki-nutzer,<br />
sich den namen einfach ausgedacht<br />
zu haben. der Mittweidaer Stadtsprecher<br />
Markus Renner gibt weiterhin<br />
zu bedenken, dass negativ behafteten<br />
Personen wie Kurt Martius (nSdAP<br />
Politiker) durch Wikipedia „zu viel<br />
Aufmerksamkeit zugetragen wird“. die<br />
Tatsache, dass jeder die Einträge nach<br />
belieben verändern kann, mache es nahezu<br />
unmöglich Verherrlichungen solcher<br />
Personen vorzubeugen.<br />
Experten bestätigen hingegen, dass die<br />
Fehlerquote der Online-Enzyklopädie<br />
trotz hoher Verfasserzahlen erstaunlich<br />
gering ist. Während beispielsweise die<br />
renommierte Enzyklopädie „Britannica“,<br />
welche ausschließlich von Experten<br />
geschrieben wird, durchschnittlich drei<br />
Fehler pro Artikel enthält, finden sich in<br />
einem normalen Wiki-Eintrag allenfalls<br />
vier Irrtümer wieder. Wohlgemerkt: Es<br />
handelt sich um das gemeinsame Werk<br />
aller erdenklichen Bevölkerungsschichten.<br />
„Gerade die Übersichtlichkeit der<br />
verschiedenen Einträge macht es beispielsweise<br />
sehr einfach, Städte untereinander<br />
zu vergleichen“, ergänzt Renner,<br />
der den Mittweidaer Wiki-Eintrag einmal<br />
im Quartal überprüft und aktualisiert.<br />
In seinen Augen sei es faszinierend,<br />
bei einer derart großen nutzerzahl die<br />
Fehlerquote so gering zu halten.<br />
Aus dem einst belächelten „Brockhaus<br />
des Halbwissens“ ist ein stattliches und<br />
ernstzunehmendes Gesamtwerk entstanden.<br />
Eines der größten Gemein-<br />
schaftswerke in der Geschichte der<br />
Menschheit ist am 15. Januar zehn Jahre<br />
alt geworden.<br />
Alles Gute Wikipedia!<br />
Ronny Jank<br />
- „Wiki“ ist hawaiianisch und bedeutet so<br />
viel wie schnell<br />
- Wikipedia wurde am 15. Januar 2001<br />
gegründet<br />
- heute existieren 1.176.945 deutsche<br />
Einträge<br />
- die Online-Enzyklopädie veröffentlicht<br />
Artikel in 260 Sprachen<br />
- dieses Projekt wirft für die Entwickler<br />
keinen Gewinn ab<br />
- in Deutschland wird Wikipedia vom gemeinnützigen<br />
Verein „Wikimedia“ getragen<br />
Unser Kinoprogramm<br />
für die Woche<br />
vom 20. bis 26. Januar<br />
Skyline<br />
Donnerstag bis Mittwoch 20.00<br />
Freitag und Samstag auch 22.00<br />
Sammys Abenteuer<br />
Donnerstag bis Mittwoch 17.00<br />
Samstag und Sonntag auch 14.45<br />
Paranormal Activity 2<br />
Freitag und Samstag 22.15<br />
The Tourist<br />
Donnerstag bis Mittwoch 20.15<br />
Freitag und Samstag auch 22.30<br />
Meine Frau, unsere Kinder und ich<br />
Donnerstag bis Dienstag 19.45<br />
Rapunzel - Neu verföhnt<br />
Donnerstag bis Mittwoch 17.15<br />
Samstag und Sonntag auch 15.00<br />
Otto‘s Eleven<br />
Donnerstag bis Dienstag 17.30<br />
Samstag und Sonntag auch 15.15<br />
Tag des besonderen Films<br />
Die Filmbühne bittet um eure Vorschläge<br />
für den besonderen Film!
