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und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen

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Fortbildungsseminar zum Behandlungs- <strong>und</strong><br />

<strong>Schulungsprogramm</strong> <strong>für</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetiker</strong>, <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong> <strong>spritzen</strong><br />

Samstag, 9 bis 17 Uhr: <strong>für</strong> f<strong>für</strong><br />

r Ärzte rzte <strong>und</strong> Praxispersonal<br />

Vorstellung des Behandlungs- <strong>und</strong> <strong>Schulungsprogramm</strong>s im<br />

Rollenspiel, Diskussion über Therapieziele,Therapie <strong>und</strong><br />

Praxisorganisation<br />

Mittwoch, 14 bis 18 Uhr: <strong>für</strong> f<strong>für</strong><br />

r Praxispersonal<br />

Wissensvertiefung <strong>und</strong> Lehrverhaltenstraining im Rollenspiel<br />

Donnerstag, 9 bis 17 Uhr: <strong>für</strong> f<strong>für</strong><br />

r Praxispersonal<br />

siehe Mittwoch


Die Formen des Diabetes mellitus<br />

Diabetes mellitus <strong>Typ</strong> 1 Diabetes mellitus <strong>Typ</strong> 2<br />

zur Ketose neigend nicht zur Ketose neigend<br />

meist jung meist älter<br />

meist schlank meist übergewichtig<br />

insulinbedürftig primär nicht insulinbedürftig<br />

ca. 300.000 ca. 4 Millionen davon ca.<br />

1 Million mit <strong>Insulin</strong> behandelt


Diabetesprävalenz in Ostberlin<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

% der Bevölkerung<br />

20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80-89<br />

Altersgruppen (Jahre)<br />

Ratzmann, Akt Endokr Stoffw 12 (1991)


Exzeßmortalität bei Patienten mit <strong>Typ</strong>-2-Diabetes<br />

2,00<br />

1,80<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

10 Jahre nach Diagnose<br />

erhöhte Sterblichkeit gegenüber Nicht-<strong>Diabetiker</strong>n Frauen Männer<br />

1,00<br />

40-49 50-59 60-69 70-79 *<br />

Frauen 2,07 1,86 1,39 1,19 *<br />

Männer 1,81 1,45 1,44 1,12<br />

* statistisch nicht signifikant<br />

** statistisch nicht signifikant <strong>für</strong> Alter > 75 Jahre<br />

Manifestationsalter (Jahre)<br />

**<br />

Panzram <strong>und</strong> Zabel-Langhennig, Diabetologia 20 (1981)


Therapieziele bei Diabetes mellitus<br />

Prävention von Folgeschäden<br />

der Hyperglykämie durch<br />

nahe-normoglykämische<br />

Stoffwechseleinstellung<br />

Symptomfreiheit,<br />

Prävention von Koma <strong>und</strong><br />

Fußkomplikationen


Humaninsulin<br />

Normalinsulin:<br />

Actrapid Novo Nordisk<br />

Berlinsulin H normal Berlin-Chemie<br />

Huminsulin normal Lilly<br />

<strong>Insulin</strong> B. Braun ratiopharm rapid<br />

Insuman rapid Aventis<br />

NPH-Verz NPH NPH-Verzögerungsinsulin:<br />

Verzögerungsinsulin:<br />

gerungsinsulin:<br />

Berlinsulin H basal Berlin-Chemie<br />

Huminsulin basal Lilly<br />

<strong>Insulin</strong> B. Braun ratiopharm basal<br />

Insuman basal Aventis<br />

Protaphane Novo Nordisk


Humaninsulin<br />

Kombinationsinsuline (% Normal- Normal Normal- <strong>und</strong> Verzögerungsinsulin)<br />

Verz Verzögerungsinsulin)<br />

gerungsinsulin)<br />

Actraphane (30 % / 70 %)<br />

Berlinsulin H 30/70 (30 % / 70 %)<br />

Huminsulin Profil III (30 % / 70 %)<br />

<strong>Insulin</strong> B. Braun ratiopharm comb 30/70 (30 % / 70 %)<br />

Insuman Comb 25 (25 % / 75 %)<br />

<strong>Insulin</strong> Comb 30/70 (30 % / 70 %)


Blutglukosespiegel <strong>und</strong> <strong>Insulin</strong>sekretion beim Nichtdiabetiker<br />

