ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS

ERNÄHRUNGSMEDIZIN
IN DER PRAXIS
PRAXIS PLUS
25. Februar 2009
Arzt für Allgemeinmedizin
www.schramm.at
ordination@schramm.at
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
Arzt für Allgemeinmedizin
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
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TERMINOLOGIE DER FÄCHER
� Ernährungsmedizin
� Ernährungswissenschaften
� Ökotrophologen
� Diätassistent/in
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ZIELE UND AUFGABEN
DER ERNÄHRUNGSMEDIZIN
� Physiologie und Biochemie des
Stoffwechsels
� Grundlagen der Ernährung beim Gesunden
� Ernährung als präventive Maßnahme
� Ernährung und Diät bei speziellen
Krankheitssituationen
� Nahrungsmittel- und Ernährungsüberwachung,
Qualitätsmanagement
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ERNÄHRUNGSWISSENSCHAFTEN
Wurde als eigene Disziplin in Deutschland
1956 mit einem Lehrstuhl für Menschliche
Ernährungslehre in Gießen etabliert. Kann an der
Universität Wien und an neun Universitäten in
Deutschland studiert werden. Erforscht mit rein
naturwissenschaftlichen Methoden Ernährung,
Verdauung und Stoffwechsel des Menschen.
Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien
www.univie.ac.at/Ernaehrungswissenschaften
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
www.dge.de
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DIÄTASSISTENT
Geschützte Bezeichnung für einen
Medizinalfachberuf mit einer dreijährigen
Ausbildung an einer staatlich anerkannten Schule.
Berufsbezeichnung in Österreich: Diätologe
A dietitian is a person with a qualification in Nutrition & Dietetics
recognized by national authority(s). The dietitian applies the science of
nutrition to the feeding and education of groups of people and
individuals in health and disease.”
Homepage des Verbandes derzeit nicht aktiv, Ausbildung im AKH Wien:
www.wienkav.at/kav/mtd/diat
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LINKS ERNÄHRUNGSMEDIZIN
Österreichisches Akademisches Institut
für Ernährungsmedizin (ÖAIE)
(Organisiert das österreichische Diplom für Ernährungsmedizin)
www.oeie.org
Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin
(Kompaktkurs Ernährungsmedizin)
www.daem.de
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin
www.dgem.de
European Society of Clinical Nutrition and Metabolism
www.espenblog.com/
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ÖKOTROPHOLOGIE
Seit den 1960er Jahren in Deutschland ein
eigenständiges, interdisziplinäres Studienfach
welches an Universitäten und Fachhochschulen
gelehrt wird (2004/05: 7100 Studierende!).
Es umfasst medizinische Fächer (Anatomie,
Biochemie) sowie Volkswirtschaftslehre,
Lebensmittelkunde und teilweise Soziologie,
zunehmend auch Psychologie.
Verband der Ökotrophologen
www.vdoe.de
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TRAURIGE WAHRHEIT
Mit dem Thema Ernährungsmedizin und
Ernährungsberatung beschäftigen sich
vorwiegend nichtmedizinische Berufe.
Medizinische Forschung und Lehre beschäftigen
sich vorrangig mit Stoffwechselerkrankungen,
parenteraler Ernährung, Sondennahrung etc.
Die Ärzteschaft hat also einen wichtigen Bereich
der Medizin weitgehend aus der Hand gegeben.
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EIN WEISER SATZ
Der Mensch ist was er isst!
Ludwig Feuerbach, 1850
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INTERNE MuKiPa-UNTERSUCHUNG
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Zahngesundheit der Eltern ist
Kariesprophylaxe für das Kind.
TRINKMENGE
� 1. bis 6. Lebenswoche:
1/5 des Körpergewichtes
� 7. Woche bis 6. Monat:
1/6 des Körpergewichtes
� 2. Lebenshalbjahr:
1/8 des Körpergewichtes
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Eine normale
Gewichtszunahme der
Schwangeren ist
Adipositasprophylaxe für das
Kind! Schlankheitsbewusste
Schwangere bekommen
eher dicke Kinder.
� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
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SÄUGLINGSNAHRUNG
� Bis zum 6. Lebensmonat ist der ausschließlich
gestillte Säugling unter ernährungsphysiologischer
Sicht ausreichend ernährt
� Beikost bezeichnet alle Lebensmittel,
die außer Milch im 1. Lebensjahr in
die Nahrung eingeführt werden
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BEIKOST
� Ab dem 5. Monat deckt Beikost den
Bedarf an Eisen, Zink, Ballaststoffen,
Vitamin A, B1, B6 und C
� Getreide-Obst-Brei: Deckung des
Energiebedarfs ohne Erhöhung
der Proteinzufuhr
� Vollmilch-Getreide-Brei: deckt Bedarf an
Protein, Ca, P, Mg, Zn, Cu, Vit B2
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GRÜNDE FÜR BEIKOST
� Ernährungsphysiologisch:
Deckung des Energiebedarf
� Verdauungsphysiologisch:
Ausreifung metabolischer Leistungen
� Entwicklungsphysiologisch:
Neuromuskuläre Funktion des Schluckakts
Erstes Ziel: den Säugling an den Löffel gewöhnen
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GEDEIHSTÖRUNG?
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GEDEIHSTÖRUNG?
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EINFÜHRUNG DER BEIKOST
� 5. Lebensmonat:
Eine Milchmahlzeit wird durch einen Kartoffel-
Karotten-(Fleisch)-Brei ersetzt
� 6. Lebensmonat:
Zweite Milchmahlzeit wird durch Vollmilch-
Getreide-Brei ersetzt
� 7. Lebensmonat:
Getreide-Obst-Brei mit Fettzusatz
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GEDEIHSTÖRUNG?
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ENERGIEBEDARF
� Regel nach Priscilla White:
Bis zum 10. LJ täglich 100 x Lebensalter,
mit 8 Jahren also 800 kcal
� Schätzwert beim Erwachsenen:
Grundumsatz = 1 kcal/Stunde/kgKG
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FAUSTREGELN
� Die wichtigste Mahlzeit für
das Kind ist das Frühstück
� Kinder brauchen täglich fünf Mahlzeiten
(Erwachsene nur drei!)
Die derzeit noch gültige Empfehlung der DGE von fünf
Mahlzeiten für Erwachsene wird demnächst revidiert
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� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
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ENTERITIS BEI SÄUGLINGEN
Karottensuppe nach Moro
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Veganer
ERNÄHRUNGSFORMEN
FORM
Lakto-ovo-
Vegetarier
Lakto-
Vegetarier
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PROBLEMBEREICH
Eventuell zu niedrige
Energiezufuhr
Niedrige Energie- und
Eisenzufuhr
Niedrige Energie-, Vit-B12-,
Eisen-, Protein-, Ca-, Vit-D
und Riboflavinzufuhr
BERATUNG BEI
DURCHFALLSERKRANKUNGEN
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ENTERITIS BEI SÄUGLINGEN
Rezept Reisschleim
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ZÖLIAKIE
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ZÖLIAKIE
� Zunehmende Erstmanifestation im
mittleren und höheren Lebensalter
� Lange diagnostische Latenz –
im Mittel 10 Jahre!
� Die Therapie mit einer glutenfreien Diät
ist notwendig, wirksam und ausreichend!
� Selbsthilfegruppen sehr hilfreich
www.zoeliakie.or.at
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HYPERURIKÄMIE
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ZÖLIAKIE
� Prävalenz: 50-100/100.000, 4% bei D.m.I
� Bei Erstmanifestation im Kindesalter:
typ. Knick in der Percentilenkurve im 2. LJ
nach dem Einführen getreidehaltiger Kost
� Im Kindesalter sind IgA-Gliadin-AK und
IgA-t-TG-Auto-AK aussagekräftig.
Entscheidend ist jedoch der Nachweis der
villösen Atrophie durch Dünndarmbiopsie
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SYMPTOME BEI ZÖLIAKIE
Diarrhoe
Flatulenz
Myalgien
Ödeme
Symptom
Gewichtsverlust
Bauchschmerz
Stomatitis
Adynamie
Knochenschmerz
Depression
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Häufigkeit in %
92,4
91,4
84,0
69,1
40,9
82,3
52,9
48,0
46,8
31,1
HYPERURIKÄMIE
� Familiäre (primäre) Hyperurikämie
� Sekundäre Hyperurikämie bei vermehrter
Harnsäurebildung: CML, Polycythämia vera,
Osteomyelofibrose, sek.Polyglobulinämie
(kardial, pulmonal), alimentär
� Sekundäre Hyperurikämie bei verminderter
Ausscheidung: Nierenerkrankungen, Ketazidose
z.B. Fasten, Hyperlaktazidämien z.B. durch
Alkohol, Arzneimittel z.B. Saluretika
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BERATUNG BEI HYPERURIKÄMIE
� Normalgewicht anstreben
� Meiden von Innereien, Hülsenfrüchten, Kohl
� Einschränkung des Alkoholkonsums
� Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
� Wenn Allopurinol, dann bis HS

NAHRUNGSMITTELINTOLERANZEN
Lebensmittel
Hartgekochte Eier
Frisches Brot
Bohnenkaffee
Mayonnaise
Kartoffelsalat
Geräuchertes
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Häufigkeit in %
14,7
13,6
12,5
11,8
11,3
10,7
Erhebung der DGE bei Krankenhauspatienten
(N = 1918) in verschiedenen Regionen
POLLENASSOZIIERTE ALLERGENE
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selten: Milben - Schalentierallergie
PROBLEMSTELLUNG
0.5 – 0.8% der Bevölkerung haben
gastrointestinale Beschwerden welche auf eine
Nahrungsmittelallergie zurückzuführen sind.