10 die novum<br />
Sport<br />
19. Januar 2011<br />
Verleiht Ferrari Flügel?<br />
Fährt Sebastian Vettel bald für Ferrari?<br />
Es sieht ganz so aus, als versuche<br />
Ferrari, Red Bull die ganze Energie<br />
zu rauben. Chefstratege neil Martin<br />
wurde bereits abgeworben. nun<br />
steht sogar die Frage offen, ob Ferrari<br />
sich an Red Bull Fahrer und dem<br />
jüngsten Weltmeister aller Zeiten<br />
Vettel versuchen will, nach Ablauf<br />
dessen Vertrages im Jahre 2012. Laut<br />
„Express“ soll Ferrari den Rennfahrer<br />
sogar schon 2011 durch einen<br />
Vorvertrag zu sich holen wollen. Vettels<br />
Team jedoch glaubt, ihn bei sich<br />
halten zu können, wenn sie ihm nur<br />
das Richtige Paket bieten. der Weltmeister<br />
äußerte hingegen mehrmals<br />
den Wunsch, später gerne einmal für<br />
Ferrari fahren zu wollen. Warum sollte<br />
er so ein Angebot also ablehnen?<br />
Allerdings stellt sich die Frage, ob<br />
dies momentan so klug wäre, wo Ferrari<br />
doch den ehemaligen Weltmeister<br />
Fernando Alonso im Team hat.<br />
Ein Wechsel wäre da wohl etwas zu<br />
voreilig. der frisch gebackene Weltmeister<br />
würde ein „gemachtes nest“<br />
verlassen und im gewissen Sinne von<br />
Ein Kommentar von Lisa Gehricke<br />
Tanz an der Stange<br />
Alles andere als nacktes Nachtclub-Amüsement: Die Trendsportart Pole Dance verbindet artistische mit ästhetischen Elementen<br />
Pole dance ist eine Sportart – ich<br />
werde wütend, wenn man alles auf<br />
nackte Haut und laszive Bewegungen<br />
reduziert“, sagt Jeannine Wilkerling,<br />
deutschlands wohl bekannteste Pole<br />
dancerin. der akrobatische Tanz an<br />
und um die Stange erlebt in den vergangenen<br />
Jahren einen regelrechten Boom<br />
in deutschland. „Vor nicht einmal zehn<br />
Jahren war die Sportart hierzulande so<br />
gut wie unbekannt“, erinnert sich die<br />
29-jährige, dreimalige deutsche Meisterin.<br />
Internationales Top-Niveau<br />
Heute ist die hauptberufliche diplom<br />
Mineralogin das Aushängeschild der<br />
deutschen Pole dance-Szene und bietet<br />
in ihrer im Jahr 2009 eröffneten Tanzschule<br />
in nürnberg spezielle Kurse an.<br />
„Schon nach den ersten zwei Stunden<br />
kann man, auch als absoluter neueinsteiger,<br />
die ersten fünf bis zehn schönen<br />
Figuren“, sagt die neunte der Weltmeisterschaften<br />
2009 in Jamaika und<br />
ehemalige „Supertalent“ – Kandidatin.<br />
Um ein internationales Top-niveau zu<br />
erreichen, sei es neben dem akrobatischen<br />
Grundgefühl nötig, mindestens<br />
zwei bis drei Jahre intensiv zu trainieren.<br />
„In allererster Linie steht aber der<br />
Spaß an der Bewegung“, erläutert Jeannine<br />
Wilkerling und nennt Gründe für<br />
vorne beginnen. das Ferrari-Team<br />
erklärte, dass sie ihn trotz seiner Vertragsbindung<br />
wieder ziehen lassen,<br />
sollte er bei ihnen kein konkurrenzfähiges<br />
Auto bekommen. doch wie<br />
sähe das aus, würde er zwischen den<br />
Teams hin und her springen? des<br />
Weiteren ist Ferrari für seine Konsequenz<br />
bekannt – der kleinste Fehler<br />
von Vettel und er hätte höchstwahrscheinlich<br />
augenblicklich ein Messer<br />
im Rücken. Am besten sollte er wohl<br />
seine prickelnde Zeit bei Red Bull<br />
zunächst auskosten und später noch<br />
einmal darüber nachdenken, ob sich<br />
dann ein Wechsel zu den Italienern<br />
noch lohnt. Abhängig von seiner und<br />
Alonsos Leistung, damit er sich kein<br />
eigenes Grab schaufelt. Wie er sich<br />
letzten Endes entscheidet, liegt natürlich<br />
alleine an ihm. Wir können<br />
also gespannt bleiben und müssen<br />
seine Entscheidung mit Geduld abwarten.<br />
Als WM-Star bei der Firma<br />
die Flügel verleiht bleiben oder einen<br />
neustart bei der Firma mit den<br />
schnellsten und schicksten Autos der<br />
