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Anna & Bernhard Blume - Museum Haus Konstruktiv

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PRESSEMITTEILUNG<strong>Anna</strong> & <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> »de-konstruktiv«22. November 2007 bis 17. Februar 2008Ausstellungseröffnung: 21. November 2007, 18 Uhr<strong>Anna</strong> & <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong>, Teilsequenz aus der Serie „Abstrakte Kunst“ (Hommage à Mondrian), 2006Das Künstlerpaar <strong>Anna</strong> & <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> (beide Jg. 1937) zählt zu den Pionieren und anerkanntesten Vertreternder inszenierten Fotografie. Nachdem sie in der Schweiz zuletzt 1987 in der Kunsthalle Basel präsentiert wurden,widmet ihnen das <strong>Haus</strong> <strong>Konstruktiv</strong> nun auf drei Stockwerken eine umfangreiche Einzelschau. Im Zentrum dieserAusstellung mit zahlreichen Fotografien, Zeichnungen und zwei 7 Meter langen «Konstrukten aus billigem Material»steht die bis in die frühen 90er Jahre zurückreichende Auseinandersetzung der <strong>Blume</strong>s mit der konkretkonstruktivenKunst und der Minimal Art.Neben der Serie «Im Wald» (1980–1991) und der 1992/94 entstandenen Fotosequenz «Transzendentaler<strong>Konstruktiv</strong>ismus» zeigen die <strong>Blume</strong>s erstmals auch die eigens für das <strong>Haus</strong> <strong>Konstruktiv</strong> entwickeltenGrossfotoserien «Abstrakte Kunst» und «de-konstruktiv». Ebenso wie die erst jüngst entstandenen «Konstrukte ausbilligem Material» kreisen die Fotos und Zeichnungen um das Thema der elementaren Form. Mit subtilem Witz undeiner profunden Kenntnis konkret-konstruktiver Theorien gelingt <strong>Anna</strong> & <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> die kritisch-humorvolleDekonstruktion eines künstlerischen Ideals, das sich daran misst, die dinghafte und spirituelle Welt in der reinen,geometrischen Form zu erfahren.Die Ausstellung und der begleitende Katalog (58,- CHF) entstanden in Kooperation mit dem <strong>Museum</strong> am Ostwall,Dortmund.Der Wirklichkeitsgehalt der FotografieIm Zentrum der Fotoarbeiten von <strong>Anna</strong> und <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> stehen immer die beiden Künstler selbst, die sich alsProtagonisten einer zunächst alltäglich erscheinenden Dingwelt in höchst absurden Situationen inszenieren. Dabeiwirken ihre Fotoserien ebenso zeitlos wie aktuell: Im Hinblick auf die kritisch-humorvolle Dekonstruktionbürgerlicher oder künstlerischer Ideale stehen sie den Impulsen des Dadaismus nahe und besitzen vollumfänglichdessen Subversivität. Gleichzeitig erweisen sich die Serien als feinsinnige Reflexionen auf zentrale künstlerischeFragestellungen unserer Zeit wie z.B. das Ringen um eine authentische Bildsprache oder eine innovative Thematik.<strong>Anna</strong> und <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> reflektieren zudem das Medium Fotografie, indem sie die Grenzen zur Malereiverwischen und den Wirklichkeitsgehalt der Fotografie mit den Mitteln der Fotografie selbst infrage stellen.Mit der Deformation oder Übertreibung der Wirklichkeit gelingt den beiden Künstlern eine Steigerung undErweiterung der Realität ins Imaginäre. Beide Qualitäten, die der Subversion und Reflexion, bilden die Koordinatenfür das grosse Interesse auch vieler junger Künstlerinnen und Künstler an den Bilderserien der <strong>Blume</strong>s.Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst, Selnaustrasse 25, 8001 Zürich, T +41 (0)44 217 70 80, F +41 (0)44 217 70 90,info@hauskonstruktiv.ch, www.hauskonstruktiv.ch


