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TÜV Report NutzfahrzeugeInterviewNutzerverhalten bei bestimmten Mo<strong>de</strong>llen.Es lässt sich im Labor sicher vielessimulieren. Die Daten aus <strong>de</strong>m Feld sinddabei eine wertvolle Ergänzung. Die Ergebnissekönnen für die Optimierung <strong>de</strong>rProdukte genutzt wer<strong>de</strong>n.Im Nachgang zum ersten TÜV Report gabes zumin<strong>de</strong>st von einem LKW- wie aucheinem Transporter-Hersteller Kampagnen,in <strong>de</strong>nen man sich stolz über ein gutes Abschnei<strong>de</strong>nzeigte. Was <strong>de</strong>nken Sie, wiewichtig ist ein gutes Ergebnis bei <strong>de</strong>r HU?Dr. Brüggemann: Wir freuen uns natürlich,wenn die Hersteller <strong>de</strong>n Report sogenau lesen und mit guten Ergebnissennicht hinterm Berg halten. Allerdings verzichtenwir im Nutzfahrzeug-Reportbewusst auf ein Ranking, weil diese Fahrzeuge<strong>de</strong>rart individuelle Einsatzgebietehaben, dass eine Vergleichbarkeit schwierigist. Allerdings können wir bei gleicherLaufleistung unterschiedliche Mängelbil<strong>de</strong>rerkennen. Das Ergebnis bei <strong>de</strong>r HUKarel Sefrnasagt also etwas darüber aus, wie gut dieAuslegung einzelner Fahrzeugkomponentenauf das Nutzerverhalten abgestimmtist.Wie können Käufer von Neu-, vor allemaber Gebrauchtfahrzeugen die Ergebnissebei <strong>de</strong>r Kaufentscheidung nutzen?Dr. Brüggemann: Der Report gibt Hinweise,wo man beim Gebrauchtwagenkauf beson<strong>de</strong>rshinschauen sollte. Wenn einbestimmter Fahrzeugtyp etwa durch hoheMängelquoten an <strong>de</strong>r Bremsanlage auffällt,ist es ratsam vor <strong>de</strong>m Kauf eines Gebrauchten,die Bremsen beson<strong>de</strong>rs unterdie Lupe zu nehmen. Notfalls zusammenmit einem Fachmann. Darüber hinauskönnen Sie bei Fahrzeugen mit hohenMängelquoten davon ausgehen, dass dasWartungsaufkommen entsprechendhöher ist.Gera<strong>de</strong> bei Nutzfahrzeugen sollte sich <strong>de</strong>rGebrauchtwagenkäufer auch ein genauesBild über die Fahrzeughistorie machenund sichergehen, dass regelmäßige Inspektionsterminewahrgenommen wur<strong>de</strong>n. Beieiner Kaufentscheidung spielen aber vieleFaktoren eine Rolle. Wir bil<strong>de</strong>n im Nutzfahrzeug-Report<strong>de</strong>n reinen technischenZustand auf Grundlage <strong>de</strong>s Prüfkatalogsnach Paragraf 21 <strong>de</strong>r StVZO ab. Damit istnatürlich nichts darüber ausgesagt, wiekomfortabel eine Fahrerkabine ausgestattetist.Sie geben jetzt zum zweiten Mal <strong>de</strong>n Nutzfahrzeug-Reportheraus. Wie ist das Ergebnisverglichen zum letzten Jahr ausgefallen– sind bestimmte Trends zu erkennen?Dr. Brüggemann: Nein, da sollte man sehrvorsichtig sein. Im zweiten Jahr kann manunmöglich Trends in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>rMängelquote erkennen, das wäre unseriös.Stellen Sie mir diese Frage in fünf Jahrennoch einmal, dann kann ich Ihnen vielleichteine Antwort darauf geben.Das Gesamtbild ist im Vergleich zumletzten Jahr aber sehr ähnlich: Vergleichsweisehohe Mängelquoten stellen wir bei<strong>de</strong>n leichten Nutzfahrzeugen fest, bis einschließlich<strong>de</strong>r 7,5-Tonner. Die schwerenLKW sind – entgegen <strong>de</strong>s verbreitetenVorurteils – bei <strong>de</strong>r Hauptuntersuchungin einem sehr guten Zustand.Woran liegt das?Dr. Brüggemann: Wir stellen bei <strong>de</strong>rHauptuntersuchung nur die Mängel festund fragen nicht, wie sie entstan<strong>de</strong>n sind.Es gibt eine Vielzahl von Einflussfaktorenauf ein Fahrzeug. Deshalb sollte manmit Erklärungsversuchen immer sehrvorsichtig sein. Man muss das immer ineinem Dreiecksverhältnis zwischen Hersteller,Fahrzeughalter und Werkstättenbetrachten.Der Hersteller ist verantwortlich für dieLangzeitqualität und die optimale Auslegungvon Fahrzeugkomponenten. Auf <strong>de</strong>ran<strong>de</strong>ren Seite kann er nichts dafür, wennein Nutzfahrzeug nicht <strong>de</strong>r Auslegungentsprechend eingesetzt wird o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rBesitzer nie eine Werkstatt aufsucht –<strong>de</strong>ren Qualität natürlich auch eine wichtigeRolle spielt. Ein gutes Beispiel ist dieBeleuchtung: Ein Beleuchtungsmangeldürfte bei einer HU eigentlich kaum vorkommen,da er in <strong>de</strong>r Regel bei <strong>de</strong>r gesetzlichvorgeschriebenen Abfahrtskontrolleerkennbar ist und schnell beseitigt wer<strong>de</strong>nkann. Selbst wenn Scheinwerfer zu hocho<strong>de</strong>r zu tief eingestellt sind, sollte das eineWerkstatt bei <strong>de</strong>r Inspektion erkennenkönnen. Beleuchtungsmängel, egal ob beiPKW, Bussen o<strong>de</strong>r LKW, sind also einklares Indiz für <strong>de</strong>n Pflegezustand.Eine Erklärung für das schlechtere Abschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r leichteren Nutzfahrzeugeund <strong>de</strong>n besseren Zustand <strong>de</strong>r schwerenkönnte bei <strong>de</strong>n Haltern liegen. Der klassischeSprinter ist im kommerziellenDauereinsatz, ein Ersatz ist nicht verfügbarund je<strong>de</strong>r Tag in <strong>de</strong>r Werkstatt ist für<strong>de</strong>n Betrieb ein Problem. Ähnliches giltfür die 7,5-Tonner.Die Betreiber von schwereren Fuhrparkshan<strong>de</strong>ln genau umgekehrt. Sie lassen ihreFlotten regelmäßig und oft präventivinstand setzen, weil etwa technische Problemeim LKW-Fernverkehr hohe Kostenbe<strong>de</strong>uten können. So leistet ökonomischsinnvolles Han<strong>de</strong>ln auch einen wichtigenBeitrag zur Verkehrssicherheit.Aktuell bietet <strong>de</strong>r VdTÜV e.V. Reports aus<strong>de</strong>n Bereichen PKW, LKW und Busse an.Welche Rolle spielen die Themen Anhänger,Aufbauten und Komponenten, etwaLa<strong>de</strong>krane o<strong>de</strong>r La<strong>de</strong>bordwän<strong>de</strong>?Dr. Brüggemann: Hier kommen wir in Bereiche,die über die Möglichkeiten einesTÜV Reports hinausgehen. Für Anhänger,Aufbauten und an<strong>de</strong>re Fahrzeugkomponenten,die häufig ganz individuell aufeinen spezifischen Bedarf zugeschnittensind, fehlt eine soli<strong>de</strong> Datenbasis. Füreinen aussagekräftigen Report ist sie aberdie Grundvoraussetzung. ❙❚■6 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


HU-ErgebnisseTÜV Report NutzfahrzeugeJe größer, umso wenigerDie HU-Ergebnisse in <strong>de</strong>neinzelnen Gewichtsklassensind heterogen: DieFahrzeugklasse zwischen3,5 und 7,5 Tonnen istproblembehaftet.ProblemeDie Hauptuntersuchung ist einwichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r Verkehrssicherheitin Deutschland.Durch die HU wer<strong>de</strong>n technische Sicherheitsmängelerkannt, die beseitigt wer<strong>de</strong>nmüssen. Den Prüf organisationen fällt dieRolle zu, die Mängel zu erkennen, soferndies im gesetzlichen Rahmen festgelegt ist.Denn kein Prüfingenieur darf beispielsweiseFahrzeugteile <strong>de</strong>montieren.Halter- o<strong>de</strong>r konstruktionsbedingtWie oft Fahrzeuge repariert wer<strong>de</strong>n müssen,hängt von <strong>de</strong>r Qualität und <strong>de</strong>r Belastungab. Halter und Fahrer sind dafürverantwortlich, dass Fahrzeuge nur imverkehrssicheren Zustand benutzt wer<strong>de</strong>n.So sollten eigentlich nie Probleme mit<strong>de</strong>r Beleuchtungsanlage auftreten, die sichbei or<strong>de</strong>ntlicher Abfahrtskontrolle leichtent<strong>de</strong>cken lassen. Zugegeben, manchmalsind aber auch Werkstätten schuld, dieeinen verstellten Schwerwerfer nicht ent<strong>de</strong>cken...Die Betrachtung <strong>de</strong>r Mängelquote (Diagrammrechts oben) in <strong>de</strong>n einzelnen Gewichtsklassenlässt <strong>de</strong>n Schluss zu, dass es„Problemkin<strong>de</strong>r“ gibt. Gemessen an <strong>de</strong>nErgebnissen aller Fahrzeuge ist es vor allemdie Klasse zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen, dietrotz einer verhältnismäßig geringen Laufleistung(Diagramm rechts unten) mit vielenMängeln negativ auffällt. Es liegt dieVermutung nahe, dass viele dieser Fahrzeugevon Handwerksbetrieben genutztwer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen sich nicht immer jemandfür <strong>de</strong>n Pflegezustand <strong>de</strong>s Fahrzeuges verantwortlichfühlt.Besser präsentieren sich die Transporter bis3,5 Tonnen. Oft wer<strong>de</strong>n sie nur von einemFahrer bewegt – und in Einsätzen, in <strong>de</strong>nenes auf Zuverlässigkeit ankommt. Der Fahrzeugtauscherfolgt nach drei Jahren, bisdahin wird streng nach Herstellervorgabegewartet. Indiz dafür ist eine schlechtereMängelquote bei <strong>de</strong>n vier- und fünfjährigenFahrzeugen. Meist lassen sich fürmehr als 36 Monate keine Wartungsverträgeabschließen. Einen guten Eindruckhinterlassen dagegen die mittelschwerenund schweren Nutzfahrzeuge. Der Trendzum Wartungsvertrag schreitet voran, dieKun<strong>de</strong>n gehen regelmäßig in die Werkstatt.Die besten Ergebnisse bei <strong>de</strong>r HUerreichen LKW über 18 Tonnen. KeinWun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn Ausfälle kosten viel mehrals die vorausschauen<strong>de</strong> Wartung. ❙❚■m ä n g e l v e r g l e i c h ü b e r d a s a lt e rMängelquote in Abhängigkeit vom Alter30 %25 %20 %15 %10 %5 %0 %Alter inJahrenTsd km450400350300250200150100500Alter inJahren■ Mängelquote alle■ Laufleistung alle1 2 3 4 5■ Mängelquote bis 3,5 t ■ Mängelquote 3,5 bis 7,5 t ■ Mängelquote 7,5 bis 18 t ■ Mängelquote über 18 tLaufleistung in Abhängigkeit vom Alter1 2 3 4 5■ Laufleistung bis 3,5 t ■ Laufleistung 3,5 bis 7,5 t ■ Laufleistung 7,5 bis 18 t ■ Laufleistung über 18 tQuelle: VdTÜVVerkehrsRundschau Extra 39/2013 7


TÜV Report NutzfahrzeugeAssistenzsystemeAufmerksameCopilotenAb November 2013 benötigenneu zugelassene LKW-Typeneinen Spur verlassens warnersowie einen Notbremsassistenten.GPS-Tempomatensind <strong>de</strong>r letzte Schrei bei <strong>de</strong>nAssistenzsystemen.Intelligente Tempomaten mitGPS-Beeinflussung sparen bis zudrei Prozent KraftstoffSicherheit o<strong>de</strong>r Verbrauchsreduzierung?Diese Frage müssen sichFuhrparkleiter stellen, wenn sie bei<strong>de</strong>r Konfiguration eines neuen LKW nurbeschränkte finanzielle Mittel zur Verfügunghaben – besser wäre natürlich dasPaket aus bei<strong>de</strong>m! Zu reduzierten Verbräuchenführen in je<strong>de</strong>m Fall die neuenGPS-Tempomaten. Sie kombinieren dieGeschwindigkeits regelung in <strong>de</strong>r Ebeneund im Gefälle mit <strong>de</strong>n Topographiedaten<strong>de</strong>s Navigations systems. Der Fahrer kannsich auf das Lenken konzentrieren, weil<strong>de</strong>r LKW die Strecke analysiert und niemü<strong>de</strong> wird. Aktuell bieten Merce<strong>de</strong>s,Scania und Volvo die intelligenten Geschwindigkeitsregleran: Merce<strong>de</strong>s undScania nutzen die GPS-Position und verbin<strong>de</strong>nsie mit <strong>de</strong>n hinterlegten Straßendaten.Volvo verzichtet auf Satellitenkommunikationund setzt auf eine Verbindungzum Zentralserver in Göteborg, <strong>de</strong>r allerelevanten Daten an <strong>de</strong>n LKW mel<strong>de</strong>t.Scania arbeitet bei seinem CCAP (CruiseControl mit Automated Prediction) miteiner einfacheren Regelung und steuertKünftig überwachen Sensoren alles, was um <strong>de</strong>n LKW herum passiert – und mel<strong>de</strong>n GefahrenContinentalDaimlerbislang nur das Tempo. Die sogenannteHysterese (obere und untere Abweichung<strong>de</strong>r vom Fahrer einprogrammierten Geschwindigkeit)ist im Normalmodus aufminus acht Prozent und plus vier Prozent,im neuen Eco-Modus aber auf minus zwölfProzent eingestellt. In diesem Modus beschleunigt<strong>de</strong>r LKW vor Anstiegen nichtzusätzlich. Vor <strong>de</strong>r Kuppe geht CCAP vomGas und lässt das Tempo entsprechendabfallen. Dieser für <strong>de</strong>n Hintermann oftunerwartete Geschwindigkeitsverlust kannin bestimmten Verkehrssituationen durchauszu Problemen führen. Das PPC (PredictivePowertrain Control) von Merce<strong>de</strong>sagiert da angepasster. Dort ist kein festesIntervall programmiert. Statt<strong>de</strong>ssen kann<strong>de</strong>r Fahrer <strong>de</strong>n Verkehrs verhältnissen entsprechenddie untere Hysterese von minuszehn Stun<strong>de</strong>nkilometern bis auf null verkleinern.Auch die obere Hysterese, also dieGeschwindigkeit, die <strong>de</strong>r LKW vor Steigungenund im Gefälle aufbaut, ist mit plusvier bis plus 15 Stun<strong>de</strong>nkilometern variabel.Merce<strong>de</strong>s geht technisch ebenfalls eineStufe weiter und kombiniert PPC mit <strong>de</strong>mautomatisierten Powershift-Getriebe, lässtalso bei Bedarf hoch- und herunterschalten.Zu<strong>de</strong>m nutzt PPC die Eco-Roll-Funktion,also das kraftfreie Rollen in Neutral, in<strong>de</strong>m10 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


LadungssicherungTÜV Report Nutzfahrzeuges t a h l c o i l sFahrzeuge mit Coilmul<strong>de</strong> (passen<strong>de</strong> Stützweite/-höhe)sowie Lochschienen für <strong>de</strong>nEinsatz von Spannkeilen/-klötzen einsetzen!Geeignetes rutschhemmen<strong>de</strong>s Materialunterlegen. Bei Fahrzeugen mit SteckrungenCoils formschlüssig dagegenlegen.Zur Sicherung nach hinten und gegen seitlichesHerausrollen entwe<strong>de</strong>r zwei ausreichenddimensionierte Zurrmittel mittelsDiagonalzurrung (durch Coilauge) o<strong>de</strong>r hintereSteckrungen (bei Bedarf Abstandhalter)anbringen. Bei Fahrzeugen ohne Steckrungenzwei geeignete Zurrmittel in Diagonalzurrungzur gleichen Fahrzeugseiteanbringen (durch Coilauge). Bei Gleitreibbeiwertμ = 0,25 und geeigneten Zurrwinkelnbeträgt LC eines Zurrmittels im gera<strong>de</strong>n Zugfür ein zwölf Tonnen schweres Coil nachvorne 2175 daN und nach hinten 1650 daN.Schmitz Cargobull (S. 12 u. 13)Spanngurte. Wer Anti-Rutschmatten untergelegtund so <strong>de</strong>n Reibbeiwert auf 0,6erhöht, kommt mit zwei Gurten aus, dienur noch ein Abheben <strong>de</strong>s La<strong>de</strong>gutes beischlechter Fahrbahn verhin<strong>de</strong>rn müssen.Wer trotz <strong>de</strong>r Nachteile nie<strong>de</strong>rzurrenmöchte, verwen<strong>de</strong>t am besten Langhebel-Zugratschen. Durch ihre höheren Vorspannkräfte– bei Kurzhebelratschen wirddie Hand-Spannkraft S HFgenerell mit50 Kilo für die Berechnung angenom ­men – lassen sich größere S TF-Werte erreichenund die Zahl <strong>de</strong>r benötigten Gurtereduziert sich ebenfalls.Alle wichtigen Kenngrößen sind bei je<strong>de</strong>mGurt auf einem Etikett ausgewiesen, daswährend <strong>de</strong>s Gurtlebens einwandfrei lesbarbleiben muss. Dort fin<strong>de</strong>t sich unteran<strong>de</strong>rem das verwen<strong>de</strong>te Material. Polyamid-(PA-)und Polypropylen-(PP-)Gurtevertragen schlecht Hitze, Polyamid-Gurtesind nicht säureresistent und Polyester-(PES-)Gurte sind nicht beständig gegenLaugen.An dieser Stelle sollte man auch mit einemIrrtum aufräumen, <strong>de</strong>r sich hartnäckighält: Es ist erlaubt, Gurtbestandteilep a p i e r r o l l e l i e g e n dNie<strong>de</strong>rzurren ist hier nicht möglich, <strong>de</strong>shalbgrundsätzlich mit Keilen sichern. Rutschhemmen<strong>de</strong>sMaterial in Streifen (min<strong>de</strong>stens15 cm breit) auf Keile legen (je Rolle min<strong>de</strong>stenszwei Streifen quer zur Längsachse). Mitmin<strong>de</strong>stens zwei ausreichend dimensioniertenZurrgurten nie<strong>de</strong>rzurren. SchwereRollen zusätzlich in Fahrtrichtung (mit Kantholzo<strong>de</strong>r weiterem Keil) gegen Rutschensichern. Bei Transport quer zur FahrtrichtungRollen formschlüssig an die Stirnwand undaneinan<strong>de</strong>r la<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> Rolle mit zwei Keilengegen Wegrollen sichern. Zusätzlich vor<strong>de</strong>reRolle mit zwei Keilen sichern (Entlastung <strong>de</strong>rStirnwand). Letzte Rolle mit zwei Keilen un<strong>de</strong>inem Zurrgurt durch Nie<strong>de</strong>rzurren nach hintensichern. Geeignete Keile: Höhe von min<strong>de</strong>stens5 % + 2 cm <strong>de</strong>s Rollendurchmessers.VerkehrsRundschau Extra 39/2013 13


LadungssicherungTÜV Report Nutzfahrzeugebenötigte Anzahl von Zurrmitteln erheblich.Grundsätzlich reicht für die Sicherungzur Seite o<strong>de</strong>r nach hinten allein dasUnterlegen von Matten aus. Vor <strong>de</strong>mEinsatz sollte man alle Zurrmittel auf Beschädigungen,Abnutzungen und Lesbarkeit<strong>de</strong>s Etiketts prüfen. Beim Nie<strong>de</strong>rzurrenist zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r K-Wert (= 1,5) zu beachten!Denn von <strong>de</strong>r am Ratschenen<strong>de</strong> <strong>de</strong>sGurtes eingebrachten Vorspannkraftgehen auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n Seitebis zu 50 Prozent durch Reibungskräfteverloren. Das ist bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>rerfor<strong>de</strong>rlichen Zurrmittelzahl zu berücksichtigen.Zu<strong>de</strong>m sollte man die Ratschenwechselseitig anbringen. Wichtig beimNie<strong>de</strong>rzurren ist außer<strong>de</strong>m ein möglichstgroßer Zurrwinkel. 90-Grad-Zurrwinkelsind optimal, alles unter 35 Grad reichtnicht für eine Sicherung.❙❚■a n s c h l a g l e i s t e nAnschlagleisten müssen durchgehend amFahrzeugrahmen befestigt sein (H: ca. 20 bis25 mm, B: 8 bis 10 mm) Unterbrechungen an<strong>de</strong>n Rungenanschlagpunkten sind zulässig.Der Freiraum in <strong>de</strong>r Fahrzeugbreite beträgtmin<strong>de</strong>stens 2.460 mm. Alternativ sind Stecklattenin Nut- und Fe<strong>de</strong>rverbindung möglich.l o s e r e i f e nReifen lassen sich auf normalen Curtainsi<strong>de</strong>rnkaum sichern! Die Lösung: eine höhere Anzahlseitlicher Steckbretter. Der maximale Abstand<strong>de</strong>r Latten im unteren Bereich beträgt 250 mm,350 mm im mittleren und 450 mm im oberenBereich. Zusätzlich sollte man eine Vertikal-Runge verwen<strong>de</strong>n, die von über Kreuz verspanntenZurrgurten gestützt wird – diesedient in Kombination mit einer horizontalenAbspannung als Sicherung nach hinten.k e i l e o d e r n ä g e lLochbleche in <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>fläche zur Befestigungvon stufenlos verstellbaren Keilensind eine feine Lösung – wegen <strong>de</strong>r hohenKosten aber eine selten bestellte Option.Oft erfüllt eine Vernagelung die gleicheFunktion. Die VDI 2700 <strong>de</strong>finiert umfangreicheVorgaben, etwa eine Eindringtiefe<strong>de</strong>s Nagels von min<strong>de</strong>stens 4 cm in einennagelfähigen Fahrzeugbo<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m gibtes weitere Vorgaben bezüglich <strong>de</strong>r Beanspruchungsrichtung,Faserverlauf o<strong>de</strong>rNageldurchmesser und -min<strong>de</strong>stabstand.e i n s t e c k l at t e nFür spezielle Ladungsarten bieten die Herstellerkonfektionierte Sicherungslösungenan. Trotz Verwendung von Leichtmetallensind diese Zusatzeinrichtungen meistschwer und umständlich zu handhaben.Wer universell bleiben möchte, setzt besserauf traditionelle Sicherungsmetho<strong>de</strong>n.g u r t p l a n e / - n e t z eLeichte La<strong>de</strong>güter (z.B. Kartonagen) lassensich nur schwer sichern, weil Zurrgurte siebeschädigen. Die Lösung: Sicherungsnetzeo<strong>de</strong>r die abgebil<strong>de</strong>te Zurrplane. Durch eineflächig aufgebrachte Sicherungskraft wer<strong>de</strong>ndie Belastungen so verteilt, dass eine Beschädigung<strong>de</strong>s La<strong>de</strong>gutes weitgehend ausgeschlossenist. Man muss auf die Verwendungzertifizierter Sicherungsmittel mit entsprechen<strong>de</strong>nAngaben zur Sicherungskraft achten.Schmitz Cargobull, Polizei RLP, VR/Gerhard GrünigVerkehrsRundschau Extra 39/2013 15


TÜV Report NutzfahrzeugeBKrFQGDie Kür zurPflichtDas Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetzist eine Chance,das Potenzial <strong>de</strong>r Mitarbeiterzu wecken und soll LKW- Fahrerprofessionalisieren.PraktischeFahrtrainings sind einegute Ergänzung zuTheorie schulungenVR/Gerhard GrünigGute Berufskraftfahrer arbeiten zuverlässigund sind sicher unterwegs.Sie fahren Kraftstoff sparend, sindfreundlich und stärken das positive Image<strong>de</strong>s Unternehmens und ihres Berufsstan<strong>de</strong>s.Um diese Eigenschaften zu standardisieren,hat <strong>de</strong>r Gesetzgeber das Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG) verabschie<strong>de</strong>t.Es sieht vor, dass alle gewerblichtätigen Berufskraftfahrer <strong>de</strong>r FahrerlaubnisklassenC1/D1, C1E/D1E, C/D und CE/DEeine Weiterbildung nach <strong>de</strong>m BKrFQGabsolvieren. Zu <strong>de</strong>n gewerblichen Fahrtenim Güterkraftverkehr zählen grundsätzlichalle, soweit sie nicht privater Natursind, die entwe<strong>de</strong>r national, grenzüberschreitendo<strong>de</strong>r im Werksverkehr durchgeführtwer<strong>de</strong>n. Die Ausnahmeregelungenfin<strong>de</strong>n sich unter www.bag.bund.<strong>de</strong>.Die Fortbildungsthemen Sicherheit undVerkehr gehören zu <strong>de</strong>n Kernkompetenzen<strong>de</strong>r TÜV. Deshalb bieten die TÜV Aka<strong>de</strong>mienmit ihren Standorten in ganz Deutschlan<strong>de</strong>ntsprechen<strong>de</strong> Grundqualifikationenim Güterverkehr sowie alle Weiterbildungsmodulean.Je<strong>de</strong>s Modul dauert sieben Stun<strong>de</strong>n. DieModule wer<strong>de</strong>n parallel über das gesamteJahr angeboten. Es besteht die Möglichkeit,die Weiterbildung im einwöchigen Kompaktkurszu erlangen. Der erste Stichtag für<strong>de</strong>n Nachweis ist <strong>de</strong>r 10. September 2014.Wird die Verlängerung <strong>de</strong>r Fahrerlaubnisnach diesem aber vor <strong>de</strong>m 10. September2016 fällig, passt sich die Frist für <strong>de</strong>n Nachweis<strong>de</strong>r Weiterbildungsmaßnahmen an dieGültigkeit <strong>de</strong>r Fahrerlaubnis an – wenn mit<strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n Verlängerung gleich dieWeiterbildung in <strong>de</strong>n neu auszustellen<strong>de</strong>nKartenführerschein eingetragen wird.16 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


BKrFQGTÜV Report Nutzfahrzeugef r i s t e n e i n h a lt e nStaatliche För<strong>de</strong>rprogrammehelfen sparenFür die Fahrer be<strong>de</strong>utet das BKrFQG, in fünf Jahren 35 Stun<strong>de</strong>n die Schulbank drücken zu müssenFür <strong>de</strong>n Güterkraftverkehr stehen aktuellstaatliche För<strong>de</strong>rmittel aus <strong>de</strong>m Konjunkturpaketzur Verfügung. Die TÜV Aka<strong>de</strong>mienbieten Beratung und Unterstützung zu <strong>de</strong>neinzelnen För<strong>de</strong>rpaketen. Die Antragsfristzur För<strong>de</strong>rperio<strong>de</strong> 2014 beginnt mit <strong>de</strong>m1. Oktober 2013 und en<strong>de</strong>t am 28. Februar2014. Anträge für Maßnahmen, die ab1. Januar 2014 begonnen wer<strong>de</strong>n, können indiesem Zeitraum gestellt wer<strong>de</strong>n. Die Anträgemüssen bis zum 28. Februar 2014 beimBun<strong>de</strong>samt für Güterverkehr (BAG) eingegangensein. Weitere Informationen erhaltenSie beim BAG (www.bag.bund.<strong>de</strong>).Wer die Schulung absolviert hat, muss in<strong>de</strong>r Führerscheinstelle die Kennziffer 95 in<strong>de</strong>n Kartenführerschein eintragen lassen.Die Schulungen sind alle fünf Jahre zu wie<strong>de</strong>rholen.Die insgesamt fünf Module (sieheKasten) bieten zahlreiche Inhalte, die <strong>de</strong>nUnternehmensalltag erleichtern, zur Reduzierung<strong>de</strong>s Kraftstoffverbrauchs sowie zurSenkung <strong>de</strong>r Unfallquote beitragen.Größere Transportunternehmen, die mehrereFahrer schulen möchten, könnenInhouse-Schulungen buchen. Das be<strong>de</strong>utet,dass die Dozenten <strong>de</strong>r TÜV und externeReferenten aus Behör<strong>de</strong>n und Unternehmenzum jeweiligen Standort kommen.Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung kommt <strong>de</strong>m Weiterbildungsmodul„Eco-Training“ zu. Nebeneinem theoretischen Tagesseminar, bei <strong>de</strong>mdie Teilnehmer alles erlernen, was zu einerwirtschaftlichen Fahrweise (technischeWartung, Fahrwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>, physikalischeFaktoren) beiträgt, kann dieses Modul miteinem praktischen Teil verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.Dabei fahren die Teilnehmer mit <strong>de</strong>m eigenenLKW ohne Anleitung eine ausgewählteStrecke in gewohnter Fahrweise. MittelsKraftstoffdurchflussmessgerät wird <strong>de</strong>r Verbrauchermittelt. Anschließend gibt <strong>de</strong>rDer Engpass wird kommen – alsobesser rechtzeitig planen und dieWeiterbildungen jetzt machenTrainer Tipps, um die Fahrweise zu verbessern.Befährt <strong>de</strong>r Fahrer die Strecke einzweites Mal, stellt sich eine <strong>de</strong>utliche Senkung<strong>de</strong>s Kraftstoffverbrauchs ein. Für vieleein Aha-Effekt, <strong>de</strong>r nachhaltiger wirkt alsein rein theoretischer Unterricht.Aktuell zeichnet sich ein Flaschenhals bei<strong>de</strong>r Weiterbildung ab – viele Fahrer müssendie Schulung noch absolvieren. Die TÜVraten <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n Unternehmen, die Anmeldungenmöglichst schnell zu machen.Wer zeitnah bucht, kann die Kosten nochauf mehrere Jahre verteilen und die Fehlzeiten<strong>de</strong>r Fahrer besser planen. Viele Lehrgängewer<strong>de</strong>n staatlich geför<strong>de</strong>rt (sieheKasten). Infos erhalten Unternehmen undFahrer etwa unter www.bag.bund.<strong>de</strong>. ❙❚■W i e o f t ? w e l c h e r n a c h w e i s ? W e l c h e I n h a lt e ?Was ist beim aktuellen BKrFQGzu beachten?Alle gewerblichen LKW-Fahrer müssen allefünf Jahre eine 35-stündige Weiterbildung zu<strong>de</strong>n Themen „Sicherheit und Wirtschaftlichkeit“absolvieren. Der Nachweis ist im Kartenführerscheindurch die Verwaltungs behör<strong>de</strong>einzutragen. Die 35-stündige Weiterbildung istlaut Gesetz in min<strong>de</strong>stens siebenstündigenSeminaren zu erbringen. Als amtlicher Nachweisdient eine Teilnahmebescheinigung. EinePrüfung ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich! Die vorgeschriebeneWeiterbildung ist in drei Kenntnis bereicheunterteilt:Kenntnisbereich 1Verbesserung <strong>de</strong>s rationellen Fahrverhaltensauf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Sicherheitsregeln.Kenntnisbereich 2Anwendung <strong>de</strong>r Vorschriften.Kenntnisbereich 3Gesundheit, Verkehrs- und Umweltsicherheit,Dienstleistung, Logistik.Aus diesen Kenntnisbereichen wur<strong>de</strong>n fünfWeiterbildungsmodule entwickelt:Modul 1Eco-Training (LKW):Durch <strong>de</strong>n Fahrstil die Kosten senken, <strong>de</strong>n LKWvorausschauend sowie risikolos im Straßenverkehrbewegen und die Grundlagen für einesichere, wirtschaftliche und ökologische Fahrweiseverinnerlichen.Modul 2Sozialvorschriften für <strong>de</strong>n Güterverkehr:Den LKW auch in Ausnahmesituationen sichersteuern, Gefahren im Straßenverkehr erkennenund vermei<strong>de</strong>n. Die gesetzlichen Vorschriftenkennen und sich in Risikosituat ionen danachrichten.Modul 3Sicherheitstechnik und Fahrsicherheit:Gefahren im Straßenverkehr erkennen undabwen<strong>de</strong>n, in beson<strong>de</strong>ren Verkehrssituationensicherer fahren und die Sicherheitssysteme <strong>de</strong>sFahrzeugs beherrschen.Modul 4Schaltstelle Fahrer: Dienstleister, Imageträgerund Profi:Einen Beitrag zur Imagepflege Ihres Güterkraftverkehrsunternehmensleisten, dieGesundheit am Arbeitsplatz schützen unddurch kun<strong>de</strong>norientiertes Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>mArbeitgeber neue Aufträge sichern.Modul 5Ladungssicherung:Ladung fachgerecht sichern, die Fahrweisekorrekt auf die Ladung einstellen und mit <strong>de</strong>nrechtlichen Rahmenbedingungen vertrautsein.VerkehrsRundschau Extra 39/2013 17