Welt wagen.<br />
poledanceacademy.de<br />
Jeannine Wilkerling beim <strong>Training</strong> - ein knappes<br />
Outfit ist kein Muss beim Pole Dance<br />
die Beliebtheit der neuen Trendsportart:<br />
„Man trainiert den ganzen Körper<br />
und es ist einfach nicht so stupide!“<br />
dabei sind nicht nur junge, agile Frauen<br />
angesprochen. Auch Männer habe<br />
sie schon in ihren Kursen trainiert, Pole<br />
dance sei an alle Tanzsportbegeisterten<br />
gerichtet. „Oftmals bringen Kursteilnehmerinnen<br />
ihre Freundinnen mit,<br />
die sich dann auch einmal an der Stange<br />
ausprobieren wollen. das spricht<br />
sich schnell herum“, sagt die erfahrene<br />
Trainerin. die Suchtgefahr nach dem<br />
Stangentanz sei dabei nicht zu unterschätzen.<br />
die Mitorganisatorin der<br />
kommenden deutschen Meisterschaften<br />
am 30. April in Hamburg gesteht ihre<br />
Einstellung <strong>zum</strong> Poledancing: „Ich mache<br />
das exzessiv!“ Mittlerweile werden<br />
in fast jeder größeren deutschen Stadt<br />
spezielle Pole dance - Kurse angeboten.<br />
das Internet-Versandhaus Amazon offeriert<br />
die Tanzstangen übrigens unter<br />
der Rubrik „Küche & Haushalt“ – die<br />
Metamorphose zur anerkannten Sportart<br />
ist hier also leider noch nicht vollzogen.<br />
Alexander Kias<br />
Mehr Informationen zur DM in Hamburg<br />
unter: www.miss-poledance-germany.de<br />
Schnell und Spektakulär<br />
Die internationale Snowboardelite kämpft<br />
in Spanien um die Weltmeistertitel<br />
In vier disziplinen kämpfen seit Samstag<br />
die besten Snowboarder bei der 9.<br />
FIS Snowboard Weltmeisterschaft im<br />
spanischen La Molina. der kleine Ort<br />
in der Provinz Girona ist das erste Mal<br />
Austragungsort einer Veranstaltung dieser<br />
Größe. Insgesamt gehen fünf Boarderinnen<br />
und drei Boarder des Snowboard<br />
Verband deutschland (SVd) in<br />
den disziplinen Boarder-Cross, Parallel-Slalom,<br />
Parallel-Riesenslalom und<br />
Slopestyle an den Start. Slopestyle, ein<br />
Parcours mit Schanzen und Rails die<br />
vom Fahrer möglichst kreativ genutzt<br />
werden sollen, steht <strong>zum</strong> ersten Mal im<br />
Weltmeisterschafts-Programm und wird<br />
am Abschlusstag der Meisterschaften<br />
am 22. Januar ausgetragen. In dieser disziplin<br />
startet Silvia Mittermüller – die<br />
größte deutsche Medaillenhoffnung.<br />
„Es ist schön, dass deutschland dank<br />
Silvia beim Slopestyle-WM-debüt vertreten<br />
ist. Sie zählt zu den erfahrensten<br />
Freestyle-damen der Welt, sodass in Sachen<br />
WM-Entscheidung sicherlich einiges<br />
möglich ist“, so SVd-Sportdirektor<br />
Stefan Knirsch. Mittermüller führt<br />
das Ranking der weltweit anerkannten<br />
Freestyle-Tour an. Zum weiteren Favoritenkreis<br />
zählen die Raceboarder Isabella<br />
Laböck und david Speiser. „die haben<br />
beim letzten Weltcup in Bad Gastein<br />
gezeigt, dass sie gerade unter druck zu<br />
Top-Leistungen in der Lage sind“, so<br />
Knirsch.<br />
Um zu beweisen, dass Barcelona durchaus<br />
das Zeug für die Austragung der<br />
Winterolympiade 2022 hat, wurde der<br />
Big Air Wettbewerb als Teil der WM in<br />
der Arena Palau Sant Jordi ausgetragen.<br />
den Wettkampf, bei dem die Fahrer von<br />
einer Schanze springen und dabei möglichst<br />
kreative, hohe Sprünge machen<br />
müssen, gewann der Finne Petja Piironien.<br />
Jonna Hoffmann<br />
flickr cristiano esclapon<br />
Waghalsige Sprünge<br />
von meterhohen<br />
Rampen - bei<br />
der Snowboard-<br />
Weltmeisterschaft in<br />
Spanien zeigen die<br />
Athleten ihr Können.<br />
Die deutschen<br />
Sportler werden in<br />
vielen Wettkämpfen<br />
nur als Außenseiter<br />
gehandelt.<br />
Jedoch haben einige<br />
deutsche Talente<br />
gute Chancen auf die<br />
Medaillenränge.