Kunstgeschichte als ReservoirWassily Kandinsky, der als einer der ersten konkret-konstruktiven Künstler des 20. Jahrhunderts gilt, verfasste 1911ein Buch mit dem programmatischen Titel »Über das Geistige in der Kunst«. Er legte damit einen Grundstein für dieIdee, dass sich in der abstrakten, autonomen Form und in den vom Künstler entwickelten, abstraktenKompositionen, ein hinter den Dingen liegender Sinn veranschaulichen liesse. Die Sichtbarmachung desUnsichtbaren bildet seither ein zentrales Thema der konkreten Kunst. In den Fotoserien von <strong>Anna</strong> und <strong>Bernhard</strong><strong>Blume</strong> wird diese Frage nach den religiösen Funktionen von Kunst, nach der spirituellen Aufladung der elementarengeometrischen Form und nach der Metaphysik des Ornaments mit seziererischer Genauigkeit untersucht. Humorund die Absurdität der Darstellungen, in denen das Künstlerpaar den <strong>Konstruktiv</strong>ismus gewissermassen ameigenen Leib exerziert, erweisen sich in diesen Serien als Austragungsort für den Ringkampf zwischen derkünstlerischen Suche nach universellen Wahrheiten einerseits und dem tiefen Zweifel an der Existenz solcherWahrheiten andererseits.Der Zweifel als ästhetisches InstrumentMit der Ausstellung von <strong>Anna</strong> und <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> präsentieren wir zwei der wichtigsten Pioniere inszenierterFotografie, in deren Zentrum immer wieder die Suche nach dem Subjekt steht. <strong>Blume</strong>s werfen einen kritischenBlick auf die Inhalte konkreter, konstruktiver Kunst und eröffnen so eine Plattform für eine lebendigeAuseinandersetzung mit den Motiven dieser Richtung. Mit diesem auf den ersten Blick ironischen, gleichwohlphilosophisch fundierten Ansatz möchten wir das reflexive, das kritische Potential der konkret-konstruktiven Kunstaufzeigen. <strong>Blume</strong>s Haltung basiert zum einen auf einem hohen Mass an Zweifel und zum anderen auf einemhumorvollen und liebevollen Umgang mit dem Individuum und seinem Umfeld. Diese Haltung verspricht in derKonfrontation mit dem künstlerischen Erbe unserer Stiftung eine konzentrierte, hochbrisante Ausstellung.BIOGRAPHIE1937 <strong>Anna</strong> <strong>Blume</strong> wird in Bork/Westfalen geboren<strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> wird in Dortmund geboren1960-65 beide studieren an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf1967-70 <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> studiert Philosophie an der Universität Köln1987 tritt <strong>Bernhard</strong> <strong>Blume</strong> seine Professur an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg, andas Künstlerpaar lebt seit 1967 in KölnAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)1987 Kunsthalle Basel1989 <strong>Museum</strong> of Modern Art, New York1991 <strong>Museum</strong> für Moderne Kunst, Frankfurt1992 Grosse Deichtorhalle Hamburg1993 Landesmuseum Münster1995 Kunsthalle Bremen1996 Milwaukee Art <strong>Museum</strong>, USA1997 Kestner Gesellschaft HannoverCentre National de la Photographie, Paris2000 <strong>Museum</strong> Küppersmühle, Duisburg<strong>Museum</strong> of Photography, Chicago, Illinois2002 Folkwang <strong>Museum</strong> Essen2003 Kunsthalle Göppingen2005 <strong>Museum</strong> Ludwig, Köln2006 <strong>Museum</strong> am Ostwall, DortmundDie Ausstellung wurde unterstützt von der Stanley Thomas Johnson Stiftung, der Deutschen Botschaft, der AllianzKulturstiftung, der ewz und rent a museum GmbH.<strong>Haus</strong> <strong>Konstruktiv</strong> wird unterstützt von der Zurich Group, dem Kanton Zürich und dem Präsidialdepartement derStadt Zürich.20.11.07Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst, Selnaustrasse 25, 8001 Zürich, T +41 (0)44 217 70 80, F +41 (0)44 217 70 90,info@hauskonstruktiv.ch, www.hauskonstruktiv.ch

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