Blutglukosespiegel<br />

Physiologische <strong>Insulin</strong>sekretion


Therapiestrategien<br />

morgens<br />

Normalinsulin<br />

morgens<br />

Normalinsulin<br />

Verzögerungsinsulin<br />

mittags<br />

Normalinsulin<br />

mittags<br />

Normalinsulin<br />

selbstgebildetes <strong>Insulin</strong><br />

abends<br />

Normalinsulin<br />

abends spät<br />

Normalinsulin<br />

Verzögerungsinsulin<br />

Präprandiale <strong>Insulin</strong>therapie<br />

Intensivierte <strong>Insulin</strong>therapie


Konventionelle <strong>Insulin</strong>therapie<br />

morgens<br />

Kombinationsinsulin<br />

abends<br />

Kombinationsinsulin


Fehler bei der NPH-<strong>Insulin</strong>-Dosierung durch<br />

unzureichendes Durchmischen des Pens<br />

� optische Messung des NPH-<strong>Insulin</strong>gehalts aus Penampullen von 109<br />

Patienten nach dem Durchmischen<br />

� nur 9 % der Patienten kippten oder rollten den Pen mehr als zehnmal<br />

� bei 71 % der Patienten variierte der Gehalt an NPH-<strong>Insulin</strong> in den<br />

Ampullen um 20 % (Spannweite 5 - 214 % NPH-<strong>Insulin</strong>gehalt)<br />

NPH-<strong>Insulin</strong> 20mal durchmischen!<br />

Jehle et al., The Lancet (1999) 354, 1604-1607


Beispiel 1<br />

Anamnese:<br />

77 Jahre alter Patient,<br />

Diabetes mellitus seit 10 Jahren,<br />

Normalgewicht,<br />

Blutglukose nüchtern 280 mg/dl (15,6 mmol/l),<br />

Glukosurie im Spontanurin 4 %,<br />

Symptome: Nykturie, Polyurie,<br />

Orale Antidiabetika seit 3 Jahren,<br />

keine Begleiterkrankungen.<br />

Therapieziel? Therapie?


Ambulanter Beginn der konventionellen <strong>Insulin</strong>therapie<br />

Einverständnis des Patienten vorausgesetzt<br />

Beginn der <strong>Insulin</strong>therapie morgens<br />

� Kombinationsinsulin<br />

� z. B. 30 % Normal- <strong>und</strong> 70 % NPH-Verzögerungsinsulin<br />

� Start mit wenigen Einheiten (< 20 E)<br />

� Präprandiale Glykämiekontrollen<br />

Bei hoher Glykämie nachts <strong>und</strong> frühmorgens,<br />

aber normalen Werten tagsüber<br />

� Einführen einer abendlichen Dosis<br />

� Start mit wenigen Einheiten (ca. 8 E)


Behandlungs- <strong>und</strong> <strong>Schulungsprogramm</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetiker</strong>, <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong> <strong>spritzen</strong><br />

Schulungsinhalte:<br />

verteilt auf<br />

fünf Unterrichtseinheiten von jeweils 120 Minuten,<br />

erste <strong>und</strong> zweite Unterrichtseinheit an aufeinander<br />

folgenden Tagen, <strong>die</strong> übrigen im Wochenabstand<br />

Teilnehmer:<br />

bis zu vier Personen<br />

Unterrichtende:<br />

Schulungskraft <strong>und</strong> Arzt


Behandlungs- <strong>und</strong> <strong>Schulungsprogramm</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetiker</strong>, <strong>die</strong> <strong>Insulin</strong> <strong>spritzen</strong><br />

Schwerpunkte der fünf ffünf<br />

nf Unterrichtseinheiten<br />

� <strong>Insulin</strong>e, <strong>Insulin</strong>wirkung, Injektion<br />

� Technik der präprandialen Blutglukoseselbstkontrolle<br />

� Identifizierung <strong>und</strong> Quantifizierung blutglukosewirksamer Kohlenhydrate<br />

� Ursache, Therapie <strong>und</strong> Prävention von Hypoglykämien; Bewegung<br />