19. Januar 2010 Kleinanzeigen Die Novum 11<br />
Mensaplan<br />
Donnerstag, 20.01.2011<br />
Hähnchenkeule, Apfelrotkohl, Petersilienkarto�<br />
eln | Vegetarische Pizza mit<br />
Zucchini, Paprika, Zwiebel, Tomate,<br />
Rucola | Seehecht, Chili- Mangosoße,<br />
Spargel-Tomatengemüse, Basmatireis<br />
Freitag, 21.01.2011<br />
Schweineschnitzel Wiener Art, Bratkarto�<br />
eln, bunter Salat | Vitaltheke:<br />
Bunte Gemüsepfanne mit Gnocchi,<br />
Tomatensoße | Bohnensuppe Monterey,<br />
Roasted Chicken, scharfes Curry,<br />
Gemüsekomposition, Steak Fries<br />
Montag, 24.01.2011<br />
Bayerischer Leberkäse, Bratkarto� eln<br />
| Italienischer Pastateller, Margherita<br />
oder Pesto | Schweinesteak Jägerart mit<br />
Pilzen und Zwiebeln, Karto� elrösti,<br />
Kaisergemüse<br />
Dienstag, 25.01.2011<br />
Chili con carne, Pilawreis, Obstauswahl<br />
| Feine Pilzcremesuppe, Quarkkeulchen,<br />
Apfelmus | Klare Gemüsesuppe,<br />
Chicken Wings, BBQ Dip, Pommes<br />
frites, gemischter Salat<br />
Mittwoch, 26.01.2011<br />
Nudelgemüseeintopf mit Rind� eisch,<br />
Scheibe Brot | Hoki� let mehliert,<br />
gebraten, Remouladensoße, Criss cuts,<br />
bunter Salat, Joghurtbecher | Kürbiscremesuppe,<br />
Hähnchenbrust� let Elsass,<br />
Risoleekarto� eln<br />
Weisheiten<br />
Erfahrung ist wie eine Laterne am<br />
Rücken, sie beleuchtet nur den Teil des<br />
Weges, der schon hinter uns liegt.<br />
Konfuzius<br />
Anzeige<br />
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Grüße<br />
Ich grüße den kleinen Trommlerjungen<br />
aus der Turnhalle und seine Eltern, die<br />
sich leider nicht um ihn gekümmert<br />
haben. Erziehung geht anders.<br />
Großes Lob an die Novum-Fussballer,<br />
ihr habt das Radio in die Tasche<br />
gesteckt!<br />
Ich grüße Helmut the Pod, auf dass<br />
dein Klang bald besser wird! gez. Triple<br />
H. P. Engler<br />
Ich grüße dsMdW und freue mich auf<br />
den nächsten Wallace & Gromit :)<br />
Deine Honigblüte<br />
Viele Grüße an das Swan Lake Team!<br />
Tok Tok war der Hammer.<br />
Grüße an DMdNngwd! Schön bist du!<br />
Filmzitat<br />
„Womit muss ich rechnen?“ - „Fünf<br />
Jahre, drei musst du absitzen. Vielleicht<br />
weniger, wenn ich was raushandeln<br />
kann.“ - „Drei beschissene Jahre. Für<br />
was? Wegen ‘n bisschen Geldwaschen?<br />
Dieses Scheiss Land ist aufgebaut aus<br />
gewaschenem Geld.“<br />
Scarface<br />
Witz<br />
Fritzchen kommt ins Schlafzimmer<br />
und sieht, wie Mami stöhnend auf Papa<br />
reitet. „Was macht ihr denn da?“<br />
Mama antwortet: „Ich massiere Papa<br />
gerade den Bauch weg!“<br />
Meint Fritzchen: „Das bringt doch<br />
nichts! Jeden Donnerstag kommt die<br />
Nachbarin und bläst ihn wieder auf !“<br />
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Tweet der Woche<br />
„Mit dem aufgeräumten Zimmer ist es<br />
bei mir wie mit dem Geld. Was man nie<br />
hatte, vermisst man auch nicht.“<br />
Propinja<br />
Kleinanzeigen<br />
Wenn Sie auch eine Anzeige schalten<br />
möchten, schicken Sie uns einfach eine<br />
E-Mail mit dem gewünschten Text an:<br />
anzeigen@htwm.de<br />
Neue Postanschri� der <strong>NOVUM</strong> !<br />
<strong>NOVUM</strong> Redaktion<br />
Leisniger Straße 9, 09648 Mittweida<br />
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uns das Ergebnis. Diese Woche verlosen<br />