TÜV Report NutzfahrzeugeAlternative AntriebeFür <strong>de</strong>n schweren Verteilerverkehr istErdgas eine praxistaugliche AlternativeJan Burgdorf, Daimler (Roentgen)Wege weg vomEin Trailer mit „CNG-Modul“ beherbergt zusätzlicheErdgasflaschen für mehr ReichweiteVW bietet im Caddy Erdgas und Flüssiggas aufBasis zweier verschie<strong>de</strong>ner MotorenDie Gasflaschen verstecken sich platzsparendunter <strong>de</strong>r Karosserie und wiegen rund 300 KiloVor allem Erdgas und Hybridmodulesind ernsthaftealternative Antriebe für Vans,Transporter und leichte bismittelschwere LKW.DieselDas Thema alternative Antriebewird kontrovers diskutiert. BeiTransportern gibt es die Möglichkeitzwischen Autogas (LPG) und Erdgas(CNG). Ein Anbieter bei<strong>de</strong>r Konzepte istVW mit <strong>de</strong>m Caddy „Bifuel“ (LPG) sowie<strong>de</strong>m 1000 Euro teureren „Ecofuel“ (CNG).Der Zwei-Liter-Vierzylin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Ecofuelwur<strong>de</strong> höher vedichtet. Als bivalenterAntrieb verfügt er über einen 13-Liter-Benzintank. Der Kaltstart erfolgt grundsätzlichmit Superbenzin. Erst bei warmemMotor stellt die Elektronik auf Gasbetriebum. Auch <strong>de</strong>r Caddy Bifuel ist analog zurNamensgebung für zwei Kraftstoffsortengeeignet. Allerdings beträgt das Volumen<strong>de</strong>s Benzintanks 60 Liter plus 44 Liter Flüssiggasim Tank in <strong>de</strong>r Reserveradmul<strong>de</strong>.Damit schafft <strong>de</strong>r Autogas-Caddy rund1100 Kilometer. Auch <strong>de</strong>r 1,6-Liter-Saugmotorim LPG-VW benötigt in <strong>de</strong>r WarmlaufphaseBenzin. Bei<strong>de</strong> Caddys sind leise,im Betrieb aber eher träge. Im direktenVergleich beschleunigt <strong>de</strong>r Erdgasmotorsouveräner und beißt sich am Berg besserfest. Wer mit einem Gas-Caddy liebäugelt,sollte sich vorrangig im Stadt- und Überlandverkehrbewegen und nicht schnellerals 130 Stun<strong>de</strong>nkilometer fahren. DieNutzlast ist eingeschränkt. 385 Kilo trägt<strong>de</strong>r Erdgas-Caddy, 70 Kilo mehr schultert<strong>de</strong>r Autogas-VW. Im Test genehmigt sich<strong>de</strong>r Bifuel zehn Liter Autogas auf 100 Kilometer,was Kraftstoffkosten von rund18,50 Euro entspricht.Der Ecofuel begnügte sich über die gleicheDistanz mit fünf Kilogramm Erdgas. Dasergibt etwa 13,30 Euro Kraftstoffkosten.Schon <strong>de</strong>shalb liegt <strong>de</strong>r Erdgas-Antrieb imVergleich zum Benziner am En<strong>de</strong> vorne.Verglichen mit <strong>de</strong>m Diesel sieht es an<strong>de</strong>rsaus: Der Caddy TDI verbrauchte in <strong>de</strong>rgrößeren Maxiversion mit 100 Kilo mehrLast 6,3 Liter auf 100 Kilometer, hat doppelt18 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Seit einem Jahr…DE-20130807… schütteln wir die Leute wie Polaroid-Bil<strong>de</strong>r, rücken <strong>de</strong>n toten Winkel ins rechteLicht, lassen die Faust in <strong>de</strong>r Tasche und gehen lieber Hand in Hand.Was uns antreibt? Lachen<strong>de</strong> Schulklassen, dankbare LKW-Fahrer und das „Ach so…verstehe“ von aufgeklärten Autofahrern. Wir freuen uns, dass wir dabei von TimoComunterstützt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn so können wir uns ganz auf unsere Aufgaben konzentrieren.Während an<strong>de</strong>re noch skeptisch gucken, geben wir schon Gas.Logistik braucht Macher, nicht Meckerer.Mach mit auf www.transportbotschafter.<strong>de</strong>!


TÜV Report NutzfahrzeugeAlternative AntriebeDie Brennstoffzelle – betrieben mit Wasserstoff – hat Potenzial. Wegen Problemenmit <strong>de</strong>r Kraftstoffversorgung ist sie aber noch nicht alltagstauglichDaimler, Peugotso lange Service intervalle, geringere Wartungskostenund ist um 1300 Euro billiger!Noch besser sieht es für <strong>de</strong>n Diesel aus,wenn er mit einem effizienten Hybridantriebkombiniert wird. Die Technik fin<strong>de</strong>tsich aktuell vor allem in leichten LKW. DerVergleich eines Merce<strong>de</strong>s Atego Hybridmit einem i<strong>de</strong>ntisch konfigurierten Zwölf-Tonnen-Diesel ohne E-Modul zeigt Sparpotenziale.Überraschend spart <strong>de</strong>r Hybridauf <strong>de</strong>r anspruchsvollen Überlandrun<strong>de</strong>mehr Kraftstoff als in <strong>de</strong>r Stadt. Beihäufigen, längeren Rollphasen speist dasHybrid-Modul clever elektrische Energiein die Li-Ion-Akkus. Am En<strong>de</strong> steht es16,7 Liter auf 100 Kilometer beim Hybri<strong>de</strong>nzu 19,6 Liter beim Diesel. Zu<strong>de</strong>m hilftdie Extraportion Kraft (44 kW, 420 Nm)<strong>de</strong>s E-Motors kleinere Kuppen besser zubewältigen und leiser ist <strong>de</strong>r Hybrid wegen<strong>de</strong>r oft fehlen<strong>de</strong>n Rückschaltungen auch.Der Atego Hybrid verfügt bereits über einenDer reine E-Antrieb ist aktuellnur für <strong>de</strong>n City-Einsatz interessantFreilauf (HEV-Roll), bei <strong>de</strong>m im Schubbetriebdie Kupplung öffnet und <strong>de</strong>r LKW imStandgas rollt. Die Rekuperation und damiteine verstärkte Bremsung funktioniert solange, bis die Akkus voll sind. Danach fälltdie Bremsfunktion weg. Zu<strong>de</strong>m verbautMerce<strong>de</strong>s beim Atego Hybrid Start-Stopp.Vor allem <strong>de</strong>shalb war er mit 22 Litern je100 Kilometer in <strong>de</strong>r Stadt sparsamer als<strong>de</strong>r konventionelle Diesel (24 l/100 km).Auf <strong>de</strong>r Soll-Seite stehen Mehrkosten undmehr als 300 Kilo Nutzlastverlust.Weg vom Diesel heißt weniger NutzlastNutzlastverlust ist ein gutes Stichwort,wenn es um das Thema Erdgas für schwereLKW geht. Ein Vertreter dieser Zunft ist<strong>de</strong>r Iveco Stralis CNG. In Ermangelungeiner passen<strong>de</strong>n automatisierten Schaltunggibt es ihn, wie die Wettbewerber auch, nurmit manuellem Getriebe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 6- Gang-Allison-Automatik. Üblich in diesem Segmentsind die 330 PS <strong>de</strong>s Iveco.In Sachen Reichweite hat <strong>de</strong>r CNG-Straliskeine Probleme, <strong>de</strong>nn sein Spezial-Trailer trägt zwölf Gasflaschen miteinem Fassungsvermögen von180 Kilo. Mit <strong>de</strong>n 84 Kilo<strong>de</strong>r Zugmaschinereicht das für bis zu1000 Kilometer.Das Befüllenwird jedoch zurHerausfor<strong>de</strong>rung, ganz abgesehendavon, dass<strong>de</strong>r Trailer eineum 500 Ki loschwerere Son<strong>de</strong>ranfertigung darstellt.Auf große LKW sind viele Tankstellen nichteingestellt. Es fehlt an Platz, Höhe undmeist auch am Druck im System. Auffallendsind das niedrige Geräusch- und dasim Vergleich zum Diesel höhere Drehzahlniveau.Um <strong>de</strong>n Schwung zu halten,sollte die Drehzahl an Steigungen bei rund1800 Touren liegen. Bei Landstraßentempopasst dagegen sogar die höchste Fahrstufe.Eine Auspuffklappen-Motorbremse hat<strong>de</strong>r CNG-Motor systembedingt nicht.Dafür aber serienmäßig einen Retar<strong>de</strong>r.Letztlich verbraucht <strong>de</strong>r Cursor CNG17,3 Kilo Erdgas auf 100 Kilometer imGegensatz zu 22,5 Litern, die ein vergleichbarerDiesel-Stralis benötigt und damitrund zwölf Euro höhere Kraftstoffkostenverursacht. Der CNG-Iveco ist 52.000 Euroteurer, was sich erst nach 450.000 Kilometernarmortisiert. Dazu kommen aber auchnoch höhere Wartungskosten. Auf <strong>de</strong>rHaben-Seite stehen um rund 70 Prozentniedrigere CO 2-Emissionen und wenigerAufwand für Euro 6. Trotz<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>rCNG-LKW unterm Strich noch immerkein „Business Case“ für hart kalkulieren<strong>de</strong>Controller.Der Einsatz von Gas- und Hochspannungstechnikbedingt einen erhöhten Aufwand in<strong>de</strong>r Werkstatt – wie auch einen erweitertenPrüfumfang bei <strong>de</strong>r Hauptuntersuchung.Die TÜV haben dazu Experten ausgebil<strong>de</strong>t,die sich in <strong>de</strong>n Bereichen Gasmotor wieauch mit Hybridmodulen bestens auskennen.Entsprechend verfügen sie auch überdas Know-how, die Kun<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Fahrzeugwahlberaten zu können. ❙❚■20 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


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TÜV Report NutzfahrzeugeCrashsicherheitDann knallt scheppernd ein schweresPrüfgewicht auf die LKW-Kabine. Glasbirst, Blech verformt sich unter knallen<strong>de</strong>mLärm. Der Dampf <strong>de</strong>s explodieren<strong>de</strong>nAirbags verzieht sich und <strong>de</strong>rDummy sitzt mit nur wenigen Blessurenin einem nahezu unverformten Überlebensraum.Ganz erstaunlich, was Fahrerhäusermo<strong>de</strong>rner LKW alles aushalten.Mit <strong>de</strong>r neuen ECE-R29-03 müssen die Fahrerhäuser noch stabiler gebaut wer<strong>de</strong>nSicheres HausDie neue ECE-R29-03 sorgt fürnoch mehr Crash sicherheit beiLKW-Kabinen. Ob dieHersteller die neue Normeneinhalten, kontrollierenPrüforganisationen wie dasTechnologiezentrum Verkehrssicherheit<strong>de</strong>s TÜV Rheinland.Dank mo<strong>de</strong>rner Fahrassistenten wieAbstandstempomat, Spurbindungs-und Notbremsassistentnimmt die Zahl schwerer LKW-Unfällekontinuierlich ab. Dennoch lassen sichKollisionen und Überschläge nicht gänzlichvermei<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n „Worst Case“ hatdie EU Sicherheitsrichtlinien erarbeitet,wie stabil Fahrzeughersteller unter an<strong>de</strong>remihre Fahrerhäuser konstruieren müssen.Eine aktuelle Verschärfung <strong>de</strong>r ECE-R29,die diesen Bereich regelt, bringt einengrößeren Überlebensraum für Kraftfahrer.Dass die Grenzwerte auch eingehaltenwer<strong>de</strong>n, dafür sorgen zum Beispiel dieExperten <strong>de</strong>s TÜV.Helles Licht gleist durch die Prüfhalle, alleswas passiert, wird akribisch von Hochgeschwindigkeitskamerasdokumentiert.VolvoDie Fahrerhäuser müssen dreiBelastungstest überstehenDabei sind es sogar mehrere dieser material-mor<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nPrüfungen, die sie übersich ergehen lassen müssen, ehe Gesetzgeberund Prüforganisation <strong>de</strong>n Herstellerngrünes Licht für die Fertigung geben.Grundsätzlich wird in realitätsnahenSzenarien geprüft. Bei <strong>de</strong>r Frontalaufprallprüfungschlägt ein wenigstens 1500 Kiloschweres Stahlpen<strong>de</strong>l mit 2,5 Meter Breiteund 0,8 Meter Höhe auf einen vorher <strong>de</strong>finiertenPunkt vorne an <strong>de</strong>r Kabine. Abhängigvom Fahrzeugtyp schlägt es mit<strong>de</strong>r Wucht von bis zu 55.000 Joule ein, dasist die Energie, um 5610 Kilogramm einenMeter hochzuheben! In <strong>de</strong>r ebenfalls vorgeschriebenenFrontsäulenaufprallprüfungknallt ein starres Schlagpen<strong>de</strong>l vonwenigstens einer Tonne Gewicht und rund600 Millimetern Durchmesser mittig aufdie A-Säulen <strong>de</strong>r Kabine. Mit 29.400 Joule(gleichbe<strong>de</strong>utend einem Drehmomentvon 29.400 Newtonmetern) ist die Aufprallenergienicht ganz so gigantisch, wiebei <strong>de</strong>r Frontalaufprallprüfung. Allerdingssind die A-Säulen auch <strong>de</strong>utlich „weicher“.Damit nicht genug, muss die Kabine auchnoch die Festigkeit ihres Daches nachweisen.Auch dafür kommt ein Schlagpen<strong>de</strong>lmit min<strong>de</strong>stens 1,5 Tonnen zum Einsatz,das in einem Winkel von 20 Grad zurLängsmittelebene und einer Energie von17.600 Joule in das Fahrerhaus einschlägt.Im weiteren Verlauf folgt eine statischePrüfung mit einem rechteckigen Stahlstempel,<strong>de</strong>r mit 98.000 Newton (etwa 9,8Tonnen!) auf das Fahrerhausdach drückt.Abhängig vom Fahrzeugtyp wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>Prüfungen an ein und <strong>de</strong>rselben Kabinedurchgeführt.Es gibt sogar Hersteller, wie etwa Volvobeim New FH, die die gesamte Testreiheam gleichen Fahrerhaus durchführen unddamit ECE-Regel 29 bei Weitem übertreffen.Die Chancen, in einem mo<strong>de</strong>rnenLKW auch schwerste Unfälle zu überlebenstehen ergo recht gut – selbst wenn imRücken über 30 Tonnen lauern. ❙❚■22 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


TelematikEURO-Leasing-Telematik.So flexibel und wirtschaftlich wie die Miete.TelematikTelematikMit unserer herstellerübergreifen<strong>de</strong>n Telematiklösung haben Sie die Möglichkeit, Einsparpotenziale in Ihrem Fuhrpark leicht zu ermittelnund entsprechen<strong>de</strong> Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten. Die ständige Verfügbarkeit von exakten Daten führt unter an<strong>de</strong>remzu einer Verbesserung <strong>de</strong>s durchschnittlichen Spritverbrauchs und einer genauen Aufzeichnung von benötigten Rampenzeiten.Und das alles ohne großen Aufwand bei flexibelster Vertragsgestaltung! Mehr Infos unter www.euro-leasing.<strong>de</strong>EURO-Leasing GmbH www.euro-leasing.<strong>de</strong> Hotline 01806 254673*Hansestraße 1 27419 Sittensen info@euro-leasing.<strong>de</strong>* 0,20 € pro Anruf aus <strong>de</strong>m Festnetz, Mobilfunkpreis max. 0,60 € pro Anruf.


TÜV Report NutzfahrzeugeKostenmanagementProduktivität messen:Durchschnittsgeschwindigkeit (km/h) x Auslastung (%)Durchschnittsverbrauch (l/100 km)Im Kostenmanagement hat sich„TCO – Total Cost of Ownership“als Berechnung durchgesetzt. Wirerklären, wie es funktioniert!U n t e r s c h i e d T C O z u L C C ( L i f e c y c l e c o s t )Total Cost of Ownership: Sicht <strong>de</strong>s NutzersEinkauf■■Das Konzept <strong>de</strong>r LCC geht über die<strong>de</strong>r es aufbaut, hinaus und betrachtetKonstruktion die Kosten- und Leistungs-Denn in dieser Phase wer<strong>de</strong>n 70 bis 85LCC: Sicht <strong>de</strong>s HerstellersEinkaufGrundlagen <strong>de</strong>r Investitionsrechnung, aufnoch während <strong>de</strong>r Systemkonzeption undgrößen mit <strong>de</strong>m Ziel, diese zu beeinflussen.Prozent <strong>de</strong>r Kosten festgelegt!D i f f e r e n z i e r u n g n a c h a c h t K o s t e n k at e g o r i e n :2%33%6%Beispiel für Fernverkehr15%2%NutzungsdauerNutzungsdauer12%21%3%6%Weitere NutzungWeitere NutzungBeschaffung BeschaffungVerwaltung VerwaltungSteuer &SteuerVersicherung& VersicherungFahrerkostenFahrerkosten Externe KostenExterne Treibstoffe KostenTreibstoffe ServiceServiceReifenMautReifenMautQuelle: FleetCompany GmbH Quelle: FleetCompany GmbHDie Gesamtbetriebskostenrechnung,neu<strong>de</strong>utsch „Total Cost ofOwnership (TCO), ist ein Abrechnungsverfahren,das Unternehmen helfensoll, alle anfallen<strong>de</strong>n Kosten von Investitionsgüternabzuschätzen. Die Abrechnungenthält neben <strong>de</strong>n Anschaffungskostenalle Aspekte <strong>de</strong>r späteren Nutzung (Energiekosten,Reparatur und Wartung). Dadurchkönnen versteckte Kosten bereits imVorfeld einer Investitionsentscheidungi<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n. Wichtig ist die Unterscheidungzwischen direkten und indirektenKosten.Das TCO-Verfahren wur<strong>de</strong> 1987 von BillKirwin (IT-Analyst) entwickelt. Er wolltedie Kosten eines Computers während seinerLebenszeit analysieren und fand heraus,dass sie fünffach höher sind als die Anschaffungskosten.Daher separierte er diedirekten von <strong>de</strong>n indirekten Kosten.Um eine ökonomisch sinnvolle Entscheidungbeim Kauf eines Nutzfahrzeuges zutreffen, ist es wichtig, diese auf Basis <strong>de</strong>rGesamtkosten inklusive seines Lebenszykluszu treffen. Der Unternehmer mussseine Sichtweise von einer reinen Preisorientierungzu einer Kostensichtweiseän<strong>de</strong>rn. Dazu sollte man wissen, dass diemeisten preisorientierten Einkaufsentscheidungenmit einer Kostentransparenzvon weniger als 60 Prozent <strong>de</strong>r TCO-Kosten getroffen wer<strong>de</strong>n!24 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


KostenmanagementTÜV Report NutzfahrzeugeK o s t e n ü b e r s i c h t d e r u n t e r s c h i e d l i c h e n E i n s at z a r t e nTCO (€/km)1,81,61,41,21,00,80,60,40,20,0TCO-PerformanceProduktivitätProduktivitätsfaktor■ Administration 1,8Bauverkehr■ Steuer & VersicherungFernverkehr1,6■ InvestitionenVerteilerverkehr■ Fahrerlohn1,4StadtverkehrFernverkehr■ Externe Kosten 1,2StadtverkehrVerteilerverkehr■ Reifen1,0■ Service■ Zoll0,8Bauverkehr■ Kraftstoff0,60,40,20,0Beispielhafte Darstellung einer HerstelleranalyseQuelle: FleetCompany GmbHE n t w i c k l u n g d e r K o s t e nOptimierungen lassen sich auf mehrerenWegen erreichen. Etwa durch Verän<strong>de</strong>rungenbei <strong>de</strong>n Kostenkategorien durchseparierte Betrachtung <strong>de</strong>r Aufbauten,eine an<strong>de</strong>re Beschaffung o<strong>de</strong>r Fahrergehältermit zusätzlichen Incentivesystemen.O<strong>de</strong>r aber durch eine Erweiterung<strong>de</strong>r Kostenkategorien durch eine weitereKategorie (externe Kosten), Verwaltungskosten(inklusive Fahrertraining undTelematik kosten) sowie die Integration<strong>de</strong>r Produktivität.Fahrzeugbezogene Kennzahlen setzenvoraus, dass unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r Kraftstoffverbrauchje Kilometer, <strong>de</strong>r Auslastungsgrad<strong>de</strong>s Fahrzeugs, die Wartungskostenund Reparatur je Kilometer, die Reifenkostensowie die La<strong>de</strong>zeiten quantifiziertwer<strong>de</strong>n können.Zur vernünftigen Organisation <strong>de</strong>s Kostenmanagementsgehören auf je<strong>de</strong>n Falleine Kostenerfassung nach Kostenarten,die Unterscheidung von fixen und variablenKosten und die Rechnungsprüfungdurch qualifizierte Mitarbeiter. DauerhafteErfolge stellen sich nur ein, wenn das Kostenmanagementfest im Unternehmenverankert ist. Bewährt haben sich Outsourcing-Konzepte,wie sie etwa die TÜVbieten, die mit Hilfe von Telematik- undIT-Systemen zur Kostenerfassung akkurateZahlen liefern und transparenteReportingtools erstellen. ❙❚■Anzahl Fahrzeuge130125120115110105Kostenentwicklung 2010 – 2012Ausgewählte Kostenarten10001/10 12/10 12/11 12/12■ Schmierstoffe ■ Kraftstoff ■ Reifen ■ Personal ■ Wartung & ReparaturR e p o r t i n g t o o l8070605040302010■ FahrzeugeDarstellung Online-Reportingtool FleetCompany– Beispiel Kilometerkostenreport –690,6150,628Finanzleasing Fullservice Kauf23■ tatsächliche km-Kosten in ct/km351,2591,251,000,750,500,250,00Durchschnitt km-KostenQuelle: Datenquelle: BGL e.V. und eigene Berechnung/UmsetzungQuelle: FleetCompany GmbHVerkehrsRundschau Extra 39/2013 25


TÜV Report NutzfahrzeugeReifenmanagementWer seine Fuhrparkkosten im Griff haben will, tut gut daran, seine Reifen regelmäßig zu prüfenKleine Ursache – große WirkungJe nach Einsatz verursachenReifen bis zu vier Prozent <strong>de</strong>rGesamtkosten. Gutes Reifenmanagementkann helfen, dievon <strong>de</strong>n Reifen beinflusstenKraftstoffkosten zu verringern.Viel höher als die Reifenkostenselbst ist <strong>de</strong>ren Einfluss aufVerbrauch und SicherheitWer täglich Kraftstoff- und Personalkostenin vier- und fünfstelligenBereichen vor Augen hat,<strong>de</strong>m gehen schnell mal ein paar Hun<strong>de</strong>rtEuro für neue Reifen durch. Generell sindnatürlich vier Prozent <strong>de</strong>r Fahrzeugkosten– und so teuer kann <strong>de</strong>r Posten „Reifen“wer<strong>de</strong>n – nicht zu vernachlässigen. Vielwichtiger: Die Pneus beeinflussen nachhaltig<strong>de</strong>n Verbrauch und ein Ausfall führtimmer zu mehr o<strong>de</strong>r weniger großen Problemen.Umso weniger verständlich, dass bislangnur wenige Fuhrparks auf ein or<strong>de</strong>ntlichesReifenmanagement bauen. Das beginntschon mit <strong>de</strong>r richtigen Dimension.Immer häufiger wird die klassische Kombination315/80 o<strong>de</strong>r 385/65 R 22.5 durch315/70 und 385/55 R 22.5 ersetzt. Dasverschafft zwar mehr La<strong>de</strong>höhe, führtnach bisherigen Erfahrungen aber auch zuweniger Fahrkomfort und einem minimalschlechteren Kraftstoffverbrauch. Michelinetwa gibt an, dass ein 315/70 R 22.5 Saver-Green gegenüber einem 315/80 zu rund0,3 Liter je 100 Kilometer Mehrverbrauchführt.Auch <strong>de</strong>r Trend zum Breitreifen auf <strong>de</strong>rVor<strong>de</strong>rachse (385/65 o<strong>de</strong>r 385/55 R 22.5),von vielen wegen <strong>de</strong>r höheren Traglasten,aber auch aus optischen Grün<strong>de</strong>n eingesetzt,führt nach Erkenntnissen <strong>de</strong>s Test &Technik-Ressorts <strong>de</strong>r VerkehrsRundschauzu Mehrverbrauch. Das kann bei Regenbis zu 0,5 Liter auf 100 Kilometer ausmachen!Einen kleinen Vorteil kann <strong>de</strong>r385er auf <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rachse für sich verbuchen.Run<strong>de</strong>rneuert o<strong>de</strong>r nachgeschnitten26 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


