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21 // MitarbeiteraktienCOMP & BENAusgabe 1 // Januar 2015wickelt man ein Gefühl für den Aktienmarkt.“ Eine stärkereVerbundenheit der Mitarbeiter mit dem Arbeitgeberund mit dessen Aktionären – das will die Lufthansaüber ihre Aktienprogramme erreichen.Deshalb wurde LH-Chance auch nicht als Mitnahmeprogrammkonzipiert, sondern verlangt den teilnehmendenTarifmitarbeitern über das jährliche Investment unddie Haltefrist Opfer ab. Zudem ist nicht garantiert, dassder Konzern in jedem Jahr eine Aktientranche anbietet.Der Tarifvertrag sieht eine bestimmte Barzahlung an dieTarifmitarbeiter vor, sobald der Konzern im Vorjahr einedefinierte Ergebnisschwelle überschritten hat. Bei der Variantemit puren Belegschaftsaktien können die TeilnehmerAnteile zum Marktwert von 122 Prozent des Cashbetragsauswählen, bei LH-Chance über das Darlehen sogarAktien zum Marktwert von 145 Prozent. Seit 1996 kam esnur in drei Jahren nicht zu einer Ausgabe der Aktientranchenaufgrund schwacher Geschäftsergebnisse.Führungskräfteprogramm folgte mit Verzug1997, ein Jahr nach dem Start des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms,legte die Lufthansa mit LH-Performanceein Vergleichsprogramm für Führungskräfte undaußertariflich entgoltene Mitarbeiter auf. Der Anstoß fürLH-Performance kam eher aus dem Kapitalmarkt undvon interessierten Investoren als aus dem Unternehmenselbst. Die Lufthansa wurde gerade vollständig privatisiert,und der damalige Vorstand wollte das Denken derMitarbeiter durch die Einbindung in Aktienprogrammeändern. „Es war eine bewusste Entscheidung, dass sichbei uns Corporate Finance um die Gestaltung der Aktienprogrammekümmert“, betont Markus Ott.Das LH-Performance-Programm basiert auf zweiSäulen. Im Rahmen der ersten Säule können Führungskräfteund AT-Mitarbeiter nach freier Wahl eine festgelegteTranche Aktien mit einem 50-prozentigen Rabatterwerben, die sie vier Jahre lang halten müssen. Nur fürdie Mitglieder des Vorstands besteht Teilnahmepflicht.Die Anzahl der rabattierten Aktien ist begrenzt und nachLeitungsebenen gestaffelt.Nach Ablauf der vierjährigen Haltefrist eröffnensich den Führungskräften zwei Auszahlungsoptionen,die Performanceoption und die Outperformanceoption.Bei der Performanceoption kommt es nach vier Jahrenzu einer Auszahlung, wenn sich der Kurs der Lufthansa-Aktie positiv entwickelt hat und wenn diese Entwicklungeine festgelegte Hürde genommen hat. So muss der Aktienkursüber die vier Jahre hinweg mindestens um 33Prozent zulegen, damit es zu einer Auszahlung kommt.Dabei werden nach dem Prinzip des Total ShareholderReturn während der Laufzeit gezahlte Dividenden auchberücksichtigt. Beträgt der Aktienkurs beispielsweisezum Zeitpunkt der Ausgabe der Aktientranche 10 Euro,muss er am Ende der Haltefrist bei 13,30 Euro oder höherstehen, damit die Option aktiv wird. Nach oben hin istdie Barauszahlung auf das 1,5fache der Hürde gecapt.Sportlicher Wettbewerb über die OutperformanceoptionDie Outperformanceoption sieht eine Auszahlung nachdem Prinzip des Total Shareholder Return erst dann vor,wenn sich die Lufthansa-Aktie besser entwickelt als einVergleichsbasket mit mehreren europäischen Wettbewerbern.Die Aktienkurse der Wettbewerber fließen mitunterschiedlichen Anteilen in den Vergleich ein. „Mitdieser Option wollen wir den sportlichen Ehrgeiz unsererFührungskräfte im internationalen Wettbewerbwecken“, erläutert Markus Ott die Motivation. „Die Teilnehmerkönnen anhand monatlicher Auswertungenregelmäßig sehen, wie unsere Aktie gerade im Wettbewerbmit den Konkurrenten dasteht.“Aus Sicht der Lufthansa bietet die Outperformanceoptionweitere Vorteile. So ist das Risiko für sie gering,Windfall-Profits zahlen zu müssen, denn alle Fluggesellschaftensind jeweils in ähnlichem Maße betroffen, wennsich die Rahmenbedingungen im Markt etwa durch äußereEingriffe verändern. Zudem kann es auch in dem Fall,dass der Kurs der Lufthansa-Aktie in einer Baisse sinkt, zueiner Auszahlung kommen, wenn nämlich die Kurse derWettbewerber gleichzeitig noch stärker sinken. So bleibtauch in schwierigen Börsenzeiten die Motivation der Mitarbeitererhalten, für Lufthansa das Beste zu erzielen –und natürlich für das eigene Aktiendepot.Angesichts einer Partizipationsquote von aktuell 73Prozent sind die Entscheider der Lufthansa mit LH-Performancezufrieden. Auch die Aktionäre hatten bislangnichts an den Aktienprogrammen auszusetzen, müssensie doch das Genehmigte Kapital B genehmigen, ausdem heraus die Lufthansa die Aktien für die Programmebegibt. Dr. Guido Birkner,verantwortlicher Redakteur Human ResourcesFRANKFURT BUSINESS MEDIA – der F.A.Z.-Fachverlagguido.birkner@frankfurt-bm.comwww.compbenmagazin.de

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