Es vermutet jedoch ein Viertel der Bevölkerung,
an einer „Nahrungsmittelallergie“ zu leiden.
Die ausführliche Beratung und die gezielte
Diagnostik haben daher eine wesentliche
Bedeutung in der hausärztlichen Praxis
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NAHRUNGSMITTELALLERGIEN
� Prävalenz 0,8 (– 2,4%)
� Frauen : Männer: 1,4:1 – 2:1
� Auslöser ist vom Kulturkreis abhängig:
in Fischländern Fisch, in Binnenländern
eher pollenassoziierte Allergene
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KLINIK
� Hautreaktionen vom Soforttyp: Flush, Urticaria
� Orales Allergiesyndrom (v.a. Jugendliche)
� Reaktionen der Atemwege (jd.5. Asthmatiker)
� Gastrointestinale Beschwerden (jd. 3. Patient)
� Reizdarmsyndrom: Ätiologie ungeklärt
� Verschlechterung chronischer Ekzeme
durch pollenassoziierte Nahrungsmittel
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DIAGNOSTIK
Der Nachweis von spezifischen Antikörpern
im Blut weist lediglich eine allergische
Sensibilisierung nach.
Er erlaubt keine zuverlässigen Rückschlüsse auf
das Vorliegen einer allergischen Erkrankung
und ihre Behandlungsbedürftigkeit.
W.Kersten et al. Allergo J Vol 9 1/2000
In zwei Drittel der Fälle von positivem IgE
ist der orale Provokationstest negativ!
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DIAGNOSTIK
� Anamnese: was? Intervall? Co-Faktoren
bekannte Pollinose?
� Versuch der Karenz
� Provokationstests
� Hauttests (PRICK)
� Eliminationsdiäten bei unklaren Fällen
� Neue Methoden in Erprobung
z.B. Epikutantest mit nativen Nahrungsmitteln
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THERAPIE
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PROPHYLAXE
� Stillen über mindestens vier Monate
� Hypoallergene Säuglingsnahrung
bei Risikokindern
� Keine Beikost vor dem 5. LM
� Im ersten Lebensjahr Eier, Nüsse,
Kuhmilch und Fisch meiden, v.a.
Risikokinder nicht „mitessen“ lassen
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THERAPIE
� Allergenkarenz (ggf. in gekochter Form)
� Die subkutane Hyposensibilisierung
ist nicht etabliert
� Die Induktion einer oralen
Toleranzentwicklung ist in Erprobung
� Symptomatische Behandlung mit
Antihistaminika und Steroiden
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THERAPIE
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HISTAMININTOLERANZ
� Symptome:
Flush, Migräne, Urticaria
� Auslöser:
Rotwein, gereifte Käsesorten, geräucherte
Produkte, Fisch, Bier, Hefe, Essig
� Therapie:
Karenz, Meiden von Zitrusfrüchten (können
Histamin freisetzen), Antihistaminika
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� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
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ERNÄHRUNG UND SPORT
Eine spezifische Sportlernahrung ist
für den Freizeit- und Breitensport
nicht notwendig
Bundesgesundheitsamt, 1993
ACHTUNG:
Anabolika sind weit verbreitet.