ReifenmanagementTÜV Report NutzfahrzeugeDer Trend zum Nie<strong>de</strong>rquerschnittsreifen führtzu niedrigeren Laufleistungenhat er auf <strong>de</strong>m Trailer ein paar weitereLeben. Die Mehrkosten <strong>de</strong>s Breitreifenszum 315er kompensiert <strong>de</strong>r 385er durchseine längere Standzeit. Statt also für etwa400 Euro neue Trailerreifen zu kaufen,wan<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r für rund 40 Euro nachgeschnittenePneu auf <strong>de</strong>n Trailer, wird anschließendfür etwa 250 Euro run<strong>de</strong>rneuert,noch einmal nachgeschnitten undschafft so bei Gesamtkosten von 730 Eurogut eine Viertelmillion Kilometer. Diegleiche Strecke mit Neureifen wür<strong>de</strong> gut1000 Euro kosten!Für die Antriebsachse gäbe es mit <strong>de</strong>nneuen Supersingle-Reifen ebenfalls eineKraftstoff sparen<strong>de</strong> Alternative. Stattüblicher Zwillingsbereifung kommt einSuperbreitreifen <strong>de</strong>r Dimension 495/45 R22.5 zum Einsatz. Auch wenn anfänglicheProbleme mit <strong>de</strong>n erzielbaren Laufleistungeninzwischen gelöst sind, bleiben dieFuhrunternehmer skeptisch. Dabei hat<strong>de</strong>r „SuSi“ durchaus Vorteile: Nebeneinem Gewichtsvorteil von rund 130 Kilogramm(mit Alu-Breitfelge) sparen dieSuperbreitreifen enorm Kraftstoff. Auchin diesem Fall hat die Test&Technik-Redaktion<strong>de</strong>r VerkehrsRundschau einenVergleich gefahren und kam auf eineErsparnis von 2,6 Prozent!Neben <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong>n Reifendimensionenspielt vernünftiges Reifenmanagementeine im wahrsten Sinne <strong>de</strong>sWortes tragen<strong>de</strong> Rolle! Dazu gehörenregelmäßige Profiltiefen- und Luftdruckkontrollenebenso wie die Vorhaltung vonam besten bereits montierten Reifen, umeinen Tausch so effektiv wie möglich zugestalten. Der reguläre Tausch eines Reifensauf <strong>de</strong>m Betriebshof kostet etwa90 Euro je Fahrzeug, Fahrer und Stun<strong>de</strong>.Unterwegs-Schä<strong>de</strong>n sind zigfach teurer ...Um Havarien und Mehrverbrauch vorzubeugen,ist die regelmäßige Kontrolle sinnvoll.Ein Bar Min<strong>de</strong>rdruck am gesamtenZug erhöht <strong>de</strong>n Verbrauch um rund fünfProzent. Bei 130.000 Kilometern Jahreslaufleistung,30 Liter Durchschnittsverbrauchund 1,25 Euro (netto) je Liter Dieselerhöht dieser die Kraftstoffkosten um fast2500 Euro im Jahr. Das summiert sich beieinem Fuhrpark von 30 Fahrzeugen aufgigantische 73.000 Euro!Zu<strong>de</strong>m reduziert <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rdruck dieLaufleistung um bis zu 15 Prozent. Schafft<strong>de</strong>r durchschnittliche Reifen 100.000 Kilometer,sind es bei einem Bar Min<strong>de</strong>rdrucknur noch 85.000 Kilometer. Beieiner Einsatzzeit von 48 Monaten und600.000 Kilometern wären bei korrektemLuftdruck fünf Reifenwechsel fällig. Mitbesagtem Min<strong>de</strong>rdruck sind dagegenreifentippDie Run<strong>de</strong>rneuerungund das Nachschnei<strong>de</strong>nkönnen helfen, Kostenzu sparenBis zu sechs Leben – statt nur einesBeim Reifen nimmt <strong>de</strong>r Verbrauch mit steigen<strong>de</strong>rLaufleistung ab. Ein LKW mit nachgeschnittenenReifen braucht daher bis zusechs Prozent weniger. Richtig gemachtbesteht keine Gefahr. Dabei helfen Nachschnei<strong>de</strong>-Indikatoren,die einige Hersteller indie Lauffläche einarbeiten. Wer bei rund dreiMillimetern Restprofiltiefe nachschnei<strong>de</strong>t,erhöht die Reifenlaufleistung durchschnittlichum 25 Prozent. Zusammen mit <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>rneuerunglassen sich so zwischen vier undsechs Lebenszyklen <strong>de</strong>s Reifens realisieren.1. Neureifen; je nach Einsatz ca. 100.000 km2. bei drei Millimetern nachschnei<strong>de</strong>n (+ 25%)3. bei drei Millimetern Run<strong>de</strong>rneuerung(Anschaffungspreis - 40%)4. bei drei Millimetern erneut nachschnei<strong>de</strong>n(+ 25%)5./6. eventuell zweite Run<strong>de</strong>rneuerung undnochmaliges Nachschnei<strong>de</strong>nVR/Gerhard Grünig (S. 26, S. 27 o. r.), Scania (S. 27 u. l.), Goodyear (S. 27 o. l.)Die Winterreifenpflicht macht zusätzliche Wechsel nötig und erschwert das Reifenmanagementsechs Wechsel fällig. Bei optimistisch kalkulierten250 Euro je Neureifen machtdies für <strong>de</strong>n Gesamtzug 3000 Euro zusätzlich.Rechnet man jetzt <strong>de</strong>n erhöhtenKraftstoffverbrauch hinzu, kostet ein BarMin<strong>de</strong>rdruck in vier Jahren knapp 13.000Euro! Macht beim Fuhrpark mit 30 LKW390.000 Euro in 48 Monaten – o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nGegenwert eines schönen Einfamilienhauses… Nicht zu vergessen: Die Regel„Viel hilft viel“ gilt bei Reifen nicht! Auchzu hoher Druck ist schädlich. Zwar minimiertsich <strong>de</strong>r Rollwi<strong>de</strong>rstand minimalund <strong>de</strong>r Verbrauch sinkt unerheblich.Doch <strong>de</strong>r Überdruck wölbt die Laufflächenach außen und führt zu einem ungleichmäßigenVerschleiß an <strong>de</strong>r Lauffläche.Der Pneu hält so durchschnittlich 20 bis30 Prozent weniger lange. ❙❚■VerkehrsRundschau Extra 39/2013 27


TÜV Report NutzfahrzeugeEurokombiEine durchweg saubereDie erste Zwischenbilanz zumFeldversuch Eurokombi liegtvor. Bislang erfüllt <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>sregierung initiierteGroßtest alle Erwartungen.Bislang gab es keinen einzigenUnfall mit <strong>de</strong>n am Test beteiligtenLang-LKW-KombinationenZwischenbilanzDer Feldversuch mit Lang-LKWstößt nicht überall auf Gegenliebe.Dennoch kommt die „Initiativeinnovative Nutzfahrzeuge“ in einer erstenZwischenbilanz zu einem durchaus positivenErgebnis. Die 25,25 Meter langenKombinationen sind bislang unfallfrei unterwegsund wür<strong>de</strong>n im Straßenverkehrnicht auffallen, so die Initiative, die vonzahlreichen Verbän<strong>de</strong>n und Fuhrunternehmenunterstützt wird.Von <strong>de</strong>n 16 <strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn beteiligensich sieben an <strong>de</strong>m bis En<strong>de</strong> 2016angesetzten Feldtest. Aktuell betreiben23 Unternehmen insgesamt 43 Fahrzeugkombinationen.Damit sind nur zehnProzent <strong>de</strong>r ursprünglich anvisierten400 Fahrzeuge unterwegs. Trotz <strong>de</strong>r geringenZahl lassen sich positive Aspekte erkennen.Nach Aussage <strong>de</strong>r Praktiker spart<strong>de</strong>r Einsatz von Lang-LKW gegenüberStandard-Kombinationen rund 30 ProzentDrei Kombinationen haben sich als tauglicherwiesen: Sattel und Zentralachsanhänger, 6x2plus Dolly und Sattelauflieger sowie B-Double28 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


EurokombiTÜV Report NutzfahrzeugeKraftstoff, weil zwei <strong>de</strong>r Eurokombi genanntenFahrzeuge drei herkömmlicheSattelfahrzeuge ersetzen. Bei <strong>de</strong>r Zwischenbilanz<strong>de</strong>r „Initiative innovative Nutzfahrzeuge“han<strong>de</strong>lt es sich nicht um die offizielleBewertung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverkehrsministeriums – die erst zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Feldtestserwartet wird. Der Initiative gehören abernamhafte Verbän<strong>de</strong> an wie <strong>de</strong>r Verband <strong>de</strong>rDeutschen Automobilindustrie (VDA), <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>sverband für Wirtschaft, Verkehrund Logistik sowie <strong>de</strong>r VdTÜV, <strong>de</strong>r dieInitiative durch die Definition <strong>de</strong>r Prüfkriterienfür die Sachverständigen bei <strong>de</strong>rAbnahmeprüfung unterstützte.Die „Positivliste“ hat zu wenige StreckenEin Problem ist das eingeschränkteStreckennetz, auf <strong>de</strong>m die 25,25-Meter-Züge fahren dürfen. Teils müssen langeUmwege in Kauf genommen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>res hapert an <strong>de</strong>r „letzten Meile“, <strong>de</strong>m Wegvon <strong>de</strong>r Autobahn zum Speditionshof.Matthias Wissmann, ehemaliger Bun<strong>de</strong>sverkehrsministerund jetziger Präsi<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>s VDA, for<strong>de</strong>rte anlässlich <strong>de</strong>r positivenZwischenbilanz die Kritiker auf, ihre Blocka<strong>de</strong>haltungzu über<strong>de</strong>nken. „DieseZwischenbilanz nach eineinhalb JahrenFeldversuch zeigt, dass Lang-LKW sicherauf unseren Straßen fahren können unddabei enorme Mengen an CO 2einsparen“,sagt Wissmann im Interview mit <strong>de</strong>r Welt.Ob sein Appell positive Auswirkungen hat,bleibt fraglich. Aus Teilen <strong>de</strong>r Politik, aberauch von Bahn-Befürwortern, die Verlagerungseffektebefürchten, kommt Ablehnung<strong>de</strong>r als „Monster-Trucks“ titulierten LKW.Das <strong>de</strong>utliche Sparpotenzial <strong>de</strong>r Lang-LKWskizziert in<strong>de</strong>ssen Bernhard Wetteskindvom Paketdienstleister UPS: „Durch <strong>de</strong>nEinsatz <strong>de</strong>s Lang-LKW erwarten wir eineKarel Sefrna (alle)Alle Kombinationen schaffen problemlos <strong>de</strong>nBO-Kraftkreis und sind sehr wendigReduzierung um rund 580 Fahrkilometerpro Tag“.Auch E<strong>de</strong>ka Südbayern bilanziert durch <strong>de</strong>nEinsatz von Eurokombis 30 Prozent wenigerSchadstoffausstoß bei einem um 50 Prozentgestiegenen Frachtvolumen. ❙❚■P r a k t i s c h e e r f a h r u n g e n m i t d e m l a n g - l k wAutomotive Logistiker Schnellecke kreierte eine Volumen-KombinationViel wendiger als gedachtUm die Praxistauglichkeit von Lang-LKW-Kombinationen zu testen, hat die Verkehrs-Rundschau einen Konzeptvergleich <strong>de</strong>r auf<strong>de</strong>m Bild links gezeigten Kombinationendurchgeführt. Um die Kurvengängigkeit <strong>de</strong>r6x2-Kombination zu gewährleisten, verfügt<strong>de</strong>ren Dolly über eine Lenkachse. Damit lässtsich bestens rangieren. Vor allem Fahrer vonStandard-Kombinationen mit Deichselanhängernbenötigen kaum Umgewöhnung. Bei<strong>de</strong>r Gera<strong>de</strong>ausfahrt liegt die Kombinationruhig, die Kurvengängigkeit ist ebenfallshoch. Durch die Entlastung <strong>de</strong>r Nachlaufachseam Motorwagen gibt es selbst im Winterkeine Traktionsprobleme.Im Hinblick auf maximales Transportvolumen –vor allem aber für die Nutzung standardisierterund bereits im Einsatz befindlicher Fahrzeugkomponenten– bietet sich als weitere Lösung<strong>de</strong>r Standard-Sattelzug an. Dessen Trailer wirdmit Anhängertraverse ausgestattet und erzieht als Lang-LKW einen Zentralachsanhängernach. Die Kurvengängigkeit erreicht diesesGespann mit Nachlauflenkachse o<strong>de</strong>r, einfacher,mit einer automatischen Entlastung<strong>de</strong>r letzten Trailerachse während <strong>de</strong>r Langsamfahrt.Dieser Kombination gilt auch dieEmpfehlung – selbst wenn dieses Gespannleer leichte Traktionsprobleme hat und seitenwin<strong>de</strong>mpfindlichist. Gegenüber <strong>de</strong>r Dolly-Lösung ist sie rund 20.000 Euro günstiger und750 Kilo leichter.Last, but not least bleibt <strong>de</strong>r „B-Double“ mitzwei Sattelaufliegern. Der vor<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>nAuflieger verfügt über Lenkachsen für höhereWendigkeit – das Aggregat lässt sich im Solo-Einsatz mitsamt <strong>de</strong>r Sattelplatte verschiebenund macht aus <strong>de</strong>m B-Double einen äußerstwendigen City-Sattel. Der Doppel-Sattel istvor allem für Containertransporte (20‘ + 40‘o<strong>de</strong>r 3 x 20‘) gedacht. Die Traktion <strong>de</strong>r Sattelzugmaschinebeim B-Double ist gut, die Kurvengängigkeitexzellent. Nur das Rangierenmacht Probleme. Von <strong>de</strong>n drei Lösungenbraucht <strong>de</strong>r Fahrer beim Doppel-Sattel ammeisten Übung.VerkehrsRundschau Extra 39/2013 29


TÜV Report NutzfahrzeugeMängelstatistikMAN (o. l.), Iveco (o. r.), Daimler (u. r.), DAF (u. r.)Die Mängelstatistik aller TÜV-Hauptuntersuchungen beiNutzfahrzeugen weist hoheMängelquoten aus. GrößteSorgenkin<strong>de</strong>r: die Transporter!79 von 100kommen durchg e s a m t s t at i s t i k n u t z f a h r z e u gBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm* 60 68 144 130 217Ohne Mängel 77,8% 69,4% 62,2% 57,8% 52,2%Geringe Mängel 15,1% 18,8% 23,8% 23,7% 26,6%Erhebliche Mängel 7,1% 11,8% 13,9% 18,4% 21,0%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,1%Lenkungsspiel 0,4% 1,3% 2,5% 3,6% 4,6%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 1,4% 2,0% 3,2% 3,9%Hinterachse 0,4% 0,6% 1,4% 1,8% 2,5%LichtanlageBeleuchtungsanlage 10,8% 15,3% 18,8% 21,3% 23,9%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,4% 3,3% 4,8% 5,3% 6,9%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 6,2% 9,0% 10,1% 12,7% 13,2%Blinker/Warnblinker 1,1% 1,4% 3,2% 2,6% 4,4%Umriss-/Spurhalt-/Seitenmarkierungsleuchten 4,1% 2,5% 6,5% 3,9% 7,2%Rückstrahler – vorn/seitlich /hinten 0,4% 0,6% 0,8% 0,8% 1,0%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,5% 0,9% 1,2% 1,8%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,2% 0,3% 0,5% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,3% 0,6% 0,7% 1,2%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,1% 0,1% 0,3%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,3% 1,6% 2,4% 4,1% 4,1%Bremsleitungen 0,1% 0,0% 0,1% 0,1% 0,2%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,1% 0,2% 0,3%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,9% 2,6% 3,1% 3,9% 5,2%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,6% 0,9% 0,9% 1,4% 1,1%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,2% 0,2% 0,3% 0,3%Auspuffanlage 0,3% 0,2% 0,7% 1,1% 1,8%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,7% 2,7% 3,1% 3,3% 3,7%* Laufleistungsabweichung durch unterschiedliche Prüfintervalle bis 3,5 und über 3,5 TonnenEs spricht nicht für <strong>de</strong>utsche Fahrzeughalterund Werkstätten und esist keine Verbesserung gegenüber<strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>s TÜV Report Nutzfahrzeuge2012 feststellbar: Bei <strong>de</strong>n Fünfjährigen,eigentlich junge LKW undTransporter, fallen 21 von 100 Fahrzeugenbei <strong>de</strong>r Hauptuntersuchung mit erheblichenMängeln durch! Ein Indiz, dass diePflegementalität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Transport-und Logistikunternehmen vor <strong>de</strong>mHintergrund <strong>de</strong>r schlechten wirtschaftlichenLage nicht besser gewor<strong>de</strong>n ist.Mit Vorbereitung bessere ErgebnisseDie eigentlich schlechte Botschaft ist dieoffensichtliche Sorglosigkeit <strong>de</strong>r Chauffeureund Fahrzeughalter. Für verölteAggregate ist eher <strong>de</strong>r Fahrzeugherstellerverantwortlich zu machen. Doch hoheMängelquoten unter an<strong>de</strong>rem bei <strong>de</strong>rBeleuchtungsanlage gehen ein<strong>de</strong>utig aufdas Konto von Fahrern, die ohne Abfahrtskontrollein <strong>de</strong>n Tag starten, sowievon Fuhrparkverantwortlichen, die ihrFahrpersonal trotz offensichtlicher Mängelauf Tour schicken.Vor <strong>de</strong>m Hintergrund dieser Nachlässigkeitenmüssen sich Fahrzeughalter undFahrer die Frage gefallen lassen, ob Kritikan verschärften Polizeikontrollen wirklichgerechtfertigt ist. ❙❚■30 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


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TÜV Report NutzfahrzeugeCityvans – Citroën BerlingoGrundsätzlich zuverlässigBeim TÜV verhält sich <strong>de</strong>rCitroën Berlingo unauffällig.Radaufhängung und Motorkönnen aber schon frühProbleme machen.Vor allem Familien schätzen diePKW-Versionen <strong>de</strong>s Citroën Berlingoals sparsame und recht preisgünstigeAlternative mit viel Platz. BeimTÜV gibt sich <strong>de</strong>r gemeinsam mit PeugeotP r a x i s - U r t e i lProfi-TestMotorseitig bietet Citroëndrei verschie<strong>de</strong>ne Dieselversionenan. Wobei die stärkste Einstellungmit 114 PS am besten zum maximal3,7 Kubikmeter fassen<strong>de</strong>n Berlingo passt.Zumal <strong>de</strong>r HDI 114 im Test die um 24 PSschwächere Version verbrauchsmäßigsogar noch unterbot. Wer nicht ausschließlich„um <strong>de</strong>n Kirchturm herum“ unterwegsist, sollte die Finger vom durstigen un<strong>de</strong>her kraftlosen VTI-Benziner lassen.Drei Diesel und einBenziner stehen zur Auswahl(PSA) entwickelte und gebaute City-Transporter unauffällig.Erste Mängel schon nach zwei JahrenNach zehn Jahren und durchschnittlich133.000 Kilometern rollen immerhin noch<strong>de</strong>utlich über 60 Prozent aller Berlingosohne erhebliche Mängel über die Straßen,C I T R O Ë N B E R L I N G OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 43 74 90 109 133Ohne Mängel 74,3% 59,4% 46,0% 35,6% 32,4%Geringe Mängel 17,1% 25,9% 33,5% 33,9% 33,7%Erhebliche Mängel 8,6% 14,7% 20,5% 30,4% 33,9%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 0,0% 0,6%Lenkungsspiel 0,0% 0,9% 3,7% 6,0% 8,6%Vor<strong>de</strong>rachse 3,1% 2,5% 3,5% 11,2% 16,2%Hinterachse 0,1% 0,2% 0,1% 0,2% 0,7%LichtanlageBeleuchtungsanlage 12,1% 19,3% 29,4% 35,0% 36,0%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 1,6% 3,5% 3,0% 5,6% 10,1%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 6,3% 12,7% 18,4% 20,6% 20,7%Blinker/Warnblinker 0,8% 2,1% 9,0% 11,3% 14,6%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,8% 0,9% 1,5% 1,9% 5,1%Betriebsbremsanlage – vorn 0,3% 0,5% 0,4% 0,3% 1,9%Betriebsbremsanlage – hinten 0,5% 0,2% 1,0% 1,6% 2,9%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,1% 0,2% 1,0% 2,5% 5,0%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,3% 3,0% 3,9% 5,0% 5,9%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,1% 1,0% 1,6%Bremsschläuche 0,3% 0,2% 0,1% 0,5% 1,8%AntriebsstrangMotor/Antrieb 3,9% 7,3% 13,1% 16,0% 18,2%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,5% 2,4% 1,8% 2,1% 0,7%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,3% 0,2% 0,2% 0,5%Auspuffanlage 0,0% 3,1% 6,1% 7,3% 10,3%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,7% 2,3% 3,0% 1,6% 4,0%Der Berlingo war 1996 einer <strong>de</strong>r Ersten seinerZunft mit serienmäßiger Schiebetürwomit <strong>de</strong>r Citroën im vor<strong>de</strong>ren Feld liegt.Der Motor kann aber bereits bei <strong>de</strong>r erstenHauptuntersuchung Ölundichtigkeitenzeigen und auch die Beleuchtungsanlagefunktioniert oft nicht mängelfrei, was vorallem aufs Konto <strong>de</strong>r Rücklichter geht.Ebenfalls als anfällig, oft schon bei <strong>de</strong>r erstenHU, erweisen sich die vor<strong>de</strong>ren Radaufhängungen.Mit steigen<strong>de</strong>m Alter undsteigen<strong>de</strong>r Kilometerleistung sollten Berlingo-Besitzerzu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>rBremsscheiben im Auge behalten. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1996: Mo<strong>de</strong>lleinführung■■2002: Umfassen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>llpflege■■2008: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r komplettneuen Generation■■2012: Leichtes Facelift und Euro-5-MotorenCitroën32 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Cityvans – Fiat DobloTÜV Report NutzfahrzeugeMit frühen SchwächenBereits die erste Hauptuntersuchungkann beimFiat Doblo böse Überraschungenzu Tage för<strong>de</strong>rn.P r a x i s - U r t e i lProfi-TestDie vielen Varianten und dieelas tischen, sparsamen Dieselmotorengehören zu <strong>de</strong>n Pluspunkten <strong>de</strong>sDoblo. Für <strong>de</strong>n Alltag genügt <strong>de</strong>r 1,6-l-Multijet-Dieselmit 100 PS völlig. Bei <strong>de</strong>n Nutzlastangabenübertreiben die Fiat-Prospektegerne – die tatsächlichen Werte nach Typgenehmigungsind meist niedriger.FiatSchon bei <strong>de</strong>r ersten Hauptuntersuchungbegann für 12,8 Prozent <strong>de</strong>rDoblo-Besitzer das böse Erwachen.Bei diesem Prozentsatz stellte <strong>de</strong>r TÜVnämlich bereits erhebliche Mängel amItalo-Van fest. Allerdings hatten die untersuchtenDoblos zu dieser Zeit im Schnittauch knapp 10.000 Kilometer mehr hintersich als die hier dargestellten Konkurrenten.Große Probleme bereitet die hintereBeleuchtungsanlage, in <strong>de</strong>r zu oft eineLampe durchbrennt. Aber auch die Bremsscheibenverschleißen beim Italiener früherals bei <strong>de</strong>n Mitbewerbern. Rost antragen<strong>de</strong>n Teilen ist beim Fiat dafür überhauptkein Thema – zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>nersten sechs Jahren.❙❚■2001 brachte Fiat die erste Doblo-GenerationM o d e l l p f l e g e■■2001: Mo<strong>de</strong>lleinführung■■2005: Die Mo<strong>de</strong>llpflege bringt neben <strong>de</strong>rneuen Frontpartie auch eine Version mitlangem Radstand■■2010: Einführung <strong>de</strong>r aktuellen BaureiheMit langem Radstand und Hochdach passen bis zu 5,4 Kubik in <strong>de</strong>n Doblo-La<strong>de</strong>raumF i at D o b l oBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 53 82 103 124 129Ohne Mängel 67,1% 51,2% 40,0% 34,2% 26,8%Geringe Mängel 20,1% 27,6% 29,0% 34,0% 36,7%Erhebliche Mängel 12,8% 21,1% 31,0% 31,8% 36,4%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,4% 1,2%Lenkungsspiel 1,0% 4,8% 7,9% 4,1% 6,5%Vor<strong>de</strong>rachse 1,0% 1,8% 4,1% 8,2% 9,5%Hinterachse 1,4% 4,7% 7,2% 7,8% 8,5%LichtanlageBeleuchtungsanlage 18,1% 27,4% 32,9% 36,9% 43,3%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 5,5% 5,2% 9,2% 11,0% 12,6%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 10,1% 20,4% 23,2% 21,1% 25,8%Blinker/Warnblinker 0,5% 1,3% 2,0% 6,8% 8,5%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,7% 2,0% 3,7% 4,8% 7,9%Betriebsbremsanlage – vorn 0,2% 0,5% 0,9% 1,1% 1,4%Betriebsbremsanlage – hinten 0,5% 1,4% 2,8% 3,6% 6,5%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,1% 0,1% 0,8% 0,9%Bremstrommeln/Bremsscheiben 2,2% 3,6% 3,8% 5,9% 5,8%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,1% 0,4% 0,2%Bremsschläuche 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,4%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,7% 3,8% 5,7% 10,3% 18,1%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 1,1% 2,4% 3,8% 1,7% 1,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,3% 0,8% 1,8% 2,0% 0,6%Auspuffanlage 0,3% 0,8% 3,8% 10,0% 10,4%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 4,1% 3,9% 5,4% 5,7% 5,5%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 33


TÜV Report NutzfahrzeugeCityvans – Opel ComboP r a x i s - U r t e i lProfi-TestEine kraftvolle Alternativezum Diesel bietet Opel (und auch Fiat) inForm <strong>de</strong>s 1,4-l-Turbo-Erdgasmotors mit120 PS an. Eilige Ferntransporte sind trotz<strong>de</strong>mein Fall für <strong>de</strong>n zwei Liter großen Dieselmit 135 PS und 300 Newtonmetern, auchwenn <strong>de</strong>r stärkste Selbstzün<strong>de</strong>r eine leichteAnfahrschwäche aufweist. Problemlos, auchmit Fracht: das straffe Fahrwerk. Preislichliegt <strong>de</strong>r Combo leicht über <strong>de</strong>m Fiat Doblo,hier lohnt sich also hartes Verhan<strong>de</strong>ln.Leichte Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Frontpartie mussten genügen, um aus <strong>de</strong>m Fiat Doblo einen OpelCombo zu machenDer Opel Combo verhält sichbeim TÜV unauffällig, ohne in<strong>de</strong>n einzelnen Bewertungspunktenzu glänzen.Doblo-ZwillingEinen eigens entwickelten Cityvanleistet sich Opel nicht mehr. Die aktuelleCombo-Generation stammtvom Fiat Doblo ab und auch bei <strong>de</strong>n Motorensetzt man ausschließlich auf die Fiat-Aggregate. Da <strong>de</strong>r „Fiat Combo“ erst seitEn<strong>de</strong> 2011 auf <strong>de</strong>m Markt ist, beziehensich die vom TÜV gesammeltem Datennoch auf die von Corsa B und C sowie vomAstra abstammen<strong>de</strong>n Vorgänger.Relativ hohe MängelquoteDie leisteten sich beim TÜV wenig Auffälligkeiten,glänzten allerdings auch in kei-O p e l C o m b oBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 42 71 99 116 136Ohne Mängel 71,4% 62,8% 48,5% 39,6% 36,1%Geringe Mängel 16,8% 23,2% 23,9% 26,1% 25,7%Erhebliche Mängel 11,8% 14,0% 27,6% 34,3% 38,1%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,2% 1,2%Lenkungsspiel 0,7% 2,0% 9,6% 14,1% 12,1%Vor<strong>de</strong>rachse 5,0% 1,7% 6,4% 13,5% 12,6%Hinterachse 0,8% 1,1% 2,2% 2,7% 3,0%LichtanlageBeleuchtungsanlage 11,3% 15,9% 25,2% 29,8% 33,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 1,3% 3,4% 6,2% 7,3% 10,6%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 6,4% 7,3% 11,4% 13,9% 17,1%Blinker/Warnblinker 0,4% 2,5% 7,1% 9,6% 7,1%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,3% 1,0% 1,4% 2,9% 4,7%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,4% 0,3% 0,5% 0,8%Betriebsbremsanlage – hinten 0,2% 0,6% 1,1% 2,5% 3,9%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 1,4% 2,9%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,2% 3,9% 5,3% 4,1% 4,2%Bremsleitungen 0,1% 0,1% 0,6% 0,8% 2,4%Bremsschläuche 0,2% 0,1% 0,0% 0,0% 0,2%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,6% 2,5% 6,6% 10,7% 11,8%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,6% 0,6% 0,8% 0,9% 1,0%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,3% 0,6% 0,8% 0,9% 0,5%Auspuffanlage 0,7% 6,2% 6,9% 9,5% 11,5%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 3,0% 2,8% 2,7% 3,5% 3,5%Den letzten „echten“ Combo produzierte Opelvon 2001 bis En<strong>de</strong> 2011nem <strong>de</strong>r einzelnen Bewertungspunkte. Bei38,1 Prozent <strong>de</strong>r zehnjährigen Combos fan<strong>de</strong>ndie Prüfingenieure erhebliche Mängel,womit <strong>de</strong>r Opel-Van im hinteren Feld bei<strong>de</strong>n Cityvans lan<strong>de</strong>t. Dafür erwiesen sichdie Bremsen <strong>de</strong>s Combo im Verhältnis alsstandhaft. Die Vor<strong>de</strong>rachse kann dagegenschon nach zwei Jahren schwächeln. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1994: Mo<strong>de</strong>lleinführung Combo B (basierendauf Opel Corsa)■■2001: Mo<strong>de</strong>lleinführung Combo C (basierendauf Opel Corsa C und Opel Astra)■■2011: Vorstellung <strong>de</strong>r aktuellen Combo-Generation, die optisch und technischvom Fiat Doblo abstammtOpel34 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Cityvans – Peugeot PartnerTÜV Report NutzfahrzeugeP r a x i s - U r t e i lProfi-TestWerksseitig fährt <strong>de</strong>r Partnermit einer guten Ausstattung vor. ESP undDoppelairbag sind immer an Bord, ebensoZentralverriegelung mit Funk, elektrischeFensterheber und Außenspiegel. Lediglichfür die beim Kastenwagen obligatorischeTrennwand zum La<strong>de</strong>raum muss <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>180 Euro investieren.Löwen-Bru<strong>de</strong>rDer Peugeot Partner ist mit<strong>de</strong>m Citroën Berlingo baugleich,weshalb seine Problemzonendie gleichen sind.Den Partner gibtes in zwei LängenPeugeotPeugeot Société Anonyme – besserbekannt unter <strong>de</strong>m Kürzel „PSA“ –lautet <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>r Holding unter<strong>de</strong>r Peugeot und Citroën gemeinsam ihreNutzfahrzeuge entwickeln und produzieren.Bis auf kleine optische Unterschie<strong>de</strong>ist <strong>de</strong>r Partner dann auch mit <strong>de</strong>m CitroënBerlingo baugleich. Kein Wun<strong>de</strong>r also,dass <strong>de</strong>r Peugeot beim TÜV nahezu diegleichen Werte erreichte.Ähnliche Probleme wie Citroën BerlingoWobei die TÜV-Statistik lediglich die seit2008 erhältliche aktuelle Generationberücksichtigt. Deren vor<strong>de</strong>re Radaufhän-Hohe Nutzlast, niedriger Verbrauch und geringeKosten sorgten für <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Partner 1M o d e l l p f l e g e■■1996: Mo<strong>de</strong>lleinführung■■2002: Mo<strong>de</strong>llpflege mit neuer Frontpartie■■2008: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>s neuen Partner,<strong>de</strong>r Partner 1 bleibt noch bis En<strong>de</strong>2009 als „Origin“ im Portfolio■■2012: Leichtes Facelift und Umstellungaller Motoren auf Euro 5gung mussten die Prüfer in 3,2 Prozent <strong>de</strong>rFälle bereits bei <strong>de</strong>r ersten Hauptuntersuchungbeanstan<strong>de</strong>n. Auch <strong>de</strong>r Motor kannzu diesem Zeitpunkt und im Schnitt nachnur 43.000 Kilometern bereits unter Ölundichtigkeitlei<strong>de</strong>n. Ebenfalls nicht alsbeson<strong>de</strong>rs standhaft erwies sich dieBeleuchtungsanlage, vor allem hintenquittieren die Leuchtmittel überdurchschnittlichoft ihren Dienst. Zur zweitenHauptuntersuchung fuhren 59,5 Pro zentohne einen Mangel beim TÜV vor, womit<strong>de</strong>r Peugeot im hinteren Teil <strong>de</strong>r Statistikliegt. ❙❚■P E U G E O T P A R T N E RBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4Laufleistung in Tkm 43 70Ohne Mängel 74,1% 59,5%Geringe Mängel 16,4% 23,6%Erhebliche Mängel 9,5% 16,8%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,1% 0,0%Lenkungsspiel 0,0% 0,9%Vor<strong>de</strong>rachse 3,2% 2,6%Hinterachse 0,2% 0,1%LichtanlageBeleuchtungsanlage 11,9% 18,8%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,4% 4,2%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 5,2% 12,2%Blinker/Warnblinker 0,5% 1,8%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,5% 1,4%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,5%Betriebsbremsanlage – hinten 0,4% 0,9%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,4%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,5% 2,9%Bremsleitungen 0,0% 0,0%Bremsschläuche 0,4% 0,3%AntriebsstrangMotor/Antrieb 2,9% 7,8%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,5% 3,4%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,0% 0,1%Auspuffanlage 0,4% 3,2%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,5% 2,9%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 35