� Folgeschäden, Fußpflege, Kontrolluntersuchungen


Ernährung bei konventioneller <strong>Insulin</strong>therapie<br />

Verteilung der blutglukosewirksamen Kohlenhydrate<br />

Wirkungsablauf <strong>und</strong> Kost<br />

Zusätzlich blutglukosewirksame Kohlenhydrate vor<br />

außergewöhnlicher körperlicher Bewegung


Blutglukosewirksamkeit einiger Nahrungsmittel<br />

Glykämischer Index<br />

Wirksamkeit reiner Glukose auf den Blutzuckerspiegel = 100%<br />

über einen Zeitraum von 3 St<strong>und</strong>en gemessen<br />

90 - 100% Malzzucker; Instantpüree, gebackene<br />

Kartoffeln, Honig, Puffreis, Cornflakes<br />

50 - 90% Weißbrot, Graubrot, Knäckebrot,<br />

Kräcker, Fertigmüsli, Milchreis, Biskuit,<br />

Plätzchen, Sandkuchen, Bier,<br />

Haferflocken, Bananen, Süßmais,<br />

Salzkartoffeln, Haushaltszucker,<br />

Vollkornbrot, ungesüßte Obstsäfte<br />

30 - 50% Milch, Joghurt, Obst, Spaghetti, Eiscreme


Stellungnahme zum praktischen Umgang<br />

mit Kohlenhydrat-Austauscheinheiten<br />

Die Austauscheinheiten BE, KHE <strong>und</strong> KE sind nicht als<br />

Berechnungseinheiten, sondern als Schätzeinheiten zur<br />

praktischen Orientierung <strong>für</strong> insulinbehandelte <strong>Diabetiker</strong><br />

anzusehen.<br />

Lebensmittelportionen, <strong>die</strong> zehn bis zwölf Gramm verwertbare<br />

Kohlenhydrate enthalten, können gegeneinander ausgetauscht<br />

werden.<br />

Nach praktischer Erfahrung entsprechen solche Lebensmittelportionen<br />

praktikablen Größen. Das Einschätzen der Portionen<br />

kann orientiert an Küchenmaßen erfolgen.<br />

Diabetologie-Informationen, Ausschuß Ernährung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Heft 2 (1993)


Adaption der Ernährung an <strong>die</strong> Bedürfnisse des Patienten<br />

1. Anamnese<br />

Uhrzeit Mahlzeit Menge KE<br />

07:00 Uhr Frühstück 2 Brötchen ?<br />

12:00 Uhr Mittag 3 Kartoffeln ?<br />

18:00 Uhr Abendessen 1 Brötchen<br />

1 Apfel<br />

?


Adaption der Ernährung an <strong>die</strong> Bedürfnisse des Patienten<br />

2. Verordnung des neuen Kohlenhydrat-Einheiten<br />

Kohlenhydrat<br />

Kohlenhydrat-Einheiten-Plans<br />

Einheiten-Plans Plans<br />

Uhrzeit KE z. B. z. B.<br />

07:00 Uhr 2 1 Scheibe Graubrot 1 Brötchen<br />

09:30 Uhr 1 1 Glas Milch 1 Apfel<br />

12:00 Uhr 3 6 EL Reis gekocht 3 Kartoffeln<br />

15:00 Uhr 1 1/2 Banane 1 Apfelsine<br />

18:00 Uhr 2 2 Kartoffeln 1 Scheibe Graubrot<br />

21:00 Uhr 1 1/2 Brötchen 1 Scheibe Toast


Beispiel 2<br />

Anamnese:<br />

55 Jahre alte Patientin,<br />

Diabetes mellitus seit 10 Jahren,<br />

seit 5 Jahren 40 Einheiten<br />

Kombinationsinsulin morgens.<br />

Patientin erlernte <strong>die</strong> Blutglukoseselbstkontrolle<br />

im <strong>Schulungsprogramm</strong><br />

in Ihrer Praxis.<br />

Sie zeigt Ihnen ihr Diabetes-Tagebuch:<br />

Diabetes Diabetes-Tagebuch: Tagebuch:


Beispiel 2.1 in mg/dl<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 280<br />

Di 240<br />

Mi 220<br />

Do 270<br />

Fr 250<br />

Sa 280<br />

So 220<br />

280 280 100 130<br />

130<br />

240 240 90 120<br />

220 220 80 150<br />

270 120 180<br />

250 80 90<br />

280 110 110 120<br />

220 60 210<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Beispiel 2.2 in mg/dl<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 270<br />

