Magazin für - Magazin Inspiration - Bad Windsheim
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Aus der Region inspiration 11<br />
Von Bernstein bis dunkles Rubinrot<br />
Neuer Bierführer charakterisiert mittelfränkische Biersorten<br />
In sechs Jahren wird das Bayerische Reinheitsgebot,<br />
demzufolge Bierbrauer allein<br />
auf Gerste, Hopfen und Wasser zurückgreifen<br />
dürfen, 500 Jahre alt. Die älteste Brauerei<br />
im Landkreis entstand gut 120 Jahre<br />
später. Noch eine Zahl rund um das Bier gefällig?<br />
In Mittelfranken gibt es mehr als 60<br />
Brauereien, sie alle sind Bestandteil des<br />
neuen Bierführers Mittelfranken, den die<br />
Autoren Harald Schieder und Ralph Forster<br />
herausgegeben haben.<br />
Für weitere Regierungsbezirke in Bayern<br />
gab es das umfassende Werk rund um Familien-<br />
und Gasthausbrauereien bereits, nun haben<br />
sich Harald Schieder und Ralph Forster in<br />
Mittelfranken umgetan und sind auf eine große<br />
Vielfalt gestoßen. Wichtig war ihnen, die<br />
Brauereien vor Ort zu besuchen, so finden<br />
auch spezielle Besonderheiten Erwähnung.<br />
Beispielsweise, woher das Hopfenaroma<br />
stammt, das in der <strong>Bad</strong> <strong>Windsheim</strong>er Brauerei<br />
Döbler <strong>für</strong> den typischen Geschmack sorgt. Einer<br />
umfassenden Prüfung wurden zudem die<br />
verschiedenen Biersorten einer jeden Brauerei<br />
unterzogen. Ob Bockbier, Festbier oder Pils, sie<br />
alle sind durch Angaben zu Farbe, Geruch und<br />
Geschmack charakterisiert. „Subjektiv gefärbt“,<br />
wie die Autoren eingestehen, die Leser erhalten<br />
aber dennoch einen „kleinen Wegweiser“<br />
auf der Suche nach potenziellen neuen Favoriten.<br />
Angesichts der hohen Brauereidichte eine<br />
duchaus hilfreiche Unterstützung.<br />
Allein <strong>für</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Windsheim</strong> sind vier<br />
Brauhäuser aufgelistet, zu dem Familienunternehmen<br />
Döbler am<br />
Kornmarkt kommen die beiden<br />
Brauhäuser auf dem Gelände des<br />
Freilandmuseums hinzu. Während<br />
die Kessel im Schüsselfelder<br />
Kommunbrauhaus aus dem<br />
Jahr 1844 regelmäßig angeheizt<br />
werden, wird das Brauhaus<br />
aus Kraisdorf von 1699<br />
nur einmal im Jahr anlässlich<br />
des „Tag des Bieres“ in Betrieb<br />
genommen. Aufgeführt<br />
ist darüber hinaus im<br />
zweiten Teil des Bierführers,<br />
der den Lohnbrauereien<br />
und Handelsmarken<br />
gewidmet ist, das<br />
Unternehmen Bürgerbräu,<br />
dessen eigenes<br />
Sudhaus vor knapp<br />
zehn Jahren geschlossen<br />
wurde. Die<br />
Biersorten der ältes -<br />
ten Brauerei im<br />
Aischgrund, der<br />
Uehlfelder Brauerei<br />
Zwanzger,<br />
wurden ebenso<br />
einer eingehenden<br />
Prüfung unterzogen, wie die der jüngsten<br />
Brauerei im Landkreis Neustadt/Aisch – <strong>Bad</strong><br />
<strong>Windsheim</strong>: Vor fünf Jahren wurde nach umfangreicher<br />
Renovierung wieder eine kleine<br />
Sudstätte in Neustadt eröffnet, in der unter anderem<br />
das Bier <strong>für</strong> das typische „Moggerla“ gebraut<br />
wird, das in der 0,33 Liter-Flasche in den<br />
Handel kommt.<br />
Im letzten Kapitel in dem 184 Seiten umfassenden<br />
Werk befassen sich die beiden Autoren<br />
schließlich mit den Biermythen in Mittelfranken.<br />
Hauptsächlich wird dort auf bestehende<br />
Brauereien verwiesen, die privat von Hobbybrauern<br />
betrieben werden, was sowohl Auswirkungen<br />
auf die Menge des gebrauten Bieres<br />
wie auch die Besteuerung hat. Beispielsweise<br />
ist von einem Bürgermeisterbier die<br />
Rede, das von Zeit zu Zeit in Diespeck entsteht.<br />
Da dem Hobbybrauer hin und wieder ein Gemeindeoberhaupt<br />
unterstützend zur Hand<br />
geht, war der Name <strong>für</strong> den Gerstensaft rasch<br />
gefunden.<br />
Der „Bierführer Mittelfranken. Alle Brauereien<br />
– alle Biere“ ist im Fachverlag Hans Carl<br />
GmbH, Nürnberg, erschienen und kostet 19,90<br />
Euro. ISBN: 978-3-418-00121-0.<br />
CHRISTINE BERGER<br />
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