Hinweise auf Anabolikaeinnahme:
sehr niedriges HDL, Zeichen einer NASH
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AUFBAU EINES OPTIMALEN
ENERGIESPREICHERS
� Nach dem Ausdauertraining:
Fruchtzuckergetränk
Flüssigkeitsverlust ausgleichen
Kaliumreiche Kost (z.B. Banane)
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DAS GROSSE GESCHÄFT I
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ENERGIESPREICHER
� Speicher: glatte Muskulatur und Leber
� Die Glucoseaufnahme in den Muskel
ist unter Belastung insulinabhängig
� Insulin wird durch raschen Zuckeranstieg
erhöht und hemmt die Glykogenfreisetzung
aus der Leber
� Adrenalin hemmt die Insulinausschüttung
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AUFBAU EINES OPTIMALEN
ENERGIESPREICHERS
� Vor der Meisterschaft:
3 Tage 25% Kohlehydrate
3 Tage 70% Kohlehydrate
1 Tag Normalkost
� Dadurch 30% mehr Glykogenspeicher
und 50% mehr Leistungsfähigkeit im
Ausdauerbereich
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VOR DEM WETTKAMPF UND
VOR DEM AUSDAUERTRAINING
� Letzte Mahlzeit 3-5 Stunden davor
� 0,5 bis 0,75 ml Flüssigkeit
� 5 Minuten davor:
kohlehydratreiche Flüssigkeit
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FLÜSSIGKEISHAUSHALT
� Normalverbrauch:
750 ml Harn
100 ml Stuhl
350 ml Atemluft
500 ml Haut
� Aufnahme:
750 ml gebundenes Wasser
300 ml Oxidationswasser
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ELEKTROLYTGETRÄNK
„USC-Drink“
(Ultimative-Sport-Champions-Drink)
� Rezept:
500 ml natriumreiches Mineralwasser
(Güssinger, Peterquelle, Preblauer, Radenska)
500 ml Apfelsaft
� Preis: 0,75 € pro Liter
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FLÜSSIGKEISHAUSHALT
� Bei einem Flüssigkeitsverlust von
2% des Körpergewichts kommt es
zu einem Leistungsverlust von 20% .
� Dieser Flüssigkeitsverlust erfolgt
praktisch ohne Durstgefühl!
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BESONDERHEITEN DES
FLÜSSIGKEITSHAUSHALTS
� Kinder verlieren durch die relativ große
Körperoberfläche mehr Flüssigkeit
� Bei Hitze ist der Flüssigkeitsverlust
höher als der Elektrolytverlust
� Der Verlust über die Atemluft steigt mit
der Seehöhe und mit sinkender Temperatur.
Er erzeugt kaum ein Durstgefühl!
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� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
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DAS GROSSE GESCHÄFT II…
Im Jahr 2000 wurden in Österreich um 233 Mio.
Euro Nahrungsergänzungsmittel verkauft
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DAS SEIN BESTIMMT
DAS BEWUSSTSEIN
Der Mensch hat das natürliche und durch das
beschleunigte Leben zunehmende Bedürfnis etwas
für sich und seine Gesundheit zu tun. In unserer
Konsumgesellschaft ist für ihn jedoch der
naheliegendste Weg derjenige des Konsums. Man
tut etwas für sich indem man sich etwas kauft.
Hierin schützt Bildung nicht vor Dummheit!
Consumo ergo sum?
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NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL
� Vit. C und Vit E, Zink, Selen u.a.
� Sowohl bei den fettlöslichen Vitamine
(A,D,E,K) als auch bei Zink und Selen
sind Intoxikationen möglich
� Verkauft wird unter dem Titel „Vitalstoffe“,
„Antioxidantien“, „Mineralstoffe und
Spurenelemente“ etc., bewirkt werden
soll Gesundheit, Fitness, Schönheit und
vieles mehr.
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…MIT ÄRZTLICHER BETEILIGUNG!
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NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL
Rechtlich ist diese Produktgruppe im EU-Recht
durch die Richtlinie 2002/46/EG geregelt. Dabei
sind insbesondere die zulässigen Mineralstoffe und
Vitamine vorgegeben. „Ein Lebensmittel, das dazu
bestimmt ist, die allgemeine Ernährung zu
ergänzen, ein Konzentrat von Nährstoffen oder
sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder
physiologischer Wirkung ist, allein oder in
Zusammensetzung und in dosierter Form angeboten
wird.“ Auch wenn sie wie Arzneimittel verpackt
sind handelt es sich um keine solchen.
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„ANTIOXIDANTIEN“
We did not find convincing evidence that
antioxidant supplements have beneficial effects on
mortality. Even more, beta carotene, vitamin A and
vitamin E seem to encrease the risk of death.
Further randomized trials are needed to establish
the effects of vitamin C and selenium.
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„ANTIOXIDANTIEN“
In this large-scale trial, after a mean of 8 years of
treatment and follow-up in 14 641 men, neither
vitamin E nor vitamin C supplementation reduced
the risk of major cardiovascular events. This data
provide no support for the use of these supplements
in the prevention of cardiovaskular disease in
middle-ages and older men.
