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Festpfarrbrief - St-Alexander

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Unbeugsamer Hirte in schwerer Zeit:<br />

Der Hollager Pastor Aloys Boecker<br />

Als vor 90 Jahren, am 22.10.1922 die neu erbaute Kirche <strong>St</strong>. Josef feierlich<br />

eingeweiht wurde, war dieses ein großes Ereignis für die damaligen 1006<br />

Gemeindemitglieder in Hollage. Erster Pastor von Hollage wurde Bernhard<br />

Pielage von 1923 – 1936, gefolgt von Aloys Boecker bis 1941, Karl Schulte bis<br />

1948, Paul Lichtenbäumer bis 1958, Hermann Lögers bis 1978, Antonius<br />

Birkemeyer bis 2003, Reinhard Potts bis 2007, Pfarrer Egwim bis 2007, Pfarrer<br />

Luziga bis 2008, Pater Josè bis 2011und Pastor Thayil bis 2012. Jeder Geistliche<br />

hat, je nach Dauer seiner Amtszeit, das Gemeindeleben auf seine Art geprägt.<br />

Auf besonderen Wunsch sei an dieser <strong>St</strong>elle kurz auf Pastor Aloys Boecker<br />

eingegangen, an den sich die noch lebenden Zeitzeugen ausnahmslos mit<br />

großem Respekt, Dankbarkeit und Zuneigung erinnern.<br />

Am 4. Oktober 1883 in die Mettinger Kaufmannsfamilie Boecker hinein<br />

geboren, wurde Aloys Boecker zunächst auch Kaufmann. Vor dem ersten Weltkrieg<br />

trat er als Novize in den <strong>St</strong>eyler Orden ein und begann ein <strong>St</strong>udium an der<br />

ordenseigenen Hochschule <strong>St</strong>. Gabriel bei Wien. Als Unteroffizier aus dem<br />

1.Weltkrieg zurückgekehrt, holte er in Münster die Reifeprüfung nach und<br />

studierte dort Theologie bis 1921. Die Priesterweihe in Osnabrück erfolgte nach<br />

Abschluss des Priesterseminars am 11.3.1922, der erste Einsatzort wurde die<br />

<strong>St</strong>. Sophien Gemeinde in Hamburg-Barmbek. Als Vikar lernte Aloys Boecker hier<br />

Johannes Prassek kennen, der aus schwierigen familiären Verhältnissen<br />

stammte und der als Messdiener auch später in Hamburg-Alt Rahlstedt die<br />

Nähe des Geistlichen als Ersatzvater und Priester suchte, so dass dieser sein<br />

geistiger Mentor wurde und als das wohl wichtigste, prägende Vorbild des<br />

jugendlichen Johannes Prassek gelten kann. Dieser wurde selber Priester des<br />

Bistums Osnabrück und als junger<br />

Kaplan im tiefbraunen Lübeck 1942<br />

unter einem Vorwand verhaftet, im<br />

November 1943 vom<br />

nationalsozialistischen Terrorstaat<br />

hingerichtet und 2011 als einer der<br />

drei Lübecker Kapläne selig<br />

gesprochen.<br />

1930 ging Aloys Boecker nach Heide<br />

in die Schleswig-Holsteinische<br />

Diaspora. In ein Umfeld also, in der<br />

die NS-Ideologie schon früh eine<br />

große Anhängerschaft fand. Aus<br />

seiner Ablehnung dieser heidnischen<br />

September 2012 33

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