APA Qualitäts- Handbuch - Ambulante Pflege Angeln
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<strong>APA</strong><br />
<strong>Qualitäts</strong>-<br />
<strong>Handbuch</strong><br />
F1 Führung, Politik & Strategie<br />
F1.2 <strong>Pflege</strong>verständnis<br />
Unser <strong>Pflege</strong>verständnis orientiert sich am ICN-<strong>Pflege</strong>kodex für <strong>Pflege</strong>nde. Die Berufsausübung<br />
der <strong>Pflege</strong>kräfte ist getragen von einer hohen Verantwortung für die<br />
Ausübung der <strong>Pflege</strong>, die Wahrung der fachlichen Kompetenz sowie die <strong>Pflege</strong> der<br />
eigenen Gesundheit. In der Umsetzung werden sowohl die Bedürfnisse aller Kunden<br />
als auch der Mitarbeiter mit einbezoge. Unsere <strong>Pflege</strong> orientiert sich am Lebensmodell<br />
nach Roper, Logan und Tierney, deren Modell L. Juchli erweitert hat um Aspekte<br />
christlichen Handelns. Das Modell nach Roper et al besagt, dass in der Lebensspanne<br />
zwischen Geburt und Tod verschiedene Phasen der Abhängigkeit/Unabhängigkeit<br />
erreicht werden. Bestimmte Einflussfaktoren wirken dabei auf die Lebensaktivitäten<br />
ein. Wir möchten unseren Kunden ermöglichen, ein höchstmögliches Maß an Selbstbestimmung<br />
und Unabhängigkeit zu erhalten. Christliche Werte haben für uns einen<br />
hohen Stellenwert, die Achtung vor den Werten anderer Religionen ist für uns selbstverständlich.<br />
Die einzelnen Aspekte des <strong>Pflege</strong>verständnisses<br />
1. Die personale Beziehung und Begleitung<br />
• Die Basis unserer beruflichen <strong>Pflege</strong> entsteht durch die persönliche<br />
Beziehung zwischen <strong>Pflege</strong>person und zu <strong>Pflege</strong>nden.<br />
• Wir wissen, dass Unbewusstes in unserer eigenen und in der Person<br />
des zu <strong>Pflege</strong>nden die Form der <strong>Pflege</strong> mit beeinflussen kann und beziehen<br />
die entsprechenden Gefühle verantwortlich in unser Handeln mit<br />
ein.<br />
• Kommunikation stellt einen wichtigen Prozess im <strong>Pflege</strong>handeln dar.<br />
Wir verhalten uns wertschätzend und respektvoll, kommunizieren offen<br />
und einfühlsam mit allen an der <strong>Pflege</strong> Beteiligten.<br />
2. Individuelle <strong>Pflege</strong><br />
Mit unserer professionellen <strong>Pflege</strong> wollen wir dazu beitragen, die Lebenskontinuität,<br />
die Selbstbestimmung und die Sinnfindung des zu <strong>Pflege</strong>nden trotz<br />
Selbstpflegedefizite soweit wie möglich zu erhalten.<br />
Wir beachten deshalb:<br />
• individuelles Krankheitserleben ( z.B. Krisengefühl, Angst vorm Sterben)<br />
• persönliche Vorlieben, Gewohnheiten, Traditionen<br />
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• biographische Situation<br />
• gegenwärtige familiäre Situation (evtl. Rollenverlust)<br />
• gesellschaftliche Stellung und den Einfluss, den die <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit<br />
darauf nimmt<br />
• religiöse Zugehörigkeit<br />
Wir beziehen diese Gegebenheiten zusammen mit den zu <strong>Pflege</strong>nden in unsere<br />
<strong>Pflege</strong>prozessplanung mit ein. Biografiearbeit spielt in jeder Anamnese<br />
eine wichtige Rolle. <strong>Pflege</strong>planung und -durchführung geschieht daher wenn<br />
möglich zusammen mit dem zu <strong>Pflege</strong>nden.<br />
Bei Interessenkonflikten haben Wünsche und Bedürfnisse der zu <strong>Pflege</strong>nden<br />
Vorrang, es sei denn es drohen gravierende Schäden oder es würden ethische<br />
Grundsätze verletzt.<br />
Bei Beratung, Anleitung, Wohnraumanpassung, u.a. beachten wir ebenfalls<br />
den individuellen Aspekt.<br />
3. Umfassende, integrierende ambulante <strong>Pflege</strong><br />