TÜV Report NutzfahrzeugeCityvans – Renault KangooP r a x i s - U r t e i lProfi-TestEin großer Vorzug <strong>de</strong>s RenaultKangoo ist sein praktischer Frachtraum,in <strong>de</strong>n Europaletten sogar quer passen.Antriebsseitig bietet schon die schwächsteEinstellung <strong>de</strong>s elastischen, geschmeidigenund sparsamen 1,5-l-DCI-Diesels mit 75 PSfür viele Einsätze genügend Kraft. EinzigerWermutstropfen: Den schwächerenMotoren müssen fünf Fahrstufen genügen,sechs Gänge hat erst <strong>de</strong>r 110 PS starke DCI.En<strong>de</strong> 2012 erhielt <strong>de</strong>rKangoo eine neue Frontsowie modifizierte MotorenMit fortgeschrittenemAlter häufen sich beimRenault Kangoo dietechnischen Probleme.Launischer VanDer berüchtigte Zahn <strong>de</strong>r Zeitscheint am Renault Kangoo mehrzu nagen als an seinen Konkurrenten.Zieht sich <strong>de</strong>r Franzose bei <strong>de</strong>r erstenHauptuntersuchung mit nur 8,2 Prozenterheblichen Mängeln noch recht gutaus <strong>de</strong>r Affäre, beginnen mit fortgeschrit-R E N A U LT K A N G O OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 40 69 92 108 126Ohne Mängel 72,2% 58,5% 46,7% 36,4% 28,9%Geringe Mängel 19,6% 22,0% 23,6% 27,0% 31,0%Erhebliche Mängel 8,2% 19,5% 29,6% 36,5% 39,9%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,6%Lenkungsspiel 1,0% 9,5% 14,6% 16,0% 14,7%Vor<strong>de</strong>rachse 0,8% 1,3% 5,0% 14,9% 16,9%Hinterachse 0,3% 0,3% 0,6% 1,4% 1,8%LichtanlageBeleuchtungsanlage 16,8% 22,2% 27,3% 34,6% 35,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,7% 4,3% 8,6% 10,3% 9,6%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 13,8% 15,0% 18,8% 24,9% 26,8%Blinker/Warnblinker 0,5% 2,0% 0,7% 1,1% 1,9%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,6% 1,7% 2,5% 4,5% 7,0%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 1,0% 1,1% 1,4% 2,5%Betriebsbremsanlage – hinten 0,5% 0,8% 1,4% 3,0% 4,7%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,6% 2,2% 4,1% 5,7%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,7% 4,0% 6,1% 7,3% 7,0%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 0,1% 0,5% 1,2%Bremsschläuche 0,1% 0,1% 0,1% 0,2% 0,3%AntriebsstrangMotor/Antrieb 0,8% 1,6% 3,9% 9,7% 23,8%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,4% 2,1% 3,5% 1,0% 1,2%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,0% 0,1% 0,2% 0,3% 0,3%Auspuffanlage 0,0% 0,1% 0,6% 1,9% 5,9%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,8% 2,8% 4,0% 3,6% 3,5%tenem Alter vermehrt die Probleme. Nachzehn Jahren brachten 39,9 Prozent erheblicheMängel mit zum TÜV. Wodurch <strong>de</strong>rKangoo in dieser Wertung ins hintere Feld<strong>de</strong>r hier dargestellten Vans abrutscht.Motor, Vor<strong>de</strong>rachse und Bremsen anfälligVor allem <strong>de</strong>n Motor beanstan<strong>de</strong>ten diePrüfer bei älteren Kangoos (23,8 Prozentnach zehn Jahren). Auch das Lenkungsspielbestand die Untersuchung oftmals nicht,wie auch <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>r Bremsscheibenund Trommeln sowie die vor<strong>de</strong>re Radaufhängungzu wünschen übrig ließ. Zusätzlichquittierten die hinteren Beleuchtungseinrichtungenoft ihren Dienst. Positiv:Rost ist an <strong>de</strong>n tragen<strong>de</strong>n Teilen <strong>de</strong>s RenaultVan so gut wie kein Thema. ❙❚■Die erste Kangoo-Generation war alternativauch mit Allrad-Antrieb zu habenM o d e l l p f l e g e■■1998: Mo<strong>de</strong>lleinführung■■2003: Mo<strong>de</strong>llpflege, überarbeitete Front,neue Leistungseinstellungen <strong>de</strong>r Motoren■■2008: Einführung <strong>de</strong>r neuen Generation■■2012: Mo<strong>de</strong>llpflege, überarbeitete FrontRenault36 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Cityvans – VW CaddyTÜV Report NutzfahrzeugeP r a x i s - U r t e i lProfi-TestPerfekte Verarbeitung undgute Qualität zeichnen <strong>de</strong>n Caddy aus. Fürdiesen Luxus muss <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> allerdingstiefer in die Tasche greifen. Zumal <strong>de</strong>r VW –abgesehen von <strong>de</strong>r kompletten Sicherheitsausstattung– karg ausgestattet das Werk impolnischen Posen verlässt. Mit <strong>de</strong>m 1,6-l-TDI(102 PS) ist <strong>de</strong>r Caddy ausreichend motorisiert,auch wenn er durch das lang übersetzteFünfgang-Getriebe etwas träge wirkt.Der Caddybietet maximal4,2 KubikLa<strong>de</strong>volumenInsgesamt betrachtet bautVW mit <strong>de</strong>m Caddy einenzuverlässigen Cityvan.Der MeistverkaufteAls VW 2003 die neue Caddy-Generationvorstellte, dauerte es nichtlange, bis sich <strong>de</strong>r kleinste VW-Transporter zum bis heute unangefochtenenMarktführer seiner Klasse aufschwang.Dass die Qualtität <strong>de</strong>r in Polenmontierten Kastenwagen stimmt, belegenliegt. Auch die hintere Bremsanlage zeigtsich im Alter recht anfällig. Im Auge behaltensollten Caddy-Besitzer mit fortgeschrittenemKilometerstand auch dieBremsleitungen, die beim TÜV in 16,7 Prozent<strong>de</strong>r Fälle und damit überdurchschnittlichoft wegen Korrosion durchfielen.Deutlich besser als die Konkurrenz liegt<strong>de</strong>r Caddy dafür beim Thema Lenkungsspielund <strong>de</strong>m Verölungsgrad <strong>de</strong>s Motors.Darüber hinaus fällt zwar auch beim VWöfter mal ein Leuchtmittel aus, im Verhältnisaber eben doch seltener als bei <strong>de</strong>nan<strong>de</strong>ren Cityvans. ❙❚■VolkswagenDer Caddy Pick-Up kam von Skodaauch die TÜV-Ergebnisse. Alles in allemgehört <strong>de</strong>r Volkswagen zu <strong>de</strong>n „Mängelarmen“in <strong>de</strong>r Cityvan-Klasse.An tragen<strong>de</strong>n Teilen nagt manchmal RostGanz ohne Makel fällt die Bilanz dannaber doch nicht aus: An zwei Prozent <strong>de</strong>rzehnjährigen Caddys fan<strong>de</strong>n die TÜV-Spezialisten Korrosion an tragen<strong>de</strong>n Teilen,was <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m DurchschnittM o d e l l p f l e g e■■1995: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r zweitenCaddy-Generation, auch als Pick-Up (ba-sierend auf <strong>de</strong>m Skoda Felicia) bestellbar■■2003: Einführung <strong>de</strong>r dritten Generation■■2010: Mo<strong>de</strong>llpflege (v. a. Euro-5-Motoren)V O L K S W A G E N C A D D YBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 39 69 88 114 137Ohne Mängel 77,5% 70,7% 56,1% 47,0% 37,6%Geringe Mängel 14,2% 17,3% 22,5% 24,9% 30,5%Erhebliche Mängel 8,3% 12,0% 21,4% 27,9% 31,8%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 0,4% 2,0%Lenkungsspiel 0,2% 0,2% 0,7% 1,1% 2,0%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 1,8% 6,2% 8,6% 10,2%Hinterachse 0,3% 1,7% 5,2% 4,3% 1,2%LichtanlageBeleuchtungsanlage 11,8% 14,1% 20,4% 24,8% 31,7%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 3,3% 3,6% 3,9% 4,3% 11,0%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 7,0% 7,3% 10,4% 15,4% 22,5%Blinker/Warnblinker 0,1% 2,2% 5,7% 5,4% 1,5%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,4% 0,6% 0,8% 2,9% 8,5%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,2% 0,2% 0,7% 1,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,3% 0,4% 0,6% 2,3% 7,1%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 0,2% 1,3%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,3% 3,8% 4,5% 4,8% 3,1%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,0% 2,9% 16,7%Bremsschläuche 0,0% 0,0% 3,0% 6,1% 7,5%AntriebsstrangMotor/Antrieb 0,8% 1,0% 2,7% 4,2% 6,2%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,2% 0,4% 0,9% 1,3% 0,8%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,2% 0,4% 0,6% 0,2% 0,2%Auspuffanlage 0,0% 0,6% 2,3% 4,4% 9,1%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,6% 1,7% 1,7% 2,2% 2,7%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 37


Kleintransporter – Fiat ScudoTÜV Report NutzfahrzeugeFiat1995 tauchte <strong>de</strong>r Name Scudo erstmals aufDer aktuelle Generation <strong>de</strong>sFiat Scudo gibt beim TÜV nichtgera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Musterknaben.Der Fiat Scudo ist nahezu baugleichmit <strong>de</strong>m Citroën Jumpy, da verwun<strong>de</strong>rtes wenig, dass <strong>de</strong>n Fiat ähnlicheMängel quälen wie <strong>de</strong>n PSA-Bru<strong>de</strong>r.Warum Letzterer aber in fast allen Mängelkategorienbesser abschnei<strong>de</strong>t, überraschtdagegen schon. Nur 67,1 Prozent <strong>de</strong>r Scudosschafften die erste Hauptuntersuchungohne Beanstandungen, damit rutscht <strong>de</strong>rItalieneraus FrankreichJüngst hat Fiat die Frontpartie <strong>de</strong>s Scudo sanft überarbeitet, zwei Radstän<strong>de</strong> und ein Hochdachsowie Fahrgestellversionen sind lieferbarP r a x i s - U r t e i lProfi-TestDie große, schräge Frontscheibesowie die tiefe Sitzposition sorgendafür, dass man sich im Fiat Scudo wie ineiner Großraum-Limousine fühlt. Auch dieDiesel-Motoren gefallen mit Elastizität undLaufruhe. Mit fortgeschrittem Alter rächtsich aber die eher nachlässige Verarbeitung<strong>de</strong>s Fiat. Die Schiebetüren fangen fastimmer das Klappern an und im Innenraumverabschie<strong>de</strong>n sich diverse Kleinteile.Italiener unter <strong>de</strong>n hier dargestellten2,8-Tonnern ins hintere Feld. Auffälligkeitenzeigten sich vor allem bei Motor,Vor<strong>de</strong>rradaufhängung sowie <strong>de</strong>n Bremsscheibenund -trommeln. Auch die Mängelan <strong>de</strong>r Beleuchtungsanlage liegen über <strong>de</strong>mDurchschnitt, wobei die Blinkanlage <strong>de</strong>sFiat auffällig oft Zicken macht. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1995: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r erstenGeneration■■2004: Großes Facelift mit neuer Front■■2007: Einführung <strong>de</strong>r neuen Generation■■2013: Leichtes Facelift mit geän<strong>de</strong>rter FrontF I AT S C U D OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4Laufleistung in Tkm 45 86Ohne Mängel 67,1% 53,1%Geringe Mängel 20,1% 24,6%Erhebliche Mängel 12,8% 22,2%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,1%Lenkungsspiel 0,0% 0,6%Vor<strong>de</strong>rachse 2,8% 8,2%Hinterachse 0,0% 0,4%LichtanlageBeleuchtungsanlage 15,1% 25,3%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 5,0% 8,7%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 7,6% 15,4%Blinker/Warnblinker 1,5% 6,8%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,4% 0,7%Betriebsbremsanlage – vorn 0,3% 0,5%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,2%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,2%Bremstrommeln/Bremsscheiben 2,6% 4,8%Bremsleitungen 0,0% 0,2%Bremsschläuche 0,0% 0,2%AntriebsstrangMotor/Antrieb 2,9% 7,4%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,8% 2,8%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,2%Auspuffanlage 0,3% 1,4%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,7% 3,2%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 39


TÜV Report NutzfahrzeugeKleintransporter – Merce<strong>de</strong>s VitoEndlich ein echter SternDer aktuelle Merce<strong>de</strong>s Vitoschnei<strong>de</strong>t beim TÜV insgesamtüberzeugend ab.P r a x i s - U r t e i lProfi-TestIn Sachen Wertigkeit, Qualität und Sicherheitliegt <strong>de</strong>r Vito auf sehr hohem Niveau,Gleiches gilt allerdings auch für <strong>de</strong>n Anschaffungspreis.Nutzlast und Raumangebot fallendurchschnittlich aus. Antriebsseitig genügtdie 136-PS-Einstellung <strong>de</strong>s 2,1-l-CDI-Diesels.Höchste Laufkultur, aber eben auch einenhöheren Verbrauch und Preis bietet <strong>de</strong>r3,0-l-V6-CDI mit verschwen<strong>de</strong>rischen 224 PS.2014 soll einkomplett neuerVito kommenSeit Einführung <strong>de</strong>r zweiten Generationist <strong>de</strong>r Vito ein echter Merce<strong>de</strong>s.Was nicht nur daran liegt, dassDaimler 2003 wie<strong>de</strong>r zum markentypischenHeckantrieb zurückkehrte. Auchdie bis dato eher schlechte Qualität <strong>de</strong>skompakten Stern-Transporters erreichtseit<strong>de</strong>m endlich Merce<strong>de</strong>s-Niveau.M E R C E D E S V I T OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8Laufleistung in Tkm 54 89 119 144Ohne Mängel 74,1% 63,8% 52,6% 43,1%Geringe Mängel 15,7% 18,6% 22,6% 25,3%Erhebliche Mängel 10,2% 17,6% 24,8% 31,5%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 1,1%Lenkungsspiel 0,1% 4,4% 7,1% 6,4%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 1,3% 5,5% 8,4%Hinterachse 0,5% 2,4% 4,6% 6,2%LichtanlageBeleuchtungsanlage 12,3% 15,7% 22,3% 30,3%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,7% 3,9% 5,3% 7,9%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 5,2% 7,9% 12,9% 16,6%Blinker/Warnblinker 0,8% 0,7% 2,7% 9,7%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,4% 0,9% 1,1% 1,3%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,5% 0,5% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,3% 0,4% 0,6% 0,8%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 0,0%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,1% 3,7% 5,6% 6,0%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,2% 0,5%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 2,2% 6,3%AntriebsstrangMotor/Antrieb 4,1% 5,3% 5,5% 7,4%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,5% 0,8% 0,9% 1,4%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,0% 0,1% 0,2% 0,4%Auspuffanlage 0,1% 0,8% 2,1% 2,0%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,2% 2,3% 2,7% 3,2%Im Verhältnis geringe MängelquoteNach acht Jahren und im Schnitt 144.000Kilometern wiesen 31,5 Prozent <strong>de</strong>r untersuchtenVitos erhebliche Mängel auf. Damitliegt <strong>de</strong>r Vito im vor<strong>de</strong>ren Bereich. In diesemZeitraum neigt <strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s auchmehr zu Rost an tragen<strong>de</strong>n Teilen als dieKonkurrenten. Deutlich früher, genauergesagt schon bei <strong>de</strong>r ersten HU, kann <strong>de</strong>rMotor unter Verölung lei<strong>de</strong>n. Dafür rechtrobust: die Beleuchtungsanlage. ❙❚■Die erste Vito-Generation hatte Frontantrieb– und einige QualitätsproblemeM o d e l l p f l e g e■■1996: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r ersten Vito-Generation■■2003: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>s Nachfolgers■■2010: Umfangreiches Facelift und Einführungvon Euro-5-MotorenDaimler40 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Kleintransporter – Opel VivaroTÜV Report NutzfahrzeugeOpel im Renault-KleidVor allem Motor, Vor<strong>de</strong>rachseund die Lenkung werfen <strong>de</strong>nOpel Vivaro beim TÜV zurück.P r a x i s - U r t e i lProfi-TestZwölf Jahre ist <strong>de</strong>r Vivaro jetztnahezu unverän<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>m Markt.Altmodisch wirkt er <strong>de</strong>swegen aber nicht.Re nault-typisch laufruhig und elastisch geht<strong>de</strong>r 2,0-l-CDTI Diesel zu Werke und gefälltdabei mit niedrigen Verbräuchen. Ebensogefällt die gute Nutzlast <strong>de</strong>s Vivaro und seingünstiger Anschaffungspreis.Nur <strong>de</strong>r Kühlergrill grenzt <strong>de</strong>n Vivarooptisch von seinem Spen<strong>de</strong>r Renault Trafic abauch die vor<strong>de</strong>re Radaufhängung, dieBremsscheiben sowie die Beleuchtungsanlagefielen <strong>de</strong>n Prüfern überdurchschnittlichoft negativ auf. Das alles trägt dazubei, dass bereits nach durchschnittlich82.000 zurückgelegten Kilometern überein Viertel aller Vivaros mit erheblichenMängeln zum TÜV kam. ❙❚■OpelFahrgestelle sind seit 2012 nicht mehr zu habenAn<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>n Cityvans bei Fiatbedient sich Opel für seine größerenTransporter bei Renault. DerVivaro ist im Prinzip ein mit leichten Mittelnauf Opel getrimmter Renault Trafic,von <strong>de</strong>m auch alle Motoren stammen.Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass <strong>de</strong>r Blitz-Transporterauch die Schwächen von seinem„Spen<strong>de</strong>r“ übernimmt. Wobei <strong>de</strong>r Opeljeweils sogar noch schlechter beim TÜVabschnei<strong>de</strong>t als <strong>de</strong>r Renault.Motor und Vor<strong>de</strong>rachse mit ProblemenVor allem <strong>de</strong>r Motor bereitet im fortgeschrittenenAlter Probleme. Ebenfalls alsanfällig erwies sich die Lenkung. UndM o d e l l p f l e g e■■2001: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r erstenVivaro-Generation■■2006: Leichtes Facelift und neue Motoren■■2010: Erneutes leichtes Facelift, CDTI mit85 kW auch Euro-5-sauber bestellbarO P E L V I V A R OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 47 82 104 109 146Ohne Mängel 68,9% 56,5% 44,9% 40,2% 32,5%Geringe Mängel 15,5% 17,4% 20,9% 23,4% 26,2%Erhebliche Mängel 15,6% 25,9% 33,8% 35,9% 40,8%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,2%Lenkungsspiel 2,3% 14,2% 18,2% 15,7% 18,0%Vor<strong>de</strong>rachse 8,0% 13,1% 18,4% 20,3% 21,9%Hinterachse 0,2% 0,4% 0,6% 1,3% 0,9%LichtanlageBeleuchtungsanlage 11,8% 18,2% 24,6% 28,6% 37,9%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 3,7% 7,3% 9,1% 9,6% 12,1%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 5,3% 9,9% 14,8% 17,2% 24,3%Blinker/Warnblinker 0,5% 1,6% 2,3% 3,8% 5,8%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,4% 0,7% 1,2% 1,4% 3,8%Betriebsbremsanlage – vorn 0,2% 0,3% 0,4% 0,4% 0,9%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,4% 0,6% 0,9% 2,7%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0%Bremstrommeln/Bremsscheiben 2,2% 5,4% 8,4% 6,7% 9,7%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,1% 0,5% 1,8%Bremsschläuche 0,1% 0,5% 0,4% 1,1% 1,1%AntriebsstrangMotor/Antrieb 0,7% 2,1% 5,3% 7,9% 12,1%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,2% 0,5% 1,4% 0,7% 1,3%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,3% 0,2% 0,3% 0,2%Auspuffanlage 0,1% 0,1% 0,4% 0,7% 0,6%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,3% 2,2% 2,5% 2,4% 2,6%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 41


TÜV Report NutzfahrzeugeKleintransporter – Renault TraficDer Transporter mit <strong>de</strong>mDen Renault Trafic „quälen“ähnliche Problemzonen wieseinen Bru<strong>de</strong>r Opel Vivaro.Knick im DachP r a x i s - U r t e i lProfi-TestSeit <strong>de</strong>r Euro-5-Umstellungmüssen Trafic-Kun<strong>de</strong>n zwar mit maximal114 PS vorliebnehmen, damit ist <strong>de</strong>r Re naultallerdings gut motorisiert und sparsamunterwegs. Übrigens arbeitet man in Frankreichintensiv an einem komplett neuen Trafic,<strong>de</strong>r 2014 auf <strong>de</strong>n Markt kommen soll.90 o<strong>de</strong>r 114 Diesel-PStreiben <strong>de</strong>n Trafic anR E N A U LT T R A F I CBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 46 80 109 135 153Ohne Mängel 74,1% 58,4% 43,7% 34,9% 33,6%Geringe Mängel 12,9% 17,0% 20,7% 25,9% 28,0%Erhebliche Mängel 13,0% 24,4% 35,3% 38,9% 38,2%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,2%Lenkungsspiel 1,6% 13,1% 18,4% 20,1% 20,0%Vor<strong>de</strong>rachse 7,5% 12,3% 17,5% 22,0% 21,0%Hinterachse 0,1% 0,2% 0,8% 1,0% 1,8%LichtanlageBeleuchtungsanlage 8,7% 17,2% 27,8% 35,7% 35,7%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,5% 6,3% 11,6% 12,5% 12,6%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 3,3% 8,6% 16,9% 24,5% 25,6%Blinker/Warnblinker 0,6% 1,4% 1,0% 2,8% 3,8%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,1% 0,5% 1,6% 1,5% 2,9%Betriebsbremsanlage – vorn 0,0% 0,1% 0,3% 0,5% 0,7%Betriebsbremsanlage – hinten 0,0% 0,3% 1,3% 1,0% 2,2%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0%Bremstrommeln/Bremsscheiben 2,5% 4,5% 8,4% 9,6% 8,1%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,1% 0,5% 1,0%Bremsschläuche 0,1% 0,3% 0,4% 0,8% 0,8%AntriebsstrangMotor/Antrieb 0,6% 1,7% 4,7% 8,1% 10,7%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,4% 0,8% 2,0% 1,0% 0,4%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,2% 0,4% 0,2% 0,5% 1,0%Auspuffanlage 0,0% 0,2% 0,6% 0,4% 0,6%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,6% 2,6% 2,8% 3,5% 4,6%Charakteristisch am Renault Trafic istsein auffälliger Knick im vor<strong>de</strong>renBereich <strong>de</strong>s Daches. Lei<strong>de</strong>r leistetsich <strong>de</strong>r Franzosen-Transporter auch beimTÜV einige Auffälligkeiten. Zur erstenHauptuntersuchung reisten 13 Prozent <strong>de</strong>runtersuchten Trafic mit erheblichen Mängelnan. Womit <strong>de</strong>r Renault knapp schlechterliegt als die hier dargestellten Konkurrenten.Auch <strong>de</strong>r Trafic lei<strong>de</strong>t mit zunehmen<strong>de</strong>mAlter unter seinem schwächeln<strong>de</strong>nMotor. Schon <strong>de</strong>utlich früher, nämlichbei <strong>de</strong>r ers ten TÜV-Untersuchung, musstendie Prüfingenieure die Aufhängung <strong>de</strong>rVor<strong>de</strong>rachse in acht Prozent <strong>de</strong>r Fälle sowiedie Lenkung monieren. Dafür erwies sichdie Abgasanlage <strong>de</strong>s Rhombus-Transportersals robust. ❙❚■Man muss genau hinsehen, um die älterenTrafic von <strong>de</strong>n aktuellen zu unterschei<strong>de</strong>nM o d e l l p f l e g e■■2001: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r zweitenTrafic-Generation■■2006: Leichtes Facelift und neue Motoren■■2010: Erneutes leichtes Facelift, 85-kW-Dieselmotor optional Euro-5-sauberRenault42 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Kleintransporter – VW TransporterTÜV Report NutzfahrzeugeDer Marktführerliegt weit vornP r a x i s - U r t e i lProfi-TestAntriebsseitig setzt VW auchbeim Transporter <strong>de</strong>n 2,0-l-Konzern-TDI ein.Der sorgt für passable Verbräuche und bietetin <strong>de</strong>r 140-PS-Version genügend Kraft.Typisch VW: die maue Serienausstattung.VolkswagenDen T5 brachte VW 2003 auf <strong>de</strong>n MarktAls „Meistverkaufter“ in <strong>de</strong>r2,8-Tonnen-Klasse mischt <strong>de</strong>rVW Transporter auch beimTÜV vorne mit.Neben <strong>de</strong>m Kastenwagen bietet VWauch Pritsche, Kombi und Fahrgestell anWie <strong>de</strong>r kleinere Caddy wer<strong>de</strong>n dieNutzfahrzeug<strong>de</strong>rivate <strong>de</strong>s VWTransporters ebenfalls im polnischenPosen gefertigt. Und hier scheintman auf Qualität zu achten, <strong>de</strong>nn auch bei<strong>de</strong>n 2,8-Tonnern muss <strong>de</strong>r VW <strong>de</strong>n Vergleichmit <strong>de</strong>n Konkurrenten nicht scheuen.Nach zehn Jahren kamen noch 40 Prozentaller „Bullys“ ohne Mängel zum TÜV,womit <strong>de</strong>r T5 in dieser Wertung gut liegt.Was nicht heißen soll, dass sich <strong>de</strong>r Volkswagenkeinerlei Schwächen leisten wür<strong>de</strong>:Am Motor fan<strong>de</strong>n die Prüfer schon beimersten TÜV-Besuch überdurchschnittlichoft Ölundichtigkeiten und auch die Abgasanlageneigt im Alter vermehrt zurKorrosion. Rost fand <strong>de</strong>r TÜV vereinzeltauch bei zehnjährigen VW an tragen<strong>de</strong>nTeilen. Und wie bei allen untersuchtenNutzfahrzeugen sollten die T5-Eigner dieBeleuchtungsanlage regelmäßig auf Funktionstüchtigkeitüberprüfen. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1990: Mo<strong>de</strong>lleinführung T4■■1996: Umfangreiches Facelift, EinführungTDI-Motoren■■2003: Mo<strong>de</strong>lleinführung T5■■2009: Umfangreiches Facelift mit 2,0-l-TDIV O L K S W A G E N T R A N S P O R T E RBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 48 82 112 143 163Ohne Mängel 74,4% 67,1% 55,8% 45,9% 40,0%Geringe Mängel 18,6% 21,7% 27,2% 25,4% 29,8%Erhebliche Mängel 7,0% 11,2% 17,0% 28,6% 30,2%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 0,3% 1,0%Lenkungsspiel 0,1% 0,4% 0,7% 4,6% 10,7%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 1,5% 6,7% 10,1% 8,2%Hinterachse 0,4% 1,2% 2,8% 6,2% 8,1%LichtanlageBeleuchtungsanlage 15,1% 19,0% 24,5% 31,8% 31,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 1,3% 3,7% 3,7% 6,1% 8,7%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 11,6% 13,6% 18,9% 20,9% 22,9%Blinker/Warnblinker 0,2% 0,3% 0,4% 0,7% 1,6%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,1% 0,3% 0,5% 1,0% 2,8%Betriebsbremsanlage – vorn 0,0% 0,1% 0,1% 0,2% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,1% 0,3% 0,7% 2,0%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 0,3% 2,1%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,9% 3,2% 4,4% 4,4% 5,6%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,5% 0,6% 1,8%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 4,2% 5,2% 4,2%AntriebsstrangMotor/Antrieb 0,6% 2,0% 2,6% 3,8% 8,0%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,4% 1,0% 0,7% 0,5% 0,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,1% 0,1% 0,3% 0,3%Auspuffanlage 0,1% 0,4% 1,5% 5,1% 9,0%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,6% 2,7% 2,9% 3,1% 3,4%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 43