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jeweils 20 Euro.<br />
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raetsel@die-novum.de<br />
Einsendeschluss ist Sonntag, der 24.<br />
Januar 2011, 14 Uhr. Die Gewinner<br />
werden von uns per E-Mail benachrichtigt.<br />
Mitarbeiter der Novum sind von<br />
der Verlosung ausgeschlossen.<br />
Lösung:<br />
Hinweis<br />
Wir weisen darauf hin, dass Grüße keine<br />
fremdenfeindlichen, rassistischen,<br />
persönlichkeitsverletzenden oder in<br />
anderer Art gegen bestehendes Recht<br />
verstoßende Inhalte aufweisen dürfen.<br />
Bei Verletzung dieser Richtlinien behalten<br />
wir uns rechtliche Schritte vor.<br />
* - +<br />
1 2 3 4<br />
Impressum<br />
<strong>DIE</strong> <strong>NOVUM</strong> ist eine Ausbildungszeitung<br />
der Fakultät Medien<br />
/ <strong>DIE</strong> <strong>NOVUM</strong> Print der Hochschule<br />
Mittweida, unterstützt von:<br />
AMAK AG und Medieninstitut<br />
Mittweida e.V.<br />
Verleger gemäß SächsPresseG vom<br />
3. April 1992: Mittweida Research<br />
Division GmbH/ AMAK AG,<br />
Technikumplatz 3, 09648 Mittweida,<br />
www.amak-online.de<br />
Geschä� sführerin: Silke Knauer, Vorstand:<br />
Prof. Dr. Otto Altendorfer<br />
Anschri� : Hochschule Mittweida,<br />
Redaktion <strong>DIE</strong> <strong>NOVUM</strong>-Print,<br />
Technikumplatz 17, 09648 Mittweida<br />
E-Mail: redaktion@die-novum.de,<br />
www.die-novum.de<br />
Herausgeber: Fakultät Medien<br />
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Ludwig Hilmer<br />
Wissenscha� liche Leitung:<br />
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Che� edakteur: Oleg Jampolski<br />
CvD: Christin Weinreich<br />
Politik: Tamara Stegmaier<br />
Hintergrund: Friederike Ebeling<br />
Lokales: Diana Beitz, Jan Schulze<br />
Ho/Wi: Annegret Hintze<br />
Feuilleton: Friederike Wiemann,<br />
Anne Fischer, Juliette Krauß<br />
Sport: Alexander Kias<br />
Magazin: Franziska Dohrmann<br />
Marketing/Anzeigen: Isabel Kienel<br />
Gra� k: Michael Senst<br />
Layout: Dorothée Schoof<br />
Foto: Raika Heidemann, Christin<br />
Gertler<br />
Online: André Baumjohann<br />
Technik & Druck: Christian Greim,<br />
Sindy Herrmann, Chris Riedel<br />
Vertrieb: Franziska Willgart
12 die novum<br />
Magazin<br />
19. Januar 2011<br />
Schlechter Schlaf schlägt auf die Psyche.<br />
Zerwühlte Bettlaken, durchgeschwitzte<br />
Kopfkissen und ein panisches<br />
Erwachen – einmal in einem<br />
schrecklichen Traum gefangen, sehnt<br />
man sich nach dem Ende der nacht.<br />
Träume entführen uns in andere Welten.<br />
die Wissenschaft tappte bei der<br />
Erforschung der nächtlichen Erlebnisse<br />
sehr lange im dunklen. Erst Sigmund<br />
Freud versuchte dem Träumen eine<br />
wissenschaftliche Basis zu verschaffen.<br />
Kreative träumen besser<br />
In seiner Traumtheorie interpretierte er<br />
die nächtlichen Bilder als Erfüllung von<br />
Wünschen. Je älter der Mensch wird, so<br />
Freud, umso strengeren Regeln ist er unterworfen.<br />
Seine wahren Wünsche und<br />
Ängste würde er sich oft nicht eingestehen.<br />
die Frage, warum wir träumen,<br />
ist bis heute nicht umfassend geklärt.<br />
„Es gibt verschiedene Ansätze. Träume<br />
