Der Langener Stadtkirchen - Evangelische Stadtkirche Langen
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6<br />
800 km? – Ja, seid Ihr denn gescheit? Eindrücke vom Jakobsweg<br />
Eigentlich ist meine Tochter schuld. Vor 6<br />
Jahren fragte sie mich: „ Mama, hast Du nicht<br />
einen Traum?“ „Ja“, sag-<br />
te ich, „ ich möchte den<br />
Inka-Trail nach Machu<br />
Picchu wandern.“<br />
Eine Freundin, der ich<br />
das erzählte, meinte, das<br />
wäre keine gute Idee, da<br />
würden Touristen überfallen.<br />
Ob ich nicht eher<br />
Lust hätte, den Jakobsweg<br />
zu wandern?<br />
So kamen wir zum Pilgern.<br />
Aber wir haben es eher unkonventionell<br />
begonnen. Schnell war uns nämlich klar,<br />
dass wir als berufstätige und körperlich<br />
nicht ganz so fitte fünfzigjährige Frauen unser<br />
Vorhaben gemächlich<br />
angehen sollten.<br />
Schließlich ist der Weg<br />
das Ziel. Wir wollten<br />
nicht in Pilgerherbergen<br />
übernachten und<br />
wir wollten auch nicht<br />
unser Gepäck tragen<br />
und – natürlich – hatten<br />
wir auch nicht die<br />
Zeit, den ganzen Weg<br />
in einem Rutsch in<br />
sechs Wochen zu wandern.<br />
Also haben wir<br />
das Wandern auf dem<br />
Jakobsweg an unsere Möglichkeiten ange-<br />
passt und die sahen so aus: Wir unterteilen<br />
die 800 km der ganzen Strecke in 5 Jahresabschnitte,<br />
übernachten in Pensionen, die<br />
vorgebucht sind und – wir haben Gepäcktransport<br />
(www.pures-reisen.de).<br />
Im Juli 2005 ging es los. Wir flogen nach<br />
Bilbao im Norden Spaniens, nahmen uns<br />
ein Leihauto bis Pamplona und fuhren mit<br />
dem Bus nach Jaca, einem spanischen Ort,<br />
der in den Pyrenäen liegt. Zuerst haben wir<br />
uns dort den Pilgerausweis besorgt. In den<br />
kommen ca. 50 Stempel von den verschiedenen<br />
Stationen, die auf dem Weg liegen.<br />
Und mit dem Pilgerausweis bekommt man<br />
auch am Ziel, in Santiago de Compostella,<br />
die Pilgerurkunde.<br />
Klar haben wir uns gleich verlaufen, weil<br />
wir den Weg noch nicht kannten. Als Neulin-<br />
Ein Teil des Weges<br />
ge wussten wir halt noch nicht, dass über-