TÜV Report NutzfahrzeugeTransporter – Citroën JumperMit DoppelwinkelBeim mit Fiat Ducato undPeugeot Boxer baugleichenCitroën Jumper fielen beimTÜV ein paar Kritikpunkte auf.Auch Citroëns größtes Nutzfahrzeugentstand unter PSA-Fe<strong>de</strong>r, weshalb<strong>de</strong>r Jumper bis auf wenige Teile mit<strong>de</strong>m Peugeot Boxer und <strong>de</strong>m Fiat Ducatoi<strong>de</strong>ntisch ist. Beim TÜV fiel <strong>de</strong>n Prüfernunter an<strong>de</strong>rem die Beleuchtungsanlage <strong>de</strong>sP r a x i s - U r t e i lProfi-TestAuch wenn die aktuelle Jumper-Generationgera<strong>de</strong> ihr siebtes Produktionsjahrdurchläuft, wirkt die Optik <strong>de</strong>sCitroën immer noch mo<strong>de</strong>rn. Zusätzlich bietetdas Transporterkonzept ein gutes Verhältniszwischen äußeren Abmessungenund La<strong>de</strong>raumgröße. Dazu passend: Diehohe Nutzlast <strong>de</strong>r 3,5-Tonnen-Versionen.Auch mit Hochdach und langem Radstanddarf <strong>de</strong>utlich mehr als eine Tonne insFrachtabteil <strong>de</strong>s Fronttrieblers.Franzosen auf, die sie überdurchschnittlichoft beanstan<strong>de</strong>n mussten. Vor allem bei <strong>de</strong>nzehnjährigen Jumpern kam hier fast je<strong>de</strong>rzweite mit Mängeln zur Untersuchung.Das Jumper-Programm reicht biszu einem Gesamtgewichtvon vierTonnenLenkung und Vor<strong>de</strong>rachse auffälligMit <strong>de</strong>n Jahren neigen tragen<strong>de</strong> Teilezu<strong>de</strong>m vermehrt zur Rostbildung. Übrigensein Problem, das sich <strong>de</strong>r Citroën mit<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Kooperationspartnern teilt.Gleiches gilt für das Lenkungsspiel unddie eher labil konstruierte Vor<strong>de</strong>rrad-C I T R O Ë N J U M P E RBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 52 92 116 136 145Ohne Mängel 66,7% 51,6% 42,6% 35,1% 26,1%Geringe Mängel 19,3% 27,9% 29,5% 27,7% 32,8%Erhebliche Mängel 14,0% 20,5% 27,8% 37,0% 41,1%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,1% 0,3% 5,7% 16,4%Lenkungsspiel 2,7% 1,6% 4,8% 9,4% 8,8%Vor<strong>de</strong>rachse 1,0% 2,9% 5,9% 9,8% 13,4%Hinterachse 0,6% 1,9% 2,0% 2,9% 5,3%LichtanlageBeleuchtungsanlage 19,2% 28,2% 32,8% 39,6% 45,7%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,4% 3,9% 6,0% 8,4% 11,0%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 10,9% 16,5% 20,7% 21,3% 27,4%Blinker/Warnblinker 1,3% 2,5% 6,2% 10,7% 14,2%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,4% 0,9% 6,1% 8,9% 6,2%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,5% 2,0% 4,2% 1,9%Betriebsbremsanlage – hinten 0,2% 0,3% 4,5% 5,1% 4,3%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,1% 0,0% 0,3%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,2% 3,3% 4,0% 4,7% 4,5%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 0,2% 0,2% 12,1%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,3% 1,6% 2,3%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,5% 4,1% 12,0% 14,8% 18,9%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 1,2% 2,0% 1,2% 0,9% 0,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,2% 0,1% 0,5% 1,1% 0,7%Auspuffanlage 0,5% 5,1% 3,5% 2,8% 12,0%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,7% 3,5% 2,6% 3,4% 3,7%Das Facelift brachte <strong>de</strong>n Jumper 2002 auf <strong>de</strong>ndamals aktuellen Stand <strong>de</strong>r TechnikAufhängung, die mitunter schon bei <strong>de</strong>rersten HU schwächelten. An älteren Jumpernfan<strong>de</strong>n die Prüfer zu<strong>de</strong>m vermehrtÖlundichtigkeiten. ImVerhältnis wenigeProbleme bereitet dafür die starre Hinterachse.Insgesamt fand <strong>de</strong>r TÜV nach achtJahren an 37 Prozent <strong>de</strong>r Jumper erheblicheMängel. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1994: Mo<strong>de</strong>lleinführung erste Generation■■2002: Umfangreiches Facelift, überarbeiteteOptik und neue Diesel-Motoren■■2006: Mo<strong>de</strong>lleinführung neue Generation■■2011: Einführung von Euro-5-MotorenCitroën44 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Transporter – Fiat DucatoTÜV Report NutzfahrzeugeP r a x i s - U r t e i lProfi-TestAntriebsseitig geht Fiat beimDucato eigene Wege und verbaut seine eigenenAggregate. Schon <strong>de</strong>r 115-PS-Basisdieselsorgt für ausreichen<strong>de</strong> Fahrleistungen, istaber nur mit fünf Gängen zu haben. Deshalbbesser gleich zum 2,3-l-Multijet greifen, <strong>de</strong>r130 o<strong>de</strong>r 150 PS (320 und 350 Nm) liefert.Vor allem ältere Fiat Ducatooffenbarten beim TÜV einigeAuffälligkeiten.In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Zulassungsstatistik liegt <strong>de</strong>r Ducato weit vor Boxer und JumperMit französischen Brü<strong>de</strong>rnFiatEine Wertung <strong>de</strong>s „Bru<strong>de</strong>rkampfes“zwischen <strong>de</strong>m fast baugleichen FiatDucato, Peugeot Boxer und CitroënJumper kann <strong>de</strong>r Fiat schon mal für sichverbuchen: Der Italiener ist mehr „aufAchse“ als seine bei<strong>de</strong>n Geschwister.146.000 Kilometer und damit min<strong>de</strong>stens10.000 Kilometer mehr (Peugeot: 138.000,Citroën: 136. 000) hatten die vom TÜVuntersuchten Ducatos nach acht Jahren imSchnitt hinter sich. Was sicherlich auch<strong>de</strong>r Grund dafür ist, dass sich <strong>de</strong>r Fiatbeim TÜV-Ergebnis hinter Citroën undPeugeot einreihen muss – wenn auch nurknapp: Nach <strong>de</strong>n besagten acht Jahrenwiesen 32,5 Prozent <strong>de</strong>r untersuchten Ducatoskeinen Mangel auf. Da ziehen sichPeugeot und Citroën (35,1 und 34,8 Prozent)nur wenig besser aus <strong>de</strong>r Affäre. Vor1994 kamen die ersten Boxer auf die StraßenM o d e l l p f l e g e■■1994: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r ersten Boxer-Generation■■2002: Umfangreiches Facelift■■2006: Einführung <strong>de</strong>r aktuellen Generation■■2011: Einführung neuer Euro-5-Motorenallem fan<strong>de</strong>n die Prüfer Mängel an <strong>de</strong>rBeleuchtungsanlage <strong>de</strong>s Italieners. Aberauch Motor, Lenkungsspiel und die Aufhängung<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rrä<strong>de</strong>r bauen im fortgeschrittenenAlter stärker ab als bei <strong>de</strong>nF I AT D U C AT OKonkurrenten. Was auch für <strong>de</strong>n „Verrostungsgrad“<strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Teile gilt. Undauch <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Bremsleitungensollte man bei zehnjährigen Ducatos regelmäßigprüfen. ❙❚■BEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 69 106 132 146 158Ohne Mängel 63,0% 49,8% 40,5% 32,5% 24,8%Geringe Mängel 20,2% 27,0% 29,1% 30,9% 32,9%Erhebliche Mängel 16,8% 23,1% 30,3% 36,5% 42,0%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,1% 0,1% 0,4% 6,7% 17,6%Lenkungsspiel 3,9% 2,5% 4,6% 8,1% 10,1%Vor<strong>de</strong>rachse 2,0% 3,9% 7,4% 11,9% 14,1%Hinterachse 0,8% 1,5% 3,1% 4,0% 7,9%LichtanlageBeleuchtungsanlage 19,9% 29,2% 35,9% 43,5% 45,5%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,6% 3,9% 6,8% 10,4% 12,8%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 11,3% 17,3% 21,4% 23,5% 29,1%Blinker/Warnblinker 1,9% 2,6% 6,4% 11,7% 12,4%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,7% 1,6% 6,6% 7,5% 8,0%Betriebsbremsanlage – vorn 0,3% 1,0% 2,4% 2,9% 2,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,3% 0,6% 4,5% 4,8% 5,5%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,2% 1,5% 4,2%Bremstrommeln/Bremsscheiben 2,0% 4,1% 3,6% 4,1% 5,3%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,1% 0,4% 11,6%Bremsschläuche 0,2% 0,4% 0,5% 1,2% 2,7%AntriebsstrangMotor/Antrieb 2,9% 4,2% 8,9% 13,7% 20,0%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 1,6% 2,9% 1,5% 0,7% 0,6%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,3% 0,6% 1,1% 1,4%Auspuffanlage 0,5% 4,1% 3,9% 3,3% 12,4%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 4,1% 4,3% 4,2% 4,5% 4,1%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 45


TÜV Report NutzfahrzeugeTransporter – Ford TransitKurz vor <strong>de</strong>r AblösungDer neue, schwere Ford Transitkommt 2014. Die aktuelleGeneration präsentiert sich bei<strong>de</strong>r HU insgesamt ausgereift.Der Transit ist wahlweisemit Front-, Heckantriebo<strong>de</strong>r als Allradler zu habenP r a x i s - U r t e i lProfi-TestIn Sachen Nutzlast undAnschaffungspreis gehört <strong>de</strong>r Ford Transit zu<strong>de</strong>n Besten unter <strong>de</strong>n 3,5-Tonnern. Zusätzlicharbeitet <strong>de</strong>r 2,2-l-TDCI-Common-Rail-Diesel sparsam, entwickelt aufgrund <strong>de</strong>r langenÜbersetzung <strong>de</strong>s Sechsgang-Getriebesaber wenig Temperament. Im Fahrerhauswird <strong>de</strong>r Platz durch <strong>de</strong>n wuchtigen Armaturenträgerstark eingeschränkt und die weichenSitze bieten wenig Halt. Hier zeigt sichdas fortgeschrittene Alter <strong>de</strong>s Transit.F O R D T R A N S I T / T O U R N E OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 45 80 108 129 153Ohne Mängel 64,1% 55,2% 46,3% 36,6% 31,4%Geringe Mängel 21,8% 24,5% 30,3% 31,5% 32,0%Erhebliche Mängel 14,1% 20,2% 23,3% 31,7% 36,5%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,1% 1,1% 6,2% 12,2%Lenkungsspiel 3,4% 5,3% 6,5% 10,7% 13,3%Vor<strong>de</strong>rachse 0,9% 3,8% 3,9% 5,3% 10,3%Hinterachse 0,2% 0,3% 0,7% 3,0% 5,2%LichtanlageBeleuchtungsanlage 23,2% 25,8% 29,8% 35,4% 35,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 6,2% 6,4% 7,2% 7,7% 8,1%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 17,7% 19,4% 21,4% 24,3% 25,2%Blinker/Warnblinker 0,4% 1,4% 2,3% 3,6% 2,6%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,5% 1,4% 3,3% 4,3% 4,8%Betriebsbremsanlage – vorn 0,2% 0,5% 1,0% 1,1% 1,1%Betriebsbremsanlage – hinten 0,3% 0,9% 2,3% 3,3% 3,7%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,1% 0,4% 0,4%Bremstrommeln/Bremsscheiben 3,3% 7,5% 5,1% 5,2% 5,6%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 1,1% 4,0% 8,2%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,2% 0,2% 0,2%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,7% 4,5% 8,2% 12,3% 11,2%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,8% 1,7% 1,0% 0,9% 1,0%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,3% 0,3% 0,5% 0,6% 0,7%Auspuffanlage 0,1% 0,4% 2,1% 5,2% 5,9%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 3,5% 4,0% 4,5% 5,4% 5,0%Das Grundkonzept <strong>de</strong>s (noch) aktuellenTransit verwen<strong>de</strong>t Ford seit13 Jahren. Weshalb sich <strong>de</strong>r Transitbeim TÜV recht ausgereift präsentierte. An31,7 Prozent <strong>de</strong>r untersuchten Ford-Transporterdokumentierten die Prüfer erheblicheMängel. Was unter <strong>de</strong>m Durchschnittim Feld <strong>de</strong>r 3,5-Tonner liegt. Als weniganfällig erwiesen sich Motor und Abgasanlage.Die Beleuchtung und die Lenkungmachten dagegen öfter Probleme. ❙❚■Der neue, große Transit läuft sich bereits warmM o d e l l p f l e g e■■2000: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r fünftenTransit-Generation■■2006: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r sechstenGeneration, die aber auf <strong>de</strong>m Vorgängeraufbaute■■2011: Einführung von Euro-5-MotorenFord, VR/Jan Burgdorf46 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Transporter – Iveco DailyTÜV Report NutzfahrzeugeMit LeiterrahmenP r a x i s - U r t e i lProfi-TestDie Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Daily schlägteigentlich erst oberhalb von 3,5 TonnenGesamtgewicht. Erst hier zeigen sich dieVorteile <strong>de</strong>s robusten, aber eben schwerenLeiterrahmen-Konzepts. Auch <strong>de</strong>r Dailyerhält im nächsten Jahr einen Nachfolger,<strong>de</strong>r hoffentlich mehr Sitzkomfort für <strong>de</strong>nFahrer bietet. Wenig Verbesserungsbedarfist bei <strong>de</strong>n Motoren nötig, die allesamt mittoller Elastizität und genügend Kraft auchaus niedrigen Drehzahlen gefallen.Iveco, VR/Jan BurgdorfDer Iveco Daily verfügt über die meisten LKW-Gene in <strong>de</strong>r Transporter-KlasseDer Iveco Daily lei<strong>de</strong>t vor allemunter seiner labilen Hinterachse.Auch sonst gibt es früh Probleme.Wer in <strong>de</strong>r 3,5-Tonnen-Klasseeinen Kastenwagen mit Leiterrahmensucht, muss zwangsläufigzum Iveco Daily greifen. Denn nur <strong>de</strong>rItaliener baut noch auf diesem robustenKonzept auf. Beim TÜV zeigte sich dielabile Hinterachse <strong>de</strong>s Daily als beson<strong>de</strong>rsanfällig. Die kann schon bei <strong>de</strong>r erstenHauptuntersuchung Probleme machen,bei <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n TÜV-Besuchen dannumso öfter. Ebenfalls schon nach zwei Jahrenschwächeln kann <strong>de</strong>r Motor. Bei zehnjährigenIvecos fiel er gar in 23,7 Prozent<strong>de</strong>r Fälle negativ auf, was in dieser Gewichtsklassemit Abstand die rote Laternebe<strong>de</strong>utet. Auch Rost ist bei älteren Dailysein Thema, die Abgasanlage erweist sichdagegen als recht langlebig. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1999: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r dritten Daily-Generation■■2006: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r viertenGeneration■■2011: Leichtes Facelift und Euro-5-Motoren1999 führte Iveco die dritte Generation einI V E C O D A I LY b i s 3 , 5 T o n n e nBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 52 95 138 151 165Ohne Mängel 57,3% 45,7% 33,9% 32,1% 27,4%Geringe Mängel 26,8% 30,4% 33,9% 31,6% 33,2%Erhebliche Mängel 15,8% 23,9% 32,0% 36,0% 38,9%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,3% 0,8% 3,1% 6,7%Lenkungsspiel 0,7% 2,2% 2,8% 3,7% 4,1%Vor<strong>de</strong>rachse 2,3% 4,9% 6,2% 10,8% 11,5%Hinterachse 6,4% 12,1% 15,0% 12,3% 16,2%LichtanlageBeleuchtungsanlage 23,5% 31,0% 40,2% 42,8% 43,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,7% 5,8% 10,0% 10,9% 11,3%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 14,4% 19,1% 26,1% 27,7% 28,5%Blinker/Warnblinker 7,3% 6,8% 12,1% 8,2% 5,7%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,7% 2,5% 4,2% 5,2% 5,9%Betriebsbremsanlage – vorn 0,2% 0,8% 1,6% 1,8% 2,1%Betriebsbremsanlage – hinten 0,5% 1,6% 2,6% 3,1% 3,3%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,1% 0,1% 0,9% 0,7%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,8% 3,3% 4,0% 4,8% 5,3%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 0,3% 5,9% 9,9%Bremsschläuche 0,1% 0,3% 1,3% 1,2% 2,0%AntriebsstrangMotor/Antrieb 4,8% 4,9% 8,7% 16,5% 23,7%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,4% 1,2% 1,1% 0,9% 0,9%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,3% 0,4% 0,6% 1,5% 1,0%Auspuffanlage 0,2% 0,4% 1,3% 2,6% 4,6%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,6% 2,9% 4,6% 3,4% 4,2%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 47


TÜV Report NutzfahrzeugeTransporter – Merce<strong>de</strong>s SprinterNamens-Spen<strong>de</strong>rDer Name Sprinter stehtmittlerweile für eine ganzeFahrzeugklasse. Beim TÜVschnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>spassabel ab.Als erster Transporter-Hersteller bietet Merce<strong>de</strong>s bereits Euro-6-saubere Motoren anM E R C E D E S S P R I N T E RBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 62 106 148 163 173Ohne Mängel 69,9% 60,8% 39,7% 35,3% 30,5%Geringe Mängel 17,3% 19,1% 34,2% 30,6% 28,6%Erhebliche Mängel 12,8% 20,0% 26,0% 34,0% 40,7%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,3% 0,8% 2,1%Lenkungsspiel 1,3% 3,9% 2,6% 4,2% 10,3%Vor<strong>de</strong>rachse 0,8% 2,3% 12,6% 15,6% 16,2%Hinterachse 0,6% 1,9% 6,6% 7,9% 8,5%LichtanlageBeleuchtungsanlage 12,9% 17,8% 33,2% 35,2% 36,9%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 3,0% 3,7% 9,1% 9,6% 10,2%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 6,3% 9,9% 19,2% 21,6% 25,1%Blinker/Warnblinker 1,4% 2,1% 10,3% 10,4% 5,5%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,3% 1,0% 1,4% 2,0% 3,0%Betriebsbremsanlage – vorn 0,2% 0,6% 0,3% 0,5% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,4% 1,1% 1,3% 2,3%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 1,2% 3,8% 13,9%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,8% 4,9% 6,4% 7,0% 8,3%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 3,0% 5,2% 10,9%Bremsschläuche 0,0% 0,2% 2,6% 5,7% 8,0%AntriebsstrangMotor/Antrieb 6,4% 6,5% 8,6% 9,1% 9,7%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 2,3% 2,0% 0,2% 0,5% 0,7%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,1% 0,3% 0,4% 0,9%Auspuffanlage 0,1% 0,2% 3,5% 5,3% 7,0%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 3,8% 3,7% 5,0% 4,3% 4,3%P r a x i s - U r t e i lProfi-TestWer möglichst sicher Transporterfahren möchte, kommt am Sprinter kaumvorbei. ESP, ABS, ASR, Bremsassistent und seitNeuestem einen übers ESP gesteuerten Seitenwindassistentenhat <strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s immeran Bord. Optional sind zusätzlich Notbrems-,Fernlicht- und Spurbindungsassistent zuhaben. Dagegen nicht rekordverdächtig: dieeher maue Nutzlast <strong>de</strong>s Sprinters.Sprinter? Nein, eher ein Langstreckenläufer.Mehr Kilometer als <strong>de</strong>rMerce<strong>de</strong>s-Transporter sammelte inzehn Jahren kein an<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>r vom TÜVuntersuchten 3,5-Tonner. Im Schnitt hattendie Sprinter nach zehn Jahren 173.000Kilometer hinter sich, <strong>de</strong>utlich mehr als<strong>de</strong>r Durchschnitt <strong>de</strong>r hier dargestelltenTransporter.Auch im Alter niedrige MängelquoteDie hohen Kilometerleistungen sindsicherlich ein Grund dafür, dass nach zehnJahren 40,7 Prozent <strong>de</strong>r Sprinter beim TÜVerhebliche Mängel aufwiesen. Zu<strong>de</strong>mneigte <strong>de</strong>r Antrieb schon bei <strong>de</strong>r erstenHauptuntersuchung zu Ölverlust. Darüberhinaus können im Alter Vor<strong>de</strong>r- und Hinterachseschwächeln. Auch das Lenkungsspielerfüllt dann nicht immer das Soll.Dafür ist Rostbildung an tragen<strong>de</strong>n Teilenbeim Sprinter so gut wie kein Thema.❙❚■Der Name „Sprinter“ wur<strong>de</strong> 1995 mit Daimlersneuer Transporter-Generation eingeführt.M o d e l l p f l e g e■■1995: Einführung <strong>de</strong>r ersten Generation■■2000: Facelift: Neue Motoren, überarbeiteteFrontpartie und Armaturenträgersowie neue Motoren■■2006: Einführung <strong>de</strong>r zweiten Generation■■2009: Einführung von Euro-5-Motoren■■2013: Einführung von Euro-6-MotorenDaimler48 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Transporter – Opel MovanoTÜV Report NutzfahrzeugeOpel2003 liftete Renault <strong>de</strong>n Master umfangreich –und Opel zog mitP r a x i s - U r t e i lProfi-TestBeim 3,5-Tonner überlässtOpel (wie auch Renault) <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n dieWahl zwischen Front- o<strong>de</strong>r Heckantrieb.Wobei in dieser Gewichtsklasse <strong>de</strong>r „FWD“(Front Wheel Drive) besser passt. Er punktetmit höherer Nutzlast, geringerem Verbrauch,mehr Platz und niedrigerer Geräuschkulissezum günstigeren Preis. Ebenfalls bei Opel zuhaben: Nachrüst-Allrad von Oberaigner.Der Opel Movano nutzt Renault-Technik und hinterlässt beimTÜV eine vorzeigbare Bilanz.Trotz <strong>de</strong>s eigenständigen Kühlergrillsam Opel Movano – nicht nur Transporterspezialistenerkennen auf <strong>de</strong>nersten Blick die Ähnlichkeit zum RenaultMaster. Dessen Karosse und Technik nutztOpel für sein größtes Nutzfahrzeug. Derfrankophile Deutsche hinterlässt beimTÜV insgesamt eine gute Bilanz, kann seinen„Spen<strong>de</strong>r“ von Renault aber nichthinter sich lassen.Bremsleitungen und -schläuche robust32,6 Prozent rollten nach acht Jahren miterheblichen Mängeln zum TÜV, damit liegt<strong>de</strong>r Opel etwas besser als <strong>de</strong>r Durchschnitt<strong>de</strong>r hier untersuchten Konkurrenten. Vorallem die Hinterachse <strong>de</strong>s Movano erwiessich als langlebig und auch die Bremsleitungenund Schläuche geben kaum Anlasszur Kritik. Dagegen anfällig, vor allem imfortgeschrittenem Alter: die Bremsscheibensowie die Beleuchtung. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1998: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r erstenMovano-Generation■■2003: Umfangreiches Facelift inklusiveüberarbeiteter Optik und neuer Motoren■■2010: Einführung <strong>de</strong>r aktuellen GenerationAbkomme <strong>de</strong>sRenault MasterO P E L M O V A N OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 59 94 118 145 143Ohne Mängel 64,4% 54,0% 44,1% 35,3% 29,9%Geringe Mängel 23,6% 24,1% 27,4% 32,0% 32,8%Erhebliche Mängel 12,0% 21,9% 28,4% 32,6% 37,1%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 0,1% 3,4%Lenkungsspiel 0,1% 1,4% 2,8% 3,2% 4,2%Vor<strong>de</strong>rachse 3,7% 7,0% 9,8% 12,5% 13,3%Hinterachse 0,0% 0,4% 0,8% 1,1% 0,9%LichtanlageBeleuchtungsanlage 17,1% 22,9% 35,3% 40,6% 42,7%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,9% 5,4% 6,9% 8,4% 11,9%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 12,0% 16,0% 23,0% 28,6% 31,9%Blinker/Warnblinker 1,4% 2,8% 9,1% 9,5% 6,2%BremsanlageFußbremse Wirkung 1,0% 1,8% 2,4% 4,0% 7,9%Betriebsbremsanlage – vorn 0,0% 0,4% 0,4% 0,3% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,8% 1,3% 1,7% 3,5% 6,6%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,1% 1,7% 7,4%Bremstrommeln/Bremsscheiben 4,6% 8,2% 9,4% 10,5% 13,9%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,3% 0,3% 0,3%Bremsschläuche 0,1% 0,1% 0,2% 0,3% 0,8%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,1% 2,1% 5,7% 7,7% 11,5%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,2% 1,4% 1,6% 0,7% 0,8%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,1% 0,2% 0,4% 0,5%Auspuffanlage 0,7% 0,7% 0,6% 1,5% 3,3%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 4,1% 3,7% 3,7% 4,3% 3,8%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 49


TÜV Report NutzfahrzeugeTransporter – Peugeot BoxerDas Jumper-Programm reichtbis zu vier TonnenGesamtgewichtP r a x i s - U r t e i lProfi-TestWo an<strong>de</strong>re Transporter-Herstellervermehrt auf Downsizing setzen, hältPeugeot (wie Fiat und Citroën) hartnäckigam 3,0-l-Hubraum-Riesen fest. Mit gutemGrund: Souveräner und elastischer treibtkein Konkurrenz-Diesel einen Transporteran. Wobei auch die 2,2-l-HDI-Selbstzün<strong>de</strong>rgenügend Kraft für <strong>de</strong>n Boxer liefern.Der größtePeugeotP E U G E O T B O X E RDer Jumper löste 1994 <strong>de</strong>n kantigen „J5“ abBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8Laufleistung in Tkm 48 94 112 138Ohne Mängel 68,7% 51,0% 39,4% 34,8%Geringe Mängel 18,5% 25,6% 30,9% 28,5%Erhebliche Mängel 12,8% 23,3% 29,6% 36,6%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,1% 0,2% 0,5% 5,2%Lenkungsspiel 2,9% 2,4% 4,8% 7,7%Vor<strong>de</strong>rachse 1,0% 4,2% 6,0% 10,0%Hinterachse 0,5% 1,8% 1,9% 2,5%LichtanlageBeleuchtungsanlage 17,1% 28,7% 33,3% 39,1%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,3% 3,6% 7,2% 8,9%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 8,2% 16,4% 19,7% 23,3%Blinker/Warnblinker 1,1% 2,7% 4,8% 9,3%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,3% 1,9% 6,8% 6,6%Betriebsbremsanlage – vorn 0,2% 1,2% 2,4% 2,8%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,6% 4,7% 4,0%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,1% 0,1%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,8% 3,9% 3,3% 3,6%Bremsleitungen 0,0% 0,0% 0,2% 0,5%Bremsschläuche 0,1% 0,3% 0,6% 1,1%AntriebsstrangMotor/Antrieb 2,0% 4,7% 12,7% 16,2%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 1,3% 2,7% 1,5% 0,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,0% 0,3% 0,5% 0,9%Auspuffanlage 0,7% 5,2% 4,6% 2,7%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,9% 3,7% 4,3% 5,0%PeugeotDer Peugeot Boxer ist beimTÜV kein Musterknabe – genauwie seine Geschwister von Fiatund Citroën.Seit nunmehr 32 Jahren besteht dieTransporter-Allianz zwischenCitroën, Fiat und Peugeot. Die dreiMarken entwickeln und bauen ihre Nutzfahrzeugefür die 3,5-Tonnen-Klasse seit1981 gemeinsam, weshalb <strong>de</strong>r PeugeotBoxer weitgehend baugleich mit Jumperund Ducato von Citroën und Fiat ist.Auch die Schwächen sind grundsätzlichdie gleichen. Der Peugeot reiht sich beimTÜV knapp hinter <strong>de</strong>m Citroën, aber vor<strong>de</strong>m Fiat ein. Im Vergleich zu allen untersuchtenWettbewerbern ist <strong>de</strong>r Franzoseaber kein Musterknabe in <strong>de</strong>r TÜV-Bilanz. Zwar fan<strong>de</strong>n die Prüfer immerhinbei <strong>de</strong>r ersten Begutachtung nur an12,8 Prozent <strong>de</strong>r Boxer erhebliche Mängel,womit <strong>de</strong>r Peugeot im Verhältnis ganz gutliegt. Mit steigen<strong>de</strong>m Alter stellten diePrüfer dann aber häufiger Ölundichtigkeitenam Motor fest. Auch das Lenkungsspielund <strong>de</strong>r Rostbefall an tragen<strong>de</strong>nBoxer-Teilen fiel ihnen mitunter negativauf. Und wie alle Transporter „verliert“auch <strong>de</strong>r größte Peugeot öfter eines seinerLeuchtmittel, was vor allem bei <strong>de</strong>n Rücklichtern<strong>de</strong>r Fall ist. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1994: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r erstenBoxer-Generation■■2002: Umfangreiches Facelift mit überarbeiteterFront, Innenraum und neuenDiesel-Motoren■■2006: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r neuenBoxer-Generation■■2011: Einführung von Euro-5-Motoren50 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Transporter – Renault MasterTÜV Report NutzfahrzeugeFranzösischerTechnik-Spen<strong>de</strong>rDer Renault Master schnei<strong>de</strong>tbeim TÜV überzeugend ab. Einpaar Auffälligkeiten gibtes aber auch hier.Die schwerenMaster gibt es nurmit HeckantriebDer Vorgänger wur<strong>de</strong> 2010 abgelöstRenaultP r a x i s - U r t e i lProfi-TestAntriebsseitig bietet Renaultmit <strong>de</strong>m 2,3-l-DCI nur einen Motor für <strong>de</strong>nMaster an. Der Common-Rail-Diesel leistet100, 125 o<strong>de</strong>r 146 PS. Genügend Kraft entwickeltbereits die mittlere Einstellung. Deutlichsouveräner und vor allem elastischergeht <strong>de</strong>r „DCI 150“ zu Werke. Der Aufpreisvon 950 Euro lohnt in diesem Fall.Auf das Master-Konzept greift nebenOpel auch Nissan mit <strong>de</strong>m NV 400zurück. Keine schlechte Wahl, <strong>de</strong>nndie TÜV-Bilanz <strong>de</strong>s französischen Originalskann sich sehen lassen und fällt sogaretwas besser aus als die <strong>de</strong>s Opel Movano.Den ersten TÜV-Besuch überstan<strong>de</strong>nknapp 70 Prozent <strong>de</strong>r Renault-Transporterohne Beanstandung, da liegen im Feld <strong>de</strong>r3,5-Tonner nur <strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s Sprinter und<strong>de</strong>r VW Crafter besser. Und auch nachacht Jahren fan<strong>de</strong>n die Prüfer weniger erheblicheMängel am Renault als im Schnittbei <strong>de</strong>n hier dargestellten 3,5-Tonnern. Vorallem die robuste Hinterachse, die Abgasanlage,das Lenkungsspiel und <strong>de</strong>r Motorgehören zu <strong>de</strong>n Pluspunkten <strong>de</strong>s Renault.Beleuchtungsanlage und Bremsscheibenkönnen dagegen Probleme machen. ❙❚■M o d e l l p f l e g e■■1998: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r neuenMaster-Generation■■2003: Umfangreiches Facelift inklusiveüberarbeiteter Optik und neuer Motoren■■2010: Einführung <strong>de</strong>r aktuellen GenerationR E N A U LT M A S T E RBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6 8 10Laufleistung in Tkm 51 88 122 147 161Ohne Mängel 69,6% 57,1% 43,4% 37,4% 32,7%Geringe Mängel 19,0% 22,7% 30,8% 31,2% 35,6%Erhebliche Mängel 11,4% 20,2% 25,7% 31,3% 31,6%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,1% 0,0% 0,1% 0,3% 3,3%Lenkungsspiel 0,2% 0,9% 3,0% 4,2% 3,3%Vor<strong>de</strong>rachse 3,1% 7,2% 8,1% 11,3% 11,6%Hinterachse 0,2% 0,3% 0,8% 0,9% 0,8%LichtanlageBeleuchtungsanlage 14,1% 23,7% 33,5% 39,2% 42,4%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,4% 4,7% 7,7% 8,2% 10,5%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 9,5% 17,0% 22,7% 27,6% 33,2%Blinker/Warnblinker 0,9% 2,5% 7,2% 7,8% 4,3%BremsanlageFußbremse Wirkung 1,0% 1,6% 2,0% 2,8% 3,2%Betriebsbremsanlage – vorn 0,2% 0,5% 0,6% 0,6% 0,8%Betriebsbremsanlage – hinten 0,7% 1,1% 1,4% 2,3% 2,4%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,3%Bremstrommeln/Bremsscheiben 3,3% 8,1% 9,6% 11,5% 12,0%Bremsleitungen 0,1% 0,1% 0,2% 0,3% 0,8%Bremsschläuche 0,1% 0,2% 0,2% 0,5% 0,5%AntriebsstrangMotor/Antrieb 0,8% 1,5% 5,2% 9,1% 10,6%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,7% 2,0% 1,2% 0,9% 0,7%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,3% 0,1% 0,1% 0,4%Auspuffanlage 0,1% 0,5% 0,8% 1,2% 3,4%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,2% 2,7% 4,6% 4,6% 4,9%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 51


