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TU-SPEKTRUM - Monarch

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FORSCHUNG<br />

So finden Industrieroboter den richtigen Ton<br />

Arbeitswissenschaftler der <strong>TU</strong> Chemnitz erforschen akustische Informations- und Warnsignale<br />

Jens Mühlstedt (l.) misst die Frequenzen und Laustärke der Signale, die von einem Industrieroboter<br />

ausgesendet werden. Der Klang dieser Signale ändert sich je nach Position von Dr.<br />

Holger Unger, der den Roboter bedient. Im Hintergrund füllt eine Testperson einen speziell<br />

für diese Untersuchung entwickelten Fragebogen aus. Foto: <strong>TU</strong> Chemnitz/Sven Gleisberg<br />

(MSt/MCH) Moderne Industrieanlagen<br />

sind heute oft komplett von<br />

trennenden Schutzeinrichtungen<br />

umgeben und mit optischen Störungsanzeigen<br />

versehen. In besonderen<br />

Bediensituationen, wie dem<br />

manuellen Einrichtbetrieb oder bei<br />

einer Störungsbeseitigung werden<br />

akustische Signale bisher wenig und<br />

lediglich in Form einfacher Warntöne<br />

eingesetzt. Jedoch können<br />

durch die oft geräuschlosen Bewegungen<br />

eines Industrieroboters Gefahrensituationen<br />

für den Menschen<br />

AN Z E I G E<br />

16 <strong>TU</strong>-Spektrum 2/2006<br />

entstehen. Doch das soll sich künftig<br />

ändern, denn an der Professur<br />

Arbeitswissenschaft der <strong>TU</strong> Chemnitz<br />

arbeitet man derzeit unter Leitung<br />

von Prof. Dr. Birgit Spanner-Ulmer<br />

daran, dass auch Industrieroboter<br />

akustisch besser wahrgenommen<br />

werden können.<br />

Im "Usability Lab" der Arbeitswissenschaftler<br />

wurden dazu in den<br />

vergangenen Monaten umfangreiche<br />

Versuche an einem Testmodell der<br />

Chemnitzer Firma Hiersemann Prozessautomation<br />

GmbH durchgeführt.<br />

Konkret handelt es sich um einen<br />

Greifarm eines Roboters. Maschinenbaustudent<br />

Jens Mühlstedt erforschte<br />

im Rahmen seiner Diplomarbeit<br />

die Wechselwirkung zwischen<br />

Roboter und Bediener im Zusammenhang<br />

mit akustischen Signalen.<br />

Nähert sich der Diplomand dem<br />

Roboter zu weit, ertönt ein Alarmsignal.<br />

Dieses Signal wird immer<br />

dann intensiver, wenn er sich dem<br />

Greifarm in den Weg stellt. Bewegt<br />

sich der Roboterarm weiter in Richtung<br />

des Studenten, stoppt plötzlich<br />

die Anlage. Außerdem ist in diesem<br />

Augenblick ein stetiges und lautes<br />

Wartesignal zu hören. "Unsere<br />

Aufgabe ist es jetzt herauszufinden,<br />

inwieweit verschiedene Klänge für<br />

derartige Szenarien geeignet sind",<br />

erläutert Dr. Holger Unger von der<br />

Professur Arbeitswissenschaft, der<br />

die Arbeit betreut.<br />

Deshalb werden drei Klangzusammenstellungen<br />

genau analysiert.<br />

Dazu erhalten Testpersonen Fragebögen,<br />

auf denen sie ihre subjektiven<br />

Wahrnehmungen festhalten.<br />

Dabei soll festgestellt werden, welche<br />

akustischen Signale beispielsweise<br />

nervend wirken oder welche<br />

Töne nicht als Warnsignale identifi-<br />

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ziert werden. "Erste Ergebnisse bestätigen,<br />

dass akustische Signale<br />

den Betrieb einer Industrieanlage<br />

unterstützen können und den Anwender<br />

durchaus vor Gefahren warnen<br />

können", so Mühlstedt, dessen<br />

Diplomarbeit den Titel "Akustische<br />

Informationen bei der Mensch-<br />

Maschine-Interaktion" trägt. Die<br />

Ergebnisse seiner Arbeit sollen künftig<br />

bei der Hiersemann Prozessautomation<br />

in einem Serienkonzept berücksichtigt<br />

werden. Die Diplomarbeit<br />

des Studenten ist mit diesen<br />

Tests jedoch noch nicht beendet. In<br />

ihrem weiteren Verlauf werden an<br />

der Professur Arbeitswissenschaft<br />

Informations- und Warnsignale im<br />

Automobil untersucht.<br />

Kontakt<br />

Technische Universität Chemnitz<br />

Professur Arbeitswissenschaft<br />

Prof. Dr. Birgit Spanner-Ulmer<br />

09107 Chemnitz<br />

Telefon 0371/531-23210<br />

Fax 0371/531-23119<br />

E-Mail<br />

birgit.spanner-ulmer@mb.tu-chemnitz.de<br />

Dr. Holger Unger<br />

E-Mail holger.unger@mb.tu-chemnitz.de<br />

Jens Mühlstedt<br />

E-Mail muej@hrz.tu-chemnitz.de<br />

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