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In Leonberg sind die Pferde los! - leoaktiv.de

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Gartenjahr 2008<br />

Tipps vom Heimerdinger<br />

Gartenexperte Fritz Loser<br />

Auf ins neue Gartenjahr!<br />

Der ehemalige Obst- und Gartenbauberater Fritz Loser rät beim Obstbaumschnitt wegen einer Fäulnisgefahr zum Verzicht von Wundverschlüssen<br />

Das Wetter in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Wochen war alles an<strong>de</strong>re als<br />

winterlich. Seit fast drei Wochen<br />

zeigt das Thermometer frühmorgens<br />

Plusgra<strong>de</strong> an. Wer <strong>de</strong>rzeit<br />

<strong>die</strong> Pflanzenwelt in <strong>de</strong>n Gärten<br />

aufmerksam beobachtet, stellt<br />

fest, dass sich allerhand bewegt.<br />

Für <strong>die</strong> Jahreszeit eigentlich zu<br />

früh, etwa so wie auch im vergangenen<br />

Winter 2006/2007.<br />

Seit Wochen blühen <strong>die</strong><br />

Christrosen, <strong>de</strong>r Winterjasmin,<br />

<strong>de</strong>r Winterschneeball<br />

und natürlich <strong>die</strong> beliebte<br />

Schneehei<strong>de</strong> (Erica carnea).<br />

Eigentlich alles ganz normal.<br />

Der Jahreszeit entsprechend<br />

etwas früh zeigen sich<br />

seit <strong>de</strong>n letzten Januartagen<br />

aber schon <strong>die</strong> Schneeglökkchen,<br />

<strong>die</strong> Winterlinge und<br />

<strong>die</strong> ersten Krokusse.<br />

Im Gemüsegarten <strong>sind</strong> <strong>die</strong><br />

restlichen Wintergemüsearten<br />

wie z. B Rosenkohl,<br />

Lauch, Grünkohl o<strong>de</strong>r vielleicht<br />

sogar noch Zuckerhut<br />

30<br />

LEOAKTIV<br />

abzuernten. Alle <strong>die</strong> genannten<br />

Gemüse haben <strong>die</strong><br />

Januartemperaturen problem<strong>los</strong><br />

überstan<strong>de</strong>n. Die<br />

Restflächen, auf <strong>de</strong>nen <strong>die</strong><br />

Kulturen stan<strong>de</strong>n, <strong>sind</strong> umzugraben,<br />

damit <strong>de</strong>r hoffentlich<br />

noch kommen<strong>de</strong> Frost<br />

einwirken kann und <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

krümelig macht.<br />

Jetzt ist <strong>die</strong> hohe Zeit <strong>de</strong>s<br />

Baum-, Ziergehölz- und<br />

Feldgehölzschnitts gekommen.<br />

Wenn es leichten Bo<strong>de</strong>nfrost<br />

hat, ist vor allem im<br />

offenen Bo<strong>de</strong>n zu arbeiten.<br />

Man kriegt keine schmutzigen<br />

Schuhe und außer<strong>de</strong>m<br />

wird <strong>die</strong> Bo<strong>de</strong>nfrostgare, <strong>die</strong><br />

im Dezember von <strong>de</strong>r Natur<br />

gegeben wur<strong>de</strong>, nicht zerstört.<br />

Der Obstbaumschnitt wird<br />

in vier Etappen eingeteilt. <strong>In</strong><br />

<strong>de</strong>n Pflanzschnitt, er geschieht<br />

einmal. Dann in <strong>de</strong>n<br />

Erziehungs- o<strong>de</strong>r Aufbauschnitt:<br />

je nach Erziehunform<br />

dauert er 5 bis 8 Jahre<br />

und ist <strong>die</strong> schwierigste Phase.<br />

Der Baum wird zunächst<br />

ausgeschnitten (nicht ausrasiert),<br />

dann formiert und<br />

ganz zum Schluss wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>die</strong> Leitäste maßvoll zurückgeschnitten.<br />

Unter Formieren<br />

versteht man Spreizen<br />

o<strong>de</strong>r Bin<strong>de</strong>n. <strong>In</strong> <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Jahren schließt sich <strong>de</strong>r<br />

Überwachungs- o<strong>de</strong>r Auslichtungsschnitt<br />

an. Er dauert<br />

am längsten. Bei einem<br />

Hochstamm je nach Lebensalter<br />

zwischen 40 und 100<br />

Jahren. Schließlich kommt<br />

noch <strong>de</strong>r Verjüngungsschnitt.<br />

Er wird notwendig,<br />

wenn <strong>de</strong>r Baum trotz regelmäßiger<br />

Pflege nicht mehr<br />

wächst. Dabei wird <strong>die</strong> gesamte<br />

Baumkrone um etwa<br />

ein Drittel in allen Bereichen<br />

zurückgenommen.<br />

Zum Wundverschluss ist zu<br />

sagen, dass <strong>die</strong>ser seit vielen<br />

Jahren nicht mehr gemacht<br />

wird. Die neue Wissenschaft<br />

meint, dass unter <strong>de</strong>m<br />

Schmierfilm sich leichter<br />

Fäulnispilze halten können<br />

als ohne Wundbehandlung.<br />

Wer über <strong>de</strong>n Ziergehölzschnitt<br />

etwas erfahren<br />

möchte, <strong>de</strong>r möge doch bitte<br />

zum etwa zweistündigen<br />

praktischen Lehrgang am<br />

Samstag, 9. Februar, nach<br />

Heimerdingen in <strong>de</strong>n Wolfwiesenweg<br />

6 um 9.30 Uhr<br />

kommen. Der Kurs ist gebührenfrei<br />

und wird bei je<strong>de</strong>m<br />

Wetter durchgeführt.<br />

Junge Obstbäume von ca. einem<br />

bis fünf Jahren, verlangen<br />

erfahrungsgemäß eine<br />

gepflegte Baumscheibe. Etwa<br />

einen Quadratmeter<br />

groß sollte sie sein. Wer es<br />

bisher versäumt hat, sie zu<br />

schoren, <strong>de</strong>r kann <strong>die</strong>s bei<br />

frostfreiem Wetter jetzt noch<br />

tun. Anschließend gehört sie<br />

mit Häckselgut ca. 5 bis 10<br />

Zentimeter dick abge<strong>de</strong>ckt.<br />

Die Bo<strong>de</strong>nfeuchtigkeit muss<br />

erhalten bleiben.<br />

Ihr Fritz Loser<br />

Foto: hk

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