Aus der Gemeinde - Peterskirche in Dornberg

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Aus der Gemeinde
Aus dem Tagebuch eines Sargträgers
Mit großem Interesse habe ich
den Beitrag von Herward und
Manfred Generotzky im Gemeindebrief
November 2002
„Als der Leichenwagen noch als
Pferdefuhrwerk durch Dornberg
fuhr“ gelesen.
Seit drei Jahren bin ich im Kreis
der Kirchdornberger Sargträger
tätig. Ich bin der Ansprechpartner
für das Friedhofsamt, wenn
es gilt, Beerdigungen für die
Sargträger bekannt zu geben.
Der Kreis der Sargträger sollte
sich nach Möglichkeit immer mit
Männern aus Kirchdornberg zusammensetzen.
Es hat Zeiten
gegeben, da war es sehr
schwierig, eine komplette Mannschaft
zu stellen. Das ist heute
Gott sei Dank anders.
Vielleicht kann an dieser Stelle
einmal erwähnt werden, dass
der Friedhof eine der letzten Einrichtungen
ist, die von der früheren
Bedeutung Kirchdornbergs
für den Bezirk Dornberg zeugen.
Denn hier war ja auch die einzige
Kirche, und die beiden Gaststätten
hatten ja auch jeweils
einen Saal wo sich Alt und Jung
zum Tanz trafen, und in der
Woche tummelte sich dort jeweils
ein Sportverein. Ja, das
Kirchdorf hatte auch in den
50ern und Anfang der 60er
Jahre das einzige Kino im
Bezirk. Vor dem Krieg war hier
auch der einzige Arzt ansässig.
Herward und Manfred haben ja
trefflich aufgezeigt, was beim
Tode eines Gemeindegliedes
damals zu bedenken war. Das
aber in der damaligen Zeit nur
funktionieren konnte, weil es
eine gewachsene Nachbarschaft
gab. Nachdem die ersten Siedlungen
gebaut waren, wurde es
mit der Nachbarschaftshilfe bei
Beerdigungen immer schwieriger
und es entwickelte sich ein
neuer Berufsstand, nämlich der
des Bestatters. Es sind sehr oft
Tischler, die ja sowieso den Sarg
lieferten und dann auch andere
Dienstleistungen übernahmen,
wenn es galt, Beerdigungen zu
organisieren.
Ist nun heute der Tod eines Menschen
eingetreten, so wird die
Familie oder der Arzt den Bestatter
bestellen. Der Bestatter
muss dann alles koordinieren
und den Beerdigungsablauf
nach dem Wunsch der Familie
festlegen.
Es spielen unglaublich viele
Faktoren mit, wie eine Beerdigung
heute abläuft. Zwei grundverschiedene
Bestattungen sind
ja die Erd- und Feuerbestattung.
Bis zum Segen in der Friedhofskapelle
ist ja alles fast gleich.
Während wir Sargträger für eine
Erdbestattung nach Beendigung
der Trauerfeier in Aktion treten
und den Sarg zum Begräbnis
bringen, bleibt der Sarg für eine
Urnenbeisetzung nach der Vorfeier
stehen. Es gibt aber auch
Familien, die es nicht gerne sehen,
dass der Sarg stehen
bleibt, es sähe so vergessen
aus. Dann treten wir auch in Aktion
und ziehen den Sarg nach
draußen, wo das Auto des Bestatters
steht und laden ihn da
ein, so dass der Sarg zum
Krematorium gefahren werden
kann. Das ist dann ein ähnlicher