Di 240<br />

Mi 180<br />

Do 200<br />

Fr 200<br />

Sa 140<br />

So 110<br />

270 110 110 140<br />

240 140 200<br />

180 100 150 1 1 Uhr<br />

200 120 170 180 180<br />

200 100 100 160 140<br />

140 140 110 140<br />

110 120 130 130 140<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

40<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Beispiel 2.1 in mmol/l<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 15,6<br />

Di 13,3<br />

Mi 12,2<br />

Do 15,0<br />

Fr 13,9<br />

Sa 15,6<br />

So 12,2<br />

15,6 5,6 5,6 7,2<br />

7,2<br />

13,3 5,0 6,7<br />

6,7<br />

12,2 4,4 4,4 8,3<br />

8,3<br />

15,0 6,7 6,7 10,0<br />

13,9 4,4 4,4 5,0<br />

15,6 6,1 6,1 6,1 6,7<br />

6,7<br />

12,2 6,1 11,7 11,7<br />

11,7<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

40 40 40 40<br />

40 40 40 40<br />

40 40 40 40<br />

40 40 40 40<br />

40 40 40 40<br />

40 40 40 40<br />

40 40<br />

40 40<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Beispiel 2.2 in mmol/l<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 15,0<br />

Di 13,3<br />

Mi 10,0<br />

Do 11,1<br />

Fr 11,1<br />

Sa 7,8<br />

So 6,1<br />

15,0 6,1 6,1 6,1 7,8<br />

7,8<br />

13,3 7,8 7,8 11,1<br />

11,1<br />

10,0 5,6 8,3 8,3 1 1 Uhr Uhr<br />

Uhr<br />

11,1 6,7 6,7 9,4 9,4 6,7<br />

11,1 5,6 8,9 8,9 7,8<br />

7,8<br />

7,8 6,0 6,0 7,8 7,8<br />

7,8<br />

6,1 6,0 6,0 7,2 7,2 7,8<br />

7,8<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

40<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

28 8<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Beispiel 3<br />

Anamnese:<br />

Normalgewichtige Patientin (77 Jahre),<br />

seit einem Monat wegen diabetesbedingter<br />

Symptome mit Kombinationsinsulin behandelt.<br />

Blutglukose wird von der Tochter gemessen, <strong>die</strong> ebenfalls am<br />

<strong>Schulungsprogramm</strong> teilgenommen hat.<br />

Diabetesbedingte Symptome: derzeit keine.<br />

Was halten Sie von den gemessenen Blutzuckerwerten?


Beispiel 3.1 in mg/dl<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 120<br />

Di 80<br />

Mi 100<br />

Do 160<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

120 110 160 90<br />

80 190 180<br />

100 100 120 150 150<br />

160 130 130 130 140<br />

1 1 Uhr<br />

Uhr<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

28 14 14<br />

28 14<br />

28 14 14<br />

28 14 14<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Beispiel 3.2 in mg/dl<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 120<br />

Di 80<br />

Mi 100<br />

Do 12<br />

Fr 130<br />

Sa<br />

So<br />

120 110 110 160 90<br />

90<br />

80 190 190 180<br />

100 120 150<br />

1 1 Uhr<br />

Uhr<br />

12 120 12 130 130 140 120<br />

130<br />

1 1 Uhr<br />

Uhr<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

28 14 14<br />

28 14<br />

28 14 14<br />

28 10<br />

28<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Beispiel 3.1 in mmol/l<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 6,7<br />

Di 4,4<br />

Mi 5,6<br />

Do 5,9<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

6,7 6,1 6,1 8,9 8,9 5,0<br />

4,4 10,6 10,6 10,0<br />

5,6 6,7 6,7 6,7 8,3<br />

8,3<br />

5,9 5,9 7,2 7,2 7,8<br />

7,8<br />

1 1 Uhr<br />

Uhr<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

28 14 14<br />

28 14<br />

28 14 14<br />

28 14 14<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Beispiel 3.2 in mmol/l<br />

