Spannungen an der Grenze - Das Magazin LA PLAYA

Weiter Probleme in den SchulenGrundschullehrer unqualifiziert / Korruptionsreport 2013 von Transparency InternationalAuf dem Internationalen Kongress über Herausforderungender Erziehung im 21. Jahrhundert,durchgeführt vom DominikanischenInstitut zur Auswertung und Untersuchungder Qualität der Erziehung (IDEICE) kamenerneut erschreckende Tatsachen ans Tageslicht.Direktor Julio Leonardo Valeirón sagte,das Thema sei Besorgnis erregend, weil ineiner Studie, die die Pädagogische Schuleder Autonomen Universität von Santo Domingo(UASD) über das Leseniveau der Studentenfür Pädagogik durchführte, herausgefundenwurde, dass die meisten von ihnenauf dem Stand eines Sechstklässlers sind. Besondersschlimm daran sei, dass ein Sechstklässlernicht richtig lesen kann, weil dieMehrheit meist nur Worte oder Teile einesWortes lesen kann, aber ihren Sinn nichtverstehen und ein Wort nicht in den Bezugzu einem anderen Wort setzen können.Die Studie zeigte, dass 95 Prozent der dominikanischenSchüler nach dem drittenJahr Grundschule nicht lesen kann, 31 Prozentliegen selbst noch unter den Ansprüchender ersten Klasse Grundschule.Bei der Mathematik sieht es nicht besseraus. Bei einer Matheprüfung für Grundschullehrererreichten nur 1,18 Prozent 90von hundert möglichen Punkten, 65 Prozentkamen nicht einmal auf 65 Punkte. “Das ist,was ein Lehrer lehren muss, nicht, was erwissen muss. Wenn wir prüfen würden, waser wissen muss, wäre das Ergebnis wahrscheinlichnoch schlechter. Niemand kannlehren, was er selbst nicht weiß”.Thema des Kongresses war “Ein neuer Lehrerfür eine neue Schule". “Wenn wir eineneue Schule wollen, brauchen wir dringendeinen neuen Lehrer”, sagte Valeirón.Das schlechte Ergebnis bei Rechnen und Lesenzeige laut Valeirón, dass nicht nur dieGrundausbildung, sondern auch die mittlereund höhere Bildung versagt haben. Vor allemin Bezug auf die Ausbildung zum Lehrer.Auf dem Kongress, der über drei Tage imHotel Dominican Fiesta in Santo Domingoausgerichtet wurde, sprach Valeirón überdie Wichtigkeit kompetenter und gut ausgebildeterLehrer in den Klassenzimmern, wasschlussendlich das wichtigste Element im Bildungsprozesssei.“Man kann die besten Klassenzimmer habenund eine Schule voll mit finanziellenMitteln, aber wenn man keinen guten Lehrerhat, ausgebildet und kompetent, erreichtman nicht, was man erreichen könnte”,sagte Valeirón.Laut dem Korruptionsreport 2013 der nichtstaatlichenOrganisation Transparency International,der die empfundene Korruption inden Ländern der Welt vorstellt, werden inLateinamerika Venezuela und Paraguay alsdie korruptesten Länder des Kontinents bezeichnet.Am wenigsten korrupt in Lateinamerikasind demnach Uruguay und Chile,die auf einer Liste von null (total korrupt) bishundert (sehr transparent) auf 73 beziehungsweise71 Punkte kommen, währenddie Vorgenannten 20 und 24 Punkte erhielten.Die Dominikanische Republik kommtauf magere 29 Punkte und zählt nebenGuatemala und Panama zu den Ländern derRegion, die zurückgefallen sind.Der Direktor für Amerika von TransparencyInternational (TI), Alejandro Salas, sagt: “Wasbesonders auffällt, ist das Zurückfallen dermittelamerikanischen Länder als Block. EineErklärung dafür ist, dass die Gruppen des organisiertenVerbrechens die Korruption benötigen,um mit Drogen, Waffen und Menschenzu handeln.”Laut TI bleibt der öffentliche Sektor “eineder größten Herausforderungen weltweit”,wobei die anfälligsten Stellen die politischenParteien, die Polizei und die Justizsystemesind.Die weltweit am wenigsten korrupten Ländersind Dänemark und Neuseeland mit 91Punkten. Deutschland liegt mit 78 Punktenvor Großbritannien (74), Japan (74) und denUSA (73). Am unteren Ende finden sich Länderwie Somalia, Afghanistan, Libyen, aberauch Haiti.