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
MAGNESIUM: VERTEILUNG
� 60% Skelett
� 35% Muskel und Bindegewebe
� ATP)
� Erregungsübertragung vom Nerv zum Muskel
� Speicherung und Freisetzung von
Katecholaminen und anderen Hormonen
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
MAGNESIUM: VORKOMMEN
� Getreideprodukte
� Milch und Milchprodukte
� Fleisch, Leber, Geflügel
� Kartoffel, diverse Gemüse, Soja
� Die modernen Getreidesorten nehmen
kaum Magnesium auf, auch nicht aus
angereicherten Böden
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
MAGNESIUM: REZEPT
Kosten: 6,35 € 2-6x jährlich
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS

� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
BMI GRENZWERTE
FÜR ÜBER 65-JÄHRIGE
Normalgewicht: zwischen 22,0 und 26,9.
Der Bereich von 20,0 und 21,9 wird in der
Geriatrie mit „Risiko zum Untergewicht“
bezeichnet.
Österreichische Gesellschaft für Geriatrie
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
RISC-SCALES FÜR ÜBER 40-JÄHRIGE
Risiko für:
Angina pect.
MCI
plötzl.Herztod
cerebr. Insult
TIA
50 Jahre:
45 - 54
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
Österreichische
Weiterentwicklung
der New Zeeland
Risc Scales:
Positive FA:
+ 1 Stufe
BMI>30:
+ 1 Stufe
BMI GRENZWERTE
FÜR 19- bis 65-JÄHRIGE
Formular zur Vorsorgeuntersuchung der österreichischen SV-Träger
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
RISC-SCALES FÜR 19- bis 39-JÄHRIGE
Behandelte
arterielle Hypertonie:
wie RR 141-170
Diabetes mellitus:
bei Männern +1
bei Frauen +2
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CHOLESTERINMETABOLISMUS
aus: Biesalski et al.:
Ernährungsmedizin
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GESAMTCHOLESTERIN
� Genetische Beeinflussung
� Cholesteringehalt der Mahlzeit
� Ballaststoffgehalt der Mahlzeit
� Nur 40% des Serumcholesterins
sind alimentärer Genese!
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BERATUNGSSCHWERPUNKTE
� Chol.ges./HDL in Gesamtrisiko einordnen
� Genetische Disposition berücksichtigen
� Lebensalter berücksichtigen
� BMI nicht überbewerten
� Der Cholesteringehalt der Nahrungsmittel
ist für sich relativ unwichtig
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BEISPIEL 1
74-jährige Frau
Nichtraucherin
negative
Familienanamnese
nüBZ: 108 mg/dl
167 cm, 91 kg
BMI 33,4
Chol.ges./HDL: 4,93
RR: 148/88
Ergebnis:
BMI >30 erhöht das
kardiovaskuläre
Risiko von gering
auf moderat
Aber: RR-Senkung
ist so effektiv wie
Gewichtsreduktion
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HDL-CHOLESTERIN
� Vermindert durch Nikotin
� Vermindert durch Triglyceriderhöhung
� Vermindert durch Anabolika
� Erhöht durch körperliche Aktivität
� Erhöht durch mäßigen Alkoholkonsum
� Genetische Beeinflussung
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BERATUNGSSCHWERPUNKTE
� Ballaststoffgehalt der Nahrung
� Gemüse versus Obst
� Zucker- und Alkoholreduktion führt durch
eine Triglyceridsenkung zur HDL-Erhöhung
� Vermehrung der körperlichen Aktivität
� Nikotinkarenz
� Realistische kurz-, mittel- und langfristige
Ziele formulieren
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
BEISPIEL 2
47-jähriger Mann
Nichtraucher
negative
Familienanamnese
nüBZ: 87 mg/dl
182 cm, 108 kg
BMI 32,3
Chol.ges./HDL: 3,72
RR: 138/86
Ergebnis:
BMI >30 dzt. ohne
Relevanz für das
kardiovaskuläre
Risiko
Aber: Ab 55 Jahre
Erhöhung des
Risikos
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BEISPIEL 3
49-jähriger Mann
Nichtraucher
negative
Familienanamnese
Diabetiker
174 cm, 103 kg
BMI 33,0
Chol.ges./HDL: 4,72
RR: 132/90
Ergebnis:
BMI >30 erhöht das
kardiovaskuläre
Risiko von gering
auf moderat, in 6
Jahren auf sehr hoch
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
� Terminologie der Fächer
� Schwangerschaft und Wachstum
� Ernährung bei GI-Erkrankungen
� Nahrungsmittelunverträglichkeiten
� Ernährung und Sport
� Nahrungsergänzungsmittel?