TÜV Report NutzfahrzeugeTransporter – VW LTDer VW LT fiel beimTÜV mit einer recht hohenMängelquote auf.Nie<strong>de</strong>rsachse mitSchwaben-GenenAb <strong>de</strong>m Jahr 2000verbaute VW weiße Blinker-Ab<strong>de</strong>ckungen am LTP r a x i s - U r t e i lProfi-TestWie En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er-Jahre beiVW-Nutzfahrzeugen üblich wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>rLT von Fünfzylin<strong>de</strong>r-Dieseln angetrieben. Der2,5-l-TDI gefiel mit angemessenem Verbrauchund passabler Laufkultur. Eher aus<strong>de</strong>r Not heraus implantierte man ab <strong>de</strong>mJahr 2000 zusätzlich einen 2,8-l-Vierzylin<strong>de</strong>rvom brasilianischen Hersteller MWM. Derwuchtet zwar stramme 158 PS an die Hinterrä<strong>de</strong>r,genehmigt sich allerdings zu viel Spritund arbeitet eher unkultiviert.V O L K S W A G E N LTBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 6 8 10Laufleistung in Tkm 131 152 167Ohne Mängel 38,4% 36,6% 30,0%Geringe Mängel 31,6% 29,7% 29,7%Erhebliche Mängel 30,0% 33,6% 40,2%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,2% 0,6% 2,0%Lenkungsspiel 2,3% 3,9% 10,2%Vor<strong>de</strong>rachse 14,3% 15,6% 19,1%Hinterachse 3,1% 3,7% 4,9%LichtanlageBeleuchtungsanlage 33,4% 33,1% 36,0%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 8,5% 10,1% 11,2%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 21,0% 21,0% 22,0%Blinker/Warnblinker 5,4% 3,4% 6,6%BremsanlageFußbremse Wirkung 1,6% 2,2% 2,2%Betriebsbremsanlage – vorn 0,3% 0,7% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 1,2% 1,2% 1,3%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 7,8% 10,7% 12,4%Bremstrommeln/Bremsscheiben 4,6% 5,9% 6,7%Bremsleitungen 0,9% 1,8% 4,7%Bremsschläuche 1,1% 2,3% 5,6%AntriebsstrangMotor/Antrieb 9,2% 13,0% 16,4%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,5% 0,5% 0,9%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,2% 0,3% 0,4%Auspuffanlage 3,1% 5,4% 7,3%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 3,5% 4,9% 4,4%Die Ähnlichkeit zum Merce<strong>de</strong>s Sprinter warschon damals kein ZufallMit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r letzten LT-Generation begann auch die Zusammenarbeitzwischen Merce<strong>de</strong>sund VW – LT und Sprinter stammenaus <strong>de</strong>m gleichen Werk in Düsseldorf.Wobei bei<strong>de</strong> Hersteller damals wie heuteeigene Motoren und Getriebe verbauen.Die Qualität <strong>de</strong>s 2006 vom Crafter abgelösten LT genügte aber nicht unbedingt<strong>de</strong>n VW-Ansprüchen: Nach zehn Jahrenfand <strong>de</strong>r TÜV an 40,2 Prozent <strong>de</strong>r LTerhebliche Mängel, womit sich <strong>de</strong>r VW imhinteren Feld einreihen muss. Die Prüfingenieurefan<strong>de</strong>n vor allem Mängel anMotor, Lenkungsspiel, <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rrad-Aufhängung und an <strong>de</strong>r Bremsanlage. M o d e l l p f l e g e■■1996: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r ersten LT-Generation, die in Zusammenarbeit mitMerce<strong>de</strong>s entwickelt wur<strong>de</strong>■■2000: Dezentes Facelift, Einführung <strong>de</strong>s158 PS starken Vierzylin<strong>de</strong>r-DieselVolkswagen52 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Transporter – VW CrafterTÜV Report NutzfahrzeugeP r a x i s - U r t e i lProfi-TestDie Umstellung vom eherdurstigen und wenig kraftvollen 2,5-l-Fünfzylin<strong>de</strong>rauf <strong>de</strong>n EEV-sauberen 2,0-l-TDI-Konzern-Diesel tat <strong>de</strong>m Crafter gut. Der Vierzylin<strong>de</strong>rbrachte <strong>de</strong>n größten europäischenVW endlich auf Augenhöhe zu Sprinter & Co.Für <strong>de</strong>n 3,5-Tonnen-Einsatz genügt die mittlereLeistungseinstellung mit 136 PS, 27 PSmehr kosten 1215 Euro Aufpreis.2010 kamen EEV-Motorenund eine neue FrontVolkswagenDer VW Crafter ist in vielenTeilen mit <strong>de</strong>m Merce<strong>de</strong>sSprinter baugleich. Der TÜVhatte insgesamt wenig zubemängeln.Der VW Crafter kam 2006 als Nachfolger<strong>de</strong>s LT auf <strong>de</strong>n Markt, weshalbnur für die letzten sechs JahreTÜV-Daten vorliegen. Auch <strong>de</strong>r Crafterwur<strong>de</strong> in Zusammenarbeit mit Merce<strong>de</strong>sentwickelt. Die Qualität fällt <strong>de</strong>utlich besserals noch beim LT-Vorgänger aus: Dieerste Hauptuntersuchung überstan<strong>de</strong>ninsgesamt fast 76 Prozent <strong>de</strong>r Crafter ohneMängel. Damit liegt <strong>de</strong>r Volkswagen bei<strong>de</strong>n hier dargestellten 3,5-Tonnen-Transporternvorne. Kritikpunkte fand <strong>de</strong>rTÜV <strong>de</strong>nnoch: Der Motor kann schonfrüh unter Undichtigkeit lei<strong>de</strong>n und auchdas Lenkungsspiel war nicht bei allenCraftern im Soll. Dafür arbeitet die Beleuchtungsanlagerelativ ausfallfrei. ❙❚■Bis 2010 trieben <strong>de</strong>n Crafter Fünfzylin<strong>de</strong>r anM o d e l l p f l e g e■■2006: Mo<strong>de</strong>lleinführung <strong>de</strong>r erstenCrafter-Generation■■2010: Facelift mit neuer Front sowie leichtenRetuschen innen. Wechsel vom Fünfzylin<strong>de</strong>rauf <strong>de</strong>n 2,0-l-TDI-Vierzylin<strong>de</strong>rMit eigenwilligerOptik zuverlässigV O L K S W A G E N C R A F T E RBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 2 4 6Laufleistung in Tkm 53 94 115Ohne Mängel 75,9% 61,5% 57,8%Geringe Mängel 14,8% 21,8% 20,4%Erhebliche Mängel 9,3% 16,7% 21,8%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,1% 0,0%Lenkungsspiel 1,4% 3,5% 5,9%Vor<strong>de</strong>rachse 0,5% 2,0% 2,6%Hinterachse 0,3% 1,2% 1,4%LichtanlageBeleuchtungsanlage 10,2% 16,3% 18,7%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,4% 3,4% 3,8%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 4,2% 8,8% 10,7%Blinker/Warnblinker 1,1% 1,8% 2,1%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,9% 1,2%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,5% 0,8%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,4% 0,5%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0%Bremstrommeln/Bremsscheiben 1,6% 4,4% 4,4%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 0,1%Bremsschläuche 0,1% 0,1% 0,2%AntriebsstrangMotor/Antrieb 3,5% 5,2% 6,5%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 1,7% 2,0% 1,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,0% 0,1% 0,1%Auspuffanlage 0,1% 0,3% 0,4%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 3,0% 4,1% 3,8%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 53


TÜV Report NutzfahrzeugeDAF2012 hat DAF mit <strong>de</strong>n ATe-Mo<strong>de</strong>llen eine bekannte I<strong>de</strong>e neubelebt. Die jungen Gebrauchten zeigen wenige MängelNeu recht problemlos,Auch wenn DAF mit insgesamtfünf Baureihen vertreten ist,rangieren die kleinen Mo<strong>de</strong>lleim Kun<strong>de</strong>nfokus eher anhinterer Stelle. Die Technik <strong>de</strong>rNie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r ist ausgereift!T y p e n d a r s t e l l u n g / M o d e l l p f l e g e■■Die Mo<strong>de</strong>llpalette umfasst die Mo<strong>de</strong>llreihenLF45/55 (6,0-12,0 bzw. 15,0 bis 18,0 t zGG).Schwere Verteiler-LKW entstammen <strong>de</strong>nBaureihen CF 65/75/85 (18,0 bis 44,0 t zGG).Flaggschiff <strong>de</strong>r schweren Baureihe war bis2005 <strong>de</strong>r 95XF, abgelöst vom aktuellenXF105 und gefolgt vom New XF.■■2003: Mo<strong>de</strong>llpflege <strong>de</strong>s 95XF zum XF95;Cummins-Motoren von 380 bis 530 PS,überarbeitete Front, neues Interieur.■■2005/2006: XF105 ersetzt XF95, neue PaccarMX-Motoren mir 12,9 l Hubraum (410 bis510 PS), neue Super Space Cab-Großraumkabine,Gewinner „Truck of the Year 2007“.■Mo<strong>de</strong>llpflege <strong>de</strong>r Baureihen LF45/55 miteiner an <strong>de</strong>n XF105 angepassten Optik mitim Alter soli<strong>de</strong>DAF trat im TÜV Report Nutzfahrzeuge2012 so auf, wie im richtigenLeben: unauffällig! Daran hat sichauch in <strong>de</strong>r aktuellen Mängelstatistikkaum etwas geän<strong>de</strong>rt. Unterm Strichhaben sich die Untersuchungsergebnisse<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r gegenüber <strong>de</strong>m letztenUntersuchungszeitraum nicht dramatischverän<strong>de</strong>rt. Generell gelten die schwerenBaureihen CF85 und XF105 bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nals sehr zuverlässig, die kleinerenneuen Stoßstangen und Interieur; neueEuro-4-Motoren.■Mo<strong>de</strong>llpflege <strong>de</strong>r Baureihen CF65/75/85,ebenfalls in <strong>de</strong>r Optik <strong>de</strong>s XF105; neue Paccar-Motoren,für CF85 mit bis zu 510 PS.■■2009: Mo<strong>de</strong>llpflege aller Baureihen mitEuro-5- bzw. EEV-Motoren, neue Materialienim Innenraum, bessere Sitze; LF55 mitbreiterem Motorenangebot (210 und 300 PS).■■2012: Einführung <strong>de</strong>r neuen ATe-Mo<strong>de</strong>lle,durch verän<strong>de</strong>rte Antriebsstränge und verbesserteAerodynamik optimiert auf niedrigeKraftstoffverbräuche.■■2013: Einführung <strong>de</strong>r neuen Euro-6-Fahrzeugeauf Basis New XF. Neuer 11-Liter-Sechszylin<strong>de</strong>r für XF und CF85.Fahrzeuge als soli<strong>de</strong> Arbeitstiere. Bei <strong>de</strong>neinjährigen Fahrzeugen punkten die Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>rmit einem überdurchschnittlichguten Ergebnis, das aber im Lauf <strong>de</strong>r Jahreschlechter wird. Bei <strong>de</strong>n Fünfjährigen verzeichnetDAF weniger Fahrzeuge ohneMängel als <strong>de</strong>r Durchschnitt <strong>de</strong>r sechsgroßen Hersteller.Starke Motorbremse, schwache BremseUmgekehrt <strong>de</strong>r logische Trend beim Befund„erhebliche Mängel“: Bei <strong>de</strong>n Jungensind kaum Fahrzeuge betroffen, bei <strong>de</strong>nFünfjährigen zeigen die Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>rleichte Schwächen. Man muss <strong>de</strong>m Herstellerallerdings zugutehalten, dass erdurch seinen Schwerpunkt bei <strong>de</strong>n Fernverkehrsfahrzeugenin <strong>de</strong>n Laufleistungenauch in einer Spitzengruppe liegt – vieleKilometer be<strong>de</strong>uten größeren Verschleiß!Typische Mängelgruppen, bei <strong>de</strong>nen DAFProbleme zu haben scheint, lassen sich –wie schon im letzten TÜV Report Nutzfahrzeuge– nicht ausmachen. Detailanalysenoffenbaren scheinbar schwacheBremstrommeln/-scheiben. Bei nähererBetrachtung könnte das aber auch daranliegen, dass viele Nutzer wegen <strong>de</strong>r starkenMotorbremse, speziell <strong>de</strong>r großen Sechszylin<strong>de</strong>rmotoren,auf einen Retar<strong>de</strong>r verzichten.Wer speziell einen gebrauchtenCF85 o<strong>de</strong>r XF95/XF105 kaufen will, sollteDAF54 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


DAFTÜV Report NutzfahrzeugeDAF <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n Bereich vom 7,5-Tonner bis zur Schwerlastzugmaschine mit sechs Baureihen abergo ein Fahrzeug mit ZF-Intar<strong>de</strong>r nehmen– am besten in Kombination mit <strong>de</strong>rautomatisierten AS-Tronic-Schaltung. Weiles nach Lesererfahrungen mal Problememit Kupplungen gab, sollten Interessentenchecken, ob dieses Bauteil bereits getauschtwur<strong>de</strong>, was jenseits <strong>de</strong>r 500.000 Kilometeransonsten einen Schwachpunkt darstellenkönnte. Aufmerksamkeit sollten Käufereines Gebraucht-DAF auch <strong>de</strong>m PunktUmriss-, Spurhalte- und Seitenmarkierungsleuchtenwidmen. Da scheinen dieNie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r mehr Probleme zu haben als<strong>de</strong>r Durchschnitt. Ansonsten sind alleMo<strong>de</strong>lle durchaus soli<strong>de</strong> und für eineKaufempfehlung gut. ❙❚■P r a x i s - U r t e i lProfi-TestDAF hat sich zur Maximegemacht, stets „in Rufweite aktueller Technik“zu sein. Will heißen: Die Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>rverzichten so lange auf technische Gimmicks,bis <strong>de</strong>ren Nutzung erprobt ist. Dashat DAF <strong>de</strong>n berechtigten Ruf eingebracht,zuverlässige und soli<strong>de</strong> Fahrzeuge auf dieRä<strong>de</strong>r zu stellen. Inzwischen ist die in Eindhovenansässige Firma bei <strong>de</strong>n Sattelzugmaschinenauf Platz drei <strong>de</strong>r europäischenZulassungen – Ten<strong>de</strong>nz steigend! Mit Einführung<strong>de</strong>r aktuellen XF-Reihe hat DAF allerdingsgezeigt, dass man <strong>de</strong>r technischen■Entwicklung nicht hinterherhinkt. Das neueFlaggschiff verfügt über einen Notbrems■assis■tentensowie an<strong>de</strong>re Fahrassistenzsysteme,ein gut adaptiertes automatisiertesGetriebe und mit 150.000 Kilometer über einlanges Wartungsintervall. Einziges Handicap<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r: Bei <strong>de</strong>n durchaussoli<strong>de</strong>n leichten LKW und Verteiler-LKWblieb <strong>de</strong>r große Erfolg bislang aus.D A FBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 123 239 333 427 501Ohne Mängel 79,6% 67,0% 56,4% 51,3% 45,5%Geringe Mängel 13,6% 22,0% 28,0% 30,6% 32,0%Erhebliche Mängel 6,8% 11,0% 15,5% 18,0% 22,3%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,1% 0,1% 0,2% 0,1%Lenkungsspiel 0,1% 0,5% 1,2% 2,0% 3,5%Vor<strong>de</strong>rachse 1,0% 1,6% 3,6% 3,7% 4,4%Hinterachse 0,2% 0,4% 1,0% 2,4% 1,6%LichtanlageBeleuchtungsanlage 10,4% 16,1% 19,8% 23,1% 24,8%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 4,1% 6,5% 6,8% 10,3% 10,7%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 4,9% 8,8% 12,1% 12,5% 12,9%Blinker/Warnblinker 0,4% 0,5% 0,6% 0,8% 1,1%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 2,5% 4,4% 7,9% 8,9% 11,8%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,3% 0,2% 0,5% 0,7% 0,6%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,5% 0,8% 0,9% 2,0%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,2% 0,2% 0,1% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,3% 0,6% 0,8% 1,0%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,1% 0,0% 0,3% 0,1% 0,1%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,1% 0,9% 2,8% 3,9% 5,8%Bremsleitungen 0,1% 0,0% 0,1% 0,2% 0,2%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,1% 0,2% 0,6%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,6% 2,8% 3,6% 3,3% 6,7%Motormanagement/Abgasreinigungssystem 0,8% 0,7% 0,9% 1,2% 1,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,3% 0,4% 0,5% 0,4%Auspuffanlage 0,2% 0,1% 0,8% 0,8% 2,5%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 2,1% 3,4% 5,3% 5,0% 5,9%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 55


TÜV Report NutzfahrzeugeIvecoIn Deutschland spielt Iveco vorallem eine tragen<strong>de</strong> Rolle bei<strong>de</strong>n 7,5-Tonnern. Im TÜVReport Nutzfahrzeuge zeigt<strong>de</strong>r Importeur nun positiveErgebnisse.Ein leichterAufwärtstrendGegenüber <strong>de</strong>m TÜV Report Nutzfahrzeuge2012 kann Iveco eineerfreuliche Bilanz ziehen. Die Gegenüberstellung<strong>de</strong>r HU-Ergebnisse zeigteinen erfreulichen Trend: eine Verbesserungbei <strong>de</strong>n Zwei- und Vierjährigen. DieItaliener sind eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Marken, diegegenüber <strong>de</strong>m letzten TÜV Report wenigerFahrzeuge mit erheblichen Mängelnausweisen!Interessant ist außer<strong>de</strong>m eine bei Ivecogeringere Laufleistung. Deren Grund liegtin <strong>de</strong>r starken Präsenz <strong>de</strong>r Italiener bei<strong>de</strong>n wenig gefahrenen 7,5- und 12-Tonnern.Dieses „preissensible“ Segment istauch <strong>de</strong>r Grund für das im Vergleich nurausreichen<strong>de</strong> Abschnei<strong>de</strong>n von Iveco in<strong>de</strong>r Mängelstatistik. Mit über zehn Prozent„Erhebliche Mängel“ bei <strong>de</strong>n Einjährigenund einem Viertel bei <strong>de</strong>n Fünf-jährigen ist die Durchfallquote im Vergleichzur Konkurrenz hoch!Der Ärger kommt im AlterPraxiserfahrungen belegen, dass jungeStralis und Trakker, speziell die mit Service-und Wartungsverträgen ausgestattetenLKW, ebenso gut sind wie vergleichbareKonkurrenzfahrzeuge. Problemebereitet bei Iveco mo<strong>de</strong>llübergreifend vorT y p e n d a r s t e l l u n g / M o d e l l p f l e g e■■Die aus drei Reihen bestehen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>llpalettezeigt sich mannigfaltig. Der Eurocargoist Topseller im Bereich 7,5- bis 12-Tonner. Esgibt ihn sogar als 4x4. Den Verteiler- undFernverkehr <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r Stralis ab, <strong>de</strong>r dasSegment ab und über 18,0 t bedient. Mittelschwereund schwere Baufahrzeuge entstammen<strong>de</strong>r Trakker-Baureihe, die vom 4x2bis zum schweren, allradgetriebenen Vierachserals 8x8 mit bis zu 72 t GG reicht.■■2002: Einführung <strong>de</strong>r zweiten Generation<strong>de</strong>s Eurocargo mit optischer Anpassung an<strong>de</strong>n in diesem Jahr ebenfalls neu eingeführtenStralis. Der Stralis löst die VorgängerbaureihenEuroStar/EuroTech ab. Neue 8-,10- und 13-Liter-Sechszylin<strong>de</strong>r mit hoherspezifischer Leistung, obenliegen<strong>de</strong>rNockenwelle, von 310 bis 560 PS, Turbo-Motorbremse und teilweise VGT-Turbola<strong>de</strong>rn.Der Stralis wird „Truck of the Year 2003“.■■2003: Einführung <strong>de</strong>s Trakker als Nachfolgemo<strong>de</strong>ll<strong>de</strong>s EuroTrakker mit 8- und 13-Liter-Motoren mit 310 bis 500 PS.■■2006: Facelift Stralis mit neuer Optik, überarbeitetemInterieur, größerer (neues Hochdach)Kabine sowie Euro 5.■■2007: Facelift Trakker, neue Euro-5-Motoren.■■2008: Umfassen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>llpflege <strong>de</strong>s Euro-Cargo mit Tector Vier- und Sechszylin<strong>de</strong>rmotorenin Euro 5/EEV mit 130 bis 300 PS.■■2012: Große Mo<strong>de</strong>llpflege <strong>de</strong>s Stralis mit<strong>de</strong>n neuen Mo<strong>de</strong>llen Hi-Way, Hi-Road undHi-Street, die AS, AT und AD ablösen. Ivecogeht bei Euro 6 mit „SCR only“ einen eigenenWeg ohne Abgasrückführung. Der Straliswird erneut „Truck of the Year“.P r a x i s - U r t e i lSpeziell die 7,5- und 12-Tonner<strong>de</strong>r EuroCargo-Baureihe erweisen sich in<strong>de</strong>r Praxis als genügsame Langläufer, die mitniedrigem Wartungsaufwand hohe Standzeitenrealisieren. Allen Baureihen gemeinsamist eine in Zeiten <strong>de</strong>r beginnen<strong>de</strong>nCAN-Bus-Technik nicht sehr zuverlässigeElektronik. Schuld waren meist <strong>de</strong>fekte Steckerund Verbindungen. Diese Problemesollten beseitigt sein. Die großen Baureihenerweisen sich als zuverlässig – allerdingsweisen diverse Lesererfahrungen darauf hin,dass es ein wenig mehr „Montagsautos“ alsbei an<strong>de</strong>ren Herstellern gibt. 2012 wur<strong>de</strong>die Produktionsanlage in Ulm geschlossen,<strong>de</strong>r Stralis wird seit<strong>de</strong>m in Madrid produziert.75 Millionen Euro Investitionen sollendort <strong>de</strong>r Zuverlässigkeit dienen.Profi-TestIveco56 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


IvecoTÜV Report Nutzfahrzeugeallem die Elektronik, allen voran unzuverlässigeSteckerverbindungen und Nachlässigkeitenbei <strong>de</strong>r Verlegung <strong>de</strong>r Kabelstränge.In diesen Bereich fallen dann auch überproportionalviele Mängel aus <strong>de</strong>m Bereich<strong>de</strong>r Beleuchtungsanlage. Mit über20 Prozent Mängelquote bei <strong>de</strong>n Fünfjährigenschnei<strong>de</strong>t Iveco nicht wirklich gutab. Relativ oft bemängeln die TÜV-Prüferbei <strong>de</strong>r Hauptuntersuchung die Wirksamkeit<strong>de</strong>r Fußbremse. Auch scheinen ABSund Bremsleitungen-/schläuche über GebührÄrger zu machen. Mit hoher Mängelquotebei <strong>de</strong>n Ein- und Fünfjährigenwird auch <strong>de</strong>r Bereich Motor/Antrieb belegt,<strong>de</strong>r gerne zu Ölundichtigkeiten neigt.Interessant: Die Einjährigen zeigen mehrMängel beim Kraftstoffsystem und <strong>de</strong>rAuspuffanlage als die Zweijährigen. ❙❚■Nach wie vor ist Iveco – wie früher Magirus –gut im Baustellensegment etabliertIveco ist einer <strong>de</strong>r wenigen Full-Line-Anbieter auf <strong>de</strong>m europäischen MarktI V E C OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 81 150 221 285 326Ohne Mängel 74,1% 67,2% 56,6% 55,4% 52,0%Geringe Mängel 16,8% 18,8% 25,3% 24,9% 25,8%Erhebliche Mängel 9,1% 13,8% 17,9% 19,5% 21,7%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 0,1% 0,2%Lenkungsspiel 0,7% 2,0% 4,4% 4,2% 6,6%Vor<strong>de</strong>rachse 0,7% 0,5% 2,4% 2,5% 3,6%Hinterachse 0,5% 0,8% 2,9% 2,9% 3,4%LichtanlageBeleuchtungsanlage 11,4% 14,4% 18,6% 20,6% 22,1%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 3,1% 3,8% 5,2% 6,4% 5,9%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 7,3% 7,5% 8,8% 9,9% 12,0%Blinker/Warnblinker 1,3% 2,4% 3,4% 4,0% 5,9%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 6,5% 8,2% 9,5% 11,6% 12,0%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,5% 0,2% 0,8% 0,7% 1,1%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,4% 0,9% 1,2% 1,1% 3,6%Betriebsbremsanlage – vorn 0,0% 0,2% 0,3% 0,3% 0,8%Betriebsbremsanlage – hinten 0,4% 0,6% 0,9% 0,7% 2,8%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,1% 0,2% 0,4% 0,1% 0,3%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,1% 0,5% 1,8% 1,7% 2,2%Bremsleitungen 0,0% 0,3% 0,3% 0,0% 0,0%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,3%AntriebsstrangMotor/Antrieb 2,3% 3,2% 7,0% 7,9% 10,5%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,4% 1,3% 0,9% 1,1% 1,2%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,2% 0,3% 0,8% 0,7% 0,7%Auspuffanlage 0,1% 0,4% 0,6% 0,7% 2,1%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,3% 2,7% 3,5% 3,4% 3,7%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 57


TÜV Report NutzfahrzeugeMANFür Euro 6 hat MAN alleBaureihen einem ehermarginalen FaceliftunterzogenMünchen behält dieIm TÜV Report Nutzfahrzeuge2012 nahm MAN <strong>de</strong>n Spitzenplatzunter <strong>de</strong>n LKW-Herstellernein. Die Münchener festigendas gute Ergebnis indiesem Jahr.Schon beim TÜV Report Nutzfahrzeuge2012 konnte MAN mit einemguten Ergebnis bei <strong>de</strong>n Hauptuntersuchungenglänzen: Ein sehr hoher Prozentsatzbei <strong>de</strong>n Einjährigen erhielt dasUrteil „Ohne Mängel“. Im aktuellen Reportkönnen sich die Münchener sogarnoch steigern. Wobei auch die älterenFahrzeuge recht gut abschnei<strong>de</strong>n! MANschafft es nicht nur bei <strong>de</strong>n ganz Jungen,gute Werte einzufahren. 53,2 ProzentNase vornmängelfreie Fahrzeuge bei <strong>de</strong>n Fünfjährigenkönnen sich ebenfalls sehen lassen.Den schlechtesten Wert weisen bei MANdie Fünfjährigen mit 18,4 Prozent mit erheblichenMängeln aus – das ist etwasmehr als 2012 (18,1 Prozent). Die Zahl <strong>de</strong>rFünfjährigen mit geringen Mängeln istleicht, von 33 auf 28,3 Prozent gefallen.Summa summarum behauptet sich dieVW-Tochter als unproblematisch.Unabhängig von <strong>de</strong>n einzelnen Baureihengibt es kaum verkehrsunsichere Fahrzeuge.Die guten Ergebnisse beruhen aufeiner konservativen Fahrzeugtechnik.We<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m letzten großen Mo<strong>de</strong>llwechselin <strong>de</strong>r leichten Klasse, vom LE2000zum TGL, noch im letzten Facelift vonAnfang 2013 hat sich optisch viel verän<strong>de</strong>rt.Selbst mit Euro 6 hat sich am technischeRückgrat wenig getan. MAN schafftes sogar, mit <strong>de</strong>n dadurch ausgereiftenund zuverlässigen 7,5- und 12-TonnernZuverlässigkeit zu generieren.Kaum Schwächen in <strong>de</strong>r HUWirkliche Schwachpunkte weist dieHU-Auswertung kaum auf. Niedrige einprozentigeBeanstandungen bei <strong>de</strong>nEinjährigen im Bereich Motor/Antriebfallen ein wenig negativ auf, sind abergenau genommen kein Zeichen für echteProbleme – zumal es mit <strong>de</strong>n Jahren besserMANMit <strong>de</strong>n EfficientLine-Mo<strong>de</strong>llen kombinieren die Münchener eine Reihe von Kraftstoff sparen<strong>de</strong>n Techniken zu höherer Effizienz58 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