verbinden alte Information und neue<br />
Informationen und spielen Möglichkeiten<br />
durch, die für die Problemlösung<br />
Guten Morgen liebe Sorgen<br />
und die persönliche Weiterentwicklung<br />
eines Menschen wichtig sind“, so Prof.<br />
dr. Michael Schredl, wissenschaftlicher<br />
Leiter des Schlaflabors am Zentralinstitut<br />
für seelische Gesundheit in<br />
Mannheim. Schredl ist einer der wenigen<br />
Traumforscher in deutschland.<br />
Während des Schlafes gibt es Phasen,<br />
in denen intensiver geträumt wird, die<br />
so genannten REM-Phasen („Rapid Eye<br />
Movement“). In dieser traumaktiven<br />
Schlafphase lassen sich unter den geschlossenen<br />
Augenlidern starke Augenbewegungen<br />
erkennen. Unser Gehirn<br />
verarbeitet während dieser Phase die<br />
Ereignisse des Tages. der REM-Schlaf<br />
spielt deshalb eine wichtige Rolle für<br />
unser Gedächtnis. Wird jemand aus dieser<br />
Schlafphase aufgeweckt, kann er sich<br />
meistens an seine Träume erinnern. neben<br />
dem REM-Schlafstadium gibt es die<br />
Einschlaf- sowie Leichtschlafphase und<br />
den Tiefschlaf. diese Schlafperioden<br />
wiederholen sich drei bis fünfmal pro<br />
nacht. Interessant dabei ist, dass externe<br />
Reize, wie z.B. Musik oder Gerüche, von<br />
Bild der Woche<br />
Wenn die Nacht <strong>zum</strong> Alptraum wird<br />
Georg Meyer (2)<br />
der schlafenden Person aufgenommen<br />
und <strong>zum</strong> Teil in den Traum integriert<br />
werden. „Eine unserer Studien beweist,<br />
dass ein positiver Geruch zu positiveren<br />
Träumen führt, als ein negativer Geruch“,<br />
meint der Experte. Sich an Träume<br />
zu erinnern, fällt vielen Menschen<br />
schwer. „die Traumerinnerung variiert<br />
sehr stark. Bisher steht fest, dass kreative<br />
und offene Menschen mehr träumen<br />
und Frauen sich besser an Träume erinnern<br />
können als Männer“, weiß Prof.<br />
Schredl. doch sind Träume wirklich nur<br />
Schäume? Traumdeutungen haben den<br />
Menschen seit jeher fasziniert. So spielen<br />
Traum-Interpretationen in den Religionen<br />
und Mythen eine große Rolle,<br />
aber auch bei der Bewältigung von alltäglichen<br />
Situationen. Traumlexika sind<br />
zwar beliebt, helfen aber nicht ernsthaft<br />
weiter, denn ihnen fehlt die individuelle<br />
Betrachtung. Seriöse Wissenschaftler<br />
empfehlen deshalb, einen Traum nur<br />
in Verbindung mit dem Träumenden,<br />
seinen Erlebnissen und Emotionen zu<br />
deuten.<br />
Was uns den Schlaf raubt<br />
Wenn man sich klar macht, dass der<br />
Schlaf ein drittel des Tages einnimmt<br />
und unser Wohlbefinden während der<br />
beiden anderen drittel erheblich von<br />
der Qualität und dem Umfang abhängt,<br />
erkennt man die Bedeutung eines erholsamen<br />
Schlafes. Kein Wunder, wenn für<br />
viele Menschen Schlafstörungen gleichbedeutend<br />
sind mit Stunden voller<br />
Frustrationen. „Eine Schlafstörung liegt<br />
dann vor, wenn man mindestens einen<br />
Monat lang mindestens dreimal in der<br />
Woche schlafabhängige Beschwerden<br />
hat, die das Wohlbefinden und unsere<br />
Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigen“,<br />
so die deutsche Gesellschaft für<br />
Nach den extremen Schneefällen der letzten<br />
Wochen und der sich überall türmenden weißen<br />