� BMI und Cholesterin –
Risikofaktorenmanagement
� Adipositas
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
DAS GROSSE GESCHÄFT III
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
BEISPIEL 4
56-jähriger Mann
Raucher
negative
Familienanamnese
nüBZ: 87 mg/dl
176 cm, 84 kg
BMI 27,1
Chol.ges./HDL: 5,62
RR: 148/96
Ergebnis:
BMI

„Frau Doktor: Was sagen Sie zu dem neuen
Diätbuch, welches schon so oft verkauft wurde?“
Im Netdoctor sind 44 Diäten beschrieben -
von der Apfelessigdiät bis zur
Zuckerknackerdiät!
Diäten zur Gewichtsreduktion unterliegen
den selben Gesetzen wie die Damenmode –
alte Hüte erscheinen in neuer Form wieder!
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
Wenn der alte Hut in neuer Form
nicht mehr hilft wird Konkurs angemeldet
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
2
1
0
-1
-2
-3
-4
-5
BMI: 35
Die Diät ist der sicherste
Weg zum Übergewicht!
-6
energiereduzierte energiereduzierte Mischkost Mischkost
-7
-6,8 -6,8
-6,8 6,8
keine keine Therapie
Therapie
+0,9
+0,9
+0,9
Baseline Baseline
12 12 Monate Monate
24 24 Monate
Monate
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
„Frau Doktor: Was sagen Sie zu dem neuen
Diätbuch, welches schon so oft verkauft wurde?“
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
Was jeder wissen sollte,
der sein Gewicht reduzieren will:
Die Diät ist der
sicherste Weg
zum Übergewicht!
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
Die Diät ist der sicherste
Weg zum Übergewicht!
Ziel muss sein, jenes Ernährungsverhalten
und jenen Lebensstil zu erreichen, bei
welchem das Zielgewicht langfristig
gehalten werden kann.
Ist dieses Ernährungsverhalten und dieser
Lebensstil erreicht, wird das Zielgewicht
automatisch erreicht!
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS

„Herr Doktor: Jetzt ess´ ich eh schon kaum
mehr was und nehm´ trotzdem nicht ab!“
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
„ Es sind die Drüsen -
aber die Speicheldrüsen!“
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
UMGANG MIT DEM WUNSCH
NACH GEWICHTSREDUKTION
„ Frau Doktor –
ich glaube es sind die Drüsen!“
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…aber leider nicht nur!
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
KLASSISCHE
ERNÄHRUNGSBERATUNG
Nach Erheben eines Ernährungsprotokolls
wird ein Bewertung der aufgenommenen
Nahrung bezüglich Kaloriengehalt und
Ausgewogenheit abgegeben sowie das
Ernährungsverhalten analysiert. Ferner wird
eine Beratung bezüglich Erhöhung der
körperlichen Aktivität durchgeführt.
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS

Verhaltensveränderung erfordert die
Reflexion des eigenen Verhaltens
ERNÄHRUNGSPROTOKOLL
NAME: …………………………………………………………..…. DATUM: ……….…………………
ZEIT ESSEN TRINKEN WO? MIT WEM? STIMMUNG
STIMMUNG: ☺
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
UMGANG MIT DEM WUNSCH
NACH GEWICHTSREDUKTION
� Übergewicht quantifizieren (BMI)
� Gewicht in das allgemeine Risikoprofil einordnen
� Unter BMI 30 selten Intervention notwendig
� Motivation erheben
� Realistisches Ziel (Zwischenziel) erarbeiten
� Ernährungsprotokoll
� Ernährungsberatung anhand des Protokolls
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GRUNDUMSATZ
� Formel nach Harris und Benedict für Männer:
BEE = 66,473 + 13,752 x kgKG + 5,002 x
Größe in cm – 6,755 x Alter in Jahren
� Formel nach Harris und Benedict für Frauen:
BEE = 655,096 + 9,563 x kgKG + 1,850 x
Größe in cm – 4,676 x Alter in Jahren
� z.B. 46 Jahre, 168 cm, 78 kg (BMI: 27,6):
Frau: 1495 kcal/d, Mann 1668 kcal/d
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UMGANG MIT DEM WUNSCH
NACH GEWICHTSREDUKTION
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DIE BRINGSCHULD DES PATIENTEN
ERNÄHRUNGSPROTOKOLL
NAME: …………………………………………………………..…. DATUM: ……….…………………
ZEIT ESSEN TRINKEN WO? MIT WEM? STIMMUNG
STIMMUNG: ☺
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KLASSISCHE
KALORIENBERECHNUNG
Nahrung
Kohlenhydrat
Fett
Eiweiß
Alkohol
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Phys. Brennwert
4,1 kcal
9,3 kcal
4,1 kcal
7,1 kcal

Wird meist überschätzt!!!
u.a. abhängig von Trinkmenge!
