Up Visite - Hümmling Krankenhaus Sögel
Up Visite - Hümmling Krankenhaus Sögel
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Kompaktes<br />
Gemeinsam Abschied nehmen<br />
Ambulanter Palliativdienst gedenkt den betreuten Verstorbenen<br />
51 Teelichter leuchten, auf einem mit einer weißen<br />
Tischdecke geschmückten Tisch stehend,<br />
vor dem Altar der Kapelle des <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Sögel</strong> (HKS). Rote Rosen stehen in einer<br />
Vase vor dem Lichtermeer. Sonnenstrahlen brechen<br />
durch das farbige Glas der Kapellenfenster.<br />
Das Klarinettenensembel Werpeloh leitet den<br />
zweiten Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen,<br />
die im vergangenen Jahr vom Ambulanten<br />
Palliativdienst Nördliches Emsland begleitet<br />
wurden, ein.<br />
Angehörige und Freunde der Verstorbenen<br />
erinnern sich mit den Mitarbeiterinnen des<br />
Ambulanten Palliativdienstes, an eine extrem<br />
belastende Zeit, durch die man gemeinsam gegangen<br />
ist. Traurigkeit erfüllt den Raum, aber<br />
auch große Dankbarkeit. Für die intensive Nähe<br />
zu den Familien und den Verstorbenen aber<br />
auch für die warmherzige Betreuung. Eine gro-<br />
Weiterbildung auf neuem Niveau<br />
Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen<br />
den niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen<br />
der Region mit der Ärzteschaft des <strong>Hümmling</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong> (HKS) wurde am 29. November<br />
des letzten Jahres begründet. In Form<br />
eines Allgemeinmedizinisch-Internistischen Gesprächskreises<br />
wurde eine Weiterbildungsform<br />
gefunden, von der alle Teilnehmer profitieren<br />
können. Der Gastroenterologe Dr. Ralf Meyer,<br />
Ltd. Oberarzt der Inneren Medizin im HKS, moderierte<br />
den Abend. Zusätzlich referierte er über<br />
die aktuelle Empfehlung zur Verabreichung von<br />
Protonenpumpeninhibitoren (Säurehemmern).<br />
Als zweiter Vortrag gab der Kardiologe und<br />
Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Norbert Bley,<br />
einen Überblick über die neueste Studie zum<br />
Einsatz von Antikoagulantien. Neu war dann die<br />
weitere Gestaltung des Abends. Es wurden Pa-<br />
ße Stütze sei der Ambulante Palliativdienst für<br />
sie gewesen, meint eine Witwe.<br />
Der Ambulante Palliativdienst hat es sich zum<br />
Ziel gemacht, Menschen mit einer weit fortgeschrittenen,<br />
unheilbaren Krankheit und entsprechend<br />
begrenzter Lebenszeit vor Leid und<br />
Schmerzen zu schützen und ihnen ein menschenwürdiges<br />
Dasein in ihrer vertrauten Umgebung<br />
bis zum Tod zu ermöglichen. Belastende<br />
Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Luftnot,<br />
Angst und Unruhe gilt es zu lindern. Durch einen<br />
Rufdienst (24-Stunden-Bereitschaft) können<br />
Hilfe oder erforderliche Hausbesuche durch<br />
qualifizierte Palliativmediziner und Palliativpflegekräfte<br />
jederzeit angefordert werden.<br />
Die bestehenden Versorgungsstrukturen z. B.<br />
durch Hausarzt und Pflegedienst bleiben unverändert<br />
bestehen. Palliativmediziner und Palliativpflegefachkräfte<br />
ergänzen und verdichten<br />
tientenfallbeispiele aus Sicht des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es und aus Sicht der<br />
niedergelassenen Ärzte vorgestellt<br />
und debattiert. Den Anfang machte<br />
Assistenzarzt Dr. Jan-Felix Christiansen.<br />
Ihm folgten Dr. Hermann<br />
Rolfes, Facharzt für Innere Medizin<br />
in Lathen, und Dr. Hans Dinklage,<br />
Allgemeinmediziner in Esterwegen.<br />
Dabei gab es durchaus kritische Debattenbeiträge.<br />
Doch gerade diese<br />
Form des Austausches ermöglicht<br />
eine noch bessere Zusammenarbeit und Verständnis<br />
für die Sichtweise des jeweils anderen.<br />
Ziel dieses Gesprächskreises ist die Verbesserung<br />
in der Patientenversorgung, besonders auch in<br />
Hinsicht auf die Kontinuität der Behandlungen<br />
vor, wäh-rend und nach einem stationären Auf-<br />
dieses Angebot und achten auf die Anpassung<br />
der symptomlindernden Medikamente und<br />
Pflegemaßnahmen, leiten Angehörige in der<br />
Pflege an und beraten zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten,<br />
durch z. B. ehrenamtliche<br />
Hospizhelferinnen und die Verordnung von<br />
Hilfsmitteln. Das Zuhören und Eingehen auf<br />
seelische Sorgen und Nöte ist fester Bestandteil<br />
der Begleitung, um die Krankheitsbewältigung<br />
zu unterstützen. Alle Beteiligten sind in engem<br />
Austausch und die Versorgung wird durch eine<br />
Koordinatorin organisiert.<br />
Die 51 Teelichter, die jede für einen Namen und<br />
eine Lebensgeschichte stehen, durchdringen am<br />
Ende des Gedenkgottesdienstes fast die ganze<br />
Kapelle. Zum Gedenken erhalten die Angehörigen<br />
eine Kerze, die ein Licht des Friedens sein<br />
soll, wenn sie in ihren Herzen spüren, dass sich<br />
Dunkelheit und Traurigkeit breit macht.<br />
Kontakt:<br />
Ambulanter Palliativdienst<br />
Nördliches Emsland,<br />
Palliativstützpunkt <strong>Hümmling</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Sögel</strong>,<br />
24-Stunden-Rufnummer:<br />
05952 / 209 – 580<br />
www.krankenhaussoegel.de<br />
Palliativfachkraft Gisela Münster entzündet während des Gedenkgottesdienstes<br />
eins von 51 Teelichtern für die, durch den Ambulanten<br />
Palliativdienst betreuten Verstorbenen.<br />
Die Referenten des Abends v. l. Dr. Hans Dinklage, Dr. Ralf Meyer, Dr.<br />
Hermann Rolfes, Dr. Nobert Bley sowie Dr. Jan-Felix Christiansen.<br />
enthalt. Ausdrücklich aufgefordert sollen sich<br />
die niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen fühlen,<br />
sich auch in Zukunft in diesen Zirkel einzubringen<br />
und durch eigene Fallbeispiele zum<br />
Austausch von Ansichten und Erfahrungen beizutragen.<br />
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