Nach unserem Verständnis knüpft <strong>Pflege</strong>handeln an vorhandene geistige,<br />
emotionale, soziale, ökonomische und körperliche Fähigkeiten, Fertigkeiten<br />
und Möglichkeiten (Ressourcen) der einzelnen Personen an.<br />
Die <strong>Pflege</strong>kraft versteht die <strong>Pflege</strong>interventionen im Zusammenhang des gesamten<br />
<strong>Pflege</strong>- und Therapiefeldes als ein Angebot unter anderen Dienstleistungen<br />
unter größtmöglicher Wahrung der Selbstbestimmung.<br />
Die vorhandenen Gesundheitsdienste in der Region betrachtet sie als weitere<br />
Ressourcen, die den Hilfsbedürftigen zur Verfügung stehen. Sie arbeitet mit<br />
allen am <strong>Pflege</strong>- und Betreuungs-, Versorgungs- und Therapiespektrum beteiligten<br />
Fachleuten und Institutionen kooperativ zusammen und sichert dadurch<br />
die <strong>Pflege</strong>kontinuität.<br />
4. Zu einem friedlichen Sterben beitragen<br />
Wir bejahen das Bedürfnis vieler Menschen, zu Hause zu sterben. Es ist uns<br />
ein Anliegen, dass niemand allein sterben muss, es sei denn, es wird ausdrücklich<br />
gewünscht.<br />
Wir versuchen, intensive <strong>Pflege</strong> und Begleitung Sterbender unter Mithilfe der<br />
Angehörigen zu leisten. Wichtig ist dabei die Mitarbeit von Seelsorgern und<br />
Angehörigen der Hospizbewegung. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit stellt<br />
die Palliative Care Versorgung dar.<br />
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5. Anwendung der <strong>Pflege</strong>interventionen<br />
Alle <strong>Pflege</strong>handlungen werden sachgerecht und korrekt durchgeführt. Die gewählten<br />
Methoden und Techniken entsprechen den aktuellen, pflegewissenschaftlichen<br />
und allgemeinen Erkenntnissen, Forderungen und Standards wie<br />
z.B. die Anwendung der Expertenstandards, die jeweils auf unseren Dienst<br />
zugeschnitten werden.<br />
Beachtung von Effektivität und Effizienz<br />
Die professionellen <strong>Pflege</strong>personen beachten auch die Effektivität (Zielerreichung)<br />
und Effizienz (Wirksamkeit) ihres Mittel- und Methodeneinsatzes.<br />
Wir prüfen neu gewonnene und in der Fachpresse publizierte Erkenntnisse<br />
und Methoden auf ihre Praxisrelevanz und beziehen sie gegebenenfalls als<br />
neue Bausteine in unser <strong>Pflege</strong>handeln ein.<br />
6. <strong>Pflege</strong>fähigkeit von Laien stärken<br />
• Wir unterstützen Laien bei der <strong>Pflege</strong> ihrer Angehörigen und vermitteln<br />
dabei pflegetechnisches Können zur Erhaltung und Förderung der<br />
Selbstständigkeit.<br />
• Um den Betreuten ein größtmögliches Maß an Unabhängigkeit zu ermöglich,<br />
streben wir an, unsere professionelle <strong>Pflege</strong> in Laienpflege überzuleiten,<br />
sofern es die <strong>Pflege</strong>situation und die Fähigkeit, sowie Bereitschaft<br />
der beteiligten Angehörigen erlaubt.<br />
• Wir bieten individuelle <strong>Pflege</strong>beratung in der Häuslichkeit sowie<br />
im Rahmen von Sprechstunden und Angehörigengruppen an.<br />
• Ebenso werden Lehrveranstaltungen (Kurse für häusliche<br />
Krankenpflege) mit dem Ziel, das Laienpflegepotential zu erhöhen,<br />
angeboten<br />
7. Eine Gesundheit und Wohlbefinden fördernde Umgebung<br />
schaffen<br />
Soweit der Wohnraum als Einflussfaktor für ein selbst bestimmtes<br />
Leben gesehen werden kann, fördern wir folgende Faktoren und unterstützen<br />
bei:<br />
• Wohnraumanpassung<br />
• Versorgung mit <strong>Pflege</strong>hilfsmitteln<br />
• <strong>Pflege</strong> von sozialen Kontakten<br />
• Wahrnehmung der Interessen gegenüber Dritten<br />
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