Stress, Temperaturwechsel...
ENERGIEUMSATZ
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Kilo
Sitzen
Treppensteigen
Gehen 3 km/h
Gehen 6 km/h +80%
Joggen 10 km/h
Radfahren 10 km/h
Radfahren 21 km/h
ENERGIEVERBRAUCH
kcal pro 10 Minuten Tätigkeit
55-60
10
146
29
52
118
42
89
65-70
12
175
35
62
141
50
107
80
14
202
40
72
164
58
124
90
16
229
46
81
187
67
142
110
20
288
58
102
232
83
178
Coca Cola
Bravo Multivitamin
Pfanner Der Grüne Tee
Red Bull Energy Drink
Rauch Eistee Zitrone
Römerquelle Emotion guarana
Haribo Goldbären
Nimm 2
Produktbezeichnung
Milchschnitte
McDonald Tomato Ketchup
Jogurella Himbeer
Latella Mango
Actimel Orange
ZUCKERGEHALT
übliche
Menge
1,5 l
2,0 l
2,0 l
250 ml
2,0 l
1,0 l
300 g
250 g
28 g
750 ml
150 g
0,5 l
100 g
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
KALORIEN SIND BEZÜGLICH
ADIPOSITAS NUR EIN TEILASPEKT!
DIE ENGLISCHE ERSTAUSGABE STAMMT AUS DEM JAHR 1918
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
Zucker
159 g
110 g
147 g
28 g
167 g
35 g
234 g
179 g
10 g
243 g
21 g
50 g
16 g
entspricht Stück
Würfelzucker
42 Stück
30 Stück
40 Stück
7 Stück
45 Stück
9 Stück
63 Stück
48 Stück
3 Stück
65 Stück
6 Stück
13 Stück
4 Stück
ERFOLG DER KLASSISCHEN
ERNÄHRUNGSBERATUNG
Die praktische Erfahrung der letzten
Jahrzehnte zeigt, dass die klassische
Ernährungsberatung keineswegs den
gewünschten Erfolg zeigt!
30% von Cola!
Der Grund dafür liegt darin, dass der
Mensch kein Verbrennungsmotor ist!
KEIN FORTSCHRITT WÄHREND
DER LETZTEN NEUNZIG JAHRE?
DIE ENGLISCHE ERSTAUSGABE STAMMT AUS DEM JAHR 1918
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Physiologischer Muskelverlust:
1% pro Jahr ab dem 45. – 50. LJ
Diäten!
SARKOPENIE
Modifiziert nach Houston DK et al.: Study.Am.J Clin Nutr (2008) 87:150-5
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
DIE ENGLISCHE ERSTAUSGABE STAMMT AUS DEM JAHR 1918
KALORIEN SIND NUR SEKUNDÄR
Wird meist überschätzt
Ein wesentlicher Teil
des Stoffwechsels
und kaum erforscht
Wird durch Sarkopenie
immer weniger!
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HEROISCHER SELBSTVERSUCH
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MUSKELZELLE VS. FETTZELLE
� Die Muskelzelle ist der physiologische
Gegenspieler der Fettzelle. Wir leben jedoch
in einem sarkopenischen Zeitalter
� Erhöhte Muskelmasse ergibt
erhöhten Grundumsatz
� Erhöhte Muskelmasse verbessert
das Körpergefühl und das Selbstvertrauen
� Krafttraining ist somit wichtiger
als Ausdauertraining
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KALORIEN SIND NUR SEKUNDÄR
� Thermogenese:
Fett: 3%, Kohlehydrate 7%, Eiweiß 28%
� Cave Probiotika: Bei Masthühnern fördert
Lactobazillus die Gewichtszunahme
� Cave: Aspartam hemmt die cerebrale
Zuckeraufnahme und führt zu Hunger
� Mangelnder Schlaf führt durch
eine Glukokortikoidausschüttung
zur Appetitzunahme
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WISSENSCHAFTL. ÜBERPRÜFUNG
Kate Douglas: „Super size me“
revisited – under lab conditions.
New Scientist, 2588 (27.1.2007 ):
18 gesunde Proband/inn/en zeigten
unter 6600 kcal/d (!) höchst unterschiedliche
Gewichtszunahme.Nur
bei einem Probanden Abbruch
durch KG +15%. Nach dem
Versuch: bei Rückkehr zum
gewohnten Ernährungsverhalten
rasche Gewichtsreduktion.
