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Der Sauvignon-Hexenmeister

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Center“ auf der Vinova, wo<br />

Walter Skoff von 16 bis 17.30<br />

Uhr die Highlights seines Weinsortiments<br />

sowie den neuen<br />

Jahrgang präsentieren wird. Ich<br />

lege meine Hand für ein Aha-<br />

Erlebnis ins Feuer.<br />

<strong>Sauvignon</strong> im Blut<br />

Ich muss gestehen – ich habe<br />

meine Initiation, wie oben geschildert,<br />

erst sehr spät erfahren<br />

–, dass ich Walter Skoffs<br />

Leidenschaft für diese Rebsorte<br />

überaus gut verstehe. Da meine<br />

Liebe zu der Sorte selbst noch<br />

relativ jung ist, kann ich mir<br />

sehr gut vorstellen, was im Kopf<br />

eines jungen Mannes vorgeht,<br />

dem der Wein auch so gut<br />

schmeckt und der vor etwa 20<br />

Jahren vor dem Problem stand,<br />

eine typische kleine, gemischte<br />

südsteirische Landwirtschaft –<br />

Viehzucht inklusive – zu übernehmen.<br />

Ganze zwei Hektar<br />

Weingärten gehörten damals<br />

dazu. Aber wer den Walter einmal<br />

in seinem Element und<br />

seiner Dynamik erlebt hat, dem<br />

ist klar, dass der sogar versucht<br />

hätte, auf Grönland <strong>Sauvignon</strong><br />

anzubauen, wenn Boden und<br />

Klima nur ein Haucherl besser<br />

wären. Nein, mit Ackerbau und<br />

Viehzucht hatte der Walter<br />

nichts am Hut, er konzentrierte<br />

sich voll auf den Weinbau, heute<br />

ist er Herr über 30 eigene und<br />

sechs zugepachtete Hektar Rebfläche,<br />

auf den <strong>Sauvignon</strong> entfallen<br />

55 Prozent.<br />

<strong>Der</strong> guten Ordnung halber sei<br />

erwähnt, dass bei den Skoffs<br />

selbstverständlich auch die anderen<br />

steirischen Reben in Ehren<br />

gehalten werden: Chardonnay<br />

(Morillon), Grau- und Weißburgunder<br />

sowie Muskateller.<br />

10% der Rebfläche sind mit<br />

Zweigelt bestockt, der immer<br />

wieder für eine Überraschung<br />

gut ist. Denn es ist keineswegs<br />

selbstverständlich, dass ein steirischer<br />

Zweigelt bei der International<br />

Wine Challenge (IWC)<br />

in London prämiert wird, wo<br />

anerkanntermaßen die strengsten<br />

Juroren überhaupt sitzen.<br />

Dass Zweigelt (Barrique 2000)<br />

und <strong>Sauvignon</strong> Blanc (Classique<br />

2001) in ihren Klassen überhaupt<br />

die höchstbewerteten<br />

österreichischen Weine waren,<br />

freut den Winzer natürlich –<br />

ganz zu Recht. Wobei die übrigen<br />

vier prämierten Weine<br />

ebenfalls erwähnt sein sollen:<br />

die <strong>Sauvignon</strong>s „Edition“ und<br />

„Royal“ sowie Chardonnay und<br />

Weißburgunder.<br />

Sind eigentlich diese Engagements<br />

auf Auslandsmessen und<br />

internationalen Prämierungen<br />

wichtig? „Und wie!“, kommt es<br />

wie aus der Pistole geschossen.<br />

„Das geht natürlich Hand in<br />

Hand. Man muss schauen, dass<br />

man bei den Degustationen vorne<br />

ist, dann kennen die Leute<br />

wenigstens einmal den Namen<br />

und bleiben am Stand stehen.<br />

Sonst steht man nur da und<br />

sieht den Besucherstrom vorüberziehen.“<br />

Wobei Walter Skoff<br />

auch uns (und unseren Kollegen)<br />

Respekt zollt: „Man darf<br />

die Arbeit der Medien nicht<br />

vergessen. Die haben sich in der<br />

Zwischenzeit eine solche Kompetenz<br />

erarbeitet, dass das Publikum<br />

darauf vertraut.“ Wir<br />

reichen das Kompliment mit<br />

dem größten Vergnügen zurück:<br />

Wer so gute Weine keltert,<br />

über den ist’s ein Vergnügen<br />

zu schreiben.<br />

Insgesamt werden heuer sieben<br />

verschiedene <strong>Sauvignon</strong>s im Angebot<br />

sein. Drei davon sind die<br />

schon erwähnten „Classique“ (die<br />

frische steirische Linie),„Edition“<br />

(die reifere Linie, die durchaus<br />

ein wenig Geduld verlangt) und<br />

„Royal“ (die kräftige Barrique-<br />

Variante). Dazu kommen zwei<br />

Edelsüße: die 2001 erstmals gelesene<br />

Auslese sowie die derzeit<br />

noch im Barrique schlummernde<br />

Trockenbeerenauslese vom<br />

Jahrgang 2002, die 2004 in den<br />

Verkauf kommen wird. Ganz neu<br />

sind die beiden Lagenweine, die<br />

es ab dem Jahrgang 2002 geben<br />

wird: Hochsulz und Obegg (die<br />

es, wir erinnern noch einmal daran,<br />

auf der Vinova zu verkosten<br />

geben wird). Ob der frisch ausgesetzte<br />

Grassnitzberg auch einmal<br />

dazustoßen wird, ist noch<br />

offen – ich gehe aber davon aus,<br />

dass der Winzer den Wein von<br />

seiner dritten Toplage nicht verstecken<br />

wird.<br />

Die Hochsulz wird übrigens<br />

vom Junior Joachim in alleiniger<br />

Verantwortung ausgebaut.<br />

<strong>Der</strong> 21-jährige Klosterneuburg-<br />

Absolvent, der noch bis Ende<br />

Juni sein Praktikum in Neuseeland<br />

absolviert, schätzt reife<br />

Weine, und es wird hochinteressant<br />

sein,die Weine von Vater<br />

und Sohn zu vergleichen. Vom<br />

Obegg schwärmt der Herr Papa:<br />

„Das ist ein leichterer Boden in<br />

reiner Südexposition, wie geschaffen<br />

einerseits für optimale<br />

Reife – von der Erziehung mit<br />

extrem niedriger Stammhöhe<br />

unterstützt –, andererseits für<br />

Finesse und Vielschichtigkeit.“<br />

Während ich hier sitze und<br />

diese Zeilen zu Papier (respektive<br />

zu Tastatur) bringe, macht<br />

sich ein seltsames Phänomen<br />

bemerkbar: Ich bekomme <strong>Sauvignon</strong>-Durst.<br />

Ich werde ihn<br />

allerspätestens am Nachmittag<br />

des Vinova-Sonntags stillen.<br />

Versprochen!<br />

Michael Prónay<br />

Weingut Walter & Evelyn Skoff, 8462 Gamlitz, Eckberg 16,<br />

Tel.: 03453/42 43-0, Fax: Dw. 17; w@weingut-skoff.com,<br />

www.weingut-skoff.com<br />

Ein Wort zur Homepage. Erstens: Dem internationalen<br />

Engagement des Winzers entspricht die Endung „com“, was<br />

deshalb wichtig ist, weil man unter „at“ zu einem Namensvetter<br />

aus der Branche kommt. Und zweitens: Surfen Sie vorbei.<br />

Zu Friedrich Smetanas „Moldau“ kann man nicht nur herrlich<br />

träumen, sondern die Weine online bestellen.<br />

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