PDF-Pfarrbrief Nr.17 - Sankt Wendelinus Zellhausen
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In diesen Tagen geht das Superwahljahr<br />
2009 zu Ende. Ganz gleich, welche Mehrheiten<br />
im Bundestag, in den Landtagen<br />
und den Stadträten zustande kommen,<br />
ganz gleich wer im Kanzleramt, den<br />
Staatskanzleien und den Rathäusern regiert,<br />
ist über das ganze Jahr eines zu<br />
konstatieren. Die oftmalige Zurückhaltung<br />
und Unterrepräsentanz von Seiten der Kirchen<br />
zu aktuellen politischen und brisanten<br />
Themen.<br />
Politische Meinungsbildung der Kirchen<br />
geht über einige wenige kritische Predigten<br />
zur Weltfinanzkrise, einige wenige<br />
Appelle zu mehr Klimaschutz nicht hinaus.<br />
Dabei sind die Brennpunkte, an denen<br />
christliche Meinungen auch in der Politik<br />
mehr als nötig sind, zahlreich vorhanden.<br />
Sei es, wenn die Schöpfung durch Umweltzerstörung,<br />
Schadstoffemissionen oder<br />
Atommüllendlagerung zerstört wird. Sei es<br />
wenn Arbeitnehmer/-innen aufgrund von<br />
Dumpinglöhnen selbst bei einem Vollzeitjob<br />
ihre Familien nicht ernähren können.<br />
Sei es, wenn Frauen bei gleicher Arbeit<br />
schlechter bezahlt werden als Männer und<br />
Gott ist politisch<br />
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bei gleicher Qualifikation geringere Karrierechancen<br />
haben.<br />
Ist Gott politisch? Ich denke, ja. Politisch<br />
in dem Sinne, dass ihm nicht gleichgültig<br />
ist, in was für Gesellschaften wir leben<br />
und nicht in dem Sinne der zu oft einseitigen<br />
Parteipolitik. Ich bin überzeugt davon,<br />
dass es ein Anliegen Gottes ist, dass ein<br />
jeder Mensch ein selbstbestimmtes Leben<br />
in Freiheit, Würde und Gerechtigkeit leben<br />
kann.<br />
Daher sollte es auch das Anliegen eines/-r<br />
jede/-n Christ/-in sein, sich für die Freiheit<br />
und Würde eines jeden Menschen einzusetzen<br />
und gegen jedwedes Interesse, die<br />
dieses nicht zum Ziel hat, zu kämpfen.<br />
Gott ist politisch. Die Christinnen und<br />
Christen müssen es auch sein.<br />
T. T.