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METABOLISCHE FITNESS
� Permanente Kalorienzufuhr ist oxidativer
Stress und vermutlich die Ursache für
die erhöhte Karzinominzidenz Adipöser
� Metabolische Fitness entsteht durch den Wechsel
von Hunger und Sättigung. Dies gilt für den
Gesamtorganismus wie für die einzelne Zelle
� Sarkopenie, permanente Energiezufuhr
und hoher Glykämischer Index sind die
Hauptfeinde der metabolischen Fitness
�
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GLYKÄMISCHER INDEX
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
WEITERE BERATUNGSPUNKTE
� Fett- und EW-Gehalt einer Mahlzeit beeinflussen
den Glykämischen Index der Mahlzeit
� Der Fettgehalt einer Mahlzeit beeinflusst die
Geschmacksintensität und das Sättigungsgefühl
� Lobt den guten Fleischer
Tadelt den verantwortungslosen Bäcker
Sucht den guten Fischhändler
� Der Großteil der Adipösen hat diätinduziert
einen erniedrigten Grundumsatz und
eine verminderte Muskelmasse
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GLYKÄMISCHER INDEX
Der Glykämische Index gibt in Zahlen die
blutzuckersteigernde Wirkung von
Kohlenhydraten bzw. von Lebensmitteln an.
Glucose dient als Referenzwert und hat einen
Glykämischen Index von 100.
Den höchsten GI hat Maltose mit 105.
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GLYKÄMISCHER INDEX
bis 87
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� Getränke als Kalorienlieferanten
Wir leben in einer Zeit in
der Infantilität. Die
Mahlzeiten bekommend
zunehmend eine breiige
Konsistenz, Lebensmittel
werden tendenziell
zerkocht und auch
Erwachsene erfreuen
sich eines Lebens als
Dauernuckler.
Der Glykämische Index
steigt, Fastenperioden
bleiben aus.
WEITERE BERATUNGSPUNKTE
� Erwachsene „Dauernuckler“ – keine Fastenperiode
� Rasch resorbierbare Kohlenhydrate eliminieren
� Zuckerreduktion ist wichtiger als Fettreduktion
� Gemüse statt Obst – Tiefkühlgemüse ist OK
� Cave: Mast durch zuckerhältige Milchprodukte
� Cave: Mast durch Convenience-Food
� Drei Mahlzeiten am Tag – nichts „zwischendurch“
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CONCLUSIO
Die klassische Ernährungsberatung zeigt
keineswegs den gewünschten Erfolg!
Kalorienzähler sind Erbsenzähler.
Sie erfassen nur einen kleinen
Teilaspekt des Stoffwechsels.
Der Mensch ist kein Verbrennungsmotor!
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
CONCLUSIO
Bis ein erfolgreiches Konzept vorliegt sollte
man zumindest das über die reine
Kalorienlehre hinausgehende Wissen nutzen
und eine umfassende, auch die Muskelmasse
einbeziehende Beratung anbieten.
BMI 25 - 30 ohne positiver Diabetes-
Familienanamnese ist kein Interventionsgrund.
Hauptzielgruppe sollten junge Menschen
mit BMI>30 sein!
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Die Probleme sind bedrückend!
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
CONCLUSIO
Kalorienreduzierte Diäten führen
über den Jojo-Effekt zu Adipositas
und fördern die Sarkopenie
Wer auf dem Gebiet der
Adipositastherapie ein erfolgreiches
Konzept vorlegen kann wird den
Medizinnobelpreis bekommen
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Steiermark
Wien
Tirol
Bundesland
Burgenland
Niederösterreich
Oberösterreich
Vorarlberg
Kärnten
Salzburg
Österreich gesamt
CONCLUSIO
BMI >25
38,6
37,4
37,2
38,0
37,2
35,6
38,1
33,0
35,5
37,0
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
BMI >30
13,1
10,4
10,2
9,7
8,5
7,8
7,6
6,8
6,2
9,1
Untersuchung an 55.000 stellungspflichtigen 18-jährigen Österreichern
Die Lösungsvorschläge meist von gestern
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PRAXIS
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Literatur
� Peter Schauder, G.Ollenschläger:
Ernährungsmedizin – Prävention und Therapie
� Hans-Konrad Biesalski: Ernährungsmedizin
(nach dem Curriculum der BRD)
� Lebensmitteltabelle für die Praxis –
Der kleine Souci-Fachmann-Kraut
� J.Krauß, P.Müller, D.Unterreitmeier
Arzneimiteleinnahme
� www.feste-der-religionen.de
PRAXIS PLUS – ERNÄHRUNGSMEDIZIN IN DER PEAXIS