Pracht stieg nun, mit den Temperaturen,<br />
auch das Wasser. Glücklicherweise brachte die<br />
Schneeschmelze die Flussufer in und um Mittweida<br />
nicht <strong>zum</strong> Überlaufen. Der Pegelstand der<br />
Zschopau erreichte Mitte Januar seinen vorläufigen<br />
Höhepunkt. Kurzzeitig kratzte der Fluss an<br />
der Hochwasser-Alarmstufe drei. Die friedliche<br />
Zschopau verwandelte sich in einen reißenden<br />
Strom und verschluckte einige Bäume in seinen<br />
Fluten. Die Pegel erreichten zwar bei Weitem<br />
nicht die Dimensionen des Hochwassers im<br />
Jahr 2002, dennoch blieb ein mulmiges Gefühl<br />
bei Anwohnern in unmittelbarer Ufernähe und<br />
allen, die den Fluss von Brücken und Straßen<br />
aus begutachteten.<br />
Bianka Bilz<br />
Schlafforschung und Schlafmedizin<br />
(dGSM). Alpträume können den gesunden<br />
Schlaf stören. Ursachen für<br />
Alpträume sind unter anderem genetische<br />
Veranlagungen und Stress, wie <strong>zum</strong><br />
Beispiel durch Prüfungen oder Krankheiten.<br />
Ein erster Schritt gegen Schlafstörungen<br />
kann das Schlaftagebuch sein,<br />
das die dGSM empfiehlt: „der Arzt<br />
kann aus den Aufzeichnungen wichtige<br />
Schlüsse ziehen; das Tagebuch zeigt die<br />
Qualität und die Zeitverteilung bezüglich<br />
der Schlaf-Wach-Gewohnheiten<br />
und bezieht sich auch auf das Befinden<br />
während des Tages.“ Eine Messung im<br />
Schlaflabor ist das aufwendigste Verfahren<br />
in der diagnostik von Schlafstörungen<br />
und sollte nur angewandt werden,<br />
wenn eine ambulante Untersuchung das<br />
Schlafproblem nicht lösen konnte.<br />
Luisa Bräuer<br />
Informationen und Hilfe<br />
finden Sie hier:<br />
Gesellschaft für ambulante Schlafmedizin<br />
Klinikum Chemnitz<br />
Prof. Dr. med. Ernst Wilhelm Schmidt<br />
Tel.: (0371) 3334 35 50<br />
schlaf@schlaflabor-chemnitz.de<br />
http://www.schlaflabor-chemnitz.de<br />
Schlafmedizinisches Zentrum Dresden<br />
Dr. med. Frank Schmidt<br />
Tel: (03 51) 4 76 95 72<br />
fr-schmidt@web.de<br />
http://www.schlafmedz.de/<br />
In eigener Sache<br />
Stellen Sie sich vor, wir alle in Mittweida würden<br />
gemeinsam Medien entwickeln. Diese<br />
Vorstellung ist nicht unmöglich. Vor Ihnen liegt<br />
die Novum, im Auto hören Sie 99drei Radio<br />
Mittweida und im Fernsehen gucken sie MW-<br />
Digital. Einmal im Jahr können Sie zu aufstrebenden<br />
Bands abrocken, beim Medienforum<br />
Peter Kloeppel treffen oder beim Swan Lake<br />
Award mit internationalen Kreativen neue Welten<br />
animieren. Dafür sind täglich weit über 300<br />
Redakteure für Sie unterwegs. Wir Studenten<br />
der Hochschule Mittweida gestalten für Sie die<br />
Medienprogramme und ermöglichen deren<br />
technische Verbreitung.<br />
Ihnen und den 14.999 anderen Mittweidaern<br />
steht eine einzigartige Medienlandschaft gegenüber.<br />
In Zukunft möchten wir mit Ihnen<br />
gemeinsam Medien machen. Wir wollen ein<br />
Modell entwickeln, bei dem Sie und wir gemeinsam<br />
überlegen, wie <strong>zum</strong> Beispiel die Novum<br />
die nächsten Jahre produziert werden soll.<br />
Haben Sie Ideen oder Anregungen? Möchten Sie<br />
aktiv an einer gemeinsamen Konzepterstellung<br />
mitwirken? Sie finden uns im Internet unter<br />
www.bemway.de.<br />
Daniel Strunz