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Juli 2011 - Der Neusser

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Droht dem<br />

Nahverkehr der Infarkt?<br />

Logistik und Personen-Nahverkehr nutzen die<br />

<strong>Neusser</strong> Verkehrs-Drehscheibe gut und gerne: Von<br />

hier aus sind Märkte und Arbeitsplätze gut zu erreichen.<br />

Zumindest dann, wenn es weder Staus gibt und<br />

der Öffentliche Nahverkehr bedarfsgerecht läuft.<br />

Lothar Wirtz<br />

Zu diesem Thema war<br />

der Bonner Verkehrsexperte<br />

Benedikt Hauser<br />

der Einladung von<br />

Dr. Jörg Geerlings in die<br />

CDU-Geschäftsstelle<br />

gefolgt. „Wir müssen<br />

klären“, so Geerlings,<br />

„ob unser Nahverkehrsnetz<br />

zukunftsfest ist.“<br />

Die Stauprobleme in<br />

Stoßzeiten bekommen<br />

tausende Pendler zu spüren. Dies sei ein Problem, auf das man bei<br />

ständig wachsender Mobilität der Wirtschaft und der Bürger ein<br />

wachsames Auge haben muss. „<strong>Der</strong> Schienen-Personennahverkehr<br />

(SPNV) ist da oft eine geeignete Alternative zum Auto. Den nutze<br />

ich selbst. In 18 Minuten fahre ich mit der Straßenbahn vom Glockhammer<br />

bis zum Landtag.“ Aber nicht jede Verbindung kommt den<br />

Bedürfnissen jedes Einzelnen nach, wie viele Bürger wissen.<br />

Mehr Kapazitäten und Sicherheit schaffen<br />

Im Bereich der Sicherheit wurde bereits einiges getan. „Die von Datenschützern<br />

kritisierte Videoüberwachung in Bussen hat zu einer<br />

deutlichen Senkung von Vandalismus und Kriminalität geführt“, so<br />

Geerlings. Straftaten konnten dank der Bilder im Nachhinein aufgeklärt<br />

werden. „Die Leute fühlen sich einfach sicherer und das ist sehr<br />

wichtig.“ Ebenso wichtig, wie die Schaffung bedarfsgerechter Kapazitäten.<br />

„Aktuell lassen wir ein Gutachten wegen der Schulbussituation<br />

erstellen. Wenn es notwendig ist, wird der Fahrplan danach<br />

sinnvoll optimiert“, erklärt Geerlings weiter.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Neusser</strong> 07.<strong>2011</strong><br />

Mehr Kosten, mehr Investitionen<br />

Mehr Kapazitäten schaffen heißt aber auch mehr Kosten. Verkehrsexperte<br />

Benedikt Hauser bringt es auf den Punkt. „Wir haben<br />

mal überlegt, wie teuer es ist, wenn wir 10.000 Pkw-Fahrer auf Bus<br />

und Bahn umsteigen lassen. Mit Schaffung von P&R-Parkplätzen<br />

wären wir bei rund 10 Millionen Euro. Nur für die Parkplätze wohlgemerkt.“<br />

Dennoch ist für den Verkehrsexperten klar, dass in den SPNV<br />

investiert werden muss, um ihn zukunftssicher zu machen. „Seit die<br />

EU ihren Güterverkehr auf das öffentliche Schienennetz verlagert<br />

hat, ist es dort noch enger geworden.“ Deshalb müsse das Schienennetz<br />

in NRW dringend ausgebaut werden. Gleichzeitig gelte es,<br />

Busse und Bahnen besser aufeinander abzustimmen und alternative<br />

Antriebe voranzutreiben. „Mit Wasserstoff angetriebene Busse wären<br />

eine echte Alternative.“ Damit ließe sich ein Abfallprodukt der<br />

hiesigen chemischen Industrie intelligent nutzen, erklärt Hauser.<br />

Das ganze funktioniere aber nur, wenn die Ticket-Tarife, auch über<br />

die Verkehrsverbünde hinaus, vereinfacht werden.<br />

<strong>Neusser</strong> Themen<br />

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