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<strong>HESSEN</strong>„Hessens Spielräume in Europa vergrößern“Seit fast einem Jahr gestaltet Volker Hoff als Minister die hessische Europapolitik– mit Erfolg. Neue Chancen bietet die <strong>de</strong>utsche EU-Ratspräsi<strong>de</strong>ntschaftim kommen<strong>de</strong>n Jahr. Der hessische Chefdiplomat im Interview.Hessen als wichtiges Land in Deutschlandbraucht eine starke Vertretungnicht nur in Berlin, son<strong>de</strong>rn auch in Brüssel– das ist ganz kurz gesagt meineAufgabe. Ich vertrete die hessischenInteressen in vielen Gremien und Terminen– im Bun<strong>de</strong>srat bei Europathemen,in <strong>de</strong>r Europaministerkonferenz und imAusschuss <strong>de</strong>r Regionen.… und was heißt das im Einzelnen?Hessen Kurier: Was erhoffen Sie sichvon <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen EU-Ratspräsi<strong>de</strong>ntschaft?Volker Hoff: Für Deutsch land ist dieRatspräsi<strong>de</strong>ntschaft im ersten Halbjahr2007 eine herausragen<strong>de</strong> Möglichkeit,die europäische Einigung voranzubringenund zugleich <strong>de</strong>utsche Interessen zuunterstreichen. Die hessische Lan<strong>de</strong>sregierungwird die Bun<strong>de</strong>sregierung unterstützenund die <strong>de</strong>utsche Präsi<strong>de</strong>ntschaftaktiv mitgestalten. Beson<strong>de</strong>rsfreue ich mich als hessischer Europaministerauf die Tagungen <strong>de</strong>r EU-Verteidigungs-und Landwirtschaftminister inWiesba<strong>de</strong>n und im Rheingau.Wo liegen die Schwerpunkte <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>nMonate?Für Hessen als zentralem Wirtschafts-,Verkehrs- und Wissenschaftsstandort inDeutschland und Europa geht es vorallem um die Wettbewerbsfähigkeit unsererUnternehmen. BinneneuropäischeWettbewerbsregelungen dürfen nicht zuglobalen Wettbewerbsnachteilen führen!In <strong>de</strong>r Europäischen Union muss es <strong>de</strong>shalbweniger Bürokratie, mehr Transparenzund mehr Deregulierung geben. Undganz wichtig: Europa muss für die Menschenverständlicher wer<strong>de</strong>n.Foto: e.BlattVolker Hoff unterzeichnetmit <strong>de</strong>mPräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>rfranzösischenPartnerregionAquitaine, AlainRousset, das 4-Regionen-Abkommenzur Weinmarktreform.Welche I<strong>de</strong>en gibt es, um Europa <strong>de</strong>nMenschen näherzubringen?Anlässlich <strong>de</strong>s 50. Jahrestags <strong>de</strong>r RömischenVerträge wird es am 25. März2007 eine „Berliner Erklärung“ geben,die Perspektiven <strong>de</strong>r EU für die Zukunftaufzeigen und einen beson<strong>de</strong>ren Schwerpunktauf unsere gemeinsamen Wertelegen wird. Daneben gibt es unter <strong>de</strong>mMotto „Europa ist 50 – 50 Städte sinddabei“ eineInformationskampagnein50 <strong>de</strong>utschenStädten. InHessen sindFrankfurt,Kassel und Wiesba<strong>de</strong>n dabei. Undschließlich fin<strong>de</strong>t am 22. Januar ein EU-Projekttag statt, <strong>de</strong>r „Europatag“. Eigensdazu wird die hessische Lan<strong>de</strong>szentralefür politische Bildung ein Schulbuchüber Vergangenheit und GegenwartEuropas herausbringen. Es tut sich alsoeiniges!„WIR BRAUCHEN IN EUROPA WENI-GER BÜROKRATIE, MEHR TRANSPA-RENZ UND MEHR DEREGULIERUNG“Was sind Ihre großen Projekte als hessischerEuropaminister <strong>de</strong>rzeit?Ich habe ein 365-Tage-Programm aufgelegt,um 20 europapolitische „Hessen-Themen“ in Europa beson<strong>de</strong>rs voranzutreiben.Nicht je<strong>de</strong> Aufgabe in Europa istauch eine Aufgabe für Europa. Deshalbgilt es, Handlungsspielräume für Hessenzu vergrößern und bürokratische Einengungendurch EU-Vorgaben zurückzudrängen.Zu <strong>de</strong>n 20 Themen gehörenbeispielsweise die FFH-Richtlinie, die oftInvestitionen verhin<strong>de</strong>rt, die geplanteWeinmarktreform o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r FlughafenFrankfurt, <strong>de</strong>m durch geplante EU-Vorschriften erhebliche Nachteile drohen.Ein Blick nach vorn – was erwarten Sievom europäischen Einigungsprozessbis 2020?Wir müssen uns über die geografischenGrenzen Europas im Klaren wer<strong>de</strong>n undkünftige Erweiterungen strikt an dieErfüllung <strong>de</strong>r Beitrittskriterien und an dieAufnahmefähigkeit <strong>de</strong>r EU bin<strong>de</strong>n. Ichwünsche mir, dass die EU dort stark wird,wo wir ein gemeinsames europäischesHan<strong>de</strong>ln brauchen: beispielsweise bei <strong>de</strong>rgemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitiko<strong>de</strong>r beim Thema Energiesicherheit.Wichtig ist mir auch, dass sich die EUdort zurückhält, wo Mitgliedstaaten undRegionen entschei<strong>de</strong>n sollten. Ich habedie Hoffnung, dass die EU 2020 effizient,gestärkt, wettbewerbsfähig und selbstbewusstihren Platz in <strong>de</strong>r globalisiertenWelt behauptet.Das Interview führteMichael Demel<strong>HESSEN</strong><strong>KURIER</strong> DEZEMBER 2006 17

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