Selbstkontrolle<br />

(Blut- oder Urinzucker)<br />

Datum Morgens Mittags Abends<br />

Mo 6,7<br />

Di 4,4<br />

Mi 5,6<br />

Do 8,9<br />

Fr 7,2<br />

Sa<br />

So<br />

6,7 6,7 6,1 6,1 8,9 8,9 5,0<br />

4,4 10,6 10,6 10,0<br />

5,6 5,6 6,7 6,7 6,7 8,3<br />

8,3<br />

1 1 Uhr<br />

Uhr<br />

8,9 7,2 7,2 7,8 7,8 6,4<br />

7,2<br />

1 1 Uhr<br />

Uhr<br />

<strong>Insulin</strong> Bemerkungen<br />

Morgens Abends<br />

28 28 14 14<br />

28 28 14<br />

28 28 14<br />

28 28 10 10<br />

28 28<br />

z. B. Unterzuckerungen (Uhrzeit)<br />

außergewöhnliche Anstrengung,<br />

Krankheit, Feier usw.


Deklaration von San Vincente 1989<br />

IDF- IDF IDF- / WHO-Ziele WHO WHO-Ziele Ziele <strong>für</strong> f<strong>für</strong><br />

r 5 Jahre<br />

1. Verminderung der Erblindungen durch Diabetes um 1/3<br />

2. Verminderung der terminalen Niereninsuffizienz um 1/3<br />

3. Verminderung der Amputationen um 50 %<br />

4. Verminderung der KHK-Morbidität <strong>und</strong> -Mortalität<br />

5. Normaler Schwangerschaftsverlauf bei <strong>Diabetiker</strong>innen


Photokoagulation bei proliferativer Retinopathie<br />

British Multicenter Study Group<br />

107 Patienten; Diabetesdauer im Mittel 16,4 ± 1,1 Jahre;<br />

Alter 42,4 ± 1,3 Jahre; 83 Patienten mit <strong>Insulin</strong>therapie<br />

Proliferative Retinopathie gleichen Schweregrads auf beiden Augen<br />

Therapie: Photokoagulation eines Auges (Intervention);<br />

das andere Auge <strong>die</strong>nt als Kontrolle<br />

Nachuntersuchung nach bis zu sieben Jahren<br />

Kohner, Diabetologia (1984)


Ergebnisse der Photokoagulation<br />

bei proliferativer Retinopathie<br />

besser<br />

schlechter<br />

Sehkraft<br />

behandelt<br />

unbehandelt<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Jahre<br />

Kohner, Diabetologia (1984)


Verminderung der Amputationen<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Amputationen/10.000 Patienten<br />

133<br />

68 67<br />

1973 1976 1980<br />

Davidson in: Mann et al. Diabetes in epidemiological perspective. Churchill Livingstone, Edinburgh 1983


Diagnostik diabetesbedingter Fußkomplikationen<br />

Neuropathischer Fuß Fu Fuß<br />

Fuß Fu Fuß bei AVK*<br />

Lange Diabetesdauer Raucher, Hypertonie<br />

koronare Herzkrankheit<br />

schmerzlose Läsion schmerzhafte Läsion<br />

Claudicatio intermittens<br />

Fuß warm, rosig Fuß kalt, livide<br />

Pulse positiv Pulse negativ<br />

Sensibilität vermindert Sensibilität erhalten<br />

Plantar-Ulcus, Schwielen<br />

Lokales Ödem, Begleitinfektion<br />

akrale Nekrose<br />

* AVK = periphere arterielle Verschlußkrankheit


Therapie diabetesbedingter Fußkomplikationen<br />

Neuropathischer Fuß Fu Fuß<br />

Fuß Fu Fuß bei AVK*<br />

Druckentlastung Infektkontrolle<br />

W<strong>und</strong>reinigung<br />

Drainage Revaskularisation<br />

Antibiotikatherapie<br />

Sequesterentfernung<br />

Minor-Amputation<br />

Grenzzonenamputation<br />

* AVK = periphere arterielle Verschlußkrankheit


Kontrolluntersuchungen<br />

Einmal jährlich jjährlich<br />

hrlich<br />

� Ophthalmologische Kontrolle incl. F<strong>und</strong>usspiegelung<br />

� Urinstatus (ggf. Erregernachweis <strong>und</strong> Resistenz)<br />

� Albuminurie<br />

� Kreatinin-Clearance<br />

� Neurologische Untersuchungen incl. Pallästhesieprüfung<br />

� Fußinspektion<br />

� Gefäßstatus, EKG


UKPDS<br />

Hypertonie bei <strong>Typ</strong>-2-Diabetes<br />

� Von 4054 Patienten der UKPDS hatten 1544 (38 %) Hypertonie.<br />

� Mittel von drei Messungen:<br />

727 nicht medikamentös behandelt RR >=160/90 mm Hg<br />

421 medikamentös behandelt RR >=150/85 mm Hg<br />

� 252 ausgeschlossen wegen Kontraindikationen<br />

� 144 nahmen aus anderen Gründen nicht teil<br />

� Für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> verblieben 1148 Patienten<br />

