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Public Private Partnership<br />
Effizienzschub für<br />
Infrastrukturinvestitionen<br />
Deutschland leidet zunehmend unter dem wachsenden<br />
Investitionsstau im Bereich der öffentlichen<br />
Infrastruktur. Angesichts leerer Kassen sind in den<br />
letzten Jahren dringend benötigte Neuinvestitionen<br />
in Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude und<br />
Verkehrswege ebenso unterblieben wie die nicht minder<br />
dringliche Sanierung bestehender Infrastruktureinrichtungen.<br />
Dabei liegt es auf der Hand, dass eine<br />
moderne und leistungsfähige Infrastruktur die Grundvoraussetzung<br />
für eine prosperierende, im internationalen<br />
Wettbewerb konkurrenzfähige Wirtschaft ist.<br />
Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Urbanistik<br />
benötigen allein die Kommunen bis zum Ende<br />
dieses Jahrzehnts jedes Jahr rund 70 Mrd. Euro für<br />
Infrastrukturinvestitionen; hinzu kommt der Bedarf<br />
von Bund und Ländern. Die Entwicklung der öffentlichen<br />
Haushaltssituation lässt befürchten, dass die<br />
Lücke zwischen Investitionsbedarf und zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln eher noch zu- als abnehmen wird.<br />
Dies unterstreicht das Erfordernis, die vorhandenen<br />
knappen Mittel möglichst effizient einzusetzen.<br />
Als zentrales Instrument für eine Effizienzsteigerung<br />
bei öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen gilt heutzutage<br />
Public Private Partnership (PPP) – das partnerschaftliche<br />
Zusammenwirken von öffentlicher Hand<br />
und Privatwirtschaft bei der Bereitstellung öffentlicher<br />
Leistungen. Erfahrungen aus Großbritannien,<br />
wo PPP seit mehr als zehn Jahren zum Einsatz kommt<br />
und mittlerweile rund 20 % aller Infrastrukturinvestitionen<br />
über PPP realisiert werden, lassen Effizienz-<br />
16 PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP<br />
gewinne in einer Größenordnung von 10 bis 25 %<br />
erwarten.<br />
Der Grundgedanke von PPP besteht darin, dass die<br />
beteiligten öffentlichen und privaten Partner den angetrebten<br />
Erfolg ihres Handelns gemeinsam besser<br />
erreichen können als allein. Die mit PPP potenziell<br />
verbundenen Effizienzgewinne stellen sich indessen<br />
nicht automatisch ein; ihre Erschließung hängt u. a.<br />
maßgeblich von den folgenden Erfolgsvoraussetzungen<br />
ab:<br />
Im Rahmen eines Lebenszyklusansatzes werden<br />
von vornherein alle Phasen einer Investition –<br />
Planung, Bau, Finanzierung, Betrieb (einschließlich<br />
Instandhaltung) und Verwertung – ins Kalkül einbezogen<br />
und für eine Beteiligung des privaten Sektors<br />
erschlossen. Dies erhöht für den öffentlichen Träger<br />
die Kostentransparenz und ermöglicht bereits bei<br />
der Planung eine Berücksichtigung der Betriebs- und<br />
Instandhaltungskosten, die häufig mehr als die Hälfte<br />
der Gesamtkosten ausmachen.<br />
Die Leistungsbeschreibung des öffentlichen Auftraggebers<br />
erfolgt ergebnis- bzw. outputorientiert,<br />
d. h. es werden lediglich die (Mindest-) Anforderungen<br />
an den Beschaffungsgegenstand spezifiziert,<br />
jedoch keine Vorgaben zu den hierbei einzusetzenden<br />
„Inputs“ gemacht. Dadurch wird dem privaten<br />
Sektor Spielraum für Kreativität und Innovationskraft<br />
darüber belassen, wie das angestrebte Ergebnis<br />
am besten bzw. kostengünstigsten erreicht werden<br />
kann.<br />
Die Risikoteilung zwischen den öffentlichen und<br />
privaten Partnern erfolgt sachgerecht nach dem