MANTÜV Report Nutzfahrzeugewird. Der kleinere D20-Sechsyzlin<strong>de</strong>r inTGS/TGX gilt als leistungsstark und ökonomisch.Als 10,5-Liter ist er aber hochbelastet und es gibt ab und an Problememit <strong>de</strong>r Dauerhaltbarkeit.Das dürfte sich jetzt gegeben haben, da abEuro 6 ab 440 PS <strong>de</strong>r 12,4-Liter zum Einsatzkommt. Generell sollten Käuferdarauf achten, dass <strong>de</strong>r Vorbesitzer dieT y p e n d a r s t e l l u n g / M o d e l l p f l e g e■■MAN liefert vier Baureihen: <strong>de</strong>n TGL in <strong>de</strong>rleichten Klasse, <strong>de</strong>n mittelschweren TGMsowie <strong>de</strong>n TGS im schweren Verteiler- undBaustellenverkehr und <strong>de</strong>n TGX im Fernverkehr.Noch bis 31. Dezember ist die SchwerlastzugmaschineTGX 41.680 EEV lieferbarmit V8-Motor und 680 PS.■■2000: Einführung <strong>de</strong>r „Trucknology Generation“.Der schwere TGA ersetzt <strong>de</strong>n FE2000.■■2005: Der TGL im optischen Stil <strong>de</strong>s TGAersetzt im leichten Segment <strong>de</strong>n LE2000;<strong>de</strong>r TGL wird „Truck of the Year 2006“.Serviceintervalle eingehalten und keinenBio-Kraftstoff getankt hat. Motoren, Achsenund Fahrgestelle sind soli<strong>de</strong> unda usgereift. Anfängliche Elektronik-Problemebei frühen TGA/TGL/TGM sollteninzwischen abgearbeitet sein. Problemebereiten immer wie<strong>de</strong>r Tipmatic-Getriebeund ausgeleierte Schaltseile beim ComfortShift.❙❚■■■2006: MAN führt das XLX-Fahrerhaus ein,eine Großraumkabine mit Hochdach <strong>de</strong>sXXL, aber <strong>de</strong>r flachen Scheibe <strong>de</strong>s XL.■■2007: MAN überarbeitet <strong>de</strong>n TGA und■splittet die Baureihe in die Baureihe TGX(Fernverkehr) und TGS (Bau-/Verteilerverkehr)auf; Einführung ESP und <strong>de</strong>s D26-Sechszylin<strong>de</strong>rs mit 480 und 540 PS. Der TGXwird „Truck of the Year 2008“.■■2008: Mo<strong>de</strong>llpflege.■■2013: Mo<strong>de</strong>llpflege aller Baureihen, flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>Einführung von Euro 6.P r a x i s - U r t e i lProfi-TestMAN ist im Bereich leichteund mittelschwere LKW zweitgrößterAnbieter auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Markt. DieFahrzeuge genießen einen guten Ruf imHinblick auf Zuverlässigkeit, Wartungsfreundlichkeitund Haltbarkeit. Auch ältereFahrzeuge, speziell im Bau- und Offroad-Segment weisen auch nach Jahren nochhohe Einsatzfreudigkeit auf. Was die aktuellenMo<strong>de</strong>lle betrifft, ist <strong>de</strong>ren Zuverlässigkeitmehr von <strong>de</strong>r betreuen<strong>de</strong>n Werkstattals von <strong>de</strong>n grundsätzlichen Fahrzeugeigenschaftenabhängig. MAN hat allerdingsbestehen<strong>de</strong> Probleme erkannt undinvestiert aktuell wie<strong>de</strong>r mehr in die Vertriebs-und Serviceorganisation. Mit Einführung<strong>de</strong>s TGA haben sich die Münchener dieTechnologieführerschaft auf die Fahnengeschrieben. Das scheint mit <strong>de</strong>r aktuellenMo<strong>de</strong>llpflege etwas in Vergessenheit geratenzu sein. GPS-Tempomat o<strong>de</strong>r Abbiegeassistentsucht man noch immer vergebens.M A NBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 83 158 231 293 340Ohne Mängel 82,0% 69,7% 61,9% 57,8% 53,2%Geringe Mängel 12,9% 19,6% 25,8% 26,2% 28,3%Erhebliche Mängel 5,1% 10,7% 12,2% 15,9% 18,4%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,2%Lenkungsspiel 0,2% 0,8% 1,6% 2,2% 3,8%Vor<strong>de</strong>rachse 0,5% 0,8% 1,3% 1,7% 2,4%Hinterachse 0,4% 0,9% 1,3% 1,8% 1,9%LichtanlageBeleuchtungsanlage 8,5% 14,1% 18,9% 20,7% 23,1%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 1,7% 3,5% 4,6% 5,9% 7,8%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 5,9% 9,5% 12,6% 12,7% 12,3%Blinker/Warnblinker 0,6% 1,4% 2,1% 2,7% 4,7%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 2,8% 5,4% 6,8% 8,8% 9,8%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,4% 0,3% 0,6% 1,0% 1,0%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,1% 0,5% 0,8% 1,0% 1,8%Betriebsbremsanlage – vorn 0,0% 0,2% 0,4% 0,4% 0,5%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,3% 0,4% 0,6% 1,2%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,1% 0,1% 0,1% 0,2% 0,4%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,1% 0,5% 0,8% 1,3% 1,6%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,2%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,8% 3,8% 4,0% 5,1% 6,2%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,1% 0,3% 0,5% 0,4% 0,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,3% 0,3% 0,4% 0,3%Auspuffanlage 0,2% 0,6% 0,9% 1,5% 2,7%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,5% 2,2% 3,3% 3,6% 3,5%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 59


TÜV Report NutzfahrzeugeMerce<strong>de</strong>s-BenzEine breite PaletteDer neue Arocs basiertauf <strong>de</strong>m New Actrosund muss frühestens2014 zur ersten HUMerce<strong>de</strong>s-Benz ist nicht nurActros und Axor. Schwerstarbeiterwie Econic o<strong>de</strong>rUnimog belasten die HU-Bilanzund auch <strong>de</strong>r Atego muss vielschaffen und bekommt meistwenig Pflege.Die Mängelstatistik <strong>de</strong>s TÜV ReportNutzfahrzeuge ist ein Thema, bei<strong>de</strong>m man sich als Fahrzeugherstellervor allem an niedrigen Quoten erfreut.Und Merce<strong>de</strong>s schafft es ganz gut, dortunauffällig zu bleiben. Das ist durchauseine Kunst, <strong>de</strong>nn die geringen durch-schnittlichen Jahreslaufleistungen belegen,dass „<strong>de</strong>r Stern“ viele Autos auf <strong>de</strong>rStraße hat, die nicht viel fahren – dafüraber umso mehr beansprucht wer<strong>de</strong>n. Darunterviele Kipper, Verteiler-LKW o<strong>de</strong>rauch Son<strong>de</strong>rfahrzeuge à la Unimog o<strong>de</strong>rEconic, die viel arbeiten, aber nicht immerdie ihnen zustehen<strong>de</strong> Pflege bekommen.Dafür zieht sich „<strong>de</strong>r Daimler“ gut aus <strong>de</strong>rAffäre. Die Zweijährigen sind überdurchschnittlichoft ohne Mängel. Die weiterenAltersgruppen fallen ebenfalls nicht negativauf. Bei <strong>de</strong>n jüngeren Fahrzeugen häufensich Defekte aus <strong>de</strong>m Bereich Umriss-/Spurhalte-/Seitenmarkierungsleuchtenund auch <strong>de</strong>r Bereich Motor (Ölundichtigkeiten)fällt etwas öfter negativ auf als<strong>de</strong>r Durchschnitt. Mit zunehmen<strong>de</strong>mAlter nivelliert sich das allerdings wie<strong>de</strong>r.Bei <strong>de</strong>n Drei- und Vierjährigen bemängelndie TÜV-Ingenieure öfter Bremsscheibenbei <strong>de</strong>n Onroad- beziehungsweise Bremstrommelnbei <strong>de</strong>n Offroad-LKW. Mit zunehmen<strong>de</strong>mAlter fällt vor allem dieBremsanlage an <strong>de</strong>r Hinterachse öfterunangenehm auf – <strong>de</strong>nnoch alles keinThema für Stress.Häufige Kun<strong>de</strong>nklagenAkute Mängel betreffen ausgeschlageneTürscharniere (MP2/3), Brüche im Kombizylin<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s Fe<strong>de</strong>rspeichers o<strong>de</strong>r festgehen<strong>de</strong>Schiebestücke <strong>de</strong>r Bremssättel.Außer<strong>de</strong>m zeigen die Schubstangen SpielT y p e n d a r s t e l l u n g / M o d e l l p f l e g e■■2001 führt Merce<strong>de</strong>s <strong>de</strong>n Axor im mittelschwerenSegment ein – ihn gibt es auch alsKipper und Mischer bis hin zum 8x4. Dasschwere Segment bedient <strong>de</strong>r Actros (auchSon<strong>de</strong>rversionen wie schwere Kipper als 8x6und 8x8 sowie die SchwerlastzugmaschineSLT), das leichte <strong>de</strong>r Atego.■■2003: Mo<strong>de</strong>llpflege (MP2) <strong>de</strong>r 1996 eingeführtenActros-Baureihe, mit neuer Frontgestaltung,optimierter CAN-Bus-Elektronikund verbessertem Interieur und Armaturen.■■2004: Facelift <strong>de</strong>r leichten Atego- sowie <strong>de</strong>rmittelschweren Axor-Baureihe im Stil MP2.■■2005: Neuer, gewichtsoptimierter Vierzylin<strong>de</strong>rfür <strong>de</strong>n Atego; Son<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>ll 1861 „BlackEdition“ <strong>de</strong>r Actros-Baureihe, Euro-4/5-Motorenund HL6-Blechumformachse.■■2006: Euro-4/5-Motoren für Atego/Axor.■■2008: Einführung MP3 <strong>de</strong>r Actros-Baureihe,geringfügige Modifikationen an Front undInterieur, Powershift-Schaltautomatisierungjetzt serienmäßig.■■2011: Vorstellung New Actros – komplettneue Baureihe mit Euro-6-Motoren, neuenKabinen und völlig überarbeitetem Fahrwerk;Facelift Atego/Axor im Stil MP3.■■2013: Umfassen<strong>de</strong>s Facelift <strong>de</strong>r Atego-Baureihemit neuen Euro-6-Motoren. Einführung<strong>de</strong>s Arocs <strong>de</strong>r alle Bauvarianten <strong>de</strong>r ehemaligenAxor-/Actros-Reihe umfasst.Merce<strong>de</strong>s-Benz60 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


Merce<strong>de</strong>s-BenzTÜV Report Nutzfahrzeugeo<strong>de</strong>r sind ausgeschlagen. Dreiachser zeigenzu<strong>de</strong>m Spiel am Dreieckslenker <strong>de</strong>rersten Achse. Auffällig sind auch <strong>de</strong>fekteMehrkreisschutzventile. Fahrzeuge ohneRetar<strong>de</strong>r zeigen häufig durchgerisseneBremsscheiben, zu<strong>de</strong>m zeigen sich un-dichte Kompressoren und Lenkhilfspumpen.Bei exakter Analyse zeigen sich minimalmehr Defekte bei Vierkreisschutzventilen,die nicht sichern, Feststellbremsventile,die sehr spät ansprechen, und Korrosionan <strong>de</strong>n Kompressorleitungen. ❙❚■Bis zum Mo<strong>de</strong>lljahr 2012 basierte das Merce<strong>de</strong>s-Programm auf vier Baureihen – seit<strong>de</strong>m sind es dreiP r a x i s - U r t e i lProfi-TestMerce<strong>de</strong>s war <strong>de</strong>r erste LKW-Hersteller, <strong>de</strong>r Elektronik „en gros“ einsetzte,<strong>de</strong>r erste <strong>de</strong>r damit Probleme hatte – aberauch <strong>de</strong>r erste, <strong>de</strong>r dieses Thema zuverlässigabarbeitete. Generell glänzen die ausWörth stammen<strong>de</strong>n Fahrzeuge durch hoheZuverlässigkeit. Auch die New Actros-Generationzeigte sich nahezu problemlos undvon Beginn an ausgereift. Die Nähe zu <strong>de</strong>nPKW-Kollegen begünstigt <strong>de</strong>n Einsatz zahlreicherFahrassistenzsysteme (inzwischen ■dritte Generation Notbremsassistent), von<strong>de</strong>nen kaum ein an<strong>de</strong>rer Hersteller ähnlichviele und vor allem so gut arbeiten<strong>de</strong> anbietenkann. Die Laster mit <strong>de</strong>m Stern gefallenaußer<strong>de</strong>m mit einem ausgereiften Wartungsrechnerund durchdachtem Service■system– erreichen aber nicht immer dievom Hersteller angegebenen langen ■Wartungsintervalle. Auch Euro 6 scheintMerce<strong>de</strong>s sehr gut im Griff zu haben. Verbrauchund Zuverlässigkeit passen.M E R C E D E S - B E N ZBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 79 151 222 301 361Ohne Mängel 78,1% 65,1% 57,3% 54,1% 51,6%Geringe Mängel 15,8% 21,8% 27,1% 26,2% 28,1%Erhebliche Mängel 6,1% 13,0% 15,6% 19,6% 20,1%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,1%Lenkungsspiel 0,3% 1,7% 4,6% 5,8% 6,3%Vor<strong>de</strong>rachse 0,3% 0,9% 1,6% 2,0% 2,5%Hinterachse 0,4% 0,7% 1,5% 2,0% 2,5%LichtanlageBeleuchtungsanlage 9,2% 15,1% 19,3% 20,5% 21,3%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,5% 4,3% 6,1% 7,2% 7,6%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 4,7% 6,3% 7,6% 8,5% 9,7%Blinker/Warnblinker 1,0% 3,7% 5,5% 4,7% 4,6%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 5,5% 8,7% 9,9% 9,9% 10,4%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,4% 0,9% 1,0% 1,2% 1,1%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,9% 1,3% 1,6% 1,9%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,2% 0,3% 0,5% 0,4%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,6% 1,0% 1,1% 1,4%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,1% 0,1% 0,1% 0,2% 0,4%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,2% 0,7% 1,7% 2,5% 2,8%Bremsleitungen 0,1% 0,2% 0,3% 0,2% 0,3%Bremsschläuche 0,0% 0,0% 0,1% 0,1% 0,1%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,5% 2,1% 2,5% 3,7% 4,9%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,3% 0,5% 0,9% 0,8% 0,7%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,1% 0,3% 0,3% 0,3%Auspuffanlage 0,3% 0,5% 0,7% 0,7% 1,3%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,5% 2,8% 3,8% 4,2% 4,5%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 61


TÜV Report NutzfahrzeugeRenault TrucksIn Deutschland prägt vor allem <strong>de</strong>r leichtePremium das Bild von Renault. Er bietet vielNutzlast und hat effiziente MotorenDer französische HerstellerRenault ist mit nur wenigenHU in <strong>de</strong>r TÜV-Statistik vertreten.Eine Analyse bezieht sich<strong>de</strong>shalb auf Expertenreports.Außen vor –und doch dabeiLei<strong>de</strong>r erlaubt <strong>de</strong>r geringe Marktanteilvon Renault Trucks keine statistischabgesicherte Analyse <strong>de</strong>r HU-Daten.Auf die bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren sechs Herstellerngelisteten Datentabellen muss <strong>de</strong>shalblei<strong>de</strong>r verzichtet wer<strong>de</strong>n. Mit aktuell dreiProzent Marktanteil hat <strong>de</strong>r französischeHersteller <strong>de</strong>nnoch eine Be<strong>de</strong>utung erreicht,die man nicht ignorieren kann –zumal mit <strong>de</strong>r Vorstellung einer komplettneuen LKW-Range im Juni 2013 das Engagementauf <strong>de</strong>m europäischen Markt neueEnergien erfahren hat.Erfahrungen von PraktikernDie Aussagen zu Renault Trucks basierenauf <strong>de</strong>n Erfahrungen von TÜV-Prüfingenieurenund Fuhrparkbetreibern mit dieserMarke. Interessenten sei außer<strong>de</strong>m geraten,einen kleinen Seitenblick zu Volvo zuwerfen, <strong>de</strong>nn Renault Trucks ist Teil vonVolvo AB. Magnum und FH teilen sichebenso eine gemeinsame Plattform wiePremium und FM. Und bei <strong>de</strong>n Leichtenhaben die Schwe<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Midlum adoptiertund starten mit ihm ab zwölf Tonnen. DieMängel, mit <strong>de</strong>nen Renault Trucks auffällt,sind typisch und auch baureihenspezifisch.Beim Midlum bereiten vor allem dieAchsschenkel Probleme. Seit die bewährtenSchmierstellen „wartungsfreien“T y p e n d a r s t e l l u n g / M o d e l l p f l e g e■■Renault Trucks offerierte bislang siebenBaureihen. Man lebt eine ausgeklügelteBaukastenstrategie, um sich trotz vielerMo<strong>de</strong>lle nicht zu verzetteln. Das Leichtgewichtist <strong>de</strong>r von Nissan übernommeneMaxity 3,5-Tonner. Den Bereich 7,5 bis ■12 Tonnen <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r Midlum ab. Vom Premiumgibt es <strong>de</strong>n Verteiler Distribution sowie<strong>de</strong>n Route für <strong>de</strong>n nationalen Fernverkehr.Den Bereich Bau und Baunebengewerbe<strong>de</strong>ckten Kerax sowie <strong>de</strong>r leichte Lan<strong>de</strong>r ab.Flaggschiff im Fernverkehr ist <strong>de</strong>r Magnum.2013 erfolgte eine Neuglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Programmsin „T“ (Fernverkehr),„D“ (Verteilerverkehr)sowie „C“ (Baustelle).■■2002: Dritter Facelift Magnum.■■2005: Großes Facelift <strong>de</strong>s Premium mitLagern gewichen sind, gibt es regelmäßigÄrger bei <strong>de</strong>r HU. Wie auch bei Volvo zeigensich bei einigen Motoren Ölundichtigkeiten.Betroffen ist vor allem <strong>de</strong>r 13-Liter-Motor.❙❚■neuem Außen- und Interieur<strong>de</strong>sign.■■2006: Mo<strong>de</strong>llpflege Midlum mit neuenMotoren von 160 bis 300 PS.■■2007: Markteinführung <strong>de</strong>s Maxity (BasisNissan Cabstar) als 2,8- bis 4,5-Tonner.■■2008: Einführung <strong>de</strong>s Kerax als Drei- undVierachser für <strong>de</strong>n schweren Baustelleneinsatzsowie <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>r als gewichtsoptimierteVariante für Bau-Onroad.■■2010: Letztes großes Facelift <strong>de</strong>s Magnummit neuem Hochdach und optimierterInnenausstattung mit mehr Stauraum.■■2011: Der Midlim Elequtrique ist <strong>de</strong>r erstereine E-LKW in Serienproduktion.■■2013: Komplett neue Fernverkehrsbaureihesowie neue Baufahrzeuge sowie Facelift <strong>de</strong>rkleinen Baureihen in neuer Optik.Renault Trucks62 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


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TÜV Report NutzfahrzeugeScaniaDurchwachsenesErgebnisTraditionell bietet Scania LKW erst ab16 Tonnen Gesamtgewicht an – spart sich sodie anfälligen 7,5-Tonner und erreicht trotz<strong>de</strong>mkeine wirklich guten HU-ErgebnisseTraditionell kostet ein Scaniaimmer etwas mehr als an<strong>de</strong>reLKW. Die Schwe<strong>de</strong>n kultivierenihren Premiumanspruch – ohnejedoch bei <strong>de</strong>r HU durch beson<strong>de</strong>reQualitäten zu glänzen.Die eigene Einschätzung von Scaniaist klar <strong>de</strong>finiert: Premium-Neuwagen,Gebrauchte mit hohenRestwerten sowie Standfestigkeit bis1,5 Millionen Kilometer und darüber. DieHU-Ergebnisse passen da nicht wirklichdazu. Nur drei Viertel <strong>de</strong>r Einjährigenschaffen die erste Hauptuntersuchungnach einem Jahr ohne Mängel. Bei <strong>de</strong>nFünfjährigen sind es gera<strong>de</strong> mal 44 Prozent<strong>de</strong>r Fahrzeuge, die problemlos dieHauptuntersuchung meistern. Die inzwischenzum VW-Konzern gehören<strong>de</strong>Marke sollte also daran arbeiten, die mit23,8 Prozent recht hohe Mängelquote bei<strong>de</strong>n Fünfjährigen zu verbessern.Zu<strong>de</strong>m hat Scania, schon im TÜV ReportNutzfahrzeuge 2012 nicht eben mit gutenWerten unterwegs, keinen echten Fortschritterzielt. Im Vergleich zu <strong>de</strong>n Kontrahentennahm we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Befund „OhneMängel“ zu, noch wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Befund „ErheblicheMängel“ im Vergleich weniger.Wenigstens im ersten Jahr können Scania-Halter noch weitgehend beruhigt zur HUfahren. Im vorliegen<strong>de</strong>n Überprüfungszeitraumerreichten knapp 77 Prozentaller Schwe<strong>de</strong>n das Prädikat „Ohne Mängel“.Dann fällt die Quote schon ab. Imfünften Jahr erreichen das keine 50 von100 Fahrzeugen mehr – auch das ist einWert unter <strong>de</strong>m erwarteten Ergebnis.Premium-Preis, aber nicht Top-QualitätDabei hat Scania sogar <strong>de</strong>n Vorteil, dasskeine anfälligen 7,5- o<strong>de</strong>r 12-Tonner imProgramm sind, die bei <strong>de</strong>n sogenanntenFull-Line-Anbietern die Mängelquote negativbeeinflussen. Außer<strong>de</strong>m propagiertT y p e n d a r s t e l l u n g / M o d e l l p f l e g e■■Scania konzentriert sich auf <strong>de</strong>n Bereichüber 16 t zGG. Im Programm sind R (Fernverkehr),P (Verteilereinsatz) sowie <strong>de</strong>rrobuste G (Bau). Einsatzspezifisch kommenzahlreiche verschie<strong>de</strong>ne Kabinen mit unterschiedlichenMotortunnelausführungensowie Längen und Dachhöhen zum Einsatz –zu<strong>de</strong>m noch eine Low-Entry-Kabine sowieeine viertürige Doppelkabine.■■2004: Scania löst die seit 1995 gebaute 4er-Baureihe durch das Mo<strong>de</strong>ll „R“ ab.■■2005: Der letzte Hauber, das „T-Mo<strong>de</strong>ll“, wir<strong>de</strong>ingestellt, weil sich <strong>de</strong>r gesetzlich gefor<strong>de</strong>rteAnbau eines Frontunterfahrschutzesfür die geringe Stückzahl nicht lohnt. DasP-Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n schweren Verteilerverkehrmit unter an<strong>de</strong>rem typischem Fünfzylin<strong>de</strong>rerweitert die neue Fahrzeugfamilie.■■2006: Ein erstes sanftes Facelift bringt minimaleoptische Retuschen (neue Scheinwerfer),vor allem aber ein qualitativ hochwertigeresInterieur.■■2009: Scania feiert das Jubiläum „40 JahreV8“ und führt mit <strong>de</strong>m R730 <strong>de</strong>n bis datoleis■tungsstärksten Serien-LKW ein. Der „R“wird „Truck of the Year 2010“.■■2011: Scania führt als erster Hersteller Euro-6-LKW auf <strong>de</strong>m Markt ein.■■2013: Mit „Euro 6 2.0“ lanciert Scania diezweite Generation <strong>de</strong>r ab 1.1.2014 gelten<strong>de</strong>nSchadstoffnorm und bringt mit <strong>de</strong>mFacelift neue, verbrauchsoptimierte Streamline-Mo<strong>de</strong>llesowie an<strong>de</strong>re Leistungen.Scania64 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


ScaniaTÜV Report NutzfahrzeugeScania schon lange Reparatur- und Wartungsverträge– was eigentlich zu <strong>de</strong>utlichmehr mängelfreien Fahrzeugen führensollte.Probleme bereitet – schon bei neuerenFahrzeugen – die Beleuchtungsanlage, inerster Linie hinten. Bei älteren Fahrzeugendann auch vorn. Das Facelift 2006 brachtekeine Besserung. Mit zunehmen<strong>de</strong>m Alterlei<strong>de</strong>n Scania auch unter Undichtigkeitenihrer Druckluftbremsanlage. Dazu passenauch etliche Ölundichtigkeiten. WeitereProbleme bereitet <strong>de</strong>r Prüfpunkt „Sicht/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong>n. ❙❚■Von Scania sind überproportional viele ältere Mo<strong>de</strong>lle – vor allem V8 – in Europa unterwegsP r a x i s - U r t e i lProfi-TestBei Service und Wartungerfüllt die VW-Tochter nicht <strong>de</strong>n ganz hohenAnspruch. Das Diagnosesystem mit seineneingeschränkten Möglichkeiten erlaubt nur<strong>de</strong>r Werkstatt mit entsprechen<strong>de</strong>m Wartungsrechnereine ausführliche Diagnose.Zu<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r schwedische Hersteller <strong>de</strong>rletzte mit einem nicht völlig wartungsfreienChassis – nach wie vor gibt es manuelleSchmierstellen. Mit – einsatzabhängig –60.000 beziehungsweise 90.000 KilometernWartungsintervall liegt Scania ebenfalls weithinter <strong>de</strong>n inzwischen üblichen 150.000 Kilometern<strong>de</strong>r Wettbewerber zurück. Zumin<strong>de</strong>streicht Standard-Motoröl aus, was <strong>de</strong>n Serviceein wenig günstiger macht. Generell gilt <strong>de</strong>rScania aber als zuverlässig und ohne echteSchwächen. Man hört ab und an von anfälligenKabinenaufhängungen o<strong>de</strong>r kleineren■Problemen mit <strong>de</strong>n Getrieben. Wie bei nahezuallen Marken gilt: je besser <strong>de</strong>r Servicepartner,<strong>de</strong>sto zuverlässiger <strong>de</strong>r Scania.S C A N I ABEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 114 216 318 411 474Ohne Mängel 76,8% 65,4% 55,5% 50,7% 44,3%Geringe Mängel 15,0% 19,9% 28,3% 28,3% 31,2%Erhebliche Mängel 8,1% 14,7% 16,1% 20,7% 23,8%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,1% 0,0% 0,1% 0,2% 0,2%Lenkungsspiel 0,9% 2,4% 4,3% 5,5% 7,9%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 1,3% 3,7% 4,5% 6,2%Hinterachse 0,2% 0,6% 0,8% 1,3% 2,7%LichtanlageBeleuchtungsanlage 13,5% 19,0% 22,6% 24,8% 28,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 3,3% 5,4% 8,0% 10,2% 11,3%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 9,5% 13,0% 14,2% 15,1% 17,4%Blinker/Warnblinker 0,7% 0,9% 1,3% 1,8% 2,2%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 3,0% 3,4% 6,9% 7,7% 9,6%Rückstrahler – vorn/seitlich /hinten 0,5% 0,4% 0,9% 0,9% 1,0%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,6% 0,8% 1,1% 1,8%Betriebsbremsanlage – vorn 0,0% 0,2% 0,3% 0,5% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,5% 0,6% 0,7% 1,2%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,1%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,1% 0,1% 0,6% 0,9% 1,8%Bremsleitungen 0,0% 0,2% 0,0% 0,1% 0,2%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,2% 0,1% 0,1%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,0% 2,6% 6,2% 5,1% 8,3%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,4% 0,8% 0,6% 0,4% 1,3%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,2% 0,3% 0,5% 0,7% 0,9%Auspuffanlage 0,1% 0,3% 1,5% 1,4% 3,0%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 3,0% 3,9% 6,0% 7,9% 5,5%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 65


TÜV Report NutzfahrzeugeVolvoGanz soli<strong>de</strong>rIm TÜV Report Nutzfahrzeugeweist Volvo erfreulich vieleFahrzeuge auf, die ohneMängel die HU bestehen. DieSchwe<strong>de</strong>n sind vor allem imFernverkehr aktiv.Volvo hat keinen leichten Stand inDeutschland. Zwar gelten dieSchwe<strong>de</strong>n als erzsoli<strong>de</strong>, doch <strong>de</strong>r„Schwe<strong>de</strong>nstahl“ will teuer bezahlt wer<strong>de</strong>nund Konzernschwester RenaultTrucks bietet nahezu i<strong>de</strong>ntische Technikfür kleineres Geld an. Annähernd gleichheißt konkret, dass Volvo ein eigenes Elektronik-Rückgratnutzt – und das scheintausgereift und zuverlässig zu sein.Indiz für Zuverlässigkeit scheinen durchdie Bank gute Werte bei <strong>de</strong>r Hauptuntersuchungzu sein. Mit knapp 80 ProzentBefun<strong>de</strong>n ohne Mängel bei <strong>de</strong>n Einjährigenrealisieren die Schwe<strong>de</strong>n Bestwerte.Dann fallen die Befun<strong>de</strong> etwas ab, um sichbei <strong>de</strong>n Vier- und Fünfjährigen zu stabilisieren.Ganz beachtlich schafft Volvo eineSeit 1994 gab es zahlreicheFacelifts <strong>de</strong>r FH-/FM-BaureiheAuftrittVerbesserung beim Befund „Ohne Mängel“.Während sich viele Hersteller im aktuellenUntersuchungszeitraum verschlechterthaben, liegt Volvo bei <strong>de</strong>nEin- und Zweijährigen besser und realisiertbei <strong>de</strong>n Dreijährigen ein i<strong>de</strong>ntischesResultat wie 2012. Damit zeigen dieGöteborger <strong>de</strong>n höchsten Aufwärts trendbei <strong>de</strong>n Untersuchungergebnissen.Bekanntes Problem: die BeleuchtungWenn es bei <strong>de</strong>r HU zu Problemen kommt,ist meistens die Beleuchtungseinrichtungschuld. Mängel ziehen sich durch alle Baujahreund Beurteilungskriterien hindurch.Erstaunlich: Die Fünfjährigen sind wie<strong>de</strong>rbesser als die Vierjährigen. Hohe Mängelquotenweisen vor allem auch jüngereFahrzeuge und dort speziell im BereichUmriss-/Spurhalte und Seitenmarkierungsleuchtenauf. Kleinere Probleme scheintbei älteren Fahrzeugen manchmal dieWirksamkeit <strong>de</strong>r Fußbremse zu machen.Ursache sind meist überlastete Brems-scheiben. Weil Volvo oft ohne Retar<strong>de</strong>rausgeliefert wer<strong>de</strong>n, ist die Betriebsbremsanlagestark benutzt. Ein Punkt, an <strong>de</strong>mVolvo arbeiten sollte, sind die Ölundichtigkeiten.Überproportional hohe Mängelquotenim Kapitel „Motor/Antrieb“ bei<strong>de</strong>n Fünfjährigen weisen zumin<strong>de</strong>st daraufhin, dass dort Handlungsbedarf besteht.❙❚■T y p e n d a r s t e l l u n g / M o d e l l p f l e g e■■Mo<strong>de</strong>llbaureihen FL/FE im leichten Segment,FM/FMX (Bau) im mittelschweren ■■2010: Einführung <strong>de</strong>s FMX als Ergänzung für■■2008: Dritter Facelift <strong>de</strong>s FH/FM.sowie FH/FH16 im Fernverkehr.schwere Baueinsätze. Der FE Hybrid ist als■■2002: Zweiter Facelift <strong>de</strong>r 1994 eingeführtenFH-Baureihe.■■2005: 13-Liter-Motor wird eingeführt. DieFM-Baureihe erhält einen neuen Elf-Liter-Motor sowie eine automatisierte Schaltung.■■2006: Neue Deutz-Motoren für <strong>de</strong>n FL.■■2007: Euro-5-Motor mit 295 bis 390 kW.eines <strong>de</strong>r ersten Fahrzeuge lieferbar.■■2011: Markteinführung <strong>de</strong>s FH16-750 alsaktuell stärkster Serien-LKW Europas.■■2013: Einführung einer komplett neuenFernverkehrsbaureihe „New FH“ mit Euro-6-Motoren, neuen Achsen sowie neuer Kabine.Facelift <strong>de</strong>s FM im Stil <strong>de</strong>s neuen FH.P r a x i s - U r t e i lProfi-TestVolvo ist auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschenMarkt vor allem mit Fernverkehrsfahrzeugen<strong>de</strong>r FH-/FM-Baureihe vertreten, konnteaber mit Einführung <strong>de</strong>s FMX im Bausegmentinzwischen zahlreiche Autos verkaufen.Die Schwe<strong>de</strong>n gelten als robuste Langläufermit soli<strong>de</strong>r Elektronik-Plattform,■ökonomischen und langlebigen Motorensowie sehr guten automatisierten Getrieben.Basis <strong>de</strong>r schweren Reihe ist <strong>de</strong>r 1994eingeführte FH, <strong>de</strong>r schon wegen seinerlangen Bauzeit ausgereift ist. Aktuell habendie Schwe<strong>de</strong>n eine neue Fernverkehrsbaureihevorgestellt und mit <strong>de</strong>ren Einzelradaufhängungan <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rachse für Furoregesorgt. Ob die komplexe Konstruktiondauerhaltbar ist, wird sich frühestens bei<strong>de</strong>n ersten HU Anfang 2014 zeigen.Volvo66 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


