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November 2012 - Evangelisch in Bedburg

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SCHwERPuNkTTHEMA<br />

was sagt die Bibel zum umgang mit Schuld?<br />

„Vier wege scheitern und e<strong>in</strong> fünfter hat Erfolg!“<br />

Me<strong>in</strong>er Erfahrung nach gibt es verschiedene<br />

Wege, wie Menschen versuchen mit Schuld<br />

umzugehen. Am Besten kann ich das mit<br />

dem Symbol e<strong>in</strong>es Ste<strong>in</strong>s verdeutlichen. Vier<br />

Wege sehe ich, die Menschen immer wieder<br />

wählen, um die Schuld loszuwerden. Ke<strong>in</strong>er<br />

dieser Wege ist erfolgversprechend.<br />

Der erste weg: Menschen verleugnen, dass<br />

sie schuldig geworden s<strong>in</strong>d. Sie tun so, als<br />

wäre nichts geschehen. Sie reden sich e<strong>in</strong>:<br />

„So schlimm ist’s nicht gewesen“. Sie sagen:<br />

„Schuld – was ist das eigentlich? Der Mensch<br />

ist doch immer auch von se<strong>in</strong>er Umwelt geprägt.<br />

Was für e<strong>in</strong>e Chance hatte ich denn?“<br />

– Was machen diese Menschen mit ihrer<br />

Schuld? Es ist so, als würden sie e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong><br />

unter e<strong>in</strong>en Teppich legen. Und unter dem<br />

Teppich ist sie immer noch sichtbar – die<br />

Schuld und ihre Folgen wirken sich weiter aus.<br />

Der zweite weg: Menschen schleppen ihre<br />

Schuld mit sich herum. Sie trauen sich nicht<br />

darüber zu reden. Sie f<strong>in</strong>den nicht den Mut,<br />

sich ihrer Schuld zu stellen. Sie schleppen sie<br />

mit sich herum, wie e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong>. Und das beh<strong>in</strong>dert<br />

sie. Denn sie haben ihre Hände nicht<br />

frei für Neues.<br />

Der dritte weg: Menschen behaupten:<br />

„Nicht ich b<strong>in</strong> schuld – die anderen s<strong>in</strong>d<br />

schuld.“ Sie zeigen auf die anderen. Es ist so,<br />

als würden sie den Ste<strong>in</strong> ihrer Schuld jemand<br />

anderem <strong>in</strong> die Hand drücken. „Nicht ich<br />

b<strong>in</strong> schuld – du bist schuld.“ Und was macht<br />

der nun mit der Schuld? Er reicht sie weiter.<br />

Und so geht das immer fort – und es gibt nie<br />

e<strong>in</strong>en wirlich befreienden Neuanfang.<br />

Der vierte weg taucht auf, wenn z.B. über e<strong>in</strong>en<br />

gestorbenen Menschen gesagt wird: „Er<br />

4<br />

hat sich immer bemüht e<strong>in</strong> guter Mensch zu<br />

se<strong>in</strong>.“ Dah<strong>in</strong>ter steckt die Hoffnung: Wenn<br />

ich mich bemühe, Gutes zu tun, dann wird<br />

Gott mir auch gut se<strong>in</strong>, wenn ich aus diesem<br />

Leben gehen muss. Oder was steckt dah<strong>in</strong>ter,<br />

wenn e<strong>in</strong> Mann, der se<strong>in</strong>e Frau ständig<br />

mies behandelt, teure Geschenke kauft?<br />

Oder wenn Eltern ihre K<strong>in</strong>der mit Spielzeug<br />

überhäufen, statt sich Zeit dafür zu nehmen,<br />

mit ihnen zu spielen? Dah<strong>in</strong>ter steckt die Ahnung:<br />

ich bleibe dem anderen ständig etwas<br />

schuldig und ich will me<strong>in</strong> schlechtes Gewissen<br />

abarbeiten. Das ist so, als würden sie<br />

e<strong>in</strong>en Hammer nehmen und auf den Ste<strong>in</strong><br />

ihrer Schuld e<strong>in</strong>hacken. – Aber vielleicht ist<br />

der Ste<strong>in</strong> viel zu hart; vielleicht ist die Verletzung,<br />

die ich dem anderen zugefügt habe,<br />

viel zu groß. Und selbst wenn ich den Ste<strong>in</strong><br />

völlig zertrümmere, die Splitter und Bruchstücke<br />

gibt es immer noch. Ich kann mich<br />

noch so sehr anstrengen – ich kann nicht<br />

ungeschehen machen, was ich getan habe.<br />

Auch auf diesem Weg werde ich nicht frei<br />

von Schuld.<br />

In der christlichen Tradition gibt es H<strong>in</strong>weise<br />

auf e<strong>in</strong>en fünften weg, mit Schuld<br />

umzugehen – und auf diesem Weg werden<br />

wir frei von Schuld und frei für Neues <strong>in</strong><br />

unserem Leben. Der erste H<strong>in</strong>weis auf diesen<br />

Weg: Die Schuld wird auf diesem Weg<br />

beim Namen genannt. Bei Paulus hört sich<br />

das so an: „Sie s<strong>in</strong>d allesamt Sünder und ermangeln<br />

des Ruhmes, den sie bei Gott haben<br />

sollten.“ (Römerbrief 3, 23) Die Bibel weiß:<br />

Das Geheimnis der Erlösung ist die Er<strong>in</strong>nerung.<br />

Da, wo Menschen schuldig werden, ist<br />

der e<strong>in</strong>zige Weg, frei zu werden, sich se<strong>in</strong>e<br />

Schuld anzugucken. Und das ist befreiend!<br />

Denn damit nimmt die Bibel uns als eigenständige<br />

Persönlichkeiten ernst. Ich denke

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