UKPDS, Turner et al., BMJ (1998)


UKPDS<br />

Hypertonie bei <strong>Typ</strong>-2-Diabetes<br />

� 1148 Patienten (42 % Frauen, mittleres Alter 56,4 Jahre)<br />

� Zufallsmäßige Zuteilung:<br />

758 Patienten: intensive Blutdrucksenkung mit<br />

Atenolol - 358 Patienten<br />

Captopril - 400 Patienten<br />

390 Patienten: weniger intensive Blutdruckeinstellung<br />

UKPDS, Turner et al., BMJ (1998)


UKPDS<br />

Hypertonie bei <strong>Typ</strong>-2-Diabetes<br />

� Erreichte Blutdruckwerte:<br />

� (bei 453 Patienten, <strong>die</strong> über 9 Jahre verfolgt wurden)<br />

� Bessere Blutdruckeinstellung 144/82 mm Hg, 56 % < 150/85<br />

� Schlechtere Blutdruckeinstellung 154/87 mm Hg, 37 % < 150/85<br />

� Differenz: 10/5 mm Hg<br />

� Nach 9 Jahren bekamen 29 % in der besser eingestellten<br />

Gruppe drei oder mehr verschiedene Antihypertensiva<br />

UKPDS, Turner et al., BMJ (1998)


UKPDS<br />

Hypertonie bei <strong>Typ</strong>-2-Diabetes<br />

Ergebnisse<br />

24 % weniger Todesfälle durch Diabetes<br />

44 % weniger Schlaganfälle<br />

37 % weniger diabetestypische Folgeschäden (u. a. Augen)<br />

56 % weniger Herzversagen<br />

34 % seltener Verschlechterung der Augenschäden<br />

47 % seltener Verschlechterung der Sehkraft<br />

UKPDS, Turner et al., BMJ (1998)


UKPDS - Glukose / Hypertonie<br />

Zahl der Patienten, <strong>die</strong> behandelt werden müssen,<br />

um einen Endpunkt zu vermeiden = Numbers needed to treat<br />

Intensive Gruppe: HbA 1c 7,0 %<br />

Konventionelle Gruppe: HbA 1c 7,9 %<br />

Blutglukosestu<strong>die</strong> Blutdruckstu<strong>die</strong><br />

Tod durch Diabetes 91 (n.s.) 15,2<br />

Tod alle Ursachen 100 (n.s.) 20,8 (n.s)<br />

alle Endpunkte Diabetes 19,6 6<br />

"mikrovaskuläre" Ereignisse 35,7 13,9<br />

UKPDS, Turner et al., BMJ (1998)


Inzidenz der Komplikationen - UKPDS 35 <strong>und</strong> 36:<br />

Endpunkte<br />

� Diabetesbedingte Komplikationen (Myokardinfarkt, plötzlicher Tod, Angina<br />

pectoris, zerebraler Insult, Nierenversagen, Fußamputation, Tod durch AVK,<br />

Tod durch Hyper- oder Hypoglykämie, Myokardinsuffizienz,<br />

Glaskörperblutung, Retinaphotokoagulation, Kataraktextraktion)<br />

� Diabetesbezogene Todesfälle (Myokardinfarkt, plötzlicher Tod,<br />

� zerebraler Insult, Fußamputation, tödliche AVK, Nierenversagen, Hyper- oder<br />

Hypoglykämie)<br />

� Gesamtmortalität<br />

� Myokardinfarkt (tödlicher MI , nicht tödlicher MI, plötzlicher Tod)<br />

� Zerebraler Insult (tödlicher <strong>und</strong> nicht tödlicher)<br />

� Fußamputation oder Tod durch AVK<br />

� Mikrovaskuläre Komplikationen (Retinopathie mit Photokoagulation,<br />

Glaskörperblutung, tödliches oder nicht tödliches Nierenversagen)<br />

BMJ 2000; 321:405-12 & 412-9

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