VolvoTÜV Report NutzfahrzeugeAuch wenn Volvo ab zwölf Tonnen Gesamtgewichtanbietet, dominieren auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Markt dieZulassungen an SattelzugmaschinenV O L V OBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 118 233 320 417 532Ohne Mängel 79,5% 66,7% 59,3% 51,9% 50,1%Geringe Mängel 14,9% 20,3% 27,1% 29,3% 27,8%Erhebliche Mängel 5,5% 12,7% 12,9% 17,4% 21,3%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 0,3% 0,0%Lenkungsspiel 0,1% 0,6% 0,7% 1,1% 1,1%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 0,8% 1,3% 2,1% 2,4%Hinterachse 0,1% 0,5% 1,5% 2,2% 3,9%LichtanlageBeleuchtungsanlage 9,2% 14,6% 17,1% 21,3% 20,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 3,1% 4,3% 6,5% 8,6% 8,1%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 5,8% 8,4% 8,8% 10,8% 11,5%Blinker/Warnblinker 0,8% 1,2% 1,6% 1,9% 2,2%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 5,8% 6,9% 8,6% 9,9% 8,8%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,4% 0,6% 0,8% 0,7% 1,2%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,5% 0,7% 1,1% 1,6%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,1% 0,0% 0,3% 0,7%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,3% 0,6% 0,6% 0,8%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,0% 0,2% 0,3% 0,3%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,2% 1,4% 3,2% 6,0% 4,6%Bremsleitungen 0,2% 0,2% 0,1% 0,3% 0,2%Bremsschläuche 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,3%AntriebsstrangMotor/Antrieb 0,8% 1,7% 2,9% 3,9% 9,0%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,2% 0,1% 0,2% 0,4% 0,7%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,2% 0,1% 0,2% 0,3%Auspuffanlage 0,2% 0,1% 1,1% 3,4% 5,3%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,9% 2,8% 3,9% 4,3% 5,3%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 67


TÜV Report NutzfahrzeugeNFZ bis 3,5 TonnenKleine Problem-Die Klasse <strong>de</strong>r Nutzfahrzeugebis 3,5 Tonnen schnei<strong>de</strong>t bei<strong>de</strong>r Auswertung nicht gut ab.Pick-Ups und Transportermüssen viel arbeiten, erhaltenaber oft wenig Pflege.kin<strong>de</strong>rIm Gegensatz zu PKW gelten Transporterund Lieferwagen als Arbeitstiere, <strong>de</strong>nenwenig Zuwendung zuteil wirdDas Äußere ist mannigfaltig – alsCity-Vans eilen sie Briefe verteilendvon Haus zu Haus, als Pick-Ups rackern sie sich im Wald durch <strong>de</strong>nSchlamm und Sprinter, Crafter und Co.bil<strong>de</strong>n das Rückgrat <strong>de</strong>r neuen AmazonundZalando-Welten. Eines haben sie aberalle gemeinsam: Ihre Besitzer erwartenbedingungslose Einsatzbereitschaft, vernachlässigenaber nicht eben selten anstehen<strong>de</strong>Services und schieben Reparaturenlange vor sich her.So ist es kein Wun<strong>de</strong>r, dass bereits bei <strong>de</strong>nEinjährigen acht von einhun<strong>de</strong>rt Fahrzeugendie HU-Plakette wegen erheblicherMängel nicht zugeteilt bekommen. Bei<strong>de</strong>n Fünfjährigen ist es dann mehr als einFünftel (20,7 Prozent), die nach <strong>de</strong>rReparatur <strong>de</strong>r festgestellten Mängel zurNachuntersuchung müssen. An<strong>de</strong>rerseitsschaffen über 80 Prozent <strong>de</strong>r Einjährigendie HU mit <strong>de</strong>m Befund „Ohne Mängel“.Vergleicht man die Ergebnisse mit <strong>de</strong>nen<strong>de</strong>s TÜV Reports 2012, nimmt die Zahl<strong>de</strong>r „Durchfaller“ etwas mehr zu, als die<strong>de</strong>r mängelfreien Fahrzeuge.Probleme sind gleich gebliebenWie schon im TÜV Report Nutzfahrzeuge2012, ist vor allem eine Schwachstelleauszumachen: Das Kapitel „Karosserieund Fahrwerk“. Das liegt, wie schon ausgeführt,an <strong>de</strong>n vor allem bei <strong>de</strong>n imKurierdienst eingesetzen Fahrzeugen anhohen Kilometerleistungen bei gleichzeitigeingeschränktem Service. Währendsich alle aufgeführten Jahrgänge durchhohe Rostresistenz auszeichnen, zeigenvor allem die Vier- und Fünfjährigen Problememit <strong>de</strong>m Lenkungsspiel und Defizitebei <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rachse – meist ausgeschlageneBuchsen und Lager.Signifikant ist eine hohe Mängelquote bei<strong>de</strong>r Beleuchtungseinrichtung. Je<strong>de</strong>s fünfteFahrzeug bei <strong>de</strong>n Vier- und Fünfjährigenzeigt Auffälligkeiten. Bei <strong>de</strong>r beschriebenenFahrzeugkategorie fällt vor allem<strong>de</strong>r Punkt „Hintere Beleuchtungseinrichtung“negativ auf. Wobei es auch um vornemit Mängelquoten von 2,3 bis 5,6 Prozentnicht wirklich gut bestellt ist.d i e f a h r z e u g e i n d i e s e r k at e g o r i e■■Citroen Nemo■■Citroen Berlingo■■Citroen Jumpy■■Citroen Jumper■■Dacia Logan Express■■Fiat Fiorino■■Fiat Doblo■■Fiat Scudo■■Fiat Ducato■■Ford Ranger■■Ford Transit Connect■■Ford Transit■■Hyundai H1■■Isuzu D-Max■■Iveco Daily■■Mazda BT50■■Merce<strong>de</strong>s-Benz Vito■■Merce<strong>de</strong>s-Benz Sprinter■■Mitsubishi L200■■Nissan NV 200■■Nissan NP 300■■Nissan Navara■■Nissan NV 400■■Opel Combo■■Opel Vivaro■■Opel Movano■■Peugeot Bipper■■Peugeot Partner■■Peugeot Boxer■■Renault KangooZu<strong>de</strong>m gibt es etwas mehr Probleme beiBremstrommeln und -scheiben sowieBremsleitungen als sonst üblich. Bei <strong>de</strong>nFünfjährigen monieren mehr Prüfer <strong>de</strong>fekteBremsschläuche als sonst üblich.Dafür gibt es gute Bewertungen im KapitelUndichtigkeiten <strong>de</strong>r Bremsanlage beziehungsweise<strong>de</strong>fekte Bremsventile/Bremskraftregler.Eine weitere gute Nachricht: Die Wirkung<strong>de</strong>r Bremsanlage bei <strong>de</strong>n Ein- bis Dreijährigenzeigt sich als gut. Dafür fällt dasKapitel „Motor/Antrieb“ zumin<strong>de</strong>st beijüngeren Fahrzeugen negativ auf. Bei <strong>de</strong>nFünfjährigen mit OBD sind oft Motormanagemento<strong>de</strong>r Abgasreinigung nicht inOrdnung. Dafür glänzen die Transporterbeim Thema Sicht/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong>nmit guten Resultaten. ❙❚■■■Renault Traffic■■Renault Master■■Skoda Roomster■■Toyota Hiace■■Toyota Hilux■■Volkswagen Caddy■■Volkswagen Amarok■■Volkswagen T5■■Volkswagen LT■■Volkswagen CrafterVR/Johannes Reichel68 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


NFZ bis 3,5 TonnenTÜV Report NutzfahrzeugeB i s 3 , 5 t o n n e nBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 29 46 62 81 94Ohne Mängel 80,1% 71,8% 71,3% 60,5% 56,4%Geringe Mängel 12,4% 17,4% 17,5% 21,9% 22,8%Erhebliche Mängel 7,5% 10,8% 11,2% 17,5% 20,7%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,1%Lenkungsspiel 0,7% 1,1% 1,8% 3,5% 4,8%Vor<strong>de</strong>rachse 0,3% 1,5% 1,8% 3,3% 4,6%Hinterachse 0,2% 0,4% 0,5% 1,4% 1,6%LichtanlageBeleuchtungsanlage 11,2% 14,7% 15,4% 20,5% 23,1%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,3% 3,0% 3,5% 4,7% 5,6%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 6,6% 9,2% 9,4% 13,0% 14,6%Blinker/Warnblinker 0,5% 0,7% 1,1% 1,7% 2,6%Umrißleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 0,4% 0,2% 0,5% 0,5% 0,4%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,3% 0,4% 0,5% 0,6% 0,6%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,4% 0,6% 1,1% 1,6%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,1% 0,2% 0,4% 0,6%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,3% 0,4% 0,7% 1,0%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,1% 0,0% 0,0% 0,1% 0,2%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,7% 1,6% 2,8% 4,3% 5,1%Bremsleitungen 0,1% 0,0% 0,0% 0,1% 0,1%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,4%AntriebsstrangMotor/Antrieb 2,0% 2,0% 2,2% 3,4% 4,0%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,6% 0,6% 0,6% 1,3% 1,5%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,2% 0,1% 0,2% 0,2% 0,3%Auspuffanlage 0,2% 0,1% 0,5% 1,1% 1,3%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,8% 2,4% 2,1% 2,8% 2,9%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 69


TÜV Report NutzfahrzeugeLKW bis 7,5 TonnenDiese Klasse teilen sich große Transporterund kleine LKW – allen gemeinsam: einerelativ hohe Mängelquote!Die Klasse LKW bis 7,5Tonnen erweist sich alsproblembehaftet. Im Vergleichzu an<strong>de</strong>ren Fahrzeugklassenfallen hier viele Fahrzeugeschon als Einjährige bei <strong>de</strong>rHauptuntersuchung durch.GrößereProblemkin<strong>de</strong>rDas Schicksal meint es nicht gut mit<strong>de</strong>n meisten Fahrzeugen dieserKlasse. Ungeachtet, ob schwererTransporter o<strong>de</strong>r LKW bis 7,5 Tonnen, siefristen ihr Leben oft bei Autovermietungen.Außer gelegentlicher Wäsche undab und zu mal einer großen Innenraumreinigunggibt es keine Zuwendung. Dannkommen noch meist ungeübte Fahrer undgeben ihnen <strong>de</strong>n Rest. Das aber haben siegemeinsam mit ihren frei verkauften Pendants.Denn auch da sitzen meist Chauffeuream Steuer, die nicht zimperlich sindund ihr Fahrzeug als Mittel zum Zwecksehen – Ölkontrolle o<strong>de</strong>r vernünftigeFahrweise stehen selten auf <strong>de</strong>m Programm.Das Feld <strong>de</strong>r in dieser Klassevertretenen Fahrzeuge ist extrem heterogenund reicht von Premium-Produkten à laMAN TGL o<strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s-Benz Atego biszu <strong>de</strong>n preiswerten Alternativen vonNissan o<strong>de</strong>r einem Mitsubishi Fuso. Nichtzu vergessen sind zahlreiche Transporterim Segment zwischen 3,5 und 7,5 Tonnenwie schwere Dailys o<strong>de</strong>r große Sprinter.Auch wenn in dieser Klasse viele Dauerläuferunterwegs sind – nicht umsonst gibt eszum Beispiel von TGL, Atego und Co. Fernverkehrsversionenmit Schlafkabine –, liegtdie durchschnittliche jährliche Laufleistungbei 35.000 bis 40.000 Kilometern. So kommenselbst Fünfjährige kaum über 150.000Kilometer hinaus.Eine Klasse mit vielen MängelnMiese Pflege und harter Einsatz sind <strong>de</strong>rHauptgrund, warum in dieser Klasse eherschlechte HU-Bewertungen zu Bucheschlagen. Trotz eines Trends zu mehrBefun<strong>de</strong>n „Ohne Mängel“ – auch dascheint sich Fuhrparkmanagement durchzusetzen– ist die Verbesserung bei <strong>de</strong>nEinjährigen gegenüber 2012 marginal:73,1 zu 71 Prozent. Aktuell sind es bei <strong>de</strong>nFünfjährigen <strong>de</strong>utlich unter 50 Prozent,die gute Ergebnisse bei <strong>de</strong>r Hauptuntersuchungzeigen. Dagegen fällt ein Viertel <strong>de</strong>rfünf Jahre alten 7,5-Tonner beim erstenAnlauf durch – ein schlechtes Ergebnis.Relativ viele Fahrzeuge (zwischen 17,5und 28,5 Prozent) dieser Klasse weisenauch geringe Mängel auf. Es gibt allenfallseine kleine „gute Nachricht“: Verkehrsunsichersind „nur“ 0,2 Prozent. Doch auchdas sind doppelt so viele Fahrzeuge, wie esim letzten Untersuchungszeitraum nochwaren ... Hauptgrund für die schlechtenVR/Johannes Reichel70 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


TÜV Report NutzfahrzeugeLKW bis 18 TonnenKaum Probleme bei <strong>de</strong>nIm Vergleich <strong>de</strong>r vierGewichtsklassen lan<strong>de</strong>n dieLKW über 7,5 und bis 18 Tonnenauf <strong>de</strong>m zweiten Platz.Verteiler-LKWWann haben Sie <strong>de</strong>n letzten18-Tonner mit Panne am Straßenrandgesehen? Genau, dieZweiachser, die für die tägliche Versorgungunterwegs sind, <strong>de</strong>n Müll einsammeln o<strong>de</strong>rdie Straße reinigen, sind zuverlässig. Dasliegt einerseits an Betriebswerkstätten, dieakkurat arbeiten. An<strong>de</strong>rerseits aber auchan einem zunehmen<strong>de</strong>n Trend zu Reparatur-und Wartunsgverträgen.Auch in diesem gewichtssensiblen Segmentgeht <strong>de</strong>r Trend zum Fahrzeugleasing.Und weil die Fahrzeugherstellergerne alles im Griff haben, steht „Full Service“ganz oben auf <strong>de</strong>r Wunschliste. Nurmit astreiner Servicehistorie lassen sichgute Preise für Gebrauchte erzielen – diepotenziellen Käufer sind die Nutznießer.Lassen wir mal Zahlen sprechen: Imdirekten Vergleich liegen die 7,5- bis18-Tonner mit einer fast 80-prozentigenQuote <strong>de</strong>r Einjährigen „Ohne Mängel“ aufeinem soli<strong>de</strong>n Qualitätsniveau. Die gutenZahlen bleiben auch im Alter bestehen –<strong>de</strong>utlich über die Häfte (56,4 Prozent) allerFünfjährigen fahren noch immer dasQualitätsurteil „Ohne Mängel“ ein.Diese positiven Bewertungen basieren vorallem auf einem besseren Qualitätsmanagement.In dieser Fahrzeugkategoriezeigt sich bereits ein starker Trend zumFull-Service-Leasing mit Wartungsvertrag,verbun<strong>de</strong>n mit einer besseren Pflegementalität.Vor allem bei <strong>de</strong>n LKW, die inJust-in-time-Verkehren Einsatz fin<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>nen hohe Konventionalstrafen drohen,falls das Fahrzeug ausfällt.Problemlose ZweiachserInsgesamt fallen nur drei Punkte negativauf, und das sind „typische“ Mängel: dieBeleuchtungseinrichtung, das KapitelBlinker sowie <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Umriss-,Spurhalte- und Seitenmarkierungs-leuchten. Seltsamerweise ist die hintereBeleuchtungseinrichtung fast doppelt sooft betroffen, wie die vor<strong>de</strong>re.Auch beim Prüfpunkt „Bremstrommeln/-scheiben“ sieht es gut aus. Mit einem Wertvon 0,1 Prozent bei <strong>de</strong>n Einjährigen bis zu2,2 Prozent bei <strong>de</strong>n Fünfjährigen liegtdiese Klasse <strong>de</strong>utlich besser als <strong>de</strong>r Durchschnitt.Der Bereich Motor/Antrieb ist bei<strong>de</strong>n 7,5- bis 18-Tonnern ebenfalls ein erfreulichesKapitel. Selbst nach fünf Jahrenhaben <strong>de</strong>utlich weniger als vier ProzentProbleme mit Ölundichtigkeiten o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rentypischen Problemen.Mit <strong>de</strong>n strenger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schadstoffnormenhaben die Hersteller auf Drängen<strong>de</strong>r Gesetzgebung die sogenannteOBD (Onboard Diagnose) eingeführt.Dieser Selbstcheck für Motor undElektronik hat Vorteile und <strong>de</strong>tektiertProbleme zuverlässig. Damit verbun<strong>de</strong>nist auch eine optimierte Pflegementalität72 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


LKW bis 18 TonnenTÜV Report NutzfahrzeugeDie Klasse <strong>de</strong>r schweren Verteiler-LKWzeigt sich relativ problemlos. Bei <strong>de</strong>nVerla<strong>de</strong>rn zählt ZuverlässigkeitVR/Gerhard Grünig<strong>de</strong>r Halter zu beobachten, die dazu führt,dass die Mängelquote über die Jahre<strong>de</strong>utlich niedrigerer verläuft als bei <strong>de</strong>nleichten LKW und Transportern.Die Fahrzeuge dieser Klasse verfügen überDruckluftbremsanlage. Der Vergleich <strong>de</strong>sKapitels „Bremsen“ mit <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>rKlassen mit hydraulischen Systemenweist fast ausschließlich gute Werte auf.Mit einer Mängelquote von 1,2 Prozent imKapitel „Fußbremse Wirkung“ sowie2,2 Prozent im Bereich Bremstrommel/-scheibe, fallen die Untersuchungsergebnissedurchaus positiv aus.Soli<strong>de</strong> Ergebnisse erreicht <strong>de</strong>r PrüfpunktBremstrommeln/-scheiben. Selbst bei <strong>de</strong>nFünfjährigen sind diese Komponentenbei rund 98 Prozent aller Fahrzeuge ok.Generell ist <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>r Bremsenvorn besser als hinten. Ganz seltenwer<strong>de</strong>n auch die Bremsschläuche undBremsleitungen von <strong>de</strong>n Prüfern moniert.Wer also in einen Gebrauchten mit Zertifikatinvestiert, hat wenig Probleme zuerwarten. ❙❚■fa h r z e u g e d i e s e r k l a s s e■■DAF CF65/CF75/CF85, 4x2■■DAF XF105, XF 4x2■■Iveco Eurocargo, 4x2■■Iveco Stralis, 4x2■■Iveco Trakker, 4x2/4x4■■MAN TGM/TGS, 4x2■■MAN TGA/TGX, 4x2■■Merce<strong>de</strong>s-Benz Atego, 4x2■■Merce<strong>de</strong>s-Benz Axor, 4x2■■Merce<strong>de</strong>s-Benz Actros, 4x2■■Renault Premium, 4x2■■Renault Magnum, 4x2■■Renault Lan<strong>de</strong>r, 4x2■■Renault Kerax, 4x2/4x4■■Scania T, 4x2■■Scania R, 4x2■■Scania G, 4x2■■Scania P, 4x2■■Volvo FE, 4x2■■Volvo FM, 4x2■■Volvo FH, 4x2■■Volvo FH16, 4x27 , 5 B i s 1 8 t o n n e nBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 35 54 96 110 173Ohne Mängel 79,8% 71,3% 63,1% 62,3% 56,4%Geringe Mängel 13,9% 18,1% 23,9% 23,1% 25,5%Erhebliche Mängel 6,3% 10,6% 12,9% 14,5% 18,0%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,1%Lenkungsspiel 0,2% 0,9% 2,5% 3,2% 3,8%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 0,9% 2,2% 2,2% 3,8%Hinterachse 0,1% 0,4% 0,8% 1,1% 1,3%LichtanlageBeleuchtungsanlage 8,9% 14,2% 18,9% 19,4% 22,9%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,2% 3,6% 5,3% 5,3% 7,2%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 4,9% 7,5% 8,6% 10,2% 11,3%Blinker/Warnblinker 1,3% 3,0% 5,0% 4,6% 6,3%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 5,2% 6,1% 8,4% 7,4% 9,6%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,6% 1,1% 1,2% 1,5% 1,1%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,4% 0,8% 0,6% 1,2%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,2% 0,3% 0,2% 0,4%Betriebsbremsanlage – hinten 0,2% 0,2% 0,5% 0,3% 0,7%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,0% 0,1% 0,2% 0,2% 0,2%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,1% 0,4% 1,1% 1,4% 2,2%Bremsleitungen 0,1% 0,2% 0,4% 0,2% 0,3%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,3% 1,9% 2,0% 2,6% 3,6%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,4% 0,4% 0,6% 0,5% 0,7%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,1% 0,2% 0,1% 0,4%Auspuffanlage 0,5% 0,7% 1,0% 1,1% 2,2%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,3% 1,7% 2,4% 2,2% 3,3%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 73


TÜV Report NutzfahrzeugeLKW über 18 TonnenAbsolut zuverlässigeWerkstattrechnungen sindbilliger als Ausfälle! Das ist <strong>de</strong>rGrund, warum bei <strong>de</strong>nLKW über 18 Tonnen mehrrepariert wird – mit positivenAuswirkungen bei <strong>de</strong>r HU.Dauerläuferf a h r z e u g i n d i e s e r k at e g o r i e■■DAF CF75; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4■■DAF CF85; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4■■DAF XF105; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4■■Iveco Stralis; AD/AT/AS 6x2, 6x2/4, 6x2*4,6x4, 8x2, 8x4■■Iveco Trakker; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2,8x4, 8x8■■MAN TGM; 6x2, 6x2/4, 6x2*4■■MAN TGS; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4,8x6, 8x8■■MAN TGA/TGX; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2,8x4, 8x6, 8x8■■Merce<strong>de</strong>s-Benz Axor; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4,8x2, 8x4■■Merce<strong>de</strong>s-Benz Actros; 6x2, 6x2/4, 6x2*4,6x4, 8x2, 8x4, 8x6, 8x8■■Renault Premium; 6x2, 6x2/4, 6x2*4■■Renault Magnum; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4■■Renault Lan<strong>de</strong>r; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4■■Renault Kerax; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2,8x4■■Scania T; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4■■Scania R; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4■■Scania G; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4,8x8■■Scania P; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4■■Volvo FE; 6x2, 6x2/4■■Volvo FM/FMX; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2,8x4■■Volvo FH; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4■■Volvo FH16; 6x2, 6x2/4, 6x2*4, 6x4, 8x2, 8x4Das Segment <strong>de</strong>r LKW über 18 Tonnenzeigt sich sehr heterogen.Neben <strong>de</strong>n „leichten“ Dreiachsernvom Typ DAF CF75 6x2 reicht die Spannebis zur Schwerlastzugmaschine à la MANTGX 4168 8x4. Trotz <strong>de</strong>s heterogenen Einsatzesund <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n ganzunterschiedlichen Belastungen glänztexakt dieses Segment mit <strong>de</strong>n besten Untersuchungsergebnissenbei <strong>de</strong>r Hauptuntersuchung!Bereits die Jahreslaufleistungen zwischen97.000 (Einjährige) und über 400.000 Kilometern(Fünfjährige) belegen, dass dieMehrzahl <strong>de</strong>r „Über-18-Tonner“ im Fernundschweren Verteilerverkehr zum Einsatzkommen. Dass <strong>de</strong>r harte Einsatz unddie vielen Kilometer trotz insgesamt guterPflege Ausfälle for<strong>de</strong>rn, zeigt sich bei <strong>de</strong>r74 VerkehrsRundschau Extra 39/2013


LKW über 18 TonnenTÜV Report NutzfahrzeugeNirgends zählt Zuverlässigkeit mehr als in<strong>de</strong>r „Schweren Klasse“. Deshalb wird hiermehr repariert als irgendwo an<strong>de</strong>rsKarel Sefrnahohen Anzahl an Fahrzeugen (11,8 Prozent),die schon nach zwei Jahren nichtmehr ohne Beanstandung durch die HUkommen – bis zu einem Fünftel (19,5 Prozent)bei <strong>de</strong>n Fünfjährigen! Dennoch bleibendie Quoten für sich betrachtet aufeinem erfreulich guten Niveau. Mehr alsdie Hälfte besteht auch nach fünf Jahrendie HU problemlos.Denken und LenkenEine <strong>de</strong>r Auffälligkeiten ist die Lenkung.Hier zeigen sich schon bei <strong>de</strong>n Zweijährigenrelativ viele Beanstandungen vonunerwünschtem Spiel. Dagegen zeigen dieZwei- bis Vierjährigen verhältnismäßigviele Mängel an <strong>de</strong>r Hinterachse. Vorallem Fe<strong>de</strong>rung und Achsanbindungscheinen betroffen. Bei <strong>de</strong>n Fünfjährigenhält sich dieser Mangel fast die Waage mitDefekten an <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rachse. Der Klassikeraller HU-Mängel, die Beleuchtungseinrichtung,schlägt auch in dieser Klassezu. Hier ist es vor allem die vor<strong>de</strong>reBeleuchtungseinrichtung, die ungeachtetvom Baujahr mängelanfälliger ist als beimDurchschnitt aller LKW und Transporter.Auch die Umriss-, Spurhalte- sowie Seitenmarkierungsleuchtenwer<strong>de</strong>n ab zwei Jahrenöfter von <strong>de</strong>n Prüfern als Mängel imPrüfbericht notiert als im Durchschnittaller HU. Mit steigen<strong>de</strong>m Alter sorgendann auch die rückwärtigen Leuchten fürdie häufiger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Befun<strong>de</strong> „GeringeMängel“ o<strong>de</strong>r „Erhebliche Mängel“.Hohe Laufleistungen for<strong>de</strong>rn auch dieBremsanlage – vor allem (eigentlich untypisch)die hintere. Die Detailanalyse offenbartvor allem Undichtigkeiten.Auch die fast rund um die Uhr laufen<strong>de</strong>nMotoren fallen öfter vor allem durchÖlundichtigkeiten auf. Schon bei <strong>de</strong>nZweijährigen häuft sich dieser Kritikpunkt.Im Vergleich zu früheren Prüfergebnissenmacht zwar die Auspuffanlagespeziell bei älteren Fahrzeugen immer malProbleme. Generell zeigt sich aber beijüngeren Fahrzeugen Besserung und auchdie Vor<strong>de</strong>rachsen zeigen sich inzwischenals sehr stabil.❙❚■Ü b e r 1 8 t o n n e nBEFUND DER HAUPTUNTERSUCHUNGAlter 1 2 3 4 5Laufleistung in Tkm 97 182 263 344 408Ohne Mängel 79,9% 67,8% 59,4% 55,4% 51,6%Geringe Mängel 14,3% 20,3% 26,4% 26,2% 28,5%Erhebliche Mängel 5,8% 11,8% 14,1% 18,1% 19,5%MÄNGELANALYSEKarosserie/FahrwerkRahmen/tragen<strong>de</strong> Teile – Korrosion (auch Hilfsrahmen) 0,0% 0,0% 0,1% 0,1% 0,1%Lenkungsspiel 0,3% 1,5% 3,3% 4,2% 5,5%Vor<strong>de</strong>rachse 0,4% 0,8% 1,4% 1,8% 2,2%Hinterachse 0,4% 0,8% 1,6% 2,0% 2,6%LichtanlageBeleuchtungsanlage 9,4% 14,6% 18,6% 20,5% 21,6%Vor<strong>de</strong>re Beleuchtungseinrichtungen 2,5% 4,2% 5,7% 7,3% 7,9%Hintere Beleuchtungseinrichtungen 5,8% 8,4% 10,4% 10,9% 11,5%Blinker/Warnblinker 0,6% 1,7% 2,7% 2,5% 3,1%Umrissleuchten/Spurhalteleuchten/Seitenmarkierungsleuchten 3,8% 6,2% 7,9% 9,0% 9,7%Rückstrahler – vorn/seitlich/hinten 0,4% 0,7% 0,8% 1,1% 1,2%BremsanlageFußbremse Wirkung 0,2% 0,7% 1,1% 1,4% 2,1%Betriebsbremsanlage – vorn 0,1% 0,2% 0,3% 0,4% 0,5%Betriebsbremsanlage – hinten 0,1% 0,5% 0,8% 1,0% 1,5%Bremsventile/Bremskraftregler – Funktion/Einstellung 0,1% 0,1% 0,2% 0,2% 0,4%Bremstrommeln/Bremsscheiben 0,2% 0,6% 1,6% 2,5% 2,7%Bremsleitungen 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,2%Bremsschläuche 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,2%AntriebsstrangMotor/Antrieb 1,5% 2,7% 3,7% 4,5% 6,7%Motormanagementsystem/Abgasreinigungssystem 0,3% 0,4% 0,7% 0,7% 0,7%Kraftstoffleitung/Gasanlageleitung/Tank 0,1% 0,2% 0,3% 0,4% 0,4%Auspuffanlage 0,1% 0,3% 0,6% 0,9% 1,9%SichtSpiegel/Scheiben/Sonnenblen<strong>de</strong> 1,6% 2,6% 4,0% 4,3% 4,4%VerkehrsRundschau Extra 39/2013 75


Haben Sie Fragen zur technischen Sicherheitund Fahrerqualifikation?Unsere Mitglie<strong>de</strong>r kümmern sich darum, dassSie und Ihre Ladung sicher ans Ziel kommen.Verband <strong>de</strong>r TÜV e.V.Technik braucht Vertrauen.www.vdtuev.<strong>de</strong>

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