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November 2012 - Evangelisch in Bedburg

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ANGEDACHT<br />

Schuld(en) - so heißt das Schwerpunktthema dieser Ausgabe<br />

des Briefes an die Geme<strong>in</strong>de. Wenn auch die Buchstaben <strong>in</strong><br />

der Klammer das Thema ausweiten <strong>in</strong> die Welt der F<strong>in</strong>anzen,<br />

möchte ich an dieser Stelle nicht vom Geld schreiben. Me<strong>in</strong><br />

Fokus soll auf den Begegnungen mit Menschen liegen, die <strong>in</strong><br />

irgende<strong>in</strong>erweise Schuld auf sich geladen haben.<br />

Vielleicht halten Sie an dieser Stelle e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>ne und überlegen,<br />

wo sie e<strong>in</strong>mal schuldig geworden s<strong>in</strong>d oder sich noch<br />

immer schuldig fühlen. Was ist das für e<strong>in</strong> Gefühl, welche Auswirkungen<br />

hat es? Wie gehe ich damit um?<br />

Da ist e<strong>in</strong>mal das Schweigen. Schuld lässt verstummen, auch zwischen Menschen,<br />

die sich nahe stehen. Schuld wirkt dadurch entfremdend. Nicht nur, weil e<strong>in</strong> Mensch<br />

nicht über das reden kann, was ihn belastet, sondern auch, weil se<strong>in</strong> Gegenüber<br />

spürt, dass da etwas ist. Schnell legt sich mangelndes Vertrauen nah, man ist beleidigt.<br />

Und beide Seiten haben nun e<strong>in</strong> Problem: Derjenige, der schweigt und derjenige,<br />

mit dem nicht geredet wird. Schuld lässt verstummen und doch möchte sie<br />

unbed<strong>in</strong>gt zur Sprache kommen. Es ist nie zu spät für e<strong>in</strong>e Befreiung.<br />

Schuld sehnt sich danach, zur Sprache zu kommen. Dies geschieht im Gegenüber<br />

e<strong>in</strong>es vertrauten Menschen oder e<strong>in</strong>es Menschen, der sich der Verschwiegenheit<br />

verpflichtet weiß. In der Kirche heißt das Beichte. Wenn man sich e<strong>in</strong>em Pfarrer<br />

oder Pfarrer<strong>in</strong> anvertraut, dann kann man sicher se<strong>in</strong>: Er/sie wird niemals darüber<br />

reden. Das Beichtgeheimnis ist unverbrüchlich. Letztlich ist die Beichte e<strong>in</strong> Gespräch<br />

mit Gott, <strong>in</strong> dem die Pfarrer nur unterstützend wirken. Dadurch gew<strong>in</strong>nt das<br />

Beichtgespräch se<strong>in</strong>e befreiende Kraft für die Seele. In ihm wirkt das Vertrauen.<br />

Das Vertrauen, <strong>in</strong> Gott e<strong>in</strong> treues und gerechtes Gegenüber zu haben. Und e<strong>in</strong>en<br />

Fürsprecher <strong>in</strong> Christus, der für uns e<strong>in</strong>tritt. Gott vergibt uns unsere Schuld, wie<br />

auch wir vergeben unseren Schuldigern. Sie er<strong>in</strong>nern sich. Diese Worte beten wir<br />

<strong>in</strong> dem wohl bekanntesten Gebet. Gott will uns von Belastendem befreien, er will<br />

uns re<strong>in</strong>igen von Schuld. Und diese Re<strong>in</strong>igung beg<strong>in</strong>nt, wenn wir Belastendes zur<br />

Sprache br<strong>in</strong>gen.<br />

Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieser Ausgabe des Briefes an die Geme<strong>in</strong>de gute<br />

Gedanken und befreiende Gespräche im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

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